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80. Jehrg S. Veü«»e M, Mesner 4. Juli 1SS7, «Sr«»S Mtn W'ml rm!0e »mtnlt obz. Der Prozctz yeaen den Toppclmörder Böttcher hat jetzt seinen Abschluß dadurch gesunden, daß das Schwurge-, richt Karl Böttcher wegen doppelten Mordes zweimal zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilte, außerdem wegen widernatürlicher Unzucht, Diebstahls, unerlaubten Waffenbesitzes, schweren Raubes und Notzucht zu 15 Jahren und 10 Jahren Ehr verlust. *VZwel Bereinigungen hatten dagegen weitere Aussicht», vesiwnerde erhoben, daß die Stadtverordneten einer kleinen Stadt beschlossen haben, die Bekanntmachungen über die Sitzung«« -er Stadtverordnete« nicht mehr in einer am Orte erscheinenden Zeitung, sondern in zwei auswärtigen Zeittrn- »eü Sor,»nehmen. Die Gemeindekammer hat der Beschwerde reine Beachtung schenken können, da in den 88 47 flg. der Ge- ltwindeordnung über die Aufstellung von Gcscköftsordnun- »en der Gemeindeverordneten nichts darüber gesagt ist, wie Zeit und Ort -er Sitzungen der Gemcindcverordneten zu vcr- »ffentlichen sind. Durch die Aenderung der Geschäftsordnung m dieser Richtung kann daher eine Verletzung des Landes scchts nicht erblickt werben. Die Gemeindekammer hat es »ber offen gelassen, ob eS an» Gründen der Billigkeit oder . 6 / EI Hl» i DK psychiatrischen SachverstLnbiaen bemühte« sich, dem Gericht «in Bild de» eigenartigen EharakterS diese» ver- bre«hers zu geben. Dr. Dyrensurt und Dr. Strauch stimm ten darin überein, daß die abuvrmr Steigerung de» Sexual triebes eine der wesentlichsten Urdechen für di« kriminellen Handlungen Böttcher» gewesen sei. «»« einer Geistes- stürnng aber, die ihn für sein« Lat«, nicht »erantmortlich «acht. k»««e keine Rebe sei». Man könne bei seinen Taten auch eigentlich nicht von Lustmorde« sprechen, den« er sei »richt sadistisch veranlagt. Er sei ein Triebmensch, der ohne jede Rücksicht auf die Umwelt seinen Trieben folgt und in seinem primitiven Denken noch auf ber Stuf« stehe, die viel leicht für die Menschen der Steinzeit aalt. Di« Gefühls kälte seinen Opfern gegenüber stehe neben der aufopfernden Sorge, mit der er kleine Bügel pflegte. Dieser sozial min derwertige und sexuell übererregbare Mensch sei doch ver- antwortltch für seine Straftaten und der Paragraph 51 des Strafgesetzbuches könne aus ihn kein« Anwendung finden. Der Schicßsachverständige Schmuderer beschäftigte sich mit der Bclmnptung des Angeklagten, daß di« Gräfin Lambsdorff bei ihrer Abwehrbewegung den Revolver selbst entsichert und sein Losgehen verursacht habe. Das erklärt« der Sachverständige für unmöglich, denn die gegen den Re- volver geführte Abwehrbewegung hätte ihn nur sichern, nicht aber entsichern können. Nach dem Schluß der Beweisaufnahme beantragte ber erste Staatsanwalt Dr. Jäger, wie bereits gemeldet, gegen Böttcher wegen Mordes im Jolle der Senta Eckerdt und der Gräfin Lambsdorff zweimal die Todesstrafe, für die übri gen Straftaten insgesamt 15 Jahre Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Ter Staats anwalt stützte sich auf die Gutachten der Sachverständigen, um zu erklären, daß auch die Tötung der Gräfin Lambsdorff im Gegensatz zu der Darstellung des Angeklagten ein topi scher Raubmord sei. Auch die Behauptung des Angeklagten, daß er vor der Tötung der Senta Eckerdt betrunken gewesen sei, sei falsch. Böttcher sei ein furchtbarer Mensch, an dem sich kaum ein sympathiskl>er Zug finde. Er sei ein gewerbs mäßiger Wegelagerer, vor dem das Volk geschützt werden müsse. Als der Staatsanwalt die Todesstrafe beantragte, verfiel der Angeklagte in lautes Weinen. Tie Verteidiger Dr. Mendel und Dr. Brandt erklärten, Böttcher ie: allerdings geradezu ein« Bestie, aber daran» ergebe sich schon, daß er kein Mensch sei, dem man für seine Taten strafrechtlich verantwortlich machen könne. Die Ver teidiger forderten, -aß die abnorm« Veranlagung des Angs, klagten bei der Urtcilsfällung mildernd in Betracht gezogen werde. In seinem kurzen Schlußwort erklärte der Angeklagte, er überlasse alles dem Gericht, aber er sei nicht der Mann, al- den ihn der erst« Staatsanwalt hingestellt habe. Nach etwa einstündiger Beratung verkündete der Bor sitzende Sandgerichtsdirektor Bombe das oben mitget«ilte Urteil. Böttcher brach dabei zusammen. In der Urteils begründung führte der Vorsitzende auS, daß sich da» Gericht im wesentlichen den Ausführungen des Anklagevertreter» angeschlossen lmbe. Es sei überzeugt, daß der Angeklagte trotz seiner abnormen sexuellen Veranlagung für seine Taten voll verantwortlich sei. Sowohl den Mord a« der Senta Eckerdt wie an der Gräfin Lambsdorff habe Böttcher mit voller Ueberlegung ausgeführt und es müsse deshalb in beiden Fällen auf Todesstrafe erkannt werden. « einer Großstadt hatte sich ein städtischer Beamter im Wege der AufstchtSbeschwerde dagegen gewandt, daß er seiner Aufsassnng »»ach zu Untzecht i»-.cher Wesoldungsordnung zu- riickgestuft worden sei. Die Gernetndekammer hat hierzu fest- »estellt,<E ßG Rieüvtstzn^der Stenteindtt'eamt«« i« die Be- 4»N«iGDnrdnn«g eitzene R«g«le»e»Heit »er G«mei«be« ist. L» st»! vorltegrnde« Kalle von ein« Rechtswidrigkeit oder «»« schuldhafter^ «ernächlässtgung von Gemeinbeäufgaden Mcht gesprochen werden konnte, lagen die Voraussetzungen ßstr St»e Lmoetsung durch die Beschlußbrhörde nach 88 170/172 WriDiemetndeordnuM nicht vor. . «tue Swbt, di« Mitglied «ine» ZweckverbandeS ist. hatte Wh jn» Weg« der AufstchtSbeschwerde dagegen gewandt, daß dw Meswaetmii, »»» Restkaxsgeldforder«»««» ««derer Mit, MeWgeiNeinße» mit 75 v. H. vorgenomrnen «erden sollte. 8M fMktcher Beziehung bemängelte di« Stadt, daß diesen «rttgltodSgemetnden ein Rechtsanspruch auf Aufwertung nicht mrstünW'nnd durch den Beschluß eine nicht unbeträchtliche finanziellie Mehrbelastung für den Zweckverbanb rintrete. SVlaSenwttidekammer hat die wettere Beschwerde ber Stadt »mnvorfch». da sie nach den angestellten Erörterungen in dem ««gefochtenen Beschlüsse eine schuldhaste Vernachlässigung zwn Berbandsaufgaben nicht erblicken konnte. ' Kn einer kleinen Stadt hatten die Stadtverordneten Ve- Wsttffe«. den städtische« Arbeiter» eine besondere einmalige EstHchädia»«« zu gewähren. Der Stadtrat hat diesen Be- fthltzßlttiht ausgeftthrt, sondern zunächst bei dem Arbeitgeber- «ioaude Sächsischer Gemeinden, dem die Stadt a>l» Mitglied cktHHVrt, angefragt, ob die Zahlung dieser Entschädigung sagen Hie Satzung verstoße. Dies ist bejaht worden. Gegen de« «rne«ten Beschluß ber Stadtverordneten, die Beihilfe «»«mehr sofort auszuzahlen, hat der Stadtrat nach 8 00 öS» Gimettldeorbnung Einspruch erhoben und später die Ge. Einbekammer angcrufen. Diese mußte seine Beschwerde ab- NMseNi da der Stadtrat die Frist zur Erhebung -cs Ein- fpeitchs gegen den ersten Beschluß versäumt hatte. Der zweite BiffchlUU der Stadtverordneten stellt lediglich eine unselb- ststtzhig« Wiederholung des ersten Beschlußes dar, der daher mkk einem Rechtsmittel nicht mehr angefochten werden 'Swo-mäßigkeit nicht richtiger wäre. auch di« am Ort scheinende Zeitung al» Publikation-orga« zu «rmende». Erneut hat die Gemeindekammer ausgesprochen, daß ei», AnwngSdenrlaxbnng de» Bürgermeisters durch die Ge- meiNdeverordneten unzulässig ist. Kn einer kleinen Gemeinde haben die Gemetndeverord- «eten beschlossen. ei««n Gdortpla» anzulegen, und zu diese« Zwecke «in größere» Dartehe« auszunehmen. Gegen diesen Beschluß hat sich eine Grupp« ber Gemeinbeverorbneten im Wege de» Widerspruch» nach ß 7 Abs. 5 der Gemeindeord nung zunächst an die Beschlußbehvrbe und bann a« die Ge- metndekammer gewendet, da die Gemeinde durch die Auf- »ahme d«» Darlehens finanziell zu stark belastet «erden würde. Die Gemeindekammer hat diese Beschwerde aus förm lichen Gründen abgewiese,^ da sie diese Gemeindeverord- neten-Mtnberheit — die andere Gründe nicht geltend ge macht hat — nicht als „beteiligt" im Sinne des 8 7 Abs. S ber Gemeindeordnung ansehen konnte. An einer kleinen Gemeinde mußte wegen ihrer un- allnKgcn finanziellen Lage die A«itere»heb»ua der Musik, instt»»»e«te«fteuer über den 81. März 1027 hinaus zugr- standen werden. Kn einer anderen Gemeinde hatten die Gemeindever ordneten versucht, durch Fernbleiben von den Gemeinbeocr- ordnetensttzungcn die Aenbcrung der Geschäftsordnung und de« Gemeindevcrfassung zu verhindern. Darauf hatte die Mehrheit ber Körperschaft zn Gegenmaßnahmen gegriffen. Kn diesem Zusammenhang hat die Gemeindekammer ent- schieden, daß es de« Gemeindeverordnete« nicht gestattet sei, ««ter verlest««» ihrer AmtSpslicht durch Verlasse« der Gist««ge« Obftruktio« zu treibe«. Kn zwei Großstädten hat die Gemeindekammer im Ver fahren nach ß 84 Abs. 8 der Gemeindeordnung die fehlende Zustimmung der Stadtverordneten zur Einführung der städtische« Bierftexer mit Wirkung vom 1. Juli 1027 ersetzt. Bet einer Anzahl von Städten und Gemeinden mußte die Gemeindekammer mit Rücksicht auf die schlechte Wirt schaftslage dieser Orte aus Einspruch des Gemeinberatcs die niedrige Znschlagsteuer zur staatliche« Grund. ««dGewerbc- siener zu erhebe», für einen schweren Nachteil für die Ge meinde erklären und sic daher aufheben. Ein BezirkSverband hatte eine neue VergnügnngSfteuer- ordnung aufgestellt, die fiir Tauzbeluftignuge« eine Steuer von 50 v-H. des Eintrittsgeldes, mindestens aber 20 R-Ps. vvrsieht. Die Gemeindekammer bat den dagegen erhobenen Widerspruch eines Saalinhabervereins verworfen. Schließlich wurde noch über eine Reihe minder bedeut samer Fäll« Entschließung gefaßt. - AesGliisse »er »e«eio»ek«»»fr. ' i, tt-e- n.«. eine größere Anzahl von Sachen erledigt: davon etzpazMrs Mmutm tzgch dem. Morde gewesen sein — d^uKörridor hgh, «ütlayg taufen sehen, — von Lawv Ammer bis zu Ihrem eigenen, " Meiner Meinung nach sind Sie ÜvWpmm» batten- geflohen." .^Hume!, Jevattd sah war "" „Rloglich, Herr Morley, aber Sie haben schon ge, sprachen. Sie haben ihn des Mordes beschuldigt." .Nein Herr, das nicht." »Gerade eben, in Dr. Humes und meiner Gegenwart, haben Sie gesagt Sie glaubten, Herr Philipp habe Herrn Edwin getötet." «Oh, nein Herr, das nicht. So weit bin ich nicht ge gangen. Jedenfalls meinte ich das nicht." „Was Sie meinten, ist eine andere Frage, gesagt haben Sie dies. Ich will Ihnen nur gleich bemerken, Herr Diorley, daß ich nicht Ihrer Meinung bin. Ich glaube nicht. La-', Herr Philipp irgendwie an der Ermordung seines Bruders beteiligt ist." .Nein, Herr? Ich — ich freue mich, das zu sören." „Sie werden sicher sehr bald von seinen eigenen Lippen «ine Erklärung empfangen, die alle Ihre Zweifel zerstreut. Ich glaube, daß er das Ganze sofort ausllaren rann, wenn Sie mich zu ihm führen." Morleys Mund blieb offen stehen. „Zu ihm führen? Aber das, das ist es ja gerade. Ich weiß nicht, wo er ist. Ist* er nicht — hier?" Er blickte, sich um, als wenn er halb und halb er- wartete, Philipp Lawrence unterm Tisch oder Hinterm Vor hang versteckt zu finden. „Verstehe ich Sie recht, daß Sie sagen wollen, Ihr Herr wäre die ganze Nacht nicht nach Lause gekommen?" „Ja, Herr, das macht mich ja gerade so — bestürzt. Er ist ein Herr von so regelmäßigen Gewohnheiten — so riesig regelmäßig; und ich wüßte nicht, daß er je vorher eine Nacht weggeblieben wäre, ohne mir vorher Bescheid zu geben." „Dann mußte er allerdings sehr regelmäßig in seinen Gc» wohnheiten sein." „Wo wohnt Herr Philipp Lawrence?" „In der Arlington-Straße; das ist seine Londoner Adresse." „Wann ging er fort?" „Nach Mitternacht, in — in einer fürchterlichen Wut." „In fürchterlicher Wut? Uebcr wen?" „Run Herr" — Morley kam näher; er warf einen ängst lichen Blick umher und dämpfte seine Stimme; „ich bin kein redseliger Mann in der Regel, wie jeder, der mich kennt. Ihnen bestätigen wird. Aber mich drückt etwas, was ich jemandem anvertrauen muß, obgleich Sie hörten, was vr. Hume sagte. Aber vielleicht, Herr Ferguson, find Sie nicht nur Herrn Edwins, sondern auch Herrn Philipps Freund?" „Herr Morley, wenn Sie mir eme Mitteilung zn machen wünschen, so wird sie mindestens bei mir so gut aufgehoben sein, wie bei Dr. Hume. Ich sage Ihnen, ich glaube, die Hände Ihres Herrn find rein. Um dies zu beweisen, müssen wir die Wahrheit feststellen. Wenn Sie irgend etwas zu sagen haben, was Licht in dieses Dunkel bringen kann, heraus damit, ehe es zu spät ist! Seien Sie ein Mann!" „Sie werden keinen Gebrauch davon zu seinen Ungunsten machen? Und Sie werden später nicht sagen, daß ich in un gehöriger Weise über ihn gesprochen hätte?" „Ich werde keins von beiden tun!" „Nun gut Herr, Sie gefallen mir. Sie sehen Vertrauen erweckend au», und ich schmeichle mir ein, ganz guter Beur teiler von Gesichtern zu sein; und — und Ihre Art und Weis«, mit Dr. Hume zu verfahren war" — er hustete hinter der vorgehaltenen Hand — „war z« komisch. Ich will Ihnen men» Herz ausschütten." Das Zaudern des Alten hatte etwa» Belustigendes; es war klar, daß ihm etwas ganz Ungewöhnliches oalüert war, nm iS« ans seinem Gleichgewicht zü br'wM' Kapitel 7. Morleys Verdacht. Der Eingetretene war ungefähr sechzig Jahre alt, unter« setzt, grauhaarig, mit altmodischem, sauber gehaltenen Backen bart. Er war ganz in schwarz gekleidet und trug sogar schwarzlederne Handschuhe; seinen Hut hielt er in der Hand. Er schien sehr aufgeregt zu sein und blickte von einem zum andern, als bemühte er sich, herauszufinden, wer oder was wir wohl wären. Hume erkannte ihn sogleich. Er ging quer durchs Zimmer auf ihn zu. „Morley, kommen Sie lieber zu mir! Sie wünschen mich zu sprechen, nicht diesen Herrn." Ich unterbrach ihn. „Er hat nach Herrn Ferguson gefragt. Ich bin Herr Ferguson. Es scheint mir daher, daß er mit mir zu sprechen wünscht." „Reden Sie keinen Unsinn. Sie find ihm ein Fremder. Ich sage Ihnen, es ist ein Versehen. Sie kennen mich, Morley, nicht wahr?" Der alte Herr sah Hume an, als sei er halb verwirrt. „Ja, Herr, o ja. Sie find Dr. Hume. Ich kenn« Sie ganz gut." „Hören Sie? Treten Sie zur Seite." „Das werde ich nicht tun. Und ich rate Ihnen sehr, Hume, nicht zu versuchen, sich in irgmd einen Besuch bei mir hineinzumischen. Hören Sie?" „Ich höre, aber ich werde mich nicht im geringsten daran kehren. Morley, ich verbiete Ihnen in Gegenwart dieses Herrn ein Wort zu sagen. Sie haben kein Recht in Gegen wart von Fremden über die Privatverhältnifse Ihres Herrn zu reden. Ich bin dessen Freund; ich will seine Interessen wahren. Ich sage Ihnen, wenn Sie Ihre Zunge nicht sehr hüten, können Sre ihm ernstliches Unheil zusugen." „Nun gut, Hume, Ihnen Vorstellungen machen zu wollen, heißt seinen Atem vergeuden. Probieren wir einen anderen Weg." Ich hob ihn in die Höhe und trug ihn zur Tür. „Ich werde Sie jetzt vor die Ture setzen und hoffe, daß Sie, ehe Sie wieder einzutreten versuchen, wenigstens die Anfangs gründe anständigen Benehmens gelernt haben. Hinaus mit Ihnen!" Und draußen war er. Ich setzte ihn im Flur auf den Fußboden und schloß die Tür vor seiner Nase zu. Er hämmerte mit der Faust dagegen. „Das sollen Sre mir büßen." „Gut, schicken Sie mir nur Ihre Rechnung. Ich werde Sie wohl mrt Ihrer Münze bezahlen." „Morley — ich «erbiete Ihnen, ein Wort zu ihm zu sagen — auf Ihre Gefahr hin." Ich wandte mich zu meinem Besucher. „Bitte, Herr Morley, setzen Sie sich! Kümmern Sie sich nicht weiter um unseren aufgeregten Freund! Man kann kaum behaupten, daß er gerade jetzt seiner Sinne ganz mächtig wäre — wie Sie wohl selbst bemerken. Ich bin, wie Sie sagten, John Ferguson, der Freund von Edwin Lawrence. Sie stehen, wie ich annehme, in Diensten feines Bru-erS, des Herrn Philipp?" Herr Morley war nicht gerade ruhiger geworden. Die Art meiner Behandlung Humes schien Eindruck auf ihn ge macht zu haben; andererseits schien er von d«S Doktor« ausdrücklichem Befehl, sein« Zunge zu hüten, beeinflußt; er saß gleichsam zwischen zwei Stühlen. -Ja, Herr, ich bin in Herrn Philipps Diensten; aber ich glaube, daß der Doktor melleicht Recht hat und ich lieber p'-M Otzer meinen Herrn sprechen ,» . Göttin Dämon. Roman von Richard Marsh. 4. Fortsetzung. Nachdruck verboten. „DciS ist das letzte was er in sein Tagebuch eingetragen hüt- Sein Tod muß eingetreten sein, als die Tinte noch kpuM ticocken wär. Es zeigt, unter welchen Umständen Sie sich getrennt haben. Was sagen Sie nun dazu? Behaupten Sie noch, daß Sie ihm nichts schuldeten?" Ich war Humes Lesen mit unbeschreiblichen Gefühlen gefolgt. Im Sturm der Ereignisse hatte ich für den Augen blick unser gemeinsames Kartenspiel total vergessen. Es war Nicht angenehm, aus diese Weise und von einem solchen Mann dapm^erinnert zu werden. Die falschen Schlüsse, die er aus itweiligen Vergeßlichkeit zog, waren mir, weiß Gott, »Upie noch, daß ich ihm nichts schuldete. Eine « Sie mich aussprecken. Aber die fiebenund- . . _ igtausendsechshundert Mark, die ich Edwin Lawrence gegeben hätte, werde» jetzt selbstverständlich der Erbschaft überwiesen werden.* . . . «,<Äjmmt. Wie « sehr richtig bemerkt" sin*- MBwöhAicher Mann. Ferguson, Sie und ich sind jetzt allein. WaS-ich jetzt sage, .spge ich ohne Vorurteil. Ich werde dmvßm nichts eine Silbe davon verlauten lassen, wenn ich nicht voll genügenden Grund dazu habe, aber hier sage ich Ihnen frei heraus, daß- Sit meiner Meinung nach mit Mitteln, die mir bis jetzt noch gänzlich unklar sind, Edwin Lawr«««» Tod herbeigeführt haben." ' »Hnme!" ! - ? i', Lch weiß, jzqß Sie in seinem Zimmer waren, als er getötet wurde." .... vwisse», haß ich in seinem Zimmer war?" - -Ich argwöhnte es, von Anfang an. Jetzt weiß ich «s. Ich »Wl Ihnen auch Men, woher. Eins der Dienstmädchen dHeS^Hauses, hielt Wich , soeben an, um mir zu sagen, daß sie ganz such heute "Morgen — meiner Berechnung nach muß es ---- -- Lawrences als gälte eS Ihr Leben, vor dem Leben, das Sie Jemättd sah mich auf dem Korridor! Wer >aS ist, vorläufig einerlei. Die Person wird schon zur Zeit Ihnen gegenüber gestellt werden. Sie sagt, daß Beiß nur so über ihre Backen floß, was um so selt- .cheiüt, da der Morgen kühl war. Sie keine vollblütige KpnsAHitioN haben uns» nur mit Ihrem Schlafrock bekleidet Ich könnt- nur schwer meine Selbstbeherrschung bewahr«». War es denkbar, daß. eS schließlich doch keine Vision gewesen ^rdeMjdaß ein tatsächlicher Zuschauer jener entsetz- wch bemühte, die neue Sachlage, wie legten, zu überblicken, öffnete stch die i ein. n Herren Herr Ferguson?" „Dann find Sie der Herr, an den man mich wie» al Herrn -dwinS Freund. Gott mag mir verreiben, über ick ->»»«!'«. mein armer Herr hat ihn «mordet." »Ich. seh