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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.04.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191704029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170402
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-04
- Tag 1917-04-02
-
Monat
1917-04
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.04.1917
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Beilage zirrn „Riesaer Tageblatt". Bnlaar Lang,- » Winterlich, Riesa. G«fchSft»No,er «eetSefttetzc»». «ermitwottlich für Redaktion: Nrthur Hähnel. Mesa; für Anzeigen teil: »ilh,lm »tttrich. «iesa 7«. WMWWMWWWWSS^^W^WiEsE»Sä-MWSSMS«>W Nutzlaa» und »er Friede«. " . Dar Krieg ist auf dem Höhepunkte und der Frieden», «danke marschiert trotzdem oder gerade deswegen in aller Welt. In mannhafter Weise uns mit der gebührenden Zurückhaltung hat der deutsche Kanzler in seiner letzten Reichstagsrede betont, daß von einer deutschen Einmischung in di« durch die Revolution neugeschaffene innere Lage Rußlands nicht die Rede sein könne und vaß die Friedens bereitschaft Deutschlands dem neuen Regime ebenso wie dem alten gegenüber fortbestehe. Dabei hat er sich und seine Bolttik in keiner Weise gebunden. Mit derselben ruhi gen Entschlossenheit hat auch der österreichisch-ungarische Minister de« Aeutzeren Graf Czernin die Stellung seiner Regierung -u der russischen Revolution und den sich daraus ergebenden Bedingungen für einen möglichen Frieden klar- grlegt. »Wir sind nicht zu vernichten, aber wir wollen auch nicht vernichten!" Dieses kraftvolle Wort, das frei ist von jeder Selbstüber hebung, frei aucb von allen Gelüsten nach Eroberungen und Einmischungen, das aber mit stolzem Selbstbewutztsein der eigenen Kraft vertraut, wird nicht ungehört verhallen, und seine Erklärung, daß eine Friedenskonferenz nicht nur möglich, sondern auch nötig ist. um dem .Kriege ein Ende »u bereiten, dürfte in den Herzen „der breiten Massen und der vom Schicksal Enterbten", vor deren Heldentum in den Schützengräben er mit so viel Anstand den Hut gezogen bat, verständnisvollen Widerhall wecken. Die Tatsache steht fest, dass russische Sozialdemokraten, die über Kopen hagen nach ihrer Heimat zurückkehrten, an die deutsche So zialdemokratie eine» Aufruf gerichtet haben, in dem betont wird, datz die russische Sozialdemokratie den sofortigen Frieden wünscht und mit aller Kraft dafür zu arbeiten be reit ist. Als Antwort darauf ist ein Telegramm aufzufassen, daß die deutsche sozialdemokratische Partei an den däni schen Minister Stauning gerichtet bat, nut der Bitte, es nach Petersburg weiter zu geben. Hierin wird erneut festaestcllt, daß die deutsche Sozialdemokratie, wie auch die übrigen Parteien und die Reichsregie: nna sich energisch gegen jede Einmischung in die inneren Verhältnisse Russlands erklärt haben und der Wunsch ausgesprochen, „datz die politischen Fortschritte des russischen Volkes dazu beitragen mögen, der Welt bald den Frieden zu sichern, für den die deutsche Sozialdemokratie seit Ausbruch des Krieges gekämpft hat". Die Wirkung der verschiedenen neuesten Bekundungen des deutsche» und des österreichisch-ungarischen Friedenswillens bleibt abzuwarten. * * * „TempS" meldet aus Petersburg: Das revolutionäre Arveiterblatt „Pravda" fährt fort, den Gedanken einer Ein stellung des Krieges zu vertreten, während „Jsvestin", das Blatt des Arbeiter- und Soldatenausschusses, zwar den Krieg nicht billigt, aber grundsätzlich gegen Deutschland ist, das nach seiner Ansicht einen Eroberungskrieg führt. Das „Allgemeen Handelsblad" meldet aus Peterburg, daß die provisorische Negierung beschloß, die Domänen, ans denen die Mitglieder des Kaiserhauses ihre Appanngcu be zogen, in Staatseigentum umzuwandeln. „Daily Telegraph" erfährt aus Petersburg vom Don nerstag, datz die „Nabosckaja", das Blatt der gemäßigten Sozialdemokraten, sich scharf gegen eine Einverleibung Konstantinopels in das russische Reich ausspricht. lieber dis Notwendigkeit, den Krieg energisch fortzusetzen, besteht in dem Komitee der Soldaten und Arbeiterabgeord neten keine ernste Meinungsverschiedenheit mehr. Man ist sich nur noch nicht über die KriegSziele im klaren. Die Aufgabe aller offensiven Absichten ist für die sozialistischen Parieren offenbar nicht gleichbedeutend mit der Wiederher stellung des status quo in Europa. Die Ausrichtung einer polnischen, Republik soll natürlich bedeuten, datz Posen nnd Westgalizicn den Mittelmächten verloren gehen würden u. angesichts des Erwachens der ukrainischen Elemente könne man auch kaum annehmen, datz die ukrainische Bevölkerung sich damit abfmden würde, datz ein Teil des Volkes unter österreichischer Herrschaft bleibe. Auch die armenischen De mokraten würden sich wahrscheinlich nicht in die Wieder herstellung, der türkischen Herrschaft in Rumänien fügen. Die Zurückweisung imperialistischer Angriffslust schließe den Jrredentismus nicht aus und ebenso wenig daö Recht jeder Nation, ihre eigenen Angelegenheiten zu ordnen, ist also nickt gleichbedeutend mit dem Sichschicken in die jetzigen politischen Verhältnisse Europas. Die Partei der Annektionistcn verhält sich vorläufig ruhig. aber es wird sicher noch zu einer erregten Erörte rung über die tatsächlichen Wünsche des russischen Volkes kommen. Die Unterredung mit Gras CMnm. Aus Wien wird gemeldet: Ter Minister des Aeußeru, Graf Czernin, gewährte dem Chefredakteur des „Fremden blattes" eine Unterredung über die politische Lage. Der Wortlaut der Unterredung ist folgender: Frage: Welchen Ausgang dürfte Vie russische Revolu tion nehmen? » Antwort des Ministers: Auf Prophezeiungen kann ich mich nicht einlassen. Wenn der Negimeivechset in Rußland Vahrn führt, daß die gequälten Böller des russischen Reiches einsehen, daß Vie Fortsetzung des Krieges ein Verbrechen ist, und datz sie ebenso Ivie die Entente jeden Tag einen ehrenvollen Frieden mit den Zentralmächten schließen kön nen, dann wird die entsetzliche Menschenschlächterci ihren: Ende entgegengehen. Wir sind nicht zu ver nichten, aber wir wollen auch nicht vernichten. Un sere Fronten sind stärker denn je, unsere wirtschaftliche Lage ist gesichert. Wir können und werden durckihattcn. Die beispiellose Aufopferungsfähigkeit und Kraft, mit wel cher die Völker der österreichisch-ungarischen Monarchie die Entbehrungen ertragen, sichert ihnen den Enderfolg. Nicht den oberen Tausenden, sondern dem Mittelstände und vor allem den breiten Massen, den vom Schicksal Enterbten, gebührt das grüßte Verdienst. Hut ab vor den Millionen, dir im Schützengraben oder daheim auf dem Schlachtfelds der Arbeit Vie täglichen Entbehrungen ohne Murren er- tskgen, Hut ab vor ihrer Größe und Kraft! Der Tag wird kommen, da dis Völker der Monarchie den Lohn für ihr Heldentum erhalten werden. Fraqe: Halten Exzellenz den Vorschlag zur Beschickung einer Friedenskonferenz durch alle kriegführenden Staaten nach nne vor aufrecht? A'/wort des Ministers: Gewiß, ich sehe nurdiescn Weg um.zu einem allgemeinen Ende zu kom men. Für jene, welche dest-Krieg forisetzeu wollen, bedeu tet der Zusammentritt einer Konferenz eine Acnderung. Während dieser Tagung kann ja der Kambs fortgesetzt wer den. Nur auf einer Friedenskonferenz rönnen die Hun derte von Fragen, ivelche der Krieg aufgeworfen hat und Moiteg, S. April 1S17, al>e«»i». 70. Jehrg. die ein unzerreißbares Ganzes bilden, gelöst iverden. .Wir besitzen weiter Territorien unserer Feinde, sic ausgedehnte Gefilde von uns. Auf dem Meere 'kämmt Vie Blockade unserer Feinde gegen den Unterseebootkrieg. Alle inter nationalen Verträge sind zerrissen. Es ist unmöglich, ein zelne dieser Fragen, heranSgerissen ans den« Komplex des Ganzen, lösen zu wollen. Wer den Frieden will, muß auch über denselben sprechen und verhandeln wollen. Er- ivelst die Friedenskonferenz, daß eine Einigung unmöglich ist, so geht der garnicht unterbrochene Krieg eben weiter. Frage: Und wäre eo nicht möglich, ix» allgemeine«! tzcahmen unserer Friedeusbedingungeu zu verkünden? Antwort des Mnisters: Tas ist ja doch bereits ge schehen. Ich habe össentlich erklärt, daß wir einen nns aufgezwungenen Verteidigungskrieg führen, dessen Zweck die gesicherte Freibeit und ungestörte Entwickelung der Monarchie ist. Garantien für nnsern Bestand und un sere Existcnzmöglichkeit müssen »vir erhalten. Sobald die Gegner ihre unerfüllbaren Zdeen, uns zu zerschmettern, fallen lassen, sobald sic bereit sind, über einen für sie wie für uns ehrenvollen Frieden zn verhandeln, stehl den Ver- l-andlnngen nichts im Wege. » * -:< Ans Berlin wird gemeldet: Ans denlschen pvlüistnen Kreisen erfährt W.T.B. folgende Stellungnahme zu der Unterredung, welche der üstcrreichisch-nnc,arische Minister Czernin dem Chefredakteur des „Fremdenblatte" gewährt hat: Wir begrüßen mit Freuden die offenen nnd frei mütigen Aeußernngen de-.> bewährten Leiter-* der oster reichisch-nngarischen Potüik, sie werden zweifelt»-' in hopein Maße -dazu veiira-xn, die von unseren Feinden Di leset«! erkennbarer Absicht in diesen Tagen immer «nieder in die Welt gesetzten Gerüchte zn zerstreuen, daß Vic Zentralmächie ein Interesse an der russischen Reaktion zu nehmen gewillt seien und ihr wieder zur Mach! verhelfen wallten. Gras Czernin schließt sim also eng an die nm Tage vorher im Reichstag getanen Aeußernngen des Reichskanzlers an, der in Bezug aus Rußland sagte: „Wir begehren nichts an deres, als bald «nieder in Frieden mit Rußland zu se hen, in einem Frieden, der.auf einer für alle Teile ehren vollen Grundlage aufgebnnt ist". - Somit ist es nn«^ an Rußland eine Antwort auf die klare nnd unzweideutige Aeußerung des deutschen und österreichisch-ungarischen Staatsmannes zn geben. Was Gras Czernin am Schlüsse der Unterredung über seine allgemeine Bereitwilligkeit er klärte, in Verhandlungen für einen ehrenvollen Frieden einzutreten, sobald die Gegner ihre unerfüllbaren Ideen, uns zu zerschmettern, fällen lassen und ihrerseits bereit sind, eine Friedenskonferenz zn beschicken, deckt sich gleichfalls grundsätzlich mit dem allgemeinen Wunsch des deutschen Volkes. Aber auch hier können «vir aufrechten Hauptes nnd kühnen Sinnes das Angebot nnserer Gegner, denen ja schon seit dem 12. Dezember unsere Ansichten bekannt sind, -abwarten. Ungebrochen und stärker denn je an allen Fronten, in harter aber gestählter Arbeit daheim, können rind werden wir, wie Graf Czernin sagt, durchhalten bis ans Ende, bis zum ehrenvollen Frieden, der wirklich die un geheuren Opfer wert ist, die «vir gebracht habe««. Das Arrslandsecho der Kmrzlerrede. „Du gleichst dem Geist, "den du begreifst, uicht mir!" fühlt mau sich versucht, den feindlichen Zeitungsschreibern zuzurufen, die über die letzte Rede des deutschen Reichs kanzlers mit ebenso viel fleißiger Bemühung wie Absicht, die man merkt und durch die mau verstimmt wird, zu Ge richt saßen. Wo die Herren uicht nuSzulegcn mutzten, legten sie unter. Mit dieser FürbnngSstrategie, die mit dem Ausdruck „Hineingeheimnissen" sehr milde bezeichnet wird, arbeiten naturgemäß am krassesten die englischen und fran zösischen Hetzorgane, während sich die Neutralen durch eine objektive Brille zu sehen, bemühen und verschiedentlich dem Kanzler vollauf gerecht werden. Besonders die Er klärung des Kanzlers über unsere Politik Rußland und Amerika gegenüber wird ausführlich kommentiert. Die Londoner „Limes" widmen der Kanzlerrede einen spalten langen Leitartikel, in dem der vergebliche Versuch gemacht wird, Herrn v. Vcthmann die beabsichtigte Irreführung „Amerikas, Rußlands und der wahlrccbtslosen Massen von Preußen" unterzuschiebcn. Gleichzeitig wird seine Er klärung über den uneingeschränkten UbootSkrieg als Wicdervergeltung für die englische Blockade zu eineni Widerspruch zu seinen früheren Bemerkungen gestempelt. Während aber die „Daily News" von einem Einfluß der russischen Reoolntiouswclle auf Deutschland fabulieren, be streitet die „Daily Chronicle" die Möglichkeit einer deutschen Revolution. Die Pariser Zeitungen, besonders der „TempS" wie der „Matiw , übertrumpfen an Unterstellungen fast noch ihre Londoner Kolleginnen, und sprechen von „raffi nierter Hinterhältigkeit" nsw. — Schmähungen, über die man einfach zur Tagesordnung übergehen kann, weil wir solche Ausflüsse der französischen Hetzblätter nachgerade , gewohnt geworden sind. Auch die „Newyork World" nimmt allerdings nach einer Meldung des „Daily Telegraph", die Gelegenheit wahr, um auknüpfcnd au die Kanzlerwortc über den UbootSkrieg kriegshetzerisch einem militärischen Zusammenarbeiten der Vereinigten Staaten mit der Entente das Wort zu reden. Ganz anders bespricht die holländische Presse die Knuzlerrede. Der „Nieuwe Rottcr- bamsche Courant" z. B. sieht in den Bemerkungen des Kanzlers über Rußland die Friedenshand, die sich dem rus sischen Volke cutacgeugestreckt habe. Auch das „Amster damer Handelsblatt" gebraucht fast wörtlich denselben Ausdruck. Die Fahrt der „Möwe," Ueber seine Fahrt mit der „Möwe" berichtet Graf Doh n a - S ch lo d icu vor Vertretern der Presse: Auf Grund der einaegangencn AufklärungSnachrichtcn hatte ich mir für meine Fahrt einen ziemlich genauen Plan gemacht, und ich hatte denn auch gleich am ersten Tage das Glück, einen großen Dampfer zu sichten. Es war dies, wie bereits bekannt, der Dampfer „Voltaire". Es war schwierig, seine Nationalität scstzustellen, weil die Schiffe jetzt keine Flagge mehr führen und die Nationalität nur aus der Be malung des Schiffes ersichtlich wird. Ich ließ deshalb die Nacht vergehen, ehe ich mich an den „Voltaire" heranmachte, richtete es aber so ein, datz ich gegen 4 Uhr früh auf etwa 400 Meter an das Schiff herankommcn konnte, gab das Stoppsignal und zerstörte die Signalstation des Dampfers, als er versuchte, funkentelcgraphiscd Hilfe herbeiznholen. Später kountc ich dann den Dampfer unschädlich mache». Ich kreuzte daun etwa 10 Lage im Nord-Ntlautischcn Ozean, konnte aber in den ersten drei Tagen kein weiteres Schiff sichten. Später jedoch habe ich jede» Tag etwa einen Dampfer abtun könne». Die Schiffe hatten sämtlich wert volle Ladung, zum Teil Krieasmntcrial. Eins von ihn;» ri ' ^«SSs-W-SSS^M»MW»WW»M>sW»S batte eine Ladung von 1800 Pferden. Das lebt« Schiff, welches ick auf diesem Wege nahm, war ein mit 7000 Ton nen Kohlen befrachteter Dampfer, der von Amerika nack Italien unterwegs war. Dieses Schiff ist mir außerordent lich nützlich gewesen. Ick ließ «S eine Weile die „Möwe" begleiten und ergänzte darans meine Kohlenvorräte. Später habe ick es al« Hilf »schiff eingerichtet, mit funken telegraphischer Station versehen und es der Führung des Kapitänleutnants Wolff übergeben, der dann auf eigener Fahrt eine Anzahl wertvoller Gegenschiffe vernichten konnte. Freilich habe ich schließlich das Hilfsschiff versenken lallen müssen, da die Maschine unbrauchbar wurde nnd das Schiff uicht mehr benutzt werden konnte. Bis etwa Mitte Dezember hatte der funkentelegraphische Dienst an Bord der „Möwe" außerordentlich gut funktio niert. Ich erhielt regelmäßig täglich den Heeresbericht, Zeitungsnachrichten nnd die für mich bestimmten Befehle. Je mehr ich mich jedoch der afrikanischen und dann der amerikanischen Küste näherte, desto schwieriger wurde der funkentelegraphistlie Dienst wegen der elektrischen Störun gen, so daß wir die zweite Hälfte de? Dezember ohne Nach richt blieben. Zn diesen Gegenden traf ich nnr wenige Schisse*»», im ganzen vier. Große Freude erregte es, wie ja wohl bereit:- bekannt ist, das, nm iil. Dezember der Fniikspüicb wstcker ,«: arbeiten begann, da er uns lniin Jabreswecb-e'. bst- Nachricht, non der glücklichen Heimkehr des „V '.rr'«vb >!e" brachte. Auf der weiteren Fahrt im Südattnl.iIschen Ozean habe ich mein Hilfsschiff, dem ich den Namen „Cstie- ". aeaebcn batte, noch zweimal angetroffen and tonnte da-* eine Mr«! A!lt<> Tonne«», das »adere Mal itiOl« Tonne«: Kable übernehmen, wobei »leine Mannschaft Hervorragendes Einetr, die ücb woblbewiitzt war, wie wert voll mir jede Lonne .Kahle für meine „Möwe" war. MeineFghrt sübru mich dann «»eiter l>ks nach Kap stadt. Die Eciuartuno, or.n größere«: Seeverkehr zn fin den, bestätigte sich nicht. C.> «cliei it dies mit der dort herrschenden Kahlenuot zninmmenznl,äugen. Der englische Schutz i«: dem dortigen Seemckg.n mar zunächst sehr gering. Angeblich bestand er nm ,.n - c nein llcinen Kreuzer und mehreren Hilssschifsen. m ier wurde die Zahl der Kreuzer ans vier erhöht, ebenso d.e An-,a!,l der Hilfsschiffe. Ueber seine Begegn«»» mit eincm start bewaffneten eng lischen Hilfskreuzer p ricklet Graf Dohna: Ich hatte es eigentlich vorgezoaen, diesem Dampfer anszuwei- chen, und schließlich ist nur dies »nm durch einen Zufall gelungen, indem ein englisches Handelsschiff in Sicht kam- Dieses Schiff ist wohl dann von dem englischen Hilfskreuzer für die „Möwe" gehalten worden, jedenfalls griff der eng lische Hilfskreuzer dgs Handet'schiff g«i. Ich sah in unmit telbarer Nähe des letzteren Granaten einfchlagcn. Die Verfolgung ging weiter. Beide schiffe verschwanden schließ lich aus meiner Sicht. Wege«: der inzwischen vorgerückten Jahreszeit richtete ich den Kurs nun wieder nach Norden, da ich etwa Anfang März wieder ini Heimathafen cintref- sen wollte. Im Atlantischen Ozean hatte sich das Bild inzwischen gegenüber der Ausfahrt wesentlich verändert. Während ich bei der Ausreise noch etwa 25 Dampfer sah, konnte ich auf der Heimreise keinen einzigen mehr erblicken. Ueber das Zusammentreffen mit dem Dampfer „Otaki" berichtet Graf Dohna, der „Otaki" war erheblich größer als die „Möwe" und fuhr infolgedessen auch wesentlich ruhiger. Das Wetter war sehr stürmisch. Der „Otaki" setzte sich auf meinen Anruf zur Wehr. ES entspann sich auf etwa 20 Minuten ein heftiges Gefecht, bei welchem eS mir gelang. 25 Treffer abzugeben. Allerdings war ancb die „Möwe von drei Schüssen getroffen worden. Beide Schiffe gerieten in Brand. Die „Möwe" bekam ei» unangenehmes Leck. Leider hat bei dem Brande ein großer Teil meiner Besatzung Brandwunden erlitten, zum Teil recht schwer, so datz ein Unteroffizier und sechs Mann ihr Leben dabei verloren haben. Auf der „Otaki", deren Besatzung schließlich in die Boote ging und auf die „Möwe" zusteuerte, waren viele Schwerverletzte. 65 Mann nahmen wir auf die „Möwe" auf, und der Schiffsarzt hatte in den nächsten Tagen mehr als reichlich zu tun. Ueber Island näherte ich mich ver deutschen Küste. Das erste deutsche Schiff, dem ich begeg nete, ivar ein Fischdampfer, der zuerst die „Möwe" nicht erkannte und mich durch Signal auffordertc, zu stoppen. Wir haben uns dann aber schnell verständigt. Wie ich dann glücklich in, der Heimat ankam und dort empfangen wurde, ist ja bereits bekannt. * * * Ein deutscher Hilfskreuzer im sndatlantischen Ozea«. Reuter meldet »uS New-Aork: Ein Telegramm aus Rio de Janeiro besagt, daß die sranzöstsche Bark „Cam- bronne" mit ÄS« englische», sranzöstsche» nnd italie nischen Matrose» angekomme» ist, die zu den Besatzungen von Schiffen gehören, die von einem deutschen Schiff bei Trinidad versenkt worden sind. Dieses Schiff wird als Segelschiff mit Gasolin-Maschinen geschildert. Nach einem weiteren von Reuter verbreiteten Telegramm aus Rio de Janeiro ist die „Cambronne" am 7. März dem deutschen Schiff in 21 Grad westlicher Länge und 7 Grad südlicher Breite begegnet. Das Schiff hatte Minen an Boro, woraus sich erklärt, datz in der letzten Zeit so viele Schiffe au der brasilianischen Küste vernichtet wurden, und war außerdem mit 2 105-Milluncter-Knnonen und 16 Ma schinengewehren bewaffnet. Das Schiff hat drei Masten nnd eine drahtlose Station. Kommandant war Graf Lukner. Nach Aussagen der in Rio de Janeiro gelandeten Mann schäft ist das Schiff nm 22. Dezember unter Eskorte eines U-Bootes von Deutschland abgefahren, es hieß „Seeadler", hatte Proviant für 18 Monate und grotzen Vorrat vcv Munition an Bord. Wenn ein Handelsschiff in Sicht kam, wurde die norwegische Handelsflagge gehißt, sie wurde durch die deutsche Kriegsflagge ersetzt, sobald die Boote nahe ge uug gekommen waren. In den Grund gebohrt sind u. a. folgende Schiffe: „Gladys Royle" <3268 Tonnen-, „Charles Äounod" (3100 Tonnen), „Rochefoucauld," (3150 Tonnen), „Rohmgoth" (5500 Tonnen« und „Hogarth" (123 t Tonnen). Das letztgenannte Schiff hat versucht, zn flüchten, ergab sich aber schließlich, nachdem 4 Mann der Besatzung verwundet worden waren. * * * ' Versenkt. Ans Bmuiden wird dem Anisterdamer „Allgemeen Han dclsblad" gemeldet, datz der Motortankdanipser „Hestia" 058 To., der mit einem aus 14 Schiffen bestehenden Konvoi am Freitag abend vom Neuen Wasserweg nach Themse Hafen abfuhr, an: Sonnabend früh um ungefähr 4 Uhr von einem deutschen U-Voot versenkt wurde. Ein Boot mit 13 Insassen, darunter 7 Chinesen, wird vermißt. „Progreß de Lyon" meldet ans Bordeaux, daß der Post dampfer „Montreal", 6146 To., am 23. Marz im Atlanti schen Ozean versenkt worden ist- « » *
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