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Riesaer O Tageblatt und Anreiasr iEibedilM Md Ämeiaerj. Postscheckkonto r Dresden Girokaff« Riesa Nr. VS. Drahtanschrift! Tageblatt Riesa. Fernrus N^ 20. und Anzeiger MeblattMd Aiyetzer). , LaS Riesaer Tageblatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen -er AmtShau-tmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte and des Rates der Stadt Riesa, des Kiuansamts Riesa und des HatidtzollamtS Meißen. 4. Mittwoch, 6. Jaunar 1S26, abends. 7S. Jahrg. Ta» Riesaer Tageblatt »scheu« jede» Da» abend« Uhr mit Ausnahme der Lonn- und Festiage. Bezu,«>rei«, gegen Vorauszahlung, ,ur euien Monal 2 Mark b- Pieiuug bucch V osl oder durch Boten. 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Brachte doch die in der ganzen Welt mit größter Lpannung verfolgte Kvnsercnz an dem idyllischen Gestade des Lago Maggiore zum ersten Male nach Ab schluß des großen Krieges nahezu alle Großmächte Europas mit einem gleichberechtigten Deutschland au den Verhand lungstisch, nud zwar zum Beginn eines Werkes, das letzten Endes nichts anderes ist als der erste Schritt zur Schaffung einer großen europäischen Allianz. Die Erkenntnis der weltpolitischen Isolierung des westlichen und mittleren Europas, die Erkenntnis von der Maclstverschicvnn.g, die aus dein Erdball in den letzten sieben Jahren cingctreten ist, in diesen Jahren, da cs der so genannten „Entente" nur darauf ankam, die Reparations frage unter Dach und Jach zu bringen. In diesen sieben Jahren sind die Schwerpunkte der Wcltpvliiik ganz sachte von London und Paris weggcrntscht, sic liegen heute in Newyork, in Tokio und nicht znlcvt in Moskau. Während es dem unrettbar an den amerikanischen Gläubigern ver schuldeten Westeuropa noch immer nicht gelungen ist, -en Welt krieg zu liguidiercn, während der Wirtschaftszerfall in Europa gleichmäßig Sieger und Besiegte bedrängt, haben die Bereinigten Staaten von Amerika die Führung an sich gerissen, hat Japan seine Machtsphären immer stärker er weitert, hat sich vor allem auch Rußland durch seine Expansion nach Asten, die zusammen, mit der bolschewistischen Propaganda jetzt bis nach Indien, bis zu der großen Inselgruppe des Ltilleu Ozeans reicht, die das in schmerz haften Wehen kreißende China durchdringt, eine welt politische Position von einer derartigen, die Mammutskrast des alten Zarenreiches weit übertreffenden ttebcrdimcnsiv- ualität geschaffen, de.r gegenüber Probleme, mit denen sich die Westmüchtc heutzutage befassen, fast wie Grotesken wirken. - Unter solchen Voraussetzungen gewinnt die Konferenz von Locarno, die ja nur cin Anfang sein will, erst die Bedeutung, die ihr vom weltpolitischen Standpunkt aus zukommt. Sic ist. das erste Anzeichen beginnender Neu orientierung in den Staaten, die bisher die Führer der Weltpolitik zu sein sich anmaßtcn, und die nun ans Grund der cingctrctenen machtpvlitischen Verschiebungen sich uin- zustcllcn beginnen. Der Völkerbund, bisher doch falt aus schließliches Machtmittel dieser Staaten, soll durch Hinzu tritt Deutschlands erweitert werden. Daß Deutschland diesen Schritt tun wird, daran ist nach der Unterzeichnung der Verträge von Locarno nicht zu zweifeln. Damit wird die Reugruppicrung der Kräftccinhciten in der Weltpolitik vollendet. Amerika nnd Rußland gehören nicht dem Völkerbünde an und werden cs wahrscheinlich auch in Zu kunft nicht — entsprechend ihren neuen Machtpositionen, die sic inzwischen bezogen. Zwischen dem Block der mittel- uud westeuropäischen Staaten, zwischen dem Niesenkomplex der Sowjetrepublik und zwischen Amerika, an dessen Seite noch Japan als Rivale tritt, wird fortan das Spiel der politischen Kräfte sich auszubalanzicre» haben. Während so sich cin neues Weltbild zu gestalten beginnt, verharren dte Völker des alten Europa unter den vielen und groben Sorgen, die ihre Staatswesen bedrücken, fast alle in extrem nationalistischer Selbstbeschränkung oder teils in freiwilliger, teils durch nachbarlichen Druck erzwungenen kontinentalen-Einstellung. Alle diese Tendenzen bedingen denn auch die Tatsache, daß fast in keiner» Lande Ziel klarheit der Außenpolitik vorhanden ist, selbst nicht in England. Die Unsicherheit der Negiernngsverhältnissc, ebenfalls ein Ausdruck der inneren Schwierigkeiten, trägt in gleicher Weise dazu bei. Wichtigster Prüfstein außen politischer Einstellungen ist bisher fast stets Ser Orient mit seinen zahllosen Interessensphären gewesen. DaS Jahr k92ü hat in diesem Teil der Erde keine Beruhigung, keinen Vergleich der verschiedenen Anlieger gebracht. Die Interessen Englands und Frankreichs kreuzen sich hier in alter Weise, sic sind, was Mossnl und Syrien angeht, auch ipc hohen Rat des Völkerbundes kaum angenähert worden. Die Rechnung ist dadurch noch komplizierter geworden, daß eing wicdcrcrstarkenbe Türkei mit dem Sitz ihrer Regierung in Angora in das Excmpcl hincinznsetzcn war. Kewal Pascha ist heute umworbener denn jc, namentlich Frank reich buhlt um seine Gunst, während England in einer kräftigen Türkei mit Recht Gefahr für seine orientalischen Kolonien, von denen Aegypten ja heute kaum noch in Bot mäßigkeit zn halten ist, wittert. So waren den» auch dunkele Einslüssc Englands hinter dem Anfftand der Kurde« gegen die Nngora-Regtcrung spürbar und erst in den letzten Tagen hat ja die Besprechung Chamberlain- Mussolini die wahre Einstellung Englands gegen die Türkei ergeben. Wie schwierig die orientalische Frage für die europäischen Mächte geworden ist, zeigen die beiden Kolo nialkriege, die zn beendigen Frankreich noch immer nicht imstande ist. Der Aufstand Abd ek Krims tu Marokko, der ja auch Spanien cin ewiger Atp bedeutet, nnd der mit höchster Grausamkeit seitens der sranzösifchen Militärs ge führte Kampf gegen Syrien. Im Orient bleibt also der Weg, den die Entwicklung nehmen ivird, noch völlig un erkennbar. Vielleicht wird einmal eine durch den gesamten Islam erstarke Türtei der große Pusserstaat zwischen der Sowjetrepublik und dem alten Europa, oder der Bolsche wismus nimmt sic sich als Vergrößerung feister Macht sphäre. Sind doch gerade der Orient nnd mit ihm vor altem auch der Balkan stärkste Angriffsflächen der bolsche wistischen Propaganda. Wie krisenhaft in den dortigen Ländern die Zustände sind, haben die Ereignisse des letzten Jahres deutlich gezeigt: der kommunistische Ausstand in Bulgarien, der Militärputsch in Griechenland, die Span nung zwischen beiden Ländern, der Verfall der Wirtschaft in Rumänien, dessen bessarabischer Besitz ja eigentlich ewig Kriegsgefahr mit Rußland bedeutet. Man sieht, welche Bedeutung der Slld-Ost-Ricgel für eine spätere politische Auseinandersetzung der Weltmächte haben kann! Ebenso interessant und bedeutungsvoll ist die Kon stellation der Kräfte an der Lstgrenze Rußlands, dessen politisches Wollen an diesen Stellen sich immer noch im Lächeln der Sphinx hat verbergen können. Rumänien gibt Len Nebcrgaug zur sogenannten Randstaatengruppe; Ru mänien führt über die Tschechoslowakei, Pole« nach dein Baltikum, nach Litauen, Lettland, Estland und Finnland. ES bat auch im lebten Jahre nicht an den verschiedensten Bemühungen gefehlt, alle diese Staaten unter dem Ziele der einheitlichen Front gegen Rußland zu einer Art Nand- staatenbund zusamuienzusUgeil. Aber alle Bemühungen sind in akademischen Unterhaltungen stecken geblieben, wenn nicht doch 'noch irgend ein Wirtschaftsvertrag zwischen einzelnen der Beteiligten herausgcsprungen ist. Die Gegen sätze zwischen allen diesen Staaten sind doch viel zu groß, nm auch nur cin einheitliches Wollen zu ermöglichen. Hin- zukommen auch hier vielfach sehr starke wirtschaftliche Schwierigkeiten, namentlich in Polen, die alles andere als dazu geeignet sind, die außenpolitische Stoßkraft zu er höhen, die ganz im Gegenteil der bolschewistischen Propa ganda den Boden bereiten. England und Frankreich suchten nach wie vor auch in diesen Ranbstaatengruppen Einfluß zu gcwinucn in der Hauptsache ja, um Deutschlaud von Rußland abzuriegcln. Ist der sranzöstscl-c Einfluß bisher namentlich in Polen rege gewesen, so hcu England sich in letzter Zeit siir Finnland als vorgeschobenen Posten gegen dte Sowjetstaaten lebhaft interessiert. Unter der weiteren Auswirkung der Locarno-Verträge kann die Ein stellung der östlichen Randstaaten in Zukunft eigentlich klar sein, immer vorausgesetzt, daß sic seitens Rußland keine Ucberraschungen erleben. In immer stärkere politische Bedeutungslosigkeit un dankt indirekte Abhängigkeit von den westeuropäischen Machthabern sind die im Weltkriege neutrale« Staate» ge fallen. DaS Bewußtsein, nicht mehr machtpvlitisch mitzu können, hat bei ihnen fast überall Fortschritte gemacht. Aus diesem Gedanken heraus sind ja die allgemeinen Abrüstungs ideen bei ihnen immer stärker geworden, das gilt in erster Linie von Holland. Schweden nnd Dänemark. In ihnen allen ist auch der Zug nach links in immer erheb licherem Maße zn verspüren. Tic Licherhcitsfrage spielt ebenfalls eine besondere Rolle, hat sic doch auch zwischen Norwegen und Schweden zu neuen Garantievereinbarungen geführt. Spanien erlebte das Ende der Militärdiktatur, die ihm, abgesehen von der Weiterführung des Marokko- Abenteuers keine besonderen Initiativen brachte. Portugal vegetiert nur noch als der willfähige Trabant Englands, Der Rest der Stegerstaatc» ist ebenfalls kqnm imstande, das europäische Konzert selbständig sonderlich zu beein flussen, auch nicht daS Italien, des unberechenbaren Musso lini, das seine innere Macht allerdings immer weiter ge festigt hat. In Jugoslawien und der Tschechoslowakei hat der Nationalitätenhader die Potenzen staatlichen Macht strebens lahmgelegt. Und das arme Deutsch-Oesierreich, dieser Staat, der nicht leben und sterben kann, sieht die gleichen Vorgänge in kleinerem Maßstabe. Die Krise, mag sie wirtschaftlich ober politisch sein, ist ja heute im Leben der europäischen Völker nahezu Dauerzustand, nicht zuletzt in Frankreich, dessen Ministerverbrauch gerade im letzten Jahre wieder einmal ganz kolossal war. Vielleicht führt die Entwicklung, die mit dem Vertrag von- Locarno ein gesetzt hat, zur Behebung dieses akuten Krisenzustandes, sic muß dorthin führen, soll ihre Richtung überhaupt einen Stnn haben und soll bas Ziel der neuen Krqftegtuppierung, dieses in Anbetracht der ctngetretencn Verschiebungen ja so notwendige Ziel auch einmal erreicht werden. K. B. Nme LMIWNIM V«I SkMivMWl. )( Berlin. Ueber den Haushaltsentwurf für das ReichSbeer sind Mitteilungen verbreitet, die irrige An schauungen »u erwecken geeignet sind. Für den HeereShauShalt sind für 1926 64 Millionen mehr angefordert als für 1925. Hiervon entfallen über zwei Drittel, nämlich 45,5 Millionen auf die allgemeinen Gehaltserhöhungen, die im vergangenen Jahre «iNgetreten sind. Li« im Vertrag vo« Versailles festgesetzte Zahl der Offiziere, Beamte«, Unteroffiziere ««d Mannschaften bat sich nicht verändert. Die weiteren 18,5 Millionen dienen nicht umfangreichen Anschaffungen an Waffen und Munition, sondern finden ibn Erklärung in der Erhöhung aller Gestehungskosten seit dem 1. April 1925. Diese wird auch durch die genannten 18,5 Millionen noch nicht aus geglichen. Die i» der Finantlage des Reiches begründete Notwendigkeit, zu sparen, bat nicht einmal zuaelaffen, bezüglich der Auffrischung der Waffen und Munition die Möglichkeiten zu erschöpfe», die den Festsetzungen der Inter alliierten M'litärkontrollkommission entsprochen hätten. SM AwMWl VW MW kMl. Rom. Tie Mailänder Blätter berichte», Prinzessin Elena von Rumänien werde sich direkt zu ihrer Mutter nach Florenz begeben nnd dann nach Palermo Weiterreisen, um an den Feierlichkeiten am Todestage des Königs Konstantin von Griechenland teilzunehmen. Ter ehemalige rumänische Schatzininister ist iu Mailand eiiigctrossen. Hinsichtlich der politischen Beziehungen des Prinzen erklärte er in einem.Interview, daß dieser mit General Averescn, dem Führer der Opposition, sehr frenndschaftliche Beziehun gen unterhalte- In Mailand wird die Ankunft eines rumänischen Würdenträgers erwartet, der dem Prinzen den Beschluß des rumänischen KronratcS überbringen soll. Die Blätter verzeichnen auch daS Gerückt, daß die Königin- Mutter von Rumänien selbst an den Trauericierlichkeiten für die verstorbene Königin-Mutter von Italien teilnehmen werde, wobei sic mit ihrem Lohne eine Begegnung haben werde. . Himer bWwel Wen NiWMWnliMi. K Paris. Finanzministcr Tvnmer hat gestern den endgültigen Text seines Finanzgesetzes der Kammer unter breitet. In der Begründung des Entwurfes heißt es: Ter Kredit des Staates ist heute schwer erschüttert. Man kann ihn wicdcrherstellcn dadurch, daß man ein rür allemal er- llärt, daß nicht von gefährlichen Notbehelfen, die man dem Namen Konsolidierung beilegt, die aber in Wirklichkeit den Namen Bankerott verdienen, die Rede sein kann. Die schwebende Schuld Frankreichs ist nicht nur durch ihr Ge wicht erdrückend, sondern doppelt beunruhigend durch ihre Zusammensetzung. Die Bons der nationalen Verteidigung haben dem Schatzamt nur geringe Einnahmen gebracht, es jedoch dazu verurteilt, in einem Zustand unerträglicher Unsicherheit zu leben. Es wäre ein großer Irrtum, zu glauben, daß das Bndgcrprvblcm, das Problem dcS Schatz anues und das Problem der Währung uuabhängigGon ein ander seien und Laß jedes einzelne dieser Probleme durch eine besondere Lösung gerettet werden könne. Kein An leiheprojekt, keine Stärkung des Kredits kann die Währung in solider Weise festigen und in Bälde die rür ein regel mäßiges Wirtschaftsleben unerläßliche Stabilität bringen, wenn eben das Budget nicht vollkommen ausgeglichen ist. Ohne diesen Ausgleich wird daS Vertrauen niemals hergc- stellt werden, und das Vertrauen bedeutet die Stabilisierung der Währung. Wenn der Budgetausgleich die Vorbedingung für die Sanierung der Währung ist, mutz das Budget eben gegen eine Bedrohung durch eine unstabile Währung ge schützt werden. Ter Finanzminister betonte den Willen der Regierung, die Grundlage für eine weitgehende Amortisic- rungspolink, die sich auf alle Elemente der Schulden bezieht, zu legen und in gleicher Weise von den Ueberschüiseu der Einnahmen die Betriebsmittel für eine autonome Amorti- sationSkasse und den Ausgleich des Budgets selbst zu for dern. Das Ziel, das man erstrebe, könne erreicht werden durch Sparsamkeit, durch Entwicklung Les Ertrages der be stehenden Steuern und durch neue Srcuerguellen. Was die neuen Steueranellen anlange, io müssten ne gestatten, die Bedürfnisse des Lchavamtes zu decken. Sie inützien aber sofort realisierbar sein. AuS diesem Grunde sehe sich die Regierung veranlaßt, im Rahmen der jetzt bestehenden Steuerorgantsation die für die augenblicklich nötigen Be dürfnisse erforderlichen Einnahmcancsscn zu schönem Zur Aufhebung do« Militär-Kontrollkommisfiorieu. vdz. Der Leiter der Interalliierten Militär-Kontroll kommission General Walch hat an Generalleutnant v. Pawels folgendes Schreiben gerichtet: »Ich beehre mich, Ihnen mit- zuteile», daß die J.M K^K. beschlossen hat, mit Gültigkeit vom 1. Januar 1926 alle noch bestehenden Kontroll-Zweig- stellen, einbegriffen die Kontrollposten der neutralen Zone in Frankfurt und Karlsruhe, aufzuheben und einzig, als provisorisch, in Königsberg und München eine Gruppe von zwei interalliierten Offizieren als Abgesandte der Zentrale beizubehalten. Die J.M^k^k. behält sich die Befugnis vor, diese Aenderung rückgängig zu machen, wenn sie späterhin eS für notwendig befindet." Hiernach find die Kontroll unterstellen in Breslau, Frankfurt a. M., Hamburg, Karls ruhe und Düsseldorf aufgehoben; in anderen Städten ist die Aufhebung schon vor einiger Zeit erfolgt. Nunmehr gebt die Haupttätigkeit der Kontrolle auf die Berliner Zentrale über und alle Kontrollhandlungrn werden allein von dieser unternommen. / Zur SusPeudieruug Dr. Lu-Pe's. X Nürnberg. Die Entschließung der Regierung von Mittelfrankeu, in welcher die SuSvendierung Dr. Luppe'S verfügt wird, wird in der heutigen Stadtrats- sitzung verlesen werden. Wie die Nürnberger Zeitung bc- richtet, heißt cS in der Verfügung, für di« Entscheidung sei lediglich die Tatsache maßgebend, daß sich in der Führung der städtischen Verwaltung und in der Leitung nach außen Schädigungen ergeben könnten, wenn die einstweilige Sus pendierung nicht erfolge. Zu der Frage, ob die Vorunter, suchung zu einer eigentlichen Untersuchung führen oder ob das Verfahren eingestellt werde, sei mit der Lnspcndiernng in keiner Weise Stellung genommen worden.