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GMDnGS'Unftntt. Wafferwärmr 17° kt. Z sr Z 3 I ss — « 7 A >' WM Wir ersuchen recht dringend, insbesondere Name« und Bezeichnungen, sowie Zahlen (Hausnummern!) recht deutlich zu schreibe«, um unliebsame Jrrthümer und Fehler zu vermeiden. Nach einer Entscheidung des Reichsgerichts braucht für Fehler in einer Anzeige, welche insolge unleserlich oder undeutlich geschriebenenManuskripts entstanden sind, kein Ersatzgelei st et zu werden. Das Reichs gericht ging hierbei von der Ansicht aus, daß Anzeigen, welche man einer Zeitung zusendet, deutlich geschrieben sein müssen. Expedition des Riesaer Tageblattes. Tendenz: ruhig. Reissuttermehl 24—28°/. Fett und Protein - ohne Eehalisgarantie SteiSkleie Getrocknete Betreideschlempe Getrocknete Biertreber 24 -30»/. Fett u. Protein E durchsuchen und Erdnrchmehl Baumwolljaatkuchen und Baumwollsaatmehl tzO»/° Cocusmchkuchen und Cocusnrchmehl Palmternkuchen, 25 - 30»/, Fett und Protein Rapskuchen MatS, Amerik. mixed verzollt Weizenklcie Roggenkleie Meteorologisches. UNtoechettl »«,N. Nllttzaii, v»«Nr. Barometerstand Mit»«.» 12 Uhr. Sehr trocken 770 Beständig scho. Schön «etter Veränderlich 750 Regen «Wind» Biel Regen 740 Sturm ?v>. Marktberichte. Großenhain, I. August. 85 Kilo Wetzen 12,75 bis 13,50. 80- Kilo Korn, alte«, M. 9,80 bi» 80 Kilo Korn, neue« trocken, ». 9,60 bis 70 Kilo »«rste M. 9,50 btS 10,—. 50 Kilo Hafer M. 6,75 bi» 7,—. 75 Kilo Heidekorn M. 9,- biS —. 1 Kilogramm Butter M. 2,24 bi» 2,32. Der zweite Ukas hat folgend«, Wortlaut: „Nachdem wir persönlich die biSherigr, anläßlich de» unglüälichen Unfälle», welcher sich am 18. Mat l. I. auf de« Ehodhn»<yselde in MaRau ereignet hat, durchgesllhrt« Untersuchung gepr Ist haben, konnte« wir zu unserer größt« Trauer bemerken, daß da» Streb« von Seite umrrg-ordnrtrr Vollstrecker, sich r«ie ihnen nicht zukomm-ndr Beden tung onzuetgnm, unter dens"ben eine Rlva'isaüon de oargerusen hat, deren Folge der Mangel eine» gegenseitigen Mitwirken» war. Indem wir anslreden, ühnl'chrn Erscheinung«, welch« die schäd lichsten Fo'gen in ganz Rußland haben kö nen, e>n Ende zu machen, befehlen wir all« Mtnftein, allen Chesorrwaltern selbstständiger The'le, allen Eoaverneuren und allen Vorgesetzten jeglicher Dlcage- rien, daß sie ihr Wirken und ihie Bersügunge r einheitlich .reffen und daß sie unaufhörlich darauf Bedacht nehmen, daß die ihnen unter stehenden Ansto'ten und Personen uniereinander kein« Eifersüchte'eien beaehrn und daß sie sich für da» Wohl de» Dienste» unentwegt be mühen.' Griechenland. Türkischen Eingeborenen geling es am Freitag in Heraklion einzudringen, wodurch große Unruhe unter der christlichen Bevölkerung he» «orgerufen wurde. Eine neue Bande von 150 Mann ist auf der Halbinsel Ehalcidike in Mazedonien gelandet. — Der französische Dampfer „Linois" ist im PträlS angekommen. Gpauir». In der Deputirtenkammer erklärte der Martnemtnister, die Regier»»» unterhandle in Genua über den Ankauf der Kreuzer; der Preis soll 18 800000 Peseta betragen, welche rn Pfund Sterling bezahlt werden sollen. Die Kammer beschloß darauf, heute Montag einen Antrag der Liberalm zu berathen, in welchem gesagt wird, die Kammer sei durch die Erklärungen de- Marineministers be züglich des Ankaufs der Kreuzer nicht zusriedengeftellt. «hemnttz, 1. August. Mo 50 EA-sWeig«, stnMdo-Wmtm,, Mk. 7,10 bl» 7,75, weiß und bunt, VN. lächs., gelb «1.7,75' bl» 8,-. Rvgg«, sächs. mpreuß. «. 6^5 bt»S,35, htes. «. 8,10 bt» 6^0, fremd«». t>M bi» ti,-, türk.»-,- bi« vrwt-erstr, fremde, Mk. bl» sächs. Mk. bl» Futtergerst, Ml. 5,70 bi« 5,PO. Hafer, sächs. u. pnuß. «1. 6,95 bt» 7,20, fremder Mk. 6,45 bi» 6,60. Kvcherdsen Mk. S,- bt» 8B5. Mahl- und Futtererbsen Mk. 6,75 bi» 6,90. H« Mk. 2,75 bi» »,7V. Stroh Mk. 2,70 bi» 3,10. Kartoffeln, neue M 2^0 «, 3,-. vutter pw 1 Kilo «k. 2,40 bt» 2,60 «Leipzig, 1. August. (Produktenbörse.) Weizen loco M. 152 bt» 156, fremder M. 145-156, behauptet Roggen loco M. 124-12«, behauptet. Hafer loco M. —. Rüböl loco M. 45'/. Br., geschäftSlo». Sptrltu» loco M. —VOer loco M. —70er loco 33,90. Hch«b«r-»r Autternrittelur- rkt. Originalbericht von G. L O. Lüder». Hamburg, 1. August 1896. Der Futterbedarf ist erfahrung-mäßig erheblich größer in solchen Jahren, wo e» wenig ausgewachsene» Erlcetde giebt. Das günstige Erntewetter in der zweiten Juli-Hälf e wirkte daher befestigend aus den Futtermittelmarkt; die zuversichtlichere Stimmung sand namentlich darin Ausdruck, daß aus spätere Termine größere Posten umgesetzt wurden, während bisher spätere Sichten sehr vernachlässigt waren. Mk. 3.l5 bi» 3.60.1 - 2.90 bt» 3.25. - 2.10 bis 2.25. - 4. bis 4.75 - 3.35 bis 3.75. - 5.50 bis 5 85. - 5.75 bis 6.—. - 4.75 bis 5.20. - 4.90 btS 5.50. «> - 3.80 bis 4.60. 8 - 3.70 bis 4.-. - - 3.75 bis 4.25. - 4.10 bis 4.50. - 3.60 bi« 4.—. - 3.90 bt» 4 20., A. Messe, M- M Wechsel-kmptck, Hauptstraße. »n- und Verkauf tzan Werthpapiere«. — Einlösung von Coupons und Dividendescheine«. — Wechsel-DiSeont. — Besorgung aller Bankgeschäfte« Eine 1. Etage, I Wilhelmftratze, im Ganzen oder getherlt, I sofort oder später zu beziehen, zu vermiethen. I Auskunft bei Gärtner HauSke. 1 Parterre-Wohnung, bestehend auS 4 Stuben, Küche und Zubehör, ist zum 1. October an ruhige kinderlose Leute Katser-Wttheluiplatz S zu vermiethen. Eine geübte zuverlässige Plätterin für die Nachmittagsstunden sofort gesucht in der che mischen Waschanstalt von Wilh. Jäger, Riesa, P°-kff-°ß. 8 Ein Mädchen, womöglich vom Lande, 14—16 Jahre, wird sofort oder später gesucht Parkst«. 2. Hausmädchen bei hohem Lohn sucht sofort Frau Petraschke, Kötzschenbroda. Lehrmädchen sür hiesiges Modewaarengeschäst sofort gesucht. Schri'tl. Offerten unler 2. 555 an die Expedition d. Bl. erbeten. Weißes Einschlagepapier ist zu verkaufe« in der Expedition d. Bl. S zgvrsirztzijnvA. "viqhurvoaG 'unomgaA sg * uaq ,bvpsq?M »qm rxpchjorqs;,vxK srZ usbuo;ug iurarmuaZ sqrl L-özgzg h) 8D Ksrsquo uzrz zjnvz ztziuvaqrv zvmus» sql»f»vq asWg i sts/fß 4SP szsaq SVP zsi ugWstsko^ spmeg vms Svknviiivi'n im Usus« Ist eine willst, veno auUerlok'» 8«!>nMinu»w« oedst Lovslmveell deoutrt l ^uk KX)0 verksukto Auster kommt noed oledt eine Seseuveräel Fsäes »oa«II in meist »0—15 «rösssv, L 25 pfeunix di, 2 «urk. <g WM — — » Kieiie „vutteilck'» Mo<l«ndl»tt" i» Mon»te I INI «I" R ä üll derlei,«» Uurol, unsere Lxenten, eile NuekdunSiiivee» und kostunstulten. ^uf Verlangen prol'vnummer «rutl, unU frunco änrek: 8l»nk L Lo-, 8ednittmu»ter->btI>eUun8, Normen. kinWlinllllg! Zur Einquartirnug empfiehlt neue wollene Lagerdecken und Ltrohtiicher leihweise oder auch zum Ankauf billigst. Gleichzeitig empfehle billige Ttrohsäcke mit Kissen. Rich. Dietze, Säcke-, Planen- und Pferdedeckenfabrik, Pirna a. E. LS 2 Doekor nnrl diI1ip2i «s» Ungars, llN» nood eo Ureivo srUüIdlioko ^siNsI, vsil Viel LiLiZiolii/lttr uu<1 Ian es drnvolidr»r. krSsMoS >eo ?/sos/s. ?se Ssute/ SS?/tzs. 8- o. Ssrs/SZk S/s /ÄSLs riiexvnplnxe u. Oeknbr äsr vnorui virtccuäs, »bor riiokd Ml^dkLO Maenlatnr ist z« verkause« in der Exp. d. Bl. Aas Testanrent des Grafen. Roman von Max v. Weißenthurm 46 „In Folge seiner Schilderung konnte kein Zweifel mehr be heben, daß die nächtliche Erscheinung mit meiner Schwester ideu- iisch sei. Der Fluß wurde ergebnißlos durchsucht, es wunderte im- dies aber nicht, denn er war reißend und in seinem Bette be fände., sich häufige Vertiefungen. Unsere Annahme, daß sie in eine i.'lche gerathen sei, war aber eine irrige; vielmehr war bei Ade laide. als sie mit dem nassen Elemente rang, der Trieb zum Leben erwacht und sie versuchte sich zu retten. Glücklicherweise gelang es ihr, den niederhängenden Ast eines Baumes zu erreichen und durch diesen sich ans Land zu schwingen, aber allerdings auf der von Prior Holme entgegengesetzten Seite des Ufers. Der Zufall füg le es, daß ein Häuschen sich in der Nähe befand, in welchem zwei alte Bedienstete unseres Vaterhauses lebten, ein alter Mann und sein Weib, das Ehepaar Candy, welche heute noch in Prior Holme weilen. Adelaide begab sich zu diesen braven Leuten; sie nahmen sie auf, trockneten ihre Kleider und thaten ihr Möglich stes, nm sie zu bereden, daß sie mir Nachricht senden solle, wo sie sei, aber sic wollte davon nichts wissen; sie schämte sich ihres Selbst mordversuches uud faßte den Entschluß, denselben geheim zu hal ten. Am Morgen kehrte der alte Candy mit der Nachricht nach Hanie zurück, daß daS Flußbett durchsucht werde, und ein ent- ietzlicher Gedanke bemächtigte sich Adelaidens, entsetzlich wenig stes in seinen Folgen! Sie beschloß, dem Gerüchte ihres Todes nicht entgegenzutreten, von der Hoffnung beseelt, daß die Kunde de- selben die Liebe zu ihr wieder in ihres Gatten Seele wach- rnien werde. Es war ein toller Einfall, aber sie ist jung gewesen im > die Leidenschaft trug den Sieg davon über die klare Ver minst. Leider war es nur allzu leicht, diesen Plan auszuführe«. '.. 'ebckka Candy, welche ihre Wärterin gewesen, da sie noch ein Kind war, und die ihr treu ergeben, willigte dareiu, ihre Anwesenheit geheim zu hatten, und sie verstände», den alten Maun zum Schwei gen zu bereden. So vergingen fast vierzehn Tage; nach Ablauf dieser Zeit kam Adelaide eines Abends im Halbdunkel nach Prior Holme uud öff nete mit einem Geheimschlüssrl, welchen sie besaß, unbemerkt mein Studirzimmer und trat in dasselbe ein. Die Vorhänge waren zu gezogen, das Zimmer beleuchtet, aber unbewohnt; auf dem Tische stand ein Pistolenkasteu, welcher des Morgens angekommen war; Anton hatte mit den Waffen nach der Scheibe geschossen und sie fortzulegen vergessen Er wollte Prior Holme am selben Abende verlassen, um eine Reise nach Egyppten anzntrete»; gerade als Adelaide nach Prior Holme gekommen, hatte er sich auf den Weg nach Crowhurst ge macht, um sich von dem alten Herrn Beanchamp zu verabschieden. Meine Schwester hörte im Korridor Schritte und, nicht wissend, wer es sei, verbarg sie sich hinter einem der Vorhänge; gleich darauf trat Esther Lane ein, sie hielt eine Ligueurflasche in der Hand, welche sie für Anton gefüllt. Wenige Minuten später folgt« dieser ihr in das Gemach." Heathcote hielt inne nnd warf einen strengen Blick auf An ton, welcher scheinbar mit lebhaftem Interesse, aber ohne jede Erregung seinen Worten gelauscht hatte; er schien sich von der Aufregung, welche die Kunde von der Existenz seiner Frau bei ihm hervorgerufen, vollständig erholt zu haben und war offen bar Herr der Lage. Heathcote wandte sich jetzt direkt an Anton und sprach: „Wenn Du in dem Berichte irgend etwas für unrichtig halten solltest, so korrigire mich, Iven» Du es vermagst." Auton schüttelte nugednldig den Kopf'. „Komm einmal zu Ende, , .eS ist dann noch immer Zeit genug für mich, nm zu reden." „Gut! Was sich während Deines Gespräches mit Esther Lane zugrtragen, dessen brauche ich kaum Erwähnung zu thun, nur so viel sei gesagt, daß sie weinend Deinen Nacken umschlang, daß sie Dein Antlitz mit Küssen bedeckte. Du beruhigtest sie mit zärtlichen Versprechungen Deiner baldigen Rückkehr, Du gelobtest ihr auch, daß sie Dein Weib werden solle, sobald Dn wieder in die Heimath zurückkehrtest; all' das hörte Adelaide von ihrem Versteck auS Mit an, und es ist wohl kein besonderes Wunder, daß Heller Zorn sich ihrer bemächtigte. Dann sagtest Dn zn Esther, cs sei Zeit für Dich, abzureisen, und ertheiltest ihr den Rath, im Bibliothekzimmer zu verweilen, bis Du fort seist, damit der Ausdruck des Schmerzes in ihren Zügen nicht von Unberufenen bemerkt werden könne. AIS Dn daS Zimmer verließest, sank das arm« Mädchen halb ohnmächtig in einen Stuhl, und jetzt war der Augenblick gekomimsti, in welchem Adelaide, von zornigerEifersucht erfaßt, aus ihremVersteck hervor- ftürzte.Was zwischen den beidenFrauen vorfiel,ich weiß esuicht.uud wenn ich es auch wüßte, sehe ich die Rothwendigkeit nicht ein, es zn wiederholen. Ich für meinen Theil war außer Hans gegangen, um eine Zusammenkunft mit Dir zu vermeiden, und erst als ich de« Wagen fortfahren hört«, welcher Dich zur Eisenbahnstation dritten sollte, kehrte ich durch eine kleine Pforte in das Schloß und in mein Studirzimmer zurück. In dem Augenblicke, in wel chem ich eintrat, vernahm ich einen Schuß, sah ich Adelaide mit der Pistole in der Hand und Esther Lane todt zu ihren Füßen liegen." Philipp hielt ein Paar Sekunden inne, er fnhrsich mit der Hand über die Augen, als wolle er die Erinnerungen au jene furchtbare Scene verwischen, gleich darauf fuhr er fort: „In wenigen Augenblicken erkannte ich, was sich zugetragen, mit einem Blick auf Esther wußte ich, daß sie todt sei, und mein erster Gedanke bestand darin, zn überlegen, wie ich Adelaide vor den Folge» dieses Schrittes bewahre» könne. Ich fragte sie, wo sie die ganze Zeit über gewesen, und sie sagte mir, daß sie sich bei den Candys aufgehalten; ich rieth ihr inithin, sofort wieder zu diesen zurückzukehren und Alles daran zu setzen, daß Niemand sie sehe. Sie solle zu diesem Zwecke durch den Wald gehen, später wolle ich ihr schon Kunde zukommen lassen, einstweilen aber solle sie trachte», daß Niemand die Thatsache ihrer Existenz erfahre. Sie hatte kaum durch die schmale Seitenthüre, durch welche sie eiugetreten, da» Gemach verlassen, als ein halbes Dutzend erschreck ter Dienstleute, durch den Schuß herbeigelockt, eintrat; sie hatten anfangs nicht recht gewußt, woher dieser Schuß komm«. Was sie sich dachten, als sie mich an der Seite deS todten Mädchens am Boden knieeud fanden, das überlasse ich Ihnen zu beurtheilen. ES wurde sofort nach dem Doktor und um die Polizei ge sandt; anch Anton schickte man einen Bolen nach, damit er zurück kehre. WaS dann folgte, darüber brauche ich wohl in keine Einzel heiten einzugeheu; ich wurde des Mordes geziehen und die Tdal- sachen sprachen so belastend gegen mich, daß unter lausend Men schen neunhnndertneunundneunzig dachten, ich habe den Mord be engen, und es war dies auch kein Wunder. (F- f^ 20,1A