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AWftr rmftAkdO irr SrsMM R WlM«. " D re öde ii. Im Sihungsscml der ehe»i. Ersten Kammer im Ständelmus tngte am Mittwocii die Hauvt- l>eilammliiiiii des LmideSverbandeS. Stadtverordneter Siegfried Imigiiitich eröffnete im Namen des geschäits- inlirenden Vorstandes die Versammlung. Für etwa drei Jahre, io fälirie er aus, iei, vor allem durch die Inflation, die Verbandstäiigteit nnd die Ver;ammlu»gstätigkeit ae- stört gewesen. Ieist aber scheine es an der Zeit zn sein, mit dein Wwderausbau zu beginnen. Zn erwähnen iei ans ter verflossenen Zeit aber doch die Beteiligung dös Lau- desverbandes an der Ausstellung. „Spiel und Sport" in der Iahresschan Deutscher Arbeit, die unstreitig als beachtlicher Erfolg zu buchen sei. ES erübrige sich, den stniienbericht zn erstatten, die Jnslation habe eben alles Iverilos gemacht. D r. Pach nicke, M. d. R, hielt dann einen Vortrag über die Neu beleb» ng des BolkSbildungswesens. Er siihrie dabei etwa aus: Wir treiben Bildungsarbeit, weil diese Aufgabe zu den dringlichsten derzeit in Deutsch land gehört. Bilden heißt die Seele gestalten. Drei Gründe machen diese Arbeit besonders notwendig. Die Bflicht der Erfüllung des Dalves-Gntachtens erfordert l'ochwertige Leistungen durch hochwertige Menschen. Der tüchtigste Mensch wird dann der vorderste sein. Es gilt, die Fähigkeiten zu entwickeln, die sich nicht un Arbeits- vrozes; selbst entfalten lassen. Der zweite Grund ist die beute herrschende Demokratie und der damit in Verbin dung stehende überwiegende Einflug der Masse: damit dieser sich wohltätig auswirke, mutz die Urteilsfähigkeit des Einzelnen erweitert werden. Dann aber hängt die Weltgeltung eines Volke? von seinem -Bilbungsstand ab. Bilduiigsgul aber ist Allgemeingut; das Ideal ist der Gc- dante der deutschen Einheitskultur. Die Gesellschaft sür Volksbildung, die schon über 50 Jahre besteht, hat das Ideal der Zusammenarbeit aller Volksschichten gepflegt, während sich andere ähnliche Bestrebungen nur an be stimmte Kreise gewendet hatten. Als Bildnngsmittel wer den benutzt: Vorträge, Lichtbild und künstlerische Darbie tungen: ihr Inhalt aber mutz in erster Linie die Heimat kunde und die Geschichte sein. Die bisherigen Leistungen Deutschlands, io sch los; der Redner, geben uns die Gewähr sür die Zukunft. Machen wir unser Volk weiter stark, ar beiten mir weiter an seiner Seele, die Zukunft wird cS lohnen! An diesen Vortrag schlotz sich eine längere Aussprache, in der u. a. Ncgicrungsrat Dr. kaphahn von der Landes stelle sür freies Volksbildungswesen im Volksbildungö- nlnisteriuiu gegenüber einem Vorredner jede Politische Tendenz für die Volksbildung ablebnte und erklärte, daß der Staat überhaupt nicht in der Lage sei, Einfluß auf die Vorträge in Volkshochschulen und anderen Bildung«, bestrebungeu zu nehmen. Der Staat habe nur die Auf- gäbe, die Schwierigkeiten zu beseitigen, die diesen Bil dungsbestrebungen im Wege stehen. Weiter sprach dann Geheimrat v. Po lenz übel Rundfunk und Volksbildung und legte eine Entschließung zu diesem Tbema vor, in der der Rundfunk als ein hochbedeutsames Bildung«- mittel anerkannt wird, wenn er die ihm gesteckten- Grenzen innchalte. An seiner Weiterentwicklung nach der Volks- bildendeu Seite hin sei ständig zu arbeite»; dem Landes- verband für Volksbildung sei ein maßgebender Einflutz auf die Spielplangestaltung einzuräumen. Diese Entschließung wurde dein Vorstand alS Material überwiesen. Zun; I. Vorsitzende» des Landesverbandes wnrde Bür germeister Dr. Külz, zum Kassierer S. Jungnitsch ge wählt; 13 Damen und Herren bilden die Ergänzung des Vorstandes. , Sine Wallfahr! zum Grabe -er deulfcheu Seele, rrotensonalagsgedanke». „Unser Lächeln starb im Kriege . .Irgendwo habest wir das schon einmal gehört, irgendwo einmal gelesen. Schwarze Gewänder tauchen vor uns auf. Eine lange, so endlos lange Reihe ernster, stiller Frauen, die ihren Gatten, den Vater ihrer Kinder, dem Vaterland gegeben in seiner schwersten Zeit, eine endlose Reihe bleicher, wehmütiger Mädchengestalten, die im fernen Feindesland mit dem Liebsten ihre Zukunft und alle, Hoffnung begraben haben, endlose Reihen einst kraftvoller, Gesunder Menschen, die heute noch unter dem furchtbaren Prankenschlag de» Welt kriege» dahinsiechen, Krüppel und Kranke, alle, die die Kriegsfolgen greis und bettelarm gemacht haben, endlose Reihen, endlose Reihen schleichen dahin mit ihren Lasten, die sie schier erdrücken wollen. Das sind die, deren einst frohes, sorgloses, hoffnungsfreudiges Lächeln im Kriege starb. Aber tönt nicht die Fiedel allerorten in deutschen Landen, dreht sich nicht die Jugend wieder nur allzuviel im Tanz? — Gewiß, es wird viel gelacht, viel Mummen schanz getrieben, viel gejubelt, geküßt und gepraßt. Mehr wohl noch, als je vor dem furchtbarsten Geschehen aller Zeiten, das wir den Weltkrieg nennen. Aber die rechte Herzensfreude ist das nicht. Wir können es nicht mehr verheimlichen. Wir wissen nicht mehr zu feiern, zu jauchzen und so recht aus Herzensgrund fröh lich zu sein. Ein großes, unbekanntes Grab ist irgendwo, dorthinein haben sie dem einen und dem andern sein Bestes, sein Lächeln, begraben, und keine Inschrift zeigt dem Vor übergehenden. welch edler Schatz dort vom Wüten des Krieges und von seinen gewiß nicht weniger schlimmen Folge» hinabgerissen wurde in* -wig» Dunkel der Nacht. Und nm« kam wieder der T I der Toten. Sollte in Deutschland, sollte in der ganzen Welt, die dem großen Moloch Weltkrieg geopfert und immer wieder geopfert hat, nicht jeder Tag im Jahr «in Tag der Toten sein? — Nicht mit Tränen und Kränzen, mit schwarzen Gewändern und oft billigen, nur allzu billigen Erinnerungsreden. Nein — selbst unser Volk, das mehr, weit mehr als alle andere» Völker de» Erdballs unter den» Joch de» Krieges gelitten hat und heute noch zu leiden hat, soll und kann feine Trauer nicht durch Aeußerlichkeiten erschöpfen. Sitten und Ge bräuche in Ehren, auch wir wollen am Tage der Toten hin auswandern zu den stillen Stätten, da die ruhen, denen die Ewigkeit da» letzte Lächeln ausgeprägt hat, wollen doch wenigsten» in Gedanken an fernen Hügeln weilen und vor altvertrauten Bildern Andacht halten und im Geiste mit den Geistern der jenseitigen Welt noch einmal Zwiesprache pflegen — aber dann wollen wir doch auch des vom Krieg dahingerafften einst so glücklichen Lächeln unsres nun in Not und Bedrückung dahinstechenden Volkes nicht vergessen. Trete doch ein jeder unter uns die Wallfahrt zum un bekannten Grabe der deutschen Seele an. Man wird den Weg sicher finden. Traurige, glanzlose Augen, abgehärmte Gesichter, gebückte Rücken und verlorene Stimmen, die auch einmal im Mai von Lebenslust und Lebensfreude zu singen wußten, werden uns führen. Vielleicht wird gar eine zarte, bebende Kinderhand die unsere fassen — und plötzlich stehen wir vor dem schlichten Hügel, den kein« Blume schmückt, und unter dem doch mit so vielen, vielen BArabenen auch ein guter Teil von unserem Ich schlummert. Wenn wir das aber erkannt haben, dann wird das Unbegreifliche zu Wahrheit, dann werden wir das Auferstehungswunder unserer eigenen Seele erleben, wir werden umkehren zu unseres Tages Last und Arbeit, werden unsere Mitmenschen besser verstehen und leichter schreiten, weil wir wissen, daß Tod und Ver gehen doch nur «in Gleichnis, nur «in Wandel bedeuten. Und lächeln werden wir wieder können. Ein befreiendes Lächeln wird es sein, das die Starrheit unserer Grimasse löst, und Las uns wieder frei macht wie einst, als wir noch nicht das furchtbare Kainsmal des Völkerkrieges auf unseren Stirnen trugen, und noch keine Ketten feindlichen Hasses und fremder Tyrannei unsere Hände zusammenschnürten. So soll auch uns durch Grabesdunkel hindurch das Licht der ewigen Erkenntnis leuchten, der Erkenntnis unserer selbst und der, wie wir den Toten am bchen dienen können. Nun; sehen wir, welch wundersame und heilige Pflicht wir haben, — wir müssen im Tempel der Liebe und des Verstehens das uns am Tage der Toten von diesen wieder zurückgegebens Lächeln pflegen, müssen es pflegen und weiterverbreiten, damit viele, viele daran gesund werden und diese dunkle freudenarme Zeit wieder leuchtend werde. M. Roaa «. VerelazimrMIclUen Amphion, Ario», Orpheus, Sängrrkrz., Schubert- buud, M.-G.-V. (Sröba. Heutige Probe nicht Elbterraffe, sondern kleiner Höpsner-Saal! Freiberger Landsmannschaft. Morgen 8 Uhr wich tige Versammlung im Vereinslokal. Hundefreunde. Sonnabend 8 Uhr Karpfenschänke. Erscheinen aller Pflicht. Stahlhelm. Sonnabend, 21. d. M., vaterl. Abend in Glaubitz. Stellen 6.15 Uhr Deutsche« HauS, Abmarsch 6.30 Uhr. — Totensonntag Kirchgang. Stellen 8.45 Uhr Pfarrhaus Lutherplatz. Edang.-nat. Arbeiterverein. Sonntag, 22., vorm. 9 Ubr Kirchgang mit Banner, nachm. 4 Uhr Gedächtnisfeier auf dem Friedhof. Stellen zum Kirchgang > Uhr Wettiner Hof. — Abends 7 Uhr Versammlung mit Frauen im Parkschl. Deukmalsansschusr Weida. Zu der am Toten sonntage nach dein Gottesdienste ftattfindenden Gedächtnisfeier werden alle Einwohner und die Vereine herzlich eingeladeu. Militärverei» Weida. Totensonntag Kirchgang mit Fahne. .11 Ubr Feier mit Kranznieder legung am Kriegerdenkmal. Stellen '/.9 Uhr bei Kamerad Walther. Beteiligung aller Ka meraden ist Pflicht. Montag, den 7. Dezember LSS5» vorm. LV Ubr wird im Sitzungssäle der unterzeichneten NmtS- hauptmannschaft Bezirkstag abgebalten. Großenhain, am 19. November 1925. D«r Bezirksverbaud der NmtShauptmannschaft. Ergänzungswahl für die Handelskammer zu Dresden. Bei der diesjährigen Urwahl für die Handels- kammrr zu Dresden hat die 19. Wahlabteilung, umsafsend den Amtsgerichtsbezirk Riesa mit Aus- schluk des zur Amtshauptmannschast Oschatz gehören den Teiles, 2 Wahlmänner zu wählen. Der Wahlberechtigte kann seinen Stimmzettel am Mittwoch, den 2. Dezember LS25>, nach«, von 8—8 Uhr im Ratbaus zu Riesa — Zimmer Nr. 8 — abgeben. Nach der Notverordnung vom 15. Oktober 1925 (Sächsisches Gesetzblatt Seite 255) ist wahlberechtigt und wählbar, wer auf Grund der Ausführungsver ordnung vom 12. April 1924 (Gesetzblatt Seit« 263) zn Handelskammer - Beiträgen veranlagt worden ist. Unberührt bleiben di« Vorschriften über das Wahlrecht des Staates, der Gemeinden und der Gr- meindeverbäude (8 7 Nr. 3 des Gesetzes vom 4. August 1900 in der Fassung des AbänderungsgrsetzrS vom 15. Juli 1922 und Artikel 2 Nr. 2 Abs. 4 diese» Gesetzes.) Ter Stimmzettel ist durch den Wahlberechtigten persönlich abzugeben; jedoch können weiblich« Wahlberechtigte ihre Stimme-auch durch einen mit Vollmacht veriehenen Vertreter abgeben lassen. Juristische Personen könne» ihr« Stimme nur durch «inen ihrer gesetzliche« Vertreter ab gebe» lasse». Als WahlauSweiS dient insbesondere der Steuer- zettel sür die diesjährigen Handelskammerbeiträge. Großenhain, am 19. November 1925. H 10 0. AmtSbanstnmnnsckatt. Sonnabend» de« LI. November 1VL8, vorm. LI Uhr sollen im Versteigerunasraume des hiesigen Amtsgerichts 1 Büfett. 1 Damenschreibtisch, 1 Kredenz, 2 Herrrnschreibtische, 1 Piano und 1 Herrenfahrrad versteigert werde». Riesa, den 20. November 1925. Der Gerichtsvollzieher deS Amtsgericht». 30 pp. ow stark 16/22 ow stark Am Sonnabend, de« SL. d». MtS.» vormittag» LV Uhr gelangt im hiesigen Schlachthof 1 Schäfer hund, 1 Jahr alt, zur öffentl. Versteigerung. Schäfer, Rat,voll». 7/15 om stark 23/36 om stark; 26 rw NntzlttÜVlwl 27,5 rm Brenuschrite 121 rm Brrnnknüvvel 4 rm Brennäfte 178 rm Brennretstg aufbereit, in den Abt. 66,69,71,711,72.72U (Schläge). Fovftamt ForftamtSkaff« de» Bereins-Hau» .Wetti« A.-L." v. Rutz- u«d Breuuholzverfteireruuz. Forstamt Moritzburg. Im Gasthofe zu Laubach, Freitag, de« LV. No vember 1VL8, vormittags v Ubr r Revier Golk: 328 ki. Stämme b. /15 om stark 158 ki. Stämme 20/22 om stark 7 ki. Stamme 30 pp. ow stark 287 ki. Klötze 16/22 ow stark 413 ki. Stämme 16/22 ow stark 66 ki. Stämme 23/29 om stark 169 «.Klötze " " ' " 32 ki. Klötze von nachmittag» 1 Uhr anr 9 rm Nutzscheite 27,5 rm Brennscheite 4 rm Brenuäfte de» BereinS-Han» Moritzburg. Auf Blatt 546 des Handelsregisters, die Firma „Mar Söge, Dampfmolkeret Wülknitz, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Wülknitz bei Riesa" betreffend, ist heute «mgetragen worden: Die Gesell schafterversammlung bat am 5. Oktober 1925 lt. Notariatsprotokoll vom gleiche» Lag« die Um stellung des Stammkapital» vo» Zwanzigtausend Paptermark auf Zwanzigtausend Reichsmark be schlossen und 8 ö des GesellsckastSvertragS abgeändert. Die Umstellung ist durchgeführt. Amtsgericht Riesa, am 19. November 1925. iM Carl ^lguerM, Riesa-Gröba Telefon 608 rmpfieblt diese Woche al» besonder» preiswert tägl. frisch v.d.Jagd 0». starke Nssev im Fell, bratfertig auch geteilt »a. Rehwild I» jlmge Fasane« pa. Nsslgöiise auöaeschlachtet, V, Gänse, V. Gänse Gänseschmalz, Gänselebrr« ------- Seorgplatz ------ IW» des Kraftverkehr» MMillMIlilli. Tischler tüchtiger, selbständiger Maschinenarbeit«,: wird gesucht. VMMl SM «uptioblt Sibtlltrel« Suche «LsLML'- Pferdelänge«, Öfter- tunge» «. 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