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de» Hauthelt seiner Elten, getrennte Wkthschoft führt. Al« solche, ist er de«halt a« 1. Jnlt d. I. brrrchttgt gewesen, SV Mosch« Schaumwein »achsteuerfrei zu bisitzeu, vorausgesetzt, daß er dm »ein uachweUltch vor diesem Zeitpunkte llufitch oder durch Schenkung Mvorbru hat. Dies« Nachwelt hat der di« Steuerbefreiung Beanspruchende zu führen. Ob der Olfizier den »eia selbst in seinem unmittelbaren Besitz Hot (z. v. in feiner eigenen Wohnung) oder ob er den Besitz durch einen anderen lz. v. durch die Kafiuovrrwaltung alg Verwahrerin) augütru liißt, ist gleichgültig, da er auch in diesem Fall« al» Besitzer und zwar al» sogenanrter .mittelbarer" Besitzer (8 808 v. B^B.) anjusehru ist und da da» Gchaumwriusteurrgesetz nur schlechtweg vom .Besitz" spricht, worin also sowohl der unmittel bare wie der mittelbar« vlsitz begriffe» ist. Die Kafirorer- waldmg muß nur vom 1. Jul! d. I. ab nicht mehr befugt ge wesen sein, über dm fraglichen Schaumwein eigenmächtig zu verfügen. Nach dies« Grundsätzen ist daher derjenige in den Kasino» Vorgefundene Schaumwein nachsteuerpflichtig, der am I Juli d. I. nicht nachweislich Etgmthum der betriffenden Osfijierr gewesen ist und sich la deren stillschweigendem oder besonderem Auftrage im Gewahrsam der Kafinovn waltun- be funden hat; nachstrnersrei dagegen bleibt solcher Schaumwein, bei dem jene Bedingungen erfüllt find unter der w'iteren Vorau», fetzung, daß der einzelne Offizier nicht anderweit Schaumwein am I. Juli d. I. im Besitz gehabt hat. Hterrach soll in den einzelnen in Bettacht kommenden Fällen Verfahren werden. Von der Einleitung eine» Strafverfahren» ist abgesehen. Der „Boss. Ztg." wird, wie sie betont, von zuver lässiger Seite ein Vorgang aus einer Stadt Ostpreußens mitgetheilt, der, wenn er sich wirklich so abgespielt hat, ein Seitenstück zu dem unerfreulichen Fall Löhnung be deuten würde. Der Oberbürgermeister jener Stadt ver lobte sich nach 16 jähriger tadelloser Amtsführung vor etwa drei Jahren mit einer an einer dortigen städtischen Schule angestellten Lehrerin, einer Wittwe mit fünf Kin dern, die nach dem Tode ihres Mannes sich und ihre Fa milie allein von ihrer Arbeit ernährte. Daraufhin erklärte der Regierungspräsident Hegel, ein Schwager des Posener Oberpräsidenten v. Bitter, dem Stadtverordnetenvorsteher, nach dieser Verlobung sei die Stellung des Oberbürger meisters unhaltbar. Die Braut des Oberbürgermeisters, die dies erfuhr, wollte von der Verlobung zurücktretest; ihr Bräutigam ging aber darauf nicht ein, sondern hei- rathete seine Braut. Nun Wurde dem Oberbürgermeister vom Regierungspräsidenten Hegel eine Disziplinarunter- suchung angekündigt, falls er nicht in seine Pensionirung willige. Um diese war der Oberbürgermeister aber selbst schon eingekommen, da sich die Honoratiorenfamilien mit heirathsfähigen Töchtern über seine „Mesalliance" schon zu „entrüsten" angefangen hatten, und ließ sich nun pen- sioniren. Nach den weiteren Andeutungen der „Voss. Ztg." scheint auch hier eine ähnliche unwürdige Verquickung gesellschaftlicher und politischer Motive wie in, Fall Löh- ning vorzuliegen. Schweiz. Auf der Reise nach B-rlin traf gestern König Victor Emanuel kurz nach 4'/« Uhr Nachmittag» in Göschen«» rin und wurde von einer Abordnung de» BundeSrathe» empfangen. Der König tauschte bei der Begrüßung wiederholt den Händedruck mit dem Bnndckpräfidenten Zemp auS. Nach dem Abschreiten der am Bahnhof« ausgestellten Ehrenkonpagnie fand gegenseitige Vorstellung statt. Hierauf wurde ein Mahl eingenommen, an dem inSgrfammt 85 Personen theilnahmeu. Bei dem Mahl entbot Bundespräsident Zemp dem König den Gruß de» BuudeS- rathr» und de» schweizerischen Volke». Ja dem Besuche erblicke er einen neuen Beweis für die sreuntschaftllchcn Gesinnungen Sr. Majestät, für die Schweiz und di« Ndgrnosscnschast. Der Besuch werde dazu test«»«', die von alttrßher zvrffchen der Schweiz und Italien bestehend«, frrnndnachbarltch«, Beziehung«, zu befestig« und eng« zu knüpf«. Redner trank schließlich aus da» Wohl de» König», der königlich« Familie und auf die Wohlfahrt und da» Gedeih« de» italienischen Bolle». Da König erwiderte nrtt ein«, Trircksprnch« in italienischer Sprach», in de« er seiner Shrupathie für di« Schweiz Auödrnck gab und trank aus do» Wohl de» vondebrathe» und de» SchveizervolkeS. Um S'/, Uhr setzte der König die Reffe fort. GchwadvA. Ein« dauernde Neuttalifirung der nordisch« Länder em pfiehlt Bjvrnson in den „Ehristiauia Astenpofleu". Wäre die» schon früher gescheh«, so hätte r», »eint Björns«, für Deutsch land keine Elle gehabt, die dänisch« Sprach« in Nord-Schlr»wig zu unterdrück«, und auch für Rußland keine Elle, Finnland» versassuug zu zerbrechen und russische Soldat« dahin zu schick«, vjörnson motivirt dm Artikel damit, daß er gehört habe, mau wolle in Dänemark Unterschriften zu einem Bersvhuungtiausruf an da» deutsche Volk sammeln, vjörnson sagt: „Möge dieser Drang, mit dem deutschen Volke sich auSzusprechm, eine Trieb kraft zu ernstlicher Arbeit für die Neutralität de» Norden» und den PangermaniSmu» werd«, denn darin liegt unsere Zukunft." Amerika. Nach dem Bericht de» Ackerbauburrau» trUd eine entschieden« Verschlechterung de» Baumwollstondr» im allgemeinen au» den mittleren und westlichen Theileu de» mit Baumwolle angebauten Gebiete», ebenso au» dem größeren Bezirke der östlich« Bezirke gemeldet. Moderne Zeitmessung. II. ' ! r? i )fk( Aus eine genaue Zeilübnmlttlung legen neben Sch ff fahrt und Eisenbahn-Verkehr, auch Handel und Industrie einigen Werth. Fabriken und Waarrnhäusrr wollen Uhren haben, welche zuverlässig innerhalb der Minute richtig bleiben. Sie leg«, dabei jedoch keinen Werth auf Geuauigkrlten von wenigen Sr- künden, und sie wollen eine derartige Zeit-Uebermittlung mög lichst wohlseil haben. Während für die Erstellung genauer Zeitballsignal« kein Pre!» zu hoch ist, wird der Industrielle dir billig« Anlage wählen, sofern sie nur innerhalb der eben angedruteten Grenzen zuverlässig ist. Für eine derartige Zetlmeldung sind verschiedene Wege elvgrschlagen worden und zwar allgemein unter Verwendung der Elektricitiit. Man hat elektrische Uhren konstruirt, welche gsr kein eigne» Gangwerk b, fitzen, sondern nur einen Elektro- Magneten, dessen Anker drehbar ist urd mittelst Sperrrad und Echappement auf eine Zcigerwrlle arbeitet. Jede Minute wird der Elrktro-Magnrt durch «inen Stromstoß erregt, zieht den Anker an und bewegt dadurch den Zeiger um eine Minute ruckwri» vorwärt». Nach dem Aushören de» Strome» wird der Anker losgelösten, während der Zeiger seine Stellung behält. Das Spiel wiederholt sich in jeder Minute, und theoretisch scheint die Anordnung ganz annehmbar. In der Praxi» spricht mar- cher lei dagegen. In Leitung« treten sehr häufig fremde Ströme auf, die durch irgend welche athmosphärischen Einflüsse, insbesondre Gewitter und dergleichen hervorgerusrn werden. Dies« Ströme können häufig den Zeiger verrücken, und leider wird man dir» aus der Centralstation nicht einmal merken, da die betreffende Uhr dorthin kein Rücksignal über ihre Stellung giebt So kann «ine solche Uhr ein« ganze Weile falsche Zeit zeigen und viel Verwirrung stift«, ehe mau hinter den Fehler kommt. Um- gekehrt wird auch rin einmalige» Ausbleiben de» Strome» sofort ein Nachgeben der Uhr zur Folge hab«, und man ist daher in letzter Zeit von dieser Art elrkrischer Uhren sehr abgekommen. Praktischer erscheint e», an den einzelnen Stellen komplett« Uhr« mit stetigem Gangwerk aufzustellrn, welche an und für sich MH«, daß sie, selbst »am elektrisch« Reß» linmg« einmal tagelang ouSbleiben sollt«, immer noch die Minute halt«. Wenn diese Uhr« dann in größer« Zeiträumen etwa alle 4 Stunden einmal durch ein« ekrvrifch« Stvuu- Jmpul» irgendwie regulirt werde», so wird umn allgemein bei derartig« Normal-Uhr« nur noch nrit Fehlern von seh» wenig« Sekunden zu rech«« haben und olle» Bedürfnissen der Praxi» vollkomm« «tsprechen könne». Rach diesem System arbeitet die Gesellschaft .Normalzeit", welche i« Berlin, daneben auch in einer ganz« Reihe anderer deutscher und außrrdeutscher Städte, Rormalzrit-Emtralrn errichtet hat und in Berlin etwa 8000 Uhren regulirt. I» der Central« der Gesellschaft befindet sich «ine astro nomische Pendeluhr, welche durch eine brsoudre Leitung mit einer Uhr der Berliner Sternwarte Verbund« ist. Die Uhr der Gesellschaft trägt am untern Ende de» Pendel» ein« Mag- netistrung». Spule, welche sich bei der äußerst« Endftellung de» Pendel» vollkommen über ein« weich« Eisenkern schiebt. Jede zweite Sekunde sendet nun die Uhr der Sternwarte rin« momentanen Stromstoß in di« Magvrtisirung»-Spule der zweit« Uhr. In diesem Moment wird die Spule rrrrgt urd hat da» Bestreben, den Weicheis« kern völlig in sich hineinzuziehen bezw. sich darüber zu schieben. Befindet sich die Spule im Mommt der Erregung genau über dem Kern, so hat die Erregung weiter keinen Einfluß. Ist da» Pendel dogeg« rin wenig zurückge blieben, umschließt dir Spule den Kern noch nicht ganz, so wird sie etwa» schneller darüber gezogen, da» Pendel erhält eine» geringen beschleunigend« Anstoß. Ist da» Pendel ein wenig vorgreilt, so wird durch den Stromstoß seine Schwingung in dersrtbm Weise etwa» verzögert. Durch diese Anordnung bleibt die Uhr der Gesellschaft mit der Uhr der Sternwarte stet» auf huntrrdstel Sekunden genau im Einklang. ES vrrsügt also die Gesellschaft zunächst einmal über eine Uhr in ihrer Centrale, welche die astronomische Zeit mit der denkbar größten Genauig- keit angiebt. Diese Uhr selbst trägt eine Kontaktscheibe, mittels der« sie alle 32/4 Minuten einen 2 Minuten andauernd« elektrischen Strom in sämmtliche, von ihr ausgehende Leitungen sendet, um diesen Strom dann wieder für 1'/« Minuten zu unterbrechen. Solche RegulirungS-Perioden erfolgen also in 4 Stund« 64 mal, und wenn von der Havptuhr 20 Leitung« au!gehen, wird di« eine Uhr 1280 Anlagen dauernd rrguliren und kcntrolliren können. Diese Stromschlüff« und Unterbrechungen erfolgen natür lich auch auf Bruchthrile einer Sekunde genau. Die Kontrolle geschieht nun aui folgende Weise: Genau 45 Sekunden rach tem Einschaltrn der Hauptuhr soll sich auch die Nrbevuhr etnscholien. Dadurch wird der Stromkreis, Erde — Batterie—Hauptuhr — Leitung—Nrbenuhr—Erde, geschlcffrn. Durch diesen Strom schluß wird an der Hauptuhr rin kleiner Elekrcmagnet erregt und schlägt in ein« stetig bewegten Papierstrrisen eine kleine Lochwark«. Je nachdem die Nebenuhr vor oder nvchgegong« ist, erfolgt diese Lochung zu früh oder zu spät, und der Kontroll- Beamte kn der Centrale kann durch Auflegen eines GleSmaß- stabeS aus den Papierstreifen genau konstatir«, um wie diel die betreffende Uhr falsch geht. Weit-r wird durch daS Ein- schalt« der Hauptuhr ein RcgultermechaniSwuS belhatigt, welcher die Zeiger der Uhr in die richtige Stellung bringt, und ferner wird nach der Regulirung der AufziehmechaniSmu» eingeschaltet. Das Aufziehen erfolgt bei einem Thril der Uhren durch die Arbeit deS von der Hauptuhr kommenden StromeS selbst, indem «in elektrischer Hammer motorartig daS FederhauS bewegt und dadurch die Uhrfeder spannt. Ein anderer Theil der Uhren wird durch eine pneumatische Vorrichtung, d. h. durch Luftdruck, aufgezogen. Zu dem Zweck steht die Uhr mit der Wasserleitung in Verbindung, an welcher eine kleine Strahlpumpe angebaut ist. Zur gegebenen Zeit öffnet di« Uhr elektrisch diese Strahl, pumpe. DaS strömende Wasser schafft ein Vacum, und durch Du noch von Noth und Armuth sprechen," erwiderte Peter Mit schadenfrohem Gesicht. „Wie bist Du denn zu dem Gelde gekommen, wenn man fragen darf?" „Das kann Dir gleich bleiben, Peter," antwortete der Fischer. „Nimm das Deinige und frage nicht weiter. Sei versichert, es hat furchtbare Mühe gekostet." „Hm, hm, höre mal, Freundchen, wenn Du in der Lage bist," sprach Peter weiter, „so im Handumdrehen solche Summen aufzutreiben, da hätte ich große Lust, Dich um weitere hundert Kronen zu bitten, leihweise will ich die natürlich nur haben. Ich könnte sie ja wohl rechtlich ver langen, denn ich gewann Dir bekanntlich dreihundert Kronen neulich ab. Selbstverständlich würde ich Dir mit meiner Bitte nicht kommen, nachdem ich einmal auf das übrige Geld verzichtet habe, aber die Noth läßt den Men schen jegliches Gefühl des Anstandes und jegliche Beschei denheit vergessen. Ich sehe, daß Du eine gute Hilfsquelle besitzt, darum will ich noch hundert Kronen von Dir haben." „Du bist toll, Unverschämter," rief Jens aus, sich in seinem Zorn gänzlich vergessend und die Faust ballend, als Wollte er den frechen Menschen zu Boden schlagen." Peter zog sich, nicht etwa Jens' Zorn fürchtend, son dern nur aus Besorgniß, von den eben heranschreitenden Fischern gesehen zu werden, hinter die Düne zurück. „Wir sprechen später weiter über die Angelegenheit," sagte er im Fortgehen. Es mußte sich im Dorfe etwas Besonderes zugetragen Haben, denn die Fischer, die dort eine Grirppe bildend, herankamen, sprachen eifrig mit einander und hatten cs heute gar nicht eilig. Sie standen vielmehr häufiger still. Wiesen bald -um Torfe bald zum Gehölz und vergrößerten des verzweifelten Jens Angst noch mehr. Hatte Steffen den Diebstahl doch entdeckt, war derselbe bereits ruchbar geworden? Ohne Zweifel gab er die Veranlassung zu dem pufMigen Verhalten der Fischer. Jens ging der Gruppe entgegen und fragte, was denn geschehen wäre. „Weißt Du eS noch nicht?" antwortete ihm ein grau bärtiger Fischer. „Das Diebeswesen in Overby nimmt überhand, schon wieder ist Jemand bestohlen worden. Dem alten Steffen fehlen 150 Kronen in seiner eisernen Kiste. Er läuft wie unsinnig im Dorfe umher und fordert die Leute auf, ihn den frechen Dieb auszuliefern. Eine hohe Belohnung hat er Dem zugesichert, der ihm den Spitz buben namhaft machen wird. Im Dorfe herrscht die größte Aufregung; kein Mensch ist ja vor dem Diebes gelichter sicher." Jens hatte die Augen zu Boden gesenkt und wagte nicht, dem biederen Kollegen, der sich so über den Dieb stahl ereiferte, ins Auge zu schauen. * * * Erst als alle Fischer abgesegelt waren, stieg Jens, der sich todtmüde und sterbenskrank fühlte, auch in sein Fahrzeug, um die schwere Arbeit seines Berufs aufzu nehmen. Doch ehe er es noch vom Ufer abgestoßen hatte, kam Peter Nielsen wieder hinter der Düne hervor und winkte ihm mit der Hand. Er verließ sein Schiff und ging mit größtem Widettoillen zu dem falschen Freunde, den er jetzt ja in seiner ganzen Erbärmlichkeit kennen ge- lernt. „Hast Tu Dich besonnen, Jens?" fragte der Spitz bubenkönig mit teuflischem Grinsen. „Nein!" antwortete Jens mit zornig funkelnden Augen. „Du hast bekommen, was Dir zusteht. Reize mich nicht, Du weißt, daß ich ein leidenschaftlicher Mensch bin, der sich leicht vergessen kann. Laß mich in Ruhe, ich habe Dich vollkommen durchschaut!" „Undankbarer, Falscher!" schrie Peter mit krächzender Stimme. „So lange ich reich war, nanntest Tu mich einen guten Freund und jetzt möchtest Du mich am lieb sten prügeln. Aber warte, zahlst Du mir nicht in drei Tagen noch hundert Kronnr aus, so verdiene ich mir die Belohnung, die der alte Steffen für Den ausgesetzt hat, der ihm den frechen Spitzbuben namhaft macht, der ihm, denke nur, gerade 150 Kronen gestohlen hat." Jens taumelte erröthend zurück. „Peter!" stieß er hervor, „Du — Du hältst mich für — für den Dieb?" „Ich sage nichts weiter," sprach der Spitzbubenkönig mit listigem Gesicht. „Ich weiß, wer der Dieb ist. Schaffe mir in drei Tagen aus Deiner vorzüglichen Hilfsquelle 100 Kronen, dann bist Tu gerettet. Thust Du es nicht, so ziehe ich ohne Erbarmen die Schlinge zu, wie Du es verdienst." Nach diesen, in großer Hast gesprochenen Worten, lief Peter davon, während Jens sich erschöpft an die Düne warf und verzweifelt vor sich hin stierte. „Schlimmer kann es nicht werden," rief er dann, plötzlich auffahrend, aus. „Der Tod und die Hölle sind nicht schrecklicher als diese Qualen. Ich weiß, was ich thue." Damit eilte er auf sein Schiff, stieß hurtig ab und segelte in die graue, sturmbewegte See hinaus. „Hier war es, wo man die Leiche des Bruders fand," sagte er zu sich selber, nachdem er eine Strecke hinauS- gesahren war. „Und hier soll man auch meine Leiche finden." Noch einmal wollte er das friedliche Elternhaus sehen, dann wollte er sich hinabstürzen in die Tiefe und Ruhe finden am kühlen Meeresgründe. Da lag es, das Häuslein mit dem schlichten Strohdach, ach, das liebe Vaterhaus. Thronen brachen aus des Verzweifelten Augen, er faltete die Hände und flehte: „Gott, barmherziger Vater, tröste Du meine Lieben, sei mir gnädig." Gerade jetzt trat der alte Olufsen, gebeugt vom hohen Alter, aus der niedrigen Thür. Ganz deutlich sah Jens ihn. Jetzt nahm er den Hut ab und. winkte damit — wie er das so gerne zu thun pflegte — als gelte es «inen letzten AbschiedSgruß. Sollte es lÄrklich der letzte Gruß des guten alten Vaters fein? Sollte das Schreckliche sich vor des VaterSAugen ab spielen!" > . IWHkDssi WM« . - i