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vertttche« «a «iichßfche». Riesa. S. Jmi 1902. — Tie heute vormittag über das Befinden Sr. Maj. des Königs aus Sibyllenort eingegantzenewNach- richten lauten erfreulicher Weise etwas günstiger.. Das heute, Montag, früh 7 Uhr ausgcgebene Bulletin besagt: Se. Majestät der König haben in der vergangenen Nacht ruhiger und länger geschlafen als die Nächte vorher. Tas Allgemeinbefinden ist hellte früh ein wenig besser. Ter Puls ist zwar noch beschleunigt, aber regel mäßiger. Tas Frühstück wurde heute früh mit gutem Appetit eingenommen. Tr. Fiedler. Tr. Selle. Tr. Hoffmann. Gestern, Sonntag, Vormittag ging uns folgender Be richt zu: Tas Befinden Sr. Majestät des Königs hat sich nicht wesentlich geändert. Tie allgemeine Unruhe besteht in gleicher Weise fort. Tie bedrohlichen Erscheinungen von Herzschlvüchc, die vor einigen Tagen zu ernsten Besorg nissen Veranlassung gaben, haben sich jedoch nicht wieder gezeigt. Ter Olesaminteindruck ist deshalb gegen wärtig weniger Besorgnis; erregend. Tr. Fiedler. Tr. Selle. Tr. Hoffmann. Beide dtachrichten, die wir im Laufe des heutigen Vor mittags bereits bekannt gaben, lassen darauf schließen, aß eine Besserung in dem, Befinden des hohen Krau len eingetretcn ist und sei hier dem innigen Wunsche Aus ruck gegeben, daß dieselbe anhatte und bald zu voller Genesung führe. Tas „Dresdner Journal" veröffentlichte am Sonn abend Abend in einem Sünderblatt in Ergänzung der Bulettins noch folgende Mittheilungen: „Am Tonners- tag Abend hatte Se. Majestät der König etwa eine Stunde aus der Veranda liegend zugebracht. Als Se. Majestät nach 8 Uhr sich zur Ruhe begeben wollte und sich be reits im Schlafzimmer befand, trat plötzlich ein Anfall . on Hcrzschläche und Athemnoth ein, der zu den größten Besorgnissen Anlaß gab; ein ähnlicher, schwächerer An fall, vermnthlich dnrch eine Blutung veranlaßt, war be- . its am Montag voranSgegangen. Ihre Majestät die Königin, welche sich im Zimmer befand, ließ auf Wunsch Sr. Majestät den Geistlichen herbeirrufen. Mit Andacht empfing Sc. Majestät die heiligen Sterbesakramente, ihm selbst zur großen Beruhigung. Bald darauf trat bei Sr. Majestät dem Könige eine Erholung ein, so daß er selbst auorducte, die Umgebungen, die inzwischen das Zim mer angesüllt hatten, möchten sich zur Ruhe begeben. Tem schweren Anfalle folgte tiefer Schlaf. Tie besorg- uißerregenden Erscheinungen von feiten des Herzens kehr ten nicht wieder. Am Freitag verbrachte Sc. Majestät der völlig mehrere Stunden schlafend. Trotz des vorhandenen Schwächegefühls ist der Appetit rege, die Stimme kräftig. Sc. Majestät verlangte wiederholt nach Zeitungen und nahm an Berichten aus der Residenz lebhaften Antheil. Ter Tag verlief ohne wesentliche Störungen. Tie Nacht ruhe wurde durch asthmatische Beschwerden mehrfach unterbrochen. Sonnabend Vormittag empfing Se. Maje stät den Besuch Sr. königlichen Hoheit des Prinzen Georg, welcher längere Zeit im Gespräch am Krankenlager ver weilte. Ihre Majestät die Königin verläßt dasselbe nur auf turze Augenblicke und während der heiligen Messe in der anstoßenden Kapelle. Se. Majestät der König liegt in dem geräumigen rothseidenen Wohnzimmer nach der Gartenseite hin, in dem Ncbengemach hält sich jederzeit einer der anwesenden königlichen Acrztc auf, sowie das ttammcrpersonal. Tie Theilnahme an der schweren Er krankung Sr. Majestät ist allgemein. Aus Sibyllenort, 7. Juni, schreibt die „Schics. Ztg." u. A. Folgendes: Ter heutige Sonnabend verlief wie der gestrige Tag. Nur daß der Himmel mit Sonnenschein iärgte. Regentropfen fielen öfter tagsüber, und Abends in der zehnten Stunde regnete cS wirklich. Für das Be finden des Königs ist dieser Wittcrungsumschlag indes; von großem Vorthcile. Tie Hitze, die wir bis vorigen Donnerstag hatten, hat ihm ersichtlich geschadet und wohl de» schweren Anfall am Donnerstag Abend mit verschul det. Jin Krankenzimmer des Königs wird ja nicht nur die Temperatur, auch der Sauerstvsfgehalt der Luft streng und genau nach der jeweiligen Vorschrift der Acrztc geregelt. Tie Frau Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen verweilte bei ihrem heutigen Besuche kaum eine Viertel stunde lang im Schlosse. Im Laufe des Nachmittags suhren Graf fyork (Schlcibitz) und Gemahlin am Schlosse vor. Sie blieben kaum Minuten. Etwa um 6 Uhr Abends wagten einige Damen und Herren voin Dienste in zwei Wagen eine kurze Apsfahrt in der Richtung nach Do maischine. In irgend größere Entfernung vom Schlosse traut sich Niemand, der dahin gehört.,, Zur Pflege im Krankenzimmer sind Borromäerinncn mit herangezogen. Tie im Schlosse her "schenke gedrückte Stimmung hat sich auch den Tvrfbenwhnern mitgetheilt. Namentlich den iveiblichcn Theil de .' Bevölkerung unseres Ortes sah man Abends truppweise in der Nähe, ja in möglichst nächster Nähe des Schlosses stehen, die Blicke auf den Mittelbau gerichtet und leise flüsternd. Ter hohe Kranke muß viel Liebe und Verehrung erworben haben in den langen Jahren seit dem Tode des letzten Herzogs von Braun schweig, der im Herbste 1884 auf Schloß Sibyllenort starb, denn allgemein und tief und innig ist die Antheilnahme an seinem gegenwärtigen schweren Geschicke, und man che- stille Gebet Um seine Wiederherstellung mag hier bei uns brünstig alltäglich und namentlich allabendlich von frommen Lippen emporsteigen zu dem Herrn der Welten. Heute Nachmittag erhielten wir aus Sibyllenort noch folgende Mittheilung: In der nächsten Umgebung de» Königs giebt man, nach den neueren Beobachtungen deS Krankheitsverlaufes, die Hoffnung nicht auf,, Kauder König auch diesmal den Anfall überstehen wird. Tor hohe Pa tient ist sich der Schwere seiner Erkrankung wohlbewußt; gleichwohl nimmt er regen Antheil an den Ereignissen in seinem Lande. Das Frühstück am heutigen Morgen verzehrte er mit gutem Appetit. Immerhin ist die Lage noch sehr ernst. — Der Bericht über die -estrige Jubiläumsfeier des Königl. Glichst KrirgervereinS »König Albert" befindet sich iu der Beilage. —* In der letzten Zeit find wiederholt Fäll, zur Kennt« "iß de« Etodtrath« gelangt, in denen den Bestimmungen de« OrlSgesetze«, die Fleischuntersuchung im Stadtbezirk Riesa rc. be treffend, nicht allenthalben nachqrkommen worden ist. Dies» Uebertrrtungen betreffen in der Hauptsache do» au« Ortschaften innerhalb Sachsen« stammende frische Fleisch und da» von außerhalb Sachsen» ringeführte verarbeitete Fleisch. Zur Ver meidung fernerer Uebertretuugen und daravS rrsultirenden Un annehmlichkeiten sei darauf aufmerksam gemacht, daß alle» frische Fleisch, welches von Thieren flammt, dir innerhalb Sachsen« gelchlachtrt worden find, und welche« in den Stadtbezirk Riesa eingrführt werden soll, vom Einführenden obne Verzug im städtischen Fleischschauamte Im hiesigen Schlachthof zur Vor nahme einer Kontrolbefichtigung vorzulegrn ist. Dieselbe soll feststrllen: ob da« Fleisch ordnungsmäßig der Fleischbeschau unterworfen und bankwürdiq befunden worden ist, ob e« den behördlich vorgrschriebenen Vorschriften über Größe rc. «ntsvricht und ob e» sich zur Zeit de« Borlegen« noch in genießbarem Zustande befindet. Einer derartigen Kontrolbefichtigung unter liegen ferner alle geräucherte oder sonstig verarbeitete Flriich- woaren, welcke von außerhalb Sachsen« stammen und die hier ieilgehalten werden sollen. In dieser Beziehung seien haupt sächlich Delicatesienhändler, Besitzer von Schank- und Sprise- wirthschaftrn rc. da-an erinnert, daß dieselben alle von ihnen bezogenen Schinken und Wurstwaaren au« den bekannten Fabriken in Braunschweig, Goths, Gera, Apolda usw., ferner die sogen. Frankfurter- und Regensburger Würstchen vor dem Festhalten einer Kontrolbefichtigung zu unterziehen haben. Jedwede Sen. düng von Schinken und Wurst außerhalb Sachsen», welche nach weislich zum Privatgebrauch bez. Hausbedarf deS Einführenden bestimmt ist, unterliegt diesen Bestimmungen zur Zeit noch nicht. — Ein am Freitag Abend in der zehnten Stunde auch hier mehrsach beobachtetes Meteor ist in verschiedenen Landes- theilen gesehen worden. — Se. Majestät der König hat bestimmt, daß die jenigen oberen Militärbeamten, die von den Mann schaften durch Anlegen der rechten Hand an die Kopfbe deckung zu grüßen sind, und zwar: die Militär-Inten danten, -Jntendanturräthe und -Jntendanturassessoren, die Oberkricgsgerichtsräthe und Kriegsgerichtsräthe, die Ober zahlmeister und Zahlmeister, die Korpsroßärzte, Oberroß ärzte und Roßärzte, die Festungs-Obcrbauwarte und-Ban- warte an der Uniformmütze zwischen den beiden Kvkarden ein silbernes Mzeichen, bestehend iu dem von Löwen ge haltenen gekrönten sächsischen Wappenschild, zu tragen haben. — Tie Schüler öffentlicher Schulen oder staatlich kon- zessionirtcr und beaufsichtigter Privatschulen werden be kanntlich von der Staatscisenbahn-Verwaltung zu ge meinschaftlichen, unter Aufsicht der Lehrer unternommenen Ausflügen bei einer Theilnehmerzahl von mindestens 10 Personen (einschließlich der begleitenden Lehrer) iu der 8. Wagenklasse bei einfacher oder Hin- und Rückfahrt zum halben Fahrpreise befördert. Zwei Schüler derjenigen Klassen, die im Mlgemcineu von Kindern besucht wer den, die das zehnte Lebensjahr noch nicht überschritten haben, werden hierbei für eine Person gerechnet. — Diese Fahrpreisermäßigung ist, wie das CH. Tbl. aus unterrich teten Kreisen erfährt, von der Staatseisenbahnverwaltung auch einem Turnvereine für eine Schülerabthcilnng zuge- standcn worden. Tie Ausdehnung dieser Vergünstigung wurde von den Bctheiligten freudig begrüßt. — Tie am 10. April d. I". für einen großen Theil unserer Süßwasserfische eingetretene Schonzeit erreichte mit heute Montag, den 9. Juni wieder ihr Ende. Bon da ab sind für den Fang wieder frei: Weißfische, Rapfen' (auch Rapf oder Schied), Schmerlen, Barsche, Zander. Ka rauschen (auch Giebel, Schnciderkarpfen, Gareisel),. Schleien, Barben, Bleie (auch Brassen oder Brachsen), Zehrten (auch Zärthc, Silberzehrtc oder Nußnajsc), Alande (auch Nerf ling, Kühling oder Äängling), Rothfedern, Rothaugen, Döbel oder Aitel, Aeschc und Asche, Maifische oder Alse, Finte und Störe. Selbstverständlich dürfen diese Fische auch wieder feilgeboten und verkauft werden. Bon den Fischen und sonstigen genießbaren Wasserthieren unter liegen jetzt keine Arten der Schonzeit. — Wochrn'pielplan der Dresdner Hofthearer. Opernbau«. Dienstag: Die ReglmentStochter. Auf Kem Markenball. Mittwoch: Don Juan. Donnerstag: Hoffmann« Erzählungen. Freitag: Gr. schloffen. Sonnabend: Rübezahl. Sonntag: Rübezahl. Schau spielhaus. Dienstag: Da» goldrne Meß. 3. Theil: Medea. Mittwoch: Da« Stiftungsfest. In Eivil Donnerstag: FlochS- mann al» Erzieher. Freitag: Di« Hochzeit-reife. Der Hoch. zeitStag. Sonnabend: E« leb« da« Leben. Sonntag: Zum ersten Male: Heimath. Merschwitz. Du die Zeit der Verpachtung der Kirschen, alle« g«kommen ist, zeigt sich« erst recht, welch großen Schaden di« Matftöste angerichtet haß«, von hier wird dem »Grh. Tbl." mitgetheilt, daß der Pacht, de, and«« Iah« 1200 dB 1400 Mk. betrug, in diesem Jahre nmc — 1 Mark «gaß. Vlasrvitz. Auf der Loschwitz—Blasrwitzer Wbßrücke find i» Jahre 1S01 73 634 M. 8 Pf. an Brückengeld Ver rinnahmt Word«. I« Iah« 1866 betrug dir Ei»nähme 78 418 M. S3 Pf. Die Verzinsung und Tilgung der Brücken- bauschuld und di« Verwaltung-kosteu bei der Brücke erfordern jährlich die Summe von 54000—55 000 Mark. Pirna. Da» tiesbrdauerlichr Lorkommniß bei Heidenau, von de« wir io vor. Nr. berichtet«, hat bereit» insoweit Auf klärung gefunden, al» die Herkunft der beiden Unglücklich«, welche im Wasser ihr« Tod sand«, ermittelt worden ist. Sir stamm« au» Sebnitz, wohin die bei der Todt« aufgefuudrn« Fahrkarte die Spur führte, und find die Ehefrau und der Sohn de» Techniker« Hartmann, welcher zur Zelt beim Wasserleitung». bau in Altenberg beschäftigt ist, woselbst die beiden Ertrunken« ein« Besuch hab« abstatten wollen. Di« Eheleute lebt« in glücklichster Ehe und sind dr«halb Beweggründe für die entsetz liche That der jung«, 25 jährigen Frau nicht ersichtlich. Zittau. Au« einer Höhe von 4 Metern stürzt« hier der Klempnergesellr Ullwer bei Vornahme einer Dachreparatur aus da« Gtraßenpslaster herab, wobei er rin« Schädrlbruch er litt, der seinen Tod herbeiführte. Zittau, 6. Juni. Die hier wohnenden tschechisch« Ar beiter, welche vor einigen Monaten unter dem Verdachte anarchistischer Umtriebe verhaftet, aber bald wieder freigelass« worden waren, sind au« dem Gebiete des Deutsch« Reiche» al» lästige Ausländer auSgewiesen worden. Die Au«grwirsrn« solle« mit den zur selb« Zeit in Grottau verhafteten tschechischen Ar beite«, welch« sich gegenwärtig vor dem Reichrnbergrr Schwur gericht wegen Grheimbündelei verantworten müssen, in Brr- bindung gestanden haben. Kamenz, 6. Juni. Der Ort Schwosdorf wurde am Donnerstag von einem furchtbar«, dreiviertel Stund« lang währenden Hagelwettec heimgesucht, wodurch fast die Hälfte der Ernt« an Roggen, Hafer, Weizen, Hridekorn rc vernichtet wor den ist. Vornehmlich di« Kornfelder bieten mit den millionen fach geknickten und abgeschlagenen Aehren und Halmen einen traurig« Anblick dar, weiter find von den Hagelkörnern die Bäume theilweise ihre- BlättrrschmuckiS und Fruchtansatzes be raubt worden. Da der Hagel bei fast vollständiger Windstille fiel, so blieben wenigstens die Fensterscheiben ohne Ausnahme unversehrt. Der an den Feldern angerichtet« Schade» wird leider nur theilweise durch Versicherung gedeckt. Die Ortsbe wohner schildern den Niedergang de» Hagel» ähnlich dem Ein drücke deS Heranbrausen« eine« EisrvbahnzugrS. Al« daS Un wetter vorübergrgangen war, bedrcktcn die Hagelkörner Wege und Fluren meist fußfoch und höher, »och am Abend waren an Abhängen eisige Masi« bi» zu einem halben Meter Höhe zu sehen. Erst vor drei Jahren wurde Schwosdorf von einrm^ in seinen Folge» jedoch weniger schweren Hagelwetter al» dem gestrigen betroffen. Vor dieser Zeit soll der Ort ein halbes Jahrhundert lang von Hagel verschont geblieben sein. Die Spuren des Hagelschlage», der auch den Ort Gelenau, jedoch weniger heftig, betroffen hat, reichen bis an di« Nähe unserer Stadt beim Restaurant „Guter Moritz". Auch in den Flurcn von HäSlich, Brauna, Liebenau, Biehla und Brrnbruch fielen Schloßen, jedoch ohne nennenSwerthrn Schaden onzurichten. Hainichen, 7. Juni. Während eine» Gewitters schlug der Blitz in «ine Waldhütte, in welcher der Fuhrwerktbesitzrr Ernst Johne aus GoSberg seine beiden Pferde eingestellt hatte, und tödtete dieselben. John und sein Kn'cht wurden nur be- täubt. — Ein anderer Blitz schlug in den Blitzcbleiter der hie sigen alt« Kirche, ohne besonderen Schaden onzurichten. Rochlitz. In Breitrnborn find in zwei Familien unter den Kindern die schwarzen Blattern auSgebrschen. (W. A.) Chemnitz, 7. Juni. Todt ausgrsunden wurde am Sonn abend Vormittag aus der Bahnstrecke bei Station Falkenau ein 19 jähriger Kausmann auS Chemnitz. Ob Selbstmord oder Un- glücksfall vorliegt, ist noch nicht sestgestellt. u Chemnitz, 9. Juni. Der dem religiösen Wahnsinn verfallene Schlaffer Ernst Werner auS Chemnitz-Koppel, welcher zur Beobachtung seines Geisteszustände« im hiesigen Krankrnbaus untergebracht worden war, hat sich gestern bet einem Fluchtver such an einem zerbrochenen Fenster den Hals durchgeschnitten, so daß kurz daraus der Tod rintrat. (CH. Allg. Ztg.) Glauchau, 6. Juni. In der am Mittwoch abgehalte nen Stadtverordnrtensitzung kam rin von 15 JnnungSvbermeistern unterzeichnetes Gesuch um Beseitigung de» SubmisfionSwesens und um Vorschläge zur anderweitigen Regelung bei Vergebung von städtischen Arbeiten und Lieferungen zur Berathung. TaS Kollegium beschloß angesichts deS Umstandes, daß dir Vergebung städtischer Arbeiten und Lieferungen nicht zum WirkungkkrciS dcS StadtverordnetenkollegiumS gehören, dir Petition an den Stadtrath zur Erwägung abzugeben. — Gestern Mittag schlug der Blitz im nahen Reinholdshain in daS Wohngebäude dr« GuiSbesitzrrS Müller rin. Da« Gebäude wurde, ohne daß der Blitz zündete, mehrfach beschädigt, doch sind weder Menscknn noch Vieh zu Schaden gekommen. — In WrldenSdorf wurde ein Deserteur vom 133. Infanterieregiment auigegrifs-n, dem königlichen BezirkSkowmando zugesührt und seinem Truppentheil übergeben. Al» Grund seiner Flucht soll er Mißhandlung durch seinen KorporalschastSführer angegeben haben. Zöblitz. Ein Wolkenbruch niedrrgrgangen ist am Freitag Nachmittag 1 Uhr zwischen Zöblitz und Ansprung. In Zeit von 10 Minuten fiel so viel Wasser zur Erde, daß do» ganze Rungstockthal einem See glich. Schnridemühlenbefitzrr Fritzsche im Rungstockthal hat ein« beträchtlichen Schaden erlitten. Die kleinen Brücken in Olbernhau sink vom Hochwasser sämmtlich wrggerissen Word«. Annaber g. Einem vielversprechenden Bürschchen wurde dieser Tage durch die Polizei das Handwerk ge legt. Ein 19 jähriger Handlungsgehilfe erschien bei einem hiesigen Einwohner und zog diesen in ein Gespräche in dessen Verlauf er um ein Glas Wasser bat., ALHrend der