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Hoheit aus ganzem Herzen im reichsten Maße Glitt! und Erfolg auf dem Lebenswege zur Freude Euerer königlichen Hoheit erhabenen Eltern und zum Glanze und Ruhme des der österreichisch-ungarischen Monarchie eng verbündeten Reiches. Redner schloß mit einem Hoch aus Seine Maje stät den deutschen Kaiser, Ihre Majestät die deutsche Kai serin und Seine königliche Hoheit den Prinzen Adalbert. — Während die Versammlung in den dreifachen Hochruf einstimmte, spielte die Militärkapelle die deutsche Volks hymne. Seine königliche Hoheit Prinz Adalbert er hob sich hierauf zu folgender Erwiderung: „Ich danke bestens für den freundlichen Willkom- mengruß und für die herzliche Aufnahme, die wir hier gesunden haben. Die Tage, die wir in Triest verlebten, werden mir unvergeßlich bleiben, und ich glaube für den lieben Empfang, der uns von allen Seiten ge boten wurde, nicht besser danken zu können, als indem ich das Glas erhebe auf das Wohl Seiner Majestät des Kaisers und Königs Franz Josef. Hurrah! Hurrah! Hurrah!" — Die Anwesenden stimmten in das Hurrah ein. Tie Musikkapelle intonirte gleichzeitig die Volks hymne. Wir lesen im Graudenzer .Geselligen": «Die wackeren preußische» BolkSschullehrer, die ihre schwere Pflicht im Kampfe mit polnischer Niedertracht getreulich ersüllen, müssen nicht blo» in ihren Kreitschullnspektoren, sondern auch diese wieder in der Provinzial'Schulverwaltung und dann im Staatsministerium eine feste Stütze hab?». Ihre Autorilät muß gestützt, nicht in» Schwanken gebracht werden. Jetzt dürfen sie Widersetzlichkeit in der Religionsstunde nicht mehr mit dem Stöckchen bestrafen; die Kinder und Eltern in Dreschen und anderwärts, ja dir galizischen Sprktakelmacher sind zum Thrtl jetzt befriedigt worden und die verleumderische Aeußeruug der polnischen Hetzblätter, daß dl« neumodische Pädagogik Religion mit dem Stock« eia. zubläuen versuche, aber dabei eine Niederlage erlitten habe, wird jetzt neue Nahrung erhalten! Triumphiren wird auch wieder jener da» National-Polenthum auf so jesuitisch geschickte Weis« fördernde Klerus, dessen Treiben der preußische Kultusminister Studt in seiner letzten Rede angedeutet hat: .Der Gerichtshof (in Gnesen) hat festgestellt, daß die (widerspenstigen) Kinder in Meschen der deutsche» Sprache vollkommen mächtig waren und aus deutsche Fragen korrekt geantwortet haben. Die Eltern haben sich auf ein Verbot de» Vikar» LaSkowLki berufen. Es handelt sich aber bei dess-n Aeußrrung um die Aufforderung zur Auf. lrhnung gegen di« preußischen Behörden." )l( Vom R «ichstag. Bei schwachem Besuch wurde am Sonnabend die Besprechung der Interpellation Albrecht und Genoffen, betr. Maßregeln gegen die Arbeitslosigkeit fortgesetzt. Erster Redner war der Abg. Graf Kanitz (kons.), der in seiner bekannten gründlichen Art zunächst die Ursachen der grgcv- wärtigen Arbeitslosigkeit in auSsührlichster Weise erörterte, räm. lich die industrielle Krisis, deren Ursachen er wiederum in der falschen Caprivi'schen Handelspolitik und in dem zu hoch ge spannten Syndikatwrsen erblickte. DaS Hauptmitlel zur Be kämpfung der Arbeitslosigkeit erblickte Redner in der richtigen Ausgestaltung unserer Handelspolitik, in der Sicherung deS heimischen Marktes gegen die ausländische Konkurrenz. Wer den gegenwärtigen Zolltarif bekämpft, erweise der deutschen Ar beiterschaft den schlechtesten Dienst, der sei rin Feind der Arbeiter. — Abg. Hofmann-Dillenburg (nl.) forderte eine genaue Statistik der Arbeitslosigkeit, weil nur auf deren Grundlage richtige Maßnahmen ergriffen werden könnten. — Nachdem der sächsische Gesandte Gras Hohrnthal gegenüber falschen Zeitungsberichten festgestrllt hatte, daß in der sächsischen StaatS- eisenbahrverwaltung Entlassungen ständiger Arbeiter nicht vor gekommen seien, ergriff Abg. Gamp (Rp.) daS Wort, der das beste Mittel zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in der Ver mehrung der Arbeitsgelegenheit erblickte. Voraussetzung hier für sei Schutz der nationalen Produktion gegen auswärtige Konkurrenz. Desgleichen wünschte Redner Bestrafung des Kon traklbruchs ländlicher Arbeiter, wogegen Gras PosadowSky »«!»»» »»»,,. -IM I» 1! Hj—-SS»»»», SM .Sein Diener sagte mir vorhin, er habe noch nicht einmal den Regenmantel umgehangen. Da wird er mit durchnäßtem Zeuge ..." 15 „Na, wenn er »ach China will, kann er sich über die Anzeichen bei der Fassung seines Entschlusses nicht son derlich freuen." Das sollte ruhig ktingen, aber Else bebte im Innern, ihre Wangen glühten wie im Fieber. Agnes bencertte das, und befahl ihr, sie solle das Bett aufjuchen. „Nun, aufregend war unser Thema ja gerade nicht, ich kannte ja den Leutnant kaum," sagte Else. Sie kühle ihre Freundin, gab der Zofe Verhaltungsmaßregeln und verließ sie. Agnes aber, die allzeit Schlaue, sie fragte sich: „Viel- leicht liegen die Dinge ganz anders und die beiden ge hören zusammen." * * * Else blieb am folgenden Tage bi» mittag in ihren Gemächern. ES war an ihr keine Spur von Mißstimmung mehr zu entdecken. Der Schloßherr sand an ihrer Unter haltung viel Gefallen und Agnes «»einte, sie habe den allen Herrn lange nicht so aufgeräumt gesehen. Sie wußte es: die plötzliche Abreise Emils gab dem Alten zn denken. Brieflich hatte der Neffe sich mit dienst licher Abberufung unter dem Hinweis auf die chinesischen Wirren entschuldigt, aber er war doch noch eine Stunde vorher beim Oben» gewesen, ohne davon etwa» zu be merken, nnd ein Telegramm war nicht eingegangen. Nahm nun der Alte an, daß vielleicht Ague».. Nein, er mußte es längst wissen, daß zwischen ihr und Emil I«i««e Beziehungen bestanden. Ja, wa» war denn nur passiert? Sollte doch der chi- nesyche Krieg..? Aber er hatte ihm ausdrücklich befoh len, der Sache fern zu bleiben. Diese ganze Boxergeschichte hatte, obgleich er ein durch und dnrch patriotischer Herr war, für ihn einen häßlichen vetgeschinack. Er »»einte, daß hätte vermiede»» werden können. - S - sich mit einiger Heftigkeit wandte. Abg. Lrnzmann (fr. Vp.) benutzte di« Gelegenheit,, um den gegenvärügrn Zick-Zack-Kur» zu bekämpfen und dem Reichskanzler den Rath zu geben, zur Caprivi'schen Handelspolitik zurückzukehren. — In vorgerückter Stunde erhielt Abg. Dr. Hahn (Bund der Landwirthe) daS Wort, der dem Freisinn vorhielt, daß er die gegenwärtige WirthschaftSkrifiS verschuldet bah« und daß diese WirthschaftS- krisi» noch viel schlimmer ausgefallen wäre, wenn die Gesetz, gebung der letzte» Jahre sich aus freisinniger Basis vollzogen hiittrn. Gehr scharf wandte Redner sich gegen die Sozial- demokrater», di« die Arbeitslosigkeit zu agitatorischen Zwecken auS- nutze, aber nicht» thue zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Auch hier zeigte sich wieder die ganze Haltlosigkeit sozialdemo kratischer Pbrasen. Gegen 6 Uhr wurde die Welterberathung auf heute, Montag, vertagt. Oesterreich. Die LoS von Rom-Bewegung schreitet langsam, aber stetig und fast mit der Ruhr und Sicherheit eine» Naturgesetze» fort; sie sucht immer neue Gebiete auf, in denen sie sich heimisch macht. Aus dem flache» Land« und in ganz kleinen Ortschaften sand sie bisher wenig Boden, weil «in Urbertrtit an solcher Stelle natürlich stärker in der Nachbarschaft auffällt und in erhöhtem Maße mit den bekannten Unannehmlichkeiten verbunden ist. Um so erfreulicher klsngt eine Nachricht auS dem Egrrlande, daß auch unter der dortigen gegenüber der LoS von Rom-Bewegung bisher noch ziemlich zurückhaltenden Bauernschaft die evangelische Sache jetzt große Fortschritte macht. AuS Neurohla wurden am vorletzten Sonntag 30 Uebertretrnde, auS Stelzengrün 10, auS Pechgrün 4, aus Chodau 1 im evangelischen Gottesdienste de» letzteren OrtrS feierlich aufgenommen. VlwerHa. In Newyork trafen Nachrichten über bedeutende Fortschritte der venezolanischen Revolutionär« rin. General Cedeno war in Corababo siegreich. Die Generale BoLqurz Batalla und Lima gingen zu den Insurgenten über. Der Dampfer Libertador hat wiederholt Waffen und Munition gelandet. England. Im Unterhaus richtete Mac Neill an Balfour die An frage, ob er dem Hause Abschriften der Versicherungen vorlegen »volle, die dem deutschen Reichskanzler von der englischen Regierung gegeben und von dem Gra sen Bülow im Deutschen Reichstage erwähnt seien, daß nämlich mit den in der Edinburger Rede Chamberlains erhobenen Beschulidungen gegen die deutsche Armee wegen Unmenschlichkeit nicht die Absicht verbunden war, die Ge fühle des deutschen Volkes zu verletzen. Ueber denselben Gegenstand sind noch sieben weitere Anfragen im Hause eingebracht. Balfour erwidert, in der beregten Angelegen heit seien amtlich keine Versicherungen verlangt. Don Chamberlain seien keine Beschuldigungen der Unmensch lichkeit gegen die deutsche oder irgend eine andere Armee erhoben, wie in der Frage Mac Neills angedeutet wurde. Diese Thatsache sei dem deutschen Botschafter gegenüber in einer nichtamtlichen Unterredung von Lausdowne fest gestellt worden. Nach Ansicht der Regierung bestehe keiner lei Nothwendigkeit, irgend eine Erklärung abzugcben, die bezwecke, Chamberlains Rede abzuschwächen oder zurück zunehmen. (Beifall.) Auf eine weitere Frage Mac Neills, ob Landsdvwne oder der deutsche Botschafter die Unter redung eröffnete, wurde von der Regierung leine Ant wort gegeben. In der Beantwortung von anderen Fragen erklärte Landsdowne, der Abgeordnete Lynch werde sobald er landen sollte, verhaftet werden. 8«« Kriege in Südafrika. rr Trotz aller Dementis wird bestätigt, daß die holländische Regierung weiter und anscheinend von Erfolg begleitete An strengungen macht, die Burenführer zu Friedrnsverhandlungen zu veranlosien. Fischer, Wrsscls und WolmaranS haben ihre Unterstützung zugesagt, nur Krüger und Dr. Lcyds Verhalten sich ablehnend, mit der Motivirung, daß es, solange nicht die im Felde stehenden Burensührer Frieden verlangen, nicht rathsam Agnes war etwas verstimmt. Sie hatte sich den Ver kehr mit ihrer Freundin Lefrande ganz anders gedacht, und mm war diese so verschlossen ; überhaupt schienen hier alle Menschen Geheimnisse zu haben. Es schien ihr zuwei len unerträglich, so weiter leben zn können. Bald hier, bald dort, andere Menschen, andere Launen. Die Lefrande hatte ihre Kunst, und sie? Was gab ihrem Leben Wert? Sie grübelte darüber nach, obgleich sie ein Bach in der Hand hatte und zn lesen schien. Sie saß auf ihrem Lieb lingsplatze unter einer großen Buche nebeu dem kleinen Springbrunnen. Warn»» kam sie von diesem Grübeln nicht los? Weil . . weil ihr Herz jetzt an einem Menschen hing und dieser Mensch in das große Rätsel verflochten war. Sie sagte sich das heute gerade offen heraus. Es war über sie gekommen, wie der Dieb in der Naclzt. Denn was wußte sie von der Mr. Blackburn ? Sie kannte seine Ver hältnisse nicht, er war nicht ebenbürtig. Nur das eine hatte sie heransgefnnden: er liebte die Lefrande nicht; das gab ihr Erleichterung. Mr. Blackburn war wieder abgercist, ohne auf den« Schlosse einen Abschiedsbesuch gemacht zn haben. Ein ganz unberechenbarer Mensch Die Bergfelds meldeten, daß sie ««ach der Schweiz und Paris gingen, ob sie sich nicht an schließen »volle. Nein, die» Umherziehen war ihr lang weilig. Da kam die Lefrande durch die Allee auf sie zu. Agnes erhob sich und ging ihr entgegen. Else kam ihr mit einer trüben Nachricht. Ihre» Blei ben» war nicht länger; sie hatte eine Aufforderung in Paris zu konzertieren erhalten. Ablehnen konnte sie nicht gut; die Sache war zu ehrenvoll. Agne» bedauerte sehr und Else versicherte auch, daß e» ihr schwer »vürde, den schönen Aufenthalt abzukürzen. Agne» gestand »e» sich, daß sie im Grunde mit der Wen dung der Dinge zufriede«» sei und Else hatte schon seit einigen Lage» nach einem schicklichen Vorwande gesucht, der sich ihr nun bot. Der Weltausstellung wollte sie ohne hin einen Besuch abstatt«». sei, irgeudwelcheDSchrittel zu Gunst« dr» Frieden» zu «ter» stütz«. WMMM Der Prozeß gegen d« ehemalig« Burenkonrmaudavt« von Johannesburg Dr. Kraus« weg« HochverrathS und Dr» stistung zum Morde dc» englisch«, Advokaten Forster hat »il der verurtheilung Dr. Krause» zu 2 Jahr« Gefängniß geendet. Diese» Strafmaß erscheint die beste Verurtheilung de» ganz« Prozesse». Denn daß zwei Jahre Gefängniß keine angemessene Bestrafung für so schwere Berbrechen ist, liegt aus der Hand. Entweder hat Dr. Krause, meint do» v. T., also diese ver brech« verübt, dann mußt« ihn eine ganz andere Strafe treff«, oder er hat sie nicht verübt, dann erscheint die Berinthrilnng in einem noch sonderbarer« Lichte. Da eine Freisprechung Krause» eine moralische Lerurtheilung der englischen Regierung gewesen wäre, so scheint e» sich um «in« Akt VerlrgrnheitSverurtheilung ge handelt zu haben. Wte eS sich jetzt herauistellt, schreibt die Londoner .D. K.", war Lord Kitchener in der Nacht vom 4. bi» 5. Drcember in große Lebensgefahr gerathrn — nicht durch ein Bureukommando, sondern durch einen der gepanzerten Eisenbahnzüge, der ihm zur Sicherung seiner Reise im Oranjesreistaatgeblete deigegeben wor den war. Der Zug Lord KltchenerS fuhr zwischen den beidm gepanzerten Zügen. Di« Nacht war dunkel, und durch eine Nachlässigkeit deS in der Mitt« fahrenden Zuge» waren di« Signallichter an dem letzten Wagen nicht an der richtigen Stelle angebracht worden. Nach Passirung einer scharf« Biegung fuhr plötzlich der rückwärtige gepanzert« Zug in den Personen zug hinein. Ein furchtbarer Krach, verworrene» Geschrei, beide Züge fauS dem Glei» geworfen und sestgerannt. Soldat«, MunittonSkist«, ein Geschütz und Waffersäffer kollerten die hohe Böschung herab und der Lokomotivführer und Hetzer «ar« unter dem Wust begraben. Merkwürdigerweise erlitt aber Nie mand schwere Verletzung« und Lord Kstchener selbst, der mit der bloß« Erschütterung davonkam, konnte nach einiger Zeit die Fahrt auf dem ersten gepanzerten Zuge sortsetzen. Die Strecke war aber erst nach zwei Tagen wieder fahrbar. Die Auswanderung über Hambvrg im Jahre 1901. Im Jahre 1801 gingen über Hamburg 92 682 Aus wanderer und andere Reisende seewärts. Die Auswanderungs bewegung ist gerade in den letzt« Wintermonaten gegenüber all« voraufgegangenen Jahren eine auffallend starke. Im De zember betrug die Zahl der Reisenden 6676 gegenüber 2626 im Dezember 1800, und zwar entfällt die ganz überwiegende Mehrzahl dieser 6676 Person« auf die fremdländischen Aus wanderer, die im Zwischendeck nach Newyork befördert werd«. Durch die starke Auswanderung in den letzten Monat« überflügelt die Gcsammtzahl der Reisenden diese» JahreS weit den Durch'chuitt deS letzten Jahrzehnt», und man muß, abge sehen vom Jahre 1900, schon bis zum Jahre 1892 zurückgeh«, um eine gleichstarke WanderungSzahl zu erhalten (1901: 92692, 1900: 100568, 1899: 73664, 1898: 43385, 1897: 35049, 1896: 52748, 1895: 55097, 1894:38827, 1893:58876, 1892: 108 820). Aber während 1892 noch 28 144 Deutsche unter den Rei senden waren, sind eS 1901 nur 13 354 (1900: 12 264), und auch von diesen ist nur ein Theil als Auswanderer anzusprechrn; denn in der Gesammtzahl befinden sich außer einem betriicht lichen Theil von Vergnügungs- und Geschäftsreisenden (1901: 5259) auch viele Personen, die in die deutschen Kolonien (1901: 771) oder die auf unbestimmte Zett zur beruflichen Ausbildung odcr zu Gewerbszwecken ins Ausland gehen mit der festen und auch ganz überwiegend durchgeführten Absicht, später in die Heimath zurückzukehren. Unter den ausländischen Reisend« wurden 1901 14175 Nichtauswanderer ermittelt, meistens rück reisende Amerikaner. Bon dem Rest gilt sicherlich rin Theil auch nur mangels unterscheidender statistischer Merkmale als „Auswanderer". Wenn in letzter Zeit in der Presse mehrfach Agnes erklärte ihr später, daß sie ihre Freundin wahr scheinlich an» nächsten Tage bis Leipzig begleite, um dann doch mit den Bergfelds nach der Schweiz und später nach Paris zur Ausstellung zu gehe». „Da kommt der Schloßherr wieder in Ruhe," hatte sie am Abend zum Alten gesagt, als Else sich zurückgezogen hatte, „das wird Ihnen nur lieb sein. Sie ist doch reizend, diese Künstlerin, und Sie zürnen mir nicht, sie in Ihr Haus gelockt zu haben. Vorhin spielte sie wieder himm lisch." „Soll mich das vielleicht über die Abreise hinwegtrö- sten?" bemerkte der Alte griesgrämig. Agnes starrte ihn verwundert an. Da» war noch nicht vorgekommen, daß er eine Bemerkung gemacht hatte über ihr Gehen oder Bleiben. Mit steifer Höflichkeit hatte er nur immer bemerkt, daß sie auf Dornburg ihre Heimat habe. „Sind Sie denn nicht froh, uns los zu werden?" fragte sie. „Hm!" er lächelte. „Sie wollen mir ein Geständnis ablocken. Nun ja, ich will eS sagen: ich habe mich wvhlge- sühlt in dieser fremden Gesellschaft; die Knust der Dame hat mich erfreut, und an Sie, mein Mündel, mit den >»»»- ruhigen Liebhabereien, habe ich mich gerne gewöhnt." „Sie, die schöne Künstlerin, wird nicht wieder zu dein Alten zurückkehren; sie fliegt an» auf Niinmerwiederkehr. Ich dachte mirS .. aber lassen »vir da» .. hatte» Sie mit Emil noch eine Unterredung vor seiner schleunigen Ab- reije?" „Nein," sagte sie. „Ich dacht« mir aber, daß Sie mich im Verdacht hatten, ich bin aber unschuldig. Wir beide sind gute Freunde, aber an Heirat haben wir noch nie ge dacht. So konnte er sich auch von mir keinen Korb holen." „So so .. hmhm! Bon Liebessachen verstehe ich nicht , viel!" Der Alte sah vor sich nieder. „Für Emil wäre e»^ > gut, wenn er sich eine Familie gründete, er ist nicht da nach angethan allein zu stehen ' (Fortsetzung folgte 91,1»