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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192109281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-28
-
Monat
1921-09
-
Jahr
1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1921
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kam. I K» schühen. Mr Mutze. Ordn, uipt- sicl, aber in Lohnkämvfe und, aang nicht etnzumlschen Stz himck rage. weder gegen einzelne BolkStrl Luut- uuck korlstiekorvtsu jed. Art werden angenommen Gröba, Riesaer Sie. 15,1.1. - Kino. - Junges solides MsikmSSeßm sofort gesucht. Hutfabrik Wrtiinerftr. »1 Gr. Schulmädchen als Aufwartung, Waschfrau gesucht Paufitzer Str.L4, l.l. Für einig« Vormittags- stunden täglich saubere, ordentliche Krau als Aufwartung zur Hilfeleistung für häus liche Arbeit gesucht. Zu melde» bei Hering, Gröba, Georgplatz Sb, 2. stunden täglich beff. älteres Schulmädchen od. sonstiges jüngeres Mäd- chen-urBeaufiichttguna eines Rührigen Jungen gesucht. Zu melden bet H « rt« «, Gröba, Georgplatz Sb, 2. l Dr. Suliu», datz die llrsache der Exploston »on austen kam sei so zu verstehen, hast das Unglück von einem der Haupt explofionsstelle benachbarten Fabrikgebäude seinen Lutaaag nahm. Eine Verdächtigung Dritter konime nicht in Frage. Die gerichtlich« Untersuchung werd» sestznstellen baden, ob «in Verschulden vorliege. Nach Ansicht de« Generaldirektor« ist dies nicht der Fall. Im Anschluß an die Besprechung fand unter Führung mehrerer Herren der Direktion «in Rundgang durch da« Ovpauer Werk statt. Die vierte Totenltfte weist 14 Name» auf. sodaß die Zabl der bi« seht festgeitrllten Toten 414 beträgt. Die Zahl der uoch «tcht erkannten Leiche« betrug auch gestern noch 75. Die Zahl der von den Angetzärigen al« »ermisst gemeldeten Personen ist um 70 ans ISO gestiegen. Der Allgemeine Deutsche TewerkschaktSduud und die Afa fordern zur Katastrophe von Oppau, daß dir durch Me Katastrophe sich als völlig unzulänglich ««viesenc» Unfall' verbütuugsvvrfchriften einer gründlichen Nachprttfnng unterzogen werden. Die bestehenden völlig ungenügenden UnfaUentsckädianngSbeftiminnnaen machen die sofortige In- angriffnabme einer Reform der Unfallversicherung der Reichs» verstcherung«ordnnng uotwcndig. Zur sofortigen Linderung der entstandenen Notlage sei durch ReichSgesetz »u bestimmen, daß eine der Geldentwertung Rechnung tragend« Gut» schadigung den von dem Unglück Betroffenen und ihren Hinterbliebenen zu zahlen ist. Zur Deckung der -n leiste», den Entschädigungssumme seien die mit dem Ovpauer Wert verbundene» Judustriekonzerne in starkem Maße heran» zurieben. Die Berliner Stadtverordnetenversammlung bewilliqt« den vom Magistrat vorgescklagenen Betrag von 100000 M. für den Reichshilfsausschuß für Oppau. MisidandlungSfaN durch Polizisten erlebt. Ten ihm mit geteilten MMandlnngSfällen sei er nachgegangen, aber nur em Mann habe erklärt, er sei geschlagen worden. Ob di« Arbeiter-Samariterkolonne sich an den Kämpfen beteiligte, habe er nicht nachvrüfen können. Die nächste Sitzung wird im Laufe der nächsten Woche stattfinden. Die VorsSuae auf de« Werke« 1« Höchst. Der Fabrikarbeitervrrband hat. wie die Frankfurter ..BolkSttimme" meldet, mit allen gegen zwei Stimmen ein« Resolution gefaßt, in der das Vorgehen unverantwortlicher Elemente in den Werken in Höchst, GrieSbeim und Kester» bach abgelebnt wird, da derartige Maßnahmen im Gegen- satz z« den vertraglichen Bestimmungen stehe». Weiter wird die Maßnahme der Arbeitgeberoraanisation bedauert, da vorher nickt der Versuch einer Verftündtaung mit den Arbeitnebmerorganisationen gemacht morden ist. Im übrigen seien Verhandlungen zur Wiederaufnahme der Arbeit im Gange. Die Hanauer Fabrik von Dnnlov bat geschlossen, weil die Arbeiterschaft wegen Lobnakkorddlfferenzen passive Resistenz übt. Das Werk ist durch Schutzpolizei besetzt. * Zusammengebrochener Landarbeiterstreik. Der vom kommunistischen Landarbeiterverband angezettelte Land» arbeiterstreik im ManSfelder GeblrgSkreise ist znsammen- gebrochen, ohne daß die Streikenden etwa« erreicht bätteu. Buchdruckerstreik tu Erfurt? Die Erfurter Buckdrucker haben in einer stark bestickten Versammlung beschlossen, die Berliner EinignngSbcschliisse nicht anznerkennrn und gegen sie in einem Telegramm zu protestieren. In der Ver sammlung kam der Streiswille zu starkem Ausdruck. Der Streik in Nordfrankreich. Wie der „TempS" ans Lille meldet, wird der Streik in der Textilindustrie in Roubaix nnd Donrcoing in vollem Umfange weiter durckgefnbrt. Gestern vormittag dnrck- zogen 15000 Streikende Roubaix nnd Tonrcoing. DaS Streikkomitee, das die Fortsckasfnna der Kinder der Streiken- den vorbereitet, richtete einen Aufrul an die Sekretäre der Ortsverbände aller Departements, in dem diese anfge- fordert werden, die Kinder in den Arbeiterfamilien ihrer Gegend aufzunehmen. Drohender Eisenbahnerftreik in Amerika. Nach einer HavaS-Meldung ans Ekieaao lasten die ersten Ergebnisse der Abstimmung unter der Eisenbahner« ein« Mehrheit zugunsten des Streiks erkennen für den Fall, daß die Eisenbahngesellschaftrn ihren Beschluß, die Löhne herabzuseben. aufrechterhalten. Die ruglisch-ruMichen Differeilze«. Wie Reuter meldet, erhielt das britische Auswärtig« Amt den Text der Antwort Bersins erst, nachdem sie ur der Zeitung bereits veröffentlicht worden war. Nach vor läufigem Studium der Antwort wurde die Ansicht zum Ausdruck gebracht, daß der Kern der geführten Klagen nicht berührt wird, da in der Antwort nickt der geringste Ver such gemacht wird, auf die sehr ernsthaften Beschuldigungen zu erwidern, die auf gründ sicheren BeweiSmatcrialS gegen die Sowfetregierung erhoben wurden. Ordnung und Sicherheit zu sorgen- ' in den politischen TogeSkempk - — . . . --- dem ganzen Volke und führt weder gegen «Elne BottStett« noch gegen das Volk Krieg, sondern hat käs'Bo« vor T-walttätiqie ten uno Gefähr dung der Sicherheit zu Ich ade». Er ist veohalü selbstver ständlich, das, d e LandeSpolizei auch für d e Aufrechterhal tung de:Ruhe und Orkmun, einaeletzt werden muss, wen« Kiew gestört wwd. Die Schmiert iksU l.eat ln vor Entscheid düng, wann der E mass erfolgen soll. Dies« Entschoicuua erfordert aber Einsicht m die wirtschaftlichen un> politische« Verhältnisse und eS mutz m is.em einzelnen Falle lack Für u»rd Wider schnell erwogen weroen insbesondere auch, ob durch Einwirken auf erregte Bol smas'e i nicht die Störung der Ordnung vermieden oder bci.rli.'.t wert«» kann. Ehe eS ,zu einem Stra?eu ampf kommt. m»tz alles versucht werden, ihn durch Einsatz anderer Mittel über flüssig zu machen. L^.iese Auf.--!,- ist den K.mmissaren der LanveSpol'zei zngeteilt. Es in >ss feftgestellt werde», datz die Krmmtisare nnt den politischen, g-werksckaftl chen uno wirtscha'tllchen iberhältnisien vertraut, durch ihr Ansehen, das kie bei der Arbeiterschaft genießen. sehr viel zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung beigctrage» habem manchen Kampf, manch« Demonstration überflüssig gemach oree sie in fried liche Bahnen gelenkt Halen. Ihrer Arbeit danken wir, mit, daß m Sachsen dir Nutze und Ordnung nickt wesent lich Ze,tört worden ist, während sie in an eeen Telle» de» Re:ch- stark erschüttert würbe. Wenn behandlet wird, datz die Kcmm siare die Kommandogewalt der Of iz crrc ein- schranke», so kann das nur der behaupten, rer ihre Tätig- kett nicht kennt oder am Kampf um des Kampfes willen Gv» fallen findet. Im demokratischen Staate mutz das Bolt für d e Ge- meinickastSarbe't gewonnen werden, das kann msi ^urch Stärkung deS Vertrauens ,m Volk« gefördert werd en, uni» die» Vertrauen kann nur erstehe» wenn dr? Regkeruna auch dem Einzelnen fern Recht widerfahren lässt So hat daS Ministerium des Innern auch in Beschwerdeiach?» ge'-aneelL Wer aber durch Falschmeldung da» Vertraue» erschüttert, bekennt sich damit zum Feinde der Republik. Amerika will f-L«zösische« Kolcnkltzefitz erwerben. Wie der diploniatiscke Berichterstatter der „Cbigaco Tribüne" mitteilt, wird in gewissen französische» Kreisen angenommen, daß die Bereinigten Staaten französische Kolonialbesttznngen im Stillen Ozean zu erwerben suchten. Es werde befürchtet, datz auf der kommenden Abrüstungskonferenz die amerikanische Regierung den An kauf der Marauesa- und der Gesellschastsinseln mit Ein schluß von Kahiti vorschlagen werde. M MMMnt MWÄMWMUWM. Der Reichspräsident bestickte Dienstag vormittag in Begleitung des NeichsschatzministerS Bauer, des ReickSnnrt- fchastSministerS Sckmidt, des Reichsjustizministers Dr. Schiffer, des ReickSvcrkchrSministers Groencr, des Reichspostministers GieSbertS, des Reichsernährungsministers Dr. Hermes, des Reichsministers des Innern Dr. Gradnauer, des preußischen Ministers des Innern DominicuS, des preußischen Finanz- Ministers Saemisch, des Staatssekretärs Dr. Lewald. des Ministerialdirektors Dr. Meißner und von Vertretern ver schiedener Ressorts die Deutsch« Antomobilansstellung am Kaiserdamm in Berlin. Admiral Rampold und Geheimrat v. Opel batten die Führung des Besuchs übernommen, bei welchem der Reichspräsident die besonderen Darbietungen der deutsche» Automobil-Industrie besichtigte und auch die Sieger des Grunewald-Automobilrennens beglückwümchte. Bei einem an die Besichtigung sich anschließenden Frühstück hielt als Vertreter der deutsche» Automobil-Industrie Ge heimrat v. Opel eine Ansprache, auf die der Reichspräsident u. a. erwiderte: , Der Kampf um die Zukunft unseres Volkes wird sich auf wirtjchastlichem Gebiet vollziehen müssen. Nur durch Stelgeruug der Leistuugen unserer Industrie, durch intensive Förderung deutscher Technik und gesteigerte Veredlung unserer Qualitätsarbeit werden wir unseren Platz in der Weltwirtschaft wiedererringe» und schließlich auch behaupten können. Hier liegt die große Lebensaufgabe unseres Volkes. Wird sie in allen Schichte» unseres Volkes richtig erkannt, leisten alle, Arbeiter, Angestellte. Techniker und Industrielle, jeder aus seinem Platz das Beste, uud konzrutrieren wir all unsere Kraft auf die große Aufgabe: Wirtschaftliche Wieder erstarkung unseres Vaterlandes, dann brauchen wir nicht zu versagen, dann werden wir es schaffen! Datz die Motor» Fahrzeugindustrie auf dem besten Wege ist. dieser Aufgabe gerecht zu werden, Las ist die Ueberzeugung, di« wir von der Besichtigung hier mitnehmen. Dank und Anerkennung allen denen, die an dieser Ausstellung im großen wie im kleinen mitgcarbeitet haben. Die deutsche Automobil-Jn» dustrie und ihre Hilfs» und Zubehörzweig« beglückwünsche ich zu der wohlgelungcnen Organisation der Ausstellungr möge guter Erfolg Las Wert kröne,:. Znr Katastrophe i« Oppau. I», DirektionSgebäude der Badischen Anilin» und Soda- Fabrik in Ludwigshafen gab gestern vormittag General direktor Professor Dr. Boseh der Presse zunächst einige Auf klärungen über die Verhältnisse des Werkes Oppau. Wa dis Explosion angebe, so fei auf' die erste schwächere die ungeheure Explosion gefolgt, die das Werk »um Einsturz brachte und de» großen Krater bildete. Hier hatte sich das große Lager von Ammonsulfatsalpeter befunden Urber die Ursache der ersten Explosion fehlt jede Vermutung. Sie ist der Direktion vollständig unbekannt und «« dürfte darüber schwerlich etwas zu Tage kommen, da von den dort befind lichen Apparaten nichts mehr vorhanden ist, und alle dort beschäftigten Leute umS Leben gekommen sind. Bezüglich des Umfanges der Explosion erklärte Professor Dr. Bosch u. a.. daß die eigentuchen Salzdetrtebe, wo die Salpeter» säureverdindungen hrrgeftellt werden, zerstört worden sind. Die Direktion hofft, daß na» Herstellung der Gebäude der Betrieb wieder ausgenommen werden kann. Die Fabrikation des bisherigen Produkte» werde nt»t wieder ausgenommen werden, solange nicht über die Zersetzung de» Produktes Klarheit herrsche. Die vorgestrig« Aeußerung de« Herr« Maler mH MMn zum sofortig. Antritt gesucht, MelmüuUrie. znr 'Aushilfe sofort gesucht. R. Dietze. Schnhmackermstr, Merfchüh bei Ostrau. Tüchtiger, zuverlässiger Mmrler sofort gesucht. Selbiger muß Möbelstücke von Grund auf rationell bearbeiten können und im Masern n. Lackiere« Hervorragende« leist. 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Dte LandeSpolizei wurde mit Zustimmung der Volks kammer und der ReichSregierung zur Sicherung der demo- kratisch-republikanische» Verfassung aufgestellt. Sie wurde militärisch aufgezogen, -in General zum Letter bestellt, und ihr wurden, auf Beschluß der Volkskammer, um einen Miss brauch der Post,ei zu hindern. RegterungSkommissare bei gegeben. Die Entente sah aber in der ausgestellten, zum großen Teil kasernierten Polizei die Umgehung de» FrtedenSver- trageS und verlangte, daß die LandeSpolizei nicht rentral militärisch organisiert werde, sondern örtlich gebunden der zivilen Gewalt unterstellt werde. Deshalb wurde die LandeS» polizet den Kreishauptmannschaften unterstellt. Auch da genügte der Entente nicht, und so Vlieb nichts andere-übrig, als die LandeSpolizei örtlich zu binden. Diesem Vorhaben stand aber 8 101 der revidierten Städteordnung entgegen, der daS Polizeirecht deS Staates den Stadträten übertrug. Dieser RechtSzustand mußte zuvor verändert werden, und so entstand da» vom Landtag beschlossene Gesetz über «ende- rungen im Polizeiwesen vom 27. Juni 1921. DaS Gesetz sieht dte Verstaatlichung Ler Kriminalpolizei vor und erstrebt dte Verstaatlichung der örtlichen Polizei, sodaß grüne (LandeSpolizei) und blaue Polizei örtlich unter einen Befehl, (den Polizeidirektor oder Polizeipräsidenten), gestellt werden kann. Im Laufe der Verhandlungen ergab sich aber, daß die Verstaatlichung Ler blauen Polizei für -aS ganze Land unmöglich ist, weil in kleinen Orten dte Poli zeibeamten auch zu anderen als Sicherheitsdienste« heranp gezogen werden und sie. falls sie verstaatlicht würden, durch andere Beamte ersetzt werden müßten, was Höhere Dermal» tungSkosten als unauswetchSare Folge nach sich zog. In den größere» Städten ist die Polizei wieder mit verschiede nen Einzelausgaben betraut, Sitten-, Wohlfahrt--, Markt polizei usw., die mit dem eigentlichen Sicherheitsdienst nichts zu tun haben. Der Ertrag der bisherige» Verhandlungen ist, daß nur die blaue Sicherheitspolizei der großen Städte verstaatlicht werden soll und in Liesen Städten die grüne LandeSpolizei de» Polizeidirektoren oder Präsidenten unter stellt werben wird. Dte Durchführung deS Gesetze» vom 27. Juni 1021 bringt eS mit sich, daß da- LandeSpolizeiamt an BÄeutnng verliert und zur reinen Verwaltung», und BersorgnngSLehörde her- abstnkt. Dieser Veränderung trug der Landtag bereits Rechnung. Im Beamtenbesoldungsgesetz wurde in Gruppe B. 8 Li« Position „General der LandeSpolizei" ge strichen und dafür in Gruppe Xlll eine Position „Thef der LandeSpolizei" eingesetzt. Damit brachte der Landtag -nm Ausdruck, daß er die mtlitärtsche Spitze der LandeSpolizei nicht mochte. Dte materielle Auswirkung des Beschlusses war, datz daS Grundgehalt des Leiters der LandeSpolizei von 28 om auf 20000 herabgesetzt wurde. Nachdem der General Retchardt von seinem Posten ans Gesundheits gründen zurückgetrete« ist, andere Gründe hat der General in seinem Abschiedsgesuch nicht angegeben, bestand im Mini sterium deS Innern UeLeretnstimmung, Latz zmn Letter der LandeSpolizei kein Militär, sondern nur ei» zuverläs siger tüchtiger Verwaltungsbeamter genommen werde« darf. Dies ist notwendig, um «ine schnelle und leichte Erledigung der Dienstgeschäfte herbeizuführen und di« LandeSpolizei t« gesetzlich richtige» Verhältnis zum Ministerium LeS Inner« zu bringen. Der Posten ist «och unbesetzt. Alle Kombina tionen hterübersinb müßig. Will das Ministerium LeS Inner« die LandeSpolizet ihres militärische« Charakter» entkleiden und volizeitechnisch einstellen, so müssen an die entscheidenden Dienststelle« auch Beamte gestellt werde«, die die Poltzeitechnik beherrschen. Unter diesem Gesichtswinkel erfolgt« die Ernennung de» Hauptmann» Brandt zum Major und zum Leiter de» Referat» der LandeSpolizet bei der KretShauptmannschast Dresden. Unter den Offizieren im Majors- und höherem Range befinden sick nur zwei polizeifachltch vorgebildete Beamte, die Majore Matthe» und Brandt. Major MattheS ist Re ferent für da- UnterrichtSwese» de: der LandeSpolizet und wird auf dreiem Posten gebraucht. So blieb nur Major Brandt al» Polizeifachmann für den Referatsposten übrig. Major Brandt war sert 18öS :m Polizeidienst, während de» Kriege» Leiter eines Bataillon», hat sich Polizei- und militärtaktisck bewährt und ist deshalb für da» Amt der geeignete Mann. Richti» ist, daß Major Brandt einige Majore im Dtenstalter übersprungen hat, aber bei der Be setzung des Referats, wie überhaupt für leitende Stellen kann nie das Dienstalter, sondern nur die Befähigung und Zuverlässigkeit für da» Amt in Betracht kommen. So ist eS immer gehalten worden. .Die Behauptung, daß Major Brandt deshalb den Posten erhalten hat, weil er mir polckisck nahe steht, ist erfunden. Mir ist von ihm nur bekannt, daß er sich uneinge- sckränkt auf den Boden der republikanischen Verfassung gestellt hat. —„Ebenso Erfunden ist, daß Major der Gendarmerv Müller-Brandenburg von mir zum Pressechef ernannt wor den sei und d:e Ernennung au: Einspruch der ReichSregie- rung wieder rückgängig gemacht worden ist, Auf da» Ein stellungsgesuch ist überhaupt noch keine Entscheidung ge fällt worben, folglich konnte auch kern Einspruch erwlgen. Dte LandeSpolizei hat die republikanische TtäatSform . - DiH Veröffentlichung wird durch die Nachrichten stelle der .Sächsischen StaatKanzlm verbreitet. Die Reh., ohne Halsband entlaufen. Gegen Belohnung abzugebe» Ztitbaiu Nr. 17. Möbt. Zimmer von Bankbeamten v. 18.Okt. 1VL1 gesuckt. Gefl.Zusckr.u. R A 7712 an daS Tabl. Riesa. Vovviber Str. V. Looo geaen hohe Verzinsung und reich!. 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