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tagsüber 80 Kilo pro 1 H i »uv» 1,60 3,25 10 — 2.00 2,40 1,70 1,30 3,— 8,- 2,70 8,S0 8,- 7.L0 8,10 «, - 8,80 8M 10,SO 3>0 4,— i»8«v vtogavtoro d'nLbsLIsiäuvg vvck gvbsn -vvmßvr «us, ckvvv öis dorrlioks Politur ikrvr Ütiskol srkLIt glviokrsitig riss I-säsr unri färbt »uüoräom niodt bsikoxsu an äisLIviäor «b. 8iv vvrrvsll6vll sdvrsuob vivbts rrväsrs? weür nie Lodukorswo politischen Gesichtspunkte aus. Der neue Wasserweg wird, obgleich selber nur 70 Kilometer vmg, der Schiffahrt Entfernungen von vier, bis' vierzehntausend Kilometern ersparen! Als die UnionSflotte vor zwei Jahren von Newyork nach Son Francisco dampste, mutzte sie de» llmweg über das Kap Horn machen, also 23000 Kilo- ineter zurücklegen; nach Eröffnung des Panamafanals werden es blotz 10000 Kilometer sein — welche Erspar- nis an Kohle und Zeit, ganz abgesehen von der Ber- Minderung der großen Gefahr des Umschiffens von Südamerika. Ter Seeweg von Vritisch-Kolumbien nach Liverpool wird durch den Kanal um 10000 Kilometer verkürzt werden, der von Australien und Neuseeland nach Großbritannien um nahezu 5000 Kilometer, der von Nrwyork nach Plätzen nördlich von Panama sogar um fast 14000 Kilometer!! Zwischen London und diesen Plötzen wird man rund 10000 Kilometer ersparen — eine Entfernung, die ungefähr der Länge der ganzen transsibirischen Eisenbahn gleichkommt!" Durch den Panamafanal wird die Situation der Bereinigten Staaten im Welthandel ganz außerordent lich verbessert und England blickt mit einiger Besorgnis der Eröffnung des neuen Seeweges entgegen, denn die vereinigten Staaten werden die Abkürzung des Seeweges nach allen Kräften auszunutzen suchen, und sich keines- WegS mit den strategischen Borteilen des PanamakanalS begnügen. dem schal len i . Rembert Haldbnrg hatte mit dem Pastor das nie zu er« schöpfende Thema deß zunehmenden ArbriterinangelS auf dem Marktpreise der Stadt Eheumitz am 26. März 1SI3. 10 60 bl» S,- . 9,60 - 7,90 - 8.45 - 7,— - 9,— 11,— 9,SO 4,20 4.50 2'60 12,- Mk. 9.60 - 10,OS . 8.50 . 8.50 . 7,75 . 10.75 I 8,SO . 7,90 . 8.60 . 6,7«^ - . 9,— . halte», nachdem er sich vor denr Kütrllvn auf dem Ball, an dem die Verlobung zustande gekommen, Courage angetrunken. „Um eins-arme Komtesse zu freien, dazu bedarf es eigent lich keiner allzu großen Courage," behauptete Onkel Albrecht und fügte noch hinzu, daß Benno den BerlobungSkuß der Braut dem Bruder nicht vorweg genommen, daß Bruno später in höchsteigener Person bei den Eltern seiner Erwähl ten zur feierlichen Werbung angetreten. Tante Amata ärgerte sich, als Onkel Albrecht Gesina diese Geschichte znm besten gab. „Das ist alles nur alberner Klatsch," sagte sie, „dieser Bruno Senden, groß und stark wie ein Nordlondsrecke, sollte nicht selbst den Milt haben, einen Heiratsantrag zu machen." „Meine Lieben," erwiderte Onkel Albrecht trocken, „man cher Nordlandsrecke wurde klein und wie ein Kolibri, sobald es sich um ein Weib handelte." Neben Benno Senden saß nun Gesina an der festlich gedeckten Geburtstagstafel. Zu seiner Ehre sei es gesagt, er gab sich die blutigste Mühe, unterhaltend zu sein, erzählte viel von seinen Pferden und seiner Meute, von der neue» Korn darre, welche er sich auf seinem Gute Hattela ballte, und bot seiner Tischnachbarin unentipegt Kuchen an, der in ver schiedener Gestalt und in verschwenderischer Menge ans der mit Deckchen, Läufern, Blumenvasen, Silber und Kristall über ladenen Tafel vorhanden war. ES lag in Benno Sendens Art etwas geradezu Rührendes, er wollte so gern liebenswürdig erscheinen, aber seine Unter haltung dünkte Gesina im Vergleich zu HaldbnrgS glänzendem KonoersationStalent wie ein schwerfälliger Ackergaul, der über eine Kilüpvelbrücke trottelt, während RembertS Rede dem flüchtigen Renner gleichkam, der mit geblähren Nüstern und fliegenden Flanken über ein weites, ebenes Feld dahinjag« und jedes Hindernis spielend nimmt. Nach aufgehobener Tafel verschwanden die Herren in den Ställen, um das Sendensche Jungvieh in Augenschein zu nehmen, die Damen rüsteten sich zu einem Spaziergang im partartigen Garten, der nach Süden lag und wo man vor dem rauhen Winde geschützt war. Ehe es jedoch zu dem Spa ziergang kam, wurde Baby in den Salon gebracht, derstramme Stammhalter der älteren Sendensche» Linie — Bruno betonte gern, daß er der ältere der Zwillinae 807,20 Setzen, fremd« Sorten . sächsischer, 70—73^ . . 73 77 Ix Sioggen, neuer, sächs. - preuß. Gebirger oggen, sächs. Roggen, fremder Gerste, Brau», fremde . » sächsische . Fuller» Higer, sächsischer - - beregnet . preußischer, . ausländischer Erbsen, Koch- . Mahl» n. Fnller» 9,— Heu, » gebUndelt . neue« Stroh, Fleaeldrusch . Maschtnendrnsch, Langstroh Krummstroh Kartoffeln inländische . ausländische Butler Drückende Kesseln. Oioman von H. v. Schmid-Riesemann. 8 Sie war, außer den beiden Fränlein Eller, welche Rosa und Bella hießen, ihren Namen aber, was ihr AenßereS an betraf, gar keine Ehre «rächten, daS einzige junge Mädchen in der Zahl der GebnrtStagSgäste. ES gab zwischen ihr und den Schwestern Eller fast gar keine Anknüpfungspunkte zn einer anregeirden Unterhaltung. Rosa und Bella sprachen am liebsten von ihren Vettern, die Studenten waren, vder von Pferde» und Jagdhunden. Oder — was «och schlimmer war —sie ergingen sich in Dienstbotenklatsch, den sie Gesina als interessante Neuigkeit wiederholten. Am Meisten fühlte sich Gesina zn den älteren Frauen hingezogen, von denen fast alle sehr liebenswürdig waren. Besonders Frau von Hochrosen, eine Dame nut Gesichts- zügen, wie man sie auf früheren Jahrhunderten entstammen- den Fürstenbilder,, findet, mit schneeweißen, leicht gewellten Scheiteln, zog Gesina nrit gewinnender Herzlichkeit in ein Ge- „^ch habe Ihre liebe, selige Mutter gekannt," begann sie. Da ging eS wie ein Aufleuchten über Gesina- eben noch teilnahmslose- Antlitz. „Meine Mutter? — Ach, bitte, gnädige Fran, erzählen Ti« mir von ihr." An» dem anstoßenden Gemach, Herrn von Senden» Ar- bett»zimm«r, drangen durch di« halbgeöffnete» Türen bläu lich« Rauchwolken und lebhafte Stimmen, letzter« übertönt von Onkel Albrecht» dröhnend«», vah, der besonder», wenir «r lachte, immer sehr geräuschvoll wurde. „Männlein und Fräulein" waren der herrschenden Lau- de»fttte gemäß streng in zwei Feldlager geschieden — eine tödlich langweilige Einrichtung, die nur von etlichen, mit sandelnden energisch in ihren Salon» abge- au», blasse und blonde Franz Horn. Alle diese Träger mehr oder minder berühmter Namm mögen in ihrer Eigenschaft als militärische Rekruten für den geübten Soldatenblick in der Tat wohl «ne außerordentlich komische Rolle gespielt haben. Aber eS ll-gt anderseits doch etwas unendlich Großes darin, daß selbst die hervorragendsten Vertreter geistiger Arbeit, selbst ein Niebuhr und Schleiermacher, sich nicht scheuten, dem Stuf« des König» Folge zu leisten und Buch und Feder mit Flinte und Pike zu vertauschen. ES ist ja nicht die äußere Form, sondern das Innere, der Geist, der am letzten End» die Geschicke der Böller entscheidet, und der Geist der Rekrut«, mit dem komischen Witznamen Schwächlich, Schim melig, Warze usw., der Geist der hingebend«, Vaterlandsliebe, hat uns 1818 die Erlösung vom Fremdherrnjoche gebracht. Deshalb hat auch der Volkshumor solch«, Rekruten gegenüber nichts Verletzende-, er ist wirklich das, was der echte und wahre Humor in allen Fällen sein soll, ein Lächeln unter Tränen, Tränen begeisterung-voller Rührung über den Adel der Gesinnung und die Größe der Selbstverleugnung, die aus dm ungelenken militärischen Exerzitien der Niebuhr und Schleiermacher zu un» sprechen. Wetterprognose der K. G. vandelwetterwarte 'Nr den 28. März, Nordostwinde, wechselnde Bewölkung etwas killirr, vorwiegend trocken. Lräal scdvsrr — gelb — drsun Lande behandelt, nnu ließ er seine Zigarette ansgehen und trat in die zum Salon führende Tür. Auf den ersten Blick sah er Gesina neben Frau von Hoch- rvsen. Ihr lebhaftes Mienenspiel fesselte ihn. Sie besaß eine reizende Art, znzuhören, sobald ihr Interesse erweckt worden. Er hatte sie bei seiner ersten Begegnung nut ihr fast gar nicht beachtet, bei der zweiten sie gleichsam nur in, Nebel gesehen — jetzt fiel eS ihm sofort auf, daß ihre Erscheinung auch das grelle Sonnenlicht vorteilhaft vertrug. Das lichte Grau ihres Kleides paßte vorzüglich zu ihrem blonden, flockig«, Haar. Wie ein goldenes Krönchen flimmerte das selbe auf ihren, kleinen Kopf. Rasch trat Rembert Haldburg ans Gesina zn und machte iHr eine tadellose Verbeugung, die früher gekommenen Damen hatte er bereits vorhin begrüßt, Tante Amata erhielt den obligate» Handkuß, dann wandte sich Rembert wieder zn Frau von Hochrosen und Gesina „ud bat um die Erlaubnis, sich zu ihn«, setzen zu dürfe,,. Nun sprang di« Unterhaltung aus dem Persönlichen ins Allgemeine iiber. Haldbura hatte «ine Art, Konversation zu machen, wie sie nicht allen gegeben. Ohne arrogant vder aufdringlich zu werden, gab er die Themata au, und man beugte sich unwill- kürlich, fast unbewußt, keiner Ueberlegenheit und hatte sel ber da» Gefühl, geistreich zu sein, weiteres verstand, das Veste und Gescheidteste aus anderen hervorzulocken. Gesina bedauerte es, al» die Flügeltüren zum Speisezimmer weit geöffnet wurden und ein dralles Dienstmädchen in wei ßer Latzschürze und weißba»,«wollenen Handschuhen zur Scho kolade bat. „Sieh Dir nur die gestickten Tischläufer an, Gesina," tu schelte Taute Amata im Borübergehen ihrer Nichte ins Ohr, „lauter altdeutsche Sprüche, ganz reizend." Zu ihrem geheimen Leidwesen wurde Gesina neben den Zwulina-bruder de» Hau»herrn plaziert. Die beiden Senden sahen einander zum Verwechseln ähn lich — groß, breitschultrig, weißblond, phlegmatisch, nut gu ten, freundlichen Augen, sehr spärlichen Schnurrbärten und außerordentlich abstehenden Ohren. Sie hießen Benno und Bruno, und die böse Welt behaup tete, daß Benno liir den Bruder »m Ko»,reffe Anna ange- iimmr Mm, welche« auch Koche» kann, gesucht von Fran HorifchtMsky, Mittweida, Passaar. Krittliges, ordeutltcheS, kiuderltetze» für mSgttchst bald gesucht Angebote erbeten uuter tt «in die Vxv d. Bl. Unbegrenzte Haltbarkeit. — Tadellose- Aussehen. Leichter Verlegen. — Hervorragend schöne Muster. Bon Architekten und Behörden bevorzugt« Marke Muster,durchu.durch.Kün»ler. ° ' Spezialität Mu- Hnzulv farbiges, Granit- nud Kork- Alleinverkauf für Rresa. -------- Tapete«- «ah Linalem-Haus AmTechutknm. Inh Snunln Sokulm. Telephon 153. Linoleum verlege bet billigster Berechnung. Bolkshumor ans großer Zeit. Hoch gingen die Wogen der patriotischen Begeisterung vor hundert Jahre». Aber auch der Bolkshumor und BolkSwitz versagte nicht, und auch er hat seine Mission insofern erfüllt, als er dazu beitrug, die Übellaunigen aufzumuntern und den vielen, die bisher von dem schwierigen Waffenhandwerk und den Künsten des Exerzierplatzes nicht die leiseste Ahnung hatten, ihre ungewohnte Arbeit zu erleichtern. Ganz besonders hatte sich natürlich der Berliner BolkSwitz der Sache bemäch tigt. So hatte man herau-gcfunden, daß in der Wilhelmstraße fast sämtliche Falstaffsche Rekruten aus Shakespeares berühm tem Drama „Heinrich IV." beisammen waren: Schatte, Schim melig, Schwächlich, Warze und Bullenkalb. Schatte wurde durch den Direktor Zeune dargestellt, einen zarten, blassen Mann, der als Vorsteher der Blindenanstalt durch ein wunder. bareS Spiel deö Zufalles schon damals an den Augen litt und später fast gänzlich erblindete; Schwächlich war der Geschichtsschreiber Niebuhr, dessen hervorragenden Geist nie mand in der unansehnlich«, Figur suchte, Warze der kleine, etwas verwachsene Schleiermacher; Bullenkalb der Buchhänd ler Reimer, von mehr dicker als großer Gestalt, mit freiem Halse den lang herabwallenden Haaren; Schimmelig der über- Anst. saub. Mädch nicht unt. 16 Ihr. f. sof. od. ev. 1 /4. f. d. g. Taa gesucht. Kats»r-Wilhelm-Pl«tz2 1>. Junges Mädchen als WMlW zes»cht Friedr.-Au, ust-str. 13, 1. Or^-»o^rdeS Miidchen sucht Stellung als Stühe der Hausfrau od.Stubenmadch. in Stabt oder Land, Off. b. u. 18 tzanplvostamt Riesa. ki» ehrl. Wchen «Iw SKÜGm« ev. per I.April ooer später gesucht. Offerten unler R l< 233 in die Exp. d. AI. rrdeien. 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