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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192809084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-09
- Tag 1928-09-08
-
Monat
1928-09
-
Jahr
1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1928
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ft« vei W »r M Ä >-» Dt leg -ei un gui -ei St. bei wc de> mi d«i ei» et» Di vo Vs in ra> Et dt« d« km re! fest An hei hei De Sä lei Pu un «in Dr W, «° wr ar, vo iiit B- lick ba> dei H« §r Sff ft« au let dk! Si ich de« fei, vei fri kv« wo ar! tis, G« da wc »ui 30 klv iit, ha »ei Kr N- in Br Sä Et ael der W W ab, ael Br kei D« »>» V. G Dl io »al 11 Ml 00! k K lor K wi ni, Or wi W et, wi v< So b«! Nkl w» sei, SO SmWMIkll. 14. Sonntag nach Trinitatis: Psalm 108, 22: „Lobet den Herrn, alle seine Werke." Was alles zur Ernte gehört. Nun ist die Arbeit wieder einmal getan, das Pflügen und Säen, das Ernten und Einfahren. Stolz und freudig fikht der Landman« auf icin Werk zurück. Mit Recht, cs war eine schwere Arbeit. Und doch hat er eigentlich nur »inen kleinen Beitrag zur Ernte geleistet, das meiste, neun Zehntel, hat Gott getan. Gott hat Erde und Himmel auf gerufen, um mitzuhclfcn, daß das Samenkorn Brot aus der Erde bringe. Da mutzte die Lonne auf das Meer scheinen und die »berste Schicht des Wassers zur Auflösung bringen, so datz winzige Wasscrblüschen in die Höhe stiegen und Wolken bildeten, da mutzte der gewaltige Riese, der Wind, kommen und die Wasserlasten vor sich herschicken über das Festland, Tausende von Kilometern weit, damit auf unsere Felder Regen fallen könnte, — da mutzten die Sonnenstrahlen auS unendlicher Weite dem Samenkorn die nötige Wärme geben, ohne die cS tot und kalt im Boden liegen geblieben wäre. Das sind die wahren Grotztatcn, die das Wachsen be dingen. Wer tat sie? Gott! Und als der Halm nun heran wuchs, srcute sich das zarte Gewächs der Sonne, aber e» verging auch fast an zu viel Tonne. Da kam die kühle Nacht und daS Pslänzlein konnte Erauickung finden. Wer hat die Nacht bereitet? Gott, der den Erdball mit all seinen Feldern. Bergen und Meeren sich auf so wunderbar« Weise drehen lätzt. Und er sandte noch einmal seinen Diener, den Wind, der wirbelte den Blütenstand über das Feld und nun konnten die Körner reisen. Wenn Himmel und Erde, Luft nnd Meer nicht zusam men gearbeitet hätten, hätten wir keine einzige Aehre Ernten können. Der Landmann und seine Arbeit in Ehren — sie mar grotz, ober unendlich grötzcr ist und bleibt der Anteil GotteS an der Ernte. Ihm sei Dank, ihm sei Ehre! Oertliches nnd Sächsisches. Riesa, den 7. September 1V28. Wettervorhersage'ü rdenS. September. Mitgeteilt von der Sachs. LandeStvetterwarte zu Dresden. Meist heiter. Warm. Schwache wechselnde Winde. —* Daten kür den Sund 10. September 1928. Sonnenaufgang 5,25 (5,27) Ubr. Sonnenuntergang 18,2S (18,26) Ubr. Mondausgang — (24,21) Uhr. Mondunter- »ang 16,48 (17,28) Ubr. S. September; v n. Thr. Schlacht im Teutoburger Walde. 1737: Der Naturforscher Luigi Galoani in Bologna geb. (gest. 1798). 1828: Der russische Schriftsteller Graf Leo Tolstoi in JaSnaja Poljana geb. (gest. 1910). 10. September: 1890: Der Dichter Franz Werfel in Vraa geb. 1898: Ermordung der Kaiserin Elisabeth von Oester reich in Bens (geb. 1837). 1914: Sieg Hindenburg» über di« Ruffen an den Maiurischen See». Schlacht an der Marne und bei Verdun (9.-II.). 1918: Der Airikareisende und Kolonlalpolitiler Karl Peter« in Woltdorf gest. (geb. 18SS). —* Unser Riesaer Heimatmuseum ist an diesem Sonntag geöffnet und zwar diesmal ausnahmsweise von 7,11 bis 12 Uhr. Sein Besuch sei empfohlen! — Heimat". Di« heutige Heimatbeilaae enthiilt «Wie »um ersten Male die Schnellpost von Berlin nach TreSveu suhr" von Karl Tröger, eine historische Studie von H Etrebelow .Von den Tuchmachern de« Meißner Landes" und „Die Dübener Heide, «in reizvolle« Hervstwaudergebiet" von K. Hanmann, alle« Abhandlungen, die von allgemeinem Interesse sind und auch den Beifall der Leser finde» werden. ^Unfall tm Haf« n. Beim Abdecken «ine» Kahne« 'M htrsiarn Hasen verunglückte gestern nachmittag der Schiffer Karl Metnecker au« Bittkau. Er siel 3 Meter tief in da« Inner« de» Kahne« und zog sich dabei «inen Arm bruch, sowie schwere Kopfverletzungen zu. Durch Mitglieder der Sr«iw. Sanit«r»kolonne Riesa wurde derselbe in da« btefige Stadtkrankenbau« gebracht. »»»e». »«er derw» ^«te »»« viele WittschaftSgedtete »n lei»«, haben, allmählich ,« beseitige« »ad neu, Wirtschaft. l,ch« Konflikte and Zusammenbrüche ,» vermeide«. ««»» «»u die gelamte Tätigkeit de» Bölkerbnude» überblickt, «n» wen« «a« sich ernsthaft Nechenschast darüber ,« gebe« s«cht, «as mir vo» th« erhvfse« »»««««, s» »trd ma» immer wieder auf «i« ««d denselben Pnnkt „rück, geführt, da» ist die Notwendigkeit de» gearaseitige« Wer. trau««». Da» gegenseitige vertraue« darf «lcht erst da« i« Znknnft «»zvstrebende Sraeb»i« «nserer Arbeit sei«, e» ist vielmehr »v« vor»herein die Wichtigste Bora»sseü»«g für di- Erziel»«« glücklicher Erfolge. Der «Slkerbnndist «ine vrgauisatio«, in -er di« Regier»»««» der einzelne» Länder da« Wort habe». Er ist gleichwohl mehr al« trge»b eine »«dere ««»schliche Einrichtung aus da« Vertraue« der Völ ker selbst angewiesen. Wenn die Völker »»sere Berha«d» luaae« mit Hoffnung nnd mit Gorge verfolge», so beobacht« ich dabei vor alle« di« Haltung, die die einzelne» Regier««, gen al« solche de« Völkerbünde gegenüber «innehme«. Wie sollte» die breite« Massen, ans die es «»kommt, ans de« Völkerbund und di« i» seinem Geist abgeschloffene« andere» grobe« Friedenspakte vertraue» könne», «en« sie sehe» lnühte«, -ab eS bei de« Regierungen selbst an dem Ber» traue« in die Wirksamkeit dieser internationale« Bemüh««, geu fehlt. Wie kann der vielfach in der Qcfsentlichkeit laut werbend«« Skepsis begegnet «erde», »en« die Regierungen selbst in der Handhabung ihrer Politik so verfahre«, al« »b all« jene Friedensgarantie» nicht bestände», »der doch ohne praktische Bedeut»«« «äre«! Der Man» au» de« Volke denkt einfach «nd denkt deshalb richtig. Er lieft, datz die Regiernnge« sich feierlich aus die Erhal tung de» Friedens verpflichte«, und er sieht andererseits, datz diese Regierungen gleichwohl an ihren alte« Machtpositionen fcfthalte» und neue z« gewinnen suchen. Er lieft, dast bei internationale» Verhandln»««« in beredte« Worte» daS gegenseitige Vertrauen der Staate« zncinander proklamiert nnd die gegenseitige Verständigung der Völker als Ereignis gefeiert wird, und er sieht andererflit», dast in der Praxis die Dinge beim Alten bleibe«, bist cs nicht einmal gelungen Ist, die aus dem Weltkrieg herrührend«« Schranke« völlig »« beseitige«. Go ist cs nicht verwunderlich, wen« er schlieft» sich dazu kommt, ein doppeltes Gesicht der internationale« Politik zu konstatiere«. In der Tat, eS ist unmöglich, in der Politik aus beiden Wegen zugleich zu wandel«. Die Regie, xuuge« müssen es über sich gewinne«, sich für eine« der Wege zu entscheiden, «nd cS kann nicht zweifelhaft sei«, aus Welche» die Wahl falle« mnft, wenn die Menschheit «nd ihre Kultur glücklich sortschreiten sollen. DaS ist keine leere Ideologie, eS ist Realpolitik im beste« Ginne des Wortes. rsachen derartiger Fischsterben nur ermitteln, wenn ihr oit den beteiligten Stellen ausreichend große Proben des erdächtigen Wasser», da» find mindesten» IV, Liter, am -sten 2 Liter, in spundvoll gefüllter Flasche mit ehnwand- ciem Verschluß und unverzüglich nach der Entnahme auf ein schnellsten Wege eingesendet werden. —* Ein Billeneinbruch nach SV» Jahren ufgeklärt. Anfang Mär» 1926 wurde eine unvewohnte wmmervilla in Kötzschenbroda des Nacht» von einem inbreckier heimgesucht und auSgeplündert. Nunmehr ist cs er Dresdner Srimtnalpolizet gelungen, den Täter in der Person de» im Zuchthaus Waldheim einsitzenden 84 Jahre men Arbeiters Emil Bunk aus Nöde rau zu ermitteln, rr hat den Einbruch nach längerem Leugnen zugegeben. Zunr hatte im Jahre 1925 mit der Schwester de» Haus- uädchens des Geschädigten ein Liebesverhältnis unter- zalten und hierdurch OrtStenntnisse erlangt. Ein Teil des Diebesgutes konnte wieder herdeigeschafft werden. —»Volkskundliche Tagung in Dresden. Der Verband deutscher Vereine für Volkskunde hält vom '4. bi- 17. d. M. in Dresden seine JahreStagung ab. Aus diesem Anlaß veranstaltet ber LandeSvereiy Sächsischer Hetmatschutz am Freitag eine« BegrüftungSabend im Ge- iverbehause mit einem Filmvortrage de» HofratS Prof. O. Seysfert „Schaffende- Volk — Fröhliche» Volk". Am Sonnabend gibt der Rat den Teilnehmern «in Frühstück in den Kesträumen beb Neuen Rathause». Eine Besichtigung de» OSkar Geyffert-Museums und ein« gemeinsame AutdbuSfahrt nach Stolpen—Neustadt-Bautzen sind im Festprogramm vorgesehen. —Hundert Jahre VttzthumscheS Gym- nasium. Da» Bitzthumsche Gymnasium in Dresden be geht vom 21. bis 24. September seine Jahrhundertfeier. Vorgesehen sind ein Begrüßunasabend, ein FestgoZesdlenst, ein FestaktuS, eine Gedächtnisfeier am Ehrenmal, ein Sport- und ein Schulten. —* Gauernitz statt Constappel. Nach einer Bekanntmachung de» Innenministeriums führt die Ge meinde Constappel künftig den Namen Gauernitz. —* Kein Visumzwang nach Italien. In Be stätigung der in verschiedenen Zeitungen erschienenen Notiz bezüglich der Aufhebung der Visa infolge der vor kurzem zwischen der italienischen und der deutschen Negie rung getroffenen Vereinbarung für die Einreise der Staatsangehörigen des einen Landes in das Gebiet des anderen gibt da» Italienische Generalkonsulat In Dresden bekannt, daß die Aufhebung vom 15. September 1928 an erfolgen wird. Die bereits ordnungsgemäß erteilten Visa sind jedoch bis zu genanntem Datum unbedingt notwendig. In keinem Falle werden sie ungültig gemacht noch der da für entrichtete Betrag zurückgezahlt. Für die italienischen Kolonien besteht weiterhin die Notwendigkeit eines Visums. —* SS Mal umsonst aus ber Reichsbahn ge fahren! Ganz eigenartiger Fälschungen bediente sich ber 29jährige Geschäftsvertreter K. in Lautttz bet Löbau, um feit dem Sommer 1924 bi» zu Begin« dieses Jahres di« Reichsbahn nicht weniger als 32 Mal zu kostenlosen Reifen zu benützen, di« sich von Löbau bis Hannover ausdehnten. K. hatte in Lautttz bet Lübau, einer kleinen Station, eine« Verwandte«, -er neben seinem Kohlenhandel auch di« St«ll« eine» Güteragenten der Reichsbahn bekleidet. Zu den Ob liegenheiten eines Güteragenten gehört auch die Ausgabe der Fahrkarten. An kleinen Stationen sind aber nur wenig« Fahrkarten vorrätig. Für nicht vorhanbene Fahr karten werden daher Fahrscheine ausgeschrieben und dazu ein Block benützt, der stets ein Duplikat des Fahrscheins in der Weise aufweist, -atz der auSfcrtigende Beamt« «ineni Bogen Blaupapier unterlegt. K., der seinen Verwandten b«i der Erledigung der Amtsgeschäfte öfters unterstützte und als früherer Eisenbahnbeamter Kenntnis von Len etnschlS- gigen Bestimmungen besitzt, ging «un wie folgt zu Werke, um sich ans raffiniert« Art »frei« Fahrt" auf der Reichs bahn zu verschaffen. Ohne daS Blaupapier tn -en Block zu lege», schrieb der Ungetreu« für sich einen Fahrschein au» nach einer 1» ber Nähe gelegenen Station, für die Fahr karten in Lautttz nicht vorrätig waren. Den geringen Be trag lieferte K. richtig an den Güteragenten, seinen Ver wandten, ab. Da» zweit« leere Watt benützt« K. aber, um! für sich Fahrschein« nach Dresden, Chemnitz. Hannover et«. auSzuschreibcn. Nur durch die Aufmerksamkeit eines Gchalterbeamte», bet dem K. ein« ZuschlagSkarte für einen! Schnellzug »erlangte, kam das so schlau erdachte Betrugs manöver endlich, nach vier Jahren, an de» Tag. 82 Mal ist der Güteragentsvertreter auf diese Weis« kostenlos auf der ReichSba-n gefahren. Die Bahn wurde auf diese Weise nm etwa 809 Mark geschädigt. Das Schöffengericht Löbau! verurteilte den Fahrscheinfälscher, der mit richtiggehenden Fahrscheinen kostenlos Deutschland Vereist«, wegen Dieb stahls und schweren UrkundenVetrngS zu sieben Monatevi Gefängnis. Mildernde Umstände wurden berücksichtigt, aber! keine Notlage angenommen. —* Eine Erinnerung an da» Hau» Schön hur g. Am 27. September d». IS. sind genau 50 Jahrs verflossen, datz die GerichtShoheit der fürstlichen und graf^ lichen Hauser von Schönburg am 27. September 1878 aufgehoben wurde. Bis dahin hatten die fürstlichen Herr schaften von Schönburg-Waldenburg und Schönburg-Har tenstein wie die gräflichen Herrschaften von Schönbucg- Forder- und Hinter-Glauchau auf Grund von jahrhunderte alten Ueberlieferungen ihre Gerichtsbeamten und ihre Geist lichen und Lehrer selbst ernennen dürfen. Nach jahrelangen Verhandlungen mit dem sächsischen Staat, deren Gegen stand wiederholt auch Anlab von erregten Auseinander setzungen tn den damaligen sächsischen Landtagsverhand lungen war, kam e« schließlich zwischen den Häusern Schön burg und dein Staate Sachsen zu einer Einigung, die darin bestand, datz da» GeiamthauS Schönburg gegen eine Ent schädigung von eineinhalb Millionen Talern die Abtretung der freiwilligen GertchtSbarkeit an den sächsischen Staat genehmigte. Zwei Monate später, unterm 15. November 1878, ist dann vor 50 Jahren auch die Übertragung der Kirchenhoheit an Sachsen erfolgt, wodurch das bisherige Gchönburgische Konsistorium zur Aufhebung gelangte. ES verblieben daraufhin noch einige besondere Hohettsrecht« für die fürstlichen und gräflichen Glieder der Schönburg- schen Häuser, die heute noch in Glauchau ihre Gesams- kanzlei mit eigenen Beamtenapparat besitzen, deren Tätig keit sich hauptsächlich auf die Verwaltung der fürstlichen und gräflichen Liegenschaft« erstreckt. / —* Spätsommer —Frühherbst. Die schönen warmen Tage der letzten Woche — am Donnerstag wurde stellenweise eine Temperatur von 28 Grad im Schatten beobachtet — täuschen in Wald und Feld noch Hochsommer vor. Wenn auch Stoppelfelder und Laubfärbung den nahen Herbst verkünden, so stehen doch die Wiesen noch in über raschend reicher Flora. Merkwürdig mutet eS an, datz zu einer Zeit, da sonst schon Kartoffelfeuer schwelen, noch zahlreiche Blüten und Kleefelder von bunten Faltern umschwärmt werden wte im Juli. Auch das blühende Heide- kraut wird viel von den Bienen ausgesucht, die überbau»- ein gute» Honigjahr hatten. Eine Augenweide bilden die weithin leuchtenden Ebereschen. Vogelbeerbaum und Trau benhollunder finden zahlreiche Gaste aus der Vogel- und Jnsektenwelt. Leider scheinen die Aussichten der Prei- ßelbeerernte recht gering zu sein. Und auch den Ptlzsuchern ist durch die Trockenheit der letzten Wochen die Hoffnung ziemlich benommen. Die Tag« werden zusehends kürzer. Stellenweise wurden bereit» Nachtfröste gemeldet. Der Herbst steht »or der Tür.' —* Merv-Ruderregatta. DaS Programm s" die morgen stattsindende Regatta de» MItteteloe-Rrgat!' Verband«* wickelt sich folgendermatzen ab: Sonnabeu den 8. September, abend», gemütliche» Beisammen kein mit den fremden Ruderern im Boot-Hau»: Sonnta vormittag SV, Uhr Borrennen für Rennen 8 und (Einer- und Herbst-Jungmann-Gig-Vierer), nachmittag Vr2 Uhr Hauptrennen. 6 Uhr abends erfolgt Prei, Verteilung, an die sich abeftd» Beisammensein m de« Gästen im Bootsbau» anreibt. Der Nuderverein Nie' ist also für entsprechende Ausgestaltung der Veranstaltun bemübt gewesen, die viele Ruderer vo« auswärt» zu Beteiligung an der Reaatta hierkerführt, aber auch ein große Zusckauermenge anlocken wird. Herrlichen Willkom mengrutz entbieten wir den Gästen von au»wärt» in de«- Erwartung, datz fle sowohl in sportlicher wie auch m g» selliger Beziehung angenehme Stunden verleben möchten! —* Sächsische LandeSbühne. Montag,' de" 10. September „Die Macht der Finsternis", Drama von Tolstoi (zur Feier seine» 100. Geburtstage»). Heinrich Stümcke, der Ucbersetzer Tolstoi'», schreibt hierzu: ,,Öb' gleich Tolstoi der unbarmherzigste Tadler und Richter der Schwächen und Laster der sogenannten oberen Zehn tausend ist und gern dazu neigt, die Errungenschaften und Einrichtungen der Kultur, speziell der modernen groß städtischen, in Bausch und Bogen zu verdammen oder min desten» ihren Wert zu bezweifeln, und er anderseits mit Vorliebe sich unter dem ^Landvolk bewegt und in bäuri scher Tracht an seinen Arbeiten sich beteiligt, so ist er dennoch weit davon entfernt, ein blinder Lobredner deS Bauerntum» zu sein und dessen Elend und Schwächen zu verkennen. Wilhelm Bode („Die Lehren Tolstoi-". Wei mar 1900) faßt die Tendenz de» bäurischen Sittendramas von der „Macht der Finsternis" betreffend in der Formel zusammen: „DaS Bauerntum allein befreit den Menschen nicht vom Bösen, nur wo das echte Christentum dazu Zommt, wird da» menschliche Ideal erreicht." Ein ganz armer, ost etwa» beschränkt und komisch erscheinender alter Bauer Akim stellt diese» Ideal dar. Dieter Mann, der in der Stadt die Jauchengruben reinigt, ist vielleicht da» Vorbild, nach dem ihr euer Leben umwandeln sollt, lehrt Tolstoi von der Bühne." — In den Hauptrollen Henry Bohl (Pjoter), Anny Kynast (Annissja), Lise lotte Runge (Akulina), Gretel Fiedler (Anjutka). In szenierung, Spielleitung und Bühnenbild: Maximus Rens. —' Personenschiffahrt. Die von der Sächsisch. Böhmischen Dampfschiffahrt Ä -G. eingesührten beliebten Touristenfahrten in direkter Fahrt nach der Sächs. Schweiz bi» Schmilka zu annähernd gleichen Preisen wre die der Sonntagsrückfahrkarte 4. Klalse Eisenbahn werden in diesem Jahre Sonntag, den 9. September das letzte Mal auSge- sührt. Abfahrt früh 6 Uhr Dresden-Terassenuser. Weiter verkehrt am gleichen Tage früh 8.30 nach Bad Schandau und zurück bei normalen Fahrpreisen ein Dampfer mir Radio- und Schallplattenkonzert und 11 Uhr der Konzern dampser Dresden. — Ab 10. September tritt ein neuer Fahrplan in Kraft, der mit Rücksicht auf die vorge schrittene Jahreszeit noch zahlreiche Verbindungen zwischen Riesa-Dresden—Leitmeritz enthält. Auch wird die Kon- zertsahrt 11 Uhr ab Dresden bis auf weitere» nach Rathen und zurück gtzfrechterhalten. Die Fahrten zwischen Riesa und Mühlberg werden eingestellt. —"EtneösfentlicheSvrnchauSschuftsiftung beim Arbeitsnachweis Riesa findet Mittwoch nawm- 8 Ubr im Ratbauke statt. Zur Verhandlung kommen 12 Einsprüche —* Die nä ch st e Beobacht» ngSftunde für Be rufsberatung findet kommenden Freitag im Arztzimmer der Volksschule Gröba statt. —* Städtische Birnenverkaus» stellen find eingerichtet auf dem Sportplatz hinter der Klosterkirche und im Kammergebäude in der Siedlung «Neue Hoffnung". Verkauf von Rettichbirnen erfolgt täglich von 4 bis S Uhr nachmittags. * Hebamme Hänsel gestorben. Wie au* einer Todesanzeige in «estriger Nummer zu ersehen war, ist Frau Friederike verw. Hä„s,l kurz nach ihrem 90. Geburtstag« gestorben. Geboren wurde sie am 29. August 1838 al« Tochter de» FuhrwerkSbesttzerS Seifert in Riesa. Im Alter von annähernd 30 Jahren stellt« fi- sich in den Dienst de* Hrbammenberufe«, den Ne 42 Jahre auSübte. Mehreren Tausend kleinen Erdenbürgern bat sie beim Eintritt in* Leben Hill« geleistet, bis sie, 72jäbrig, sich in den wohl- verdienten Ruhestand zurückzog. Eine Anerkennung wurde ihr durch Verleihung des Mutter-Annakrenze« zu teil. Die Beerdigung erfolgt Montag nachmittag 2 Uhr auf hiesigem Friedhof«. -* Wer ist di, Schönst, im Film? Riesa Lat wieder einmal sein Ernsatiönchen I Trotze Menschenmaffen zogen gestern abend ins »Capitol". um entweder sich selbst zu sehen oder um andere zu bestaunen. Manche Riesaer Damen sahen ja ganz nett au« im Film, andere hingegen mutz- ten aber auch «tn Lächeln de« Publikum» tn Kauf nehmen. Es wird wohl allgemein schwer sein, die Schönste heraus- zufinden, aber wir wollen hoffen, daß die Besucher de» Capitols vernünftig entscheiden und derjenigen den Lorbeer zukommen lassen, der ihr gebührt. Auch mutz gesagt werden, daß di« Riesaer Stadtbild«: im Film sehr aut gelungen find. u. a. auch di« Aufnahmen de« .Riesaer Tageblatt. -* Au» dem SSchfischen Gesetzblatt. Da» Säch sisch« Gesetzblatt veröffentlicht in seiner soeben erschienenen Nr. 28 «ine Verordnung de« Ministerium» de« Innern und der Wirtschaft über di« Verwendung von Calcium- epanid zur Schädlingsbekämpfung in Gewächshäusern vom 24. v. M.. sowie «in« dritte Arnderuug der Lzetylen- oerordnung. —Wittenberg-Feier am Grabe Luther». Erzbischof Soederblom in Upsala (Schweden), der be kannte hervorragende Theologe und Vorsitzende de* 1. Weltkirchenkongresse», einst Professor der Theologie an der Universität Leipzig, weilt am Sonntag, den 9. September zur Feier der Ueberreichung de» Wittenberger Ehrenbürger briefe» an ihn in der Lvtherstadt und hält um 10 Uhr am Grabe Luther» tn der Schlotzkirche eine Ansprache. Die Mirag wird diese auf ihren Sendebezirk verbreiten. —* Zum 100. Geburt-tage Leo Tolstoi»; „Die Macht der Finsternis" Leo Tolstoi, der große russische Dichter und Dramatiker, dessen Werke zu Anfang des Jahrhunderts eine Offenbarung naturalistischer Kunst bedeuteten und auch heute noch auf der Bühne durch ihren Ernst und ihre auklagende Wucht tiefsten Eindruck vermitteln, wurde am 9. Sept 1828 geboren Zur Er- innerung an diesen wunderbaren Menschen, den da» Ge wissen trieb, Reichtum und Glanz hinzugeben und al- einfacher Bauer mit den Armen und Geplagten zusammen- zuleben, bringt der Mitteldeutsche Rundfunk Sonntag, den 9. September, 19.30 Uhr als Sendespiet die Ausführung des Dramas „Die Macht der Finsternis", — «ne» der ergreifendsten und wirkungsvollsten Werke Tolstois. Die Mstwirkenden sind sämtlich hervorragende Künstler der Leipziger Bühnen. Für den Rundfunk wurde da» Drama bearbeitet von Paul Prina, Dramaturg am Städtischen Schauspiel, Leipzig. —* Maßregeln gegen das Fisch st erben. In letzter Zeit haben sich die Fälle gehäuft, daß tn Flüssen, Bächen und stehenden Gewässer» Fischsterben beobachtet werden. Die Staatliche Landesstelle für öffentliche Ge sundheitspflege in Dreöden-A. 2< Retchsstratze, kann die
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