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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250910
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-10
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1925
- Autor
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OertlicheS rind Tiichslfches. sstieia, den 10. September 1022. -'Wettervorbersagesürll.September. (Mit« geteilt von der Sächsischen LandeSwettcrmarte Dresden.» Noch trübem Wetter mit Recieniall von einiger Toner gc» niäßigter Teniperatnr-Ueberaano zu veränderlicher Witte- ruiilt mit Niederschlägen und Schonern (böige Witterung) bei vorübergehend veränderlicher Temperatur. Gebirge ankerst rauh, kühl, auffrischend. Gebirgslagen starke böige westliche Winde. —* Gcmeindckrankenpslcge in Riesa. Im amtlichen Teile erläßt der Rot der Stadt — WoblfahrtS- und Jugendamt — eine Bekoinumochung, ouS welcher zu er. scheu ist, dost die Stadt Riesa als Ausgabe der Wohlfahrts pflege die Durchführung der Gemcindekrankenpslege uber- nommeu hat. Zu diesem Zwecke ist die Stadt in 3 Bezirke aingctcilt. Tie Gemcindekrankenpslege wird durch drei Ltadtpslegcriniien durchgcführt, die überdies mit sonstigen Arbeiten aus dem Gebiete der Wohlfahrtspflege betraut sind. Tie Stadtpflcgerinnen haben in KrankheitS- und Un. glückssällcn die erste Hilfe und gegebenenfalls die weiter er forderliche Pflege zu leisten. Tie Tätigkeitder Stadt pflegerinnen erfolgt für alte Einwohner der Stadt Riesa unentgeltlich. —* Heiterer Abend. Morgen Freitag findet im Saale des Hotels Stern der 1. der Kunstabende des Som mers statt. Ter Abend bicret Lustiges aus dem Reiche der Töne und wird bestritten von Frau Kammersängerin Henne-Franke, die die Konzertreise des hiesigen bhor- vereius nach Budapest mit unternimmt, von Kammersänger Ermold und von SiaatSkapellmeister Kntzschbach, alle drei von der Lachs. StaaiSoper zu Dresden. Alles Nähere ist aus dem Anzeigenteil der heutigen Nr. zu ersehen. —* G c s a n g v e r c i n S - L t i f l u n g s s e st. Kommen den Sonnabend und Sonntag feiert der Mannergesangverein und gemischte Chor Riesa im Höpsncrsaalc sein 22jährigeS Stiftungsfest durch Instrumental- und Gcsangskonzcrt mit darauffolgendem Ball. Bei günstiger Witterung findet am Sonntag vormittag im Ltadtpark ein Kindersiugen statt. «Liehe heutige Anzeige.s —* Ter Bund entschiedener Schulreform er ladet zu feiner Mitgliederversammlung für Freitag, den 18. September, ein. iS. BcreiuSnachrichren.) U. a. steht ein Re ferat z-im ReichSschulgefetzentwurf auf der Tagesordnung. Alle, die sich für die künftige Gestaltung des deutschen Schul wesens interessieren, sind zu dieser Versammlung eingeladen. —* F a h r v l a n w e ch s c l der Reichsbahn. Ter Fahrplan für den Wintcrabschnitl tritt am 4. Oktober in Kraft. Tie Züge, für die im gegenwärtigen Fahrplan eine Bcrkebrszeil bis zum 30. September vorgesehen ist, werden also bis zum 8. Oktober bcibehalten. —* Reiter Dampfschiff-Fahrplan. In vor liegender Tageblatt-Ausgabe veröffentlichen wir den ob heute gültigen Ta'npsicliin-Fahrptan. Am 5. Oktober d. I. tritt abermals eine Aeudcrung der Fahrzeiten ein. —» Wechsel im Beamten heim der Landes polizei. Tas bisher von Herrn Barth in einem Seiten flügel der früheren Pivnierkaicrnc verwaltete Bcamtcnhcim der Laudespolizei ist infolge Wegzugs des Verwalters aus gehoben morden. Dafür üocrnimmt Herr Polizcihaupt- wachtmcister Arno Herrmann die Lchankstütte, welche jetzt in das ehemalige Offizicrskasino im Srabsgebäudc verlegt und entsprechend Vorgerichte! worden ist. Herr Herrmann nimmt feinen Abschied, nachdem er 23 Jahre im aktiven Heere öezw. in der Landest olizei Dienst geleistet hat. Er geniestt graste Wertschätzung bei feinen Kameraden und auch sonst im allgemeinen, so datz der Zuspruch in seinem neuen Unternehmen nicht ansblcibcn dürfte. —» L a ch s e n l o t r e r j c zum Besten der Deut schen I u g e n d h e r b e r g c n. Nur wenige Tage noch, dann habe ich mein Ein'amilienhaus und meine Frau ihre Badereise. Freilich, die andern möchten natürlich auch ihren Teil au den prächtige:: Gewinnen haben: zum Glück wurden sie gerade noch rechtzeitig durch unfern letzten Hin weis daraus aufmerksam, daß doch schon nächsten Sonntag ,.die Bombe platzt". Schleunigst eilte man nach in die Ver kaufsstellen; doch o Schreck! die waren ausvcrkaufl! Welche Enttäuschung! Man hatte sich ja schon io sehr gefreut auf die feierliche Einholung des neuen Speisezimmers oder auf den Frühling am Gardasee oder auf die feudalen 3 Wochen im molligen Wiutersporlhotel «etwa bei Wolf-Franz am Fichtelberg?). Für 50 Pfennig! Es wär' zu schön gewesen. — Nun, wir wollen versuchen, ob vielleicht noch geholfen werden kann,' darum haben wir noch einmal nach Dresden um Lote geschrieben. Hoffentlich giüt'S noch einige. Die werden aber — der raschen Abrechnung wegen — nur bei Herrn Mnnkctr und im Schuhhaus Fortuna zu haben sein. jJm Vertrauet!: Franz Heinze und Gcbr. Riedel haben für ihre lieben Kunden auch noch einmal gesorgt.) Am Sonn abend jedoch ist endgültig Schlug. Tann kommt die Ge winnliste. Oö wir wohl drin sind, du und ich? Ach sicher, jedes zweüc Los gewinnt doch! —» Vorbereitungen des Volksbegehrens über die Aufwertung. Ter Hppothekengläubiger- u. Sparerichntzvcrbaud beriet in Weimar eingehend über die Vorvereilung eines Volksbegehrens. Tie Beratungen wur den den Blättern zufolge soweit gefordert, daß eine baldige Fertigstellung der entsprechenden Gesetzentwürfe in Aussicht stehr. Für die zur Durchführung des Volksbegehrens erfor derlichen Verhandlungen wurde eine Kommission eingesetzt. Ferner wurde eine Protestresolution gegen die Erhöhung der Mietzinsftener angenommen. —* Tie neuen Schlicht»ugsvcrhandlungeu km Lohnst reit bei der Reichsbahn und den N e i ch s a r b c i t e r n. Leute Tonuerstag, vormittags 11 Uhr begannen im Rcichsarbeitsministcrium die neuen Schlichtungsverhaudlungeu im Lohnslreit bei der Reichsbahn unter dem Vorsitz des Hamburgischen Schlichters Dr. Stenzel sowie die Schlichtungs-Verhandlungen im Lohnstrcit der Rcichsarbeitcr unter dem Vorsitz des Staatssekretärs a. D. Ruedlin. —» Sächsische Ministerien zum Personal abbau im Bankgcwerbe. Der Deutsche Bankbc- amten-Vercin hatte das Sächsische Arbeits- und Wohlfahrts ministerium und das Sächsische Wirtschaftsministerium um Stellungnahme zu dem offenbar noch nicht beendeten Per sonalabbau im Bankgewerbe ersucht. Die genannten Mini sterien haben nunmehr die Handelskammern aufgefordert, auf ein schonsamcs, soziale Gesichtspunkte gebührend berück sichtigendes Vorgehen der Banken bei etwa noch fortschrei tendem Abbau nachdrücklich hinzuwirken. —»Laudestagung der sächsischen Eisen bahner. Tie Bezirksleitung Sachsen des Einheitsver- handeS der Eisenbahner Deutschlands hatte am 6. Septem ber nach dem Altstädter Logenhaus in Dresden eine Bc- zirkskonfcrenz einberufen. Der Bczirksleitcr Robert Wirth-Dresden erstattete in ausführlicher Weise den Ge schäftsbericht siir die Zeit vom 1. Januar 1922 bis zum 31. Dezember 1024. AlSdann wurde über die Rechtsver hältnisse der Reichscisenbnhnbcamten und die Vcrbanüs- tagbcschlüsie zur Einkommensfrage der Eiseubahner ein Referat des BezirkSsekrctärs Walter OclkerS-Drcsden ge geben. Schließlich wurde eine Entschließung angenommen, wonach die von Beamten- und Arbcitervertretern stark be suchte Konferenz des Bezirks Sachsen des Einhcitsverban- dcS der Eisenbahner Deutschlands entschieden gegen die Lohn- und GehaltSvolitik der Neichsüahnvcrwaltung pro testiert und die Forderung erhebt, daß unbedingt eine den LencrungsverhäUnisscu entsprechende allgemeine Erhöhung der Lohne und Gehälter slattftnde. — Als Bezirksvertreter in den BerbanüSbeirat wurden Förster-Chemnitz und Oetkers-Dresden gewählt. — Der gegen eine Stimme von den 131 stimmberechtigte» Vertretern gewählte Bezirtsbci- rat für den Bezirk Sachsen setzt sich aus Müller-Leipzig, Koch-Freital, Bloens-DreSben, Binncr-Löbau i. Sa., Koch- Leipzig, Höhne-Riesa, Feldmann-Chemnitz, Wolf- Zwickau und Günzel-DreSden als Vertreter der Bezirks räteverwaltung zusammen. - * Die Gewerkschaften beim Wirtschafts- mtnlster. Man berichtet uns: Der Landesvorstand des Deutschen Gcwerkschastsbunbes wurde vorgestern vom säch sischen WirtschaftSministcr zur Besprechung der PreiSscn- fuugsaktion der Regierung empsangen. Gauvorsteher Hege wald vom D H. B. trug die Wüusche der sächsischen Gc- werkschastcn vor. Er wies im wesentlichen daraus hin, das; die Gewerkschaften die Preissenkungsaktion der Regierung begrüßten und bereit seien, alle Maßnahmen, die einen Erfolg dieser Aktion sicherstellen könnten, zu unterstützen, daß aber die Gewerkschaften keinesfalls sich damit abstndcu könnten, daß zu einer Zeit, wo die Maßnahmen noch gar nicht eingesetzt haben, diese Aktion von den Arbeit geberverbänden zur Bekämpfung ailer Lohn-, und Ge haltserhöhungen benützt werde Nach Auffassung der Ge werkschaften dürfe nicht wie in früheren Jahren ledig lich das letzte Glied in der Kette dec Warenvertcilung, der Einzelhandel, überwacht werden, es müsse vielmehr die Prüfling beim Erzeuger beginnen und über alle Etappen der Warenverteilung hinweg bis zum Einzel handel durchgesührt werden. Die Gewerkschaften seien der Auffassung, datz eine regelmäßige Bekanntgabe ange messener Erzeuger- und angemessener Kleinhandelspreise das kaufende Publikum in den Stand setzen würde, Kaufe zu iibersteigcrtcn Preisen abzulchnen rind dadurch die PreissenkungSaktiou zu unterstützen. Die Gewerkschaften hätten den Wunsch, bei der Nachprüfung aller Kalkula tionen und der Errechnung angemessener Preise mitzu wirken und dafür geeignete fachkundige Kaufleute aus ihren Reihen zur Verfügung zu stellen. In einer ein gehenden Aussprache, an der sich auch Frl. Priebe vom V. w. A. und der Reichstagsabgeordnetc Hartmann be teiligten, legte der Wirtschaftsminister die Auffassung der Regierung dar und schilderte die Maßnahmen, die bereits getroffen bezw. beabsichtigt seien. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß diese Maßnahmen, mit Hilfe aller beteiligten Wirtschastskreise durchgeführt, zu einem Erfolg der Prcisseukungsaitiou führen wurden, und er klärte sich bereit, von der angebotenen Unterstützung der Gewerkschaften im geeigneten Augenblick Gebrauch zu machen. —* Deutscher RcichSkriegertag. Vom 17. bis 19. Oktober findet in Leipzig, wie bereits gemeldet, der erste allgemeine deutsche Rcichskriegertag statt. Am 17. Oktober nachmittags 5 Uhr: Aufführung des Festspiels „Helden ehrung" am Völkerschlachtdenkmal. Abends 7 Uhr: Deutsche Abende in verschiedenen Sälen und Hallen der Stadt. Am 18. Oktober vormittags Uhr: Festgottesdienstc in allen Kirchen. 11)-- Uhr vormittags Festzug durch die Stadt nach dem Völkerschlachtdenkmal. Gedächtnisfeier zu Ehren -er Gefallenen. Anschließend große vaterländische Kundgebung. Gemeinsamer Zug nach dem Ansstellungsgelände, woselbst Konzert sowie tnrnerische und gesangliche Darbietungen. Nachmittags 5 Uhr: Wiederholung des Festspiels „Helden ehrung". Abends 7 Uhr: Abschiedsfeier. Am 19. Oktober: Führungen durch die Stadt, Wanderung über die Schlacht felder von 1813, Fahrten nach dem Kpffhäuscr, Ruöclsbnrg und Wartburg. —» Vereinigung Deutscher Wohnungs amt c r. Am 14. und 15. September besucht die Vereinigung Deutscher Wohnungsämter die Ausstellung „Wohnung und Siedlung" in Dresden. Im Konzertsaal der Ausstellung werden vormittags 9 Uhr folgende Vorträge gehalten wer den: Dr. Lenser, Direktor des Wohnungsamtes Dresden über „Wohnungswesen der Stadt Dresden": Oberrcgie- rungsrat Hoppe-Dresden über „Tie Zukunft der Wohnungs wirtschaft". Am Nachmittag findet eine Führung durch die Ausstellung und abends eine Begrüßung durch die Stadtver waltung im Rathaus statt. —» Tagung der B u ch s a ch v e r st ä n d i g e n (Bücher revisoren) Deutschlands. Ter Bund der Buchsachver- ständigeu (Bücherrevisoren) Deutschlands e. V. hält vom 9. bis 12. September seine diesjährige ordentliche Hauptver sammlung in Dresden ab. —» Keine Verschiebung der Schulkonferenz. Der Reichs-Minister des Innern Schiele hat das Ersuchen der Regierungen von Sachsen, Baden, Hessen, Oldenburg und Hamburg um Verschiebung der zum IS. September nach Leipzig einbernfenen Reichskonfercnz abgelehnt. —* Beseitigung der Streiks«: fahr in der chemischen Industrie. Am Dienstag fanden in Dres den vor dem Schlichtungsausschnß EinigungSverhandlungcn- in der chemischen Industrie Sachsen statt. Es wurde be schlossen, ein paritätisches Schiedsgericht unter unparteiischer Leitung cinzusctzen. Beide Parteien gaben die Erklärung ab, daß sic sich dem Schiedssprüche fügen würden. Damit scheint die Gefahr eines Streiks oder einer Aussperrung in Sachsen beseitigt zu sein. —*Dr. Eckener spricht in Dresden. Nach einer Mitteilung des Ausschusses für die Zeppelin-Eckener- Spcnde hat Dr. Eckener zugesagt, zugunsten des Sammel werkes einen Vortrag in Dresden zu halten, der an einem der ersten Sonntage im Oktober stattftndcn soll. —* Eine Million Besucher auf der Dres dener Jahres schau. Die Direktion der Jahrcsschan „Wohnung und Siedlung" teilt mit, daß dieser Tage der millionste Besucher der Ausstellung gezählt werden konnte. —* Anerkennung für einen Lebensretter. Tie Kreishauptmannschaft Dresden spricht dem Obergcfrei- ten Wler von der 1. Jäger-Kompagnie des 10. sächsischen Neichswchr-Jnsanteric-Rcgimentö öffentliche Anerkennung aus, für die mit Mut und Entschlossenheit und unter eigener Lebensgefahr ausgeführte Errettung eines Schulknaben ans der Gefahr des Ertrinkens in der Elbe. —* Eine Klage gegen die sächsische Regie rung. Wie die „Dresdener Volkszeitung" erfährt, haben die Redakteure Edel und Jolles Zivilklage gegen den säch sischen Fiskus erhoben. Landtagsabgeordneter Edel war bekanntlich politischer Redakteur, Jolles Chefredakteur der „Sächsischen Staatszeitung". Beide stützen sich in ihrer Klage darauf, datz ihre Entlassung eine politische Maßrege lung sei, die sowohl den verfassungsmätzigen, sowie rcichs- und lanüesgerichtlichen Bestimmungen zuwibcrlausc. —* Die Sachsen frage auf dem sozialdemo kratischen Parteitage. Die sächsischen Bezirksvor stände sind, wie die „Dresdener Volkszeitung" mitteilt, am 7. September noch einmal zu einer Beratung über den Sachsenkonslikt zusammengetreten und haben eine Entschlie ßung gefaht, die sie der Gesamtparteigenossenschast im Reiche unterbreiten und in der es heißt: „Die sächsische Parteige nossenschaft erwartet ebenso wie die Gesamtpartei vom Hei delberger Parteitag die Lösung des sächsischen Parteikvnslikts, der das Parteileben auf das nachteiligste beeinflußt. Der Sachsenkonslikt ist in erster Linie eine Frage der Disziplin, ohne deren strenge Einhaltung eine Parteiorganisation nicht« aufrecht erhalten werden kann. Für Sie Entscheidung über den Konflikt kommt daher keine Stellungnahme für oder gegen die große Koalition in Betracht. Aber aus keinen Fall darf eine Koalition gegen den Willen und gegen die Beschlüsse der Parteiorganisationen cingcgangcu werden." In der Entschließung werden sodann im einzelnen die Sün de» der 23 noch einmal namentlich ansgcsührt und daraus die Schlußfolgerung gezogen: „Durch ihre fortgesetzten Liszivltnbrnche und ihre Handlungsweise haben sich d e An gehörigen der Fraktio-sinehrheit außerstalv der Pa'tei ge stellt. Tie sächsischen Parteigenossen erwarten vom Partei tag in Heidelberg, daß er die daraus sich ergehenden Kviise- auenze» zieht." —* Eine neuc Stadt in Sachscn. Das Gesamt- Ministerium hat der Gemeinde Ebersbach die Befugnis er- reilt, sich als Stadl zu bezeichne». —* Die Bienenzucht an» der Landwirt- schöstlichen Ausstellung in Dresden. Die Aus stellung des „Landesverbandes sächi. Biencnrnchtecvereiue" verkündete den Besuchern, weichen hohen wirrichaitlichen Wert das kleinste unserer Haustiere darstellr. Haste der Landesverband es auch vermieden, daß in der B'enenznckit angelegte Kapital zu nennen, so unterrichtete ee den Be sucher doch über be» direkten und indirekten Nntznngs- wert der in Sachsen befindlichen 100 000 Bienenvölker. An Tafeln und Abbildungen wurde gezeigt, wie ungeheuer der indirekte Nutzen ist, de» die Bienenzucht schasst, und wie unentbehrlich die Bienenzucht für Landwirtschaft, Obst- und Gartenbau ist. Die Ausstellung zeigte, wie d e Befruchtung des Obstes, vieler Feld- und Garteusnichte sowie der heimischen Arzneipflanzen fast nur durch die Mitarbeit der Bienen nicht nur zustande kommt, sondern nur zustande kommen kann, indem die Bienen den befruch tenden Blütenstaub von einer Blüte zur anderen tragen. Der nationatökonomische Wert, den die Bienen dadurch schaffen, beträgt in Deutschland weit über IV- Milliarde Goldmark. In der Abteilung „Honig und Wachs in der Heilkunde" und in der „Kosmetik" wurde an Hunderien von Präparaten veranschaulicht, wie wichtig die Arbeit der Bienen und die Verwendung ihrer Erzeugnisse für die Volksgesundheit ist. Doch auch die Kunst und das deutsche Gewerbe kann des schaffenden Bienenvolkes nicht entbehren. Ausgestellte Wachsmalcrei und der ausge stellte Gang dcS Kupserdruckverfahrens legten hiervon Zeugnis ab. Auch dem bildenden Künstler ist das Bienen volk unentbehrlich. Eine von Künstlcrhand angesertigte lebensgroße Figur ans Wachs als Vorarbeit zum Bronze guß sowie die Darstellung der Verfertigung von Bronze tafeln und Reliefs belehrte hierüber den Besucher. Die Verwendung des Wachses in der Plastik zeigten Büsten und Figuren, physiologische, anatomische und pathologisch-ana tomische sowie andere Lehrmittelpräparate. Die Plasti lina ist Wachspräparat. Die Herstellung deS Durchschreib- papieres benötigt des Wachses. Dem Gärtner ist das Wachs im Baumwachs unentbehrlich. Auch hierüber be lehrte die Ausstellung. Ein ausgclegter VervielsültigiingS. apparat, Glasätzereien sowie der ausgestellte Gang der Galvanoplastik bewiesen, daß auch diese Gewerbe von dem Fleißc der deutschen Bienenvölker abhängen. Ganz be sonders gilt dies aber von der Leder- und Holzindustrie sowie der Holzmusikinstrumenten-Fabrikation, wovon der hierüber handelnde Abschnitt der Ausstellung anschaulich berichtet. Auch beim Anblick der ausgelegten Wachslich ter, Wachsstöcke und Weihnachtskerzen sowie des Leb- und Pfefferkuchens konnte der Besucher die Vielseitig keit der Verwendung der Produkte des Bienenvolkes er kennen. Staunend sah er am Ende der Tafel, daß die Bienen auch den Stoff zu einem ganz vorzüglichen Likör und Wein liefern. —* Saaten st and in Sachsen Anfang Sep tember. (Mitgeteilt vom Statistischen Landesamt.) Die häufigen Niederschläge im August haben die Erntearbeiten sehr erschwert und aufgehalten, in der letzten Zeit verging fast kein Tag, an dem es nicht geregnet hätte, und doch gibl es noch Bezirke, von denen Klagen über zu geringe Feuch tigkeit im Boden vorliegen. In der Niederung sind bis auf wenige Ausnahmen die Halmfrüchte geerntet. Wo es noch nicht der Fall ist, ist die Verzögerung zumeist dar auf zurückzuführcn, daß es an Arbeitskräften mangelt, wie überhaupt die Leutenot die Feldarbeiten in der Landwirt schaft mitunter sehr erschwert. In höheren Lagen ist noch ein größerer Teil Hafer zu ernten, selbst Weizen und Gerste liegen noch auf dem Felde. Durch die reichlichen Niederschläge ist der Hafer öfter zweiwüchsig geworden, und die kühle Witterung verzögert die Reife. Er beginnt aus- zuwachscn und hat durch häufiges Wenden Körnerverluste. Äm ihn der unbeständigen Witterung nicht länger auszu setzen, ist er mitunter in weniger trockenem Zustande cinge- erntet worden; man befürchtet daher, daß sich ein Teil des geernteten Hafers in den Scheunen nicht halten wird. Für Rüben und alle Futtergewächse waren die Nie derschläge von Vorteil; es hat sich der Stand dieser Früchte in vielen Bezirken etwas gebessert. Für die Kartoffeln wird allerdings des Regens nun zu viel, denn das Kraut stirbt ab und die Knollen fangen an zu faulen; besonders stark zeigt sich die Fäulnis bei den Frühkartoffeln un einigen empfindlicheren Sorten. Der Stoppelklee ist stellenweise recht lückenhaft bestanden; teilweise beruht dies darauf, daß es nach der Bestellung zu trocken war, zum Teil hat aber auch viel Lager in der Deckfrncht die Entwicklung gehindert. Die Grummet ernte hat gleich der letzten Halmfruchternte unter der Ungunst der Witterung zu leiden. Mäuse, Hamster und Engerlinge treten vielerorts in großen Massen aus, so daß, wenn nicht gegen erstere bei zeiten Vernichtungsmaßregeln ergriffen werden, die junge Saat und Kleefelder gefährdet sind. Ter Mangel an Grnn- suttcr macht sich nicht mehr so fühlbar, weil für den zweiten Schnitt Klee und das gesäte Grünfutter noch reichliche Nie derschläge kamen. Oschatz. Ein mit zwei Oschatzer Herren und einem Leipziger Fabrikanten besetztes Auto verunglückte bei Moh lis an dem Treffpunkte der Oschatzer und Mügeln—Werms dorfer Chaussee. Aus uoch unbekannter Ursache platzten die Reifen an den rechtsseitigen Rädern. Der Wagen geriet ins Schleudern nnd stürzte nm. Die Insassen verdanken nur dem Umstande, daß die Plane aufgeschlagen war und es ihnen dadurch möglich war, unter dem Wagen hervor- zukrtechen, ihr Leben. Ter eine Mitfahrer ist durch Glas splitter an Fuß nnd Schulter verlebt und wurde in Oschatz zum Arzt zum Verbinden und dann in seine Wohnung gebracht. Der Kraftwagen ist stark beschädigt. * Dahlen. Das diesjährige Kirchweih- und Ernte dankfest findet am 13., 14. nnd 15. September statt. * Dresden. Am Dienstag früh geriet auf der Land straße zwischen Moritzburg und Weinböhla der von dem Betriebsleiter Hoffmann in Sörnewitz gesteuerte Personen kraftwagen ins Schleudern, wobei H. ans dem Wagen stürzie. Er erlitt schwere Verletzungen u. a. wurde ihin eine Gesichts hälfte zerschmettert. Er wurde in hosfuungslvscm Zustande nach dem Krankenhause gebracht. * Pirna a. E. In einem Gasthose der Umgebung wurde von einer Polizcipatronille aus Arnsdorf eine Lpie- lergesellschast ausgchoben. Sie wurde mitsamt dem Wirte dem Amtsgericht Stolpen zugeführt. * Pirna. Die Ballei Sächsische Schweiz deS Jung deutschen Ordens veranstaltete am 5. und 0. September ihren ersten Balleitag in Pirna. Durch die Anwesenheit des Hochmeisters Artur Mahraun und einiger Mitglieder der OrdeuSlcitung wurde der Kundgebung ein vcstmdercs Gepräge verliehen. Die Stadt prangte in einem Meer van Flaggen in den alten ruhmreichen Farben schivarz-wcis-- rot und deu sächsischen Heiinatsarben weiß-grün. Befand:' rcn Beifall fanden die zahlreichen Ordcnslmnuer, die die Brüder ans den Fenstern grüßten. Ten Anstalt und den Höhepunkt des Balleitages bildeten die vier aeumlija.n Massenkundgebungen in den grüßten Säten PiruaS, d e am Sonnabend abend abgehalten wurden und die sämtlich i
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