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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192511208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-11
- Tag 1925-11-20
-
Monat
1925-11
-
Jahr
1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1925
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im ieft»e«e» Er- > und Tele- »«biß einzu- », EÄabtth. wenn einer wei st- anspinnt, »h« daß «S Mtzindcrt Draußen geschieht eß, Elisabeth, und empfinde ich illiaghausra zu Liebttglück „Nur auk zwei« soll da» i »aS wird alle» komme»?' . wftb' ' Lrm ihre» «»tetluns lech» deutsche Schulklassen umfaßt, »urd« Mitt« diese» Fahre- US enalisch-burtsche« Kindern und Aü deut schen Unterricht erteilt. Insgesamt, dir deutsche Realschule «nd dir katholische höhere Töchterschule der Church of Cnä- land mit in Betracht gezogen, betrug die Zahl der englisch, burischen Kinder SIS, während die Zahl d» deutschen Kna be« und Mädchen «82 betrug. Diese von einem srttheren deutschen Beamten mit Sorgfalt aufgeftellt« Zahlenübrrficht zeigt tedem sachlichen Beurteiler, daß da» beutsche Element trotz all der schweren zurückliegenden Jahr, stark geblie ben ist. - ßMllMI « veiMMkle MzüttiMaiiseii. )l B e rlin Auf Einladung de» RcichSpostministe- eium» fuhr gestern vormittag eine große Gesellschaft. ,n der außer den leitenden Herren der T'elegraphenverwal- tuns die höchsten Reichs- und Staatsbehörden und insbe sondere tue Presse vertreten waren, in Postkraftwagen nach «üuigswusterhausen, um die dortige Haupt funk- kelle und insbesondere den soeben fertiggestellten frei stehenden Honnefturm von 230 Meter Höhe zu be- sichtigen. In dem Sendegebäude U Legrüßte Staatssekre tär Dr. Bredow zugleich im Namen des am persönlichen Erscheinen verhinderten Reichspostmintster» Dr. Stingl die Anwesenden in längerer Rede, in welcher er zunächst auf die besonderen Schwierigkeiten hinwieS, unter denen die Reickstelegräphenverwaltnng die technischen Mittel sitr die Bewältigung der ihr gestellten Aufgaben habe schaffen müssen. Ans der bescheidenen militärischen Funkstation König-Wusterhausen sei nunmehr der gewaltige Anlagen komplex entstanden, der KönigSwusterhausen innerhalb seines AusgabenkreiseS (drahtlose Telephonie und draht lose Telegraphie für Deutschland und das nähere euro päische Ausland) als bedeutendste drahtlose Station der Welt erscheinen lasse. Zusammen mit der Automatisie rung des örtlichen Fernsprechverkehrs und der Verkabe lung der bisher oberirdischen Fernsprechleitnngen im deut schen Verkehr, die sich jetzt schon auf 5000 Kilometer erstrecke und die für eine absehbare Zeit die Aussicht auch auf einen überseeischen Fernsprechverkehr eröffnen, gäbe diese Entwicklung ein Bild von der ungeheuren Arbeit, die geleistet werden müßte, wenn Deutschland auf die sem Gebiete seine alte Stellung behaupten oder wieder erringen sollte. Der Staatssekretär erwähnte dann das tm Bau begriffene neue deutsche lleberseckabel, das soviel leisten werde, wie die beiden deutschen Kabel der Vor kriegszeit. um hierauf des näheren aus die Königswuster- hausener Anlagen cinzugehen, die zusammen mit den Ueberseestatroncn von Nauen und Eilvese und den Emp fangsstationen von Zehlendorf und Geltow, sowie mit der gemeinsamen Zentrale für Sendcdicnst und Empfangsdienst lm Berliner Hauptteleqraphenamt, eine ideale Organisa tion darstelle, deren Möglichkeit noch vor wenigen Jahren höhnisch bezweifelt worden sei. Der Staatssekretär schloß mit einem Ausblick auf die großen Zukunftsmöglichkeiten, »u denen auch die Uebermitdelung des faksimilierten Brie fes durch die Büdtelegraphie gehöre; der Brief werde dann nach seinem überseeischen Bestimmungsort vielleicht soviel Stunden brauchen, wie jetzt Woche». Nachdem Oücr- postrat Dr, Harbrch die imposante technische Ausstattung der Hauptsunkstelle im einzelne» geschildert hatte, gab Obsringenieur Honnef hochinteressante Daten über die Konstruktion de? Turmes, dessen Gewicht genau ein Zehntel des Eiffelturmgewichts beträgt (7Ü0 gegen 7l)00 Tonnen) und dessen Kosten sich sogar nur auf 7 Prozent der Kosten des Eiffelturmes belaufen und der trotzdem Men nur denkbaren Anforderungen vollauf entsprechen wird. Der Turm, der noch einen Ausbau von 50 Meter Höhe erhalten und mit seiner Stange schließlich dre Höhe des Eiffelturms erreichen wird, dient zugleich als An- trnnenträger und in seinen obersten Teilen als Antenne. A« diese Borträge schloß sich ein Rundgana durch die drei Sendehäuser unter glänzender sachverständiger Füh rung, wobei namentlich auch die aus den Räumen der Nachrichtenbüros selbst besprochenen Telephoniesender gro ßes Interesse erregten. Sodann begaben sich die Leib- ihn zu» Ritter rmd sagt« lächcknd: -Man Hot so ost gesagt mein ckltt Ritter. Ihr habet »in Schloß vor dem Mund, und da» sei Eure stärkste Seite., Heute habt Ihr'» bewiese«, daß da» Schwert in Eurer Haud zu fürchten ist, Laß der »stille" ruhe, da wird gebrochen und gebörsteu, griffen und zerstört. Wo jedoch Li- «raste der Seel« sich geltend machen, herrscht «ine wunderbar« Sülle. Da wird nicht» gestört und ausein ander gerissen, da wird -usammengehalte» und gestützt, da ist es wie GeisteSwrken. da» vom Himmel herniedersteigt zur Erd«. Sinnend und grübelnd saß der Baron wie einer, der vergesse« hat, daß außer ihm noch eine Welt existiert. Lurch nahend« Schritte wurde er au» diesem Zustande herauSgerlssen. Er bückte aus, uuanaenehm berührt, doch der Unwille in seine« Auge« schwand, wie Schneeflocken im Sonnenschein Erschmelze», al» eben tine Dam« di« Gruft betrat. „Du, Elisabeth,' sagt« d«r Baron, stand auf, reicht« d«r Dam« di« Land und zog noch «inen Sessel herbei. Bride «ahmen nun Platz. Die Dam« mochte »«sang der FLnfz g sein. Au» ihre« massen von leicht ergrautem Haar umrahmte» Gesicht blickte« schwarze Auge«, mit samtweiche« AuSdruch nicht glühend, nicht brennend, sondern einer warmen Rächt gleich end. Li« Dam, »ar schwarz gekleidet. Um d«n Kops hatte sie leicht und lässig ei» schwarz« Spitzentnch geschlungen. „Ich dacht« e» mir, daß du hier sein würdest, Eberhard,' «e V-netzu», »«r.V»tz« »«« «bgade von Rnf,eichen wird »srhoten. All« Kleinkrafträder mliste« t« Zukunft «in peUseUiche» Kennzeichen führe». Da««»«, enthalt di. Vorlage ein« Reih« van Vorschrift««, dt« den Krastsehr. ,"»verkehr "kiRer, solle«. Dreiachsig« Kraftwagen werden bi» zu einem Gesamtgewicht vo« iö Donnen -um Gemeingebrauch der weg« -ugelesten, «en« st« Luftreifen habe« und der «chsendruck bet keiner Achse ö Donnen über- steigt. Zweck» Schonung der Straßen wird für Vollgummi, reifen allgemein «in« Mtnbestftärk« vorgeschrieben. Für di« Verwendung von Luftreifen und hochelastischen voll- gnmmtretfe«, die bi, Straße« weniger ««greifen al» gr. wühitltche vollgnmmtretfen, wird durch Zulassung etncr höheren Fahrgeschwindigkeit für mit solchen Reifen auSge- rüstet, Kraftfahrzeuge ein Anreiz ««boten. Die Borschrif- te» über vremsen werden der neueren t«ch«tschen «ntwick- lang angepaßt. Die Verwendung gelöroten Rücklicht» an Kraftfahrzeugen (Schlußlicht), gegen bi« tm Hinblick aus bi« Gefahr der Verwechselung mit Eisenbahn Signalen bis- her ««denken bestanden, wird »ugelgssen-UMbie «in. bürgernng vo« Zugmaschinen namentlich in landwirtschaft liche« Vetrteben zu erleichtern, werben die Führer von Zngmaschtnen bi» zu «ine« Eigengewicht von »5 Donnen und bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 1ö Kilqmetern in der Stunde von dem Führerschein,wang befreit, Der vetrteh der Sammelst»«« für Nachrichten übtt Krastsahr- -eu-führer beim Poltzetvrästbium vttltn wird dadurch vereinfacht, daß dort in Zukunft nicht mehr alle Kroftfahr- »eugflthrer registriert werden, sondern nur noch diejenigen, über die etwas Nachteilige» bekannt ist. Richt «ehr leisn sande« laut «nd grollend Vang »»« -ritte» Male au» de» Baron» Mund da» Wort: „Stack und Mi« — „Arme Hickel" sützte « Hinz«. Jo» der Kaiser Barbarossa, der de« Geschlecht de« waptzensprirch zuerteiUe, Hoche durch Jahrhunderte t» Kyff- (Mer geschlafen. Die »ab« hatM 8m Berg umkreist, «artend, daß si- mrd deg Kais« »löst tvurdm. Diese ür» ISsuNg hatte stattgrfiwdm, al» Wilhelm Bardablauca Deutsch» lanh eivim^ all er wte etu umleuckLeter Heldengrei» den Dhron Lektieg, Die Raden «arm zur Ruhe gekommen, Kaiser Barbarossa auch. Rn» «« auch Kaiser Backablanea zu» Ruhe ewgegangpr,. hatte sich Mahrn gelegk, ade, an de« Spruch der WeMoghausr» «ar nicht» grälwert werd«. Er mußte durchlebt «ecken zetzt, wie do» Jahrhunderten. Stark sein und stN zugleich, La» klingt, al» ob man dm» St««» gebiete» wakyw, mir sanfter Hand alle» zu berühren Doch d« RatucktzSstt und Erelckckrüft« gehen and»« Bahnen D» «e Naturkräft« sich mit Macht geltend machen, da gibt e» »in Vvauüm »ndDode»..dL4UL« stch U»fruhr.und_ÜN- «ck den Spruch: „Star! und still". „Ja, stark und still," murmelt« der Baron ruck seht» RH auf «men der Samticksel, di« in der Nähe der Särge stand«». „Stack »ad still!" wiederholte er, und seine Hand strich über die hohe, geistvoll« Stirn Sin stark»», mutige» Geschlecht, von wenig Worten, waren die Wellincckausrn vo« fther gewesen. Da» war da» Licht, da» am ihr Wappenschild m» lmchtete. Ab« neben dem Licht her ging seit Lug« Zeit «n Schatten, der nicht weichen wollt«. Stack und mutig «ch erfolgreich «atz außen, — aber ohne Glück im Schoß b«S Hauses, ohne Glück, wen« da» Herz in Betracht kam. Der Baron Lärmt« die Geschichte kern« Familie aus» ge nauste. Er wußte, daß, wenn ein Äckliuahans« überhaupt Kirbeilastlck erlangt hatte, e» nur «ach heißem Kampf unter g,sch,tzr» war. Ranch«» wild» Reis hatte der Geschlechttstamm austuweisen gehabt, die durch die Welt hin stürmte«, al» gehöre st» ihnen allein, die «» sich rissen, «a» ihn-, gefiel, nichtachtend der Rechte andere, di« nicht fragte«, ob sie ltwand Schwerz bereitet«, oder «ich» A» die Fecseu' eines solch« Wrllinghartten hatte sich vo, langer Zeit ei« Mich geheftet, der stch wie Rrif auf jede FrühvngSbüüte Legte, da wie em LagmaMer üb« di« Herr» lichst, Saat dahüchchr, da wie ün Sturm die ftischesten Zweig, brach» »Nur aus zwei Augenk" flüsterte da Baron. Dan«, »h»e daß a selb« was a ta^ stigt« a r „Du hast recht, Elisabeth, das kann «ir geschehen;, aber sie wird pch selber zurückziehu. Ich kenne meine Hilde. Ich darf nicht dazwischenreden und möchte doch wie rin Sturm wind wegsegen, wä» ihren Pfad hindernd durchkreuzt. Hier, bei den Toten, möchte ich dir Lebenden verwünschen. Du siehst «S ebensogut wie ich, Elisabeth, daß Anna, dies« kleine, dämonische Schönheit meiner stolze», stillen Hilde Len Bräutigam entzieht. Du siehst r» doch.' . -- „Beunruhig« dich noch nicht, Eberhard. E» ist wohl nur «in« momentane Erregung, von der Senden erfaßt ist. Anna ist wie «in Kobold, da gefangennimmt, wa« ihm in den Weg kommt. Doch da» ist nur wie ein Strohfeuer, da» hell aus- flackert und schnell wieder »«lischt. Wer Hilde liebt, kann «immer Anna lieben." „Ja, wa Hilde liebt," sagt« da Bar,« mit «in« gewissen Bitterkeit. „Wa steht mir dafür ein, daß Sende» nur au» Lieb, ««Hilde geworben hat? Ich hab« vo« Anfang an k»«r besonder, Neigung für ihn emp stucken, aber lch sah, daß Hilde glücklich war. und nie, ui«, auch nicht für «inen «uaeubtick wollt« ich sie merk« lasse«, daß ich st« m ihrer Wahl nicht verstand. Es hätte sie schmerzen kV»««. Und durch ihren Va«a soll ihr kein Schmerz komme«, soweit da« z» »erhlUen in «einer Kraft liegt. Arm« Hilde! Sie wird be» Spruch da Wellmahansen i« Wahrheit auSlrben müssen." Beide schwiegen. Die Blicke der Baronin glitten üba die Särge hi«. Dock ruht« di» Fra» de» Manne», dew-em- tbr» Seite saß. Er halt« nicht erlangen können, tva» er zuerst heip bttckrt«, hatte daun in der Hoffnung auf Glück dicke Frau an sein Ha» geuvmmea und war bitt« getauscht wockeu. Dort rubtt ihr Satt«, da jünger« Vruda de» Baron». Wie «in Schau« faßt« «» sie, al» ihr Blick stch auf den Tärg heftete. Ute «in Räuber, d« mit gewattsamru Mittel» stimmt wa» LS« 'A'»" aat« d« Bay» Plötzlich, acht» bleibe«. Elisabeth, -ni« ihr« Hand «ck den . sagte st«^ .ich weiß r», wird di« Sünde« der Bütt, an dr« st «L ab« Gott hat dennoch all«» in d. .. . « End« machen, wann «will» Trist nicht «tu Knecht i» Menschenhänden, ist kitt Knecht, der »illttlo» nÄführt, 'vaS «in Mensch im Zttu «nd tu der Lckdenschast ihm zur Ausführung übergibt." ^urch viele »-schlecht« hindurch ist da Fluch zur Wahrheit geworden, Elisabeth." „Ich weiß ri», aber «» ist nicht gnad« notwendig, daß da«, wa» di« Welllughause» getckflm hat, dloß «ine Folg« diese» Fluche» ist." ' „Latz nur, lab nur; Elisabeth," wehrte der vttoa, zWa» hllft auch ülles Nachdenken, wir vmwa »«stst» ändern; Sag, «ft, tti» ü« »Ue»" - nehm«, nach dem bet »-«tsäwusterhLufi k>olung»betm .der Bereinigung höher« graphenb,amten, um dort «in-« kletiu nehmen. Ak NNMM Kk KKlSll »IlWilt. Krieg, Inflation und Steuerraubba« sowie -er Dawe»- Tribut wirke» stch jetzt sichtbar au», vo» Lag ,u Das wird da» Arbeit»kapital der Juduftoie kleiwer, da viele Betrieb« — obschon zu eine» gewissen Teil, »och beschäftigt — mit mehr oder minder große« Verluste« arbeit« müssen; die finanziellen Kräfte beginne« «ach,«lasse». Arbeit»- lostgkeit, Arb«tt»mangel stehe« vor der Dür. Die Unei«, geweihten können und wollen da» nicht glaube«, weil bar Schornstein rancht, dt« velegschast ,« tum hat. Deshalb scheint Aufklärung sür all« nützlich -« sein, vekanntltch gehört zu« Sabri,teren .Gelb", d. h. »um Ankauf der Roh- stoffe, für Löhne und Unkosten »owie für da» „Ziel", welche» den Abnehmern gewährt wirb. Da» „ZielV da» ist da» Ausleihe« der Ware bl« -u ihrer Be-ahlun-, beläuft stch zurzeit gewöhnlich aus zwet bi» sechs Monat«, «u» der Inflation kamen dt« «etften vetrted« mit so geringem Be triebskapital heraus, -aß sie aus etgener Krast keine SO Tage „Ziel" geben konnten. Sie nahmen ihre Zuflucht zuttt Kredit, den sie von Banken erhielten, ober sie veräußerten die letzten Bestände an Devisen, Wertpapiere« ufw. Haupt- fache war, den Betrieb in Gang zu bekommen. Bei dem vorhandene« Warenmangel gab es »war »«darf und Auf- träge genug, aber «an arbettete teilweise ohne den gr- ringste« Nutzen, und da» kann auf dt« Dauer kein Betrieb auShalteu. In -tesem Augenblick begann gleichzeitig der Kampf des Staate», der Gemeinden um ihr« „finanzielle Selbst erhaltung", brutal und ohne Rücksicht aus -en Ertrag. Steuer» wurden in einer Höhe erzwungen, -te nur durch rückstcht»losen Eingriff in die Substanz zu ermöglichen war. Für deu Betrieb blieb kein Gewinn, die meisten Aktiengesellschaften blieben ei«, zwei Jahre LtvidenbenloS und werden r» für di« nächst« Zett auch weiterhin bleiben. Ma« hals sich mit Kredit; der Warenwechsel kam zum alten Ansehen und ersetzt« da» Betriebskapital. Hente laufen für Warenschulden mehr Wechsel in Deutschland al» jemals, und aller Geschäftsverlust wir- durch die Länge der Wechsel laufzeit oder durch Prolongation versteckt. Die nächste Etappe der Industrie-Misere wird Zahlungsschwterigrett durch unersttllbare Wechselverpflichtungeu, vielfacher Zu- sammenbruch, Arbeitsmangel und Arbeitslosigkeit sein. Die deutsche Wirtschaft wird jetzt gewaltsam, ohne die Möglich keit, sich mit weiteren AushilfSmtttel» zu befasse«, vor bis» rauhe Wirklichkeit gestellt werden, mehr, und billiger zu erzeugen. AuS Selbsterhaltungstrieb wirb der Arbeits wille aller Beteiligten wachse» müssen, die Anpassung an deutsche Rot etnzutreten haben. Nur mit offenem Ver ständnis für unsere Lage überwinden wir die Zett und gelangen wir zu neuem Aufstieg, wenn wir aus der Not eine „Tugend" machen, wie der Deutsche früher sagte, und wa» er heut« vergeffe» hat. Lassen wir uns deshalb nicht au» der Ruhe und Ordnung bringen; denn Not macht auch erfinderisch! Aender««- -er Regelung des Kraftlvageozcugverkehrs. )( Berlin. Der RetchSrat hat einer Bttlage be» ReichSverkchrSminifterS zugesttmmt, die be« Polizeibehör den eine bessere Handhabe gibt, den Belästig»«»«» der All gemeinheit durch AuSpusfgase, AuSpufsgeräuschr und War- «ungszetchen entgegenzuwirke» und den Verkehr mit Kleinkrafträder« schärser zu Überwach«». Unter anderem werben die Kraftfahrzeugsührer dafür verantwortlich ge- macht, daß eine Belästigung von Personen butth Rauch oder üblen Geruch in keinem Kalle «intritt. Die Anbrin gung von Auspuffklapven wird verboten; vorhandene Auspuffklappen müssen beseitigt werben. Klangfarbe und Slaugftärke der Hnpen müssen so beschaffen sein, daß im Gefahrbereich befindliche Personen gewarnt, im wetteren Umkreis befindliche Personen aber nicht bewfttgt werden. »um Schloß. Wie st« jede» Zimmer dr» Schloff,» kcumt-, so kannte sie auch die Herzen -er Bewohner durch still« Br- »bachtung. .34 backt» tt mir, daß du Itzr seist," sagt, sie »och cknmat „Auch «ick zog tt hierher. Wenn man so la»»e g«< Wandeck ist, wie wir beide gewandert sind, so sucht «um gern kplch« stille» Ort« auf, di« einem zuflüst«u, daß der Kamps st» atzt ewig daueck, daß « einmal zum Ende kommt." Der Varou nickt» und schwieg «ine Weik«. Dann begann «r: .Elisabeth, da» Fest, da» beut ab«nd gestiert werden soll, erscheint mir plötzlich wie «in Tanz, dm- über Grübern «zöge, whrt wird. Es wmmt mir vor, al» umm schwere Füße über Blumen hinwqgeschritt«, daß st« sterb« uckfftt unter solchem Tritt." -wa» ist dir, Eberhard? WarumLieft düster« Stimmung?" -weich« mir nicht au», Elisabeth, wenn ein« weiß, «atz m der Luft liegt, wa» sich an spinnt, oha« daß «» ttdkcker» wecken kann, so bist du e». Draußen geschieht e», Elisabech, und hier, angesichts der Särge, fühl» ich ck, und «nvfinde ich e» von neuem: wenn je et» Mellinghausen zu Liebesglück ackangen will, so findet er Herzbluten. E» ist «in« alt« traurig» Wahrheit. Di« Blume», di« wir pflück« möchten, di« unser Schmuck sein könnte» und unsere Freuds di« sind nicht kür an» gewachst!», nicht sür ua» erblüht. Di» wir bann schließlich pflückt«, vergift«» unser Leben, »nach«» «n» krank an d«r Serie. So war «» bei mir. Und umgekehrt, — baß man att der Hand «ine» Dcllinghausen hinwrlken kann, al« seien Luft und Licht von ein«« abgeschmttem da» weißt du selbst am besten. — Hild«, meine Hilde, meiu Stolz und meine Freud«, ist gepsiüctt uud begckrt ward«», uud skh zu, sich zu" — heftig stieß der Baron d« Wort« heran» — .sich zu, Elisabtch, sie Wick beiseite geworfen um «ine» Dildüna» tmllrn^dtt an unserem Stamm rcklültt ist. GerlchtSsaal. Unterschlagung im Amte Michi« stch an Donnerstag der R»aIrrinin»srkr»iSr Friedrich -Johann BSvbllebe» vom DolizeipräNdtum DrrSden vor dem dortigen Schöffengericht verantworten. Im Gommer, al» dl« ver< sehlnnsten in der Dresdener Fenrrbestatinngsanstalt be- könnt wurden nttd ein behördliche« Einschreiten zur Folg« batten, kamen noch andere uttregelmäßigkeiten an» Tages, lickt. Der vorgenannte MeaierunaSsekretSr war in der (o- genannten Totenrkgistrande beschäftigt, er hatte insbesondere das EinäschernnaSjonrnal z» führe». In dieser Stellung bat er nun -war bei Erteilung der üblichen polizeilichen Bescheinig«»«, daß keinerlei Bedenken geae» die hiantragte Einitschrruna vorlieaeu von den jeweiligen Anaeböriaen oder fonftigrn Hinterbliebenen die betreffenden Gebühren, die sich nach der Klasse der Feuerbestatlnna pickten, auch ordiuingsgemäß erdoben, aber andererseits in vielen Fällen in sein Journal «Ine niedere Gebührenklasse vermerkt und demnach auch die jeweils geringeren Beträge alr verein nahmt eingetragen. Sins diese unsaubere Welse machte lick Wohlleben insgesamt 1520 Mark in die Taschen, er will sich in einer gewissen Notlage befunden haben, weil seine Dhrfran nickt,N wirtschaften verstanden habe. Das Gericht verurteilte den ungetreuen NegiernngSsekretär wegen Amts- uniersckiaguug nach den 88 350 und 353 zn acht Monate» Gefängnis. Mildernd kam in Betracht, daß eine nur mangelhafte Kontrolle dl» Begehung dieser Unregelmäßig, ketten wesentlich erleichterte^ K—g. Hochverratsprozetz lege« ostpreutztsche Kommnntfte«. )l Leipzig. Gestern begann vor dem 1. Senat des StaaisoerlchtShosrs »ui» Schutze der Nrvnblik «in Hoch» verratSprozrst gegen ostprenftisch« Kommunisten. Wegen Beihilfe »um Hochverrat, Bertzeimlichnna mehrerer Waffen lager und «nbrsngten Waffenbesitzes haben sich der kommu nistische Barteisekretär Gustav Lenguink aus Königsberg, sowi« der Teckuiker Gustav Brrnnys und der Landwirt Herbert Mai, beide an« Tilsit, zu verantworten. - Nach der Anklage haben di« Beschuldigte» in den Jahren 1S23 und 1824 in Königsberg und an anderen Otten Ostpreußens Partisanen- und Terrorgruppen gebildet und diese mit Waffen ausgerüstet. Der Angeklagte Lengnink war von dem Russe» Selenin alias Willi, der die Bartiianeuorgani.
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