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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192611115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19261111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19261111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-11
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1926
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«q««««»»» »-n «»->».««»!»»». »«»I ,e»hön<nri»vvl,r mär« e» da» Stacht »o» Leute» »an recht» I oder link» «nffcheidm »u lasse». Di« I»stiz sei et«« Geek« I er vera»stalt««-, die etntae lvs Ra^e», »er wisseirschaftNche — darauf bestand, auszufahren. »dein nung Kuß von kalten Lippen, unter dem er erschauerte. Freude, hörst du, die Freude." Wir warten natürlich die s ' ' " ' ' ' ' - „ wirklich» Li« Stätten zu sehen, wo höchstwahrscheinlich dir UWMMnl ft. s«tt tz« id MiwM i« KM« MH « MLuchen. Ist» auditorttu» vrarimu» Extras be» höchste» «Mer» de» dwttsch« ». a. der bäuerlich« Mintsterpräsideut Dr. Held, ustizutinister Gürt»«, J»n«u»t»ister Stützel «nd iutster Golde»Lerg«r, f«r»er die zur Fett au» An- r Lo-ftr«, über Atstizangelegeuheit«« in Mün- jg»u»«t«» sämtliche» vderlaudetgerichtspräsidesle» > bet. Fra« Anuschka. Roman von Heinz E'Mont». 21. i'^rboteR. Zahlreiche Scheich, und Diener hatten sie ehedem zu unterhalten und bezogen dafür eine ausgiebige Leibrente. Sie sind in alle Winde zerstreut. Mit dem Einsehen der englischen Verwaltung hatte der Staat die reichen Moscheengüter eingezogen und die herrlichen Baute» gingen seitdem unaufhaltsam dem Verfall entgegen. Ein wehmütige, Gefühl überkam den Doktor, während er durch die wetten -allen schritt. Das Gefühl von der Richtigkeit aller irdischen Dinge und der Vergänglichkeit allen Glanze« bedrückte ihn, und rascher al« er ursprüng lich beabsichtigte, verließ er diese Stadt de« Tode«. Der Esel griff lustig au« Einige Araber, deren sich eine ganze Zahl in den verlassenen Grüften angesiedelt hatte, liefen noch eine Weile bettelnd nebenher. -Sher stieg die Sonne und verschickte scharf«, sengende Pfeile. Der spekulative Eseltreiber nahm den Rückweg durch die Bazare. Hier wehte eine angenehme Rühle, da di« Straßen überbaut oder mit Matten überdeckt waren. Die Verkäufer traten unter die Türen und riefen in sollenden Tönen ihre Waren aus, oder beschworen den Führer de« Grautier» bet Allah und dem Propheten, den auskändtschea Millionär doch in ihrem Gewölbe abzusetzea. Zn unsinniger Eile sagt« et« elegante« Rupe« die Straße herunter; vier feurig« Araberhengste schäumten st» vie kurz gehaltene« Zügel, vorau« in reich betreßter Gala»; uniform zwei Läufer Rücksichtslos schlugen st«, um Platz zu schaffen, in di« scheu auseinanderstiebende Menge. E» waren Dame» eine« -aremlik» oder irgendein vor nehmer Türke. Ja Frühwald, Prust krampft« sich etwa« -usamme». vor seinem europäischen Reiseaazug und dem weißen Tropenhut senkten die Läufer schleunigst ihr« erhobenen Stöcke Sie hüteten sich wohh «inen Europäer, vor allem einen Engländer zu treffen. Im Hotel fand Frühwald eine Depesche Wilaar» vor, der für den nächsten Tag seine Ankunft anmeldet«. Kopf- schüttelnd machte er Toilette und suchte die Familie Verger auf. Es war ein» inner« Unruhe in ihm, die er «igentltch »te gekannt hatte, und welch« ihn unstet von einem Ort gum andern trieb. Er traf Verger in bester Stimmung. Ein frühmorgens erhaltene« Telegramm hatte seine Hoffnungen auf «in« glücklich« Ueberwlndung der geschäftlichen Krise neu be festigt. Frau Aruschka fühlt« sich wi«d,r wohlauf und hatte ihm wenig« Minuten vorher «ater leidenschaftlichen Umarmungen ihr merkwürdig«, verhalt«» vom verfloss«»«» Lb«nd abgebeten. Lächelnd härt« er die Schilderung«», die Perger vva den Eindrücke» entwarf, welch« sich ihm in d«r kurzen Zelt seine« Aufenthaltes in der ägyptischen Hauptstadt aufdrängte». Wie verschiedenartig doch ein Land «ing«fchStzt wird! dacht« «r. Noch vor einer Stund« jammerte mich di« politische Rechtlosigkeit diese« Volke« und der kulturell« Tiefstand der Mehrzahl seiner Bewohner — hier steht nun einer und preist eben diese Rückständigkeit al« einen Faktor, welcher dem europäischen Handel noch ungezählte Millionen garantiere. Al, aber Berger dazu überging, da» Brandunglück der „Lesbos" zu schildern, und den Tod de« Schwager» uad HP vorübergehend« Erkrankung Aruschka« erwähnt«, da wurde er bleich und wünschte den Minuten Flügel, damit er nur ja recht bald sein B ädel gesund wieder vor sich sehe „Uebrigens der Familie Frank steht eine angeuehme Ueberraschung bevor," erzählte er unter anderm, „mein Freund, Gras Wilnar, trifft morgen vormittag hier «in. Er war in 2 rüningsort ja beinah« täglicher Gast in der Familie. E« wäre sicher damals schon zu einer Erklärung des Grafen gekommen, wenn nicht verschiedene Umstände hindernd dazwischen getreten wären." Berger horchte auf. „Wilnar sagen Sie? Ist da» nicht d«r russisch« Maler 7 Ich habe vor einigen Monaten eine« seiner Bilder gekauft." Im Zimmer nebenan wurde ein Geräusch vernehm bar, wie von einem ersttckten Aufschrei. Frau Aruschka hatte ihn au«gestoß«n. Li« saß aufrecht im Bett und starrte mit entsetzten Augen auf die Tapetentür, durch welche sie das in dem Salon nebenan geführte Gespräch Wort für Wort belauscht batte. Graf Wilnar im Begriff di« Richte Leonhard Berger« zu heiraten! Haha; daher also die Gegenüberstellung oo» Engel und Teufel auf jenem Bilde. Und morg«n würde er kommen. Vielleicht unwissend und mit dem Entschluß im Herze«, sich gleich ihr über die Schrank« einer gesetzlich »och bestehenden Eh« hi»«egzusetz«n. Viel leicht auch — — Sie preßt« beide Hände an die Schläfe. Da» Sonnen licht, da» in bindender Helle durch einig« Spalten der fest zugezogenen Gardinen fiel, tanzt« unruhig im Zimm«« auf und ab gleich Irrlichtern auf trüz«rischem Sumpf. Sie sah es und «in rauh«» Lachen entwand sich ihrer Kehl«. So wie dl«s«r unbeständig« Sonnenstrahl, so war auch ihr Leben g««es«n. Zerfahren, unstet flatterhaft; erst di« gereifte Männlichkeit Leonhard Berger», die sie li«bt« uad fürchtete zugleich, hatte ihr auf kurze Stunden wenigsten« mitunter etwa« Beständigkeit zu verliihen vermocht. Möglicherweise «ar e« auch nur dl« eigen« Schwäche di« st« a» i «rger ftch anklammern ließ, vielleicht auch der Reicht»» dieses Mannr», der sie lockte. Wer macht« da» wisse», welchen Sinn hatte e», darüber aackzud«»ken? Ein» nur stand in ihr fest, «« war alle« umsonst gewesen, was st« auf di« letzt« Kart« setzte. Di« Stunde der V«r» geltung »ahl«. Der tot« Btuder zog sie zu sich hinab. blieb ganz gleichgültig, ob «r d«m vergiftete» Ring« «lag, oder der Brandkatastrophe allein -um Opfer siel. Sie hatte verspielt; ihr« Stund« «ar gekommen. St« fiel zurück und vergrub da» Gesicht wieder in di« Kiffen, schreckte auf und warf sich in qualvoller Unruh« hin und her. Die Jungfer; die sich «inen Augenblick ent fernt hatte, kam wieder herein und nahm geräuschlos auf ihrem Sessel Platz. »Da« ist ja äußerst romantisch," härt« sie nebenan di« Stimme de» Gatten. «Glauben Sie wirklich, daß er «i»« Spur der Entflohenen «ntdeckt hat?" «Ohne Zweifel," entgegnet« Frühwald. „Er hält fett feiner Diedergenesung ein Dutzend Detektiv« in steter Bewegung." Schwer atmend, die zitternden Arm« aufgestützt u»d da« Gesicht in qualvoller Spannung vorgeneigt, so hing Aruschka mit brennenden Augen an der Tür; hinter der di« Stimmen verklungen waren. Dann erhob sie sich AHtzsich und «in« kalte steinerne Ruh« lag aus ihr,» «ftttitze» Sie mick» «»l" kretäri« ein Referat „UedeL den Einfluß der Arktt» auf bi« WitterungOvorgäuz« der nördlichen Halbkugel" vorlefen. Gcke»« »»d di« „«»»tengeftlschaft". ob». Anläßlich t«r t» Berlin stattfindev-e« ersten ordent liche» verkam«!»»- der International«» Ltvdtenaesell- schatt zur Erforschung der Arvid, di« «»ter Nansen» Vorsitz steht, hat der Berliner Vertreter der Hearftpresse, Lever, Dr. Eckener telegraphisch gesragt, warum sei« Name nicht aus dar Lift« der Studtengesellschoft stehe. Ecke»er antwor tet«: „Zeppelin-Gesellschaft hat mit Ltudtengesellschaft nichts »» tu», da dies« Schütte al» Konstrukteur und Brun» al» Führer vorgesehen bat und nicht nur »icht mit, sondern bewußt gegeu Zeppelin arbeitet. Kreundl. Gruß Eckener." jfstttnle lknftcknt M Wil«, iiS ßsM tsb. Dre » de ». De» T«lu»io»^achse«Ltenft wird ge meldet : Aus Einladung der Ardettsge»ei»sch«ft der deutsch«. W«rdez»cht-Verbä»d« versaunueve» sich am 5. November im Meiftersaal tu Berlin die vertret« sämtlicher große», am Pferde iuteressierte» Mrtschaft»v«bä»d«, um gemeinsam darüber zu berat«», welche Schritte und Maßnahmen zu »»ternehmeu wäre», um der Benachteiligung der Pferde zucht «nd der Pserdehaltuug durch die verschiedenste» wirt schaftspolitischen Maßnahmen der Regierung und durch an dere pstrdefetndltch« Bewegungen entgegeu-utreten und de« Pferd« deujewigen Platz und diejenige Berücksichtigung im Wirtschaftsleben zu verschaffe» bezw. zurückzugewinnen, die seiner Bedeutung für dte Volkswirtschaft entsorrcht. Die erschienenen Vertreter der Verbände der Pferde züchter, der Pferdehändler, der Schmiede, Sattler, der Ge treide- und AutterwittelhLndler, der Tierärzte und vieler anderer a« Pferd« stark interessierter Berufe wiesen sich al bt« Sprecher von über SOOOOO berufstätigen Menschen aus. di« dem Pferde Verdienst und Existenz verdanken Zahl reiche Behörden und Parlamentarier, ebenso wie die Ver treter beS ReickSwehrminifterium» und -e» Preußischen Landwirtschaft-Ministerium- waren der Bedeutung der Zu sammenkunft entsprechend erschienen und gaben in ihren Er- klärungrn ebenfalls der Ueberzeugung der Notwendigkeit der Erhaltung eine» leistungsfähigen PserdebestandeS in Deutschland Ausdruck In einmütiger und entschlossener Weise »ertraten all« Anwesenden die Meinung, daß nur ein semetnfameS, tatkräftiges Vorgehen aller am Pierdc rnter «stierten Organisationen weitere Schädigungen der Pferde zucht und -Haltung und der von ihr rbhängenbe« Berufe verhindern könne. Die beschlossen daher einstimmig, sich zu einer „Reichsvereinigung der deutschen Pserdetnteresterncu" zusammenzuschließen, uM sowohl durch geeignet« Vrova- gandamaßnabmen akS auch durch aemerniam« Vertretung in wirtschaftsvolitischen fragen der Erdastung de» Pserd'-S zu dienen. Besondere» Befremden erregt« in der B?r«omm!uoa d" Nachricht, daß der preußisch« Finan.miv'üer e«n, r-qori'«« Herabsetzung be» Grsiüt»et-1S vorzunehmen beabsichnae, wa» einen besonder» schweren neue« Schlag aeaen da- Pf-re bedeuten würde. AlS erste kmndluna der neuoearüudcteu Vereinigung wurde daher der folgende Beichluß e-nkimmiq gefaßt und den maßgebenden Negierung?,,csien «oton inr Kenntnis gegeben: Die heute zu« ersten Male taaende ..Relchsvercin'ovno Da» klang so hart und schneidend, daß die mahnenüe Einrede de» Mädchen» schon aus desien Lippen «rsiard. In oerwirrter Hast brachte die Zofe, was ihr in die Hande fiel. E» war Las Morgengewaad mir den emgemebten Feuerlilien, in welchem Aruschka immer dos Entzücken Verger» auf die Spitze getrieben hatte. Leonhard Verger schrak nicht wen'g zusammen, al, «evige Minuten später Arujchka bei ihm einrrai und »Aber Lind, bedenke doch," stammelte er verwirrt, Zustand, die draußen herrschende Hitze, die Lerord- „ de» Arztes!" Sie lächelt« matt und küßte ihn aus die Stirn i ein Kuß von kalt«» Lippen, unter dem er erschauerte. „Ich fühle mich wieder ganz wohl. Dos macht di« Freude, hörst du, die Freude. Wir warten natürlich die finkende Sonne ab und nehmen ein 2 »o. Es reizt mich wirklich» Li« Stätten zu fetzen, wo höchstwahrscheinlich dir Liege aller Kultur gestanden hat.' Am späten Nachmittag stand Frau Aruschka in Le glettung de» Gatte» und Dr. Fruhwatd» im Vorhof der Azhar-Moschee. Sie schien wirklich den Anfall vom ver gangene» Abend überwunden zu haben Das rasch be schafft« fchwarz« Kleid ließ ihre Schönheit noch strahlender erscheinen, und sie glich im Aussehen einer trauernden Niobe Zuweilen si»e leise Frage an den Doktor richtend, schritt sie voraus durch da» gewattige Innere des feit üb«r tausend Jahren al» Universität dkenenden Gottes haus«,. Auf Matten und Teppichen saßen die Studierenden i« Schatten von 140 meist aus antiken Lauten geraubten Marmorsäulen, in Gruppen um ihre Meister. Zuweilen streifte einer mtt einem Blick unsäglichster Verachtung die schöne Frau, «elche das Berückende ihrer Erscheinung so sieghaft und stolz zur Schau trug. „Sie sind fanatische Moslems, düse Studierenden," flüsterte Frühwald ibr zu. „Sie werden gleich ihren Lehrern ausschließlich durch milde Stiftungen unterhatten »ad bilden später di« Kerntrupp«n des Islam. Roch vor roenigen Jahrzehnten war die Uuirersität von über 800 Hörern besucht. Seit der englischen Herrschaft ist durch da» Ausbleiben der Studenten aus dea Aequatorial- Provinzen ihre Zahl bedeutend vermindert worden." Sie hatten da« halb z«rfallrne Portal der Mosche« wieder ««eicht. Ritterlich half Berger seiner Frau in da» Auto. Langsam rollt« das Gefährt durch die auf d«n Straßen sich mehrend« bunte Menge. Auf einem der in grellem Sonnenschein liegenden kleinen Plätze wirbelte» dicke Staubwolken auf. Schreien und Jammern erscholl — «in Trauerzug. Darauf einige Männer, welch« di« Bahr« mtt der Leiche trugen; anchfeinend die einer Frau, denn der Körper war dicht mit Schleiern und Tüchern umhüllt. Klageweiber folgten, deren Gejammer di« Straß« füllt«; dann di« Leidtragenden, in Den bunten Lappen ihrer Alltagskleidung, mit gleich, gültigen stumpfen Gesichtern. -kl-mcml, mori," flüsterte Aruschka vor sich hin. Sonst «ar es ihr immer mtt kaltem Schauer über de« Nacken geronnen, wenn sie de« entsetzlichen Worte» gedachte, welche« da» End« aller irdischen Dinge bedeutet. Sie hatte nur immer da» Grauen der Verwesung gesehen, nur immer da» Häßliche, das am irdischen Erlöschen klebt, lind nun plötzlich erschien ihr der Inhalt dieser kalten Silbe wie ein Trost. Ihr halbgeschloffener Blick glitt verstohlen über die mächtig« Gestalt Dea Gatten. Wie au» einem Eisenblock Der Vv»tra«»d« W-ß »ft eine« manne« Appell « »t« deutsche» Richter, tbrersett» all,» »« t»n, daß da» «er- traue» t» dte Gerechttgvett »er deutsch«» Justiz wieder Platz -ewinue. , r«»««g der Aritis-Aerscher. »dz. Verki». I» Keftsaal de« Preußische» Landtag» tu Berit» wurde am Mittwoch die erst« »rdeullich, versa»«» l»»g der " sch»ua »er Da» i Tage da»«.. . .... , Letter »er geplanten Polar^krpeditto» »«d Präsident der Gesellschaft. Unter de« Anwesende» bemerkte man namhast« Geographen sowie be» Ehes der Marineleitung, Sroßabwiral Zenker, den prenßtsche» Kulttr-mtnifter Dr. Becker, de« SandtagSpräsidente« Varttl», den Berliner vterbürg«. meister Dr. voeß, de» Rektor der Berliner Universität «nd zahlreiche hohe Marineoffiziere. ReichSinaeuveinifter De. Külz »»erbrachte der Versa»«». l««g Grüß« und Glückwünsche drr Reich», «nd preußische« Staat-re-teruog. Er feiert« die Verdienste Nansen» um die Polarforschung »nd di« glänzende Technik, die diese For- schuna wesentlich unterstütze and die sitr nnS Deutsche mit de« stolze» Name« Aeppelt« verknüpft ist. Da» geplante Werk der völlige« Erforschung der Arkti» sei von univer» sal« Bedeutung und »«beute einen Akt internationaler friedlicher Zusammenarbeit i« ettrer Aett, wo wir «och nicht frei sind von de« Nachteilen der schweren Periode, die hinter uv» liegt. Nach weiteren Begrützung»anf»ra-en wurden zu Vize präsidenten der Tagung außer einem Deutschen «och ein- stimmig gewählt ber Vertreter der Wissenschaft der Union der sozialistischen Sowjet-Republiken', Ferzmann-Seningrad und Dr. Jos- Torroja-Madr«. Al» Kongreßsprachtn wur den Esperanto, Deutsch, Französisch und Englisch bestimmt. Unter den Dachreferenten sprach Fridtjof Nau le» über „Die »isse»schaftliche N»t»«ldigkeit, arktisch« Forschung zu treibe» u»d die Unznlängllchkeit »er di-tzer benutzte» Kvr- sch»»a»«ittel." Er bezeichnete die Untersuchung der Polar- gegende» al» notwendig, nm die Erscheinungen in anderen Gegenden der Erd« richtig erfasse« zu könne» «nd begrüßte da» Flugzeug und Luftschiff al» neuzeitliche» Hilssmittel für die Polatforschungen, wenn auch der Aeroplan noch nicht die Stufe ber Vervollkommnung «rreicht ha»«, solang« da» Problem der vertikalen Landung noch ungelöst ist. Erheblich wertvoller sei beute schon ba» lenkbar« Luftschiff. Der Luftschifführer Hanpttnm,» «. D. Brun» wie» dar auf hin, baß dte Studiengeselffchaft die Möglichkeit habe, sich für wissenschaftliche Zweck« ein Größluftschfff mit Be satzung zu leihen, sobald die großen Luftschiffverkehrs-Pro- jekte London—Australien—Kapstadt—Kanada, bezw. Sevilla —BuenoS-AireS. bezrm Parts—Berlin—Leningrad—Cyar- bin—Osaka verwirklicht wären. Die Gesanrtkoften einer mehrwöchigen Forschungsarbeit werden aus öONOOO Dollar geschätzt. Einer etwa gefährdeten Polar-Expedition könnte durch ein zweite» Luftschiff Hilfe gebracht werheN. Der Engländer Dir Napier Shaw ließ durch sein« Se Rschtert»» zu Ha»e». In ber Ztviljuftiz hab« sich die Krank- Hüt du ber Inflation »Periode eingeschlichen. Die Answer- ttr»g»nrteil« hätten die Verhältnisse verschärft. Schärfer «ochset die Vertremevskris« gegenüder den Strafgerichten In Erscheinung getreten. Die Stell»«« de» -euttge» Rich, ter» sei ganz defonder» schwer. Der Richter hat« de« Eid aof hie RepuLltk geleistet »ub «erde ihn «uh -alt«. Ader mtt einem neue» Staat hat« er «icht gleich ein« neuen Geist bekommen. Der Richter der deutschen Republik, auch wenn er t« Herze» Monarchist sei, dürfe «icht» tu», wa ge-«» die republikanisch« Verfassung verstoß«. Der vornners der Kl«sse»i»sti, sei ««gerecht, soweit «e ssLjekttv g««ei»t sei, nicht ohne Grund sei ber Vorwurf in ei»enr gewisse« objektiven Sinn«. In einem -roßen Teil Deutschland» spräche« bi« Richter und «in Teil der Ana«, klagte» eine verschieden« Sprache. Da» läge an ber gelehr te« und bürokratischen Form. Der Vorwurf ber politischen Jasti» sei tttsofern unberechtigt, al» eine Recht-beugung «icht in Frage komme, viel« Urteil« seien auf «angelnd« Um- stellung der Richter zurückzuftthren. Allerdtng» geh« viel- sich au» Urteilsbegründungen eine sehr skeptisch« Stellung nah»« gegen die heutige StaatSform hervor. Dann könne »m>t auch de» Spieß umbrehen und von einer BertrauenS- kr e der deutschen Justiz gegenüber dem Staate sprech««. Et« solch« Krisi» bestehe auch in der Tat. Dem Richter stehe aber keine Kritik an der Qualität der Weimarer Ver fassung zu. Ernster aufzufassen sei da» Mißtrauen zur Exekutive der Republik. Dl« Sraemumg «ad vesiirderrmg der Nichterschaft sei Sebaaerlicherwers« nach wie vor von dieser Exekutive ab hängig und die Personalpolittk habe gelegentlich «inen be dauerlichen politischen Anstrich. Die Gesetzgebung dräng« unser Richiertum immer mehr zurück. Die Mitwirkung von Laie« sei ei» gute» Mittel gegen de» Bürokratismus, «her di« Laie« gehört«, »icht i» di« RechtSmittelinftauz. Man habe mit dem RepuLlikschutzgesetz ein politisches Gericht eingesetzt, da» auch da» vertrauen der Richter in die Republik geschädigt, wie e- ba» vertrauen de» Volke» in Las RichtertuM geschädigt hat. Der Redner untersuchte zum Schluß eingehend die Dege, wie wir au» dieser Vertrauenskrise wieder heraus» kommen könnte» und verwies darauf, daß vielfach die For derung erhoben werd«, bi« neue Zeit brauche neue Männer. Dohrr sollten aber di« neuen Männer genommen werden? Au» den Laien? Die Ide«, baß -er Laie au» der Tiefe de»
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