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Aach schweren Stürmen. Roman von M. Weidenau. 5 Dies erwägend, trachtete daS arme Mädchen vor allem, rin wenig Klarheit in das Chaos ihrer Gedanken zn brin gen ; ihre Tränen trocknend, raffte sie all ihre Energie zu sammen und strengte ihren Geist an, nm Mittel und Wege zu finden, einen Zusammenstoß zwischen der Mntter nnd dem teuren Mann zu verhindcru, denn sie sagte sich, Vdß erstere sie nnu wie eine Gefangene hüten und es ihr unmög lich machen würde, dem jungen Manu einen Wink zukom men zu lassen, was auch dadurch noch erschwert wurde, daß ein solcher Meinhard vor Abend kaum mehr erreichen konnte. So sah Marianne, nm Ottos Kommen zu verhindern, aur den einen Weg, sich in den Garten zu stehlen, um dort Otto abzupassen und ihm in Hast diesbezügliche Mitteilun gen zu machen. Und noch eins konnte nnd wollte sie tun, ihm ein Schreiben zustecken, in welchem sie ihn ihrer Treue und unerschütterlichen Liebeoersichern undbitten wollte, durch Hef tigkeit die Sache nicht noch zu verschlimmern. Gedacht, getan! Schon saß sie an ihrem mit hundert reizenden Kleinigkeiten be säten Schreibtisch und die Feder flog nur so über das Pa pier. Als sie endlich den letzten Federstrich getan, steckte sie, anfatmend, das Couvert in ihre Kleidertasche, fest entschlos sen, diesen Brief auf alle Fälle in Ottos Hände zu spielen. Im Geiste sah sie bereits diesen und die Mntter einander im hitzigen Wortgefecht gegenüberstehen und Otto, der sich schon Bräutigam dünkte, als eine Bellte höchster Erregung das Hank verlassen. Sie rang die Hände und schaute, wie Hilfe suchend, um sich und, wie sie so ratlos dastand, sehnte sie sich wieder innig nach dem Vater, nach einem seiner sanften, gütigen Worte, und die Ueberzeuanlig, daß er ihr tm Kampf gegrn die Mntter doch beistehen wnrde, befestigte sich in ihrer aufgcschreckteu Seele. Vielleicht daß, wen» er doch früh genug, nämlich vor Ottos Kommen, von seinem Ausflug heimkehrte, «loch alles sich zum besten wendete? Vielleicht auch beruhigte sich die Mutter indessen? Daß diese Hoffnung ein« trügerische «vor. sollte Marianne nm allzubald erfahren, denn al« «in Dienstmädchen sie zum Speisen rief und sie in den kleinen Speisesaal eintrat, saß Frau Perge» stolz, steif und unnahbar aussehend, an ihrem ge wöhnlichen Platz, ohne Marianne eines Blickes zu würdigen oder eiil Wort an sie zu richten. Erst als das servierende Stubenmädchen, nachdem es Mntter und Tochter mit ver stohlen-neugierigen Blicken beobachtet, daS Gemach verlassen hatte, wandte sich Fran Pergen an die Tochter. „Beantworte mir noch eine Frage und halte Dich an die Wahrheit —" „Du weißt sehr ivohl, Mama, daß mir nichts in der Welt so verhaßt ist wie eine Lüge." „Destobesser! Also, wo kamst Du mit — hm, mit Mein hard stets zusammen?" „Im geheimen natürlich nirgends. Wenn wir uns sahen, so war dies immer an öffentlichen Orten oder bet einer Fa milie, wo er Zutritt hatte." „Und hellte?" „Heute ivar eS reinster Zufall. Ich war eben im rückwär tigen Teil des Gartens, alS Otto vorüberkam — er sah mich — o Mama, bitte, schan mich doch nicht so böse nnd verächtlich an! — eS ist, wie ich sage, — und dann bat er mich — eS war da« erste Mal, daß wir uns so ohne Zen gen sahen —" „Du irrst — Ihr hattet einen." Marianne hob stolz den Kops. „Wir hatten schon früher einen Zeugen, einen ganz an dern als diesen augendienerischen, abscheuliche» Hella», dem «S ja einzig nnd allein mir nm mein Geld zu tun ist." „Wie? Du sagtest doch, Ihr wäret ohne Zeugen?" „Gewiß — ohne einen sichtbare», denn Gott war eS, der uns sah und hörte," entgegnete das junge Mädchen so ernst und feierlich, wie man eS noch nie von ihr vernommen hatte. Frau Pergen zuckte jedoch uslgeduldig die Achseln, als wolle sie dadurch andeuten, wie wenig Wert sie aus eine solche Zeugenschast zu legen willens sek, und spielte nervös mit dem silbernen Serviettenring. „Mama —" „Nün, und?" „Hast Du Deinen Entschluß nicht geändert?" „Welchen?" „Otto kurz abzuweisen? Willst Dn ihn nicht einmal an» hören?" WM" "WM Vektwul» ratjach« tft, daß Brachetvtirmmungen »ft tödlich«« AuSaana nrdmen. dad«r »mpsi-blt «1 sich, «in wirklich gut fitzende- Bruchband antnfchaffe«, wozu n» mein« «ist, »IN»» VruchdaudeS ohne Ketzer, aus Leder hergeftellt, ganz besonder« eignet. «» ist leicht, bequem uno solid gearbeitet, bet Tag und Nach» zu tragen. ES wird mit Recht al» Spezialität ersten Range» und al» wahre Wohltat für vruchletdende bezeichnet. Interesse eine» jeden vruchleidenden ist, sich ein«» dieser dehnen»»»» Bruch- bänder zu beschaffen, wozu sich di« best« »etegenhrtt bietet, di« Durchreis« meine» Vertreter» zu benutzen, welcher am Moutafi, b. 2. Dezbr. in vschatz, So«,l zum Löwen, 9 bi« 9 Uhr, Dienstag, d. 3. Dezbr. in Riesa, Hotel Kronprinz, 9—3 Uhr, Mittwoch, d. 4. Dezbr. in Mettzeu, Hotel Blauer Stern, 9— 3 Uhr Muster vorzeigt und Bestellungen entgegennimmt. Außerdem: Leibbinden, Gummisirümvke ulw. Hochochtend Firma I. Glaser» Bandagist in Lörrach 1. B. 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Sie vittiien ck»I>«Im e«nr un- dieinkillist del K,»»»kLlv mit 10»/- ir»d»tt ockei- WfnM 1>IIimdI. «ez. Kontrakt. ^Iler nacd lnren Vl!n»cd. » . Lcdreid.Sieeelüii.LN: ckuNu» ^e«td»e iaorlmm» d. t.«lprli>. »«II«»t«, «riilit» ttinÄ»r»»9»n»«krIK S»sd»,e«. 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Alsrtlis 8ngel. „Zu welchem Ende denn? Nnd wem« ich einmal »ei» ge sagt, pflege ich nicht in wenigen Stunde» ja zu sagen." Marianne stand ruhig auf. Ihr Gesicht ivar bleich, zeigte aber feste Entschlossenheit. „Gut, Mama, ich bin Deine Tochter und gleiche Dir in manchem, so auch in der Festigkeit meiner Entschlüsse—" „Was meinst Du damit?" „Daß ich bei meinem Ja verbleibe ivie Du bei Deinem Nein." „So wolltest Du im Ernst uns Trotz bieten?" rief em pört Frau Pergen. „Es ist nicht Trotz, Mama, sondern nur festes Beharren auf meinem Rechte auf Glück, das ich nur mit Otto Mein hard finden kann. Auch sage ich Dir ganz offen, Mama, daß ich mich noch au Papa um seinen Beistand wenden werde, und bitte Dich, Otto nur in seiner Gegenwart zu empfangen. D» siehst, daß ich nicht im mindesten hinterhältig, sondern frei und offen vorgehe." „Gut, ich erwarte auch nichts andres von Dir," entgeg nete Fra» Pergen. „Und wa« wirst Du tun, wenn — wie ich vorauSsetze — auch Papa nicht einwilligt?" fragte sie dann, nahe an dieTochter herantretend nnd ihr scharf in die Augen blickend. „WaS ich dann tnn werde? Warten!" „Auf was? Vielleicht auf — unfern Tod?" „Mama —" schrie daS Mädchen entrüstet ans. „Also — auf was denn?" „Alls Eure endliche Einwilligung." „Und wenn diese nicht erfolgt?" „Dann werde ich warten, vis ich majorenn bin, um Ot to- Frau zu werden. „Schön! Dann warte! Es fragt sich nur, ob auch der junge Herr in seiner Liebe so standhaft sein wird. ES mag bitter sein für ihn, sich in seinen Erwartungen auf eine glän zende Mitgift so enttäuscht zu finden, denn dann —" „Gestalte, Mama, daß ich mich entferne, denn ich kann den Mann meines Herzens nicht schmähen hören, ohne ihn zv verteidigen, und da Dn e« bist —" «Natürlich, ich verstehe. Also, gehe nur!" —