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Riesaer G Tageblatt ««d A«r»Hg»r MeblM md AtzügeH. Lag d a ^.« s» «L» für die König!. AmtSjlmptmmmsHast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Rieste sowie den Gemeinderat GröVa, 17». Montag, SS. In» ISS», abends. SS. Jahrg. La» Mesa« Tageblatt «schallt jeden La, abend» mU Ausnahme d« Sonn, und Festtage. BierteljährNcher BezngSprrlS bet Abholung tn der Expedition tu Mesa 1 Mart 50 Psg, durch unsere Träg« stet tn» Han» 1 Mark SV Psg„ bei Abholung am Schalt« d« kaisert. Postanstalten 1 Mark SV Pfg^ durch den Briefträger sret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzeigen-Anuahm« sür die Nuuun« de» AutgabetageS blS vormittag S Uhr ohne Bewahr. Rotationltdruck und Perlag von Langer t Winterlich tu Riesa. — Geschäftsstelle: Boethestratze VS. — Für di« Reaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Einquartierung betreffend. Unter Bezugnahme auf 8 6 de» Reichsgesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht tm Frieden vom 24. Mai L8S8 (Reichsgesetzblatt S. 361), sowie „zu 8 6" der Ausführungsverordnung hierzu vom 13. Juli 1898 (Reichsgesetzblatt S. 922), bez. 8 8 de» RetchSgesetze» über die Ouartierleistung für die bewaffnete Macht während d«S FriedenSzustandeS vom 25. Juni 1868 (Bundesgesetzblatt S. 523) wird nachstehend den Gemeinden die Uebersicht über die Belegung durch Truppen der König lichen Etseubahnbrigade zu Schöneberg b. Berlin während der diesjährigen Feldbahn übung al» Quartieranweisung mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß Marschrouten nicht auSgeferttgt werden. Die Uebung wird 3 bi» 4 Wochen dauern. Uebersicht über die Unterlauft am Tage de» Eintreffens. Lfd. Nr. Ort. Ossi- ziere. Mann schaften. Pferde. Tag de» Eintreffens 1. Leutewitz und Schänitz 6 88 1 7. August dS. I». 2. Leutewitz — 6 10 8. " * E 3. Nünchritz 1 163 —— 11. . „ . 4. W - 1 33 — 0. „ » „ hierzu wird bemerkt, baß ür den Etntreffetag Quartier mit Verpflegung zu ge- währen ist. Die Quartiermacher werden rechtzeitig in den Orten eintreffen. Für die übrige Zeit werden die Quartiere von der Truppe nach deren eigenem Ermessen und dem Iortschreitey he» Baue» bezw. des Rlickbaue^ der Feldbahn ent sprechend gewählt" werben. Die Truppe wird die betreffenden Gemeinden möglichst früh- zeitig von der Belegung in Kenntnis setzen. Großenhain, am 23. Juli 1909. 491 o v. Königliche Amtshau-tmauuschaft. . Pionierübunqen Da« 2. Königlich Sächsische Pionier-Bataillon Nr. 22 in Mesa wird- I. am 30. Juli diese» JahreS von vormittags 9 bis nachmittag» 3 Uhr bei Niederlommatzsch und II. am 31. Juli dieses JahreS von vormittags 8 bis nachmittag» I Uhr bei Boritz Brückenschläge über die Elbe vornehmen, weshalb folgende Anordnungen zu treffen sind: 1. Während der Dauer der Hebungen ist der Elbstrom für die Schiffahrt gesperrt. LS kann nur auf den ungehinderten Verkehr der Personen-Dampfschtffe Rücksicht genommen werden. 2. Beide Ufer sind während der Dauer der Hebungen sowohl im Bereiche der Brückenstellen (UebungSstellen) al» auch 300 m ober- und unterhalb derselben von Schiffahrt und Flößerei frei zu halten. 3. Die zu Tal gehenden Schleppdampfer, Ketten- und Frachtschiffe, sowie Flöße haben während der Uebungen am 30. Juli auf der Stromstrecke von Niedermuschütz und am 31. Juli auf der Stromstrecke von Hirschstein stromaufwärts zu stellen. 4. Die zu Berg gehenden Schleppzüge und Segelschiffe haben am 30. Juli auf der Gtromstrecke von Hirschstein und am 31. Juli auf der Stromstrecke von der Rosenmühle stromabwärts vor Anker zu gehen oder zu stellen, wobei die Führer derselben darauf zu achten haben, daß die Durchfahrt für die Personenschifle und Fähren sret bleibt. 5. Die Sperrung beginnt, sobald die 1000 w ober- und unterhalb der UebungS stellen in Ponton» oder auf dem Lande aufgestellten Zivil- oder Militärposten zwei rote Flaggen hissen. Bei Aufhebung der Sperrung werden die Signale eingezogen. 6. Beim Abfahren der Schiffe und Flöße nach Freigabe der Fahrt ist die Reihen- folg« der Ankunft am Stellplätze genau innezuhalten und hierbei, sowie auch bei allen sonstigen Maßnahmen vor, während und nach der Sperrung den Weisungen der Strom- poltzeibeamten und der aufgestellten Posten unweigerlich Folge zu leisten. 7. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bi» zu 14 Tagen bestraft werden. Meißen, am 23. Juli 1909. Königliche AmtShauptmauuschaft als Elbstromamt. Die Erde, Maurer», Pflaster- «ad Zimmererarbeiten zur BerlSugeruug der Kaimauer tu Meitze« um 65 m nebst Umbau der Holzschleppe am Triebischmühl- graben sollen vergeben werden. Ausführungsfrist 5 Monate. Die BerdingungSanschläge sind gegen post- und bestellgeldfreie Einsendung von 80 Pf. Schreibgebühren, welche bei Einreichung eine» Angebots zurückgezahlt werden, von der unterzeichneten vauinspektion zu beziehen. Daselbst liegen auch die Zeichnungen und Bedingungen während der Dtenststunden zur Einsichtnahme aus. Verschlossene, mit entsprechender Aufschrift versehene Angebote sind bis zum 2. August dss. IS. Vormittags 11 Uhr einzusenden. Die Angebote werden zu diesem Zeitpunkt« in Gegenwart der erschienenen Unternehmer geöffnet. Die Auswahl unter den Bewerbern und die Ablehnung sämtlicher Angebote bleibt vorbehalten. Meißen, am 28. Juli 1909. König!. Stratzeu» u. Wasser,vauiuspetttou I. Freibank Weida. DteuStag von vormittags 9 Uhr gelangt juugeS Rindfleisch i« gelochtem Zu staude, 0,5 kx 25 Pfg., zum Verkauf. Der Semetrrdedorstaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 26. Juli 1909. —* Ge. Maj. der König ließ dem PrioatuS Feller- schen Ehepaar bei dessen goldenem Ehejubiläum durch Herrn Pastor Römer «in Geldgeschenk Überreichen. —* Am Sonnabend wurde hier ein vom Amtsgericht in Flensburg gesuchter Kaufmann verhaftet und tn da hiesige AmtSgerichtSgefängniS eingeliefert. Der Verhaftete hatte sich seit Dienstag unangemeldet hier aufgehalten. —* Gefunden wurde ein Dam «ngürtel, der auf der Polizeiwache von der Eigentümerin abgeholt werden kann. —* Sein 46. Stiftungsfest feierte am gestrigen Sonn tage der hiesige Schützen-Turnverein im Hotel zum Stern. Da« sonst an diesem Tage übliche Schauturnen fiel diesmal infolge des kürzlich abgehaltenen gemeinsamen Turnen» beider hiesiger Turnvereine tm Stadtpark au». Dafür aber war di« BortraySfolge am Abend ziemlich reichhaltig auSgestattet worden und mit sichtlichem Interesse folgten die sehr zahlreich Erschienenen allen Darbietungen. Reichen Beifall erntete die „Jungmannschaft- mit den von ihr gestellten Barren-Pyramiden; ein jeder war bestrebt, rasch an den ihm zugetetlten Platz zu gelangen und so vollzog sich der Aufbau der Gruppen schnell und sicher. Besonder» schön und wohl auch neu für manchen Zu schauer waren die Marmorgruppen. E» folgte ferner ein Stabreigm und dafür, daß auch die LachmuSkeln kräftig in Bewegung kamen, sorgt« der „festangestellte Theater- direktor- mit seinen „Getreuen" durch Aufführung zweier Einakter. Di« Zeit war schon rüstig vorgeschritten, al» der Tattz in seine Rechte trat, an dem sich jung Und alt «acker beteiligte. Jedenfalls waren alle Anwesenden vom Verlaufe de» Fest«! befriedigt und e» gab nur den «inen Wunsch, daß sich noch viele, dem deutschen Turnen Fern stehende, auch einmal einfinden möchten zu ernster Turn arbeit in den Vereinen der deutschen Turnerschaft. Denn: „Willkommen ist darum ein jeder — Wie er auch heiße, was er sei, — Schaff' er mit Hammer oder Feder — Bei unsrer deutschen Turnerei. — Beim Turnen gibt e» keine Titel — Bon Klaffen ist un» nicht» bekannt — Gut Heil im Frack und grauem Kittel — Gut Heil dem deutschen Vaterland."' —x Bet mittelmäßigem Besuche bracht« das Berliner Residenz-Ensemble am Sonnabend daS Sudermannsche Schauspiel „Stein unter Steinen" zur Ausführung. Wie man e» von dem Ensemble gewohnt ist, war auch an diesem Abende da» Spiel ein sehr gutes. Herr Con- rady verstand «S trefflich, in Zarnk« den «deldenkenden Meister zu verkörpern, der in der Sorge um da» Wohl seiner Arbeiter trotz übler Erfahrungen nie ermattete. Die Rolle de» entlassenen Zuchthäusler» Jakob Biegler beherrschte Herr Lauterbach vollkommen. In fesselnder und zu Herzen gehender Weise wußte er die Lage de» pflicht getreuen Mannes zu schildern, der durch Höhnen und Ver achten seiner Mitarbeiter der Verzweiflung nahe gebracht wurde. Nicht minder zeigt« sich Fräulein Wallburg al» Sore ihrer schweren Aufgabe tu allen Situationen ge wachsen. Gin lebenswahre» Gegenstück zu dem gewissen- haften Biegler veranschaulichte Herr Karl, der den Arbeiter Struve al» unverbesserliche» und gewiefte» Individuum erkennen ließ. Auch die übrigen hauptsächlich zur Geltung gekommenen «ollen, wie Herr Direktor Peinert al» Stein- metz Göttling, Herr Hugo Peinert al» Nachtwächter Eich- Holz, Fräulein Reif al« Zarnke» Tochter und Fränkin Pohl al» Zarnk» Wirtschafterin, befanden sich in guten Händen und machten den Darstellern alle Ehre. Daß di« Besucher der Vorstellung vollkommen befriedigt waren, zeigte der Beifall, der jedem Aktschlüsse folgte. — Mit der SonntagSvorstellung wurde die Direktion denjenigen ge recht, die ein erheiternde» Lustspiel der ernsten Handlung de» Schauspieles vorziehen. Zur Aufführung gelangte Madame Sans Gsns (Madame ungeniert). Hier brachte es nicht allein da»,lebhafte Spiel mit sich, daß die Auf führung den sehr zahlreich Erschienenen einige Stunden besonderen Kunstgenusses bereitete, auch die elegante Aus stattung und vor allem di« prachtvollen Kostüme boten ein entzückende» Bild. In Fräulein Reif hatte die Wäscherin und spätere Herzogin von Danzig entschieden «ine würdige Vertreterin gefunden. Mit Geschick und Grazie verstand sie e», als Mädchen au» dem Volke der strengen Etikette am Hof« Napoleons I. ein Schnippchen zu schlagen. Den Sergeanten und späteren Marschall, ihren Gatten, stellte Herr Direktor Peinert dar. Da» sichere Auftreten dieser beiden Personen, um die sich die Handlung de» Stücke» tm wesentlichsten dreht, verdiente volle Anerkennung. Wahre Beifallsstürme wurden den Spielenden wiederholt zuteil. Aber nicht allein der Der- treter der beiden Hauptpersonen de» Stücke» sei lobend gedacht, auch alle übrigen Mitspieler trugen wesentlich zum guten Gelingen der Ausführung bei und verdienten den gespendeten Beifall im. vollen Maße. —" Unter dem vom Reichstag bewilligten Steuern befindet sich auch die Reich»immobili«nsteuer, die ebenfalls ab 1. August in Kraft treten soll. Die Steuer be trägt 2 pro Mille bet GrundstückSkäufeN. Die Gerichts behörden und Notare haben bi« jetzt noch keine Anweisung hierüber erhallen. Bet dem beschleunigten Tempo in der Gesetzgebung ist e» aber immerhin möglich, daß ab 1. Sug. die Steuer tn Kraft tritt. Infolgedessen werden alle In- Pur SV pro Monat kostet dies« Zeitung det SlLholnng in der Geschäftsstelle; durch die Post frei in« Hau« SS Psg.; bei Abholung an jedem Postschalttr Deutschland» und durch di« Austräger frei tn» Hau«: nur SS