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T. und Frostbeulen davon tragen will. Dagegen beschleunigt I man die Lirkulation des Blute- durch Schütteln der Hände vom Handgelenk aus, durch Reiben, Klopsen und Turn bewegungen. Handschuhe gewähren sehr wenig Schutz vor Kälte, weil sie die Cirkulatwn des Blutes hemmen, und wenn die Hände erst einmal vor Kälte starr sind, was ihnen selbst in dickgefütterten Handschuhen passtrt, sind sie schwer wieder zu erwärmen. Das Schuhwerk wähle man, wenn man einen warmen Fuß behalten will, nicht allzu knapp, sondern so, daß er sich im Schuh leicht bewegt, weil sonst gltchMs die Lirkulation des Blutes gehindert wird. Wir sehen somit, daß zur Erzielung und Aufrechterhaltung des wünschenswerchen Wärmegrades die freie Bewegung der Gliedmaßen die vor nehmste Bedingung ist. Ein Druck der Kleidung, der diese freie Bewegung hindert, stört den Zutritt des Blutes uns führt eine Lerminderung der Wärme herbei. Durch flotte Bewegung überwindet man das Widerstreben, seine Früh toilette mit eiskaltem Wasser zu bewerkstelligen, und wird durch eine wohlige Wärme dafür belohnt, die den ganzen Körper durchdringt und die anhaltend zu machen es weiter nichts als hier und da einer kleinen gymnastischen Anstrengung bedarf. Sich gelegentlich fünf oder gar zehn Minuten hin durch mit Hanteln beschäftigen ist beträchtlich wirksamer, als vor den warmen Ofen zu kommen, wouuk man übrigens nur eine schnell schwindende, nur die Oberfläche berührende Er wärmung erzielt. Für Leute mit schwachen Lungen und empstndltcher Kehle kann man das Athmen mit ge schlossenem Munde durch die Nasenlöcher nicht dringend genug empfehlen. Hierm beschämt jede Indianerin eine ganze Menge Kulturmenschen, welche mit geöffnetem Munde emherspazitren. Schon dem Neugeborenen preßt eine Wilde da« geöffnete Mündchen zu, damit es sich von vornherein an die richtige Athmung gewöhne. Bon dem un ästhetischen Eindruck ganz abgesehen, den ein mit offenem Munde athmender Mensch macht, bringt diese Art Athmung eine Menge Krankheiten zuwege, vor welchen sonst die Nasen- schleimhäute schützen, durch welche die dem Menschen schädlichen Bestandtheile der emgeathmeten Lust ausgtschieden und davor bewahrt werden, in die Lungen zu dringen. Wenn man auch in der Winterkälte richtig mit der Nase und nicht mir dem Munde athmet, dann kann man allerhand schützender Hüllen entbehren. Denn die Nasenschleimhäute lassen die Lust bereits etwas erwärmt in die Lungen ein. Bei sehr kalter Lust ist das Sprechen auf der Straße überhaupt thunlichst zu ver meiden, ebenso das längere Stillftehen an einem Ort. Mit diesen überaus leichten Vorsichtsmaßregeln kann der normale Mensch ohne Schwierigkeit auch dem stärksten Winterfrost Trotz bieten." Vermischtes. Durch einen Eiszapfen getödtet. Aus Hohen- elbe wird gemeldet: In dem benachbarten Schwarzenthal, woselbst dieser Tage ein ungewöhnlich starker Frost herrschte, fi«l ein spitzer Eiszapfen von einem Dache aus einen vorüber gehenden Passanten herab und bohrte sich in dessen Kopf derart ein, daß der Verletzte sofort starb. Von einer furchtbaren Katastrophe ist das in stiller Abgeschiedenheit gelegene Dorf Silver Lake in Oregon am Weihnachtsabend heimgejucht worden. In dem Lokale von Christman Bros, hatten sich zu frohem Feste über hundert Personen zusammengesunden. Eine Weihnachtsbejcheerung nach altem deutschen Brauch sollte stattfinden, und Jung und Alt drängte sich in freudiger Erwartung nm den prächtig ge schmückten Tanntnbaum, dessen Zweige mit reichen Gaben be laden waren. Ekn Knabe, der in dem Gedränge nicht genug von den Weihnachtsgeschenken sehen tonnte, lletterte begierig auf eine Bank, wobei er mit dem Kopfe gegen eine von der Decke herabhängende Petroleumlampe stieß. Durch die Erschütterung wurde eine Explosion verursacht und brennendes Oel nach allen Richtungen hin geschleudert. Die dürre Holzbekleidung der Wände rind des Fußbodens fing sofort Feuer, und bald stand der ganze innere Raum in Flammen. Eine grauenvolle Scene folgte. In wahnsinniger Angst drängten alle nach der kleinen ? Thür, die der einzige Ausweg war. Dort staute sich ein wilder ! Menschenknäuel. Rasenden gleich kämpften die Menschen, die ' 8 i Meteorologisches. Mttgrthrtlt von R. Nathan, Optiker. Barometerstand Mittags 12 Uhr. Sehr trocken 770 W Beständig schön W Schön Wetter W Verändern*' 750 W Regen (Winol —W Biel Regen 740 W ist aber unter allen Umständen statthaft. Bekannt ist, daß 1 „och soeben friedlich beisammen gewesen, ein Jeder nur auf man seine Hände weder am Feuer noch am heißen Ofen I die eigene Rettung bedacht. Die Schwächeren wurden unter wärmen soll, wenn man nicht eine ausgerisjene, brüchige Haut I die Füße getreten und zermalmt; Viele, von Flammen einge- - - - ----- HM, brachen sterbend zusammen. Die Verunglückten sind der Mehrzahl nach Frauen und Kinder. Die Wenigen, die dem Verderben entrannen, überließen fassungslos die Anderen ihrem Schicksal. Als die Panik sich gelegt hatte, war eine Rettung nicht mehr möglich. Wohl gelang es, die Flammen schnell zu löschen, doch in dem brandgeschwärzten Innern stieß man nur auf Leichen, die in wirrem Knäuel ausgehäuft lagen, die Mehrzahl bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Man zählte 4l Opfer, Männer, Frauen und Kinder. Sturm 720. Hamburger Huttermittelmarkt. Originalbericht von G. L O. LüdrrS. Hamburg, 23. Januar 1895. Der Eintritt des Thauwetters wirkte in letzter Berichts-Woche verstauend aus die Futtermittel-Marktlage und die weichende Tendenz der Getreidebörsen blieb nicht ohne Einfluß auf den hiesigen Futter- mittclmarkt. Besonders Baumwollsaatkuchen und Baumwollsaatmehl mußten erheblich im Preise nachgeben, andere Futtermittel dagegen mehr oder weniger behauptet. Tendenz: träge. Reissuttermehl Getrocknete Getreideschlempe Getrocknete Biertreber Erdnußkuchen und Erdnußmehl Baumwollsaatkuchen und Baumwollsaatmehl Cocosnußkuchen und Cocosnußmehl Palmkernkuchen Rapskuchen Mais, Amerik. mixed verzollt Weizenkleie Roggcnkleie Kirchennachrichte« für Riesa. Dom. 4. p. Epiph. Mitfeier von Kaisers Geburtstag. Dorn'. 9 Uhr Predigt: ?. Führer; Nachm. S Uhr Missions stunde : Diac. Burckhardt. Das Wochenamt vom 27. Januar bi- 2. Februar hat p. Führer. Gelauste: Emst Alfred, P. O. Weber's, Handarbtrs. in R., S Johannes Willy, F. W. Strauß's, Obcriahnenschmieds in R., S. Lina Alma, H. W. G. Heimhalt's. HandarbtrS. in Ibanitz, Johanna Julie Luise, F. I. R. Reichelt's, Artillerie- Sergeants in N., T. Beerdigte: Ehrhard Alfred Hetmanu, A. M. Mehlhorns', Majors und Äbtheilungskommandeurs in R., S. 9. 10. l. Karl Moritz Jobst, Drechslermstr. in R., Ehcm. 28 10. 25. Totgeb. Sohn M. O. Stein's, Vicewachtmstrs. in R. Frau Ioh. Ros. verw. Richter, geb. Klobsch, d. K- G. Richters, Haudarbtrs. in R., Wwe. 68. 5. 14. Oswald Paul, N. Hosfinann'S, Hannuerarbtrs. in R-, S. —. I. 17. Alsred Arno, G. E. Keil's, Bürstenmacher- mstrs. in R„ S. —. 2. 21. Fritz Oskar, F. H. Quietzsch'S, Obst pächters in Mergendors S. —. 1>- 3. Gustav Hermann Max, d. A. M. A. Rietschel, Dienstmädchens in R., u. S- —. 2. 4. Eduard Ernst Brauer, Jnval. Stellmacher in R., Ehem. 27. 7. 5. Joh. Frdch. Karl Heinze, Fischermstr. in R., Ehem. 56. 10. 26. Kirchenuachrichteu für Zeithai« rmd Röderau. Dom. 3. p. Epiph. (d. 27. Jan ). Zeithain: Spät kirche 11 Uhr. — Röde rau: Frühkirche V»9 Uhr. Mrchenuachrichteu für Tlanditz rmb Zschaite«. Dom. 3. p. Epiphan. Glaubitz: Frühkirche */,9 Uhr — Zschaiten: Spätkirche 11 Uhr. Wie man e» «acht, bet »altem Wetter nicht i zu frieren. Unter diese« Titel veröffentlicht da» „Rothe Kreuz" I (Herausgeber Or. Max Bauer, Berlin SV.) folgenden Ar- I tckrl: „Gegen die Kälte ist nicht Jeder gleichmäßig geftWt. G» giebt Leute, auf welche der beginnende Winter kräftigend wirkt, Leute, deren Lungen dem ersten Frosthauch sebnsüchtig emgegenathmen, es giebt Andere, deren Lebenskraft unter demselben Grade der Winterkälte zu erschlaffen und abzusterden droht. Gemeinhin sind die Menschen empfindlicher gegen den Frost, welche die Sommerhitze freudig ertragen, und die, welche die Juligluth erschöpft, halten der Decemberkälte weit besser Stand. Die blonden Leute sollen in der Regel sich besser mit der Kälte, die brünetten und schwarzen besser mit der Wärme vertragen, und da» entspräche ja auch der Thal sache, daß der dunkelhaarige Mensch den Tropen, der blonde den Polen näher zu Hause ist — die Ausnahmen immer beibehalten. Sobald der Winter sich nähert, werden die warmen Röcke, Ueberzieher und Mäntel hervorgeholt oder neue angeschafft und man legt dabei weit mehr Gewicht auf ihre Menge oder die Dicke des Stoffes, als auf ihre die Kälte abhaltende Beschaffenheit. Dem eisigen Windhauch eine möglichste Mengt dicker Kleidungsstoffe entgegrnzusetzen, hält man für das geeignetste Mittel des Widerstandes. Ein einfacher, aber sehr trügerischer Schluß. Was aber als Schutz gegen die Kälte wirklich nothwendig und wirksam wäre, das ist das Bestreben, die Wärme bei sich feftzuhalten, und dazu bedarf es weder einer solchen Anzahl, noch so dicker Kleidungs stücke, als man sie bisher noch immer für zweckentsprechend gehalten hat. Unter der Last kompakter Winterhüllen, wie wir sie zu tragen Pflegen, bedarf es nur einer geringen Körperbewegung, um uus in Schweiß gerathen zu lassen, und dieses vortreffliche Abkühlung-mittel der Natur bei großer Hitze übt in staarender Kälte selbstverständlich eine nachtheilige Wirkung aus, da sie die Temperatur des Körpers zur Unzeit herabsetzt und eine Erkältung unausbleiblich hervorruft. Heut zutage, wo Man'eine'so reiche Auswahl zweckentsprechender Unterwäsche hat', ist es überflüssig, auf einzeln« Produkte diese» Gebietes hinzuweise». Es genügt, darauf aufmerksam zu machen, daß eine leichte Unterkleidung von wollener Wäsche da» beste Mittel gegen Abhaltung der Winterkälte ist. Diese Unterwäsche richtet sich in ihrer Beschaffenheit nach dem größeren oder geringeren Grade von Empfindlichkeit, welche die Haut eines Jeden besitzt, und kann je nachdem von ganz leichtem Stoffe sein. Sie muß nur wärmer sein als d»e Unterwäsche, die man im Sommer trägt, und macht alsdann das Belasten des Körpers mit großen, schweren, pelzgefütterten Mänteln und Ueberziehern durchaus überflüssig. Bei aus reichender Unterkleidung genügt ein mäßig schwerer Umhänge mantel vollauf und je weniger anliegend ein solcher ist, je mehr er der Luft Zutritt gewährt, welche kein Wärmeleiter ist, desto zweckmäßiger erfüllt er seine Aufgabe. Lose gewebter flockiger Stoff verdankt seine warmhaltende Eigenschaft haupt sächlich der Menge Luft, die sich in seinen Fasern verfängt. Ein Doppelgewebe, das der Wind leicht aufzublähen vermöchte, wäre das vollkommenste Mittel, die Kälte abzuhalten. Sicher hat man jedoch dem Stofs eine zu große, der «örperbeschaffen- Yeit eine zu geringe Aufmerksamkeit zugewendet. Der vollauf gesunde Mensch empfindet die Kälte minder scharf als der kränkl'che oder schwächliche Mensch. Da wäre denn die erste Sorge, den Körper für Winteranfang überhaupt zu stählen und durch verständige Beobachtung der schlichten, von un empfohlenen Verhaltungsmaßregeln immer gesunder zu machen. Vor Frost und Schnee wird man sich alsdann wenig zu fürchten brauchen. Um die innere Wärme des Körper« zu erhalten, bedarf es natürlich als Hauptsache einer nahrhaften Kost mit hinreichendem Fettzusatz, denn wenn das System deS Leibes in Unordnung geräth und der Appetit verfällt, ist an ein richtiges Wärmemaß des Körpers nicht mehr zu denken, ebensowenig, sobald im Winter der Körper nicht ta- hinreichende Fett als VcrbrennungSprodukt erhält. Wenn man an einem kalten Tage in'S Freie will, so achte man darauf, daß man vorher ordentlich warm ist. Gerade über diesen Punkt herrschen die widersinnigsten Ansichten und es giebt in der That Leute, welche es für möglich halten, daß cs vor Erkältung schützt, wenn man bereit- angekältet in den Frost hinausschreitet. Freilich neigen Viele dazu, den Winter durch eine allzustarke Heizung aus ihren Wohnräumen zu vertreiben; eine gemächliche Wärme in ihnen zu verbreiten, Mk. 2.- biS 5—.1 4.85 „ 5.40. 3.80 „ 4.-. 4.40 „ 5.25. 4.40 „ s.-. 4.50 „ 6.—. 4.35 „ 4.50. 4.20 ,, s.-. 5.80 „ 6.40. 3.- „ 3.40. 3.- ,, 3.40. s " Portemonnaie mit Inhalt. Adzuholen Altmarkt No. 4. DW" Mödlirtes Zimmer, "MAG heizbar, mit separatem Eingang, sofort oder sp äter zu vermiethen. Näheres in der Expedition d. Dl. Eine freund«. Wohnung, bestehend aus Stube, Kammer und Küche ist sofort oder Ostern zu beziehen Poppitzerftr. IS. Ein reinliches, vor allen Dingen ehrliche- Dienstmädchen wird z. 1. April gesucht. 6.8emmer, Lkfterwerüa. Ein Dienstmädchen im Alter von ungefähr 15 I. wird zum 1. oder 15. März gesucht. Das Näh, in d. Exp. Lani-, Groß-, Mittel- mul KkeiamSgil« werden gesucht H. ASrostmann. Lehrlings-Gesuch. Ein junger Mensch, welcher Lust hat 8»1tisr zu werden, findet Unterkommen bei Otto Baumann, Sattlermstr. in Tkauii Vuetlliruvkvrsi Lattanionetr«« äkü». SS Lattanmnoürmm SA „ I Zlvfvol^pls ' I > I " VvI-lAg > § al«.' D Suekdinlisnsl I I U k'kpfoMl'kMglLst k «Dt*ossM»'on a/o. o/is. « «vräsn »n 2er't unck su cksn billi-sten />e»sn Aeiie/ert.