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Annahmestelle°''b.L?"ThürlngerKunstfärbereiLchem.WäschereiKönigseeb->l.ilIch8vkmil!t/;L" „Laß das Kind thun, wozu ihr richtiges Gefühl sie treibt," sagte der Vater. „Da» Wetter ist still und klar, und sie hat sich jetzt erholt. Man soll in der Welt nichts bald tbun. Komm, mein tapfere» Mädchen Du wirst mir die beste Führerin sein." L Fran Wendler wollte noch Einwendungen machen, aber er schob sie bei Seite. „Wir dürfen keine Minute mehr verlieren; halte Dich bereit: wer weiß, ob ich Dir nicht einen Gast in» Hau» bringe," raunte er der Tochter zu, während er schon die Thür öffnete und Helene vor sich hergehen ließ. Tamenkragen Wäsche I Kinderklewchen ü Alle Sorte« Decken ff Schürzen Wachstuche usw.IV (Sartnutnu» S I), Obbowt»»»«tt: ^eit di» 8«pt«ud« 7—U voä g—« vdr, Ootod« di» Wir» 8—12 2—8 vdr. Reinw. Kleiderstoffe ck Barchente Kattune Weitz- u. Leinenwaaren Wok- nn- Banmwollwaaren. t» Metall, Ei-Lea- und Liefet nLokz in all» Größe» und Preislagen stets vorräthig. Her». Gchlegel, Laapistr. Nr. 8S. „Er ist fort!" sagte sie leise und ein tiefer Atemzug hob erleichternd ihre Brust. „Bist Lu auch ganz sicher, daß e» an dieser Stelle ge wesen ist?" fragte der Großvater. „Es könnte leicht sein, daß Dich die Angst geblendet hätte." Helene schüttelte den Kopf, schaute sich aber doch noch einmal prüfend uni. Ehe sie antwortete, kam der Hund herangesprungen und zerrte einen Gegenstand mit sich, den er am Boden anfgefnnden haben mochte. Der Förster bückte sich, hob ihn auf, hielt ihn der En kelin unter die Augen und schleuderte ihn dann von sich, so daß er weit in da» Dickicht hineinflog - Mauerziegel hat im Bedarfsfälle jederzeit preiswerth abzu geben Dampfziegelei Rittergut Grauprig b. Liegenhain i. S. * Otto Weichert. Dirke vo» 1O OOO tkromei, «ass i» Kolke- chiag r» einer lebhafte» Debatte «»laß gab, tadel» mehrer« Mitglieder, besolden von de» Sorialdemokratr«, de» ver schlag entschieden beklftchsten. NtchltNtd. vo» der fialändische» Deputation, die oo« Kaiser abgewtese» wurde, ist der größte Lheil berest« »ach Kinland Mückgekehrt. Einige hoffe» »och, daß die Adreff» a» de« garen vielleicht d»rch de» Staattsecrttär sßr Ftnftnd, Geurral Procope, überreicht werde» könnte. Die vtttschrift ist von b2SOOO Fiuläadern beiderlei Geschlecht« untrrzrichnet. Aufruf zur Errichtung einer sächfischen Heilstätte für Trunk süchtige. Da« deutsche Volk ist in» neue» Jahr« 1899 vor hoch wichtige Aufgaben nach außen und i« Innern gestellt. E« wird sich i« W-tteifer mit andern Völkern nur dann sieg reich behaupten können, wenn e« seine kö p-rltche, geistige und sitt liche Srsundhett wahrt Eine d r größten Gefährdungen dieser G.sundhett ist die Trunksucht. Da« vo» ihr e> zeugte Urhül verbirgt sich allerdtn;« «eist in da« G.hetmniß der Familien und in die Lbzeschiedenhrtt der kranken- und Armenhäuser, oder der Straf- und Irrenanstalten; aber e« al« da« «md, welch«« der vörgm-el »ernrsach«. Die Versager des demschen btrgerltch«» Gesetzbuch««, welch«« am 1. Jmmar 1200 t» Kraft tret«» soll, bez»ichnen di« Tr«»ffncht al« «i»« so ernste Krankheit de« Bolk-körper« »nd da« Verlang«» der öffe»1ltch«» «et»»»g nach gesetzlicher Bekämpfung de« Urbel« al« eia so dringende«, daß »an sich der Aufgabe »icht hab« entziehe» können, zur Erreich«« diese« Ziele« mttzowtrken." Rach Paragraph « de« bürgerlichen Gesetzbuch«« kann daher ent- »tndigt wtrden r .»er infolge von Trunksucht sein« Ange- l»g«»hettt» nicht zu besorge» vermag, odrr ftch oder sein« Familie der Gefahr de« Roi hstande« «»«setzt, oder di« Gtchrr- hett Anderer gefährdet." Die praktisch« Tragweite dieser von alle» Menschen- freunde» al« ei» erlösend«« Wort rwp'undenen Bestimmung läßt fich »och nicht absehen. Nur soviel steht fest, daß in Zukunft Trunksüchtige leichter al« bt«hrr entmündigt werden können. Die Entmündigung wird den Trunksüchtigen selbst nur zum vortheil gereichen ; denn sie ermöglicht ihre Unter bringung tu eigen« dazu bestimmten Anstalten, in welchen «ine dauernde Heilung erfolgen kann. Boa der Trunksucht Geheilte können wieder glückliche und beglückende Familien väter und nützliche Mitglieder der ««« chltchru Gesellschaft werden. Da« LS. Jahrhund.rt hat die rettende Unterbringung der früher geächteten and eingekerkertea Irren in wohlorgaoi- firten Heilanstalten erreicht, nachdem «an erkannt hatte, daß diese Unglücklichen nur krank« seien. Da« SO. Jahrhundert wird ftch auf dem Gebiete der werkthätigen Nächstenliebe einen ähnlichen Ruhmestitel erwerben, wenn r« die Trunk süchtigen rbenfall« al« kranke behandelt und sie wirklich zu heile» sucht. * Wie da? Königreich Sachsen zuerst unter allen deutschen Schweigend verfolgten Großvater und Enkelin die ver schlungenen und sich vielfach kreuzenden Waldwege. Jetzt war die Waldwiese erreicht. Der Mondschein lag hell dar auf : um so dunkler stach der sich an der anderen Seite fvrtsetzende, zumeist von Nadelholz bestandene Wald da von ad. „Dort, dort!" flüsterte Helene, sich eng an den Groß vater schmiegend, „da drüben ist e»; aber ich sehe nicht« mehr." „Das Mondlicht täuscht," autwortete, ihre Hand fester fassend, der Förster. „Mut, Helene, Mut! Bist Du so lange mein braves, tapfere» Mädchen gewesen, wirst Du Dich doch nicht im letzten Augenblick al» ein Hasenherz erwei sen." Und er führte sie über die Lichtung in den Wald hin ein. Die Eiche war bald erreicht. Man konnte sie nicht gut verfehlen, denn die Gefährten, die einst mit ihr auf diese Stelle herabgeschaut, waren sämtlich der Axt zum Opser gefallen Da» junge Mädchen, da» während der letzten Minute unwillkürlich die Augen geschloffen hatte, öffnete sie auf einen Zuruf des Großvater« und schaute sich mit pochen dem Herzen im Kreise um. Alle» war still und leer, von den» geretteten Selbstmörder keine Spur zu entdecken. „Kein Zweifel mehr, wir sind zur Stelle, aber unsere Hilfe kommt zu spät," sagte er. „O, Großvater, glaubst '» u, daß der arme Mensch doch noch nmgekoinmen ist ?" fragte Helene angstvoll. Der Förster lächelte. „Wenn da» der Fall wäre, so müßten wir ihn ;a hier finden. Sei ohne Sorge, er hat sich erholt und das Weite gesucht. Ha, was haben wir denn hier?" Er bückte sich bei den letzten Worten, um ein Ding aufzuheben, welches er mit dem Fuße berührt hatte, und hielt einen Weidenkorb in die Höhe. „Mein Korb!" schrie Helene. „Aber er ist leer." Al» könne sie diese sie tief erschütternde Thatsache noch immer nicht als wahr anerkennen, suchte sie in einen» ziem- lich weiten Unrkreise und trieb auch den Hund an, iyr zu helfen. Sie fand nichts al» die Postanweisung, deren Be trag Heleire auf dem im Dorfe befindlichen Postaint hatte einzahlen sollen. Wie niedergedonnert stand da» junge Mädchen und rang die Hände. Erst nach einigen Minuten fragte sie, schüch tern zumFörster aufblickend: „Großvater, glaubsrLu, daß er ... er, den ich gerettet habe, den Korb geleert hat?" „Ich glaube e» nicht nur, sondern bin davor» über ¬ zeugt," antwortete der Förster, dessen immer noch sehr scharfes Jägerauge suchend den Boden gemustert hatte. „Hier sind nur zwei Fußspuren. Der Eindruck Deiner klei nen Stiefel, mein Kind, und der eines schmalen Mannes- stiefels, wie solche von unseren Landleuten nicht getragen werden. Und Du sagtest, der .. der Mensch sei städtisch ge- ! kleidet gewesen." > ' „Das war er. Er war jung und anständig gekleidet. Und doch ein gemeiner Dieb!" fügte sie, als müsse eines da» andere ausschließen, empört hinzu. „Wie abscheulich, die Eßwaren und den Wein, die für Arme und Kranke bestimmt waren, zu stehlen." So ernst dem Förster auch zu Sinne war, nötigte diese rührende Naivität ihm doch ein wehmütiges Lächeln ab. „Für wen der Inhalt des Korbes bestimmt war, konnte er nicht wissen," entgegnete er, „und selbst wenn er es vermutet haben sollte, darf inan nicht zu scharf über ihn urteilen. Vielleicht war er in diesem Augenblicke selbst ein Hungernder, ein Verschmachtender. Wie darf man ihm da ! einen Vorwurf daraus machen, daß er nach dem griff, wa» sich ihm zu seiner Sättigung darbot?" ! „Ach, Großvater, wie gut bist Du! Ja, ja, so wird es sein!" sagte Helene schon halb getröstet, doch schon im nächsten Augenblick schrie sie wieder auf: „Aber das Geld, da» Geld, Großvater, er hat auch das Geld genommen, i da» Du an die Forstkasse abzuliefern hast! Du wirst in ' schwere Ungelegcnheiten kommen, und ich .. ich trage di« Schuld daran!" In ihrer Verzweiflung umklammerte sie mit beiden Händen den Hal» des alten Mannes und schluchzte herz brechend. Auch der Förster war tief betroffen, dennoch redete er ihr liebevoll zu. „Weine nicht so sehr, Helene, ich kann morgen schon Rat schaffen. Der Verlust ist empfindlich aber er »nacht mich noch nicht unglücklich, und wer weiß, ob wir da» Geld wirklich schon verloren geben müssen." Fortsetzung folgt.) 6S,1L «tr»«« reelle und billigste vei«ivo«ellel In mehr als Illbb«» Familien Im Gebrauche» A'äustzLvätzrii, »Susedauue«, Schwaneafeder«, «ch»a«eu»au< «e« u. alle anderen Sorten Beltsedern u. Daunen. Nett heit u. beste Nei«Ia««g aaranttcrt! Gute, preiswerte Bettsedcrn P. Pfund für «,««; 0,8«; 1^4; 1,40. Prima Halb»a««e» 1,«»; 1,80. Polarfeber«: Halbweib2; weiß 2,so. Silberweide »ä«le- u. S»«a«eafe»era »: s,5»; 4:». Silbern-Atze «Safe- u. «chwanenba«- «e« S.7S: 1; 8; 10 ^4 acht cht«rst«che «««»«»«e« 2,b«: d. P,larba««e» S: 4: s Lede» beliebt»« Quant«» zollfrei gegen Nach«. I Ntchtg-sallcnde« de- reitwilllgst auf «ufere »oste« zurilckgenommen. ffvvklvl'öb 6o. in »wreorcl Nr. «o in Westfl. IM" Probe« und aussUhrl. Preisliste«, auch «der Kett»toll«. »»so»st und portofreil Angabe der lörelal»»»« für Federn» und Daunen-Proben l erwünscht! (8odnöilier-wboit) ausgesprochene Neuheiten sind fänimtlich in großer Auswahl am Lager. D5 ZA/FöMtwev, « Mannfacturwaarenhaus, Wettinerstr. 1. empfiehlt Mrmnes Llläerlei», Möbelfabrik, Saatkartoffeln, weiße Rosen und Richters Jmper. sind zu verkaufen, sowie eine Partie ! Buchsbaum ' auf Rittergut Merzdorf. Staat— tz«» Irr«» «ine Arftnchichätt« bereitet«, ft »Iß» «« a»ch diesmal wilder mit der Errichi»»- «stwr «Ke» Em forderniffe» entsprechenden Sffemtttche« HeUßltltt» fk» rrmttfüchttUe vorangehen. Da« von der königliche» LtaatSregterong »»d de» Landtage de» Mäßigkestübestrebungen bisher bewies»»« Wohl wollen hat de» Dresdner Bezirkiveretn gegen de« Mißbrauch geistiger Getränke ermuthigt, die vorbrrettenden Maßnahme» zur Errichtung einer -»«einnützt-en, staatlicher Überwachung zu unterstellenden sächfischen Hnlftätte für Trunksüchtige ft rasch wie möglich zu treffe«. Diese Heilstätte ist dazu be- timst, Trunksüchtige au« allen Siänden auszunehmen. Da da« chwtrrige Untern» hmru bedeutende Mittel beanspruche» wird, o wende» fich die Unterzeichnet« an gemeinnützige Männer und Frauen in alle» 8a»de«theUen Sachsen« mit der Bitte um thatk, ästige Förderung de« gemeinsamen Werke«, Die unterzeichneten Mitglieder de« Vorstand»«, die Ge- schäit«stelle de« Dresdner Beztrkverein« gegen den M'ßbrauch geistiger Getränke, Dre«vrn-Nrustadt (Wasserstraße 71) find gern bereit, Beiträge in Empfang zu nehmen. Dr-«den, im Februar 18SS. Der Vorstand des Dresdner Bezirks- verein- gegen den Mißbrauch geistiger Getränke. Assessor Dr. Rudolf Btsser. Geh. Reg.,Rarh Prof. Dr. V. Böhmert, Vorsitzender. Amtsrichter Dr. jur. Arthur Esche. Dr. «ed. Erich F ade, Schriftführer. Hofrath Dr. mrd. G. Ganser, Oberarzt. Oberst z. D. B. Hoch, stellv. Vorsitzen der. Amtsrichter Dr jur. B Höckaer. Dr. med. E. Metnrrt. Oderfinanzrarh 8. Neumann. Fabrikbesitzer D. Reh, kasstrer. Rentier Franz Schorn. General der Artillerie z. D. O v. Schweingel. Orconomierath O. Sieber. Fabrtkdtrector Dr. Karl Wilken«.