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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192408139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-13
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1924
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d suchen Wohnungen auf, tu denen nacht» die Fenster offen gehalten werben und steigen nicht nur in Srbgeschosse ein, wohin ste durch Anlegen von Lett stücken vorftnben, gelangen. — Sesang deS dritten Verse» de» Deutsch »lgte diesem Vortrag und mit der Daroie agio cantabile au» dem Lerchenquartett von da» Quartett der Staawoper wurde du 'von der veschtNtjauug mit politischen Tagesfragen Er ist keinpolitisckür Verein u^ will keiner sein, ftnanziell ist er vollständig unabhängig. "" " norbneten-vrrsammlung». Streb! und der 1.5 an*"er "Siedlung gräßliche'Brandwünden. Da» Unglück geschah dadurch, daß di« Kinder «inen Drachen steigen neben, dec außer an der Schnur noch an einem längeren Stahldraht befestigt war. Diesen Draht scheinen beide ge balten zu haben, al» er mit der Hochspannungsleitung in Berührung kam. Obwohl er sofort durchbrannte, erlitten die Kinder furchtbare Verletzungen. Dem kleinen Schirmer verbrannten sämtliche Finger der linken Hand, und er trug außerdem noch «ine Nervenlähmung davon. Weit schwerer traf es den ISjähriaen Hartwig. Der Arzt stellte allgemein« Verbrennung 2. Grade» am ganzen Körper fest. Die Schmerzen, die der junge Mensch nach dem Erwachen au» der Betäubung aussteben mutzte, lasten sich mit Worte» nicht schildern. Bei Dr. Hagitte, dem die Kinder mittel» Krankenwagen von Mitgliedern der Arbeiter-Samariter- Kolonne »»geführt wurden, mutzte an Hartwig «in« Ampu tation vorgenommrn wrrdin. ... , L«t»nig. Am Sonntag verunglückt« d«r 74jährig« Rentnrr Naumann in Cl«nn«n dadurch tödlich, daß «r von «inrm seinem Sohn gehörigen Vferd im Stall derart ge schlagen wurd«, datz «r durch den Stur» «inen Schädel- bruch erlitt. Der Sohn dr» Verunglückten hatte da» Pferd eben erst von einem Zschoppacher Landwirt gekauft, und der 74jährige Vater wollte sich da» Lier onsehen. Er wurd« vom Huf de» Pferde» direkt in» Gesicht getrosten. * Dr«»be«. Einsteigebiebe treibe» seit etutger Zett Ar den Vorstädte« Lott» und Brie-nttz ihr Unwesen. Gto suchen Wohnungen auf, in denen nacht» die Fenster offen gehalten werben und steigen nicht nur in Erdgeschosse ein, wohin ste durch Anlegen von Lettern, die ste in den Grund- stücken vorftnben, gelangen. — Taschendieb« stahlen am L August nachmittag» aus dem hiesigen Hauptbahnhose bet einem Abgang« de» nach Berlin abfahrerrden D-ZugeS eine» Herrn im Gedränge eine vergoldet« mit Gprnngdeckel ver sehen« Herrenuhr, mit vergoldeter Gliederkette. Auf dem Zifferblatt der Uhr ist der Name „Walthau" z« lese«. * Dresden. Au» Anlaß der Eröffnung der regel, mäßige« Luftverkehrslinie Berlin—Dresden—Fürth mit Anschluß über München «ach Wien und Budapest im Osten und Zürich—Genf im Weste», sand gestern mittag im Rat, Hause im Beisein von Vertreter» der Regierung, der Stadt Dr«»-«« und der Sächsisch«» Luftverkehr»-S..G. eine klein« Feier statt, der auch der tschechoslowakische Generalkonsul Schubart beiwohnte. Nach der Begrüßung der Erschienene« durch Direktor Hill« «amen» de» AusstchtSrate» und Vor stände» der LuftverkehrS-A.-G., hielt Herr Fischer v. Potu- r»yn von Juncker» Luftverkehr einen hochinteressanten Bor trag über Hansaftädte de» Luftverkehr», in dem er den An- schluß Dresden» an da» europäische Luftverkehr»««- hervor hob. An diesen Vortrag anknüpfend wie» Ftnanzmintster Dr. Reinhold auf die unwirtschaftliche Zeitvergeudung httr, welche die hemmende Wirkung der Landesgrenzen für Han del und Verkehr bedeute, und sprach die Hoffnung au», -aß sich da» Wort Gtresemann» vom Silberstreifen am Horizont bewahrheiten und daß die Freiheit der Luft -en Deutschen neue EntwicklungSmvgltchkettrn erschließen möge. Namen» -er Stadt Dresden gab Stabtrat «öppe« seiner Sreud« und feinem Dank« an die Sächsische Luftverkehr».A.-G. und au die AünckerSwerke Ausdruck, daß Dresden »unmehr in den internattonalen Luftverkehr etnbezogen worbe« sei. An bi« Feier schloß sich eine vestchttgung de» Flugplätze» Dresden- Kadttz. An di« Oberbürgermeister von Dresden und Fürth wurden BegrüßungStelegramme geschickt. kg. Dresden. Ein Unfall trug sich in der Nacht »um Montag 1» DreSben-Leuben zu. Sine Dresdner Auto- droscht«, die ein Dienstmädchen «ach Glashütte zurück be- lürder» sollte, rannt« unteruma» «gvr stnm» Seuer, «K lluna und or- än- em Mer da» FRevtznWp widmet dem Deutschs W".°°'nr-V Krn. Sr ist I^n politischer Verein! und s Auch finanziell ist er vollständig - * Nünchritz. Gemrtnbeverorbneten bericht vom »1. August 1W4. i. nimmt «an »«««tut» davon, daß die AmtShauptmannschast von ihrem Einspruchsrecht gegen da» LeichenbeftattungSortSgesetz nicht Gebrauch macht hat, davon daß der Rechnungsabschluß der Gtrokasse etwa einen Reingewinn von üü80,is Mark ergibt, der in voller Höhe der Berluftrücklage »uzuweisen ist und von einer Einladung zur Beteiligung an einem Stchtbtldervortrag be» Vaurat» SterkS-DreSben über Modernisierung von Bau- Plänen. .2. genehmigt man di« Errichtung eine» Neben- gebäude» für da» Armenhaus und bewilligt ohne Aussprache tt» Berechnung»»»!- RS zu ivüO Mark und überläßt die Durchführung dem vauauSschuß. 3. beschließt man nach Aussprache über die finanziellen Verhältnisse und bi« Not- Wendigkeit der Arbeit die Regulier»«« be» vordere« Teile» der Dorsstratze und eine» Teiles der Oststraße, sowie Müller- uv- Gchulstraße. Da» Berechnungsgeld von etwa »ooo Mark wirb »u Laste« de» nächstjährigen Haushalt» bewilligt. Die Vorarbeiten werden dem VauauSschuß zur Erledigung über- wiesen. 4 An der WohnungSsache Kühne—Naumann liegt «ine Beschwerde d«S BezirkSvorsttzenben der Hausbesitzer, vereine vor, die die Tatsachen, wie ste im vorliegende« Fall, liegen, völlig entstellt «tderaibt, Der Bürgermeister wirb in der Aussprach« bart« unterstützt, solche Schreiben über. Haupt nicht zu beantworte«. Da im Namen be» Hausbesitzer, verein» firmiert worden ist, erklärt Gemeinbeverorbn. Mat- thäu», datz er den Inhalt deö Schreiben» nicht verfaßt habe, wohl aber das Schreiben mit einem Vermerke über die Mit- gliedschast des K. zum HauSbesttzerverei» versehen habe. G-V. Eichler geht auf da» bedenkliche einer solchen Hand- lungsweise ein, weil ste die gute gemeinsame Arbeit er- schwert und der Sache keineswegs dient. Er weist darauf hin, datz die ganze Angelegenheit politisch so aukgenützt würde, al» ob die Linke gegen die Beseitigung vorgebrachter Mängel in sozialer Hinsicht sei, die Rechte aber mit ihren Vorschlägen nie durchdringen könne. Fn der wetteren aus giebigen Debatte wetsen sämtliche Verordnet« den Borwurs ungleichmäßiger Behandlung de» Wohnungsfalle» zurück. Während G.-B. Bartel» da» «ingeschlagen« Verfahren be» G.-v Matthäus verurteilt, erklärt der übrige Teil der Red. ner, daß der gute Wille b«S Wohnungsamt» jederzeit vor. Händen gewesen wäre, bet den Hausbesitzern aber zum gro- ßen Teile RS jetzt vermißt worden fei. Man läßt e» bet -er Nu-sprachr bewenden, nachdem insbesondere G.-B. Mat- thäu» Gelegenheit nehmen will, bi« Mitglieder deS Hau», besttzerveretn» auf da» unzulässige und unrichtige der Be schwerbeart hinzuweisen. 5. nimmt man Kenntnis von der fertiggestellte« Gemetnbekassenrechnung für da» Rechnungs jahr 1028/24. ES wird beschlossen, die sich zwischen Kasten buch und Belegen ergebend« Disserenz von noch nicht 50 Pfg. auSzugletchen, um die erhebliche Arbeit der Fehlerfeststellung zu vermeiden. Bon der Aufstellung einer VermügenSrech- nung für 81. März 1924 wird Abstand genommen. Sie soll erstmalig per »1. Mär» 1928 im MechnungSwerk erscheinen Di« Rechnung wird der RechnungSrevtston zur Prüfung voraelegt. — Hieraus nichtöffentliche Sitzung. Zeithain. Am 10. August feierte der Weichen- steiler 1. Klasse Ernst Philipp mit seiner Gemahlin da» jiltene Fest der goldenen Hochzeit. Da» allseitig beliebt« Ehepaar wurd« von nah und fern durch allerlei Heber- raschungen geehrt. Dom LandrSkonsiftorlum erhielt r» «in« Ehrenurkunde. Die Einsegnung de» Jubelpaare« erfolgt« in der Kirche. Möge e« ihm noch lang« vergönnt sein, sich im Kreise seiner Lieben »u erfreuen. Olla, Der ISiahriae Tcbulknabe Rudolf Schirmer der 1b Jahre alt« Erich Hartwig erlitten Montag mittag infolge Berührung mit der Hochspannungsleitung der Siedlung gräßliche Brandwunden. Da» Unglück vertlichr» >in» Sächsische». Riesa, den 18. August IMS. -* Jubels,«,r de» F reiw. Met tun,tzkorp». Der für Sonntag, den 17. Vingust vorgesehen, Ffestzu, stellt pünktlich 2 Nbr im Hotel „Stern" und marschiert '/,» Nbr ab. Gr berührt «olgend» Straßen und Platze: Altmarkt, Mroßenhainerstraße. Schützenttraße di, Restaurant „Goldener Löwe", daselbst zurück, Mokthestraße.Schloßftraß« link«, BiSmarckstratze rechts. Ecbillerstraft« recht», Goethe- strafte link», Rasenplatz ringsum, Wettinerftrafte, Haupt straße, Albertplatz, .Mosterstratze, Parkstraße, Stadtpark. Die übrige Festsolge ist im Inseratenteil der heutig«» Nr. zu erleben. Eine rege Teilnahme der Einwohnerschaft an den Veranstaltungen de» Korp», das während seine» 80- iährigen Bestehen» so manchmal zum Schutze für Leben und Gut des Nächsten eintrat, ist erwünscht. Beachtenswert er scheint auch die Bitte, am Ehrentage di« Häuser in geeig neter Weis« zu schmücken. —* Ehrenzeichen-Verleihung. In der aestern abgehaltenen Sitzung des Kriegerverein» „König Albert" wurde dem Vorsteher, Herr» Prokurist Seidel, da» vom Sächsischen MilitärvereinSbunde aest stete Ehrenzeichen ,.De» Bunde« Dank" durch den Bez rksvorftebrr Herrn Oberlehrer Grünberg aus Großenhain i verbracht und unter Worten der Anerkennung für treue VslichtirsüL au» Dankbarkeit Nir hervorragende Mitarbeit al» stand»mitglied de« BnudeSbezirke« Großenhain gu»a« bigt. Im Bezirke ist Herr Seidel der »weit, Kamerad, dieses Zeichen verliehen wurde. —* 80 jährige» Arbeit«jnbiläum. Am 10. August 1924 konnte Herr Heinrich Schumann, Goetbe- ftraße 87, ans eine 50 jährige Tätigkeit bei der Firma Riesaer Waagenfabrik Zeidler L Co. A.-G. zurückblicken. GS ist dir» bereits der »weite Fall, daß ein so treuer Mit- arbeiter in diesem Betriebe diesen seltenen Gedenktag feiern konnte. Au« diesem Anlaß wurden dem Jubilar von Setten der Firma, der Angestellten und seiner Kollegen Beweis« vielfacher Anteilnahme dargebracht. —* „Da« Dorf ohne Glocke", Splrlovrr in drei Akten von Künnecke, brachte die Lorkr'sche Lbeatrrdirektion gestern zur Auffnbrniig. Diese Oper trägt mehr den Cha rakter elnrr Operette, da in ibr die Sprechrollen »um größten Teile überwiegen. Inhaltlich bietet ste aber einen sinnigen Zusammenhang von einer dem wirklichen Leben angrpaßten Handlung, die den Zuhörer in packender Weis« »u fesseln vermag, zumal wenn die Darsteller ihre Talente voll und ganz in die Wagschgle werfen, wie es gestern der Fall war. Sans Pachter gab dem Pfarrer Benedikt einen ehrwürdigen Anstrich, der oft zur Bewunderung binritz. Seine Wirt schafterin vertrat Ursula Rother. die das Szepter im Pfarr- bausbalte resolut zu führen verstand. In einer Gastrolle trat Luise Köhler mit ihrer wohlklingenden Stimme auf. Die Verehrung für die Künstlerin, die mit ihrem Partner dein» Trolle wieder entzückend spielte und sang, offenbarte sich durch lebhafte Beifallskundgebungen und Blumrnspenden. Zu erwähnen ist noch Klein-Liesel. deren Vertreterin die Roll, eines Kindes ganz allerliebst »ur Schau bringen konnte. Die Vorstellung war zwar nicht allzustark besucht, fand icdoch im allgemeinen eine günstige Ausnahme. —* Tarifregel ung für die Angestellten des Einzelhandels Rresa. Zwischen dem Verein für Handel und Gewerbe einerseits und dem Deutsch nationalen Handluiigsgehilfen-Verband, dem Verband weib licher Handels- und Büroangestellter und dem Gewerk schaftsbund der Angestellten andererseits, ist folgendes ver einbart worden: Der Manteltarif vom 1. 3. 1921 läuft vorläufig bis 31. 10. 1924 weiter uud ist von da ab monat- llch kündbar. Die Arbeitszeit ist analog des Meißner Tarifvertrages für den Einzelhandel festgelegt worden. —* Rentenauszahlung. Die kürzlich beschlos sene Erhöhung deS Reichszuschusses zu den Renten aus der Invaliden- und Hinterbliebenenversicherung wird seit dem 1. August monatlich zusammen mit der Rente auS- gezahlt. Tic gleichzeitig eingcführten Sonderzulagen »n der Unfallversicherung für Schwerbeschädigte in Hobe von 10 und 15 Goldmark monatlich werden für die Monate Juli und August am 20. August und vom 1. September ab dann laufend monatlich äuS gezahlt werden. — Das Ergebnis des Sächsischen Volks opfer». Die Leitung der Hilfsorganisation veröffentlicht jetzt eine Aufstellung, aus der hervorgeht, daß in Sachsen di« Summe von 1'/« Millionen Goldmark (in Bar und in Naturalien) aufgebracht worden sind. An der Sammlung haben sich in erster Linie die sächsischen Industriellen, di« Banken, der Groß- und Kleinhandel sowie di« Reichswehr (durch Konzerte) beteiligt. Die Barmittel wurden in allen Städten in der Hautsache zur Speisung Bedürftiger ver wandt, «in Teil der Beträge wurde Hilfsbedürftigen bar auSgezahlt. In einzelne» Städten sind ganz grwaltig« Summen zusammengekommen. Nutzer den Kleidersamm- lunge» konnten in den einzelnen Orten gesammelt werden: Dr-«den 800887,56 Mk.. Döbeln 79 529,20 Mk., Chemnitz 158811L0 Mk. und 857 Mk. (Lebensmittel), Zwickau 17000 Mk. und 21000 Mk. (Kohlen), Bautzen 85894,98 Mk. und 10650 Mk. (Lebensmittel), Aue 20000 Mk. und 1950 Mk. (Lebensmittel), Löbau 9872 Mk. und 13 856 Mk. Lebensmittel), Grimma 13 306 Mk. und 103 700 Mk, (Lebensmittel). Flöha 50000 Mk„ Oschatz 21500 Mk., Borna 25 710 Mr. und 1500 Mk. (Kohlen), Dipoldi»wald« 54S0 Mk., Kamenz 2320 Mk., OelSnitz 4840,44 Mk. und 1525 Mk. (Lebensmittel,, Freiberg 16 936,23 Mk., Land, buud Leipzig 3193,70 Mk. und 5230 Mk. (Lebensmittel). Stadt Leipzig 258682 Mk., und 48000 Mk. (Lebensmittel), RuppertSgrün 56000 Mk., Meißen 21580,55 Mk. und 1500 Mk. (Lebensmittel), Annabrrg 7747,99 Mk. und 19800 Mk. (Lebensmittel), Glauchau 15V5O Mk. und 2000 Mk. (Lebensmittel) sowie 398 Mk. (Kohlen). Zu dieser Gesamtaufstellung ist zu bemerken, daß di« meisten Städte bereit» vor Monaten ihr« Bericht« abgeschlossen haben, so daß sich di« Summ« noch bedeutend erhöht. Außerdem baden die Städte Großenhain, Pirna, Zittau. Plauen und Werdau ihr« Berichte noch nicht «ingesandt. Da sich im kommenden Winter zweifrllo» di« Not bei der ärmeren Be- völkrrung wieder eimtellen wird, will da« .Sächsische Volk», opfer" in kürzester Zeit seine Sammeltätigkeit wieder auf. nehmen, damit rechtzeitig Mittel zur Linderung der größten Not zur Verfügung stehen. —"Die Geben!-Plakette. Zum 8. August, dem Tage der Gedenkfeier des deutschen Volkes! für die Opfer deS Weltkriegs, ist von dem Bildhauer Encke eine Plakette entworfen worden, die in schlichter und künstlerisch «In- drucksvokler Form dem Gedanken Ausdruck verleiht, daß der lebende Geist unserer Toten für den Wiederaufbau des Vaterlandes ein leitete» Symbol kein soll. Die Plakette ist bei der Bildgießern Gladenbeck in KriedrichShagen bet Berlin hergestellt worden und kann dort sowie bei Münz handlungen und anderen einschlägigen Geschäfte» zum Preise von 20 Mark käuflich erworben werden. Der Er- trag wird der in Aussicht genommenen Sammlung »ur Errichtung eines Denkmals deS deutschen Volke» für seine Gefallenen zugeführt werden. > —' TerfassungSfeter der sächsischen Re- Äierung. Am Montaa um 11 Ahr versammelten sich die Beamten und Angestellten sänttlicher Ministerien m der Halle deS gemeinschaftlichen Mntstertalaebäudes zur Feier de» Verfassungstages. Nach einigen Musikvorträgen nahm der Minister des Innern Müller als Stellvertreter des Ministerpräsidenten das Wort zur Festansprache. Er tzeichnet« bas Werk non Aieimor in keinen Grundrissen und sprach von ihm al» dem AuWckk stuM neuen ZettckvschM- ie». Das Volt ijabe sich dio Verfassung selbst gegeben. Politische Gewalttätigkeit fei Hochverrat, ein Hochverrat aber nicht mehr an einem Obrigkeitistaat, sondern gegen «gen da» deutsche Volk selbst. All« müssen die Versa,- suna kennen lernen. Der sie kennt, werbe sie verteidigen. Da» gelte insbesondere von der sächsischen Verfassung. Len Volksstaat zu erhalten und auszubauen, da» gelte insbesondere von den Beamten und Angestellten be» republikanischen Staate», die den Eid auf die Verfassung geleistet haben. Sie ist eine Verfassung.der Demokratie, die keine Bevorzugung einzelner duldet. Zahlreich seien die Rechte, die die neue Verfassung dem ganzen Volke gebe. Schon daraus ergebe sich die Pflicht, sie »u achten und zu schützen. Ter Gesang de» dritten Verse» de» Deutschs ländliches fo" ' ' - - tun« de» Ad Haydn d^«h ^^AlAzchstscher MalerverbanbStag. Am Sonntag begann im Zoologischen Garten »N Leipzig die Hauptversammlung, in der nach mehreren Begrüßung», ansvrachen der Borfitzende Erläuterungen zu dem gedruckt vorliegenden Geschäftsberichte gab. Die Mitgliederzahl be trug Ende de» Jahre» 2488, da» ist gegen da» Vorjahr ein Abgang von 266 Mitgliedern. Im Anschluß an die Vorstand-Wahlen hielt Generalsekretär Hermann-Berlin, Mitglied de» Reichswirtschaftsrate», einen Vortrag über da- Thema ,,Da» Handwerk in der künftigen Wirtschaft»- und Finanzpolitik." Im Mittelpunkt der geselligen Ber- anstaming stand da» Festkonzert. Bei dem anschließenden Essen dankte der Berband»vorsitzende Aug. Döblinger (Dresden) dem Leipziger Jnnungsobermeister Schumann für die musterhafte Vorbereitung de- Feste» und überreichte ihm im Auftrage de» Verbandsvorstandes eine Ehrenplakette al» äußere Auszeichnung für die unermüdlich« Arbeit im Interesse des Gewerbes und des Verbandes. Am Mon tag wurden die Verhandlungen fortgesetzt. Insbe sondere beschäftigte man sich mit Lohnverhandlunge» und Tarifpolitik. Hieraus w.ir zu entnehmen, daß der jetzige Tarif für das Maler- und Lackierergewerba so lange in Geltung ist, bis er von einer Seite gekündigt wird. Der Vorsitzende gab dann noch bekannt, daß dein verdienst vollen Mitglied« Farbenchemiker Richard Grell Dresden, die Ehrenplakette des Verbandes verliehen werben soll. Nach einem Vortrag von Tr. Weiße vom LandesauSschuß de» Sächsischen Handwerkes über Aufwertunaö- und Steuer- fragen beschloß die Versammlung, den nächstjährigen Ver- bandstag in Zittau abzuluilten. Damit erreichte die Tagung ihr Ende. —' Ter BerkehrSauSschuß des Dresdner Verkehrs Vereins ist durch die Tagung, die der Sächsische Verkehrsverband im Dezember v. I«. in Dresden abhielt, »um VerkehröauSschutz für das Mittelsüchsische Ver- kehrSgebiet in der Weise erweitert wottden, daß der VerkehrsauSschnk künftighin besondere VerkehrStagungen »ur Beratung der Belange des ganzen Gebiete» abzuhalten hat. Ter VerkehrsanSschuß wird deshalb im Herbst, und »war voraussichtlich nach Kötzschenbroda, eine Verkehr», tagung etnberufen, die der Erörterung der Verkehrswünsche der an den Linien Dresden-Meißen, Dresden—Rieka, Dresden-Elsterwerda, Priestewitz—Ruhland und Radebeul —Radeburg gelegenenen oder auf diese Linien angewie senen Orte gewidmet sein wird. Tie Beratungen sollen sich jedoch nicht auf Eisenbahnwünsche beschränken, vielmehr können Verkehrswünsche jeglicher Arthur Aussprache ge langen. Zu der Tagung sind alle Interessenten ein ge laden. Nähere Mitteilungen erfolgen noch rechtzeitig durch die Tagespreise. —* Zu den Preisausschreiben. ES mag mit al» ein Zeichen der Wirtschaftsnot angesehen werden, daß gerade in den letzten Monaten sich eine wahre Flut von Preisausschreiben aller Art über die Leser deutscher Zer- tungen ergreßt. In den meisten Fällen handelt eS sich um solche Preisausschreiben, die darauf abzielen, durch Mltctn- sendung von 1 oder 2 Mark neben der Lösung der gestellten Aufgabe einen erhöhten Umsatz der von der betreffenden Firma hergestellten Waren herbeizuführen. Einige ausge setzte Preise mehr oder minder wertvolle« Art sind jedoch nur al» Lockmittel anzusehen. Bekanntlich sind zur Auf legung von Preisausschreiben bestimmte gesetzliche Vor schriften vorhanden. Nicht immer halten sich die AuS- schreiber an diese Verordnungen, So hat z. B., wie gestern berichtet, das Schöffengericht in Weimar gegen einen Kaufmann eine exemplarische Strafe verhängt, weil er ein Preisausschreiben für ein Präparat erlassen hatte, das seiner Reklame nicht entsprach Dieser Rechtssvruch möge zur Warnung dienen. Nicht immer handelt «S sich bei "den Waren, die durch «in derartiges Preisausschreiben erhöht umaesetzt werden soften, um Artikel, die der Reklame nicht entsprechen. Außerdem kann in den meisten Fällen der Anforderung einxs Betrage» von 1 oder 2 Mark noch von einer Uebervorteilung des sich an dem Ausschreiben be teiligten Publikum» gesprochen werden. —"Der Stahlhelm. Gegenüber der vielfach ver breiteten Anschauung, al» ob der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, eine Aenderung der Verfassung aus nicht verfassungsmäßigem Wege erstreb«, bittet der Bund um Apfnahme einer Zuschrift, die hier auSzugSwüse folgt: Der Stahlhelm ist im Dezember 1918 in Magdeburg von Frontsoldaten, die verwundet oder auf Urlaub tn der Heimat waren, mit Per Absicht gegründet worden, die Männer, die im Feuer den Wert des kameradschaftlichen ZusammenstehenS erkannt und ihr« Vaterlandsliebe be wahrt hatten, ohne Unterschieb von Stand, Part« und Bildung zusammenzufassen, um retten zu helfen, was noch zu retten war. In diesem Sinne hat sich der in den nächsten Monaien rasch anwachsende Bund der Regierung stet» zur Verfügung gestellt, vornehmlich in Mitteldeutsch land. Nach dem Rathenamnord, der vom Stahlhelm genau so verurteilt worden ist wie von allen anständigen Men schen, wurde der Bund verboten, doch wurde diese» Verbot vom Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik aufge hoben. Auch das Verbot im Freistaat« Sachsen wurde vom GtaatSgerichtShof aufgehoben, wobei in dem! Urteil ausdrücklich festgestellt wurde, daß der Stahlhelm nicht verfassungsseindlich sei. Am 8. November 1928 hat der Stahlhelm dien Hitlerpuisch nicht mitgemacht. Geheim bünde von rund einer Million Mitgliwev — so stark ist der Stahlhelm — gibt es nicht, weil ja schon eine Geheim haltung irgendwelcher Pläne bei einer derartigen Mit- aliederzahl unnlögllch wäre. Der Stahlhelm will alle Deutschen, die im Weltkriege vor dem Feinde im Feuer gestanden haben, ohne Rücksicht auf Partei und Stand ver einigen, um die Kamerad schäft zu Pflegen und den Geist der Pflichttreue, der unbedingten Vaterlandsliebe und Staatsbejahung, der Disziplin und Opferbereitschaft dem deutschen Volke zu erhalten urid auchs der Heranwachsen den Jugend einzupslanzen. Der Stahlhelm stellt Ach be wußt in den Dienst der Volksgemeinschaft und de» Wieder aufbaues Deutschlands. In diesem Dienste hat er im ver gangenen Winter säst in allen größeren Orten Deutschland» VolkSspeisungen durchgeführt, in diesem Dienste ist. er bereits in einzelnen Orten an den Bau von Woh nungen heranaegangen, in diesem Dienste hilft dr durch körperliche Crtttchtiaung die Schäden, die der Krieg un serer Jugend -»gefügt hat, wieder gut zu machen. Der Stahlhelm pflegt die Vaterlandsliebe und tritt als Bund der Frontsoldaten für die alten Reichsfarben Schwarz- Deiß-Rot ein. Er hat sich Pie Mugabe gestellt, den Kampf aeaen die KrieaSschuldlüae und di« Aukkläruno
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