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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192207111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-11
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1922
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4. sei l» Zukunft nickst GeNnnuuaStkchtigkttt. fouberu die persönlich« Tüchtigkeit maßgebend: 8. sei tn einem besonderen BesoldnngSverfahren mehr dem Bedürfnis der Beamten Rechnung zu tragen und die Lohnskala für die Ankunft tn sichere AuSflcht zu stellen; 5. eS sei ein Ausgleich zwischen Stadt und Land unter dem Gesichtspunkt einer Verständigung zwischen Kapital und Arbeit herbeizuführen: 7. sei brr schematische Achtstundentag zu vermeiden, wo bei der Achtstundentag als solcher nicht angetastet «erden dürfe,- 8. müsse im Bergarbeiterstreik eine Lösung gefunden werden, die beide Teile znfrtebenftelle. SS sei zu wünschen, daß die ReichSregierung jetzt den Mut faste, am 18. Juli nicht nur ein Moratorium zu verlangen, sondern auch die am 18. Ault fällige Nate zu verweigern. Di« Regierung solle nicht derartige Zahlungen an den Gegner über die Not des deutschen Volke» stellen. Die Deutsch« volkSpartet sei bereit, die Verantwortung mit zu übernehmen, um dem deutschen Volk sein Recht auf «ine Existenz stcherzustellen. Der ReichSbttrgerrat gegen die Ausnahmebeftimmnnge». Da» Präsidium des Reichs-Bttrgerrate» hat an bi« bürger lichen Fraktionen de» Reichstages eine Eingabe gerichtet, tn der darauf hingewiescn wird, datz jede Ausnahmebestimmung tn dem Gesetz Zu Tausenden von politischen Reibungen führen mühte. von Kragen «egen de« Wiederaufbaues von Rußland vor. Sn einer Au»,inand»rs,tiung, die Stunde», dauerte, er- teilt« Krassin über diese Kragen Auskunft. Er gab Au»- knuft über da» Material der russischen Eisenbahnen und über di« landwirtschaftlichen Bedürfnisse. Wa« die zu ver leihenden Konzessionen b,tritt», teilte er mit. daß die rnssische Regierung nur für ,neue Eisenbahnlinien Konzessionen erteilen werd». Schließlich machte Krassin noch Mit teilungen über Fragen betreffend den russisch»,» Außen, bandel. Namen» der russischen Abordnung legte sodann Litwinow dem iint,rau«schuh eine Reibe von Fragen teil« politischer, teil» statistischer Natur vor. Ueber die statistischen Fragen wird der britische Abgeordnete detnniichst Antwort geben, wiibrend hinsichtlich der politischen Fragen der Vor sitzende erklärte, daß sich die Au«sprache darüber noch nicht so entwickelt habe, daß man diese Fragen schon beantworten könne. 'I-ans Ankast >e» Bfimtevstrei^ zur Vev- Ewonuug Gezogenen zu einer Zerschlagung de» Beruss- beanitentums stthren und die Autorität der Neichsregierung ernstlich gefährden müsse. Für die Reichsbahn würde sich eine solche Schädigung beS Ansehen» der Regierung durch Nachlah der Arbeitsintensität fühlbar machen. Da» aber würde eine Stärkung der von einfluhreichen Kreisen ent- fachten Bewegung auf Entstaatlichung der Reichsbahn zur Folge haben, die nach der Befürchtung de» Minister» späte stens dann zum Erfolge führen werde, wenn ein Rückgang in der Konjunktur es nicht mehr erlaube, die gesteigerten Ausgaben durch Tariferhöhungen auszugleichen. Die Neichsregierung könne deshalb der Forderung einer Amnestie für die Teilnehmer am Februarstreik nicht ent sprechen. Verbrechen und Vergehen aus dem Strafgesetz, buch, wie Transportgefährdung und Veamtennötigung, und die Verfehlungen gegen die Verordnung des Reichspräsi denten vom 1. Februar d. I., wie Sabotage, Terrorisierung von Arbeitswilligen und Aufreizung »um Streik, feien so schwer, dah die Reichsregierung sie nicht straffrei lasten könne. Eine solche Straffreiheit mühte auf die bamal» treu gebliebenen Beamten verwirrend wirken. Der Minister versicherte, dah er für eine milde Behandlung der zu ahndenden Fälle eintreten werde. In der Abstimmung wurde der Antrag der Sozialdemokraten und der Unab hängigen, der die Amnestie auf gewisse politische Straftaten im Gebiete de» gesamten Deutschen Reichs ausdehnen wollte, abgelehnt. Angenommen wurde die Regierungsvorlage, die gewisse, gegen daS Reich gerichtete politische Straftaten straf frei macht. Gegen dieses Amnesttegesed stimmten die Deutsch nationalen. die Deutsche Volkspartei und die Bayerische Bolkspartei. Vom ReichSratt. Der NelchSrat beschäftigte sich gestern wieder mit den AuSschnhberichten über den Entwurf eine« Gesetze« über Mahnabmen gegen die wirtschaftliche Notlage der Brette. ES wurde ein Antrag PrenhenS angenommen, in dem e« beißt: Bei Veräußerung von Holz durch die zur Gewinnung de« Holzes von forstwirtschaftlichen Grundstücken Berechtigten wird eine Abgabe von '/. Prozent des Verkaufspreises er hoben. Nutznießer von forstwirtschaftlichen Grundstücken unter 10 Hektar bleiben von der Abgabe frei. Die Abgabe ist an die Rückvergiitinigskasse für die deutsche Presse abzulicfern. Das Gesetz soll vorläufig bis zum 31. Dezember 1923 gelte» und in erster Linie soll die kleine und mittler« Presse berücksichtigt werden. Außer der Umsatzsteuer bei Holzverköuien wird eine AuSsuhrabgabe von anderthalb o. Tausend erhoben. Dem .Vorwärts" zufolge hat das NeichSministerium des Innern dem Neicbsrat einen Gesetzentwurf zngeben lasten, durch den die Frage der Feiertage reichsgesetzlich gelöst werden soll. Als gesetzliche Feiertage werden bestimmt die beiden Ostcrtage, die beiden Pfingsttage, die beiden Weibnachtstage, der 11. August und in Süddentschland der Fronleichnamstag und in Norddcntschland der Karfreitag. Das NeformationSfeft, die Bet- und Bußtage, sowie der 1. Mai bleiben der landesgesetzlicheu Regelung überlassen. Entspannung der innerpotttischen Lager In der gestrigen NachmittagS-FraktionSsitzung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion wurde folgende Entschließung gefaßt: Die sozigldcmokratische Reichstags fraktion erklärt, daß die zum Schutze der Republik zu be- fchließenden Gesetze nur von einer entschieden republikanischen Regiernng durchgesübrt werden können. Die Deutsche Bolkspartei hat bis in die letzte Zeit in ihrer Bekämpfung eine Reihe wichtiger Regierungsvorlagen die notwendige Rücksicht auf die Interessen des Staates und das Bedürfnis der weitesten Volkskreise vermissen lassen. Sie hat erst nach der Ermordung Rathenaus die Vorlage über die Getreide umlage abgelebut. Unter diesen Umständen würde die Einbeziehung der DBB. in die Neichsregierung bei den breiten republikanischen Massen das Vertrauen in die Absicht der Regierung, die Gesetze znm Schutze der Republik energisch dnrchzusübren, aufs tiefste erschüttern. Für die sozialdemokratische Reichstaassraktion kommt daher die Mitarbeit in einer nach rechts erweiterten Regierung nicht iu Frage. Die Entschließung der mehrheitssozial demokratischen Partei hat zwar zu keiner grundsätzlichen Klärung der Lage geführt, trotzdem ist man jedoch, wie die T.-II. hört, in parlamentarischen Kreisen ziemlich allgemein der Auffassung, daß die Frage der Regierungsumbildung durch die Entschließung der Mchrheitssozialdcmokraten aus dem akuten Stadium herausgetreten ist und daß vor den Parlamentsserien keine Regierungsumbildung mehr statt finden wird. Die Entschließung der Sozialdemokraten spricht zwar nur von der Ablehnung des Eintritts der DVP., es ist aber bekannt, dah die Mehrheitssozialdemokraten gleichzeitig beschlossen haben, den Eintritt der Unabhängigen in die ReichSregierung nicht zu forcieren, wenn die Gesetze zum Schutze der Republik vom Reichstag vor den Parla mentsferien angenommen werden. Offiziell werden die Verhandlungen erst morgen zu Ende geben, wenn die bürgerlichen Koalitionsparteie» zu der Entschliestung der Sozialdemokraten Stellung aeuommen habe». Die „Note Fahne" veröffentlicht einen Aufruf deS Exekutivkomitees der kommunistische« Internationale an die -rutschen Arbeiter und Arbeiterinnen, der sich gegen den Eintritt der USPD, in die Negierung ausspricht und mit folgenden Sätzen schlicht: Proletarier Deutschlands! Werft in einheitlicher Front die Reaktion nieder! Nieder mit der bürgerlichen Koalitionsregierung! Es lebe die Arbeiter- regierung! — Der Aufruf ist au» Moskau vom 8. Juli datiert. Die KoalitionSbedinguugen der Deutsche« Volkspartei. Reichstagsabgeordneter Moldenhauer sprach in einer öffentlichen Versammlung der Deutschen Bolkspartei in Köln über die deutsche Not. Für den Augenblick gelte eS, so betonte er, auf dem gegebenen Bode» der Verfassung wieder aufzubauen. Heute müsse die Losung lauten staatliche Ordnung auf der einen und innere Geschlossenheit auf der anderen Seite. Nur wenn Kapital und Arbeit zusammen arbeiten, sei ein Wiederaufbau möglich. Ein Gesetz gegen Rechts zum Schutze der Republik würde nicht die Geschlossen heit gründen, sondern nur das Volk auseinandertreiben. Deshalb habe die Deutsche VolkSpartet zum Retchsjustiz- minister, der ein solches Gesetz im Reichstag empfohlen habe, kein Vertrauen. Das Gesetz müsse sich gegen diejenigen wenden, die den Mordstahl schwingen und die auch die Autorität des Staates untergraben. Zwischen HerzrnS- und Vcrnunftpolitikcrn dürfe kein Unterschied gemacht wer den. Eine Schwenkung der Politik nach link», wie sie jetzt eingeleitet worben sei, müsse für Deutschland verhängnis voll werden, da dadurch das Vertrauen des Auslandes be hindert würde. Die Fraktion der Deutschen Bolkspartei im deutschen Reichstag hat darum angesichts dieser kritischen Lage einstimmig beschlossen, in die Reichsregierung einzutreten und so -em Staat in der Not Hilfe zu leisten. Für die wettere Entwickelung der Regterungspolitik mit der Deut schen VolkSpartet mühten aber folgende Punkte feftgelegt werden: 1. Dah bte staatliche Autorität geschützt werbe und -ab jede Nebenregierung, von welcher Seite sie auch immer kommen möge, beseitigt werben müsse,- 2. zur Erhaltung der staatlichen Autorität sei die Sicher stellung der Reichswehr und der Polizeikräfie notwendig,- S. muh ein arbeitSfreubiges und vflichibewuhte» Be- amienium erhalten werden, aus da» sich da» Reich stützen Der letzte NeSerßttieakt. Sn Oppeln fand gestern die Wlederbesrtzung de» letzten Stück« der wieder an Deutschland fallenden oberschlesischen Erde durch deutsche« Militär ihren Abschluß. Der Festakt wurde ringeleitet durch einen Gottesdienst in der alten Pfarrkirche. Al« Vertreter de« Reichspräsidenten und de» Reichskanzler« war Reichsarbeitsminister Braun« erschienen. Da« Reichsministerium de« Innern batte Ministerialrat Geheimer RegirrungSrat Schmidt, da« Auswärtig, Amt Regierungsrat von Lier« entsandt, die preußische Staats regierung den Staatsminister de« Innern Gevering. Nach einem durch den Oppelner Musikverein zum Vortrag ge brachten Liede übergab Gesandter Dr. Eckardt mit kurzen Worten die Regierungsgewalt dem Oberpräsidenten Bitta. Bitta erwiderte darauf mit einer Ansprache. Nach einem dreifachen Hoch ans unser geliebtes deutsches Vaterland stimmte die Menge: „Deutschland über alles" an. Hierauf wurden noch zwei Begrühnugstelegramme, die vom Reichs präsidenten und dem Reichsminister des Innern Dr. Köster eingeganoen waren, verlesen. Hierauf sprachen namens der Stadt Oberbürgermeister Dr. Neugebauer und namens der preußischen Negierung Staatsminister Severiug. Die Be grüßungsansprache» an Reichswehr und Schupo beantwortete Generalmajor von Ledrbour mit Worten de» Danke». Mit einer Parade der ans Infanterie, Kavallerie nnd Artillerie zusammengesetzten Reichswehr riidete die eindrucksvoll« Feier. Daran anschließend veranstalteten die an der Feier beteiligten militärischen und Zivilvereine einen Umzug durch die Stadt. In einer Ansprache führte ReichSarbeitSmlnister Braun« n. a. ans: Festgenosscn! Oberschlesier! Oberschlesien erlebt nach langer schwerer Trübsal nunmehr wieder Freudentage. Durch feindlichen Macbtsprnch war Oberschlesien zweieinhalb Jahre besetzt. Am heutigen Tage begrüßen wir auch unsere Brüder jenseits dieser Grenze, die keine natürliche Grenze ist. Wenn ich als Rheinländer beute die Oberschlesier be glückwünsche, so schweifen meine Gedanken an die Ufer de« Rheins. Wir denken heute an alle diese Bedrückten und wünschen ihnen die gleiche Freiheit, deren wir un« erfreuen. Einmütig klingt es aus aller Munde als Rütlischwnr: Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr! Das vom Reichspräsidenten ans Anlaß der Ueberaab« der deutschbleibenden Teile Oberschlesiens an die deutschen Behörden gerichtete Telegramm lautet: „An den Herrn Oberpräsidcntcii Bitta in Oppeln. Freudenstadt, 10. Juli. Am Tage der Befreiung der uns verbliebenen Teile Ober schlesiens sende ich dem schwergeprüften Lande meine Grüße nnd Wünsche. Unauslöschlicher Dank gebührt der treu deutschen Bevölkerung, die allen Verlockungen und Be drohungen zum Trotz ihr mannhaftes Bekenntnis zum Vaterlande abgelegt hat. Mit tiefer Trauer gedenke ich der entrissenen Landesteile und ihrer Bewohner. Wir werden ihnen die Treue halten und mit ihnen den gemeinsamen Schmerz über das geduldete Unrecht tragen. Die wirt schaftlichen Wunden, die die Fremdherrschaft und die Zerreißung dem Lande geschlagen hat, mutz deutscher Fleih nnd deutsche Hilfsbereitschaft zu heilen versuchen. Ebert, Reichspräsident." Vteaerwald geae« de« Streik. Ministerpräsident a. D. Stegerwalb sprach gestern in Essen in einer Konferenz der Funktionäre des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Betriebsobleute und -er Ver trauensmänner, die zur Lage im Bergbau Stellung nahmen. Einen Streik im Nuhrbergbau in der augenblick lichen Zeit bezeichnete Stegerwalb als ein Verbrechen am Volke und an der Nation. Eine Entschließung, die von der Konferenz angenommen wurde, weist auf die aussichts reichen Verhandlungen im Bergbau hin und ersuchte, den Aufforderungen zur Massenkündigung keine Folge zu leisten. In der Entschließung heißt cs weiter, daß bas Schicksal de» Bergmanns und des Bergbaues das Schicksal deS ganzen Volkes sei. Wir sind fest entschlafen als christliche Gewerk schaftler mit unseren Freunden im ganzen Land der Sache der Vernunft zum Siege zu verhelfen. Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, hat sich der Reichsarbeitsminister im Zusammenhang mit der im Ruhr gebiet bei den Verhandlungen für einen neuen Manteltarif im Bergbau entstandenen Spannung gestern abend von Oppeln nach Essen begeben, wo heute früh die Verhandlun gen mit den Bergarbeitern begannen. Am Freitag wird eine Revierkonferenz der Bergarbeiter in Dortmund zu dem Resultat Stellung nehmen. Ein Aufruf der Demokratische« Partei. Ein Aufruf der Neichsleitung der Demokratischen Partei wendet sich gegen die in einzelnen LandeStetlen geplanten Generalstreiks und Teuerungskundgebungen. In dem Auf ruf heißt es: Wer sich an Kundgebungen dieser Art beteiligt, entfernt sich von der demokratischen StaatSauffaffung und dient der Gewaltpolitik, die letzten Ende» immer reaktionär ist. Wir ersuchen alle demokratischen Republikaner, jede Be teiligung an solchen Kundgebungen abzulehnen. Zn« Berliner Bnchdrnckerftreik. Die Generalversammlung der Buchdrucker, bi« gestern vormittag im Berliner GewerkschaftShau» tagte und einen recht bewegten Verlauf nahm, beschloß, dem „Vorwärts" zu folge, den Streik tn der seitherigen Form wetterzufahren. SchlichtnngSspruch im Hamburger Seemaschiniftenftreik. Unter Teilnahme von Vertretern de» Zentralverbande» der deutschen Reeder und der ausständigen Schiffsingenieur« und Geemaschtntsten haben vor dem SchlichtungSauSschuß Verhandlungen stattgefunben, bte zu einem Ergebnis geführt haben. Die Vorschläge werden tn einer Versammlung den Ausständigen unterbreitet werben. von der Haager Konferenz. Gestern batte der UnteranSschnst kür Kredit« wieder eine Zusammenkunft mit der russischen Abordnung. Der Lsorfitzend« dr» Unterausschüsse» leat« den Russen ein« Reib« reaeSgeschichte. Deutsches Reich. Gtrekk ans den Zeistwrrken. Die Arbeiterschaft in der Optischen Werkstatt Karl Zeitzwerke in Jena batte die Be- zabluna der bei den letzten Demonstrationen ausgefallenen Arbeitsstunden sowie die Gewährung von bezahltem Urlaub für 80 Arbeiter, di« jetzt die LandrSpolizei verstärken soll, gefordert. Da die« von der Werksleitung abgelebut wurde, sanden am Sonnabend Urabstimmungen über den Eintritt in den Streik statt. Auf Grund dr« Ergebnisse» der Ab- Kimmung wurde für Montag früh die Streikparole aus gegeben. Deutsch-sozial« Parteigrntzve« aufgelöst. Auf Grund der Verordnung zum Sckutze der Republik hat da« braun schweigische StaatSminifterinm sämtliche im Freistaat Braunschweig bestehenden Gruppen der Deutschsozialen Partei aittaelSst und verboten. Zur Einkommenstenrrveranlaauna 1VSO. Die Er fahrungen bei der Veranlagung der Einkommensteuer haben gezeigt, daß di, Abgrenzung der Steuerbezirke zu bemängeln ist. Der örtliche Zuständigkeitsbereich umfatzt im Verhält nis zu der geringen Zahl der SteuerauSscbntzmitglieder regelmäßig soviel« Gemeinden, daß die unerläßliche indivi duelle Vertretung der einzelnen Gemeinden und einzelnen Steuerpflichtigen bei Vorlage der Veranlagung völlig un möglich war. da die StenerauSickußmitalieder vielfach nicht einmal die allgemeinen Verhältnisse der-einzelnen Gemeinden, geschweige denn die Lage des einzelnen Steuerpflichtigen rannten. Da die Folge war, datz die Veranlagung in sehr vielen Bezirken derart überstürzt vorgenommen ist, datz die in der R.A.O. begründete Forderung des Steuerpflichtigen nach einer Prüfung seines EinzelfalleS nicht erfüllt werden konnte, haben die Abgeordneten Hemeter, Thomsen, Dr. Oberfohre», Hänse-Tbüringen, Dr. Helfferich und Leopold «ine Anfrage an die Regierung gerichtet, in der sie die Re gierung fragen, ob ihr diese Verhältnisse bekannt sind und was sie zu tun gedenkt, nm diese Uebelttände zu beseitigen. Ein Slrtilleriegeschütz gefunden. Nach einem eigenen Drahtbericht des „Vorwärts" aus Magdeburg soll bei einer neuerlichen Untersuchung bei Angehörigen rechts stehender Organisationen ein vollständiges neues Artilleriegeschütz ge funden worden sein. Killinger freigelassen. Wie die „T. U." erfährt, ist der Kapitänleutnant a. D. Killinger aus der Haft im Berliner Polizeipräsidium entlassen worden. Ein sozialdemokratischer Hetzartikel. Gegen den mehrheitssozialiftischen Redakteur Cramhold von der Duis burger Volksstimme, der den erschienenen Artikel: Knüppelt die dentschnationalen Mördeibanden nieder! geschrieben hat, bat die Duisburger Staatsanwaltschaft nach 8 130 des Strafgesetzbuches wegen Aufreizung zu Gewalttaten Er mittlungen eingeleitet. Die Verhaftungen in München. Laut Staatsanzeiger sind im Zusammenhang mit der Verfolgung der Organi sation 0 neun Personen in München gesucht worden. Von diesen wohnen fünf seit langer Zeit überhaupt nicht mehr in Bayern. Eine Person ist flüchtig. Drei Studenten wurden wegen angeblicher Zugehörigkeit zur Organisation 0 festgenommen. Unter diesen drei befindet sich kein Bayer. Haussuchungen förderten kein belastendes Material zu Tage, sodatz die Freilassung der Studenten bevorsteht. Zahlreiche Personen, darunter General Ludendorff, wurden vernommen, jedoch verliefen die Vernehmungen ergebnislos. Di« Staatsanwaltschaft zu den Darmstadter Bor- giinge«. Zum Darmstädter Aufruhr vom 27. 6. teilt die Staatsanwaltschaft mit, datz bisher etwa 62 Beschuldigte vernommen wurden. Von diesen wurden 38 nach der Ver haftung alsbald wieder entlassen. Eine Anzahl Haft beschwerden wurde avgewiesen. Der Staatsanwalt bat bisher Haftbefehle nur gegen solche Personen erlassen, die dringend verdächtig find, beim Üandfriedensbruch am 27. 6. Gewalttätigkeiten begangen zu haben, Rädelsführer gewesen zu fein, oder sich eines Diebstahls schuldig gemacht zu haben. Die Mehrzahl der Verhafteten stammt au» der Umgebung Darmstadts. Der Leiter des Darmstädter Polizeiamtes RegirrungSrat Lautschläger ist auf un bestimmte Zeit wegen Krankheit beurlaubt worden. Mit Wahrnehmung der Amtsgeschäfte wurde der RegirrungSrat Dr. Usinger be auftragt. 10 Ovo Mark Belohnung für Ergreifung der Harden, attentäter ausgesetzt worden. Als Täter kommt noch in Frage der Kaufmann und frühere Oberleutnant Walter Ankermann, 21. April 1892 in Königsberg in Ostpreutzen geboren, in Oldenburg wohnhaft (zuletzt in Berlin-Charlotten burg bei Frau Brückner unangemeldet wohnhaft gewesen). Oester gesehen in Berlin-Westen, unter dem Namen vagen auftretend und zuletzt flüchtig. Er wird wie folgt be schrieben: Etwa 1,70 w groß, mittrlkräftigr Gestalt, blonde» zurückgekämmtes etwas gelichtetes Haar, ovales gebräunte» Gesicht, Anflug von Schnurrbart. Besonder« Kennzeichen; Mrnsurnarden auf der linken Kinnsrite. Republik Oesterreich. Die Sanierung der Finanzen vor der Reparation»- kommtffion. Au» Pari» wird gemeldet: Die mit den österreichischen Angelegenheiten befatzte Abteilung der Reparationskommtssion hatte über da» Gesuch der öster reichischen Regierung zu entscheiden, das Privilegium auf- zngeben, dem auch die österreichischen Staatseinkünfte au» Zöllen, Wald- und GutSdesitz unterstellt sind. Diese Ein künfte stellen gegenwärtig die endgültig letzt« Hilft zur Erlangung einer Finanzaktion zu Gunsten Oesterreich» dar, die der österreichische Staat seinen Geldleihern zu bieten vermag. Der TempS erklärt hierzu, daß sich aller dings keine Regierung der Gefahr auSsetzrn würde, durch eine Absage das österreichische Volk zur Verzweiflung zu bringen. Tschechoslowakei. Strategische Erkundung durch de« franzöfischtsche- chischen Generalstal». Der französische Generalftab der tschechischen Armee unternimmt gegenwärtig unter Teil nahme vo« tschechischen Truppenführern eine strategisch« Bereisung der Grenzgebiete. Unter Führung de» Chef» de» Generalstad», de» französischen General» Mittelbaus», trafen vor einigen Tagen in Brüx im Erzgebirge SS Osfi» ziere ein. Frankreich. Die Frage der interalliierte» Schulde«. Nach einer Meldung der Agenc« Haoa» ist in der Frage der inter- alliierte» Schulden «ine französisch-italienische Solidarität seftgrftellt worden. Die Parmentier für seine Mission in den Vereinigten Staaten erteilten Weisungen werden Rom mitgetellt werden. Au» dem Meinungsaustausch zwischen
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