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Vellage r»m „Rieder Tageslatt «ittw»ch, 17. Kesnur 1SV4, «ten»s 87. J-Hr«. unä i: rur mir rur «US sur rur Atrehle. mir noch «in häßlich«- Bild der ver< 8 GeV«. rnr mr 1904. Wi»gel. ) M. 2.40 en- )V866 9. Februar »erk. * VvrmtvIlMK von 8Lkss-8okraukeksL rmtor «Musna V«sok1uss ä«r ^«vAdlHIlK von Darlslion, LenutmulZ Lror k^rms als VomIrllsteUv unä mir VIsKvAltvrAISU von ^Veelissln, LroHllllUK laulsnäsr RsolinunMn nut unä olins vr^vlir,' SS Isseatlichr Sitzun, der Ersten «awwer. —r. Drei de», 16. Fetruar 1964. Am Regierungstisch: Maanzminister Dr. Rüger und «eh- rere Kommiffar». Bericht üter di« Verwaltung und Vermehrung der König, ltcheu Sammlungen für Kunst und Wiffeuschast in den Jahre» 1900 u. 1901, Petition«, de« vor«. Geadarmt» Oskar Täschner in Dresden um Wlrderanstelluag als Beamter oder um T« »ährun- ein« Pension und de» Sewerbederein» zu Nerchau um Errichtung einer Restauration im neue» Bahnhofsgebäude daselbst. Zum 1. Gegenstand erstattet Gras vou Rrx-Zedtlitz Bericht: Für die Vermehrung der Sammlungen seien 84386 M. »ehr verwendet ward-n als in der Vorperlode Eine näher« Motivierung dieser «rhvhten Ausgaben sei nicht gegeben, viS umso bedauerlicher sei, als sie bereit- in eine Zeit schwieriger finanzieller Verhältnisse fielen. Dr. Pseiffrr. vurkrrsdors sragt den Finanzmialsirr, ob da» sreiwerdrnde Ministerialgebäude an de, S«?strotze zu Kunst« zwecken verwendet oder veiiaust werden soll. Finanzminisier Dr. Rüger erwidert, daß ein« Entschießung hierüber noch nicht aefaßt sei. Was den Platzmangel betreff«, so sei er der Ansicht, daß man Lei den Erwerbungen nicht immer den Zveck der Sammlungen genügend im Auge gehabt habr. Dieser Zweck lärme nicht darin bestehen, den Entwickelung gang etues Künstlers zn veranschaulich-u. Di« B urteilung «ine- lebenden Künstler» sei abhängig von den Jmpauderab lies der Mode, de« Neide», d,S H ff?» und sei sehr ost unzutreffend. Es sei der Nachteil der Prsll.Hrurr« Stistnug, daß aus ihr nur Merk« lebender Künstler erworben werden können. Ans jeden -all müsse mau sich in »ruen Erwerbungen »ügllchft dr. schränken. ^7^,' - — Oberbürgermeister Dr. Beutler« Dies de» stimmt de« Mnauzminister bezüglich des «st«, Dell,- sei»« Aussührungr» zu. nicht aß« der Ansicht, daß Merk« lebend« Künstler von d« Erwerbung völlig auszuschliiße» sei«. Was sollt« ans um s«« künstln» werde», wen» sich oll« Museumltvrrwaltougen aus dies« Standpunkt stellt«. Es wär« geradr do» Verdienst d« Pröll Hro«.Stiftvng, daß sie nur Werk» l,b«dn küupler erwerbe. Dr. Psrisser«Barknsdors üuß«t sich in ähnlichem Sinne. c- Kammnherr v. 8 » « S«' Weltzlev stimmt den Aussührungeu de» Fluauzmiuisters bei. Kammrrhnr v. Schönberg «Mockritz: E» sei bedruklich, Kunstwerke in alt« Rrginungsgrbäudr» aus,«stell«. Di« Stadt Dresden hab« ihre Unterstützung zur Errichtung vou Gebäuden sür Snustzwrckr zugesagt. Dieses Aanbtete« möge man annrhmen. Nach dr« Vorgang vou Müuch« wöae wa» in« Kommission einsetz«, di« dasür sorge, daß n«e Gebäude in Harmonie mit ihrer Umgebung grbaut würdm. Die Kamm« entspricht hieraus eivstimmig de« Deputation!« antrape, sich vou dem Berichte «ür besriedigt zu «klär«. Di« hinaus weiter zur Beratung flehende Petition be vor«. Gendarm» Täschner wirb d« Staatsreginung zur Kenntnisnabm« überwies«, di« Petition des Grwrrbevereius zu Nerchau läßt die Kamm« aus sich beruhen. Gras Rrx Zedtlitz: An di« Errichtung neu« Gebäude für Kunst,wecke sei vorläufig nicht zu denken. (Sehr richtig!> Obirbürgnmeister Beutler-Dresden: An di« Stadt Dresden sei eine diesbezügliche Auftage nicht gerichftt worden, in'olgedksien habe sie hierzu auch keine Stellung nehmen können. Kammrrhrrr von -rear-weltzirn präzifi«t ftinru Stand punkt dahin, daß nicht Erwerbungen von Werken lebend« Künstle, überhaupt urterlass » werden sollten, sondern daß dabei mit größter Vorsicht voraegangen werde» sollt». Nächst« Sitzung: Mittwoch, d« 17. Februar, mittags 18 Uhr. Taaesordnung: König!. Dekret«, das Ausrücker» der Richt« in höhere GehaltSklaffm, und israelitische Rrligionsgr- mrind« betreffend. Bom Landtag. »6. öffentlich« Sitz»», de, Zweite» K»*»««. «-«-Bericht. —r. Dresden 16. Fetrn« 1904. Am R-giernngstffch-Mehrere «ommiffare. Lag es ord « »» g: Petttio»« d« Fra» Martha Hirsch geb. Petschk. In Bnliu weg« Ersatz eise» angeblich von ein« Sertchtsbchörde »«schuldet« Schad«», des Privat-Laubstum- ««lehrns Aagust Loreuz i» Zittau, Schadeuersotzrmsvrüch« betr. md des I. F. «ug. Zrcharias i» «lttgeusdors, «im «eudermg des «ukomme-istruergesetzrs betr. Sämtlich« drei Petition« läßt Lft Kammer, dr» Autriig« d« Deputat«« gemäß, aus sich beruh« Nähst« Sitzung: Mittwoch, halb 10 Uhr vormittag. Lage», orduuug: Elsterbad. lä. ierdaunngS- Blähung«::, ing rc rc. n empfiehlt ogerir. rruv nuä Vvrkuuk von KtsLtspkpiorsn, kfanäbrsskon, Aktien unä son- 8ÜA6L ^Vortpspieron, LiuINsuNK von raläbaron Ooupons, Diviäenäonsolieinon u. xoloston ktuoken, V«rv»1taiIK von ^Vortpapioren (Dobsr^vaoliunx von ^.usIosunMn, Lo- sorxunZ neuer 2ins- der. DiviäenäenboAon usrv.), ^AkdvValiruUK okteuer unä Akseläossollor Depot», -ur VON kelävrn 2ur V«rmn8un8 ll»» Stimmungsbild aus dem Reichstage. Eig« Bericht. ob. Berlin, 16. Fetrna» 1964 DI« v« den weltrst« kreis«» mit gispauvteste« Jntereffs erwartet« kunstdrbattr hat fich »ach d« gestrig« milde« Eiiw ftituug des AeMruwsmauurs Späh» »wimehr h'Ut« i» größt« Brette obg'wickelt. Di« b>tauut«o Vorgänge i» d« Kommis fio» hott« di« birttestr Oeffmilichkeit, soweit sie übmhaupt sür ttl- de,d« Kunst uar iigeudwi« «i» Jutenff« hat, aus di« h«tigs Debatte hiaa«wlis«n, dir sich an d« Etatslitrl »Weitausstell»»- in St. Louis- knüpft«. Aber auch viel« Leute, di« mit der Knust auch nicht die allergeringste Fühlung hab«», harrt«» beb Eröffnung d« Sitzung mit fi«b«haster Spannung der Ding«, di« da komm« sollten «ud wahrlich, sie wurden nicht «ttäuscht. Zwei besonders eigenartig, Umstände find es bikauntlich, die der Erörterung d«r mit der diesjährigeu amerikauisch«» Welt« ausstelluug in Verbindung steh«dr» kunpftag, ihre hrrdor- ragende Bedeutung gib«: nämlich aus der «l»«u Seit« die «ergischr und t«wpr,awentvoll« Teilnahme des Kaisers a» de» Streite dir Kunstrichtungen und aus d«r anb«r» S«ite dir Lew sache, daß auch jene Parteien, dl« «au im allgemriu«» stets da zu stad« pflegt, wo «» gilt, die Stellungnahme des Kaisers zrr ' verteidigen, vor einer entschied»«« und essen« Mtßbilligu»G der Haltung der Regierung in diesem Fall« nicht zurückschreckt«. So ergab« fich denn heute iu der Lat vielfach Situationen^ dir sür den parlamentarischen Feinschmecker «Inen wahr« Ge nuß bedeuteten, vou allen Seite» prasselten die Angriffe und Vorwürse aus d« arme» Grase» Posrdowsky nieder, der anch heute wieder als Repräsentant der Reichsregirrung di« Ziel- schribe bildet«, der aber angesichts der verändert« Umstände doch nicht da» gewohnte sichere und selbstbewußte Lächeln zu» Schau trug, sondern bei den Vorhaltungen der sogenannt« .flaatserhalteuden" Partei,ebner sichtlich »rrvös wurde und bald fich ties über seine Akten beugt«, bald mit gezwungen« süß-saurer Miene fich seinen schönen aber Loch schon park er grauten Bart strich. Für di« Vertreter der rechtsstehenden Parteien war di ganze Kuustangelegenhrit drppelt fatal. Sie mußten au- de» bekannten Grünten nicht nur gegen di« Regierung polemisier«, sondern auch gegen den Kaiser, ohne d'ffrn Einmischung zn gunsten der al'en Kunstrichtung es niemals zu der bedauerliche» feindseligen Zufp'tzung des Bcrhältuiff-S zwischen Sezession and alte Kunst gekommen wäre. Z-var wacht der Präsident des Reichstage» streng darüber, daß dir Person de» Kaitzr» nicht iu dir Debatte gezogen wkd, heute war es aber säst unmöglich, ohne dis Aart- Köpfe. Roman von B. Corony. öd „Du wirst daran» entnehmen, daß ich mich dennoch «m Dich bekümmerte.- „Wenn Dn etwa» zu erfahren wünschtest, wäre ich jederzeit bereit gewesen, Dir Auskunft darüber zu ertei len. Daß ich in den Morgenstunden einige schöne, mir von meinem Vetter Arno bezeichnete Punkte aufsuchte und dort unter seiner Leitung mehrere Skizzen entwarf, ist richtig. Du selbst batest ihn ja, als wir un» bei Mama trafen, unser Hau- zu besuchen und sich meines bescheidenen Ta lentes anzunehmen." „Gewiß, das that ich, Du hast wohl erstaunliche Fort schritte gemacht?" „Wenn meine Entwürfe auSgearbektet sind, wirst Du darüber urteilen können." „An diese Ausarbeitung gehst Du vermutlich erst, wenn Dein Vetter zurückkehrt, oder .. ja, richtig, irre ich mich, oder war wirklich die Rede davon, daß er bis zum Spät herbst fortbleiben will?" „Er äußerte diese Absicht Dir gegenüber." „Gab sie aber dann wieder auf?" warf Noirod mit gleichgiltiger Mime hin. „Nicht, daß ich wüßte. Wir haben auf lange Zeit Ab- schied gmommen. Ich selbst riet ihm, sein neueste» Bild: Sennerin und Jäger, an Ort und Stelle zu vollenden." „Ah, da haben wir wohl etwa- Epochemachendes für die Kunstausstellung zu erwart« ?" „Hoffentlich." „Da» klingt so unüberzeugt und zweifelnd. Du scheinst dem Talente Deine- gegenwärtig viel gepriesenen ver wandten und Lehrer» wenig zuzutrauen." „O nein. So möchte ich nicht mißverstanden werd«. Meine» Vetter- Talent ist ein seltene» und glänzende». Mir macht nur Arno» Unbeständigkeit bange: der ewige Wechsel seiner Pläne und Vorsätze. Heute entscheidet er Io. moraeu wieder ander» und wer ein große» Ziel er- reichen will, muß beharrlich sein, muß Geduld und Aus dauer besitzen. Wer ihm die geben könnte!" „vielleicht bist Du für diese hohe Mission auSersehen." Da» war so ironisch gesagt, daß sie jäh emvorschreckte und bestürzt in die wie glühende Kohlen aus den tiefein gesunkenen Höhlen hervorleuchtenden Augen de» Gatten blickte, um dann beklommen zu stammeln: „Nein, George, wie sollte ich? Solche» Wunder vermöchte nur ein ganz eng mit ihm verbundenes Weib zu bewirken. Ich bin ja nichts weiter, als seine Cousine." „Je nun! In ländlicher Einsamkeit, auf Reisen geht man zuweilen über manche, «mengende Grenze hinweg." Sie fühlte den verletzenden Stachel dieser an sich Harm- losen Worte und erwiderte gereizt: „Da» mag vielleicht bei Dir zutreffen. Du Pflegst sogar an Deinem bleibenden Wohnort gebotene Rücksichten nicht immer zu respektieren. Ich denke ander» über diesm Punkt." „Wenn e» so ist, kann ich Dir nur meine aufrichtigste Verehrung und Bewunderung bekund«." Er drückte die Lippen auf ihre Hand, die sie ihm rasch mtwand. „Sehr zärtlich ist di« erste Stunde unserer Wiedervereinigung nicht. Hertha. Warum?" „vielleicht, weil mir noch «in häßlich«» Bild d«r ver gangenen Nacht vorschwebt." „Ein Traum?" „O nein, auf Träume halte ich längst nicht» mehr. Ab- stoßend« Wirklichkeit." „Die sich hier Deinem Auge bot?" 'Hättest Du geruht, mir Deine Ankunft zu melden, so würde Dich ein ganzer Blumenhain begrüßt haben." „Um derartige Aufmerksamkeit« ist eis mir gewiß nicht zu thun gewesen. Ich habe gelernt, sie auf ihren wahr« wert zu taxier«." „Äa» verursacht« Dir dann also «in« so verstimmen den Eindruck? „Der flüchtige Blick, den ich ft» ein gewisse» Zimmer warf, wo Goldstücke über den grün« Tisch rollt« und Champagnerkelche aneinander klirrten, die Erinnerung an stier blickende Augen. Du wirst wohl wissen, was ich meine und mich von jeder näheren Erklärung dispensieren." „Ja, sollen wir etwa um Pfennige spielen, wie die Spießbürger?" fragte er mit unangenehmem, ironischen Lachen. „Sei nur ruhig, keiner von uns richtet sich zu Grunde. Du bist eben unter Landjunkern und Bauern aus gewachsen und, nimm eS mir nicht Übel, trotz Deiner über- schäumenden Lebenslust scheint doch auch was von der Schwerfälligkeit des Großpapas Bernau, den ich zwar nicht kannte, von dem mir aber viel erzählt wurde, an Dir hängen geblieben zu sein. Die Neigung, beständig zu Hofmeistern, und in all« Dingen Deinen Kopf durchsetz« zu wollen, hast Du entschieden von ihm geerbt." „Unser Gespräch droht eine verletzend« Wendung zu nehmen. Wir wollen «»lieber abbrechen." „Wie Du befiehlst, doch ein» möchte ich Dir noch sagen." „Nun?" „Ich habe Deine Eapricen und Extravaganz« bisher immer respektiert und werde da» auch ferner thun, aber nur bi» zu einer gewiff« Grenze, vor dieser muß Hal» gemacht werd«. „Ein unbedachter Schritt darüber hinaus könnte üble Folg« nach sich zieh«. Wir versteh« un» wohl." „Nein, »ch verstehe Dich nicht." „Desto bester für un» beide." Da leuchtete wieder der häßliche Blitz au» den matten, schläfrig« Lugen. Wenige Tage später bracht« der Diener einekarteherein und übergab diese Noirod, der sie Hertha htnretcht« und ohne zu zöge« sagte: „vir lassen bitten." Der Atem stockte der jung« Fran, al» sie die beiden Worte „Arno Mehring" la». „Siehst Du, Dein hochbegabter verwandter »ad eifri- ger Lehrer, hat doch sein« Aufenthalt Misch« d« Ber- gen abgekürzt," flüsterte ihr Georg« in» Oh». Sie antwortete nicht. - W,i s Fese. «. c. !al- . Eingänge, ladend. sieht ent- »rflanft. «eweise der nsrr« litten erdurch de» kibsser Ank, ""ALM HauMs. 6Z SMpüsUt siel» ) Beknrnt Wittig. mU chung statt. igel »ea-üchtev- eia d Umg. »er, welche hen, muffen deim Unter-