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mit de« Van derselbe« wahrscheinlich schon nächste« Früh jahr begonnen »erde. »Leipzig, «ine hervorragend« akademische und «nfi- kaltsche Festlichkeit wird t« kommenden Sommer hier statt finden. Der UniverfitätSsängerverein zu St. Pauli, defien «ufikalischer Letter der al« Mufikschriftsteller und Dirigent al» hervorragend bekannte Untverfität-mufikdirektor Professor Dr. Kretzschmar ist, wird in den Tagen vom 18.—SS. Juli die Feier seine» 7b jährigen Bestehen» begehen, zu deren glanzvollen Gestaltung die umfassendsten Vorbereitungen ge troffen werden. Die in der gesamwten deutsche« Mustkwelt bestens bekannten „Paultner" werden ihrem umfikalischen Ruf durch Veranstaltung zweier großer Konzerte, eine« geistlichen und üne» weltlichen, Rechnung tragen. Die in Aussicht ge nommenen geselligen Festlichkeiten werden ebenfalls dazu bei trage«, daß die Theilnahme an dem Feste nicht nur seiten» der „alten Herren", deren der Verein weit über 1000 zählt, sondern auch feiten» befreundeter musikalischer und studentischer Korporationen und weiterer Kreise eine sehr rege wird, Unter Anderem ist beabsichtigt die Veranstaltung eine» Be- grüßung»abend», einer Festtafel, eine« Balle», einer AuS- und Umfahrt mit Chargirten, eine» Gartenfeste» in de« „Thüringer Dörfchen" u. s. w. vettliche» m» «ächfische». so. I»sr. — Au» den beiden zu, Zett an Stülerzahl ziemlich - schwachen Oberklassen der hiesigen höheren Knabenschule haben diese Ostern 4 Knabrn an Sruiinarirn, 1 in der S. Klasse > der Landwirthschastlichen Realschule zu Döbeln, 1 in der 1. > und 1 in der S. Klasse der Realschule zu Oschatz, 1 in Ober tertia eine« Dresdner Realgymnasium», 1 in Untertertia de» i König!. Gymnasium» zu DreSden Reustadt und 1 in Unter- i tertia dr» Wettiner Gymnasium» zu Dresden Aufnahme < gefunden, Letzterer, nachdem er die ziemlich strenge Aufnahme prüfung für Untertertia an der Lande», und Fürstenschule < St. Afra zu Meißen „durchweg befriedigend bestanden" hatte, in da» Alumnat aber, „weil von Ersten de- Schulärzte» s Bedenken erhoben wurden, ob da« körperliche Befinden de» Knaben ihn dazu befähige", nicht bitte aufgenommen werden , können. Ueber die an auswärtigen Schulen erfolgte Auf- i nähme derjenigen Schüler, die au« den übrigen Klassen < unserer höheren Knabenschule abgegangen sind, ist un» nicht« > bekannt geworden. — Der April, der zum großen Theil naß und kalt war, und nur in der letzten Woche uns anhaltend schöne», warme» Frühling»wetter brachte, geht heute zu Ende, morgen beginnt der vielbesungene, „wunderschöne Monat." „Auf, der Mai kam in da« Land, der da löst der Sorgen Band! Kinder, Kinder, seid gemahnt, seine Pracht zu schauen. Auf der lichten Heide breit sind die Blumen au»gestreut; wie ein Teppich, weit und breit, schimmern Feld und Auen. Nun schlinget den Rethen, und jauchzet dem Maien!' — Mit diesen jubelnden Worten begrüßte i« is. Jahrhundert der schwäbische Dichter Konrad v. Kirchberg den Einzug de» Königs Mai. Unter der grünenden Dorflinde versammelte sich in früher« Zeiten die Jugend zu fröhliche« Tanze, und wo sie fehlte, da wurde in festlichem Zuge der Maibaum aus de« Walde geholt. Ein lustig grünender Baum mußte Zeuge und Förderer der ausgelassenen Freude über das Nahen der sommerlich schönen Tage sein. Theatralische Be- lusti^ungen im Freie«, feierlich« Prozessionen durch die Straße« unter Führung eines Maigrafen oder Maikönig» standen auf der Tagesordnung de» Wonnemonats. Unsere Vorfahre« waren eben ein echte» Naturvolk, und wenn der Winter endgistig dahin war, an Wege»rändern die blauen Veilchen wieder dufteten, maienfrische» Birken Mn in dem Wehen de» Frühlingshauche» lispelte, goldene Sonnenblitze au» den silbernen Bächlein sprühten, daun beherrschte jubelnde Freude du Stimmung. Heute freilich find die Maispiele, au denen sich ganze Gemeinden betheiligten, zum größten Theile geschwunden; unser Volk wird von Tag zu Tag mehr ein Stadtoolk; die Kunst, an der Natur unerschöpflichem Jung- brunnen Körper, Geist und Gemüth gesund zu baden, ver liert immer «ehr Jünger. Und doch dehnt sich sellig da» naturfre«de, nüchterne Herz de» Städters, wenn da» jugend srische Grün au» Bäumen und Sträuchern, auf Promenaden und Straßen unaufhaltsam hervorquillt. Und nun leben wir in dieser herrlichen Zeit! Farbige Blumen bilden auf grünem Grunde die schönsten Mosaiken; singende Kinder schmücken Locken und Hüte mit den Lenze-kindern, und wir begreifen, l daß Logau singt: Dieser Monat ist ein Kuß, Den der Himmel giebt der Erde! — Lö sei nochmal« darauf hingewiesen, daß morgen die Sommerfahrpläne der Eisenbahn sowie der Sächs.-Böhm. Dampfschifffahrt in Kraft treten. Die neuen Fahrpläne be finden sich, soweit sie unsere Station betreffen, auf Sette 3 der vorliegenden Nr. — Am vergangenen Dienstag wurde, wie wir nach- träglich erkahren, ein ca SOjähriger au» Görlitz stammender Arbeiter eines auf hiesigem Jahrmärkte befindlichen Schau- budeninhab'ers wegen Verdachts des verbrechen« nach 817«' des R.-Str^G.-B». polizeilich festgenommen und an das K. Amtsgericht Hierselbst abgeliefert. Die eingeleitete Unter suchung wird dc« wahren Sachverhalt ergeben und im Falle der Bestätigung de« Verdachts ist dem Unholde nur eine exemplariscke Strafe zu wünschen. — vorigen DienStig fand die Einweisung folgender Lehrkräfte an unseren städtischen Schulen statt: 1) Der seit herige Hilfslehrer Herr Kröher und Herr Turnlehrer Sim- mank wurden al» ständige Lehrer und 2) Herr Gnüchtei und der bisherige Vikar Herr Fritzsche wurden al» Hilfslehrer eingewiesen. — Nach Artikel 214 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuchs wird zwar die vor dem Jahre 1900, erfolgte Errichtung oder Aushebung einer letztwtlligen Verfügung nach den bisherigen Gesetzen beurtheilt, auch wenn der Erblasser nach dem Inkrafttreten de» Bürgerlichen Gesetzbuch«» stirbt. Dagegen untersteht die Wirksamkeit der letztwilligen Verfügung, wenn der Erblasser nach dem In krafttreten de» Bürgerlichen Gesetzbuches stirbt, bissen Vor schriften. Da aber da» Bürgerliche Gesetzbuch die Zahl ter gesetzliche« Erbe», di« auf einen Pflichtthcil Anspruch haben, gegenüber dem bisherigen Rechte vermehrt, indem zukünftig auch die Ehegatten sowohl bei beerbter, als auch bei unb«. «rbter Eh« ein Erbrecht zu beanspruchen haben, und ferner die Berechnung der Größe des Pflichttheile» «ine Aenderung erfahren wird, so kann der Fall eintreten, daß ein bis zum Jahre 1900 formell und materiell glltige» Testament nach diese« Zeitpunkte nicht mehr zum Vollzüge kommen kann, well beispielsweise da» Recht auf den Pflichttheil verletzt ist. E« dürft« sich daher für Alle, die letztwillig« Verfügungen haben, empfehlen, diese von einem Rechtskundigen prüfen zu lassen, ob sie auch nach dem Inkrafttreten de» Bürgerlichen Gesetzbuch«» giltig sein werden, nun nöthigenfall« rechtzeitig entsprechende Aenderungen vorzunehmen. (Dr. Anz.) L. Lichtensee. Gestern,Donnerstag,Nachmittag,fuhren die Geschirre de» Guts besitz« Kießig aus Poppitz mit Holz beladen durch Lichtens««. A« Ende des Dorfes wollte der Pferdejunge Müller eine« Strick von dem Schleifzrnge ab- Aeerßt Aehli-It» M Mzrasme vom 30. April 1SS7. 7 Wien. Wie da» k. k. Wiener tel. Eorr.-Bur. aus Petersburg erfährt, richteten die beiderseitigen Minister de» Auswärtigen, Graf Murawjew und Graf Goluchowski gestern aus Petersburg identische Noten an die russischen bezw. öster reichisch-ungarischen Vertreter in Belgrad, Sofia, Bukarest und Cetmje des Inhalt», daß der zwischen dem Kaiser von Rußland und dem Kaiser von Oesterreich stattgrhabte Ge dankenaustausch beiden Souverainen Gelegenheit bot, mit Befriedigung die correcte Haltung festzustellen, welche die Regierungen Serbien», Bulgarien-, Rumäniens und Monte negro« in der gegenwärtigen Phase der europäische« Türkei bewahren. Diese Haltung entspreche um so mehr den Wünschen beider Souveraine, al» letztere fest entschlossen find, den all gemeinen Frieden, da» Prtncip der Ordnung, und den ststus quo aufrecht zu erhalten. -s- Bukarest. Die „Agence Rommaine" meldet: Die kaiserlich russische Regierung hat durch ihren Gesandten in Bukarest heut« der rumänischen Regierung folgende Mitthei lung gemacht: Bei Gelegenheit des Besuche», den der Kaiser Franz Joseph dem Kaiser Nikolaus abgestattet hat, haben die beiden Monarchen mit Vergnügen anerkannt, wie sehr die Haltung der rumänischen Regierung bei dem griechisch-tür kischen Steile correkt und besonnen geblieben ist. Diese Haltung wird von beiden Monarchen um so mehr geschätzt, als eS ihrem festen Willen entspricht, über die Aufrechter haltung des allgemeinen Friedens und die Befestigung der Principien der Ordnung und deS Rechts, dir wesentlichen Grundlagen der friedlichen Entwickelung und der Wohlfahrt gesichert sei und der Nationen, zu wachen. Au» de« Reiche. I« Kassel sandte eine Aktiengesellschaft 4000 Mark im Werthbriefe an eine Firma in Hannover. Schon andere« Tag» empfing fie zu ihrem Staunen die Nachricht, daß der Brief zwar angekommen sei, aber nur Papierschnitzel enthalten habe. Alsbaldige Nachforschungen durch die Criminalbehörde hatten zur Folge, daß ein Commi» und ein Lehrling der genannten Gesellschaft al» die Diebe verhaftet wurden. — Der kürzlich in Pisa gestorbene praktische Arzt Dr. E. Schmidt hat der Stadtgemeinde Baden-Baden die Summe von 150000 Mark zur Errichtung eine» Kindrrspital» vermacht. — Ein schreckliche» Familiendrama hat sich in Freuden berg bei Eberswalde ereignet. Der Maurer Hermann Giedow erhängte erst seinen 5 Jahre alten Sohn in der Stube, darauf schloß er die Thür zu, nahm sein dreijährige» Kind, ging mit diesem nach de« Boden, erhängte e» dort und dann sich selbst. Siedow soll an einer unheilbaren Krankheit gelitten haben. Seine Frau war während de« schrecklichen Vorgänge» in der Stadt, um für ihn einen Arzt zu holen. — Herzog Karl Theodor in Bayern, der berühmte Augenarzt, wird in Meran am 1. Mai mit seiner Familie eintreffen. Er wird in seine« vierwöchigen Aufenthalte seine Thätigkeit al» Augenarzt wie in frühere» Jahren aufnehmen. Die ärztlichen Sprechstunde« für Augen- kranke finden in der Billa Petersburg in Obermai« statte Die Operationen werden wie in anderen Jahren im Spital vorgenommen. Seinem segensreichen Wirken verdanken 2- bi» 3000 Kranke, meist Arme, ihr Augenlicht durch eine glückliche Operation. Wer in nächster Nähe Gelegenheit hat, die Aufopferung des Herzog- und seiner edlen Gemahlin zu beobachten, die ihm in den schwierigsten Augenblicken gleichsam al» barmherzige Schwester zur Seite steht, zollt dieser hohen Familie die höchste Bewunderung. — Am Mitt woch Mittag schlich sich ein Mann in die zur Zeit in Er furt befindliche Wittwe Ehlbecksche Menagerie und macht« sich unbefugt an dem Löwenkäfig zu schaffen: Mne Löwin »erstand falsch, schlug mit der Pranke nach dem Vorwitzigen und zerfleischte dessen rechte Hand. Es ist fraglich, ob er diese wird wieder gebrauchen können.— Bei Düren wurde ein Radfahrer, der Zimmermaler Nellessen, Abends von einem mit Erstcommunicanten besetzten, von einem Ausfluge zurückkehenden Wagen überfahren und war sofort todt. — Der Kreisphyfiku« Dr. Böhm in Magdeburg wurde am Freitag zu eine« Kranken gerufen, um dessen Ueberführung in die Irrenanstalt in der Sudenburg zu veranlassen. Der Kranke schien die Veranlassung des Besuches zu ahnen und schlug, ehe es Jemand verhindern konnte, mit eine« Stocke den Arzt über den Kopf, so daß dieser mit einer klaffenden Wunde das städtische Krankenhaus aufsuchen mußte, wo er jetzt an den Folgen der Verwundung daniederliegt. binden, wobei di« Pferde plötzlich «»zogen und Müller vom Wagen stürzte. Di« Räder find de« Bedauern-werthen über Ar« und Beine gegangen, auch trug derselbe am Kopf« vr» letzungrn, welche glücklicherweise leichtire find, davon. Im i Hause de» Arbeiter» Aug. Sand sasid M. liebevolle Auf- f nähme und Pfleg«; hoffentlich kann er bald «eiter tranSpor- i tirt werden, zur Zett ist das nicht möglich. < Großenhain, 28. AprU. An hiesiger Realschule, mit welcher drei Prozyumafialabtheilungrn verbunden find, ' wurden nach vorau«gegangener Prüfung 57 neue Schüler ! ausgenommen, sodaß die SelamnUschtilerzahl nunmehr auf i 258 gestiegen ist, eine Zahl, die noch niemals erreicht wurde. > E» wirken nunmehr an hiesiger Realschule außer dem Direktor 1 7 ständige wissenschaftliche Oberlehrer, und Lehrer, 4 nicht- > ständige wissenschaftlich« Lehrer und 1 ständiger Fachlehrer. > Meißen. Der Leichnam de» am 3. April in Folge ' eine» epileptischen Anfalle» in der Elb« verunglückten acht- zehnjährigen Sohne» de» hiesigen Gtadtmustkdirektor» Stahl wurde gestern Vormittag gegen >/«9 Uhr unterhalb der Lhausseebrücke au» der Elbe gezogen., Sebnitz. Unerquicklich und unhaltbar sind die Ver hältnisse im Vorstand der Ortskrankenkasse geworden. Nach dem die Arbeiterschaft und mit ihr die Sozialdemokratie über di« unbedingte Mehrheit verfügt, haben sich die Vertreter der Arbeitgeber veranlaßt gefunden, schon vor längerer Zeit ihre Aemter niederzulegen. Dieser Schritt ist aber, da die Wahl periode der Herren noch nicht verflossen ist, al» unstatthaft erklärt worden. Dennoch haben, laut Mittheiluug der „gilt. M.-Ztg ", die betreffenden Vorstandsmitglieder ihre Erklärung auf» Neue abgegeben, und nachdem auch diesmal keine Ge nehmigung erfolgt ist, den Entschluß bekannt gegeben, an keiner Sitzung der Versammlung mehr thetlzunehmen. Es ist nunmehr eine Neuwahl erfolgt und da» Resultat ist aber mals für ungiltig erklärt worden. Die ausgetretenen Arbeit- geber geben al» Grund zu ihre« Vorgehen an, daß ein er sprießliche» Zusammenarbeiten mit den übrigen Vorstand». Mitgliedern nicht mehr möglich sei, da ihre Vorschläge stet» im Prinzip Ablehnung gefunden hätten. E» findet nun eine abermalige Generalrersammlung mit Neuwahl statt. Diese Sachlage hat dazu geführt, daß sich die Blumen - Industrie von der allgemeinen Ortskrankenkasse trennt und eine eigene Kasse.gründet. -s- Zwickau, 30. April. Gestern Abend io Uhr brach in der hiesigen Caserne Feuer au», welche» sich mit kolossaler Schnelligkeit auf da» ganze Gebäude verbreitete. Die Taserne ist vollständig niedergebrannt, nur die Umfassungsmauern stehen noch. Die Soldaten find einstweilen auf Tanzsälen und in der Umgebung üntergebracht worden. Da» Gerücht, e» seien auch drei Soldaten tödtltch verwundet, bestätigt sich erfreulicher Weise nicht, Jur hiesigen Schlachthof hat man die Wahrnehmung gewacht, daß zahlreiche geschlachtete Kälber tuberkulös waren und bi» auf ei« Stück sämmtltch au» der Zwickauer Gegend stammte«, ferner, daß mehr al» ein Drittel der hier ge schlachteten Rinder mit Tuberkulose behaftet war, und daß die Tuberkulose auch bei den Schweinen in ganz auffälliger Weise zugenommen hat, so daß die Schwemebestände bald durch Tuberkulose mehr als durch alle andere» Krankheiten bedroht s in werden. > Waldheim, 29. April. Bon Anfang Mai ab wird auf der Bahnlinie Waldheim—Kriebethal für die Dauer des Sommerfahrplanes an Sonn- und Festtagen Personen- und Gepäckverkehr eingesührt. Anna berg, 2». April. Bei einem gestern hier aüf- getroffenen Gewitter fuhr im benachbarten Buchholz rin Blitzstrahl in den Kirchthurm der dortigen St. Katharinen kirche, ohne zn zünden. Buchholz, 29. April. Ein entsetzlicher und höchst auf regender Vorgang spielte fich in der hiesigen Bergstraße ab. — Der zu Ostern erst in die Lehre getretene Lehrling einer hiesigen Bäckerei ist in Abwesenheit de» Meister» mit vor richten der Lampen beschäftigt gewesen, al- auf noch unauf geklärte Weise der Inhalt der Lampe und der Petroleum kanne in Brand gerathen und explodirt ist, den armen Jungen mit der brennenden Flüssigkeit übergießend. Ueber und über brennend flüchtete der Aermste ins Freie und durch- eilte in rasender Angst und Aufregung di« Straßen der Stadt, von einer Anzahl Menschen verfolgt, die ihm Hilfe bringen wollte, ihn aber nicht erreichen konnte. Al» der Unglückliche plötzlich ermattet zusammenbrach, waren ihm die sämmtlichen Kleidungsstücke vollständig vom Leibe gebrannt I und nur noch einzelne glimmende Fetzen hingen um den entsetzlich verbrannten Körper. Der Unglückliche wurde in ein sehr schnell herbeigeholtes Betttuch gehüllt und sofort nach dem städtischen Krankenhaus« gebracht, wo er aber hoff, nungslo» darniederlirgt. Plauen i. B. Bei dem heftigen Gewitter am 18. März hat sich hier am RähniSberge ein Bergrutsch gebildet. Mächrige FeKmassen find im Grundstück de» Herrn Hermann Bcy r im Niedergang begriffen. E» habe« fich vielfache Zer Hütungen gebildet, die bi» zu einem Meter breit sind; oub ist da» Gelände schon etwa einen Meter tief hinabge- funken. Gestern Vormittag ist eine behördliche Besichtigung erfolgt, nach welcher die nöthigen Vorsichtsmaßregeln ange ordnet wurden. , Aue. Eine That rohester Gefühllosigkeit ist am Sonn tag hier verübt worden. In der Mittelstraße konnte man beobachten, wie «ine Katze, jedenfalls vor Schmerzen, nicht zu laufen mehr im Stande war. Bei genauerer Unter suchung stellte sich heraus, daß dem armen Thier beide Augen ausgestochen waren. Hoffentlich gelingt e» recht bald, den ruchlosen Thäter zu ermittel«, um ihn einer gerechten Be strafung entzegenzusühren. Borna, 29. April. Gelegentlich seine» gestern hier > gehaltenen Vortrag» machte Herr Landtag-abgeordneter Bürgermeister Ahnert-Zwenkau die erfreuliche Mittheiluog, > daß die Qurrbahn Kittitzsch-Groitzsch-Ptzau ges