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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192712145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19271214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19271214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-14
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1927
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Kälten Mcknnenm, sein Wlw. W«m »an mm av« de« gemachten Beobachtunaen auf dielen »luter Gchlüsse »lebe« will, lo muß man erst abwarten, wie die nächsten Lasest» gestalten. Gewöhnlich lallen fi» au« den Laaen Mitte Dezember bereit« die kalten Januartaa« vorau«leb«n. —* Arbeit«»,m,Inhalt der ELtß?»»««- bände de» tächsjiLZn lKrtick«it. Li, Iriden« verbände der iilchNlten Industrie, de« Kandel« und Hand werk«. lowie der Landwirtschaft, habe« mb eu einer Arveit«- aemeinlebast der Epttzenverbände der sächsischen Wirtschaft znsamm,na,schlossen zu dem Aweck», «emeinsome Aussprach« über besonder« wichtiae. alle Wirtschaft«kreis« Lachsen« berübrrnden Fragen de« Wirtschaftsleben« zu pflegen und. soweit e« notwendig erscheine« sollte, »u einheitlicher Ptellungnabme zu kommen. —* Schulseter« »» Jahn« IVO. «eburt»- tag. Die Deutsche Turnerschait hat an die Regierungen de« Reich» und der Länder ein Schreiben gerichtet, in welchem sie daraus aufmerksam macht, daß am 11. August 1928 fett der Geburt de» Turnvaters Jahn 150 Jahre ver flossen sein werden. Dt« Bedeutung Jahn» für die Stär kung des deutschen Volkstums und sür die Erringung der deutschen Einheit sei gerade in neuerer Zeit von Re gierungen und Bott immer allgemeiner anerkannt wor den. Weiteste Kreise des deutschen Bolte», insbesondere aber die deutsche Jugend, erwarten daher mit Bestimmt heit, daß an Jahns 150. Geburtstag seiner auch in den Schulen gedacht wird, die doch sämtlich die Leibesübungen in der von ihm erdachten Form in ihre Lehrpläne aus genommen haben und mit immer größerem Eifer und im mer größerem Nutzen sür die Heranwachsende Jugend betreiben. Gerade bei diesem Gedenktag könnte eine Schul feier außerordentlich manntgsalttg gestaltet werden, sie könnte in turnerischen Vorführungen bestehen, in Dor trügen, Schulwanderungen und dergleichen. Die Deutsche Turnerschaft bittet daher, alle deutschen Schulen durch Verfügung zu einer solchen Jahnseter zu veranlassen. —* Forderungen der technischen Beamten. Der Reichsbund Deutscher Technik hat «in« Eingabe an den Landtag gerichtet, in welcher derselbe mit der technischen Beamtenschaft Sachsen» Einspruch erhebt, daß in dem Ge setzentwurf Über die Dtenstbeztige der Staatsbeamte» di« vor dem Eintritt in den Staatsdienst auf eigen« Kosten er worbene langjährige Berufsausbildung bei der Bewertung der in Betracht kommenden B eamten gruppen keine aus reichende Berücksichtigung gefunden hat. —* Zum sächsisch-thüringisch«« Gebiet»- au stau sch. Dem Dcl.-Sachscndlenst wird «MS Weimar be richtet: Das thür. Staatsministerium hat dem Landtag jetzt Len Gesetzentwurf Über «inen GebtetsauStausch mit dem Freistaat Sachsen zugehen lassen. Mit Rücksicht darauf, daß es wegen der Aenberuna der Gebiet« der Länder Sachse« und Thüringen nach Artikel 18 der Retchsverfassung eines Reichsgesehes bedarf, die Gebietsänderungen am 1. April 1928 in Kraft treten sollen, und bis dahin umfangreiche Vor arbeiten zur Ueberlettung der Gebiete erforderlich sind, soll das Gesetz noch in diesem Jahre verabschiedet werden. —* Besoldung der Richter. Sämtlich« Regie- rungSparteien haben im Landtag einen Entschließungsantrag eingebracht, wonach die Einstufung der Richter und Staats anwälte im Reich und den Ländern nicht der Bedeutung und Wichtigkeit der Rechtspflege entspreche. Die Antrag steller ersuchen ble Regierung, bei der RctchSregierung vor stellig zu werden, bah dieselbe recht bald auf ein« wesent liche Besserstellung obengenannter Beamten im Reiche und den Ländern nachdrücklich hinwirke. —* Borsicht bei der Annahm« belgischer Banknoten. Das Kriminalamt Dresden teilt mit: In Belgien besteht außer der alten Papierfrankenwährung noch eine neue Bclga-Währung und zwar find K alt« Franken gleich 1 Belga. Dies hat sich ein unbekannter Betrüger zu nutze gemacht, indem er einen hiesigen Kellner um Umwech selung von 290 Franken gebeten und dabei auf den amtlichen Kurszettel in der Zeitung hingewicfen hat. Da dieser Kurs zettel aber nur Belga notierte und der Kellner von der bel gischen Doppelwährung keine Kenntnis hatte, hat er gut gläubig die Franknoten als Bclga-Noten angenommen und nach dem BelgakurS umgewechselt. Der Kellner ist dadurch empfindlich geschädigt worden. —* Was ist die Christrose? Eine wirklich« Rose ist die Christrose nicht, sondern die Pflanze gehört unter die Ranunkelgewächse, die durch eine unserer häufigsten Wiesenpflauzen, den Hahnfuß. bekannt sind. Man nennt die Pflanze Christrose, weil sie im Monat Dezember im Freien blüht, foaar unter dem Schnee. Aus der kräftigen, schwarzrindigen Wurzel entspringt ein kurzer Stengel, der einen Kranz immergrüner, derber Blätter und ziemlich große, grnnlichweiß gefärbte Blüten trägt. In Deutsch land findet man die Pflanze nur in den Ostalpen Bayern« wild wachsen; doch wird sie viel in Gärten gehegt. Di« Pflanze heißt auch „Nieswurz", weil tatsächlich früher ihre Wurzel zu einem Niespulver zerrieben wurde, das durch Niesreiz dem Kranken Erleichterung schaffen sollt«. Wegen der Schärfe dieses Niespulvers schrieb man ihm die Kraft zu, Scheintote wieder zum Leben zurückzuführen. Der medizinische Gebrauch der Pflanze hat langst ausarhört, nur der unschöne Name ist geblieben. Der Nam« Christ rose dagegen hört sich sinnig an. «ine Rose, die zur Christ zeit blübtl Ter Name knüpft an die Volksfage, daß in der Stunde, in der der Heiland geboren wurde, sich Bäume und Sträucher mit Blüten bedeckt hätten, di« Christrose hat ihr Blühen um inese Zeit beibehalten. Lommatzsch. Beim Rodeln auf dem abschüssigen Wege am Schützenbaus» haben gestern abend die bttdeN Bruder Stork die Gewalt Uber ihren Schlitten. auf dem auch noch ein Dritter Platz genommen batte, verloren und suhle» auf die Umfriedung des Sportplatzes auf. Dem lungeren Stork wurden bei dem Anprall drei Zähne au«ge- schlagen, der ältere trug Verletzungen an der Nase davon, «ährend der Dritte unverletzt blieb. " Lommatzsch. Durch Erpresser in den Lod ge trieben? Der Obrrpoftschaffner S. von vier, der schon ein mal verschwunden war, hatte sich vor Wochen unter Mit nahme eines geringen Betrages kassierter Zeitungsgelder von seinem Amte und seiner Familie entfernt. Wahrend er damals ausgefundrn wurde und nach seiner Kranken- hausbebandlung wieder seine» Dienst versah, blieben die«, mal alle Nachforschungen vergeblich. Jetzt endlich fanden Jäger den Vermißten mit durchschnittener Kehle und geöffneten Pulsadern in einem Felde; Blutspuren zeugten von »»neu, schrecklichen Todeskampse. lieber di« Beweg gründe »um Selbstmord verlautet, daß der Unglücklich« dt« Eutdeckuug einer früheren Verfehlung fürchtete und Er- presse»» in die Hände geiallen sein soll. Inwieweit dies« Annahme begründet ist. dürst« sich nur Herausstellen, wenn der Tote etwa den Name» lener Person ausgeschrieben haben sollte, vor der er viel« Jahre lang entsetzliche Furcht gehabt Haven muß. > Großenhain. An der berüchtigten Kurv« der Staat«- ftraße Meißen-Großenhain am Gävrrnitzer Loriteich« ver unglückte am Sonntag vei Tagesanbruch «in Autobesitzer aus Coswig. Infolge der Glätt« unter der leichten Schnee decke geriet der Wagen in« Schleudern und flog mit Dröhnen gegen dl« Hauseck« des Gasthofes. Li« Insassen, drei ttlnverchen tm Alter von 4 bl« 7 Jahre» und ein alter,» Mädchen, sowie der Vater, erlitten -um Glück mir leicht« wlasiplittervertetzungen im Gesicht. La« Auto war noch soweit gebrauchsjuhlg zu machen, daß es die Verunglückte» wleder zur Hetmiahrt benutze«» tounlr». Lediglich dem Um- äon»», daß der Wagen mit geringer Geich» lndtakeit dt« Kun» t beute Stand- nckffm. M e« m'demken. daß da« Unglück Mr di« Insasse» noch «limgflich adltef. . * Meißen. Schwerer Unfall in einem Steinbruch. Im benachbarten Ktofterbänfer kam der Wirtschaftspächter G. au« Zehren dadurch schwer zu Schaden, daß bei seiner Lätiokett an einer «««wand st» ein Stein löst,, auf die Listigkeit an einer ««»wand sich «in Stein löste, von iß» benutzt« Brechstange fiel und diese ihm mst aller Wv»t 0-an, den Unterkiefer,schlug. Der Getroffen, stürzt, Infolgedessen ab. model Ihm «in großer Steinblock nachrostte. wie durch «in Wunder kam er »wischen zwei Steinblöcke zu liege», ans die der schwere mit ihm avgrstürzte Stein berabrollte. Auf dies« Weise blieb er. »wischen den beiden Steinen liegend, vor weiteren Verletzungen bewahr», dt, seinen unmittelbaren Loh Lösten zur Folg, baden müssen. Di« Verletzung de« Unterkiefer« stellt« sich al« «ine Zer- schlag»», d,«selben berau«, außerdem wurde ihm «in Teil Zähnezerschlagen. * Dre«den. General Hey« in Lre«d»n. Der Chef der Heeresleitung General der Infanterie Heye weilt' Mittwoch, den 14. Dezember, zur Besichtigung von § ort«anlaaen in Dresden. —g. Dresden. Wegen Unterschlagung im Amte ver bandelt« da« Gemeinsam« Schöffengericht zu Dresden gegen den vormaligen Ttadtsekretär Richard Ernst Hans Hanis», der trüber bei der Gemeinde Weißer Hirsch angestellt, nach der Einverleibung tm Dienst« der Stadt Dresden gestanden und in den letzten Jahren dem veftattunasamte zugeteilt «ar. Der Angeklagte batte in der letzten Dienststelle nach und nach über 3000 M. veruntrent. Diese Unregelmäßig- keiten wurden begangen, weil Hanis» in der Inflation?, zeit spekuliert, dabei Fehlgriffe getan, und war dann in Schulden geraten. Um au« dieser Lage brrau«z»komm»n. beging er dann noch den Fehler, sein Glück durch Anlegung von Wetten zu versuchen, fiel aber dabei auch «in. und versuchte dann durch Unregelmäßiakeiten im Dienste und mittel« Wechsel die entstandenen Löcher auszugleicben. Er macht« immer neu« Löcher auf, alte zu, bis die Geschichte eine« Tages berausgekommen war. D>eke Handlungsweise wurde vom Gericht mit acht Monaten Gefängnis geahndet. —g. Dresden. Empfindliche Bestrafung wegen Ver gebens gegen da« Neichsmonopolgesetz. Das Gemeinsam« Schöffengericht Dresden verurteilte den in der Mitte der dreißiger Jabre stehenden Chemiker Christian Starke aus Meißen wegen Vergebens gegen das Branntweinmonopol gesetz zu einem Monat Gefängnis und zu 40000 Reichs- mark Geldstrafe sowie zu 1500 Reichsmark Wertersatzstrafe. Im Falle der Uneinbringlichkeit der Geldstrafe trete» anderen Stelle für je 500 Mark ein Tag Gefängnis als Ersatzstrase. Ein Mitangeklagter Kaufmann Bruno Franz Reichel, 42 Jahre alt, wurde freigrsprochrn. Der Verurteilte batte in der Köuigstraße in Dresden-Neustadt eine Fabrik der chemischen Branche betrieben und für angebliche Verwendung zur Herstellung von Schönheitsmitteln vergällten Spiritus zu verbilligten Preisen bezogen, letzteren aber bestimmungS- widrig sür andere Zwecke verwendet. Diele begangenen Un regelmäßigkeiten lagen bereits einige Jabre zurück, der wirklich genau« Umfang ließ sich nicht seststellen sondern nur schätzen. Es wurden 4000 Liter als bestimmungS- widrig verwendet angenommen. Das Hauptzollamt hatte sich dem Verfahren als Nebenkläger angeschloffen. * Dresden. Der Dresdner Preffeball 1928. Wie schon mitgeteilt, sind die umfangreichen Vorbereitungen für den diesjährigen Preffeball, der vom BezirkSoerein Dresden de« Landesverbandes der Sächsischen Preise gemeinsam mit dem Verein Dresdner Preis« veranstaltet wird, in vollem Gange. Diese« Ballfest, dar am Sonnabend, den 14. Januar 1928, ftattfindrt, wird wiederum in sämtlichen Räumen des städtischen AuSstellungSpalastrS abgebalten, dessen Konzertsaal gerade jetzt «ine künstlerische Neugestaltung erfäbrt, während die übrigen Räume «ine besondere Aus schmückung rrbalten werden. Der Preffeball zählt bekannt lich seit Jahren zu den großen geiellschastlichen Veran staltungen, bei denen man unbedingt dabeigewesen sein muß. Der künftlrrilche Teil des dieswinterlichen Festes wird von ersten Kräften der Staatsoper, des Opernballetts, des Schauspiel«, der Operette und de« Film« bestritten. Ferner erwartet die Frltteilnrhmer eine mit wertvollen Gewinnen, darunter solche» aus der staatlichen Porzellan«' Manufaktur Meißen, reich auSgestattete Tombola. Der Reinertrag des Festes ist für die Wohlsahrtskaffen der beiden Prefseoereinigungen bestimmt. Vorbestellungen auf Teilnehmerkarten können schon jetzt bei der Kouzertdirektion Nies bewirkt werden. Auch für den Weihnachtstisch dürften Feftkarten zum Preffeball «in« sehr willkommene Gab« darstellen. * Dresden. Neff« und Onkel als Stehler und Hehler. Der 19 Jahre alt« Bot« Hein» Brrtschneider, der bet der Dresdner Müllabfubrgesellschast beschäftigt war und di« Aufgabe batte, die Einlagerungen in den Lagerhäusern zu überwachen, batte seit Anfang Februar fortgesetzt wertvolle Sachen im Gesamtbeträge von etwa 20000 Mark teilweise unter Aufbrechen von Behältnissen gestohlen. Unter dem Diebesgut befanden sich kostbare Teppiche und der Inhalt eine« SilberschrankeS. Die gestohlenen Sachen nahm ihm arößenteilS sein Mitangeklagter Onkel, der 27 Jahre alte Kaufmann B. Arthur Bretichneider ab, der sie weiter ver äußerte. Das gemeinsame Schöffengericht verurteilte gestern Heinz Bretichneider wegen fortgesetzten schweren und ein- lachen Diebstahls zu einem Jahr Gefängnis und Arthur Bretichneider wegen fortgesetzter gewerbs- und gewohnheitS- mäßiger Hehlerei zu einem Jahr Zuchthaus und zwei Jahren Ehrenrechrsverlust. * Pirna. In einen Teerbottich gestürzt. Ein älterer Arbeiter stolperte gestern, als er an einem mit Teer gefüllten Bottich vorüberging. Er fiel nach vor» und mit dem Kopf in den mit kochendem Leer gefüllten Bottich. Schwer verletzt, vor allem mit völlig verbranntem Gesicht, wurde der Verunglückte nach dem Krankenhaus gebracht. »Gottleuba. Tödlicher Unglückssall. Der Monteur Bräuer aus Niedersedlitz war damit beschültigt, einen ein- gefrorenen Karbidbebälter auszutauen. Bei dieser Arbeit erfolgte plötzlich eine Explosion, der Teckel wurde Hoch- geschleudert und flog dem 21 jährigen Monteur B. mit voller Kraft an di« Stirn. Der Schwerverletzte wurde in die hiesig« Heilstätte gebracht und erlag kurz darauf seinen Verietzungen. * Bischofswerda. Hohes Alter. Am Donnerstag, den 1b. Dezember, feiert der älteste Einwohner de« Pöhlaer Kirchspiele«, Privat»« August Richter, feinen 90. Geburts tag. 18 Jahr« lang war er Gemeinbevorftand von Pohla. . * Großschönau. WeihnachtSspende. Der Ebren- bürger, Herr Lheodor Häbler in Newyork, bat auch dieses Jahr seinem Heimatort für Kriegerbinterbliebene und be dürftig« Schulkinder zur WeihuachtSvescherung 1500 Mark überwiesen. * Leipzig. DaS Reichsgericht verwarf die Revision de« Kantors und Schulleiters Friedrich Meinet aus Hammer-Untrrwiesenthal, der wegen Brandstiftung, Unter schlagung im Amt und anderer Vergeben vom Schwurgericht Chemnitz am 1. Juli 1927 zu 1 Jahr S Monaten Zucht- bau« und 3 Jahren EhrenrechtSverluft vernrtritt worden war. Meines hatte Spargelder seiner Schüler in Höhe von 2vo Mart unterschlagen. Ferner wurde er beschuldigt, am IS. Oktober 1828 die Schute in Hammer-Unterivieieuthal m Bland gesteckt zu haben. Der Augektagt« hatte in der Hauptverhandiung bis »«letzt geleugnet. * Leipzig. Rndloff vor dein Reichsgericht. Tas Reichsgericht verhaudett« gestern m der RevtiionSsache de» W«Vlabrikaat«n Wilhelm Rudtoss-Leipzig, der vom "Lieben werda. Die Wilderertragödie bei Lieben werda. Zu der Blättermeldung, daß Ker vor vier Tagen 5m Rothsteiner Forst bei Liebenwerda erschossene Wilder« als der Musikdirektor Richard Drechsler aus Kirchhain identifiziert worden sei, verlautet noch, daß Drechsler lediglich eine Gruppe von Gelegenheitsmusikern leitet«. Nach den bisherigen Feststellungen scheine es sich nicht zu bestätigen, daß Trcchsler von dein Förster erschossen wurd^ nachdem er auf diesen das Gewehr angelegt habe. * Liebenwerda. Schwerer Autounfall. Ein völlig neuer von den Horchwerken in Zittau nach Berlin fahrender Krastwagen rannte gestern abend kurz vor Liebenwerda auf der vereisten Provinziaichaussee gegen einen Baum Ter Wagen wurde vollständig zertrümmert, der Chauffeur erlitt sehr schwere Verietzungen, der Insasse, ein technischer Beamter des Reichrwehrmiiusteriums, sür das der Wagen bestimmt war. kam mit weniger schweren Verletzungen davon. * Torgau. Festgenommene Wilderer. Nach sehr dramatischer Verfolgung durch Forstbeamte und Landjäger wurden gestern vier Wilderer, Torgauer Bürger, frstge- nommen. Tie Wilderer, insgesamt acht Mann, waren, als sie sich entdeckt sahen, geflohen und Nichten in den ausge dehnten Waldungen bei Arzberg zu entweichen. Nach stunden langer Jagd gelang eS vier der Leute an der Bahnstrecke Torgau—Falkenberg zu stellen. Die anderen vier entkamen. Lauchhammer. Wie Leichtsinnigkeit leicht mit dem Tode bezahlt werden kann, zeigt deutlich folgender Fall, der sich am Freitag abspielte. In der Nähe der Brikett- fabrik Lauchhammer führen vier Anschlußgleise über die Straße, die nach Zschoruegosda fübrt. Täglich kommt es vor, daß die Straße beim Nangicreii gesperrt ist. Am Freitag in der 19. Stunde hielt ebenfalls ein Rangierzug auf längere Zeit, sodaß von beiden Richtungen die Passanten, meistens Arbeiter, die vom Dienst kamen, aiifgehaltrn wurden. Ta faßte ein Arbeiter, dein das Warten zuviel war, den „Mut", unter dem Zuge mit angekoppcltcr Loko- motlve m>t einem Fahrrads hindurchzukletlcrn. Er war auf der andern Seite kaum in Sicherheit, als der Zug weiter'uhr; wenige Sekunden früher, und er wäre das Opfer der rollenden Näder geworben. * Ha 1 lea. S. Unregelmäßigkeiten beim Kreisbnuami Halle. Gegen den Kreisliaumcisler Pickert >st von der LtaatSanwalticbast die Voruntersuchung eröffnet worden er selbst wurde seines Amtes enthoben. Pickert ioll an geblich Baugelder in Höhe von 50 000 — 60000 Mk. unter- Ichlagcn unv BestecbuugSgeider angenommen Haven. * Gera. Der Lobnstreit in der Weberei-Industrie Di« neue Lohnbewegung der Arbeiter im Verbanosbeznke der sächsisch-thiiriuaiichen Webereien beschäftigte den thiirin gischen Schlichter. Die Weiterueibandiiiag wurde vertagt, da der Lchlichier die gewmte Malene eingehend Prüfer will. Vor dein 20. Dezember ist keine Entschrtdunü «» «warten. Schöffengericht Leipzig wegen Vergehen« gegen da« Nab. rnngsmittelaeietz und N-'luunasmittrlfälschnn« zu acht Monaten Gefängnis und 1800 Mark Geldstraie verar > . worden war. Rndloff hatte gegen da? Urteil schon beim Landgericht Berufung eingelegt, die verworfen worden war. Bor dem Reichsgericht beantragte der Reichsanwalt Ver- werfnng der Revision. Di« Urteilsverkündung wird am 17. Januar erfolgen. * Rochlitz. Zwei Arbeiter verschNttet. In einer Grube wurden zwei Arbeiter durch einstürzende Tandmassen verschüttet. Während der eine schivet verletzt in« Kranken- bau« geschafft wurde, konnte der andere »amen« Merkel nur al« Leiche geborgen werden. * Großhartmannsdorf. Ans dem Eise ein gebrochen und ertrunken. Auf dem kiesigen Oberen Teich« tummelten st» am Sonntag nachmittag niedrere größer« Knaben ans dein Eise. Da die Decke nicht genügende Stärke besaß, brachen drei Kinder ein. Zwei von ihnen konnten sich nur ikiihsam retten, wahrend der 13 jährige Hans Trager ertrank. * Annaber g. Eine Pnvpenfabrik niedergrbrannt Im benachbarten Waltersdorf bei Schlettau brach vor gestern kur» na» Mittag in der Pappenfabrik von Emil Sekmisch ein Großseuer au?, wodurch da? gesamte Fabrik gebäude in Asche gelegt wurde. DaS WohnbauS könnt« noch durch da? Eingreifen der Feuerwehren gerettet werden, In der Nähe befindliche hölzerne Schneeschutzwände und Eisenbahnschwellen wurden gleichfalls rin Raub der Flammen. * Thum. Ta? ent'ernte Hindenburgbild. Dem Tel- nnion-Sachsendienst wird geschrieben: In der VerbandS- realschule in Thum im Erzgebirge war auf Verlangen de« Studiendirektors Dr. Große ein Bild des Reichspräsidenten von Hindenburg aus dem Klassenzimmer entfernt worden, Auf eine vom Abg. Voigt iD. B. P.) im Sächsischen Land- tag gestellte kurze Anfrage hat die Regierung schriftlich Ant- wort erteilt. An? ihr ergibt fick, daß Studiendirektor Dr. Große, dem in jener Klasse der Religionsunterricht übertragen war, vom Oberstudieudirekior der Anstalt ver langt bat, diesem Bild einen anderen Platz zu geben, „weil es ihm von seinem weltanschaulichen Standpunkte aus schwer werde, die Lehren Jen, im Religionsunterricht mit der erforderlichen inneren Wärme vorzutragen, wenn er dabei das Bild Hindenburgs in Uniform (d. h. als das Bild eines Vertreters der früheren Militärmacht) vor sich sehe". Der Oberstudiendirektor der Anüalt hat dem ftattgegeben, das Bild au? dem Klassenzimmer entfernt und es im Treppen- hau« der Schule aufqebängt. Das Ministerium für Volks bildung hat nach Feststellung des Sachverhalt? die Ent fernung des Bildes des Reichspräsidenten aus dem Klassen zimmer gemißbilligt und angeordnet, daß «S an seinen alten Platz zurückzubringen sei, was inzwischen geschehen ist. "Kirchberg i. Sa. Der Raubüberfall bei Obercrinitz aufgeklärt. Der Ranbüberfall, der am Sonnabend, de» 3. Dezember, auf die Kontoristin Wohlfahrt bei Obercrinitz ausgeführt wurde und bei welchem den Tätern die Hand tasche der Ueberrallenen mit 847 Mark in die Hände fiel, ist aufgeklärt. Als Haupltäter wurde der Arbeiter Bruno Pilz aus Saupersdor, ermittelt. Seine Helfershelfer Fritz Berthold und Herbert Petzold wurden gleich ihm in das Amtsgericht Kirchberg eingeliesert. * Rodewisch Ehrenbürger. Die Ehrenbürgers»«?» der Stadt Rodewisch ist auf Beschluß des Stadtrates und des Stadtverordnetenkolleglums Brauereibesitzer Johann Friedrich Schmidt und Kommerzienrat Ernst Rüdiger ver liehen worden. Der 65 jährige Ehrenbürger I. A. Schmißt war sechs Jahre laug Gemeinderatsmitglied und über 18 Jabre Gemeindeältester; seit etwa Jahresfrist ist er Stadtverorduetenoorsteher. Kommerzienrat Ernst Rüdiger, der im 60. Lebensjahre steht, hat in 33 jähriger Arbeit seine Sächsische Filztuchfabrik zu einem grotzindustriellen Unternehmen entwickelt, das gegenwärtig noch durch einen großen Fadrikneubau an der Straße von Rodewisch nach Wernesgrün erweitert wird. * Zwickau. Der HärtenSdorfer Mädchenmörder. Wie die Blätter melden, ist «s nunmehr der Polizei ge lungen, das Fahrrad und di« Aktentasche der vor drei Wochen auf dem Wege nach Oberhohndorf ermordet auf gefundenen Else Winterstein zu beschaffen. Di« Gelände durchsuchung eines in der Nähe von Härtensdorf gelegenen Teiches, wo mau die Gegenstände sand, erfolgte in Gegen wart des seit zwei Wochen in Hast befindlichen Textil arbeiters Reinhold, der im Mordverdacht steht.
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