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fifftm. Der Rat hat veschloffen, z«v«i Preis« zu »«willigen und zu»«r 15 Mark sür Hühner und 10 Marl sür Lauben. Da« Solleaivm trat dem Ratlbeschluß einstimmig bei. Bon der Deutschen Dicht,r-GedächtMä- stistnng find die städtischen Kollegien um Gewährung «ine» Jahr^beitrage« angegangen worden. Di« Stistung hat sich dl« Bekämpfung »er Schundliteratur zu« Atel« ge- steckt und fleht al» beste» Mittel in diesem Kamps« di« Verbreitung guter Literatur an. Bei einem Jahre»beitrag von LV Mark werden den Gemeinden 76 Bände der Hou«» bächeret und 800 Bänd« der Volksbücherei überlassen. G» sind pro Buch lediglich 40 Psg. für den Einband zu ent» richten. vibliothekauSschuß und Rat haben beschlossen, der Stiftung 2V Mark, vorläufig auf «in Jahr, zu bewilligen. Herr Bergmann erinnert an die Gesellschaft für Ver breitung von volk»btldung, die ebenfalls gute'Bücher ver breite und di« man vielleicht eher unterstützen könne. Herr Bürgermeister Dr. Scheider bemerkt, hpß Rat.uyh Bibltze- thekauSschuß sich von dem Gesichtspunkte hätten leiten lassen, daß durch die Bewährung eine», Jahresbeitrag« an die Deutsch« Dichter - Gedächtnisstiftung wertvolle Bücher zu großen Vorteilen erworben werden könnten. Buch Herr vernh. Müller tritt für die Bewilligung eine» Jahres beitrag,« «in und bittet um Beschaffung von Büchern für da« Krankenhau«. Der Beschluß de« VtbltothekauSschusse» und de« Rat» wird hierauf einstimmig angenommen. 8. Zur Vorbereitung der dteSsährigen Stadt verordnelenwahlen waren drei Wahlgehilfen zu wählen. G» wurden hierzu die Herren Winter, Geißl«?und Hugo bestimmt. Lu« dem Stadtoerordnetenkollegium haben mit End« diese» Jahre« auSzuschetden die Herren: Berg mann, Langenfeld, Ketzer, Otto Müller, Schnauder und Schönherr. Ferner teilte der Herr Vorsitzende noch mit, baß mit Ende diese« Jahre» auch die AmtSperiod« der Herren Stadträte Vretschneider und GaschNtz «bläust und daß da» Kollegium in seiner nächsten Sitzung wahrscheinlich die Neuwahlen werde vornehmen müssen. — Da» Kollegium nimmt sodann noch Kenntni» von der Verpflichtung de» Herrn Raff« al» Stadtrat und von einem Telegramm de» Herrn Kommerzienrat Hynek, in dem dieser nochmals seinen herzl. Dank für die Verleihung de« Ehrenbürgerrecht» zum Ausdruck bringt. Schluß der Sitzung nach 7 Uhr. —* Unter Hinwei» auf die Bekanntmachung de» Kirchenvorstande» im amtlichen Teil der heutigen Nummer, möchten wir unser« Leser von Riesa, Poppitz und Mergendorf ausdrücklich darauf aufmerksam machen; daß im Unterschied von den Wahlen für da« Stadtver ordnetenkollegium und den Gemeinderat, bei denen alle Wahlberechtigten ohne wettere« in die Wahlliste eingetragen iwerden, bet den Ktrchenvorstandrwahlen da« nur auf Grund der in der Bekanntmachung erwähnten An meldung geschieht. Wer sich also an der KirchenvorstandS- wahl, die im Dezember d. Jahre» stattfinden wird, be teiligen will, wolle sich alsbald zur Eintragung in die Wahlliste anmelden. Wer in der Wahlliste aufgenommen ist, bleibt darin, solange er in der Kirchgemeinde wohnt, sodaß e» einer neuen Anmeldung für spätere Wahlen nicht bedarf. —* Die gestrige Aufführung de» vom Autor „Komödie benannten Leben-bilde» „FlachSmann al» Erzieher" durch da» Zahn'sche Ensemble ging wieder recht befriedigend oonstatten. Herr Edwin Janson, der sich da» Stück zu seinem Benefiz erwählt hatte, führte die sympathische Rolle al» Flemming recht wacker und lobenswert durch und verdiente sich allgemeine Anerkennung. Recht trefflich zeichnete Herr Theo Zahn den Oberlehrer FlachSmann. In Mimik, Sprache und Haltung charakterisierte er ganz aus- gezeichnet. Hervorragend günstig brachte Herr Direktor Zahn den Schulrat Prell zur Geltung. Vr schuf eine wahre Prachtleistung, der man di« Anerkennung nicht ver sagen kann. Mit wenig Glück und Geschick wurde da gegen die allerdings nur kleine Partie de» Schulinspektors Bröseck« wiedergegeben. Im übrigen waren die Rollen in guten Händen und wurden befriedigend durchgeführt, sobatz da« Stück allenthalben gut zur Geltung kam. Wieder holter lebhafter Beifall wurde den Künstlern gespendet; auch Frau Janson, die sich am Pianino verdient macht, wurde solcher wiederholt und verdientermaßen zuteil. — Für morgen Donnerstag hat die Direktion einen Lust spielabend angesetzt; «S soll in Szene gehen: Das Mädchen- Pensionat. Am Freitag folgt «in Schiller. Abend mit: „Kabale und Liebe" als Benefiz für Herrn Süßengut. — Ein stromabwärts fahrender Tchleppzug konnte vorgestern nachmittag in der fünften Stunde in Meißen auf der Elb« beobachtet werden. Ein Kettenschlepper führte vier hintereinander hängende Frachtkähne zu Tal. Um eventuelle Störungen in der Schiffahrt zu vermeiden, hing am letzten Kahn «in zweiter an der Kette gehender Dam pfer, der dazu bestimmt zu sein schien, wenn nötig den Schleppzug zu halten und so zu vermeiden, daß die Kähne aufeinander schwimmen. Der Schleppzug erregte selbst in Schifferkreisen Aufmerksamkeit, weil ein solcher auf der Oberelb« zum ersten Male beobachtet worden sein soll. Auf ^der Unlerelbe sollen diese Schleppzüg« nicht» Neue» mehr ^sein. — Di« nächste Sächsische Lehrerversammlung, dl« ursprünglich 1910 in Leipzig stattfinden sollte, ist vom Vorstand« de» Sächsischen LehrerverrtnS auf 1911 ver schoben morden. Sie wird alsbald nach Veröffentlichung de» Regierungsentwurf« für «in neue» Schulgesetz einbe- rufen werden. — Für die nächste Dertreteroersammlung de» Sächsischen Lehrerverein» Anfang Januar 1910 in Dresden wurden folgende verhandlungSgegenstände auf die Tage«- vrdnung gesetzt: Schulleitung, Schulausficht und Schulver waltung. Vorschläge für den religiösen Memorierstoff und für einen gesetzlichen Lehrplan sür den Religionsunterricht. Die OrgantsationSfrage soll für diesmal ««»geschieden werden. — Der N«ichStagSa>g«»rdnet, Günther, der Vorsitzende de» LandeSoereinS der Freifinntgen Volk«- partek, hat dem '„B. »." folgend« Erklärung zugehen lass«» : Im Hinblick aus die vor einigen Jahren gesaßten Beschlüsse de« LaudeSverein» der Freisinnigen volkspartei, daß vor der Hauptwahl bei Reich«- und Landtag« mahlen Abmachungen über Stichwahlen zu unterlassen seien und di« Wahlkreis« zu den Stichwahlen selbst zu entscheiden haben, empfiehlt der Unterzeichnet« den Parteifreund«?, ohne selbständigen Entschließungen der Wahlkreise vor greifen zu wollen, tn^der Stichwahl für di« nationalen Kartdidaten etnzutreten. OSear Günther. Der verband der Aerzt« Deutschland« schreibt un« : In einer Preßnotiz über ein« Denkschrift de» RetchSverbandeS deutscher Aerzt« zur ReichSvrrstcherung«. Ordnung findet sich der Hinweis auf ein« Denkschrift de» Leipziger Aerzteverbande« an dl« gesetzgebenden Körper- schäften. Dieser Hinweis entspricht nicht den Tatsachen, denn der Leipziger verband hat überhaupt keine Denk- schrist ergehen lassen. Die» ist vielmehr geschehen seilen» de» Deutschen AerzleverelnSbunde« — der größten 24000 Aerzt« umfassenden Organisation —, dessen wirtschaftlich, Abteilung der Leipziger verband bildet. Wenn man im übrigen von einem „ReichSverband" deutscher Aerzte spricht, so darf darauf hingewiesen werden, daß dieser seit seinem Bestehen «ine Mitgliederversammlung überhaupt noch nicht abgehalten hat; sein« Denkschrift dürft« also wohl nur al» eine privat« Meinungsäußerung de» Vorsitzende»' gellen können. Der „ReichSverband deutscher Aerzte" zählt außer dem im ganzen nur 17b Mitglieder. — Eine Vertretung de« Ausschusses nationaler Arbeiter- und Gehilfin-Organisationen wurde, wie schon be- richtet, am 28. d. M. von dem Minister de« Innern, Grafen Vitzthum v. Eckstädt empfangen. Der Minister besprach mit der Vertretung de« AuSschussrS die einzelnen wünsche, die ihm vorgetragen wurden, und führte hierbei etwa sol- gende« auSr Soweit die Wünsche Gebiete beträfen, auf denen er al« Minister de» Innern nicht zuständig sei, könne er sich dazu nicht äußern. Auch im übrigen würde iS sich empfehlen, den Wünschen bei besonderen Vorlagen oder bet gegebener Gelegenheit eine greifbare Form zu geben. Wa« insbesondere den Wunsch nach Einführung der Verhältniswahlen zu den Vertretungen der Kranken- kaffen anlange, so hoffe er, daß sich dieser Wunsch in der neuen verflcherungSordnung erfüllen lassen werde. Die Gemeinden zwangsweise anzuhalten, da» gleiche System auch bei den Wahlen zu den Gewerbegerichten einzusühren, hatte er sür bedenklich, wenn ihm auch der Wunsch der christlichen Arbeiterschaft verständlich sek. Im übrigen freue er sich über die Fortschritte, welche die auf nativ- nalem Boden stehenden Bereinigungen in den letzten Jahren gemacht hätten. Er freue sich insbesondere im Interesse der Arbeiterschaft selbst. ES sei erfreulich, daß die Arbeiter, die sich die Liebe zu Heimat und Königshaus und die Anhänglichkeit an den nationalen Staat nicht aus dem Herzen reißen lassen wollten, einen Rückhalt an den na- tionalen Arbeitervereinen besäßen. Der Traum einer internationalen Gesellschaftsordnung könne unS eben die Liebe zum Vaterlands nicht ersetzen. Wenn nun auch mancher meine, daß in unserem Vaterlands manches besser werden möge, so sei es doch verfehlt, sich einem Pessimis- mu« hinzugeben, der da» Leben verbittere. Gerade im Hinblick auf die wünschenswerte Fortentwickelung unserer sozialen Einrichtungen sei die Unzufriedenheit deS Arbeiter- stand» eine große Gefahr. Der Pessimismus der Em- pfangenden erzeuge einen Pessimismus der Gebenden. Mit welcher Begeisterung hätten sich seinerzeit alle BolkSklassen auf die Aufgaben geworfen, die uns durch die bekannte Kaiser!. Botschaft gewiesen worden seien. Auf der einen Seite habe man gehofft, nun würde es bald keine Not mehr geben, die nicht alsbald gehoben würde, auf der andern Seite, nun würde alle Unzufriedenheit verschwinden. Aber nachdem sich herauSstelle, daß alle soziale Gesetzgebung wie alles Menschenwerk Stückwerk sei und die Not nicht au» der Welt schaffen könne, scheine dse Unzufriedenheit der Arbeiterschaft zu wachsen, und auf der anderen Seite höre man die Behauptung, alle soziale Fürsorge nütze doch nicht», je besser der Arbeiter gestellt sei, um so größer seien die Forderungen, die er stelle. Diese gegenseitige Der- sttmmung könne nur weichen, wenn die Arbeiterschaft sich sage, daß ein schrittweise» BorwärtSgehen schneller zum Ziele führe al» die Aufstellung radikaler Forderungen. Daß ein großer Teil der Arbeiterschaft die« erkannt habe, sei ein Zeichen der Gesundung unserer Verhältnisse. Am gleichen Tage empfing der Minister de» Innern Graf Vitzthum v. Eckstädt eine Deputation des Verein« der Sächsischen Gemetnbebeamten. Die Deputation erbat sich das Wohlwollen der StaatSregieruyg, inSbeson- der« den Wünschen gegenüber, die den Gemeindebeamten zurzeit am Herzen liegen. Der Minister dankte der Depu tation für den Beweis ihre» vertrauens und führte etwa folgende» au»: Die StaatSregierung sei ja an den Ver hältnissen der Gemeindebeontten insofern interessiert, al« den Gemeinden eine Fülle von Aufgaben der staatlichen Verwaltung Ubertrqaen sei. In erster Linie seien e» aber die Gemeinden selbst^denen daran gelegen sein müsse, sich gut« und zufriedene Gemeindebeamt« zu erhalten. Er erinnere sich gern der großen Pflichttreue, mit der di« ihm au» seinen früheren Dienststellungen bekannten Gemeinde beamten ihre» Amte» gewaltet hätten. Für die kleinen Gemeinden sei e» freilich ost nicht leicht, den gesteigerten Wünschen der Gemetndebeamten gerecht zu werden. Di« Beamten möchten diesem Umstande Rechnung tragen. Die Sicherung der PenflonSorrhältnisse sei allerdings «in be greiflicher Wunsch. Ob diese Regelung freilich, wie di« Beamten wünschten, im Wege der staatlichen Gesetzgebung möglich sei, sei dem Minister zweifelhaft. Sr fürchte, daß «in« solch« Regelung ohne «inen starken Eingriff in die Selbstverwaltung nicht möglich sein würde, und «» sei ihm fraglich, ob da» Vertrauensverhältnis der Gemeind» zu ihren Beamten diesen Eingriff vertrag«. Wa« i« übrigen dur Erlaß «tue« Gemeindebmmten-efetze« «lange, so wolle er gern di» bet dem Ministerium etwa noch ein- gehenden darauf abzielenden Wünsch« einer wohlwollenden Prüfung unterziehen. —88 Daß Richter, di« sich jahrzehntelang nur mit Strossachen zu beschäftigen haben, noch «in fühlend Herz in der Brust tragen, bewies eine Verhandlung vor der 5. Strafkammer des Dresdner Landgericht». Al« An- geklagter erschien der 72 jährige Rentenempfänger Fried- rtch Wilhelm Protze au» LangburkerSdorf, um sich wegen Rückfalldiebstahl« zu verantworten, nachdem er sich fast 10 Jahre lang tadellos gehalten hatte. Der alt« Mann ist im Gemeindehause zu Zfchteren untergebracht und auf eine dürftige Altersrente angewiesen. Diese langte kaum zum Einkäufe der notwendigsten Lebensmittel. Da kam der Herbst mit den kalten Tagen und der Greis fror in seinem Zimmer oft ganz erbärmlich, wa« Wunder, daß er sich verleiten ließ, au» dem offenen Schuppen de» Ge meindehaus«» sür 50 Pfennige Holz zu stehlen. Eine „mit- leidige Seele" erstattete Anzeige und so kam der 72 Jährige nochmal» auf die Anklagebank. Das Gericht erkannte auf di« Mindeststrafe yon 8 Monaten Gefängnis und stellt« dem alten Manne «in« Bewährungsfrist in Aussicht. „Nun Protze, wie werden sie denn nach Hause kommen?" srug der GerichtSoorsitzende, Landgerichtsdirektor Bockwttz, der bekannt ist durch seine milde und humane Anschauung in Strafsachen. „Ich muß wieder zu Fuß gehen, da über di« Felder", entgegnete der GreiS mit trübseliger Miene, denn vom GertchtSgibäude bi» Zschteren sind sür einen rüstigen Fußgänger drei Stunden Weges. „Na, da kommen Sie mal Herl" sprach der Präsident und überreichte dem alten, müden Manne rin größeres Geldstück. Di« bei sitzenden Richter folgten dem trefflichen Beispiele deS'vor- sitzenden und Tränen der Rührung in den Augen trat Protze, mit einem Sümmchen auSgestattet, den Heimweg an. Er war vielleicht schon lange nicht so reich gewesen. — DaS „Dr. Journ." schreibt: Die von einem Ber liner Blatt gebrachte Meldung, der Minister Graf Vitzthum habe sich dahin geäußert, da» die Regierung über das Ein dringen der Sozialdemokratie keineswegs besorgt sei und e« sei der Wunsch der Regierung, daß sich die sozialdemokratischen Abgeordneten tatsächlich an den Arbeiten für da» Wohl de« Lande» beteiligen möchten, ist von Anfang bi» zu Ende er- funden. — DaS Direktorium des Landeskultur- rateS hielt vorgestern in Dresden «ine Sitzung ab, um die endgültige Tagesordnung sür die am 4., 5. und 6. Novem ber im Sitzungssaals der zweiten Ständekammer stattfin dende Plenarsitzung zu beraten. Auch der HauShattplan für 1910 wurde aufgestellt. Im kommenden Jahre beabsichtigt der Landeskulturrat bedeutende Mittel zur Abhaltung von UnterrichtSkursen sür verschiedene Spezialzweige der Land wirtschaft, z. B. den Weidebetrieb, die Maschinenvetweu- dung, die Teichwirtschaft, die Forstwirtschaft, den Obstbau, den Weinbau usw. zur Verfügung zu stellen. — Die Meh- nert-Stiftung verfügt gegenwärtig über ein Dermögen von 250000 Mark, dessen Erträge an mittlere und kleinere Landwirte, die Mitglieder deS Landwirtschaftlichen Kredit- verein» im Königreiche Sachsen sein müssen, zu Beihilfen für die Ausbildung ihrer Söhne und Töchter in der Land- wirtschaft verteilt werden sollen. Die Eilbotenanstalten sind ein sür Deutschland noch neues Gewerbe, infolgedessen werden sie von den Be hörden sehr verschieden beurteilt und sie haben mitunter noch mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. In Leipzig fand sich vor kurzem eine große Anzahl von Inhabern dieser Institute zusammen zwecks Herbeiführung eines Zu sammenschlusses. Dr. MotheS hielt der Versammlung einen Vortrag über die Stellung der Institute der Post und einigen anderen Behörden gegenüber. Sodann wurden die Satzungen durchberaten und angenommen und einstimmig die Gründung eines verbände» deutscher Eilbotenanstalten beschlossen. Sitz deS verbände» ist Dresden. In erster Linie ist die Wahrnehmung der gemeinsamen Interessen und die Förderung der Erwerbsbedingungen der Zweck des Wer- bandeS. —88 Die neue Zündholzsteuer war die Ur- fache, daß die größte und erste Zündholzfabrik Sachsen«, die Fabrik von Rodert Schuster, S. m. b. H. in Olbern hau i. Grzgeb., ihr bereit» vor einigen Wochen fällige« 50 jährige» Jubiläum erst dieser Lage feierte, denn bi« zum 1. Oktober galt es, der ungeheuren Nachfrage zu ge nügen, so daß zum Festefeiern keine Zeit war. Seit An- fang diese» Monat» ist in der Nachfrage nach Zündhölzern ein beträchtlicher Stillstand eingetreten und so veranstaltete die genannte Firma di^er Lage eine Festfeter, bet der im Auftrage der Regierung durch den Bürgermeister von Olbernhau sechs Jubilaren der Arbeiterschaft, die mehr al» 30 Jahre im Dienste der Firma standen, di« Medaille sür Treue im Dienste überreicht wurde. Pi, älteste dir Jubilarinnen steht seit 48 Jahren im Dienst« der Firma. Der Verein Deutscher Zündholzfabrikanten hatte überdies den Jubilar«», di« Über 25 Jahr« im Dienst« stehen, Ehrenurkunden ausfertigen lassen. Di, Festfeier bestand au» einem Festabend, an dem ca. 80 Personen tetlnahmen. Die Festrede hielt Herr Pastor Böhm,. Der Direktor der Fabrik Überreichte jedem Jubilar ein ansehnliche» Geld geschenk. E» mag noch interessieren, daß die Firma in der Zejt ihre» Bestehen» nach ungefährer Schätzung 100 Milliarden Streichhölzer fabriziert hat. Seit dem Inkraft treten der Zündholzsteuer ist übrigen» «in so bedeutender Rückgang in der Nachfrage eingetreten, daß die Fabrikation schon jetzt hat wesentlich eingeschränkt werden müssen und daß man diesen Rückgang nicht allein den vordem 1. Ok tober angeschafften Reseroevonäten zuschieben kann, sondern mit einem jedenfalls dauernden Rückgang im verbrauch der Zündhölzer, teil» durch Einschränkung, teil» durch Er- satz in verschiedenerlei Form rechnen muß. G« ist dgher keineswegs unwahrscheinlich, daß auch diese Steuer, mit