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.> Au» da« «eiche. *t* Mühlberg (Elbe), 12. August. Am 3. d. Mts. ertrank beim Baden in der Elbe, in d-r Nähe der kleinen «ahnfähre hirrselbst der 12'/, Jahre alte Sohn de- König!. Eisenb'ahnbetriebSsrkretLr» a. D. Eduard Müller. Der Leichnam hat trotz aller Bemühungen bisher nicht aufge- sundeu werden können. Der untröstliche Baier, welcher fern einziges hoffnungsvolles Kind verloren bat, hat für die Auf findung der Leiche eine Belohnung von 100 Mark au-gesetzt. — Als sich am Freitag Nachmittag der Oekonom Thronicker auf den Boden seines Wohnhauses begab, um denselben zu reinigen, brach er durch die Diele desselben und stürzte he» ab. Bei de« Fall trug der bedauernswerihe Mann eine schwere G-Hirnerschütterung davon, an deren Folgen er in vergangener Nacht verschied. In Friedrichsruh laufe» noch immer Kränze »in. vis jetzt zählt man etwa 1300 Blumenstückr. Die Mauso leumsarbeiten werde« nunmehr in Angriff genommen; «an glaubt hier aber, daß an eine Fertigstellung innerhalb zwei Monaten gar nicht -u denken ist. — Beim Zerhacken aller Bretter und Balken hatte sich ein Einwohner W. in Sera mit einem verrosteten Nagel leicht an d« Hand verletzt. Er hatte die unbedeutende Wunde gar nicht beachtet, bl» Ach vor einige« Tage« plötzlich der ga«ze Ar« entzündete. Es be durfte der ganze« Kunst de« Arztes, den Man« vor dem Schlimmsten z« bewahren. Der Kall «öge zur Warnung diene«. — Der Kaiser trug bei seinem Krühspazierritt i» Park z« Wilhelmlhöhe am vergangenen Montag probeweise den Tropenanzug, der auf der Reise in Palästina an gelegt werden soll. Der UeberroL sowie die eng anliegenden Beinkleider find von gelblich-weiße« Stoff, über die Brust zieht sich eine gelbe Verschnürung. Die Reitstiefel stad voa gelbbrauner Färbung. De« Anzug vervollständigt der Tropen helm. — In Gerstungen schoß «in Bruder de« andere» «ine Teschinkugel aus Versehr« iu den Rücken. Der vrr tzke liegt hoffnungslos darnieder. — Vom Dache des K-ntstl. Oertliches uns Sächsisches. Riesa, 13. August 18S8. — In Laagenberg stürzte gestern Abend gegen 2/,7 Uhr ein Kind in den Kanal und würde jedenfalls er trunken sein, wenn es nicht durch den in der dortigen Glas fabrik beschäftigten Arbeiter Mtethr gerettet worden wäre. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" unter Aussig, 9. August. Infolge de» niedrigen WafferftandeS waren die Verladungen an Braunkohlen am hiesigen Platze in der vergangenen Woche sehr schwach, so daß das Durch- schnittlquantum nur etwa 300 Waggon» beträgt. Wenn auch die Frachten eine kleine Aufbesserung erfahren haben, so find dieselben für die Schiffer doch nicht lohnend, weil da» Latequantum zu klein ist, und auf eine weitere Erhöhung der Frachten darf vorläufig noch nicht gerechnet werden, weil der Bedarf an den deutschen Elbeplätzen gegenwärtig in folge der Ernte noch nicht vorhanden ist. Die Zuckerver ladungen find mittelmäßig. Fracht für 100 L« nach Ham burg wurde mit SO bis 52 Pf. bezahlt. Die «ohlensrachten sind gegenwär!iz folgender Nach Dresden 23 Mk., Riesa 25 Mk., Wittenberg 40 Mk. pro 80 Doppelhektoliter, Magde burg SO und 25 Pf, Brandenburg, Potsdam, Berlin, Zillen -«0 Ps., Herzfilde 72 Pf. pro Doppelhektoltter bei gegen wärtigem Wafferftande. Nach Stationen der Unterelbe wurden Kohlufrachten überhaupt nicht gehandelt. Bei Wafferwuch» treten entsprechende Staffeln ein. — Das sächsische Staatsministerium hat für die prak tische Ausbildung der Mediciner in der ersten Zeit nach ih rem Abgänge von der Universität Sorge getragen. E» handelt sich dabet um eine fakultative Einrichtung, wie sie bei der beabsichtigten Einführung eine» „praktischen Jahres" für Mediciner im deutschen Reiche xflichtwäßig werden würde. E» sind mit zwöls Krankenhäusern Vereinbarungen getroffen worden, die die Hospitalleittr verpflichten, ihnen zugewiesene Hilfsärzte praktisch auszubilden. Es find die solgenven Kran kenhäuser gewonnen worden: die Frauenklinik, da» Stadt krankenhaus, das Diakonissin-Hospital, da» Earola Kranken haus, da» Kinderkrankenhaus und die städtische Irrenanstalt in Dresden, die Universitäts-Frauenklinik in Leipzig, die Kreiskrankenstiftung in Zwickau, die Stadtkrankenhäuser in Chemnitz, Plauen und Zwickau, die Nerven- nnr Jrrenklinik in Leipzig und die Jrrrnpflegeanstalten in Sonnenftein, Un« tergorltzsch und Koldrtz. Die Bertheilung der H: ftärzte auf die einzelnen Heilanstalten erfolgt durch da» LandeS-Medici- nalkollegi»m. Der Hilf-Srztliche Dienst soll längsten» ein Jahr dauer«. Er kann ans verschiedene Anstalten vertbeilt werden. E» ist bei dir Verschiedenartigkeit der zur Ver fügung stehenden Anstalten dem einzelne« HtlfSarzte Gelegen bett gegeben, sich in den verschiedene« Zweigen der Heilkunde Kemttnifse während de» hilf-ärztlichen Jahre» zu erwerben. Die HilsSärzte solle« au» Staatsmitteln Stipendien erhallen. Die hilfsärztlichea Stellen sollen iu der Regel nur Köaigkch sächsischen Unterthanen offen stehen. Rur «it Genehmigung de» Minister» de» Innern kann auch Richtsachsen der Zutritt gestattet werde«. —Der Ausschuß der deutschen Turnerschast nimmt, wie «tmmehr öffentlich bekannt wird, zu den sogenannten Rational- feftspiele«, die i« Jahre 1900 zu« ersten Male auf de« Niedeupald« ftattsiaden sollen, ein« entschieden ablehnende Stelluüg «in. De« nächsten deutschen Turntage in Naum burg soll, ohue dem einzelnen Verein und Turner die Thril- nahme «jene« Fest« zu verbieten, die Absihnung einer offiziellen Thrilleahme empfohlen werden. Director Maul- Karlsruhe, Ehrenvorsitzender der deutschen Turnerschast, wird seinerzeit die Segründung der Ablehnung übernehmen. Meißen. I» früherer Zett ist unser« Stadt selten der Nähe der Bockwaer Eiftnbahnbrücke dort eine roch! Fahne zu befestigen versuchten und dem fie dabei betreffenden Schutzmann Widerstand leisteten, wegen groben Unfug» zu je ei«er Woche, außerdem aber M. wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und B. wegen Gefaugeneubesreiung je zu zwei Monaten Gefängnlß verurtheilt. Reichenbach im Bagtl., 11. August. Ganze Waq-n- ladungen italienischer Früchte treffen täglich auf de« hiesigen Bahnhof ein, von wo au» die „Frucht-Export-Gesellschaft Eiwpriani Ambrofie L Ci«., in Verona" durch Vertreter, welche hier ihren dauernden Aufenthalt genommen haben, die weitere Verfrachtung nach den verschiedenen Linien und Groß städten de» deutschen Norden» und Osten« bewerkstelligt. Die Frücht« wechseln nach de« jeweiligen Jahreszeiten; gegen wärtig find es hauptsächlich Paradiesäpfel, Birnen, Pflaumen, Arpfel und südiralienische Weintrauben, welche eintreffen und zur weiteren Spedition hier ««geladen werden, wobei aro matische Gerüche auf einen ziemlichen Umkreis die Luft erfülle«. Reichenbach, 12. August. Eine arge Verwüstung hat heute bei Tagesanbruch in RapmundS Gärtnerei an der Dammsteinstraße ein Mann verübt, der von der Polizei be reit» ermittelt und wegen Geistesgestörtheit nach der Heil- anstatt Untergöltzsch übergeführt worden ist. E» ist dies der bisherige Kutscher Christian Riedel au» Mylau, der in einem Anfalle von Tobsucht in dem bezeichneten Grundstücke durch Herausreißen von Pflanzen, Umbrechen werthvoller Blumen stöcke u. s. w. einen Schaden voa mehreren hundert Mark angerichtet hat, für welchen de« Geschädigten keinerlei Ersatz zu theil werden dürfte. mit Stiftungen bedacht worden, in den letzte« Jahren aber hat fie wiederholt die Güte edler Menschenfreunde erfahren. Den bedeutenden Stiftungen au» jüngster Zeit, de» Ober inspektor a. D. der Königliche« Porzellanmanufaktur Crafso und vor Allem de» Or. mstt. Donner, hat sich abermals eine ansehnlich« Stiftung angereiht. Ein «nzenannter Wohl- thäter hat 10000 Mark für den Baufond» des Bürgenheim» bestimmt. Der Fond» für Bau und Unterhaltung diese» Bürgerheim» dürste nunmehr etwa 60000 Mk. betrage«. - Werm-dorf, 12. August. Der König, Schloßherr allhier, hat der hiesigen ev.-l«th. Kircheugemeinde zur Neube schaffung eines Altars einen Beitrag in Höhe von 1V00 M. au» der Königlichen Civilliste überwiesen. Diese Art König licher Huld hat in hiesiger Gemeinde große Freude hervor gerufen. Zittau. Die Handels- und Gewerbekammer zu Zittau versendet soeben ihren Jahresbericht für 1897, einen statt lichen Band von mehr al« 3S0 Druckseiten. Der Bericht kennzeichnet die wirthschafcliche Lage im Jahr« 1897 wie folgt: „Der wirthschaftliche Aufschwung, dessen Beginn in da» Jahr 1894 fiel und der die Jahre 1895 und 1896 auszeichnete, hielt im Allgemeinen für den größeren Theil der Ink «Prien des Kammerbezirkes auch im Jahre 1897 insoweit noch an, al» mit wenigen Ausnahmen eine flotte Beschäftig««, zu ver zeichnen war. Freilich stand nicht überall die rege Thätigkeit mit dem erzielten Gewinne im Einklänge. Bei zunehmen der Concurrenz erfuhren die Waarenpreise vielfach einen Rückgang, der um so kühlbarer war, als bei den wechselnden Conjuncturen mehrfach di« erhöhten Rohstoffpreis« und Her stellungskosten in einem umgekehrten Verhältnisse zu den Waarenpretsen standen, so daß sich schließlich ein ungünstige» GeschäftSergebniß herausftellte. Zu den erwähnten Ausnahm?« gehörten namentlich einige Zweige der Textilindustrie, bei spielsweise die Buntweberei und die Fabrikation gewisser Artikel aus Baumwolle und Leinen, während in der Weberei halbwollener Kleiderstoffe der Geschäftsgang -ufriedenstellte. Wenn im Allgemeinen dis Beobachtung gemacht worden ist, daß im WtrthschaftSleben Aufschwung und Niedergang wechseln und die Dauer des Aufschwunges immer kürzer zu sein pflegt als die de» Niederganges, so trifft diese Thatsache in erhöhtem Maße sür die Textilindustrie de« Kammer bezirke- zu. Ein ruhiger, gleichmäßiger, guter Geschäftsgang gehört zu den ' Seltenheiten, und die plötzlich austretenden Belebungen de» Verkehr-, die die Anspannung aller Kräfte erfordern, um fie auszunützen, vermögen nur selten für den Ausfall in stillen und ungünstigen Zeiten zu entschädigen." Schmilka, 12. August. Dieser Tage erkletterten der Kadett R. Döring und eia junger Sommergast voa hier, ei» Herr Goldschmidt, den vielgenannten isolirten Falkenftein im Schramursteingebietr. Dieser Felseucoloß besitzt keinen an gelegten Aufstieg ; wer ihn besteigen will, muß sich selbst einen Weg suche», weshalb man Mr innerhalb der Felsspalten und auf den Söller« zur Höhe gelangt. Die jungen Leute brauch te« 34 Minuten zum Aufstieg, zum Abstieg etwa» länger. Mitglieder de» Alpenveretn» (Sektion Dresden) brachten vor drei Jahren dort oben einen «Schttgen, <m» Messingblech gearbeiteten Falken an. Der Falkenftein wurde erstmalig »Mer große» Schwierigketteu in der Mitt« der SOrr Jahre von Schandauer Turner» erstieaen. Anaaberg, 12.August. Da-Restmlrant St.Michaelis hier ist durch Feuer zerstört worden. Dasselbe soll durch eiue Mitbewohnerin de» Hause» beim Gebrauch de» Haar- brennapparate» verschuldet worden fein. Die Fra« wurde verhaktet. Zwickau, 11. August. Da» hiesige Schöffengericht hat gestern die Hüttenarbeiter B. Md M. au» Cainsdorf, welch« am srührn Morgen de» 1. Mai au einem Telephoadraht in Sonnabend, 13. Augast 1898, Abends 51. Jahr, 18« -sowie LaS Rtesa« Tageblatt erscheint jeden Lag Abend» mit Ausnahme der Sonn, rmd Festtag«. Vierteljährlicher Bezugspreis btt Abholung tu den Expedition« in Riesa und Strehla oder durch «ufert Träg« frei krS Hau» 1 Mark 50 Psg., bei Abholung am Schall« der taiserl. Postaustalte» 1 Marl 25 Pfg., durch de« Briestrüg« frei tu» Hau» 1 Matt 65 Psg. Aazeigae-Ammhnw sür die Rum«« de» Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohue Gttoähr. Druck und Verlag von Langer t Winterlich iu Riesa. — Geschäftsstelle Kastauieupraß« 59. — Für di« Redaktion verauttoorüich: Herma«« Schmidt in Riesa. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Name» Fra«- Bruno Schreiber eingetragene Grund stück, bestehend aus Wohngebäude, Wagenschuppengebäuden, Hofraum und Garten, Folium 102 d«S Grundbuch», Nummer 133, 135 deS Flurbuchs und Nummer 105 des Brandkatasters sür Strehla, nach dem Flurbuche — tt» 13,1 » groß und mit 74,53 Steuereinheiten belegt, ge schätzt auf 19 670 Mk. — Pfg, soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und e» ist der 2«. August 1898, bormittags 19 Uhr als «ersteigern» gSterneirr, der 1. September 1898, vormittags 19 Uhr als Termin zu Berkündrmg de- BertheittmgSplems anberaumt worden. Eine Ueberficht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Riesa, den 20. Juni 1898. Königliche- Amtsgericht. * Or. Littet, «ff. Aktuar Sänger, G.-S.. Msaer K Tageblatt A«d Attirigrr MMM «O Llyrtzch. relegramm-Adrefs« Ä üL 6 »Lag,blatt", Mesa. AG. 44s 4 N V L-H-L «r. 20. der König!. AmtShauptmaimschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und de» Gtadtraths zu Mesa.