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Riesaer W Tageblatt und Anzeiger (EtbeblM UN- Aiykigtk). rÄegramtwAdreff« ßV I F«nspr«chstelU r», d a » « es» Nr. »L für Lke König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 17S. Donnerstag, 31. Inti 1913, avends. «« Iahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint sede» log abcndö wit ?!nS»ahnie der Satni- >md ^esitage. Vlerteljührlichcr L'^iigspreiö bet Vlbbvliing In der Crpcditio» in SHesa I Mark 50 Mi., durch nnsere Träger ^ei InS HauS I Marl tiü Psg-, lei Tibbalnng am Schalter der kaisell. ts.vsianslalten I Mark (5 Psg., durch den Vricsträger tret ins HnuL 2 Mark 7 Psg. Anch MvnatSabvnncmentS tverden angenommen. lknzeigemSInmchme >!ir die S.nmmer teS vinkgabelagrs bis lo,mittag v Uhr rl.re Oenälr. Preis iiir die Iteingeipaltenc ^3 w»> breite KorpnSzcile It> Psg. (LokalureiS 12 Psa.t Heitranbender nnd tabellarischer Sah nach besonderem Tarif. Rotationsdruck nnd Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. - ltkfcläsirsnlic! tz> o c i h c b , a b e 59. — sttlr die »tedaktivn verantwortlich: Arthnr Hähne! in Niesa. Die Grundsteuer auf den 2. Termin d. I. ist nach 2 Pfg. für die Steuereinheit bis längstens den 14. August d. I. an unsere Steuerkaffe einzuzahlen. * — Rat der Stadt Riesa, °m 30. Juli I9is. R. Für ein 12jährige« Waisenmädchen werden Zieheltern gesncht. Angebote sofort erbeten. Gröba, 31. Juli 1913. Der «emeindevorstand. Am 1. August dieses Jahres ist der 2. Termin Staats- und Äemetndegrund- stener fällig. Die Beträge sind bi» spätestens den 14. August 1913 an die hiesige Steuerkaffe, Gemeindeamt Zimmer Nc. 4, zu entrichten. Gröba, am 30. Juli 1913. Ter Gemeindevorstan-. Die dem Bezirk-Monteur Protze von unS ausgestellte Legitimationskarte ist ver loren morden nnd wird hiermit für ungültig erklärt. Vlektrijttätsverband Gröba. Freibank Poppitz. Morgen Freitag, abends o. 7—8 und Sonnabend, früh v. 6—7 Uhr kommen 5 Ztr. fettes Schweinefleisch zum Verkauf, gekocht, 40 Vf. Der «emeindevorstaud. Freibank Bobersen. Morgen Freitag von früh 7 Uhr an kommt das Fleisch zweier Schweine, gekocht, Pfund 40 Pf. zum Verkauf. Ter Gemeindrvorstimd. Oertliches mid Sächsisches. Riesa, 31. Juli 1913 —* Nur wenige Wochen noch trennen uns von dem Kornblumentage, den der K. S. MilitäroereinSbund mit ministerieller Genehmigung an allen Orten des Sachsen lande» durch die Milstäroereine veranstalten läßt. In Riesa findet, wie schon mitgeteilt, der Kornblumentag am 2. September statt. Der dazu gebildete Ausschuß arbeitete schon längere Zeit im Stillen und richtet tm Inseratenteile der heutigen Nr. d. Bl. die Bitte an die Einwohnerschaft, durch Schmückung der Häuser, Schaufenster, Gaststuben, Wagen usw. den Blumenverkauf zu unterstützen. Da am gleikl i Tage in unserer Stadt die Jahrhundertgedenkselcr stattfiudet, dürfte es sich empfehlen, der Feier auch äußer lich durch Schmückung der Gebäude ein festliches Gepräge zu geben. Dazu werden sich die geschmackvollen Kornblumen und Ranken, von denen in einigen Schaufenstern Muster au-liegen, vortrefflich eignen. Durch den Ankauf der Korn blumen wird aber noch ein guter Zweck unterstützt. Der aus dem Verkauf erzielte Ueberschuß fließt bedürftigen Veteranen zu. Dieser Zweck wird jedoch nur erreicht, wenn solche Kornblumen Verwendung finden, die von Sachsens MilitäroereinSbund an den hiesigen KornblumentagauSschuß abgegeben werden. Die Blumen tragen in der Mitte einen grünen oder weißen Stern. Im Interesse jedes Einzelnen liegt eS nun, sich durch baldige Bestellung die rechtzeitige Liefe rung der Blumen zu sichern. Denn bei dem nach Millionen zählenden Bedarf haben die Fabrikanten und auch die Ver sandstelle in Len letzten Wochen vor dem Kornblumentage vollauf zu tun. Für den Verkauf der Blumen am 2. Sep- tember haben sich hier eine Anzahl junge Damen und Herren bereitwilligst zur Verfügung gestellt. Mit ihnen findet eine Besprechung am Donnerstag, den 7. August, in der Glbterraffe statt. —* Dieser Tage ist ein Riesaer aus der berüch- tigten französischen Fremdenlegion zurückgekehrt. Gr ist in die Legion im Jahre 1908 eingetreten und hat in ihr bis Anfang Juli 1913 gedient. Er hat also den ganzen Marokkofeldzug der Franzosen mitgemacht, an vielen schweren Kämpfen mit den Marokkanern teilgenommen und große Strapazen auSstehen müssen. Wichtig ist, daß auch er die in der französischen Fremdenlegion bestehenden menschenunwürdigen Zustände bestätigt und ebenfalls äußert, baß die deutsche Jugend nicht eindringlich genug vor dem Eintritt in die Legion gewarnt werden kann. Sei die Anwerbung und die Einreihung in die Fremdenlegion er folgt, dann komme die Reue zu spät. Nur Wenigen sei eS beschielten, nach Ablauf der 5 Jahre dauernden Dienst zeit aus der Fremdenlegion zurückzukehren; eine Flucht aber sei so gut wie ausgeschlossen. Die jungen Leute wüßten also vor allem vor den Werbern auf der Hut sein. Diese wüßten sich auf alle mögliche Weise an ihre Opfer heran- zumachen. Auch er sei den Werbern dadurch in die Hände gefallen, daß diese ihm daS Leben bei der Legion in den schönsten Farben schilderten und ihn schließlich, um seine Unterschrift zu erlangen, auch betrunken machten. — An dem Kampf gegen die Fremdenlegion scheinen sich jetzt auch di« ehemaligen Fremdenlegionäre energisch beteiligen zu wollen, wie folgende Meldung au« Köln zeigt: I» einer hier abgehaltenrn Versammlung ehemaliger Fremdenlegio- näre wurde energisch vor dem Eintritt in die Legion ge- warnt. ES wurde erklärt, e» gäbe zwar keine bezahlten Werber, wohl aber ehemalige Legionäre, die sich namentlich in Luxemburg an zureisende junge Leute heranmachen und diese, nachdem sie sie auSgeplündert, zum Eintritt in die Fremdenlegion zu bewegen suchen. Einzelne Redner schil- derten die einzelnen Strafarten in der Fremdenlegion, worauf beschlossen wurde, WarnuupSrufe an die Eltern und an die Heranwachsende Jugend zu erlassen, sowie größere öffentliche Versammlungen einzuberufen, in denen eine energische Kampagne gegen den Eintritt in die Fremden- legion eröffnet werden soll. (Siehe auch Deutsches Reich.) —* Der August, der in unserni Kalender der achte Mo nat des Jahres ist, stand bei den alten Römern an sechster Stelle, weshalb er auch bei ihnen Lsxtilis hieß. Diesen Namen vertauschte er sedoch später mit seinem jetzigen zu Ehren des Kaisers Augustus, der in diesem Monat von besonderen Glücksfällen betroffen wurde. Auch die Namen Ernte-, Aehren- nnd Hitzcmonat, die Karl der Große ihm beilegte, trägt der August sicher mit Recht. Am meisten empfinden dies die Landlcute, die jetzt, vom Gutsherrn bis zum Gesinde herab, ohne Ausnahme in aller Frühe sich vom Lager erheben und schon einige Stunden schwerer Arbeit hinter sich haben, wenn die Städter noch schlaftrunken in die Morgcnsonne blinzeln. Nachdem die Mähmaschine ihre Pflicht getan hat, mühen sich die kräftigen Gestalten der Knechte und Mägde, Garben bin dend, Puppen setzend und endlich gabelnd, nm dann den Segen der Felder in die Scheune zu bringen. Bis zum Ein tritt der Dunkelheit regen sich da die Hände und Füße, oft den ganzen Tag den singenden Strahlen der Sonne aus gesetzt. Aber gerade sonnig und trocken soll der August sein, wenn er dem Landmann nützen soll. Der Monat August muß Hitze haben, Sonst wird der Früchte Zahl und Güte begraben, und Was im Herbst soll geraten, Das muß der August braten, so heißt cs in den alten Bauernregeln. Namentlich für den Wein ist nasses Wetter nachteilig: denn Im August viel Regen, Ist dem Wein kein Segen. Die Hausfrau spürt den Erntemonat insofern, als sie jetzt mit dem Einlegen von Gurken, Bohnen nnd anderem mehr beschäftigt ist. Nach den alten Bauernregeln läßt sich vom August auch auf den folgenden Winter schließen; denn cs gilt von ihm: Ist der August im Anfang heiß, Bleibt der Winter lange weiß, und Im August viel Höhenrauch, Folgt ein strenger Winter auch. Der wohlhabende Städter sucht die Augusthitzc in schattiger Waldsommerfrische, an kühler See oder im eleganten, mit allem Komfort eingerichteten Bade zu überwinden. —* Im 8. Stück des Gesetz- und de» Verordnung«. blatteS für das Königreich Sachsen von 1913 ist unter Nummer 33 eine Verordnung vom 16. Mai 1913, zur Ausführung von Z 15 des Gesetzes vom 15. Oktober 1868, die Ausübung der Fischerei in fließenden Gewässer» betreffend, erschienen, die für alle Fischereiberechtigten, Fifchereipächter, Fischereibeamte, Fischer und Angler im Königreich Sachsen von besonderer Wichtigkeit ist. —* Der Dresdner Anzeiger veröffentlicht einen interessanten, zeitgemäßen Aufsatz über den Anschluß Leipzig» an da« Wasser st raßen netz. E« wird darin erinnert, Laß am 31. Dezember 1917 der deutsch, österreichische Handelsvertrag abläuft, wodurch sich die Not wendigkeit neuer Vereinbarungen über den Eiboerkehr er gibt. ES würde sonst da« Reichsgesetz Uber de» Ausbau der deutschen Wasserstraßen und die Sihebung von Schiff fahrtSabzaben vom 24. Dezember 1911 für die Elbe nicht in Kraft trete» können. Im Königreich Sachsen gibt eS jedoch weite Kreise, die von diesem Gesetz wirtschaftliche Vorteile erwarten und darum an seiner Anwendung hoch interessiert sind. Besonders hegt die Stadt Leipzig und deren indnstriereicheS Hinterland den Wunsch, daß die seit über einem Menschenalter schwebenden Kanalpläne nun der Verwirklichung näher kommen. Der älteste Plan ist der einer Verbindung Leipzigs mit der bei Merseburg nur etwa 20 Kilometer entfernten Saale. Die Saale ist jedoch bi« dahin nicht tief genug, nm Fahrzeuge mit bedeutenderem Tiefgang aufnehmen zu können. Indessen bestimmt das Schiffahrtsabgabengesetz, daß der Elüstromverband auf der Saale von der Abzweigung deS geplanten Leipziger Kanals ab BefahrungSabgaben erheben und diese Mittel besonders zum Ausbau der Saale von der Einmündung deS Kanals bis Halle für Schiffe von mindestens 400 t, sowie zur Verbesserung des Fahrwassers von Halle bis zur Elbe verwende. Diesem Plan, der von Fachleuten befürwortet wird, und zu dessen Ausführung sich in Leipzig und Merse burg Gesellschaften gegründet haben, stehen mehrere Konkurrenzpläne gegenüber, die auf eine direkte Verbindung Leipzigs mit der Elbe hinzielen, und die Kanäle von Leipzig nach Riesa, Torgau, Wallwitzhafen und Aken vorzeichnen. Ueber die mannigfachen Pläne ist bereits eine kleine Literatur entstanden, die sich eingehend mit Rentabilitätsfragen, mit der Technik und auch mit der Beeinflussung der Pläne durch daS SchiffahrtSabgabengesetz befaßt. Man darf gespannt sein, welches Projekt einmal zur Ausführung kommen wird, um den alten Wunsch Leipzigs zu erfüllen, das sich durch den „Südlichen Mittel landkanal" an daS deutsche Wasserstraßennetz angeschloffen sehen will. —* Pa'tentschau vom Patcntbureau O. Krüger L Co., Dresden-?!. Schloßstraße 2. Abschriften billigst, Auskünfte frei! Benjamin Mendel, Zschölkau Bez. Leipzig, Unterleg scheibe für Druckknöpfe aus Leder. (Gm.) Fa. Franz Richter, Döbeln, Vorrichtung für zwangsläufigen Niedergang der Bindernadel. (Gm.) Hugo Licske L Martin Licske, Grödel b. Langenberg, Elektrischer Nnf-Apparat für Hotels nnd dgl (Ang. Pat.) —* Für die bei der Handelskammer Dresden anslic- gendc Liste zweifelhafter Firmen des Auslandes sind neuerdings zahlreiche Nachträge eingcgangen. Vertrauens würdigen Beteiligten wird hierüber wie über die bereits bekannt gewordenen zweifelhaften ausländischen Firmen im Gcschäftslokal des Herrn Kommerzienrates Dr. Felix Ohm in Meißen, Fabrikstraße 16, wochentags 8—12 und 2—6 Uhr, mündliche nähere Auskunft gegeben. Schriftliche Anfragen sind an die Handelskammer Dresden zu richten. —* Am 4. August findet auf dem Truppenübungsplatz Zeithain die Regiments bcsichtigung des Jnf.- Ncgts. Nr. 72 aus Torgau und am 5. August die deS Jnf- Ngts. Nr. 153 aus Altenburg statt. — Die aus dem Ausland hcrrührcndcn Postpakete mit lebenden Pflanzen werden neuer dings in Aegypten einer Räucherung unterworfen. Da es trotz aller Vorsichtsmaßregeln Vorkommen kann, daß die Pflan zen durch das Räuchern abstcrbcn, so lehnt die ägyptische Postverwaltnng bis auf weiteres jede Verantwortung hierfür ab und übernimmt von jetzt ab Postpakete mit lebenden Pflanzen nur auf Gefahr des Absenders für den Fall der Beschädi gung durch das Räuchern. M ügcl n bei Oschatz. Anfang dieses JahrcS war einen» Gutsbesitzer in Bröhsen beim Reinigen des Stalles ein Läufer schwein abhanden gekommen. Alles Suche» blieb erfolglos, bis man jetzt das Schwein zufällig wohlgenährt in einem be-