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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192408206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240820
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-20
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1924
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<H? 194. VtiliM z«m «itsarr TogMatt. MIttwoH, 89. ««««ft 1984, Kkiwsj 77. Jaftr». ——! >., t ! >nn-r - ! >, ' ! ., -u All SmKllMlllltNIll M MMIMMW. In der Dienatagsitzuna des AnfwertungSauSschuffrS des Reichstag» «rliiuterte der Zentrnmsabgeordnete Dr. Fleischer einen Antrag seiner Fraktion, der eine Abänderung der dritten Gteurrnotverordnuna im Sinne weiteraehender Auf- wertuna »mn Ziele hat. Danach soll kür Schuldforderunae». di« vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung begründet find und bei denen e« sich «m BermögenSanlagen bandelt, die durch den Währungsverfall entwertet sind, der Zinsen, dieuft in Höbe von OK Pro». deS Goldwertes der For> derung am Tage der Begründ«»« des SchnldverbältniffeS sür da« Jabr am 1. Januar 1028 mit der Mastgabe be- ginne«, daß an diesem Tage die Zinsen ab 1. Juli 1924 g»,ablt werden. Weitere rückständige Zinsen sollen' als er lassen betrachtet werden. Der Zinssatz soll sich ab 1. Januar 1V26 «m je 0,1 Pro». für das Jahr bis »nm Höchstsatz von 1 Pro». steigern. Bei mündelsicheren Anlagen steigert sich der Zinssatz um 0,1 Pro», jährlich bis »nm Höchstsatz oon 1,5 Pro». Die Zahlung der so ver»insten Hauptschuld kann nicht vor dem 1. Januar 1932 verlangt werden. Der »u zahlende Betrag soll das 25facke des Höchstzinssatzes sein. Für die vor dem Inkrafttreten der Verordnung auf» genommenen Anleihe« deS Meiches und der Länder soll der Zinsendienst »»nächst in Höbe von 0,5 Pro», jährlich am 1. Januar 1925 mit der Mntzgabe wieder ausgenommen werden, daß an diesem Tage die Zinsen ab 1. Juli 1924 gezahlt werden müssen. Dies gilt nur für Schuldverschrei bungen und Schnldbnchsordernngen sowie für solche anderen Anleihen, bei denen nicht eine Verpflichtung zur Rückzahlung der ganzen Anleihe innerhalb zweier Jahre nach der Auf nahme der Anleihe besteht. Diese Vorschriften sollen im allgemeinen auch sür Gemeinden und Gemeindeverbände gelten. Die Reichsregierung soll berechtigt sein, mit Zu stimmung des Reichsrats die sür die Gemeinden geltenden Vorschriften auf die Anleihen anderer öffentlich rechtlicher Körperschaften und Anstalten sowie auf die in 8 41 des Hypotbekenbankgesctzes bezeichneten Schuldverschreibungen sür anwendbar zu erklären. Die vorbezeichneten Zinsen sollen auch denjenigen gezahlt werden, die ihre Anleibestücke bis zum Nennwert von 20000 Mark auf Grund der Vrr- ordnung vom 19. Mai 1923 zurückgegeben haben. Eine Einlösung der Hauptschuld darf bis auf weiteres vom Gläubiger nicht gefordert werden. Bedürftigen Klein rentnern sollen die Steuern erlassen werden, die sich aus der Umwertung der Reichs- und Staatsanleihen ergeben. Wie weit die Träger der Sozialversicherung sür ihre während der Inflationszeit veräußerten Anleihestücke zu berücksichtigen sind, soll einer besonderen Regelung Vorbehalten werden. — Der Ausschuß vertagt« seine Weiterberatung auf Mittwoch. Ein -entsch-lmgarischer Konflikt. Die Verhaftung des angeblichen Erzbergermörders Schul» in Ungarn gestaltet sich immer mehr zn einem poli- tischen Konflikt zwischen Deutschland und Ungarn. Die ungarische Regierung lehnt es rundweg ab, den deutschen Behörden Auskunft über die Persönlichkeit des Verhafteten zu geben. Die Nachricht, daß der Verhaftete inzwischen von der ungarischen Polizei wieder freigelassen wurde, hat in Berlin großes Aufsehen Hervorgernfen. Wie wir hören, wird die deutsche Regierung durch den deutschen Gesandten In Budapest einen energischen Protestschritt bei der unga rischen Regierung unternehmen, um gegen das Verhalten der ungarischen Polizeibehörden Einspruch zn erheben, die es abgelehnt haben, auf die Anfragen der deutschen Be hörden zu antworten. Im übrigen steht es fest, daß die deutsche Regierung das bereits ausgesprochene AuSliefe- rungSbegehren ansrechterbalten wird, falls sich nachträglich ergeben sollte, daß es sich tatsächlich um den Erzberger- Nttentäter handelt. Politische Tagesiiversicht. Bei der Aussprache der Ministerpräsr- deuten der Länder wurde, wie die „Bossische Zeitung" berichtet, fast einstimmig! die Billigung der Haltung der Delegation zum Ausdruck gebracht. Nur ein Ministerpräsi dent hat die gegenteilige Auffassung vertreten, der mecklen burgische. Am Abend find vom Reichskanzler noch die Führer der Völkischen und der Kommunisten im Reichstage empfangen worden. Erhöhter Personentarif bei der fran zösisch-belgischen Eisenb a hur c g i e. Die Nach richt, daß die französisch-belgische Eiseubahnregic ihre Personen- und Gütertarife vom 3. August ds. J's. ab um 60 Prozent erhöht habe, ist in dieser Form nicht richtig. Wie wir festgestellt haben, sind von diesem Zeitpunkt ab die Personenfahrprcise in der 1. und 2. Klasse um 40 Pro zent, die Fahrpreise der 3. und 4. Klasse um 60 Prozent erhöht worden. Eine Erhöhung der Gütertarife hat nicht stattgefunden, scheint auch nicht beabsichtigt zu! sein. dOOOOObcfreiteDeutschc. Das infolge der Lon doner Verhandlungen geräumte oder sofort zu räumende Gebiet umfaßt einen Flächeninhalt, der an Größe die preußischen Teile des Saargebiets übertrifft. Die Ein wohnerzahl der befreiten Gebiete beträgt rund 900000, von denen 825 800 auf Preußen, die übrigen auf Baden und Hessen entfallen. ! Für den „O stprenßenta g", der am 23. und 24. August geplant ist, hat der Preußische. Minister des Innern keine Ausnahme von den: allgemeinen Verbot öffentlicher Versammlungen unter freiem Himmel und Um züge zugelassen. Nach amtlicher Erklärung haben! die Er mittlungen und Verhandlungen keine Gewähr dafür ge- gchen, daß es sich um eine völlig unparteiliche Veranstal tung handelt. Nur für solchen Fall können Ausnahmen' zugelassen werden. Die nichtgenchmigungSpflichtigen Teile der Tilsiter Veranstaltung z. B. dis rein sportlichen Pro gramme werden von der Entscheidung des Ministers nicht berührt. Das „Flandern-Kreuz". In einigen Blättern erschien kürzlich eine Anzeige, in der ein Aufruf an die Flandernkämpfer erging, Anträge auf Verleihung eines „Flandern-Kreuzes" zu stellen, das durch die zuständigen Kommissionen des Slünurals von Schröder amtlich ge nehmigt sei. Wie die preußische Regierung mittelst, haben die von der Polizei sofort angestcllten Ermittlungen er geben, daß von einer amtlichen Genehmigung eines solchen Kreuzes selbstverständlich nicht die Rede sein kann. Die Industriellen für die Londoner Abmachungen. Wie wir aus den Kreisen des Reichsverbandes der Deutschen Industrie erfahren, würde die Industrie eine Verzögerung deS Inkrafttretens der Londoner Ab- machungen für austerordentlich unheilvoll halten. In den Wirtschaftskrisen gäbe es kaum einen ernsthaften Widerstand gegen die Annahme des Gutachtens, zumal der Reichsoerband der Deutschen Industrie der Meinung ist. daß di« Voraussetzungen, die der Reichsverband von vorn herein hinsichtlich der Annehmbarkeit des Sachverständigen plane» aufgestellt hatte, hinreichend erfüllt seien. Im übrigen werde di« deutsche Industrie ihrerseits sich damit abfiuden. di« sich au» dem Sachverständiaen-Gutachten er ¬ gebenden außerordentlichen Lasten auf sich zu nehmen, zu- mal der NeicbSverband die Mitverantwortung für die An nahme des Gutachtens von vornherein auf sich genom men habe. rie englische NeparotiouSobgabe. Wie bereits ans der Presse bekannt, bat die englische Regierung beschlossen, die englische Neparationsabaabe von 5 Prozent wieder anf 26 Prozent zn erhöhen. Dieser Be schluß der englischen Regierung gebt non der Voraussetzung aus, daß die Reparationsfrage durch die Jnkrastseknna des Sachverständigen-Gutachtens geregelt wird. Der Verband Sächsischer Industrieller bat sofort nach Nekanntwerden des Beschlusses die dringlichste» Vorstellungen erhoben, damit die deutsche Regierung unter allen Umständen die englische Negierung veranlaßt, von dem Inkrafttreten dieses Beschlußes Abstand zu nehmen. Sollte es nicht gelingen, die englische Regierung hierzu zu bringen, ist beantragt worden, eine Verschiebung des Inkrafttretens der neuen Belastung durchznsetzen. Der Verband hat außerdem er klärt, daß eine Wiedereinführung der 26-vro»entigen Repa- rationSabgabe unbedingt erforderlich macht, daß der deutsche Exvorteur in bar und zwar ans die schnellste Weise ent schädigt wird. Andernfalls würde in dem Englandexport eine katastrophale Wendung eintreten, die auch für die Durchführung des DaweS-GutachtenS im englischen In teresse nicht wünschenswert sei» kann. Da über die ganze Frage vorläufig die notwendige Klarheit noch nicht geschaffen werden konnte, ist endlich gefordert worden, daß umgehend eine Aufklärung der beteiligten Wirtschaftskreise Herbei geführt wird. Berlin. (Fttnkspruch.) Die Korrespondenz Reichs industrie des Reichsverbandes der Deutschen Industrie schreibt zur Wiedereinführung der 26-prozentigen englischen Rcparationsabgabe: Für den deutschen Exporteur bedeutet die 20-prozentige Neparationsabaabe, wie sie im Sachver- stnndiaen-Gutachten vorgesehen ist, überhaupt keine mate rielle Belastung, da eine Erstattung der in England ein behaltenen 26 Prozent des Kaufpreises in voller Höhe und zwar ans der Neparationskassc ttattgesunden bat. Alle Nachrichten, die diese Abgabe als einen Sonderzoll auf deutsche Waren bezeichnen, sind daher irrig. Diese Repa- rationSabgabe würde überhaupt kein Zoll sein, und weder für den englischen Importeur noch für den deutschen Ex porteur eine materielle Belastung darstellen. Grundlinien des Gesetzentwurfes über die Jndnstrie-Belaflnnft (nach den Beschlüssen des OrganisationSkomitecS sür Jndnstrieobligationen). Kreis der Belasteten. Die im Sachverstäudigenpkan vorgesehenen JahreS- leistimgcn, die zur Verzinsung und Tilgung von 5 Milliarden Goldmark erforderlich sind, werden auf die Unternehmer industrieller Betriebe, wozu Bergbau, Schiffahrt und Aahnunternehmer (Privntbahnen, Kleinbahnen, Straßen bahnen) hinznaercchuet werden, nmgclegt. Tie Reicks- regierung beabsichtigt außerdem, noch andere Kreise, insbe sondere die Banken, Handel, VersicherungSunternehmnngen, das Hotelgewerbe und VerkehrSuntcrnehmungen heranzu ziehen. Als Mindestgrcnze des Betriebsvermögens, das der Belastung unterliegt, wurden vorläufig 50 000 Goldmark festgesetzt. Umlegung der Last. , Die einzige zurzeit vorhandene Grnndlaae für die Umlage bildet die Veranlagung zur Vermögenssteuer für 1924. Den vier großen Jndustriegruppen, nämlich der Schwerindustrie, der Maschinen- und elektrotechnischen Industrie, der chemischen Industrie und der Textilindustrie, sind gewisse Mindestgrenzen für den Anteil vorgeschrieben, den sie an der Gesamtlast tragen und die nicht nm mehr als 10 Prozent unterschritten werden sollen. Ausstellung von Einrelobligationeu. In Höbe der anf den einzelnen Unternehmer entfallenden Last bat dieser Obligationen ausznstellen, von denen ein Betrag von 4'/", Milliarden unbedingt in Gewahrsam des Treuhänders bleibt und nicht auf den internationalen Geld markt kommt. Nnr in Höhe von 500 Millionen Goldmark kann der Treuhänder Einzelobligationen veräußern. Bank- und Jndnstriebonds. Diejenigen Obligationen, die nicht an den Markt kommen, dienen als Unterlage für die Ausgabe von sog. Jndnstriebonds durch die deutsche Jndustrie-Obligationen- Bank. Die Bank ist eine A.-G., die von der Industrie unter Beteiligung der Banken mit einem Kapital von 10 Millionen gegründet wird und in der die deutsche Majorität gesichert ist. Sicherung. Ansprüche aus Einzelobligationen werden den aus Grundbesitz betroffenen Unternehmern durch öffentliche Last dinglich gesichert. Im übrigen genießen sie im Konkurse die Vorrechte des Fiskus. Die öffentliche Last ergreift bis zur Höhe der Belastung an erster Stelle den vorhandenen Grundbesitz unbeschränkt. Sie entsteht kraft des Gesetze» und bedarf nicht der Eintragung. Treuhänder. Gemäß dem Sachverständigen-Gntachten wird die Re parationskommission einen Treuhänder ernennen, der die Durchführung des Planes der Sachverständigen beaufsichtigt. Rückkauf. Lasten, die dieser Teil des Sachverständigen-Gutachtens der deutschen Wirtschaft auferlegt, können vorzeitig abgelöst werden und zwar kann die Bank ihre Jndustriebonds im freien Markte anfkanfen und von 1937 ab überdies die ge- samte Anleihe kündigen. Auch Einzelunternehmer können die von ihnen ausgestellten Einzelobligationen zurückkaufen. Steuerbefreiung. Alle vorgesehenen Schnldtitel, also Einzelobligationen und Bankbond» aller Art, sind von der Wertpapierfteuer und der Kapitalertragsfteuer befreit. Die erste Ausgabe durch den Treuhänder ist anch frei von der Börsenumsatz, steuer. Reichsgarantte. Für . Ausfälle hat das Reich zunächst mit Mitteln der verpsändeten Einnahmen einzntreten. Ihm steht ein Rück griff gegenüber dem säumigen Unternehmer zn. Schiedsgericht. In weitem Maß« macht der Gesetzentwurf von dem Mittel der schiedsgerichtlichen Regelung von Streitigkeiten Gebrauch. Der Schiedsrichter wird von der Reichsregierung und der Reparatianskommission gemeinsam ernannt. Kommt kein« Einigung zustande, so ernennt ihn der Präsident des Internationalen SchiedsgerichtßhoseS im Haag. Der Amerika-Zeppelin wird in den nächsten Tagen Probefahrten für die Neber- fahrt nach Amerika unternehmen. Sobald das Luftschiff deutsche» Gebiet verlassen haben wird, müssen sich nach dem FriedrnSvertrag die Tore der Zrovelinwerst in Friedrich». Hasen für immer schließen. Anf dieser Werft sind im Laufe von 25 Jahren 116 Luftschiffe gebaut worden, 25 vor dem Kriege, 88 Im Kriege selbst und 13 nach Schluß des Welt- kriegeS. Dir Alliierten stellten mit der Genehmigung zum Bau des Amerika-LuftschiffeS die Bedingung, daß der „Z R 3", so ist das letzte Luftschiff geianst worden, nicht größer sein dürste, als das größte im Kriege gebaute Schiff, das war der „Z 104" mit etwa 70000 Kubikmeter GaS- iiihalt, der im Jahre 1917 gebaut wurde. Das Amerika- Luftschiff bat bei eincist entsprechenden GaSinhalt eine grüßte Länge von 200 Metern, einen größten Durchmesser von 27,64 Metern und eine größte Höhe von 31 Metern. Die Leiter der Werst halten für einen TranSozean-Vcrkehr ein Schiff von hunderttausend Kubikmetern GaSinhalt für das Wirtschaftlichste. Die allgemeine Bauart entspricht den bei dc» letzten Krieaslnstschiffen gesammelten Erfahrungen. Die Form ist die Walfisch- oder Torpedoform. Ter „Z R 3" gewährt 30 Personen Platz. Tie Passagierränine sind in der mit dem Fnhrerraum zniamniengelegten Passagiergondel nntergebracht, die sich »ach hinten an den Fübrcrraum an schließt. Die Abteile sind überaus bequem und elegant ein gerichtet. Tie Paffagiergondel enthält eine mit elektrischem Herd auZgestattete Küche. Das Luftschiff kann eine Nutzlast von 41 000 kg schleppen. An seinem Bau und seiner Aus rüstung haben über achtzig deutsche Firmen mitgearbeitet. Glsa Brandftröm. sck. Für Hunderttausend? Menschen verkörpert sich in diesem einen Namen aller Glaube an helfende nnd rettende Nächstenliebe. Sie, die Tochter des schwedischen Gesandten in Petersburg, Hal während der Kriegsjahre teils persön lich, teils als bevollmächtigte Delegierte oes schwedischen roten Kreuzes sich für die deuncbcn nnd österrclckmch- ungarischen Kriegsgefangenen in Rußland cinaeflltt. Aber lre Kit das nicht nnr getan wie manche andere Vertreter des ritterlichen schwedischen Volkes, sie bat ein Maß von Tetbstauiopserung aiugebracht, vor dein wir alle be- 'chanit die Augen mcdcrichlagen müsicn. Sie hat nicht Tag und Nacht geruht, sich nicht schrecken laßen von den unge- ksurcn Entfernungen, nicht von den furchtbaren Seuchen und Krrnkheiten, nicht von den Drohungen roher Gewal- ten. Durch .ihre rastlose Tätigkeit ist sie mit 700600 Kriegsgefangenen in Verbindung getreten und bar manchen, der ani Verzweifeln war, durch die Gewalt ihrer Lreöe wieder ins Leben zurnckgcsührt. Das Büchlein, das sie ge schrieben: „Unter Kriegsgefangenen in Rußland-Sibirien 1914—18" gibt einen erschütternden Eindruck in ibre Leistungen. Aber nickt genug danitt, auch nach dem Kriege hat sie ihre Arbeitskraft ganz ,n den Dienst der Unglücklichen gestellt, in deren Los iic so tiefen Einblick getan. De: heimgekehrten .Kriegsgefangenen, die für ihr berufliche Arbeit noch nicht geeignet sind, nimmt sie fick an. Bei uns in Sachsen, in Marienborn bei Schineckwfl,. hat ne ein Erholungsheim gegründet, da? sie selber fliflt: in Neu- sorge bei Altmittweida - em Kinderheim: ein anderes Heim in Brandenburg. Uud jeder, der ihr begegnet, tritt in den Bann ihre: Persönlichkeit, beugt sich vor so viel ln'ngebender Selbstaufopferung. Tiiruen, Sport, Spiel, Waudern. Turnerische Veranstaltungen. Der Allgemeine Turn verein zu Leipzig weiht am 24. August seinen Spielpatz am Fuße des VölkrrschlachtdcnkmalS ein. Zahlreiche Wettkämpfe, die sür Turner und Turnerinnen der gesamten deutschen Turnerschaft offen find, ein Feftzuq zum Spielplatz, Sonder vorführungen, Turnspielwettkäinpse uiw. bilden den Rahmen der Festversammlung. die eine der größten mitteldeutschen dieses Jahres werden wird. - Tic Turnoemcindc Heidel berg 1878 veranstaltet am 31. August zu Ehren ihre? vcr- storbeuen Ehrenvorsitzenden Bundschuh leichtathletische Weit kämpfe, die für die gesamte deutsche Turnerichgst offen find. Ein neuer Schwimmwrltrrkord. Bei den Wiener Wettkämpfen bat der Amerikaner Weißmüller eine Strecke von über hundert Metern in der kurzen Zeit von 57,8 Sek. bewältigt. Ein neuer deutscher Flngrekord. TaS am Montag in Berlin eingetroffene Passagierflugzeug London—Berlin hat einen beachtenswerten Rekord ausgestellt. Während bisher die reine Flugdaner der Strecke 6 Stunden 5ö Minuten währte, ist cs dem Piloten gelungen, die Flugzeit auf 4 Srunden 39 Minuten herabzudrückcu. In Amsterdam uud Ha rnouer erfolgten, wie üblich, Zwischenlandungen. Wenn dieser Re kord als Norm für die Zukunst beibebaltcn werden kann, dann wird es möglich sein, innerhalb des 24-StnndentageS die Strecke London—Berlin fünfmal zurückznlegrn. Volkswirtschaftliches. Berliner Borbörse am 1V. August. Die nur stockende Auswärtsbewegung der gestrigen Börse bewies, daß man auch in Börsenkreisen von dem Ergebnis der Londoner Ver handlungen keineswegs vollständig befriedigt zu sein scheint. Immerhin gibt man der Meinung Ausdruck, daß, wenn auch das Resultat sür uns hätte günstiger sein können, so doch der Zustand nach Abschluß des Londoner Paktes wesent lich vorteilhafter ist, als der vor den Verhandlungen. Im übrigen weiß man, daß es anf den Vertrag allein nicht so sehr ankommt wie auf die Art der Ausführung und begrüßt «S deshalb, daß die Anleihe nach den letzten Meldungen aus New Bork schon für den Oktober dieses Jahres in Aus sicht genommen ist. Go hält die Spekulation an ihrem Be sitz fest, tätigt auch kleinere Ergänzungskäuse, während das Publikum, das in letzter Zeit mehr Zurückhaltung gezeigt hat, nunmehr Aufträge in größerem Umsange au den Markt gibt. Auch Auslandsaufträge, namentlich von Holland, England und auch Amerika liegen vor, sodaß man sür den heutigen Tag mit einem festen Verlauf der Börse rechnen kann. Melken der Kühe anf elektrischem Wege. Der „Deut- scheu Tageszeitung"' wird au» Schleswig geschrieben, daß dort der erste Versuch gemacht wird, die Kühe elrktrUch zu melken. E« handelt sich nm einen Saugapparat. Dieser wird an sämtlichen Milchwarzen des Tieres angesetzt, worauf die Aussaugung der Euter auf elektrischem Wege erfolgt. Das Mitten geht schneller und reinlicher vor sich al» in der bishrrigen Art des HandmelkrnS. Die Kühe unter werfen sich ohne jedes Zeichen der Unruhe oder des Schmerzes der Operation. Nach einer bestimmten Zeit des Abwarten» soll die Frag« der allgemeinen Einführung des elektrischen Melken» in der Milchwirtschaft erwogen werden. Mefsuuzert der meteor. Statt»« 4S1 (Oberrealschule Riesa). 17.8.0.0 mm 18.8.2,0 mm 19.8.1,5 m» 20.8.0.1»»
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