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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191702051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170205
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-02
- Tag 1917-02-05
-
Monat
1917-02
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1917
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De-ntzd-rtwe« stzr dle Gch« Gchwei-erische Industriekrets« mache eit aufmerksam, nckchtige Transporte Rotterdam oder andere holländische Eine neue Rede Lloyd Georges. Aus London wird gemeldet: (Line in einer Versamm lung gehaltene Rede Lloyd Georges besagt u. a.: Die liberale Partei bat ein besonderes Interesse an den Ziele», für die wir in diesem Kriege kämpfen. Eines dieser Ziele ist, daß das Prinzip des internationalen Rechts die Grundlage oeS mternationalen Friedens ist, ein anderes ist die Lehre, daß die Türken «nfäbi- sind, irgend eine andere Rosse gerecht zu regieren und nicht einmal ihre eigen« Rasse gut regieren können. Die MunitionSherstel- !«ma hat alle technischen Quellen des Landes mobil ge macht. Geschosse, Granaten und Geschütze jeden Kalibers sind reichlich vorhanden. Wir haben selbst einen Neberschntz für unsere Alliierten gehabt. Die Regierung hat auch für den Bau von Hundcrttansenden von Tonnen neuer Schiffe Borsorge getroffen. Sie bat große neue Organisationen für die Erzeugung von Lebensmitteln eingerichtet, die Zweigstellen im ganzen Lande habe». Bei Besprechung der Kriegslage bemerkte der Premierminister über den Balkan, daß er unter den gegenwärtigen Umständen nicht wünsche, einen Vorteil zu besprechen, nachdem ein anderer verschleu dert worden sei. ES könne nicht gesagt werden, es ser die Schuld dieses oder jenes Landes: alle vier Länder seien ohne Zweifel zu tadel«. Aber die Balkanwirrnis sei der einzige Teil des ganzen Schlachtfeldes, der den Alliierten einige Sorge machen müsse. Lloyd George fuhr fort: Auf de« Meere ist unsere Kraft immer noch ungebrochen, und nicht nur unser Land, sondern auch unsere Alliierten schulden der stillen Tapferkeit unserer große«« Flotte Dank. Mit Bezugnahme auf die wach sende Bedrohung durch Deutschlands seeräuberische Pläne sagte der Prennerminister, er wünsche, daß die Nation sich klar werde, was dieser jüngste Schritt Deutschlands wirk lich bedeute, es sei ein Fortschreiten auf dem Wege voll kommener Barbarei. Der Feind habe der großen Republik des Westens das liebenswürdige Angebot geniacht, zu ge statten, daß Personendampfer einmal wöchentlich nach Eng land fahren dürfte««: habe es jemals eine solche Unver schämtheit gegeben. Der Feind hat de«« Schritt getan, weil er der Verzweiflnng nahe ist, er weiß, daß die Hilfsmittel der Alliierten so sind, daß sie einen völligen Sieg zu Lande bedingen. Wenn wir di« Achtung vor dem preußischen mili tärischen Götzen einmal zerstören, kann sie nicht wieder auf gerichtet werde». Wir müssen beweise», daß der preußische Baal ein falscher Gott ist, wir müssen zeigen, daß er Hungersnot in das Land gebracht hat, daß er sich selbst nicht schütze» kann, geschweige denn das Volk. Wir werden Illi7 Friede» bekommen, wenn der Feind merkt, daß er beim Durchhalten bis Illi8 schlechter anstatt besser daran sein wird. Unser« Ausgabe ist, alle Hiifsguelleu der Alliier- «en zu organisieren. Der größte Teil unseres Unglückes kam von einem Mangel an gemeinsamer Tätigkeit. Wir wollen frei heraus sagen, daß die Nation Großes geleistet bat, aber noch mehr tun kann. Wir dürfen nicht nur die taugliche» Männer zwischen 18 und 4-"> Fahren benutze«« und sagen, sie haben das Opfer gebracht während die übri gen fre« nusgingen. Wir müssen di« Armee an der Front wissen lasse,«, daß e« noch eine Armee hinter der Armee gibt. Der Premierminister wandte sich an die Helden zu Hause und rief ihnen zu, die letzte Bekanntmachung Les Kontrolleurs für Lebensmittel sorgfältig zu lesen, in der die Notwendigkeit der ZwanaSsystemS ausgesprochen sei, Ersparnis an Lebensmitteln sei Ersparnis an Tonnage, und Ersparnis an Tonnage sei im gegenwärtigen Augen blick der Lebensnerv der Nation. Nach dem Kriege «erde da» alte Land vom Schlachtfeld hetmkehren nnd das neu« England werde auch adhängen von dem, was von Millionen von Männern getan worden sei, die wenn er Gott gefalle, vom Schlachtfeld« heimkehren würden. Aber da» neue England werde auch davon abhängen, was von den Mil lionen »n Hanse getan werde. für die Schwel«. ausd« MA me VaMve«) zu leiten. Gchltestu«, der englisch«« Häfen. Die „Politiken" zu berichten weiß, erhielt ein Dchtkfs- reeder in Helsingborg ein Telegramm des Anhalts, daß die englische Regierung allen in englische» «äsen liegen den Schiffen das Auslaufen verboten hab«. Nach in Rot terdam etngetroffenen Berikhtr» halten die Engländer sämtliche neutralen Schiffe, welche in englischen Häsen lie gen »der sich in englischen Gemässen, befinden, Dnrück Italienisch« »efürcht«E*. Item Berner Taablatt wird au- Mailand gemeldet: Mit der Blockierung des Mittelmeeres befürchtet man in italienischen Militärkreisen ein« «rnste Krisi- Mr die Mu- nitton«Herstellung, da »veaen Koblenmanaels schon ein« Reihe von Munitionsfabriken ihren Betrieb nur Halbwegs aufrecht erhalten konnte. Versenkt! Au» Rotterdam wird vom 4. Februar gemeldet:» In EchtffahrtSkreisen verlautet, daß feit Beginn de» verschärf ten U-voot-KriegeS schon über 30 Schiffe versenkt worden sind. — Eine weitere Meldung besagt: Dem Vernehmen nach find im Lanfe des Freitag 28 englische Schiffe versenkt worden. Au» England nach Rotterdam zurückgekebrte Seeleute berichten von dem Einlaufen zahlreicher beschädigter engli- scher Zerstörer in englische Häfen an den letzten Tagen des Januars. An der Mündung des Hninber wurden mehrere Zerstörer mit teilweise weggesckossenen Schornsteinen be obachtet. „Republicoin de Lyon" meldet aus El Ferrod, dort seien SO Mann des versunkenen dänischen Dampfers „Daisy" gelandet worden.'— Die französische» Segelschiffe „Berna dotte" 128 to., „Jeune France" 126 tv„ „Curonne" 16V to. „Ophelte" IVO to. wurden versenkt. — Lloyds meldet: Der norwegisch« Dampfer .,Heiniland 1" 506 Br. Rgstr. To. ist am S8. Januar auf eine Mine gestoßen. Der Kapitän und zwei Mann gingen in ein kleines Boot. Der Rest der Be satzung von 10 Mann wird vermißt. Zwei britische Fisch dampfer sind versenkt worden. — Reuter meldet: Der arne- rtkanische Dampfer „Houiatanic" 3143 Br. Rgstr. To. ist versenkt worden. — 'Aus Hmuiden wird gemeldet, datz die Fischerflotte von der Erlaubnis der Regierung, innerhalb eines Gebietes vor« 20 Seemeilen von der Küste zu sticken, keinen Gebrauch mache» kann, weil die Versicherer das Risiko nicht auf sich nehmen «vollen. Man ist beunruhigt über das lange AnSbleibeu dcS holländischen Dampfers „Antefor", der am 1. Februar von den Downs abgereist und noch nicht wieder in Hmniden angekomrncu ist. Der Kapitän des niederländischen Dampfers „Pendel" meldet auf drahtlosem Wege, daß der holländische Dampfer „Gamma" 2115 Br. Rgstr. To. durch Kanonenschüsse znm Sinken gebracht wurde. Lewfcher Geoerolstottkertcht »»» Gönnt«». (AnttlZ Große- HauvwuMrtier, den 4. Februar 1017. . Westlicher Krieg»schay»latz. Heere»mwp»e Kronprinz Rupprecht. Vet «nstchttge« Arostwetter war »er Artilleri«kämpf Mische« Lentz ««» Arratz und »»« Gerre bttz »mn Gt. Men-e-Baast-Wald« lrbbafker altz in den Borraaeu. Nörd- »ch der Anere griffe« die Engländer unser« Steklnnaen «ach Trommelfeuer um Mitternacht an. Während nörd lich von Beaneourt die Angriffe scheiterten, gelang rtz nah« de« Alußufer einer Abteil«»«, in «nfere vordersten Gräben zu dringen Heeresgruppe Kronprinz: Nordöstlich do« Pout-a-Mouffon und nördlich von Gt. Mihiel Ware« eigene ErkuuduugtzvorstSst« erfolgreich. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front LeS ««neralfelbmarschalS Prinz Leopold non Bayer«. vet Kämpfen, di« fich vormittags trotz strenger Kält« an der Aa entwickelten, wnrden mehrere russische An- griffe abgewiesen. An der Arant de- Genrraloberft Erzherzog Joseph und bei der Heeresgruppe de- Generalfeldmarschalls von Mackensen ist die Lage unverändert. Mazedoi.i! e Front. Anher Aeuertiberfällen bei Mouastir sowie zwischen Barbar und Dotran-See nichts wesentliches. D«r erste Generalqnartiermeifter: Lubeudorss. Die allgemeine Kriegslage. Bon einem militärischen Mitarbeiter wird nnS ge» schrieben: Auch in den letzten Tagen l>at die Lag« auf allen Kriegsschauplätzen ihren Charakter nicht verändert; die strenge Kälte, die vom Süden Frankreichs bis zur Aa im Nordosten und bis znm Seretb im Südosten aus nahmslos herrscht und im Osten bis zn 28 und selbst 30 Grad steigt, «nag ihren Anteil daran haben, Im we sentlichen sind aber doch wohl andere Gründe maßgebender. Datz man auch bei strenger Kälte und tiefem Schnee sieg- reiche Schlachten größten Stils schlagen kann, hat ja Hin denburg vor nunmehr zwei Jahren in Masuren bewiesen. Heim Gegner werden allerdings die Hunderttausend« far biger Truppen ein gewisses lstnberndes Gewicht in die Durchführung seiner Pläne legen. UebrigenS bat die Kampsestcitigkeit nicht vollkommen geruht. Je weniger die Zeit zu entscheidenden Angriffen lockt, einen desto grötzeren Umfang nimmt aus beiden» Seiten die Aufklärung durch rasche Vorstöße kleiner Ab teilungen ein; so wird doch täglich gefochten, und jedes Gefecht liefert gewisse Ergebnisse, die von den leitenden Stellen verwertet werden. Einen e.ivas größeren Vor stoß haben die jetzt sehr rührigen Engländer ain 3. Fe bruar nördlich der Anere unternommen nnd hierbei nicht ganz ohne Glück gekämpft. Der Schaden ist nicht gerade groß, wenn sie in einen unserer vordersten Gräben ein mal eindringen; er ivird sofort abgeriegelt. Und bann ist cs noch nicht gesagt, datz sie das rasch genommene auch dauernd behaupten können. Ihr kleiner Erfolg vom 1. Februar am Wege Gueudecourt—Beanlenconrt wurde ihnen ichon ain folgenden Morgen «nieder entrissen, und sie er litten hierbei ansehnliche Verluste, besonders an Toten. Wie das in solchen Grabenkämofcn so zu gehen pflegt! Auch die Russen haben nach treitügiger Pause einen neuen Versuch gemacht, uns unseren Sieg an der nochmals streitig zu »lachen. Sie haben dabei kein Glück gehabt. Die Offensive der Engländer in Mesopotamien, die nach langen Vorbereirungcn recht bedächtig einsetztc, ist rasch wieder zum Stehen gekommen. In schweren Gefechten und mit ansehnlichen Verlusten war es ihnen geglückt, die Türken etwas näher an Kut-el-Amara nnd an F-ellähic heranzud-rücken. Ihre entscheidenden Angriffe am 30. und 31. Januar, wie in der Nacht zum 1. Fe bruar, sind ihnen aber augenscheinlich völlig mißglückt, nnd sie haben nach türkischen Meldungen dabei 2000 Tote liefen lassen. Die Eroberung von Bagdad, von der ibre Zeitungen immer wieder einmal schwärmen, liegt also in in sehr weiter Ferne. Daß unsere Bundesgenossen sich dort in der Verteidigung lialten, liegt in de» allgemeinen Verhältnissen begründet. Krieqsrmchrichteu. Der üsterreichisch-ungarisch« GeueralstabSbertcht. Amtlich wird aus Wien verlautbart, den 4. Februar 1917: Oe st lieber Kriegsschauplatz: Jin Bereiche der k. u. k. Streitkräfte nichts von Belang. JtalienischerKriegSschauplatz: Unverändert. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Südlich des Ochrida-Sees griffen unsere Truppen feindliche Erkundungs- Abteilnngeu mit Feuer an. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabs, v. Höfer, Feldmarschalleutncrnt. Schutz unserer Truppe« ge«e« die Kälte. Die im KriegSpreffequartier eingelaufenen authentischen Meldungen von verschiedenen Fronten berichten, daß die deutschen und verbündeten Soldaten die außergewöhnliche Kälte über Erwarten gut ertragen. Nach Aussagen der an harte Winter gewöhnte«« russischen Gefangenen sind unsere und die verbündeten Truppen bei der Armee Arz besser den Wintergefahren gewachsen, als die aus dem öst licken Sibirien herangezogenen Russen. In die vordere Kampflinic sind Tausende von Röstöfen gebracht worden, die auch die offenen Räume in den Stellungen erwärinen. Bei der Kocvcß-Armec haben die Posten außer Winterklei- dung Pelzmäntel mit hohen Kragen und Strohüberschuhe erhalten, dort sind bisher nur zwei Leute erfroren. Bei der Armee Bochm-Ermolli find alle Unterkunftsräume auch in dey vordersten Linien zum Heizen eingerichtet. Bei der Jsonzo-Armee trugen die vielen je 10 Liter Tee enthaltenen Kessel viel zur guten Stimmung bei. Beim Heere des Erz herzogs Eugen beträgt die Schneehöhe, wo die Alpen 2000 Meter erreichen, ü Meter, in 3000 Nieter Höhe 9 Meter. Täglich wird der Krankenzuwachs geringer als ,n der wär- «neren Jahreszeit. In Kärnten beträgt die Schneehöhe ebenfalls 4—9 Meter, die Fälle von Erfrieren sind auf ein bisher unbekanntes Mindestmaß gesunken. In Albanien erreichte man das höchste Maß von Kälte, 18 Grad Celsius. Hier sind dieselben Maßnahmen wie überall getroffen. Im allgemeinen kommen non keiner Front Klagen über sie Kälte Wieder eine Vxplosio» i« ArchavqelSk. Der russisch;: Admiralstaü teilt mit: Am 26. Januar entstand bei der Verladung des Eisbrechers „TscheliuSkin" bei einem der Ausladeplätze in Archangelsk eine Explosion und ein Brand, der sich sofort in dem Gebiet dieses Lade platzes verbreitete. Der Brand verursachte Schaden an den Gebäuden beim Bahnhof und einigen Lagrrschnpvrn nnd kin" eia Schlepper zerstört und fünf Dampfer besch-dM da» von drei nur leickr. Unter den 344 Verletzten sind 3 Ossi- ziere und 99 Soldaten. 89 Personen wurden schwer ver- letzt. Dio Zahl der Toten ist noch nickt endgültig festae- strllt, sie beläuit sich anscheinend auf etwa SO. An, 31. Januar konnten die Dampfer fckon wieder an der»Un- glückSstcNe anlegen. Die gewöhnliche» Ladearbeiten wer den unverändert fortgesetzt. Unternehmung nuferer flandrischen Morineffngzeugr. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: AmS.Februar abend« habe» mehrere unserer flandrischen Marineflugzeuge FurneS und Adinkerke ausgiebig mit Bombeu belegt. Die Flug- zeuge sind wohlbehalten zurückgekebrt. Wichti-er Kampftag a« Ver Ttzris-rimt. Amtlicher türkischer Bericht vom 2. Februar: TigriSfront: In der Nacht zum 1. nahm der Feind unsere Stellungen südlich d«S Tigris und die rückwärtigen Verbindungen unter lrestigeS Artillertefeuer. Trotzdem führten unsere ErkundungSpatrouillen mehrere glückliche Ueberfälle aus. Der 1. Februar war ein wich tiger Kampftag. Nach heftiger Artillerievorbereitung griff der Feind mit mehreren Insanterieabteilungen alle unsere südlich des Tigris gelegenen Stellungen an und zwang eines unserer Bataillone, sich au- der ersten in die zweite Linie zurückzuziehcn, indessen wurde der Angriff, welchen der Feind mit überlegenen Kräften gegen dies« zweite Linie machte, sofort abgeschlagen. An den anderen Tellen der Front gelang es dem Feinde, zuerst, in unsere erste Stellung einzudringen, aber er wurde durch unsere» Gegenangriff mit dem Bajonett verjagt, und unsere Stel lung wurde wiedergewonnen. Bei diesem Angriff erlitt der Feind größere Verluste, als er jemals bei den blu tigsten Kämpfen, die bisher im Irak stattfanden, erlitten tiMte. Allein vor der Front eines unserer Infanterie regimenter liegen mehr als 1000 Tote. Die Verluste des Feindes an Toten allein betragen sicher nicht unter 2000. Außerdem machten «vir 41 Gefangene. Wären die eng lischen Soldaten, «venn sie versuchten, sich zu ergeben, nicht von ihrer eigenen Artilleri« unter Feuer genom men nnd vernichtet worden, so wäre die Zahl der Ge fangenen noch größer. Im Zusammenhang mit dieser Kampfhandlung versuchte der Feind eine EmkreisungSbe- wcgnng mit starken, durch Artillerie und Infanterie ver stärkten Kaoallerietruvvcn gegen unseren rechten Flügel. Wir wiesen auch diesen Versuch zurück und fügten dem Feind durch unser Infanterie« und Maschinengcwehrfeuev beträchtliche Verluste zu, die wir später noch durch Ar- tilleriefcuer steigerten. Unsere Verluste am 1. Februar sind verhältnismäßig unbedeutend. — Persische Front: Ein Angriffsversuch dcS Feindes gegen unsere vorgeschobenen Gräben östlich von Hamadan wurde abgcwiesen. 'Kau- kasusfront: Nur Tätigkeit von Ausklärungspatrouillen. Am 31. Januar sank eines der vier feindlichen Schiffe, die nördlich von Hafza im Schwarzen Meere gesichtet wur den, nach einer furchtbaren Explosion. An den anderen Fronten sein wichtiges Ereignis. (ßngtischer Bericht aus Mesopotamien. Reuter meldet ans London: Ein amtlicher Bericht aus Mesopotamien «neidet: Wir rückten am 28. Januar am rechten Ufer des Tigris östlich der Mündung des Hay in den Tigris um 300 Hards und au einem 800 Hards west lich der Mündung gelegenen Punkte der Front um 200 bis 300 Hards vor. Unsere Verluste waren gering. Am 1. Februar nahmen wir die letzte Linie östlich der Mün dung des Day, miesen einen türkischen Gegenangriff am rechten Ufer des Hay zurück, und machten 166 Gefangene. Später eroberten «vir Laufgräben westlich der Mündung und töteten viele Feinde. Aber ein Gegenangriff zwang uns, einen Teil des gewonnenen Geländes auszugeben. Ein Fokker wurde niedergeschoffen. Zivei Pontous auf dem Tigris wurden versenkt. Unruhen in der persische», Provinz Aars. Wie der Berichterstatter der Agentur Milli aus Bagdad meldet, sind in der persischen Provinz Fars Unruhen aus gebrochen. Die englisch-indische«, Truppen mutzten sich zu rückziehen. Am Sndostgestade des Kaspischen Meeres fan den in der Gegend von Astria zwischen Turkn,ebnen und Russen Zusammenstöhe statt. Zu dem Anschlag gegen Lloyd Georges. Reuter meldet: Die drei Frauen und der Mann, die beschuldigt sind, einen Anschlag gegen das Leben Lloyd Georges geplant zu haben, wurde«, in Derby verhört. Die Erklärung dcS GciieralanwaltS, daß die Angeklagten ver sucht Hütten, Lloyd Georg« und Arthur Henderson durch Gift ums Lebe«, zu bringen, rief Aufsehen hervor. Das Gift war Frau Wheelcr aus Southampton zugeschickt worden. Es handelt sich um Strychnin und Curare. Mit dem Curare hätten Pfeile vergiftet und auf dem Landgute von Wnlton Hcnth anf Lloyd George abgeschossen werden sollen. Kaiser Wilhelm bei König Ferdtiraird* von Bulgarien. Der Kaiser begab sich an, 3. Februar zum Besuche des BulgarenkönigS mit gröberem Gefolge nach Pöstyen in Ungarn, wo der König zur Kur weilt. Die beide», Mo narchen konferierten mehrere Stunden allein. Anschließend fand Abendtafcl im großen Saale des Hotels statt, woran auch die beiderseitigen Gefolge teilnahmen. Am späten Abend wurde nach herzlicher Verabschiedung die Rückreise nach dem Großen Hauptquartier angetreten. Der französische Gesetzentwurf über die Nachmusterung der Ausgemusterten. Agence HavaS meldet aus Paris: Die Kammer nahm nach einer Rede des Generals Lyautey mit 398 gegen 85 Stimmen den Gesetzentwurf über die Nachmustenlng der Ausgemustertei, und Militärmltauglichen an. Tie Be sprechungen über diesen Entwurf hatten an, Donnerstag begonnen und waren trotz der Dringlichkeitserklärung und der neuen Geschäftsordnung dadurch in die Länge gezogen worden, daß eine nicht enden wollende Reihe von Znsatz- anträgcn eingebracht wurden. Rücktritt GalitzinS bevorstehend? Politische Kreise halten cs für sicher, daß Ministerprä sident Galitzin noch vor dem Wiederzusammenteitt der Reichsduma zurücktrcten werde. Zwischen ihm und Proto- popow feie«, ernste Streitigkeiten ausgebrochen, die jedes Zusammenarbeiten innerhalb der Regierung unmöglich mache», da Protopopow die Macht im Kabinett haben wolle. Als Nachfolger GalitzinS werden i«, erster Linie der frühere Landwirtschaftsminister Bobrinski und der Präsident der Staatsrates, Gchtscheglowitow genannt. TlMSAeschichtc. Deutsches Reich. Die Kanalvorlagc der bayrischen Regier««- liegt nun vor. Der Gesetzentwurf betreffend die Ausarbeitung eines ausführlichen Gesetzentwurfes für die Herstellung einer Großschiffahrtstraße von Aschaffenburg bis zur RcichSgrenze unterhalb Passau lautet: Artikel 1. Behufs Ausarbeitung eines ausführlichen Entwurfes für die Herstellung einer Großschiffahrtstraße von Aschaffenburg bis zur Reichtzgrenze unterhalb Passau wird als erster Teilbetrag die Summe von 1 005000 M. ans staatlichen Mitteln bereitgeftellt.
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