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WK M M« V-MW Ms «» mir glücklich, erscheint. ^Ochm «e schnell in Kaiser tym zwei meinem Nor ¬ tis Haftung angenomMn." Mer in Saint-Cloud findet dies» UuLiüvg frostige Mfnayme. „Alst> wir haben, so schnA vir! LK»*Arrtt- .'KrzuWette^sasre der mw klopste mir auf oen Arm. Dabei rannen W LrchM Übdr die Wangen. Ich bam mit meine, schlag tzmLS, einige «enderungm wunden gemacht, dann di» Haftung äugen ommrn." Mer in Saint-Cloud findet dirsa Ausiorg frostige «ufnayn«. „Alch wir Haven, so scheint eß, den Krieg?" so empfängt die Kaiserin Rap», leim. De« Kaiser berichtet von dem Ausweg. „Uh zweifle, da- die» den Gefühlen der Kammer und der Saum» end» speicht," antwortet sie. Sie sagt da» nicht freundlich, sie gwt Ihren Befühlen ungestümen Ausdruck. Beim sorgen den Mnisterrat sagt Napoleon: „Nach längere« Ueber- legung finde ich dse vorher von «n» auMsehte Erklärung wenig befriedigend." Der Vorschlag Mlt uNd, damit be ginnt de« Krieg. Tagesgeschichte. Deutsche» «eich. Da» Katserpaar ist gestern vormittag 10 Uhr von Karlsbad nach Wiesbaden abgeretst. Dort ist e» nm 12 Uhr 3b Min. «ingetroffen. Am Bahnhof hatte sich Prinzessin Victoria Luise «tngefunden. Di« Stadt ist wie in den früheren Jahren reich und geschmackvoll de- kariert, besonder» di« Straße vom Bahnhof zum Schloß. Auf der Fahrt zum Schloß wurden dl« Majestäten von einem sehr zahlreichen Publikum überaus herzlich begrüßt. Di« Majestäten zeigten mit der Prinzessin sich »ach der Ankunft im Schloff« auf dem Balkon.* Der Staatssekretär des ReichSpostamtS hat der Lieg- nitzer Handelskammer auf ihr« Mugabe um Wiederein führung des PostankunftSstempel» auf »riefen ablehnende« Beschetd erteilt. — Wir hoffen, daß sich trotzdem die be teiligten Kreise durch diesen Bescheid an der Verfolgung ihres Zieles nicht hindern lassen. SS ist nicht alle» gut, was neu ist, da« trifft auch hier zu. Der Borstand de» Deutschen Städtetag«« hat in seiner letzten Sitzung Beschlüsse gefaßt, die sich u. a. auch mit d« Beschränkung der Beteiligung der Städte an Aus- stell» ngen beschäftigen und an vorderster Stell« „Nicht berücksichtigung von ... auf Erwerb gerichteten derartigen Veranstaltungen* empfehlen. Die „Ständige Ausstellung«, kommtsston für die deutsch« Industrie" hat darauf «ach vorangegangenem Schriftwechsrl mit der Zentralstelle de« Deutschen Städtetagr« «in Rundschreiben an die deutschen Städte gerichtet, in d«m unter prinzipieller Zustimmung zu dem betreffenden Beschluß im Jnterefle de« heimischen Gewerbefleißes angeregt wird, daß die Städte in allen da« Au«stellungSwesen betreffenden Fragen, bei denen die Mit- Wirkung kommunaler Behörden oder ihnen zugehöriger Persönlichkeiten (Eintritt in Ehrenkomltee«, Stiftung von Preisen usw.) nachgesucht wird, die Kommission und da« dort zur Verfügung stehende Material gutachtlich heran- ziehen. Diese Anregung ist bereit« von einer Reihe be deutender Städte angenommen worden. Ueber den Bau Weiterer Zeppelin-Luftschiffe kann vom KriegSminister vor Fertigstellung de« noch im Bau befindlichen Luftschiffes keinerlei Beschluß gefaßt wer den, da nach Aulsagen de« Erbauer« da« letztere wesent liche Berbefserungen gegenüber den früher fertiggestellt«» aufwrisen wird. Eine Kommtsston wird über diese Neue- rungen vorerst zu befinden haben. Die Konferenz der mitteleuropäischen Wirtschaft«»«- eine und der fünfte Allgemeine Kongreß der Krankenkassen sind am Montag in Berlin eröffnet worden. Der Senlorenkonvent de« Reichstage« trat gestern abermal« zusammen und einigte sich dahin, am Dten«tag die Verhandlungen de» Plenum« aulzusetzen. Die nächste Plenarsitzung soll al-dann nicht vor dem 18. Juni statt komme. Man sollte im mittleren Lebensalter noch einmal seinen Namen wechseln dürfen, sich selbst aussuchen, wa« für einen patzt. Denn wie selten paßt der Kindername für das alte ztttrige Haupt, das ihn einst in der Taufe empfing. Aber Steinmann sagte das nicht. „Frau Fortunata, wo bleibt Lippone? Ich gebrauche den Jungen, er soll bei mir arbeiten. Ist er noch nicht wieder bet Ihnen? Was macht er noch immer itt Sorrent, wenn er Wirklich dort ist?" Die Alte kicherte, wußte nichts und schien auch durchaus nicht geneigt, sich um den Verbleib des Enkels Sorgen zu machen. Steinmann saß vor ihr und wunderte sich nochmals über ihre Häßlichkeit. „So häßlich wird bei uns gar keine alte Frau, undenkbar!" murmelte er vor sich hin. „Frau Fortu nata, Sie kennen doch alle Leute hier hemm, mcht wahr?" Sie sah ihn argwöhnisch an. „Wer waren die Eltern von Schwester Monika, die allein im Kloster zurückgeblieben ist?" Fortunata ließ die Spindel mhen, die an die Mauer des HauseS rollte, und ihre Augen öffneten sich weit. Die Me traute den Menschen nicht viel Gutes zu, sie war überzeugt, Steinman« meine es schlecht mit Monika. Deshalb also war er gekommen, er wollte das arme, elternlose Mädchen los sein. Ohne die geringsten Gewissensbisse hätte die alte Frau die lebenden Eltern Monikas gegen den Fragenden verleugnet, wäre es nötig gewesen. Es tat ihr fast leid, daß sie bei der Wahrheit blerben mußte, um dem Mädchen »u nützen. „Sind lange tot, arme, geringe Leute, froh, das Kmd im Kloster zu wissen. Ihr müßt sie schon behalten, Herr." Ihr lmmisches Lachen glitt unbeachtet an ihm vorbei. „Also wirklich tot, sie steht allein, hat keine Verwandten^ niemanden, der ihr angehött?" Da« alte Weib vernrinte nochmals mit einer ausdrucks vollen, encrgischen Bewegung ihre« braunen Zeigefinger«. .Stirbt sie, legt niemand Trauer an," murmelte sic und rieb sich die welken Hände. Da» schien Steinmann sehr zu erheitern, er lachte fröhlich vn tiefsten Baß ans. „Schön, schön, so gehört meine Nonne «bk ganz allein. Wollen doch sehen, ob sie nicht menschlich »» machen ist, so ist sie doch nur ein halber Mensch. Also Lippone ist einfach verschwunden, unsichtbar geworden." Er wechselt« den Platz, sodaß er von dem Felsstück, wo « jetzt saß, da« Meer übersehen konnte mit seinen unzähligen kleinen Wßä» DK Mftchstwwrvvrlitgen solle« einige Tag, «och« dem RobchStag, wmchen und zwar zunächst «in« vorlag« bttreffrad den KnGwzoll und betreffend di« Besteuerung der Zündhölzer. Ewig« Lag« später würden dann die GrsatzßBteworlagen, »Ach« den Besitz treffen, folg«,. Auf die MwAwedunn, d«s 1b. Jun» fall di« Jntnpillstton PachvtM, betreffend di« BwfaffnitgSändrrungeir in Mecklen burg, gischt w«de». Die Ftnanzkommisfion ist befugt, ihr» Disposition.« bezüglich Beginn und Schluß der Ferien selbständig pt treff««. Pranifreich» Illi« Anschein nach hat der französisch« Poststr«» nunmchr «in selig«« End« gründen. D«r ganze Spektakel löst sich in «ikel Harmonie auf, in der Herr Llemivceau di, triumphiwend« Violine spielt. Nu« An« ganz gering fügig« Anzahl non Beamten beharrt noch hartnäckig auf dem Sireikstandpunkt, wa« jedoch di« Situation nicht mehr in gch«nlAligem Sinn« zu beAnfluffin vermag. Zur Be ruhigung und Befriidtgung der Postbeamten dürfte auch noch besonder» der Umstand mit beitragen, daß da« Kabinett Elemenceau nuumchr endlich da» mit großer Spannung «nvartA« B.amtenstatut in seinem hauptsächlichen Inhalt bekannt gegeben hat, da» von d«r Kammer jedenfalls so ziemlich einstimmig akzeptiert werden wird. Sine Pariser Depesche von g»st«tn meldet: Der Post- und Telegraphen- streik ist so gut wie b«««dit. — In dem gestern abge haltenen Ministerret wurde di« Absetzung von noch 20 Postbeamten beschlossen und der endgültige Text der Be stimmungen betreffend da« BrrAnSrecht der Beamten ge nehmigt. — In Part» betrug die Zahl der ausständig«» Postbeamten Nur noch 1022 an Stille von 1603 vorgestern abend. In der ganzen Provinz ist die Lage normal mit Ausnahm« von Saint-Quentin, Nancy und Amiens, wo noch Anig« Ausständig«, und zwar meist Arbeiter vor handen sind. «nglaud. Die Furcht vor einer deutschen Invasion treibt immer tollere Blüten. In Portsmouth hat sich lt. L. T. ein eng lischer Küstenschutzverein gebildet, der die „private* Ueber- wachung der englischen Küstengebiet« -um Schutze vor fremdländisch«« Spionen und Sptonagedampfern über nehmen will. — Auch folgende Depesche berichtet Neue» über die Fortdauer der geradezu albernen Flottenhystert« der Briten: Der britische Flottenverein verschickt einen Appell an die Bevölkerung mit der Aufforderung, ein energische Aktton zur Abwehr der deutschen Drohungen (?) einzuletten und die Bemühungen de» britischen Flotten- Vereins zu unterstützen. Die „Morningpost* tut in ihrer Besprechung der Zwei-Kaiser-Zusammenkunft folgende bemerkenswerten Aeußerungen: „Die Stärke der Tripelallianz ist so groß, daß dar, wa» man da» europäische Gleichgewicht nannte, nicht mehr existiert. Lange Zett hat man geglaubt, daß die englische Seemacht da» Gleichgewicht erhalten könne, und da« war auch so, bi« die militärische Organisation Rußland« unter den Folgen de» japanischen Kriege« und innerer Unruhen zusammenbrach. Jetzt genügte auch da« Gewicht der britischen Seemacht nicht mehr, um, wäre England Mitglied einer europäischen Allianz, wa« e« nicht ist, die Entscheidung »ine« Streite» nach dieser oder jener Richtung hin zu beeinflussen, während feine Armee über haupt nicht zählt. Ein Verbündeter wird nach dem Werte der Unterstütznng eingeschätzt, die er seinen Verbündeten leistet. Wie könnte Großbritannien einem Verbündeten in einem europäischen Konflikt helfen? Gegenwärtig könnte England einer Macht, die nur über eine bescheiden« Flotte verftigt, allerdings zu einem Teestege verhelfen, aber e« könnte nicht genügende militärische HilfStruppen aufbringen, um den Krieg auch zu Lande zu beeinflussen. Welche Macht wird ihr Glück auf solche Hilfe hin wagen? ES ist ein Dampfer seine Straße zog, einen langen Rauchstrerfen hinter sich lassend. Ihm war, als könne er Fortunatas braunes alles Gesicht mit den Triefaugen und der Hakennase nicht länger ansehen. „Saat einmal, alte Mutter, wo hält sich denn Freund Lippone für gewöhnlich in Sorrent auf? Er muß doch sein müdes Haupt irgendwo niederlrgen, oder ist er mit den Stufen der Kirche oder der Bank vor dem Cafe Milest zufrieden? Seht einmal, Frau Fortunata, ich muß den Burschen haben, um in meinem Garten aufzupaffen, denn jede Nacht verringert sich mein Vorrat an Feigen, Oguntien, Orangen und Oliven. Ich gönne es ja meinen Nachbarn, sie mögen immerhin etwas von meinem Ueberflusse an sich nehmen, doch wenn das so weite« geht, kann ich nichts verschenken. Und das sollte mir sehr leid tun, denn auch Dein« Portion, alte Fortunata, dürfte außer ordentlich schmal ausfallen." Er beugte sich mit verhaltenem Lachen vor, um ihr runzelvolles, braunes Gesicht besser sehen zu können. „Du hast doch nicht etwa gefürchtet Alte, die Früchte wären ohne mein Wissen hierher gewandelt? Du hast das doch Lippone nicht etwa zugetraut.' Das alte fällige Frauengeficht verzog sich und der zahn- lose Mund murmelte einiges Unverständliche über Güte und Großmut, erging sich dann aber in zornigen Ausrufen über die Diebe und Räuber, die da» ihr Bestimmte so schändlich schmälerten. Ihre Augen funkelten dazu und ihre Finger krümmten sich krallenartig. Halb lachend, halb verdrießlich ging Steinman» weg und die Alte, noch immer scheltend und zornig, bückte sich nach ihrer Spindel. Irgend etwa» ließ sie plötzlich stutzen, sie kauerte nieder und betastete sehr aufmerksam und genau eine »eine Spalte, die sich zwischen Fel» und Hausmauer gebildet hatte. Nicht breiter, als die äußerste Spitze ihre» Zeigefingers, aber sie betrachtete den schmalen Riß lange mit steigendem MißbAagm. oh „ hier heraus will, der Teufel?* murmelte sie vor sich hin und in ihren Augen lag die Angst vor etwa» Unheimlichem, da» sie zeitlebens gefürchtet. „Die Großmutter wußte es, noch auf dem Totenbette warnte sie mich, mich allein — sie wußte, ich werde am längsten von allen leben.' Die Augen fest auf die kleine Spalte geheftet, zog sie sich langsam rückwärts in ihr HauS zurück und kam nicht wieder -um Vorschein. Gtttnmann stieg den Berg hinauf und sagte lachend: «ar, baß f» ß»r Schaltung tze« europäischen Gleicho«aHcht« Enaland nicht mchr viel zählt, und daß and«« Ratton«u Mcht auf «s rechnen Vinn«, so«»«« für gut» Bchchhungen zum Dreibund sorgen müssen.* — Ma« muß ja tu Eng- land am b«p«u miss«, „was man uwtt ist*!! Perflea. Dee Mnbvn« „Daily Mtrrok" mAdet au» Uchnan: D«r Schah hat am Sonnabend üb«r di« Provinzen Luristan, Jrakadschmt, Araßistan, AserbAdscha» «uv tcheran den Belagerungszustand v erhängen kaff««. Di« B«röff«at- Nchung de« neuen Wahlgesetze» und ß«r Amnestie sind aber- mal» aufgeschobea worden. . Aus aller Welt. Borkum: VomFlotten,laggschtff„Deutschland"sind vorgestern der Matrose Latett und der Jngenieurasptrant Bohu ertrunken. Bohn wollte den au» ein« Mvtorbarkass« gefall«»«» Latett retten. Tin Dritter, der gleichfalls zur Hilfeleistung ins Master sprang, konnte noch gerottet wer den.—-Bedburg: IN d«r Nläht zum Sonnabend brannte das Rohmateiialienlager der Bedburger Wollindustrie- A.-G., bestehend aus Wolle und Baumwolle, gänzlich nie der. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Ter Be trieb könnte nur dann eine» Schaden erleiden, wenn da» kerkrannte Rohmaterial nur schwierig zu ersehen wäre. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Man glaubt jedoch vermuten zu dürfen, daß das Feuer auf Selbstentzünd ung zurückzusühren ist. -- Newyork: Im Staate Washington machte in vorvergangener Nacht eine sechs köpfige Räuberbande einen Uebersall aus einen Nacht schnellzug, knebelte das Lokomotivpersonal, koppelte den Postwagen von den Personenwagen und fuhr alsdann mit den erbeuteten Wertsachen und über 20000 Dollar bar davon. Der verlassene Postwagen sauste auf dem abschüssige« Gelände aus einen in Fahrt befindlichen Per sonenzug Und verursachte einen schweren Zusammenstoß, wobei zwölf Personen schwer verletzt wurden. — Ham burg: Der Hamburger Luftschiffer Mlson wurde bei der Landung mit dem Ballon durch Mitschleifen infolge Versagens der Reißbahn schwer verletzt. Der gut ge füllte Ballon entflog spurlos. — Drier: Der Wein großhändler Freimuth aus dem Moselweinort Menz wurde wegen Verleitung eines Zeugen zum Meineid in einem Weinsälschungsprozeß verhaftet. Auf dem Trans port versetzte er dem Polizisten einen heftigen Stoß und sprang in die Mosel, in der er ertrank. Vermischtes. Zeppelins Zukunftspläne. Auf Einladung des Straßburger Bürgermeisters Dr. Schwanker hielt am Sonnabend Direktor Colsmann von der Zeppelin-Luft schifflaugesellschaft einen Vortrag im Straßburger Rat hlaus. Professor Hergesell und einige Industrielle wohnten dem Vortrag bei, der in der Hauptsache von den Ver kehrslinien für Luftschiffe und im besonderen der ge planten Verbindung den Rhein entlang handelte. Herr Colsmann betonte, daß seine Gesellschaft vor allem für Berkehtszwecke den weiteren Bau von Luftschiffen jetzt beschlossen habe. Zwei Luftschiffe find bei der Gesellschaft schon bestellt Worden. DoS Kriegsministerium habe es vorläufig äbgelehnt, einen neuen Lustkreuzer zu erwerben. Diese Haltung des preußischen Kriegsministeriums erklärte der Vortragende dadurch, daß man als technischen Berater in Berlin für diese Angelegenheiten einen Erfinder und Konstrukteur tön Luftschiffen habe, der mit Entschieden heit daS Halbstarre System vertrete. Die Gesellschaft sei dahier jetzt gezwungen, sich an Kommunen und Private zu tvenden. Köln will sich bei einem Ausbau von Luftschiff- fqhltslinien mit einer halben Million beteiligen und WWWWWWMWWWMWWMWWMWMMWßWMMWWWWWWWWWMWWWWWPWWWP« „Das nennt man wohl eigentlich auf den Busch schlagen.' Es ist nicht gerade schön, Heinrich, wirkt aber manchmal ganz aufklärend. Sieb, steh, Freund Lippone hat mich also gründlich mit bestohlen! Aber jetzt ist er nicht da und dennoch schwinden meine Früchte dahin. Alle meine Maßregeln haben bisher keinen Erfolg gehabt. Ob ich mich an unser Gemeindehaupt wende?' Er lachte hell auf. „Nein, gänzlich nutzlos! Fuß angeln, Selbstfchüsse? Ja, und dann geht meine mir zugehörige Nonne im Garten spazieren und — nein, beileibe nicht, lieber alles Obst der Welt rinbüßen!" Doch Steinmann war, ein seltener Fall bei ihm, in der Tat verdrießlich. Er gönnte seinen Nebenmenschen, wie er gesagt, gern einen Teil seines UeberfluffeS, aber der Gedanke, nur für Strolche zu arbeiten, die er nicht zu fassen vermochte, ihnen gegenüber ganz machtlos zu sein, wollte nicht in feinen deutschen Kopf. Er schlug den Weg nach der Villa Roverdo ein. Noch immer wich ihm Monika aus, er mußte es ost förmlich hinterlistig anfangen, mit ihr zusammen zu treffen. Nun wollte er sie abholen und mit ihr zurückgehen. Er tat es ost und trotzdem sie heimlich davor bangte, freute sie sich dann doch, wenn sie seine blauen Augen auf sich ruhen fühlte. Im Garten der Villa, im Schatten eines herrlichen Nuß baumes, saß Dona Nicoletta, nicht weit von ihr, am Anfang« des Laubengange», Ercole, der seiner schönen HauSgenossin lesen lehrte. Lesen und sprechen, es ging Hand in Hand und wunderbar schnell. Wie wenn Schleier vor ihrem Geist weggczogen würden, so tauchten die einzelnen Fähigkeiten wieder m der verdunkelten Seel, auf. Ercole hielt daran fest, sie sei Italienerin, trotz des goldigen Haare» und der zarten weißen Hautfarbe, sie stand seinem Herzen dadurch näher. Auch waren die Worte, die sie im Delirium gesprochen, italienisch gewesen; doch als Ercole versucht« mit ihr englisch und französisch zu lesen, war der Erfolg «in gleich schneller und durchschlagender wie zuvor mit dem Italienischen. Mau na,uUe sie jetzt Dona Teresa. Als der Name der heiligen Teresa einst erwähnt ward, horchte sie auf und «S glitt wie ein Licht über ihre regelmäßigen feinen Züge, ihre Augen leuchteten auf, der Nam« «««« offenbar irgend ein« Er innerung, wenn auch noch zusammenhanglos. Morychunst folgte)