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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192201316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-31
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1922
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Reinste ««»richten ««» Telegramne vom S1. Jannar 19S8. Höhere Veamtenschakt und Denernn«. )lOsnabriick. ?lm Montag sind bin Bettrettr der böberen Beamtenschaft Nordwestdeutschiand« zusammen- getreten, nm zu der seit Oktober nm 50 Prozent aestieaenen Tenernng nnd zn der dnrck di» GehaltSbewegung der Eilen« bahner geschaffenen Lage Stell"»,, zu ncbmen. Sine Neu- ordnnng der Besoldung nach sozialen Gcsicktspunkten ans der Grundlage des Existenzminimums wurde für drinaend notwendig erklärt. An den 23. Ausschuss des Neichstage« wurde drahtlich dir Aussorderung gerichtet, die Arbeite» zur Einführung einer »leitenden GehaltSskala z» beschleu- nigen, nm der Forderung auf automatische Anpassung der Gehälter an die sinkende ssaufkraft des Geldes unverzüglich entsprechen zu könne». Der „Temvs" zur Reparatio«-fra«e. )( Paris. Der „TempS" beschöfttgt sich in seinem Leitartikel mit den sranzöiischen Vorschlägen über die deutschen Zahlungen für 1322 Er kommt wieder zu dem Ergebnis, das; nur ein Heilmittel vorhanden lei, nämkich eine internationale Kreditoperation. Das Blatt lchreibt von der Enttäuschnna Frankreichs, >veil e»n provisorische- Regime ei» endgültiges Regime ersehen solle Da- end gültige Regime habe die Zahlungen sestgc'eht, die zu fr- halten Franireich sicher gew-ien sei Nus Grund dieier Festsetznnaen wäre es ihm möglich aeivele». im 'Wege von Finanzkreditoperatiouen seine Forderungen zu diskont ereu. Wenn mau aber letzt zu einem Provisorium gre te. so sei die- unmöglich Diese Nulicherheit werde verursacht, ein mal durch die Lage deS Gläubigers und dann durch die Lage des Schuldners. Der französische Staat, der Gläu biger Deut-chlandS, sc' nick' daraus vorbereitet, schon Von diesem Jahr» an deutsche Sachlieseruugen in, Werte von einer Milliarde Goldmark zu empfangen und nutzbar zu machen. Der deutsche Staat als Schnldner Frankreichs könne un fähig sein, die finanziellen Bedingungen seines Programm«, d. h. Sparsamkeit in, Budget nnd Zwaugsanleibe durch» zufubreu. Es könne also der Fall eintreten, das, Frankreich nicht alle Waren annehmen könne, die Deutschland anbiete. ES sei aber auch möglich, das, Deutschland gezwungen sei, weiteres Papiergeld anSzngeben und dadurch einen neuen Marksturz Hervorrufen, sodass das Programm, da« man jetzt erörtere, nicht nur provisorisch, sondern totgeboren sein könne. Wenn mau aber die Mark entwerte, so sehe man einer Krise entgegen, von der man setzt einen Vorgeschmack in dem drohenden Streik der deutschen Eisenbahner habe, die Gehaltserhöhungen verlangten, um den Marksturz auS- gleichcn ,-.n können. Deutschland könne aber auch eine Herabsetzung seiner Zahlungen unter dem Hinweis ans die Befürchtung anderer Mächte verlange», das; die deutsche Ausfuhr, angesenert durch die Notwendigkeit der Zahlungen und durch die Rück wirkungen, die die Zahlungen aus den Wechselkurs ans» üben, sich zum Schaden der alliierten AuSsnbr entwickle. So wolle man feierliche Zugeständnisse, die nicht einmal ein Jahr nlt seien, abäuderu. Der „TempS" fährt fort: Tas vrovisorische Regime werde auch England nur scheinbar mcbr einbringen als e« koste. Indem man die deutschen Zahlungen verringere, glaube England, die Konkurrenz Niederhalten zn können, die der deutsche Export der britischen Industrie macke. Aber sei das nicht eine Illusion ? In dem Masse, in dem die deutsch^Kouturrenz eine Konkurrenz der Arbeit. Intelli genz und Lürganisation sei, entwaffne man sie nicht, indem man die Lasten des Reiches vermindere. In den, Masse aber, in dem die deutsche Konkurrenz eine Elendskonkurrenz sei. werde mau sic nicht schwächen, wenn man ein provisorisches Abkommen treffe, das in Europa noch so viele finanzielle Schwierigkeiten bestehen lasse, die ein neues Sinken der Mark bcrvorru'en könnten. Eine Vertagung der Konferenz von Genna? X Paris. Wie Havas mitteilt, macht sich in den Kreisen der alliierten Diplomaten von Tag zn Tag immer mehr der Gedanke geltend, dass der Zusammentritt der Kon ferenz von Genua um etwas verschoben werden sollte. Auch die britische Negierung ziehe ohne Bedenken eine Vertagung in Betracht, die eine bessere Borbereitung ermögliche und damit die Aussichten auf einen Ersulg der Konferenz erhöhe. Eine Rede Henderson-. X London. Ter Arbeiterführer Henderson hielt gestern nachmittag in Manchester eine Rede, die als offizielle Antwort der Arbeiterpartei ans die kürzlich von Lloyd George, Cburckiü, Asguitb und Chamberlain ge- baltcucn Reden angesehen wird. Ueber die Frage der aus wärtigen Politik ingte er, dir Arbeiterpartei trete genau so für die Konferenz von Genua ein, wie sie für die Konferenz von Washington eingetrcten sei. Wenn die Regierungen den Tatsachen ins Ange blickten und nickt mit ähnlichen Ideen nach Genua gingen, wie sie seinerzeit in Versailles triumphierten, dann würde die Konferenz von Genua für die wirtschaftliche Wiederausrichtung Europas sehr oer. heitzungsvoll sein. Wie Schubert komponierte. (Zum 125. Geburtstage, 31. Januar.) Die Operette und der Roman haben sich an Schubert versündigt, indem sie aus seinem Leben verzerrte Aus schnitte gaben, die den Komponisten als alkoholfreudiges „Schwammerl" oder als verliebten Schwächling oarstell- ten und, mit Hilfe der unsterblichen Melodien oes Meisters oder wenigstens durch das Mitklingen seiner Tonwelt beim Lesen, ungeheure Erfolge hatten. Tic 125. Wiederkehr leiueS Geburtstages bietet Gelegenheit, den Charakter dieses Genies wieder in ein gerechteres Lickt zu rücken uno seinen mannhaften Kampf gegen all« Widrigkeiten dec Um welt, den ungeheuren Fle«n, die grenzenlose Hingabe an sein Werk zn betonen, ourck die rn so kurzer Zeit eine so unendliche Fülle des Schönen erblühte. Schubert hat un endlich viel seinem Schaffen geopfert. TaS geht aus de» Schilderungen seiner Freunde hervor, die nnS einen so lebendigen Einblick in bas geheimnisvoll« Weben und Wal ten dieser Künstlerseele bieten. Tie Armut war Schuberts steter Begleiter in diesem Tasein. „Als ich ihn das erste Mal in strenger Winterszeit besuchte," berichtet Hütten brenner, „fand ich ihn in einem halb dunkeln, feuchten und ungeheizten Kämmerlein; er saß tn einen glten, faden scheinigen Schlafrock gehüllt, fror und komponierte Als Schubert nick Mayrhofer beisammen wohnten, letzt« sick ersterer täglich um 6 Uhr inorgenS ans Schreibpult und komponierte in einem Zuge fort bis 1 Uhr nachmittag-. Dabei wurden einige Pfeifchen geschmaucht. Kam ich vor mittag- zu ihm, so spielte er mir vor, was eben fertig war, und wollte mein Urteil hören. Lobte ich ern Lied besonders, so sagte er: „Ja, das ist halt ein gute- Ge dickt, da fällt einem sogleich was Gescheite- ein, die Me lodien strömen herzu, daß es «in« wahre Freude ist. Bei einem schlechten Gedicht geht nicht- vom Fleck, man mar tert sich dabei, und es kommt nichts al- trockenes Zeug heraus." Derselbe Gewährsmann berichtet weiter, daß Schubert nachmittags nie komponierte; er ging nach dem Mittagessen ins Kaffeehaus und widmete sich einer harm- losen Geselligkeit. Mit der Not deS Leben» hatte er von Jugend an bis zu seinem Ende schwer zu kämpfen, «seinem llremid« Sp.aun Wgll» !»r einmal: „Di« Schwierigkeit de« 8ur Frage de-. englisch-kranzbs'schen Paktes sagte Henderson, Frankreich wolle mit Großorttaun'en einen Bündm-vertrag schließen, der ihm d:e militärische Unter stützung iw Falle eine- nichtvrovozierten deutschen An- griff» sichere. Die Arbeiterpartei könne diesem Pakte nicht »»stimmen, denn eist solcher würde möglicherweise andere Völker tn »inen Krieg hineinziehen, der Vie Folge d«r Politik Frankreich- sein könne, auf die Großbritannien keinen Einfluß auSüven könne Da- Programm der Ar beiterpartei für die auswärt ge Politik sei internationaler Friede, Stabilisiernng der wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse von Europa nnd WtederbersteUung vor- trauenr-voller und frellndschastlickcr Beziehungen zwischen den Nationen Di« Arbeiterpartei wolle einen Völkerbund, in dem aNe Nationen vertreten seien. Tie wolle eine fort schreitende nnd tatsächliche Herabsetzung der Rüstungen, ebenso s«< sie für ein Verbot der Au-fuhr von Kriests- material durch private Firmen Sie sei gegen Geheim- Verträge, lehne den wirtschaftlichen Boykott gb und ver lange Unabhängigkeit für Aegypten, sowie eine autonome Regierung für Indien. Nack Ansicht der Arbeiterpartei mache die Methode, dy- Obersten Ra les eine Wiederherstel lung de- internansnalen Vertrauens unmöglich Die Schwirriakeiten, unter denen England lebe, seien eme Folge de» FrievenSve'traaeS. Die Arbeiterpartei wolle -ine neue internationale Politik, vollkommen gegründet ans Gerech tigkeit, Zusammenarbeit und geaenseiti-" » Wohlwollen. Eine Arbeiterregierung würde niemals dulden. dass sozu sagen Tausende von Menschen durch eine verhängnisvolle internationale Politik ausgehungert würden. Eine neue Lösung d«S Reparation-Problem-. )lParis. Der „Matin" weist daraufhin, dass nach seiner Kenntnis die englische Regierung eine neue Lösung des Reparation-Problems ins Anae falle, wodurch Frank reich und England zn Opfern verpflichtet würden, die aber ausgeglichen werden sollte» durch di» Lösung der Frage der alliierten Schulden, an der sich Amerika beteiligen werd». Amerika und die Washingtoner Konferenz. )l New - Vork. Die Abrüstnngsverträgc gehen sofort dem Senat zu Die auf der Washingtoner Konferenz er zielten Ergebnisse werden ollgemein als befriedigend be trachtet. Nnr die Sckcintnngsrage ist noch unerledigt. Havarie eine- Pasfggierbampser-. )( Neev - Dork. Der Dampfer „Prinzeß Matoika". der am Sonnabend mit 403 Passagieren nach Deutschland ab gefahren war, erlitt eine Störuna an der Steuerung r er wird jetzt von Schleppern nach dem Hafen zurückgebracht. M IMer m dem M delnlt. Die HilfSsahrt des Kreuzer- „Medusa". Ans Berlin wird gemeldet: Der kleine Kreuzet „Medusa", der zur Rettung von sechs im Packeise festsitzen den Dampfern „ach dem Rigaischen Meerbusen entsandt ist, ist dort vrogrammässig eingrtroffen und konnte bis zum Kap TomeSnäs, in dessen Nähe sich die gefährdeten Schiffe befinden, Vordringen, dock gelang es ihm wegen der vorge lagerten grossen Eismassen zunächst nicht, an die Schiffe beranzukominen. Am nächsten Tage setzten südwestliche Winde rin und erleichterten da§ Vordringen, sodass er die dänischen Dampfer Tarabolm nnd Kurland erreichen und ans dem Eise befreien konnte. Trotz lebhafter Anstrengungen war es bisher nicht möglich, die übrigen vier Dammer, die dreizehn Seemeilen südöstlich von DomesnäS festsitzen, zu erreichen, dock bosft man mit Unterstützung eines Eisbrecher- auch ihnen Hilfe bringen zu können. Vermischtes. Die Newporker Theaterkatastrophe. Da« Unglück in dem Knickernockertheater in Newpork, über das gestern bereits berichtet wurde, ist durch einen gewaltigen Schneeftnrm verursacht worden. Die Schneemaffen drückten da» Dach des KinotheaterS ei», das in den vollbesetzten Zuschauerranm herabstürzte. Die Zahl der bei dem Einsturz der Decke Getöteten wird auf 37 geschätzt. Hundert« von Verlebten liegen unter den Trümmern begraben. ES sollen auch noch Leichen unter der eingestürzten Galerie liegen. Dem „Journal" zufolge sind bei den» Unglück 125 Tote und 250 Verletzte zu beklagen gewesen. Musen mSraub in Augsburg. Ungewöhnlich reiche Bente machten Einbrecher, dir, wie erst am Sonntag entdeckt wurde, dein Maximilian Museum In Augsburg «inen Bestich abgestattet haben. Sie zertrümmerten dort mehrere Vitrinen und stahlen daraus für über eine Million Mark Kunitschätze aller Art, sowie Ringe, goldene und silbern» Münzen. Die Täter sind wahrscheinlich zwei unbe kannte Männer, die am Sonnabend das Museum ausgesucht haben. Tie Augsburger Kriminalpolizei konnte seststrllen, dass die beiden Verdücktige» am Sonntag in der Richtung nach Berlin abgefahren sind. Die Octspolizei setzte sich deshalb sofort mit der Berliner Kriminalpolizei in Ber- durch" meinen Komponieren besteht für mich vorzüglich darin, daß ich k«in Notenpapier habe und auch kein Geld, um mir eine- zu lausen; ich muß mir daher gewöhnliche- Papier erst kastrieren; und bas Papier selbst, weiß ich ost nicht, wo her nehmen." Bon der Armut «Schuberts erzählt nn» die ser Freund: „Seine Lage war eine wahrhaft »rückend«. Tie Schwierigkeit lähmte jedoch seinen Fleiß und >eme Lust durchaus nicht. Er musste dickten und singen, das war sei« Leben. Er blieb auch Immer heiter, und sröhlich nahm er eS an, dass er durch viele Jahre der dem gemetnjchastlichen Abendmahl der Gast eines alten Freundes war. Wenn «S spät wurde, ging er nickt mehr nach Haus«, sondern be- auemte sich zu einer bescheidenen Schlafstelle in meinem Zimmer, wo er oft auch im Schlafe die gewohnten Augen gläser auf den Augen behielt. Am Morgen setzte er sich rn Hemd und Unterhosen hin und komponierte di« schönsten Lieber." Hinter der heitern und gemütlichen Aussenseite seine» Temperaments darf man aber nie die Tragik vergess««, die den Unterton all seines Schaffen- bildet. Er sagt selbst einmal in seinem Tagebuch. „Meine Erzeugnisse in der Musik sind durch den Verstand und durch meinen Schmerz vorhanden: lene, welche der Schmerz allein er zeugt hat, scheinen die Welt am meisten zu erfreuen." Und Spaun verrät unS; „Die Schubert näher kannten, wisse», wie tief ihn seine Schöpfungen ergriffen und wie er sie in Schmerzen geboren. Wer ihn nur einmal an «mein Vormittag gesehen hat, wässtend er komponierte, alübend und mit leuchtenden Luge», ja selbst mit anderer Sprache, einer Somnambule ähnlich, wird de» Eindruck nie ver gessen." Die genialsten Schöpfungen Schubert» sind plötz liche Improvisationen gewesen. Spann erzählt ». B-, wie der .Lrlkönig" entstand: „An einem Nachmittag ging ich mit Mayrhofer zu Schubert, der damals bei seinem Vater am Himmelpfortgrunde wohnte Wir fanden ihn ganz glühend, den Erlkönig«»- «mein Buche vorlesend. Er ging mehrmals mit dem Buche auf und ab, plötzlich setzte er sich hin, und in kürzester Zeit stand die herrliche Ballade aus dem Papier." Hüttenbrenner schrieb er „Die Forelle" nach emem kleinen Gelage tn einem Zuge nieder, und da er schon ziemlich schläfrig war, nahm er zuletzt Tinte statt Streusand, wodurch mehrere Takte beinahe unleser lich wurden. Ergreifend berichtet Spaun über die Cut- bindnna, di« kokork als« Maßnahme» (ras. »i » Re »nkw.iß^ licke» Täter abzukanaen. verbreitet sick von neuem «in» «rippen,,lle mit «nbeive- licker Schnelle. Am stärksten betroffen ist jetzt bi« Stabt Newyork selbst. Die Spitäler sind Überfüllt. In »er letzt« Vock» Nnd 800 Todesfälle an Grippe a«neidet worden. Tauwetter im Schwarzwald. Dw Berliner Blätter melden au- Karlsruhe: Im badischen und würe- tembergischen.Schwarzwalde sowie in der Rbeinebene ist gestern Tauwrtter und Sckneeschmelz« »inaetreten. B«, Fortdauer besteht Hochwassergefahr. Auch im Alpengeviet ist ein Wetterumschlag eingetreten. Der Kieler Hafen ist vollständig »uge- froren, was seit Jahrzehnten nicht der Fall gewesen ist. Die Fährdampfer verkehren in einer schmalen Fahr rinne unter groben Schwierigkeiten. Raubmord. Montag früh wurde in der Nähe de« Gute- Kaulsdorf »ei Berlin der 58 Jahre alt« Schneider meister Heinrich Rohloff au- der Lvckener Straß» tzi» in Berlin ermordet und beraubt aukaefnnden. Der Tod ist durch Schläge mit einem stumpfen Instrument berbeiaefüßrt worden. Dem Toten ist die Uhr sowie di« Brieftasche mit Inhalt geraubt worden. Auf di« Erareisung der Täter ist eine velobnnna von öOOO Mk. an-gesetzt. , Ungesetzlich geschlossene Letrattzn t« Kanada. An» Quebec wird gemeldet: Es bat sich»-«raus- gestellt, daß in den letzten hundert Jahren Tausend« »mr Heiraten ungesetzlich geschloffen worden sind. Ein im Fabre 1829 erlassene« Gesetz bestimmt, daß Heiraten nnr vor Geistlichen geschloffen werden können, di« britische Unter tanen sind, nnd diese- Besetz ist beut« noch in Kraft; rüel- sack baden jedoch Geistliche au- den Vereinigten Staate« und anderen Ländern, die in der Provinz Aemter be kleiden, Trauungen vollzogen. Eine fünf Fuß bobe Sibel. Eine einzigartig« Bibel ist durch die Bemühungen der englischen Bibelgesell schaft hergeftellt worden. Da« Buch ist mit der Hand ae- schriebe» und 5 Fuss 2 Zoll hoch, 8 Fuß S Zoll breit. 12000 Menschen baden sie geschrieben und unter denen, die an diesem Werk teilnabmen, befanden fick Angehörige der verlchtedenften Stände und Klaffen, Geistliche aller Art. Offiziere und Soldaten des englischen Heere« und der eng. tischen Marine, Künstler, Ingenieure, Kaufleute us«. Wenn die Riesenbidel aufgeschlagen wird, so mißt sie etwa 7 Fuss 10 Zoll im Durchmesser. Sie ist in prachtvolles Maroquinleder gebnnden, und »war wurden die Häut« von 12 marokkanischen Ziegen verwendet, um den Einband der« »«stellen. Die Bibel, die argenwärtig in London ausgestellt ist, soll auf einem Kraftwagen angebracht werden, der zugleich ein Pult und eine Rednerplattform enthält. Man will dann die auf diesem Gefährt befindliche Riesenbibel bei Gottesdiensten benutzen, die von durch da« Land »lebenden Predigern abgehalten werden. Nachdem die Bibel in Eng. land überall gezeigt worden ist. soll sie nach den britische« Dominion« kommen, um so bei Gottesdienste« tn den ver schiedensten Teilen der Erde mitzuwirken. Aus der Werkstatt der Briefmarken- fälschen Da« vriefmarkensälschen ist eine Kunst, die so alt ist, wie da« Briesmarkensammeln. Aber mit dem ge waltigen Aufschwnng. den dieser Sport in dieser Zeit der Hochflut neiier Marken genommen hat, bat sich auch di« Zunft der Brieimarkenfälscher ausserordentlich vermehrt, und man muss jetzt sehr viel mehr wie früher auf der Hut sein. Wenn die gefälschten Marken einen sehr hohen Wert besitzen, dann ist es sehr schwierig, sie unterzubnngen, denn jeder Händler und Kenner beobachtet die grösste Vorsicht. Und trotzdem sind selbst Fälschungen der Mauritius von 1847 vorgekommen, die nur in etwa 10 Exemplare« u> stiert und deren Wert «ine fünfstellige Ziffer darstellt. Am meisten «fälscht werden die südamerikaniicken Marke«; e« gibt in Pari« und in Montevideo FälscherwerkftStten, die die frühe» Ausgaben der Marken von Paraguay. Peru und Uruguay in großen Mengen neu Herstellen. Di« geschickteste Art de« Fälschens von Briefmarken geschieht ans die Weise, daß eine alte, aber nicht sehr wertvolle Marke in ein chemisches Bad gelegt wird, wodurch Farbe und Zeichnung vollkommen entkernt werden. Die gefälscht« Zeichnung wird dann entweder mit Hilfe der Photographie oder mit der Hand auf dem Originalpapier angebracht. Dem Sammler biete» sich bei einer solchen Fälschung die wenigsten ArawohnSmoment«. Das Papier ist zwelsello- alt, die Perforierung absolut echt, und auch an dem Wasser zeichen ist nicht« Verdächtige« zu bemerken. Nur durch ganz sorgfältige Vergleichung der Zeichnung mit derjenigen einer echten Marke kann die Fälschung entdeckt werden. In vielen Fällen erzielt eine durch die Bost entwertete Marke einen viel höheren Preis als eine ungestempelte. Das gibt dem Fälscher «ine leichte Möglichkeit, de» Wert eines Stückes zu erhöben. Kürzlich wurde eine ungestempelt« Marke auf einen alten Briefumschlag, der aus der Zeit der Marke stammte, geklebt und der Poststempel sorgfältig ge- fälscht. So schien ein« Entdeckung unmöglich, aber der Fälscher batte eine» schwere» Fehler begangen, er hatte die Adresse mit einer modernen Stahlfeder geschrieben, und diese Tatsache führte einen aufmerksamen Sammler -ur Entdeckung der Fälschung. stehung seine- „SckwanengesangeS" der Mnterrels«: „Schubert war durch einige Zett düster gestimmt und schien angegriffen. Auf meine Ferge, was tn ihm vorgeh«, erwiderte «r nur; „Nun, Ihr werdet bald hören und be greifen." Eines Tages sagte er zu mir: „Komme heute zu Sckvber, ich werd« Such einen Kran» scl-auerlicker Lieder Vorsingen. Ich bin begierig, zu hören, was Ihr dazu sagt. Die habe» mich mehr angegriffen, al- di« ie bet andern Liedern der Fall war." Er sann uns nun mit be wegter Stimm« di« ganz« Winterreise durch. Wir waren durch die düstere Stimmung der Lieder ganz verblüfft, und Schober sagte, «S habe ihm nur das Lied „Ter Linden baum" -efallen. Schubert sprach.hierauf nur: „Mir ge fallen diese Lieder mehr al- alle, und sie werden Euch auch noch gefallen." Und er hatte recht, bald waren wir von dem Eindruck dies« wehmütigen Lieber begeistert. Sie waren sein eigentlicher Schwanengesang." Kunst mW Wissenschaft. «backletv» Her Südpolarforscher Ernest Thacklrton ist nach einer Depesche au-Montevideo am 15. Januar gestorben und Mar auf seinem Fahrzeuge L)te Forschung". Er hatte England auf seiner letzten Südpolfahrt im September vorigen Jahre- verlassen. Der berühmt« Süd polarforscher ist bereit« am S. Januar an Bord keine- ScklffeS .Quell" einer Brustbräun« erlegen. Der weltbe rühmt« Forscher, stand erst im 48. Lebensjahre. Trotzdem steht er seit »w«i Jahrzehnten an der Spitz, der Südpolar, forschuna, Im Jahre 1901 schloß er sich al- Sieb,»und- »wanzigiäbriaer der Expedition an. di« vnter Leitung Scott stand. Nachdem er drei Jahre unterwegs gewesen, rüstet« er bann lvoo ein, eigen« Expedition, dl« ihn unter de» größten B,fahren und Entbehrungen bl» zu 88' 28' süd licher Breit« bracht« und aus der er wertvollst« Forschung-- «MV M«itr Expedition dauert, von 1914-15. «t, Ernest Sbackleton war am 15. Februar 1874 in Kilke« geboren und war zuerst Kaufmguu.
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