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Da» Gericht kam auf Grund der umfang« fnahme zu der Ueberzeugung, daß Land- Filiale Riesa tsrü^<r.S»»d1t»«ftält). Nach- ein« Mtlduag aut- rang« wurde bet tzatzel, garbia unweit Larasch ein für den Sultan besttormter groß«« Transport überfallen. Vier Begteitsoldaten. wurden getötet Und kostbare Sendungen aus Europa geraubt. Gtanderamtr-Nacheichten vo« Nies» auf die Zeit vom 16. bis 31. Oktober 1904. Geburten: Ein Knabe: dem Schuhmachermeister Franz Richard Haupt h., 14., dem Maurer Friedrich Ernst Stichler h., 14., dem Elbarbeiter Hermann Pöschel h., 26., dem Klempner August Emil Berger h., 22., dem Handels mann Hennann Otto Walther h., 25. Ein Mädchen: dem Photographen Christoph Bäuerlein h., 12., dem Ge schirrführer Friedrich Emil Krause h., 16., dem Hotelier- Ernst Rudolf Richter h., 18., dem Marmorarbeiter Paul Robert Erdmann Wurm h., 20., dem Hammerarbeiter Emil Gustav Beger h., 21., dem Hammerarbeiter Hermann Moritz Kreßler h., 23., dem Geschirrführer Friedrich Wilhelm Voigt h., 27.; außerdem 1 uneheliche Geburt. Aufgebote: der Maschinist Carl Kaiser h. und Emma Lina Scheinert h., der Stationsgehilfe Friedrich August Claus h. und Anna Lina Rottka h., der Töpfer meister Otto Camillo Schumann h. und Martha Emma Rottka h. Eheschließungen: der Zeugfeldwebel Friedrich Otto Kriege! in Gnaschwitz und Laura Hulda.Schumann in Mergendorf. Sterbefälle: Maria Margarete, T. des Artillerie- Unteroffiziers und Fahnenschmieds Ernst Otto Mehnert h., 4 M., 16.,. der Maschinenarbeiter Karl Oskar Springefsld h., 23 I.; 16., der Maurer Florian Franz Gühne, wohnungs los, 62 I., 46., die Privatiere Auguste Wilhelmine yerw. Ulbricht geb. Göpel h., *69 I., 20., die Johanna Rosina Christiane verw. Friedrich geb. Platz h., 70 I., 24^ Emma Auguste Künzel, Ehefrau des Malermeisters Anton Bernhard Künzel h , 39. I., 29., der Güterbodenarbeiter Johann Gottlob Caspari h., 75 I., 30. " - ) ' - - - n . - - . hin, der ebenfalls erklärt -ab«, da- dis Abschaffung der Kaattn«'-stark empfumdwr seü Amhdort.wüt» dieWÄung Literarische-. ' * Vibljothek de- allgemeiueu und pratttschen Wis sen-. Zum Studium und Selbstunterricht in den haupt sächlichsten Wissenszweigen und Sprachen für Kaufleute, Gewerbetreibende, Beamte usw. In Verbindung mit her vorragenden Fachmännern herausgegeben von Emanuel Müller-Baden (erscheint in 75 Lieferungen zu je 60 Pfg. beim Deutschen Verlagshaus Bong u. Co. in Berlin W. 57). Nunmehr sind von dieser hervorragenden Encyklopädie die Lieferungen 23 bis 25 erschienen, in denen Französische Sprache, Stenographie (System Gabelsberger), Physik, Eng lische Sprache, Geschichte, Kontorwissenschaft, Arithmetik, ein schließlich Algebra, zur Darstellung kommen. Jede Lieferung hat als Beigabe eine gut ausgeführte Landkarte für den Bibliotheks-Atlas entsprechende Texttllustrattonen bilden eine vorzügliche Ergänzung des Lehrstoffes. MMOere. HkfeSsSchrOPhEiMkichtitrrz verrmethgre -Mrüstkchen zu 10 und L0 Mark ^oZahr. BerMfchtosr. ' ' Mi-Handlungen in einer Wohltätig- kettsanstcklt. Lier Paris« „Matin^ deckt ein« gerade zu ungeheuerlich« Serie von Mißhandlungen auf, die sich in einer Wohltätigkeit««nstalt für junge Mädchen zugetragen hat. Ein Fräulein Bvnjeau hatte unter dem Leckmantel der Wohltätigkeit «in« Anzahl Asyle einge richtet) in denen Watfen und Kinder, deren Eltern keine Gelegenheit zur Pflege haben, gegen ein kleines Entgelt «ntergebracht werden. In einer dieser Anstalten zu Naix inr Departement Indre solle» sich nun jene an die Tor turen des Altertum» erinnernden Mißhandlungen zuge tragen haben. Sie kamen heraus! durch ein Kind, das, durchnäßt bis auf die Knochen, mit nackten Füßen in den Feldern unchrrgelausen war und weinend aufgesunden wurde. ES wurde sofort eine amtliche Untersuchung ein geleitet, die folgende geradezu entsetzlichen Einzelheiten ergab: Uvonne Hergott, 13 Jahre alt, das Kind, das üuS der Anstalt in Naix entflohen ist, leidet an einer Verkrümmung der Wirbelsäule. TaS Mädchen erzählt: Ich bin im vergangenen Juni 'in die Anstalt gebracht worden; von dem Augenblicke an fühlte ich mich unglück lich Tie Aufseherinnen sind sehr streng. Für eine Klei nigkeit bekommt man zur« Strafe nur trockenes Brot, oder eine Aufseherin nimMt einen am Kopfe, hält denselben fest, während die andere mit einem Besen, Tisteln oder Byennrsseln Zuschläge Weint mfin, so schlagen sie noch diel mshr darauf los und reißen einen an den Haaren. Tie Vorsteherinnen haben Manchmal unsere Mitzöglinge aufgefordert, uns mit Holzschuhen ins Gesicht zu werfen. Besonders Fräulein Diraine und Angelika sind äußerst böse. Tie erstere sagte oft zu mir: „Ich werde dich noch in das Jenseits befördern! Wir können unsere Leiden nicht nach Hause berichten, da unsere Briefe, wenn sie nicht so geschrieben sind, wie die Aufseherinnen es wollen, einfach zerrissen werden. Augustin« Brouills, die auf der rechten Seite gelähmt ist, wurde von den Aufseherinnen so grausam behandelt, daß sie sich vergiften wollte, um den Qualen zu entgegen. Juliette Job, dreizehn Jahre alt, trägt noch auf dem rechten Schenkel die Spuren von starken Stockhieben. Einmal wurde sie zwanzig Mi nuten lang gepeitscht. Zahlreiche andere Kinder gaben gleiche Mißhandlungen in der Untersuchung an. Eugenie Lebailleff gibt an, daß Fräulein Angelika ihr ein Bund Brennesseln auf den Leib gedrückt und mit ihr noch andere grausame Scheußlichkeiten vorgenwmmen hat. Alle Kameradinnen haben dies gesehen. In anderen Fäl len wurde das bemitleidenswerte Mädchen mit kaltem Wasser übergossen und durfte dann nicht einmal die Klei dung wechseln. Louise Boizard wurde zur Bestrafung in den Schweine st alt gesperrt, wobei es von einem Schweine in das Gesicht gebissen wurde.' Erst auf sein wahnsinniges Hülfegeschrei hin wurde das Kind, halb tot vor Angst, HMauHgelassen. Do weit die amtlichen Feststellungen. Tiefe Leiden der jungen Mädchen erregen selbstverständlich in Frankreich überall das gewaltigste Aufsehen. Ein Roheitsakt schlimmster Art hat sich, wie Mau dem B. L.-A. berichtet, bei Eilendorf in der Nähe von Aachen zugetragen. Tie dort wohnhaften Gebrüder Matthias und Hubert Vossen wurden auf dem Heim wege aus dem Wirtshause von mehreren Personen Über fällen und gemißhaNdelt, Matthias starb einige Stun den nach dem Ueberfalt infolge der erlittenen Schläge; ihm war der Kopf eingeschlagen und die Augen ausge stochen. Am ganzen Körper-befand sich keine heile Stelle mehr, Hubert war ebenfalls übel zugerichtet; er konnte sich mühsam nach Hause schleppen, um den Vorfall zu be richten. Den eltgenen Gatten auf der Jagd an geschossen. Gtaf Preysrng hatte dieser Tage in der Vo!k- mannsdorfer'An bei Moosburg eine Jagd veranstaltet, zu der unter anderen auch der Graf und die Gräfin von Holnstein als Gäste geladen waren. Während des Trei bens glitt nun die Gräfin au einem Abhange aus, wo bei ihr Gewehr zur Entladung kam. Die Schrotladung traf ihren in der Nähe stehenden Gemahl, der mcht un erhebliche Verletzungen erlitt und sich sostort in ärztliche Behandlung begeben mußte. Glücklicherweise ist eine Lebensgefahr nicht vorhanden. Winter im Rieseugebirge. Wählend eS unten ich Tale hin und wieder regnet.und trübes! Wetter herrscht, schneit es auf dem Kamme tüchtig. Bereits bis auf die GebirgSaufgänge reicht der Schnee -Mab. Man hat auch gen Verhandlung wmmr 2Sj gewesen, daß- sich- die- Go»—» d«w «Mräukeu uod. uar all«« d«n vptun»-«mlffe^«<kdv-->e««« zu,«wandt hätten. au» Berlin. Zeügen aetäl reichen Bewi friedenSbruch und Aufruhr nicht vorlieg«; eS verurteilte vier Techniker wegen Aufkauf» zu je 100 Dlk. Geldstrafe und einen Techniker wegen Widerstands zu 30 M. Geldstrafe; die übrigen Angeklagten wurden kostenlos fretgesprochen. Bon Geestemünde kommt die offenbar au» dem Berliner Auswärtigen Amte stammende Mitteilung, eS seien nun- mehr wegen der Beschießung des deutschen Dampfers „Sonntag" in Petersburg auf diplomatischem Wege die Forderungen geltend gemacht, nachdem Art und Umfang de» Schadens sestgestellt worden sind. Ueber die deutsche Straferpedition gegen die Eingeborenen von Neupommern (Bismarck-Archipel), die eine Anzahl deutscher Missionare und Schwestern ermordet hatten, erfährt der „Morning Leader" auS Sydney: Das deutsche Regierungsfahrzeug „Seestern" ist aus Neupommern hier eingetroffen. Der Kapitän teilte mit, daß di« Straf expeditton über 70 an dem Aufstand beteiligt gewesene 'Eingeborene erschossen und 12 gefangen genommen habe, die dann zum Tode verurteilt wurden. Der „Seestern" ließ eine bewaffnete Abteilung zurück, um die Baimingberge abzustreifen. Ueber seine Wiener Mission äußerte sich Gra f Posa- dowsky im Gespräch mit einem Redakteur der „Zeit" folgendermaßen: Ich bin nach Wien gekommen, um mit möglichster Beschleunigung die Handelsvertragsoerhandlungen zu betteiben. Wenn überhaupt, muß der Vertrag im Laufe dieses Monats zustande kommen. Wir müssen dies im Interesse des deutschen Handels und der deutschen Industrie wünschen, denn diese beide Faktoren müssen iiber die künftige Gestaltung der handelspolitischen Verhältnisse möglichst bald orientiert werden, da sie für ihre Kalkulationen eine mög lichst stabile Basis brauchen. Im Mittelruhrgcbiet ruft, wie man den „L. N. N." aus Köln berichtet, die Meldung von einer weiteren Stillegung von Zechen erneute Aufregung hervor. Außer der Zeche „Berneck" in Stiepel, welche den Betrieb mit Jahresende ganz einstellt, geht auch auf „Julius Philipp" in Wiemelhausen der Betrieb seinem Ende ent gegen. Die Belegschaften dieser Zechen wurden bereits um tausend Mann vermindert. Die bedrängten Gemeindeein gesessenen beschlossen wiederum eine Eingabe an das Handels ministerium, dieses um Hilfe in ihrem schweren Kampfe bittend. Rußland. Die russische Regierung sieht sich veranlaßt, durch ihre halbamtliche „Agence Russe" der Pariser Presse ausdrück lich zu versichern, daß die Linie der äußeren Politik Ruß lands keine Aenderung erfahren hat, daß ein russisch-deut sches Bündnis nicht besteht und daß die Beziehungen zu Deutschland, dank der persönlichen Freundschaft beider Herr scher, einfach freundschaftlich sind. «alkanstaaten. Die vereinigte kretensische Opposition hat beschlossen, die vom Prinzen Georg von Griechenland angeregte Lösung der Kretafrage durch die griechische Okkupation der Insel abzulehnen, vielmehr auf der vollen Vereinigung Kretas mit Griechenland zu bestehen. Die Opposition bemüht sich ferner, eine Verfassungsrevision herbeizuführen. Nach der Rückkehr des Prinzen sind Demonstrationen zu erwarten. Amerika. Bekanntlich haben die Enthaltsamen in den Vereinigten Staaten, insonderheit die „Womans Christian Tcmperance Union", beim Bundessenate vor längerer Zeit durchgesetzt, daß ein Gesetz zur Abschaffung aller Kantinen in Heer und Flotte erlassen wurde. Seitdem aber hat, wie zu erwarten stand, die Völlerei unter den Soldaten nur zu- statt abgenommen, so daß jetzt alle verständigen Leute, die Offiziere an der Spitze, Wiedereinführung de^ Kantine verlange». Brigadegeneral G. H. Burton, der. Generalinspekttur der Armee, erklärte dieser Tage in seinem Jahresberichte, daß die Kantine einen heilsamen Einfluß auf die Soldaten austtbe. Der General sagt in seinem dem' Kriegsminister eingereichten Berichte, daß nach dem Urteil aller Offiziere des Heeres allein die Kantine den Bedürfnissen der Soldaten entspreche. Ihre Abschaffung habe nicht allein allerlei Krankheiten unter den Soldaten veranlaßt, sondern sei auch der Grund von Insubordination,,Desertion und einer Anzahl anderer Unzuttäglichkeiten, weil die Soldaten nach der Abschaffung der Kantine in schlechte Wirtschaften ge trieben wiirden, die seit der Enthaltsamkeitsbewegung in der Nähe der Garnisonen wie Pilze aus dem Boden ge schossen wären. Die Kantine sei auch in anderer Hinsicht für die Soldaten von Vorteil gewesen, weil der Gewinn auS dem Verkaufe leichter Getränke wieder den Soldaten zugute gekommen sei. Es seien von dem Reingewinn gute Blätter angeschafft und die Kost sei verbessert worden. Alles die« habe den Soldaten zufriedener gemacht. General Burton weist dann in seinem Berichte auf die Erklärung des Generalinjpekteurs der Truppen auf den Philippinen 'UP- und verkstuf von StEAttPEptere«, PftrrkdHriefen, Aktie« n. Viülöstmg Mer wcrthaknden H«»po»- undOjMtdt«deKWttt»e. verwalt««- oNe«er, A«stmahnms -efchlvffetzer DchM. ' HßrtzftNt-e alß», WrMr-ttungeu fit» den Winker -WWett. M» ist verbessert und nachgesche» kvms, Pen», Tie TelegvaAendräht« zur Kopp«, dl« tm Winter durch-'den Rauhfrost zerstört würden, sind, abgenonchten worden usw. Die Baudenwirte sinh größtenteUL zu Tale gezogen. In den Baude» sorgt aber int Winter ein Näch- i«v für die Touristen, die sich, die Berge etnmäl in des Wintett» Pracht und Herrlichkeit anschen wollen. Sind die Schneeverhältnisse gut, dann wird «» nicht lange dauern, und Schlitten- und SchveeschuMhren beleben. wie/ der da- Gebirge, lleberhaupt hat die MnterchurMk in -Ken letzten Iahten bedeutend -ugenommen. Kavaliere — Ehe — Wucher. Ein sensationel ler Wucherpvozeßfwird am nächsten Montag vor einer der. Berliner Strafkammern seine» Anfang nehmen. «nge- klagt ist, wie das „M. T" berichtet, eine «Zrau Hartert, deren „Salons" am Magdeburger Platz jahrelang Line» Mittelpunkt der Welt, in der MM sich nicht lgngWilt, bil deten Man erinnert sich noch des ersten Prozesses, dessen Gegenstand sie war und der nyt ihrer Verurteilung zu «inep längere, Freiheitsstrafe endete, die sitz augenblick lichnoch da sie leidend ist, in der Krankenabteilung des Gefängnisses verbüßte Tie neu« Anklage, die ant Mon tag zur Erörterung gelangen wird, beschäftigt sich dies mal Mit einer anderen Spezialität der vielgewandten Frau, mit ihrer bekannten Tätigkeit als Heiratsvermitt lerin. Tas Gebiet, das sie sich erkoren Hatte uNd jahre- lang mit großem finanziellen Erfolge bearbeitete, war dasj Zustandehringen von <Wn zwischen adligen Kava lieren und Töchtern der Hochfinanz, Ter Prozeß dürste in dieser Hinsicht höchst erstaunliche Enthüllungen zur Folge haben. Tie Anklage stützt sich darauf, daß Frau Hartert sich in einzelne» Fällen von den Mitgifffqgern, die sich vertrauensvoll an sie wandten, Provisionen ver sprechen ließ, in deren Höhe eine wucherische Ausnütz ung ihrer Notlage erblickt wird. So werden wir die gvelle Beleuchtung eines der dunkelsten und unerfreu lichsten Kapitel unsere- modernen Großstadttreibens er leben.