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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192212289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19221228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19221228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-12
- Tag 1922-12-28
-
Monat
1922-12
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1922
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damit'»« tun. Al» Gegenstand der Beratungen wtrd die teilweise Beseitigung des Achtstuud«uto«es angegeben, die bet den Gachverstänbtgenberatungen von der Industrie ge fordert worbe« sei. Wie die „Germania- erfährt, haben bet Len Sachverständigenberatungen derartige Erwägungen keine Rolle gespielt. Anläßlich der Besprechungen der Regierung mit den Gewerkschaft«», die laut „Vorwärts" am Freitag stattfinb«» sollen, haben bi« Gewerkschaften fünf Krage« gestellt, die Auskunft verlange«, inwieweit bet der kommenden Brot» »«iSerhdhuug Sühne und Gehälter auch in der Privat, inbustrie gestützt werden sollen. Ferner wird gefragt, in wieweit die Negierung dafür gesorgt habe, bah iu«er»irt» fchastltche Maßnahmen in den Kreisen der Wirtschaft keinen Widerstand fänden, und wieweit die Regierung bereit sei, Sachverständige aus den Kreisen der Gewerkschaften zu hören. Weiter wird Auskunft verlangt, ob die Negieru»»g bereit sei, die Ungerechtigkeiten des Reichseiukommensteuer» »esetzeS, insbesondere für Lohnsteuerpfltchtige, bet den Er- gänzungsentwürfen zum Neichseinkommensteuergesetz auS- zugletchen. Zum Schluß wtrd Auskunft gefordert über Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot und zur Bekämpfung des Wuchers. Die Vorstände des Allgemeinen Deutschen Gewerk- schaftSbundeS und des Allgemeinen Freien Angestellten bundes haben der ReichSrcgierung und dem Steucrauöschuß deS Reichstages folgenden Antrag unterbreitet: „Es ist aus Grund des H 40, 8 des Gesetzes zur Abänderung der Ei«, kommenstener vom Dezember 1022 mit Wirkung vom 1. Fe bruar 1028 eine Neufestsetzung der Abzüge der Einkommen- fteuerpslichttgen zur Einkommensteuer vorzunchmen." In der Begründung wird gesagt, daß die Ungerechtigkeiten des Lohnabzuges dazu geführt haben, daß weite Kreise der Gewerkschaftsmitglieder jetzt Gegner der Lohnsteuer ge worden sind, und daß eS den Leitungen der Gewerkschaften auf baS äußerste erschwert wird, diesen Strömungen zu be gegnen, wenn keine Aenderung deS Gesetzes vorgenommen würde. Die Pariser Konferenz. Im belgischen Senat erklärte Minister LeS Aeußer» Kaspar im Hinblick auf die anfangs Januar stattftndende Pariser Konferenz: Es ist unmöglich, Deutschland ein ein faches Moratorium ohne Garantien zu gewähren. Die belgische Regierung wird dem nicht zustimmen. Hinsichtlich -er Garantien wolle der Senat dem Ministerpräsidenten und mir Vertrauen cntgcgenbringen. Kein Leiter einer alliierten Regierung hat sich über diese» Punkt genauer auslassen wollen. Ich würde gegen die Pflichten meines Amtes ver stoßen, wenn ich nicht ebenso Stillschweigen beobachtete. Die Maßnahmen, die in Paris getroffen werden, werden auf Grund eines Abkommens zwischen allen Gläubigern Deutsch lands geschlossen werden. Tic Pariser Konferenz erscheint iu günstiger Atmosphäre. Ich hoffe, daß cs uns gelingen werde, eine Regelung zu treffen, welche die interalliierte Entente und die Lage aller Gläubiger Deutschlands sicher stellt. Der Pariser Mitarbeiter der „Basler Nachrichten" schreibt zu den kommenden Reparationsverhaudlnngsn, die trotz -er Konferenz in Lausanne und aller innerpolitischen Vorgänge in Frankreich die Gedanken am meisten in An spruch nehmen, wer in Paris an einen Erfolg der kommen den Konferenz glaubt — und vorläufig sei das noch die Mehrheit — der sehe einen englisch französischen Kompromiß aus folgender Grundlage zustaudekommcn: Tie Alliierten ergreifen sofort die Pfänder in den Gebieten, die sie gegen wärtig besetzt halten, und erst wen» Deutschland in einer gewißen Zeit die Verpflichtungen, die ihm auserlegt werden, nicht erfüllt hat, erstreckt sich die interalliierte Besetzung automatisch auf das Ruhrgebiet. Tollte eine Entscheidung der Verbündeten Zustandekommen, so wird nach französischer Ansicht eine Besetzung des Nuhrgcbietes sehr bald not wendig werden, um mit ihr einen wirksamen Druck auf Deutschland ausüben zu können. Deutsche Vorschläge, mit Lenen die Franzosen sich einverstanden erklären könnten, er klärt man in Paris zwar als die beste Lösung: aber daran zu glauben habe man verlernt. Die französische kommunistische Partei hat beschloßen, am Mittwoch, den 3. Januar, eine große öffentliche Ver sammlung abzuhalten, nm im Hinblick auf die Reparations frage gegen eine Ruhrbesetzung zu protestieren und für die Internationale Solidarität einzutreten. „Times" meldet aus Washington, der Abänderungs- Antrag des Senators Borah stehe im Vordergrund des poli tischen Interesses. Im Senat werde eine Aussprache darüber stattfinüen. Die Senatoren Lodge, Watson, Moses, La Follete, Need und Mac Cormick würden einen Kampf dagegen führen, die Senatoren Borah, Brandegce, Harring ton und Undcrwood würden dafür eintreten. Es erscheine klar, daß der Antrag selbst wiederum sehr stark abgeändert «»erden und nur als Vorschlag durchgehen werde, daß die Bereinigten Staaten Europa helfen sollen, wobei es dem Präsidenten Harbins überlassen bleibe, den Weg dafür zu wählen. Wie Reuter aus Washington meldet, hat der Bankier Otto Kahn an das Mitglied der Tchuldenfundierungskom- missiou, Senator Smoot, einen Brief gerichtet, in dem er nachdrücklich für die Annullierung eines Teiles der Schulde« der Alliierte« oder für eine Herabsetzung der zu zahlenden Zinsen eintritt. Bezüglich Großbritanniens schlägt Kahn vor, einen jährlichen Tilgungsfonds von -4 bis 1 Prozent »« schaffen, durch den die Schuld in 47 Jahren beseitigt würde. Außerdem schlägt er vor, daß der Zinssatz für die erste Periode von 8 Jahren 2 Prozent, für die zweite Periode 2^ Prozent und für die letzte Periode von 7 Jahren 4 Prozent betragen solle. „Daily Telegraph" meldet aus Rewqork: Wallstreet hat offiziöse Washingtoner Berichte erhalten, nach Lenen Amerika bald damit beginnen wird, einen Teil feiner grob«« Goldreserve auszuführen, da erkannt werde, daß es für alle in Betracht Kommenden besser wäre, wenn der Goldvorrat gleichmäßiger verteilt würbe. Die Nationen, die die ersten Sendungen erhalten würden, würden wahrscheinlich die jenigen sein, deren Währungen in London über pari und in Newyork auf pari oder nahe an pari notiert werden, so » B. Holland, Schweben und Japan. Die Lausarmer Friedenskonferenz. Einer Reutermeldung au» Lauf«««« zufolge bestehe di« ernste Gefahr, daß die Lausanner Konferenz scheitere, wenn vt« Türken weiter bei ihren augenblicklichen Methoden be harrten. Dir Häupter der alliierten Missionen werden wahr scheinlich in einigen Tagen in der Lage fein, den Türken Ihr« Beschlüße vorzulegen und dies« werdrn dann der ent scheidenden Frage grgenüberstrhrn, ob ft« sie entweder end gültig annehmen oder ablehnen. ES fei klar, daß der augen blickliche Anstand nicht länger fortdauern dürfe. Die „Liberts" weist darauf bin, daß Nachrichtenagenturen seit 24 Stunden gewisse militärische Vorbereitung«« Griechenlands ««kündigen. So drahtet man aus Saloniki, der hellenische Generalstab zieh, in Westtbrazirn bedeutend« Streitkräfte zusammen. Bet Lemtrhtffar seien bereit» SO OVO Mann versammelt. Der ver-im-tt-mpfer „Anthrax" unter- seganze«. Der »um Kommando der Torpedoschuft Mürwtck ge- hörige BrrgungSdampfer „Anthrax" ist feit dem SO» Dezember »erschoUe«. Er ist vermutlich untergegangen. An Bord befanden sich »wei NnkeroMer» Und »eh« Mann, f Die Leich« «in,» Matrosen und Wrackteile de« Dampker« sind inzwischen an der dänischen Küste ana,trieben morden. Der Meichssträftdent bat anläßlich de» Untergang,» de» vergung»damps,t« „Anthrax" an den ReichSwehrmintster folgende» Telegramm gerichtet: „Herr NeichSwehrminifterl Di« Mitteilung von dem Verlnft, der di« Marine durch den Unter»««« de« Dampfer» „Anthrax- betroffen hat. hat mich schmerzlich berührt. .Ich bitt« Sie, den Hinterbliebenen der braven Marineaugrbdriaru meine herzlichst« Teilnahme zu übermitteln. Reichspräsident Ebert.- * Da« schwer« Ttnrmwetter, da» zu Weihnachten im Atlantischen Ozean, in der Nordsee und im Kanal herrschte, hat den in See befindlichen Schiffen schweren Schaden »n« aefsigt. Man fürchtet, daß mehrere Schiffe untergrgangen sind, darunter die „Maid of Delo»", die anscheinend mit der ganzen vesatznng von 2b Mann an der Küste von Wale» gesunken ist. Tagesgefchichte. Deut!»«» Reich. Die Sicherung nuferer SrnSbrnngSlage. Der neue RelchSernäbrnnnSniinistcr Dr. Luther benutzt erfreulicher- weife jede sich ihm bietende Gelegenheit, um da» deutsche Volk über die zurzeit driugeudste Sorge, die Volk», ernähruug im Winter, zu unterrichte». Al» alter Ober bürgermeister unserer bedeutsamsten Industriestadt Hot Dr. Luther Vertreter der Essener Zecken empfangen und ihnen die Erklärung abgegeben, daß „für den Winter" die Brotvttsorgung gesickert sei. Diese Tatsache ist an sich nicht ne». Daß bet einem vollen Hereinkoinme» der Umlage und infolge einer Reibe bereits getätigter AnSlandSkänf« dl« Brotversorgnng bis Ende Februar fickergestellt ist, wnrde bereits mehrfach betont. Eine Verbesserung bringt die Er klärung des ErnäbriingSininisters dadurck mit sich, daß die Brotstrecknng dnrck Kartoffelmehl, die bereits so gut wie beschlossen war, aller Wahrscheinlichkeit nach vermieden werden oder doch auf ein Mindestmaß eingeschränkt werde» soll. Worauf sich die in dieser Tatsache zum Ausdruck kommende günstigere Auffassung der Lage stützt, ist leider nickt mitgeteilt morden. Die Rückkehr zu dem wenig beliebten Kriegsbrote würde allerdings eine schwere Belastung der Volksstinunung darsteilen. Ans der anderen Seite ist eine solche Maßnahme angesichts der sehr ausgiebigen Kartoffelernte aber immer noch dem nur mit schwersten finanziellen Opfern zu bewerkstelligenden Ankauf von größeren Mengen AuSIandSgrtreide vorzuziehen. Die eben falls vom Reichsernäbruiigsminister gestreifte Frage der Milchversorgung ist allerdings ein traurige» Kapitel der Nachkriegszeit. Die Sicherstellung der Ernährung des deutschen Nachwuchses ist eine über die rein wirtschaftliche Notwendigkeit binausgehendc heilige Forderung. Tas Halten von Zeitungen bei der Reichswehr. In einem Erlaß an die Befehlshaber der Reichswehr macht der ReirbSwehrminister darauf aufmerksam, daß laut 8 86 des Wehrgesekes die Angehörigen der Wehrmacht das Recht haben, nach freier Wahl Zeitungen zu halten und daß das Reckt, einzelne Zeitungen aus Gründen der militärischen Zucht und Ordnung zu verbieten, nur dem Reichswehr. Minister zusteht. Von keiner Dienststelle aus darf irgend welche Propaganda für das Halten einer Zeitung gemacht werden. Aus dienstlichen Mitteln dürfen Zeitungen nur zum ausschließlich dienstlichen Gebrauch beschafft werden. Tie Wcitervcrbreitung oder das öffentliche Auslesen dienst lich beschaffter Zeitungen ist verboten. Zur Auslage in KameradschaftSheimen und Kantinen dürfen Zeitungen au» den Uebrrschüsscn Les betreffenden Betriebes beschafft werde», wobei den Wünschen der Angehörigen des betreffenden Truppenteils weitgehend Rechnung zu tragen ist. Wenn Zeitungen Exemplare zur unentgeltlichen Auslage in KameradschaftSheimen anbieten, so ist dem Anerbieten unparteiisch zu entsprechen. Aegypten. Revolverattentat. Reuter berichtet aus Kairo von einem Rrvolveranschlag durch Eingeborene auf zwei britische Untertanen, von denen der eine, ein Professor der Rechte, getötet wurde. Italien. Ei» Faschist in Paris ermordet. Wie di, Pariser Morgenblätter melden, soll ein in Paris wohnender Faschist von drei anderen Italienern ermordet worden sein. Die Täter seien entflohen mit dem Rufe: Da» ist ein Faschist, er hat erhalten, was er verdiente. Südafrika. Begnadigte Aufrührer. „Times" meldet an» Johannes- bürg: Der Generalgouverneur beschloß, all« Personen, die im Zusammenhang mit dem Aufruhr im Randgebiet zum Tode verurteilt wurde», zu begnadigen. Die Todesstrafen sind in GesängniSstrasen von verschiedener Dauer umge- wandelt worden. Die Maßnahme wird allgemein mit grober Genugtuung begrüßt. Fortwährend werden Bestellungen auf da» Riesaer Tageblatt entgegengenommen l Man wende sich an sein zuständiges Postamt oder an seinen Briefträger, an einen Zeitungsausträger oder an di« Tage blatt-Geschäftsstelle in Riesa, Gocthestraße 50. Oertliches und Sächsisches. ' Riesa, den 28. Dezember 1922. —* Oefsentliche Schulausschutzsitzung. Freitag, den 29. Dezember 1922, nachmittag» S Uhr, findet im RathauS-SitzungSsaal öffentlich« Sitzung de» Schul- au»schufsrs statt. Die Tagesordnung hängt im Rathaus au». —-Die silberne Uhr al» Pfand. I» einer hiesigen Gastwirtschaft ist am Montag, den 11. 12. 1922 im Beisein mehrerer Gäste von einem Manne, der «inen Hund bet sich gehabt hat, der Bedienung «in« silberne Taschenuhr al» Pfand für 1 Gla« Bier übergeben worden. Di, Kellnerin hat dem Eigentümer «ine Empfangs bescheinigung ohne NamenSuntersckrift ausgehündiat. Da der Eigentümer der Uhr angetrunken gewesen ist, bat da» Lokal und auch di« Empfängerin der Uhr nicht sestgestellt werden können. Diejenigen Gäste, die von der Sach« Kenntnis haben, werden gebeten, zwecks Erteilung einer Autkunft beim Krim.-Posteu Riesa vorzusprechrn. —"Wem gehört die Uhr? Am 4. 12. 1922 hat «in unbekannter junger Mann, 21 Jahre alt. 1,70 m grob, bartlo«. in verschiedenen Geschäften «ine golden« 14kar. Damenuhr mit wetbem Zifferblatt, schwarzen Zeigern und römischen Ziffern zum Kauft angeboten. Zweiftllo» rübrt diese von einem Diebstähle her. Der rechtmäßige Eigen tümer wolle Nch beim hiesig,» Krim.-Poften melden. Di« Uhr befindet sich dort in Berwahrung. -- Die Erhöhung der Postgebühren. Di« «Boff. Zig." teilt mit: Die am 15. Januar zu erwartend« Erhöhung der Postgebühren soll 100 Prozent der geltenden Sätze betragen. In Ergänzung dieser Meldung berichten die Blätter r Sine weitere Lrböbuna der Fernsprechgebühren soll nicht vorgenommen werden. Neu geplant Ist di« Ab- sttbrnng einer sog. Abgabegebühr für Pakt« und di« Sin- fiihrnng de« »-»»-Paket«. In einer Denkschrift, die der Reich»ooftmintfter seinen Vorschlägen beigeftgt hat. wird K Ä,°Ä sollen 12000 Posten rlngezogen werd,». Im Verlauft der letzten beide» Jahr« find bereit» 40000 Personen entlassen worden. —-Da» FinanzamtRiesa erläßt im amtlichen Teil vorl. Nr. ein« Bekanntmachung, bete, di« Ablt«fe - rungderSteuerb sicher und derStenermarken- blätter fiir 1922, auf die auch an dieser Stelle anftnerk- sam gemacht sei. Gleichzeitig verweisen wir darauf, datz Beamte, Angestellte und Arbeiter, deren Arbeitgeber die Steuerabzüge in bar an die Finanzkasft abfiibren, von dem Inhalte dieser Bekanntmachung nicht betroffen werden. —* Korbmacherzwangsinnung. Am27.d.M fand in Löffler'» Restaurant, Riesa, Bahnhosstr., eine Zu sammenkunst der Korbmacher au« den Amtsbauptmann- schäfte» Großenhain und Meißen statt. Geleitet wurde st« vom Korbmacherobermetfter Scketnerk, Leisnig, welcher auch Vorsitzender der Korbmacherzwangssnuung im Döbelner Kreise ist. Die Erschienenen sprachen sich über die jetzig« Lage de» Korbmachergewerbr» au» und kamen »n der Ueberzeuguug, datz einheitlich« Löhne und Verkaufspreise geschaffen werde» möchten. Bo» alle» Anwesenden wurde beschlossen, datz eine KorbmacherzwaugSinnung in» Leben gernftn werden soll. Ter gefaßt« Beschluß ist den AMtS- hauptmannschafteu »ugcstellt worden. Verbot ui i l.it ürt sch e r Dienstbezeich- nunge » für Neichsbeamtc. Neichsbeamte, di« früher der Wehrmacht angchört haben, führen vereinzelt im dienst, lichen Verkehr neben der Amtsbezeichnung die von ihnen als Soldaten in der Wehrmacht erworbenen Dienstgrad bezeichnungen oder die ihnen bei ober nach dem Ausscheiden aus der Wehrmacht beigelegten militärische« Charakter bezeichnungen. Nach einer Verfügung des Reichöinnen- mtntsterium» tst eine solche Beifügung militärischer Dienst grade im amtlichen Verkehr für bet den Ztvilbehörden an- gestellte Heercsangehürigc in Zukunft nicht mehr zulässig. Den NcichSbeamten, die auf Grund der ihnen übertragenen Amtsgeschäfte eine zivile Amtsbezeichnung führen, ist die Führung oder Beifügung militärischer Dienstgrade ober Charakterbczeichnungen in Zukunft verboten. Begründet ist dieses Verbot des Reichsministers des Innern damit, daß seitens der Entente, wie dies bereits mehrere Ententenoten beweisen, daraus Vermutungen auf eine militärische Or- ganisaton zahlreicher Zivtlstellen hergelcitet werden. —* Versammln ugsvcrbot. Das Ministerium de» Innern hat aus Grund LeS Gesetzes zum Schutze der Republik alle Versammlungen und Auszüge der national sozialistischen deutschen Arbeiterpartei in München innerhalb Sachsen» verboten. —* Die Preise für Schubwaren. Ter Sächsische SchnhmacherinuunaSvrrband schreibt: Die Preise für Schub waren haben in der letzten Zeit eine beispiellose Höhe er reicht zum größten Leidwesen des SchnhnwcherhandwerkS und des SchnhwarenkleinhandelS, die als letzte Verteiler an die Konsumenten an niedrigsten Preisen lebhaft interessiert find. Leider wird hier und da di« völlig unhaltbare Be- banptung aufgestellt, da» Schuhmacherhandwerk trage an den hohen Preisen Schuld. ES ist aber vollständig verkehrt, deswegen dem reellen Schuhhandel einen Vorwurf zu machen. Die Preise am Ledermarkte sind in letzter Zeit gewaltig ge stiegen. Beispielsweise ist das Kilogramm mittleres Sohlen leder von Mitte September bis Ende November von 1500 M. auf 9000 M. gestiegen. Wenn derartige Preissteigerungen der Rohmaterialien eintreten, ist das Scbnbmachcrbandwerk notgedrungen gezwungen, sich dem anzupaßen. Allein vor stehende beiden Zahle» zeigen, wie ungerecht es ist, dem Schnhinachrrgewerbe einen Vorwurf zu machen. Im übrigen muß bemerkt werdrn, daß die Schnhwarenhändler und Schuhmacher sich an die Richtlinien der LandeSpreisprüfungS- stelle halten; schon au» diesem Grunde ist die Preisbildung am Schnhwareumarkte für den Verkäufer sehr ungünstig, da er nicht den notwendigen WiederanschaffungSpreis fordern darf. —* Deutsch nationaler Vertretertag. Der Wahlkreisvertretrrtag der Deutschnationalen Volkspartei für den Wahlkreis Ostsachsen hielt kürzlich im SigungS- saale der ehemaligen Ersten Ständekammer eine Tagung ab, die sich in der Hauptsache mit dem Ausbau der Organi sation fiir Osisachsen beschäftigte. Ein neuer Satzungs entwurf wurde einstimmig angenommen. Al» Wahlkreis vorsitzender wurde Rechtsanwalt Dr. Kurt Philipp (Dresden) gegen nur zwei Stimmen wiedergewählt. Als Mitglieder des engeren Vorstandes wurden gewählt: Land- tagSabgeordneter Greilmann (Tröbigau), Rittergutsbesitzer v. Lüttichau (Bärenstein), SanitätSrat Dr. Panse (Dresden), Kaufmann Kurt Fritzsche (Dresden), Frau Stadtverordnete Dr. Weißwange (Dresden), General a. D. Frhr. v. Maltzahn (Oberlößnitz) und Fabrikbesitzer Wolf (Cotziiiannsdorf). Als Mitglieder in den Vorstand des Lanoesoerbandes Sachsen der Drutschnationalen Volksportei wurden vom Wahlkreis Ostsachsen gewählt: Rechtsanwalt Dr. Philipp (Dresden), Frau Landtagsabgeordnrte Bültmann (Loschwitz). Ritter gutsbesitzer v. Lüttichau (Bärenstein) und Landtagsabgeord neter Sanitätsrat Dr. Kretschmar (Dresden). Dübeln. Ein in die Häntetammer de» hiesigen ScblachthoseS verübter schwerer Einbruch ist aufgeklärt und in den Felldirben ein 24 jähriger Fleischergehiise. ein 17 jähriger Scklosftrlehrling und ein 18 jähriger Arbeiter, sämtlich von hier, ermittelt worden. Sie haben die Häute zunächst in Ehemnitz abzusetzen versucht, wa» aber nicht gelungen ist, worauf sie dieselben mit einem ebenfalls hier gestohlenen größeren Posten Dachpappenniigel nach Berlin Friedrichsfelde geschafft und dort verkauft haben. Dem DiebeStrio konnte auch noch ein weiterer schwerer Einbruch und Margartnediebstahl nachgewiesen werden. Den Erlös au» ihrer Beute haben sie in Sektgelagen verjubelt. Dresden. Von einem Personenauto tödlich über fahren wurde auf der Großenhainer Straße «in älterer unbekannter Mann, der bald nach seiner Einlieferung im Krankenhaus« Friedrichstadt seinen Verletzungen erlag. Vermutlich ist der Unglückliche ein Insasse des Bersorgungs- hauft» an der GtistSstratze. Sebnitz. Die Katzrndirbstähle haben hier auf die WelhnachtStag« hin in geradezu erschreckender Weift über hand genommen. Allein am Donnerstag voriger Woche wutden in da» hiesige Amtsgericht nicht weniger als sechs Personen eingeliefert, die sich wegen verbotenen WegfangenS von Katzen zu verantworten haben. -Löbau. Am vergangenen Freitag geriet auf dem hiesige» Bahnhof« der Handelsmann Schmidt au« Dresden beim Ausspringen auf den bereit» in Bewegung befindlichen Zug unter di« Räder. Dem SO jährigen Mann« wurde dec linke Unterschenkel fast vollständig abgefahren. -Kirschau. Da« hiesig« Wohnungsamt grwährt für di« Bereitstellung von Wohnräume» folgend« Prämien: für einen Raum 10000 M., sür zwei oder mehrere Räume, soweit sie sich zur Unterbringung für Einzelpersonen eignen. 150OO M., und soweit ft« zur Unterbringung sür Ehe paare oder für Familien geeignet find, SO000 M. H ohe n st« i n - E. Traurig« Weihnachten waren der vergarbrlterSfamilie Waldemar Reuther hier deschirden. Der in den 40er Jahren stehend« Reuther kam am Tag« vor dem Fest« von der Schicht auf einem Oelsnitzer Werk« Auf dem Heimwege auf der Dorfftratze in Dersdorf be. aegnete er einem Äuto. auf welch,« ft» «ine viel, Zentner schwer« Kabelroll« befand, »et estu* Low kiüote hä»
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