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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192601088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-08
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1926
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Auf dem Bulla«. Au» »ahlreichen Orten Deutschlands, aus dem Westen Kes Reiches, aus dem Vogtland und au« Oberschlesien, sind mehr oder men,ge, starke Erdstöße gemeldet worden, und auch der Vesuv entfaltet eine erhöhte Tätigkeit. Bel den ersten Erdstößen sind in dem Rheinland die Be wohner »um Teil erschreckt ins Freie geeilt, damit ihnen nicht das »ukamm,»stürzende Haus auf den Kopf fallen könne. Aengstlicher Gemüter hat sich durch die Erdstöße eme gewisse Beunruhigung bemächtigt und cs ist ihnen »un« Bewußtsein gekommen, daß wir „auf einem Vulkan leben." Wenn das nun auch tatsächlich zutrifft, da unser Erdball vulkanische Eigenschaften hat, so ist es doch in unserem Vaterland« nach ven Erfahrungen und den Fest stellungen der Gelehrten ziemlich unbegründet, daß dieses Aufdcnwulkanleben wirklich ernste Gefahren in sich birgt, in bildlichem Sinne aber ist leider in unserer schweren Beit vielfach nicht zu verkennen, daß wir tatsächlich „auf einem Vulkan" leben und uns ernste Gefahren drohen. Betrachtet man das ganze Wirtschaftsleben und die immer noch zunehmende erschreckende Arbeitslosigkeit, so kann «nan wohl sagen, das; wir aus einem Vulkan leben, der sich jederzeit katastrophal bemerkbar machen kann. Die großen und kleinen Industriellen und kaufmännischen Unternehmungen werden infolge der Geldknappheit und des Darnicderliegens der Tätigkeit und des Geschäftes das Gefühl nicht los, daß sie ans einem Vulkan leben. Auch der Landwirtschaft, die unmittelbar mit der Mutter Erde in enger Verbindung steht, kommt täglich nur all zu stark zum Bewußtsein, daß sie auf einem Vulkan sitzt. Leun nun auch nicht gerade Plötzliche vulkanische Ausbrüche zu erwarten sind, so hat sich doch auch un seres politischen Lebens eine sehr starke Spannung be mächtigt. die vulkanische Auswirkungen zeitigen könnte. Wenn es den politischen Kreisen in kurzer Zeit nicht ge lingen sollte, die nun schon Wochen andauernde Regie rungskrise zu lösen, so kann man auch von der Vertre tung des deutschen Volkes, de»; Deutschen Reichstag, sagen, daß er aus einem Vulkan sitzt. lieber zahlreichen Angestellten und Arbeitern vieler Betriebe schwebt dauernd das Gespenst, daß ihnen der „blaue Brief" überreicht und ihnen gekündigt wird, ohne daß eine Aussicht vorhanden ist, wo und wann sie wie der Unterkommen sollen. Diese ungewisse Lage hat sicher lich etwas Vulkanartiges an sich und übt schon ihre schweren Wirkungen iin voraus aus, auch wenn die Kata strophe für den Einzelfall wirklich nicht eintritt. Wohin mau auch blickt — unsere Zeit ist derart, daß man sie kenuzeichnen kann durch eine Redensart, die man gemeinhin aussvricht. ohne sich deS tiefen Inhaltes be wußt zu werden Wir leben tatsächlich auf einem Vul kan. Aber mau kann hoffen und wünschen, daß die Bc- iorgnissc und Befürchtungen, die sich daran knüpfen könn ten. letzten Endes ebenso unberechtigt werden wie die, daß die kleinen Erdstöße, die in Deutschland zu beobachten waren, als die Vorzeichen großer vulkanischer Ausbrüche und Verheerungen zu betrachten sind. Prcdi. Oertliches nuv Siichsisches. Riesa, den 8. Januar 1926. —' Wettervorhersage für 9. Januar. (Mit- aeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Wechselnd bewölkt ohne wesentliche Niederschläge, Tempera turen im Flachland? wenige Grad über Gefrierpunkt. Von mittleren Lagen ab und im Tal Nachtfrost, schwache Luft- beivegnug. Allgemeiner WitternngScharakter der nächsten Tage: Ende des morgigen Tages erneut Trübung und später Niederschläge bei etwas ansteigenden Temperaturen. —* Daten für den 9. Januar 1926. Sonuen- ausgaug 8.03 Uhr. Lonnennntergang 4,11 Uhr. Mond ausgang 2,10 Uhr. V. Monduntergang 12.42 Uhr N. — 1878: Tie türkische Armee wird von den Russen im Schipka- Vatz gefangen genommen. 1908: Ter Dichter Wilhelm Busch in Mechtshausen a. H. gelt. igeb. 1832). 1909: Shackletons Südpol-Expedition erreicht 88 Grad 23 Miu. südl. Breite. 1916: Tue englische-französische Orient-Armee räumt Gallipoli. —* Weiteres Sinken des Hochwassers. Trotz der anhaltenden Niederschläge geht die Wasserfläche der Elbe weiter zurück. Am hiesigen Pegel wurden heute mittag 249 Zentimeter über Null gemessen. Gestern betrug die Wasserhöhc am hiesigen Platze noch 287 über Null. —* -j u r W vhunngsnvl in Niesa. Im Woh nungsamt beträgt die Zahl der Wohnungssuchenden laut der vorliegenden Bedarssmeldungen einschließlich Tausch anwärter mit Ende des JahreS 1925 1654. Die Zahl der Vordringlichen betrügt 372. Im vergangenen Vierteljahr wurden einschließlich Not- und minderwertigen Wohnun gen insgesamt 27 Wohnungen vergebe». —* Achtung! Lottcrieschwindell Die an geblichen Lotte riekollekteure Heinrich und Martin Tietjen in Hamburg haben an hiesige Einwohner Lotterielose der :H4. Hamburger Staatslvttcrie geschickt und zum Spielen dieser Lose ausgesvrdcrt. Tas Unternehmen ist auf Betrug angelegt und es werde« alle Personen gebeten, sich an den Kriminalpostcn Riesa zu wenden, denen Lose oder andere Schriftsackcn von der genannten Firma zugegangen sind. —" Vortrag für Hausbesitzer. Die Hausbe sitzer-Vereine Riesa, Riesa-Gröba und Riesa-Weida laden im vorliegenden Anzeigenteile ihre Mitglieder und deren Angehörige zu einem Vortrags» Abend ein, der kommenden Dienstag, den 12. Januar, im „Wettiner Host' stattfindet. Der Kreisvorsitzende, Herr Oberlehrer Nlbrich- Dresden, spricht über Realkredit und Hypotheken schutz. —* Konzert der blinden Künstler in der „Elbterraffe". Es waren Stunden hohen künstlerischen GenuffeS, die den zahlreich erschienenen Zuhörern gestern abend bereitet wurden. Die auch -em hiesigen mustk- und gesangliebenden Publikum von früher her besten- bekann ten blinden Künstler Paul Risch (Geige) und Emil Wiricke (Gesang) hatten zu einem Konzertabend, an dem Frl. Klara Hartwig (Klavier) gütigst mttwirkte. ein geladen. Die äußerst sorgfältig zusammcngestellte Bor- tragsfolgr erweckte in jedem Musikfreund regstes Interesse und mit steigender Andacht lauschte man den prächtigen Darbietungen. Klara Hartwig führte sich als eine treffliche Pianistin ein. Ausgerüstet mit vorzüglicher Technik und großem musikalischen Verständnis, schuf st« durch ihr feines, künstlerisches Spiel ihren Solovorträgen am Klavier einen wirksamen Hintergrund. Auch die Be gleitung der Vorträge der beiden blinden Künstler lag in ihren bewährten Händen. Emil Wiricke trug Kompo sitionen hervorragender Meister vor. Auch er ersang sich sofort die Gunst des Publikums, dav ihn, wie auch die ge feierte Pianistin, durch reichen Beifall ehrte. Seine warm«, temperamentvolle Art zu singen, verrät den feingebildeten Künstler. Paul Risch wurde als Violinkünstler stür misch gefeiert. Er steht in der vorderste» Reihe der Vir tuosen und ist ein glänzender Vertreter seines Instru mentes. Seine Technik ist meisterhaft und jeder Schwie rigkeit gewachsen. Mit einer tiefen innstkalischen Anffassnng verbindet er einen hinreißenden Vortrag und so erobert er sich die Sympathien der Hörer im Fluge. Das Publikum feierte ihu stürmisch durch Beifall, wofür er durch eine Ltlgabe dankte. Alles in allem: Der Abend war ein hoher «uflkSUfch«, Genuß. LA darf ««»artet «erde», daß de« Künstler« »et ihrem Wtederkommen abermals ein volle» Hau» Sefthtede« sei« wird. —* Falsch« R«tchSba»k«»ten über 20 Reichs»«» k. Von dr« i» Umlauf beftudltchen ««ich», banknoteu Sher SV Reichsmark mit d«m Datum des 11. Oktober l«4 «ft «ine neu« Fälschung festgestrllt worden, die. »um Unterfchtrd vo« der A«fa«a Leptrmber d. I. bekannt- gegebene«, an nachstehend«« Merkmal«» ««schwer zu er. kennen ist: Papier. Aus zwei z«sammrng«fügten Blättchen, einem kräftigeren, leicht gelb getSnten und einem hauch, artigen, bräunlich gefärbte« Deckblatt, bestehend. Pflanzen fasern: Durch falsche, zwischen de« Blättchen gelagerte, dünne Fasern ersetzt. Vorderseite: Gröbere», verwischte« Gesamtbild. Da» in unreinen Linie« mangelhaft nachge- bildet« Frauenbtldni» kennzetchnet dl« Fälschung auffällig. Bor Annahme dieser Fälschung wird gewarnt. Für die Aufdeckung von Falschmünzerwerkstältru zahlt die Reich», bank Belohnungen. —* Zur Frage der Beamtenbesoldung. Aus Beamtenkreisen wird folgende Zuschrift verbreitet: Die ReichSreaierung soll nach sicheren Nachrichten eine völlig neue Art der Regelung der Beamtenbesoldung te- absimtigen. Die Beamtenschaft soll nach Berufslausbahnen auseinanderaerissen und ihre Besoldung nach den ver- schiedenen Laufbahnen besonders geregelt werden Ein häßlicher Kampf aller Berufsgruppen gegen alle, eine schwere Beunruhigung der gesamten Beamtenschaft wäre die Folge Der Schaden, der damit der Beamtenschaft und ihrer Geschlosfenl-eit auch vor der Oefsentlichkeit zugefügt würde, ist nicht abzusehen Es ist deshalb dringend zu wünschen, daß von einer weitere» Verfolgung dieser Pläne Abstand genommen und eine entsprechende Er klärung sobald als möglich von amtlicher Stelle der Oefsentlichkeit bekannt gegeben wird. —* Die Bewegung gegen den Karneval. In der Sächsischen Evangelischen Korrespondenz lesen wir: „Daß in diesem Winter bitterster Not von Hunderttausen den üppige Lustbarkeiten einfach unerträglich sind, sollte keiner ausdrücklichen Hervorhebung bedürfen. ES kann festgestellt werden, daß die Stimmen in dieser Richtung aus den verschiedensten BevölkrrungSkretsen sich mehren. Dem kraftvollen Beto der bayrische» GtaatSregterung gegen rauschende Festlichkeiten, auch wenn sie sich mit dem Mantel der Wohltätigkeit umkleiden, ist eine ähnliche Kundgebung der vier aktiven württembergischen Minister gefolgt. Im Auftrag der Rheinischen Provinzialsynode sind der Gene- ralsnperintendent der Rheinprovinz, der Hochburg de» Karnevals, D. Klingeinann, und der Präsident des Konsi storiums, D. Freiherr v. d. Goltz, bei dem Obcrpräsjdentcn der Rheinprovinz, Dr. Fuchs, mündlich vorstellig geworden, mit der Bitte, den Bestrebungen auf vermehrten Schutz des Sonntags und Verbot des Karnevals im Jahre 1926 seine Unterstützung zu leihen,- der Ernst der Zeit verlange eine Unterdrückung des karnevalistischen Treibens, wie dies im Jahre 1923 geschehen sei. In seiner Erwiderung sprach sich der Oberpräsidcnt gegen eine Lockerung der augenblicklichen Regelung aus, die dahin geht, den Karne val zwar nicht vollständig zu verbieten, aber die Straße vom karnevalistischen Treiben fretzubalten und bei den Veranstaltungen im geschloffenen Raume Auswüchse zu unterbinden. In Württemberg hat der über 260000 wahl berechtigte Mitglieder aus allen Parteien zählende Evange lische Bolksbund von der Staatsregierung ein Verbot sämtlicher öffentlicher FastnachtSvcranstaltungen gefordert. Im gleichen Sinne spricht eine Entschließung der evange lischen Arbeitervereine die Erwartung aus, daß die Be- hördem dem bereits wieder cinsetzenden karnevalistischen Treiben in klarer und scharfer Form Einhalt gebieten." —* Ordnung muß sein! Anstand und gute Sitte lassen heute im ösfentlichen Verkehr manchmal zu wünschen übrig. So wird von Reisenden darüber geklagt, das; die Sitzplätze in den Personenwagen der Züge von Mitreisenden durch Auflegen der Füße auf die Bänke vielfach beschmutzt werden. Das Auflegen der Füße auf die Sitzplätze ohne Unterlagen (Zeitungen, Decken usw.) ist unzulässig. Die Zugschaffner sind berechtigt, gegen solche Verstöße einzuschreiten und bei fcstgestellter Be schmutzung der Sitzbänke eine Rcinigungsgebühr von fünf Mark, bei geringfügiger Verunreinigung von drei Mark zu erheben. —* Nimm Dir ein Postscheckkonto. Ende März 1925 waren unter den 800000 Postscheckkunden nur rund 451 000 für gewerbliche Unternehmungen und Kauf leute, bereu Zahl aber »ach den amtlichen Feststellungen um ein Vielfache» höher ist. Deutscher Kaufmann, ver geude nicht kostbare, unwiederbringlich verlorene Zett durch den schleppenden und teueren Barverkehr, der außerdem Unsicherheiten und Berlustgefahren mit sich bringt. Die Guthaben de» Postscheckverkehrs kommen der aus vielen Wunden blutenden deutschen Wirtschaft, also auch Dir zu gute. Drum nimm Dir ein Postscheckkonto, wenn Dn noch keinS hast. —* Da» erste Staatsexamen in Esperanto wurde in Oesterreich abgenommen. Dort ist durch Erlaß vom 80. April 1VS5 diese Möglichkeit geschaffen worden. Landesschulinspektor Hofrat Dr. Wolfman« nahm das Examen ab. 19 Prüflinge erhielten das Zeugnis für Untrrrichtsertetluna an Mittelschulen, zehn da» Befähi- gungSzeuaniL der Beherrschung de» Esperanto. Die Prü- fungSergebntffe machte« einen gute« Eindruck. Nächste Prüfung findet im April 1926 statt. —»Deutscher Esperanto-Kongreß in München. Laut Beschluß de» letzte« Kongresse» sollte der nächste zu Ostern stattfinden, aber dem stehen Bedenken wegen der Witterungsverhältnisse entgegen, da diesmal Ostern zeitig fällt. Der Ausschuß und der Bundesvorstand haben deshalb beschlossen, den Kongreß auf Pfingsten zu verlegen. Er wird also vom 22. bi» 25.- Mai abgehalterr. Außer Arbeit»- und Fachsttzungeu sind Besichtigung des Löwenbräu und de» Deutsche« Museum», Besuch de» Hof- bräuhauseS, Ausflug nach Parteuktrchen vorgesehen. Viel leicht wird der Japaner Nishimura einen Vortrag halten. —* Die Arbeit-Marktlage wesentlich ver schlechtert. ArbettSmarktlage in Sachsen vom 20. De zember 1925 bi» zum 2. Januar 192«. Infolge der an haltenden Wirtschaftskrise hat sich die Arbeitsmarktlage weiter, und zwar wesentlich, verschlechtert. Viele Betriebe haben ihre Arbeitskräfte beurlauben bezw. entlassen müsse», und selbst da» Weihnachtsgeschäft hat nicht die saust üblich« regere Nachfrage nach Aushilfskräften mit sich gebracht. Gan- besonders groß war auch diesmal der Zugang von Arbeitsuchenden aus der Metallindustrie, und zu wetteren Entlassungen und BetriebSetnschränkungen kam e» t« der Textilindustrie. In der Papier-, Leder- und Holzindustrie hält die dauernd ungünstig« Lage ebenfalls noch an. Fach kräfte aller Art und au» allen Branchen dieser Industrie zweige stehen in grober Zahl zur Verfügung. Für Bäcker boten sich »war AuShtlfvstellrn in größerem Ausmaße al» sonst, doch ist die ArbettSmarktlage für diese allgemein gleichfalls al» ungünstig zu bezeichnen. Das Schneider gewerbe forderte nur vereinzelt Aushilfskräfte an, un schlecht blieb die Lage in der Wäsche- und Konfektions branche, wie auch für Putzmacherinnen, Kürschner und Pelz näherinnen. Unverändert schlecht blteb ebenfalls die Lage für Fabrik- und Schoßschuhmacher. Die Industrie der Steine und Erden und bas Baugewerbe sind der Jahres zeit entsprechend schlecht beschäftigt. Etwas befriedigender war vor den Feiertagen die Nachfrage nach Musikern, wäh- rend BedtenungSperfonal für da» Gast- und Schankwirt- schaftSgewerbe nnr ft» »ringer Zahl angefordert wurde. Auch Hausangestellte, die in großer Zahk zur Verfügung stehen, waren nicht begehrt, und da» H-er her ««gelernten Kräfte verstärkt sich vön Tag zu Lag. «tcht gebessert bat sich die trostlose Vage für kaufmännische und vüroangc- stellte. - Gesucht «erden nur noch fuuae weibliche Kräfte ür die Sandwirtschaft «nd tm beschränkten Maße gelernte Bergleute für den Steinkohlenbergbau. »Zett Hain. Am vergangenen S-mitag hielt der O verein ID. T.) fein« Jahreshauptversammlung unter «ehr zahlreicher Beteiligung ab. Zur Eröffnung derselbe» »ahm der Vorsitzende Gelegenheit, nochmal« all« Freuden und Leiden während des verflossenen Beretnsjahres zu streifen, und wies dgbet besonders auf dte rührig« Tätigkeit der TurnratSmttglteder hin. Der Verein hat während des BereinSjahres 1925 -le stattliche Summe von 1800 Mark teil» zur Tilgung seiner Schulden für die Turnhalle, teils zur Anschaffung von Geräten ausgebracht. Der Vorsitzende Bergleute für den Strinkohlenbergl,— .. . . * Aetthatn. Am vergangen Turnverein (D. T.) sehr zahlreicher von »ahm der Vorsitzende Gelegenheit, »olymai« aur und Leiden während des verflossenen Beretnsjahrcs zu stretfe», und wies dabet besonders auf dte rührig« Ti l ... . BereinSjahres 1925 die stattliche Summe von 1800 Mark i" — " - zur Anschaffung von Geräten aufgebracht. Der Vvrsivenkn gab dem Wunsche Ausdruck, daß auch tm neuen Geschäfts jahre der Turnrat wie bisher zusammenbletben möge, denn nur burch Einigkeit könne großes Werk gedeihen. Und so ergab denn auch die Wahl des Turnrats die bisherige Zusammensetzung. Kur, besprach«» wurde das für Soun- tag den 10. Januar festgesetzte Kränzchen für oerhettratcic Mitglieder, wo sich die Aelteren des Vereins mit einem gemütlichen Tänzchen nach alter Art erfreuen wollen. Weiter wurde für 80. Januar ein Maskenball beschlossen. Der Oberturnwart gab einen sehr ausführlichen Bericht über die turnerische Tätigkeit sämtlicher Abteilungen des Ver eins, woraus zu ersehe» war, baß auch aus turnerischem Gebiet« sehr gut gearbeitet worden ist. E» wäre sehr zu wünschen, wenn der Verein auch weiterhin blühen und gedethen möge zum Wohle der Allgemeinheit. Gegen 6 llhr erfolgte Schluß der Versammlung mit dem gemeinsamen Gesang« des dritten Verses des Dentschland-Lie-eS: Einig keit und Recht und Freiheit. — Gut Heil! Strehla. Da» »Str. Tgbl." berichtet: Das Befinden des kleinen Georg Ziegler, den am Montag tm Cafö Dictze der verhängnisvvllc Schuß traf, kann den Umständen nach als gut bezeichnet werden. Bisher sind Komplikationen nicht cingrtreten. Eine operative Entfernung des Geschosses läßt sich also vielleicht vermeiden. — Der Bäckergeselle Hans H. ist inzwischen aus der Untersuchungshaft wieder entlassen worden. Sv wie er den Fall schildert, läßt sich der Vorwuis der Fahrlässigkeit gegen ihn nicht in vollem Maße aufrecht- erhalten. Allgemein wünscht man, daß daö Gericht den jun gen Mann, der einen guten Leumund hat, milde behandeln möchte. — Aus der Universitätsklinik Leipzig, in der der Sohn des Herr» Schuhmachermeister Hentschel Aufnahme gefunden Hat, der in der Nenjahrsnacht Opfer des Schieß- unfugs wurde, kommt ebenfalls gute Nachricht. Das Augen licht wird dem Verletzten erhalten bleiben. Immerhin durs ten noch Wochen bis zur endgültigen Heilung vergehen. Stauchitz. Der hiesige Gcfliigelzttchterverciii hat jüngst in der „Alten Post" seine ll. Gcflllgelausstellung abgehaltcn, die zugleich die 2. Jahresschau des Krcisver- baiidcS Döbeln war. In 627 geräumigen Käfigen waren prächtige Tiere ausgestellt. Besonders zahlreich vertreten waren die schweren Hühnerschlägc, so die Wyandottcs mit 59, die Nhodeländcr mit 17 Nummern,- die Italiener wiesen gar 70 und die zierlichen Zwerghtthner 44 Num mern auf. Ueberaus groß mar die Zahl der edlen Tauben, die in 313 Käfigen und 3 großen Volieren unter gebracht waren. Die ausgestellten Emdener und Touloufcr Gänse, sowie die Rouen-, Peking- und Orpington-Entcn waren Ntesenexemplarc während die schöngezeichneten Höckergänse besonders durch ihr schmuckes Fedcrkleid auffielen. An Znchtstämmen von Hühner» sah man Oi- pington, Plymouths, Wyandottcs, Italiener, Weißhaubcn und Zwerg-Köchins. Die Firma Herrmann Dammköhlcr stellte Gcflügelfuttcr, Korbmachermeister Berndt in Hahnc- feld degenester, Transportkörbe usw. aus. Für die Prä miierung standen 106 wertvolle Ehrenpreise, 4 silberne und 4 bronzene Medaillen des Landesverbandes, sowie 4 Ehrenpreise der Landwtrtschaftskammer zur Verfügung. Die Ehrenpreise usw. waren in der Musikhalle des Aus stellungsraumes öffentlich ausgestellt und fanden allseitige Bewunderung. Lommatzsch. Neuer Wage» auf der staatl. Kraft- wagenlinie Lommatzsch—Meißen. Von Freitag ab — erst malig )s10 Uhr ab Meißen — verkehrt auf der Linie Lommatzsch—Meißen ein mit 32 Sitzplätzen ausgestatteter Bomag-Wagen, mit dem sich's angenehmer fährt als mit den bisherigen Wagen,- denn der neue Wagen hat Luft bereifung, wodurch ein Schütteln der Fahrgäste vermieden wirb. Man wird die Inbetriebsetzung des neuen Beför derungsmittels auf dieser vielbenutzten Linie mit Freude« begrüßen. Nossen. Am Neujahrsmorgen verschied nach länge rem Leiden der frühere langjährige Hausmeister am hie sigen Lehrerseminar, Herr Johann Carl Schneider in Meihcn, im Alter von 86 Jahren. Im Jahre 1874 nahm er Abschied vom Militär und übernahm am Gymnasium zu DreSden-Neustadt die Hausmeisterstellung. Einige Zeit später übersiedelte er mit feiner Familie nach Nossen, wo selbst er von 1876 bis 1899 als Seminarhausmetster treu und gewissenhaft seines Amtes waltete. 1899 trat er in -en Ruhestand und lebte seitdem im Hause seines Sohnes, Gärtnereibesitzer Arthur Schneider in Meißen. Am Mon tag erfolgte auf dem städtischen Friedhöfe in Meißen die Beisetzung des Verstorbenen unter zahlreicher Beteiligung auch von Nossen aus. — Die große Freiberger Straf kammer verhandelte gegen den Klavierhändler Paul Bruno Friedrich in Nossen wegen Preistreiberei. Ter Angeklagte war bis vor dem Kriege 1914 Fleischer. Nach dem Kriege betrieb er den Pserdehandel bis Mai 1925, und von Mat 1924 handelte er nebenbei noch mit alten Klavieren. Der Angeklagte hatte ein altes Klavier für 150 NM. ge kauft und für 400 RM. weiterverkauft, er war deshalb vom Gchösfeugericht in Nossen wegen Vergehens gegen die PreiStretberetverorbnung zu einer Geldstrafe von 50 NM., an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit eine Frei heitsstrafe von 1 Woche Gefängnis trat, verurteilt worden. Der erzielte übermäßige Gewinn in Höhe von 200 RM. wurde etngezogen. Gegen dieses Urteil hatte der Ange klagte Berufung «tngelegt. Bon der Strafkammer wurde der Angeklagte wegen vorsätzlichen Preiswuchers zn der selbe» Strafe verurteilt und der erzielte übermäßige Ge winn in Höhe von 70 RNl. wurde cingezogen. Freiberg. Unter mancherlei Ehrungen feierte bei körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische die Hüttenar- beiderwttwe Johanna Schmieder geb. Weigold ihren 90. Ge burtstag. Seit VO Jahren ist sie verwitwet. Freiberg. Tin verhängnisvoller Zusammenstoß zweier Kraftwagen erfolgte am Mittwoch an der Ecke Olbernhauer Straße und Beuststraße. Die Limousine einer Fabrik von Brand-Erbisdoif mit zwei Herren als Insassen fuhr von der Annabcrger Straße her die Bcust- stratzo entlang. Als sie nach links in die Beuststraße ab biegen wollte, um ihre Fahrt in der Richtung Brand- ErbtSdorf sortzusetzen, kam der LteferungSwagen einer Freiberger Firma die Olbernhauer Straße herauf. Wie sich aus der' Stelle des Zusammenpralls ohne weiteres ergibt, sind beide Fahrer korrekt rechts gefahren. Vs spielte hier der Zufall des Unvermeidlichen seine ver hängnisvoll« Rolle. Die Limousine wurde sehr schwer be schädigt, Bon den beiden Insassen erlitt der eine Ver letzungen. Man fand ihn bewußtlos im Wagen. Er wurde nach dem Krankenhaus übergeführt. Der Führer der Limousine blieb unverletzt. Der Führer des Llefe- rungswagens wurde von seinem Sitze auf die Straße ge schleudert, zum Glück hat er nur leichte Verletzungen
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