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«moo /^keLnperle ^I^ro^rln^ tzanL lrl/ck vom 8IocI( Ll^ QÜen Oeickssiien. ^lolkereibutter back, d«- b« WtzchMrm« btt! Wlügel und de» Schwanzes einer Meä-t beim Fluge gegen de« Wind sozusagen auso- mattsch arbeitet; nach seiner Angabe kam es nur noch daraus an, da» Geheim«id dieser automatischen Bewegung durch vorsichtige Kombinationen zu ergründen. Er ton» strutert« ein Modell von 1 Meter Größe; die Versuche mit diesem Modell bestätigten im wesentlichen die An nahmen, und der kleine Apparat slog beinahe ohne Pro pellers Ein größeres Modell bekräftigte abermals die Richtigkeit des Weges. Nun konstruierte Moreau ein großes mit einem Motor ausgerüstetes Flugzeug, mit dem er jetzt in der Tat Melun überfliegen konnte, ohne auch nur die Hand an die Steuerungshebel legen zu müssen. Moreau verständigte die militärische Flugbehörde und General Hirschauer sandte den Leutnant Saulier mit dem Auftrage, das neue Flugzeug zu prüfen. Ein Flug mit Moreau soll den militärischen Sachverständigen vollkommen überzeugt haben. Leutnant Saulier saß wäh rend diese- Fluges neben dem Piloten, der Korb pen delte frei hin und her, während Moreau mit gekreuzten Armen saß und die Maschine dadurch steuerte, das; er mit einem Fuße einen Hebel bewegte. Gtutzeu-Sesuudhett-pfleße. In unserer Zeit, in der „Gesundheitspflege" ei» bekanntes Schlagwort ist, bedarf cS wohl keines Beweises, daß ein großer, wenn nicht der größte Teil vieler Krankheiten dem Mangel an genügender frischer Luft und Sonne, geringer Hautpflege und den unzulänglichen Wohnungsverhältnissen zuzuschreiben ist. Aber ein großer Teil der Menschen ist nun leider nicht in der Lage, ein Luft- und Sonnenbad aufzu suchen und die Wohnungsverhältnisse so zu gestalten, wie die Gesundheit des Geistes und des Körpers cS erfordert. Wenn «s nun auch, eine Sorge aller Gesellschaftskreise sein muß, dafür zu streben, daß solche gesundheitlichen Verhältnisse in Zukunft asle, Menschen zugänglich sein könne«, so kann doch dem in dieser Beziehung vom Geschick schlecht Bckocht« e» einstweilen schon helfen, wenn er auch innerhalb seine» Stuben« leben» oll« Möglichkeiten zur Gesundheit-Pfleg« auSnützt. SV wird eine zu enge Wohnung durch fleißige» Lüft«, dmch Schlafen bei offenem Fenster erweitert und gesundheit-gLmäßer gestaltet. Systematische Tiefaunuug am offenen Fenster wich hier noch eingreifender unterstützen, besonder» de» Morgens und am späten Abmd, wo die äußere Luft noch nicht oder nicht mehr von Staub und Unreinlichkeit so sehr erfüllt ist. Daß man bei der Wahl der Wohnung streng darauf wird achten müssen, daß die Wohnräume oder wenigsten» ein Teil derselbe» reichlich von Sonne durchflutet werden, versteht sich von selbst. Denn es ist statistisch festgestellt, daß schleckt durchgesonnte Wohnungen Brutstätten von Krankhckten sind. „Wo die Sonne nicht hinkommt, kommt der Arzt hin!" ist ein altes Sprichwort. Nachdem durch Professor Rolli« (Leysin, Schweiz) bewiesen worden ist, welch unerhört« ge sundheitlichen Einfluß die Sonne selbst den schwerst« Arank- heitsformcn gegenüber ausübt, ist es selbstverständliche» Ge bot , das; man diese Heilwirkung durch fleißige Sonnenbäder soviel wie möglich ausnützt. Ist eS nun einem Mensch« unmöglich, daß er sich in einem öffentlichen Sonnenbad« dm Segnungen des Lichts auSsetzt, so suche er auch hi« durch Stnbeusonuenbäder sich zu helfe». Wenigstens kaff« sich doch Teilsonnnenbäder, also Bestrahlungen einzelner Körper teile, auch bei beschränkter Zeit und unter den ungünstigsten Verhältnissen ermöglichen, wenn nur Verständnis und gut« Wille da sind. - Doch sei bemerkt, daß Bestrahlungen vurch die Fenster keinen Wert haben, weil das Glas die ultravio letten, das sind die eigentlich wirksamen Lichtstrahl«, absor biert, verschluckt. Eine vernünftig gewählte Kleidung, di« trotz dem ganz billig sein kann, wird die Ausnützung der Sonnen strahlen im Aufenthalt beim Gehen auf der Straße noch unterstützen. li« Br« Voi der sch' crn Iw anz spr, Obi ma und schloß mit den Worten: „Gehen Sie nur, und mach« Sie dein armen Mädel Ihren Kratzfuß." In Nesinas Zimmer brannte auf ein« Konsole eine niedrige, grünverschleierte Lampe und zwar so, daß d« Licht schein auf den großen, bequemen Krankeustuhl fiel. Neben letzterem stand em achteckiges Tischchen, auf welchem Bücber und eine leichte Handarbeit neben einer silbernen Tischglock« lagen. .Die barmherzige Schwester hatte bereit» vor Wochen WerreSfer verlassen, und für Gesina ivar eine geschickte Jung fer, eine freundliche, nicht, ganz ungebildete Person engagiert worden. s „Guten Abend, Herr von Senden, wie lieb von Ihnen,daß Sie gekommen, und noch dazu bei diesem schlimmen Wetter." Senden küßte Gesina» Hand, die sich ihm entgegenstreckte. Das war etwas, das er sich nicht nehmen ließ, diese Httldi» ßnng, welche sonst nnr Frauen für sich beanspruchen dürfen. „CS sieht, aus dem Zimmer betrachtet, schlimm« an», als eS in der Tat der Fall," entgegnete er, auf einem klei ne« Sessel Gesina gegenüber Platz »«hurend. Er blieb im Schatten des Lampenscheins, während da» milde Licht voll ynf ihre Züge fiel. Gleich daraiff hätte er sich kür seine Worte die Zunge ab« beißen mögen, denn Gesina sagte wehmütig: „Ja, au» dem Zimmer — da nimmt sich so manches ander» au». Ich habe kein Urteil mehr iiber Wind und Wetter — weil ich die frische Lnft. nur durch das Klappfenster genieße." Es sollte keine Krage sein, aber da lag eine solche und«» mußt in dem Tonfall der verschleierten Stimme. Benno bemerkte jetzt änch, daß Gesina geweint hatte. Die heitere Ruhe, welche er sonst so sehr an ihr bewundert, schien ihr heilte Abend abhanden gekommen z» sein — ihre schlan ken Finger zerrten nervös an der Decke, welche iiber ihre Knie gebreitet war, dahei verschob sich diese und rin Couvert glitt aüf den Teppich. ' Benno bückte sich danach und legte da» Couvert auf da« Tischchen, dahei streikte sein Ange unwillkürlich die Adresse, welche ooneiner, wie ihm schien, bekannten Hand geschrie benwar. Das Eonvert trug Gesina» Slawen. Ak» Benno sich wieder ihr z,»wandt-, bemerkte er, daß ihre Waugen sich Mlt'brennenderNvt» bedeckt. »7.» auf war Gesina gak nicht zu sprechen. Etwas ganz Aparte» mußte es sefn, extra für sie vom Schicksal bestellt. Und jetzt lieg» sie dq und ich wundere mich einfach halbtot und kann «» nicht begreifen, woher sie die Fasinng nimmt, so rn« hig zu bleiben in all dein Elend. Und alles ist gekommen, weil »ine gewissenlose Mutter nicht ihre verfluchte Pflicht und Schuldigkeit tat und nicht besser aus ihre» Beugel von Sohn aufpaßte, so daß andere Leute ihn äuS dem Wasser holen mußten. — Ach, lieber Benno, ich kann mich über diese «ostlose Geschichte nie beruhigen, ich bin mein Lebelang ein geduldiger Christ gewesen, bin gern in die Kirche gegangen — aber wissen Sie, ich sänge trotzdem an, ost mit meinem Herrn und Gott zu hadern, dem» warum führt er meinen armen Liebling so schwere und so dnnkle Wege." Der alte Herr seufzte tief und stützte kummervoll den grauen Köpf auf hie Hand. Tante Amata neigte sich noch tiefer über die Serviette, welche st, stopft«. zDe» Herrn Wille geschehe," sagte sie leise. Sie war sehr gläubig und deshalb vor ihrem Bruder im Dorteil, weil sie vertrauensvoll, wie ein Kind, ihre» Trost au» d« Religion schöpfte. „Witz geh» e» Fräulein Gesina heute?" erkundigte sich Benno nach ein« kleinen Pause, da» eingetretene Stillschwei gen brechend. «Ich «ng ihr vorhin einen Brief hinein — da fühlte sie sich ganz wohl" — erwiderte Onkel Albrecht, „einen Brief, der mit au»ländischen Marken gekommen, vermutlich also der H«-en»«guß ein« Pensiousfrenndin ist. Sie versuchte mei nen Aeraer, von deM ich ihr erzählte, fortznscherzen. Halb und halb ist e» ihr ja auch gelungen. Diese» Mädchen ist wie hell« Toüne»,schein — ivie sehr, da» merkt man beson der» jetzt, wo e» ihr doch niemaud übel nehmen dürfte, wenn sie e» eben nicht mehr wäre." , „Darf ich Fräulein Gesina begrüßen?" fragte Benno, sich «hebend. „Natürlich. Gesina hat Sie ja sehr gern, Senden, und eigentlich —" Zum Glück verschkuckt« Onkel Albrecht den Nachsatz — er hatte sagen wollen: „Eigentlich ist e» jammerschade, daß Gesina Sie mw ä«n und nicht lieb hat/besann er sich aber Die «itemettsche -wMffchwe. CK In französischen Fliegerkreisen herrscht lebhafte Aufregung: dem Aviatiker Moreau fall es gelungen setn, da» Problem der automatischen Stabilität für die Flugmaschine zu lösen. Seine Erfindung macht große» Aufsehen und die von Mvreau bei Melul vorgenomme nen praktischen Versuche scheinen in der Tat erwiesen zu hab«, daß auf dem Wege zur Vervollkommnung der Fkugknnst zumindest «in neuer wichtiger Schritt zurück- .gelegt worden ist. Mvreau war, ehe er sich der Flug kunst widmete, Arbeiter in einer Buchdruckerei; er hat seine ganzen Ersparnisse für den Ausbau und die Ver vollkommnung seiner Erfindung angelegt. Nach den spär lichen Einzelheiten, die einstweilen verraten werden, be ruht die Neuerung NlvreauS in: wesentlichen darauf, daß der Sitz für den Piloten und die Passagiere nicht fest in da» Flugzeug eingebaut ist; Pilot und Passagier sitzen in einer Art Gestell oder Käfig, das an der Flug maschine hängt. Es handelt sich also um eine Art Pendelsitz, der an einem gewisse,» Punkte zwischen dein Propeller und dem Höhensteuer angebracht ist und der durch sei,» Gelvicht da» Gravitationszentrum beeinflußt. Dieses soll durch die Bewegungen des Pendelsitzes auto matisch auf eine»» Punkt gebannt bleiben. Zwei Hebel, die durch die Schwingungen des PendeksitzeS automatisch bewegt werden, erhalten die Flugflächen und die Steue rungen unausgesetzt in der Lage, die für das Gleich gewicht des Flugzeuges erforderlich ist. Moreau soll zir seiner Erfindung durch Beobachtung des Vogelfluges ge kommen sein. Er will beispielsweise wahrgenommen Ha geft vor zu 8Qlem6o1«1 Drückende Kesseln. Roman von H. v. Schmid-Riesemann. 41 Al» « dort «Ultras, war e» bereit» ein viertel nach Acht. Tante Amata und Onkel Albrecht saßen in einem kleinen be- haalicheu Gemach, da» früh« al» Logierstube gedient, jetzt da» Wohnzimmer nebenan — welche» Gesina aurschließlich benutzte—ersetzte. Die Tür zu Gesina» Reich stand Halo off«, al» Benno eintrat. „Wie geht es, lieb« Nachbar?" begrüßte Onkel Albrecht den Gast. „Sie bleiben doch zum Tee bei un» — selbstver ständlich. Helfen Sie mir, meinen Aerger lo-zuwrrden, «inen richtige» HokSjunarnSrger, wie Onkel Bräsig sagen würde. Macht nur der Llasing auf Eitelwald zwei meiner fixesten Knechte abspenstig — wir schreiben allerding» «st Novem ber, ab« zum S. Februar kündigen mir die Strolch« heilig den Dienst. Bekommen in Eitelwald mehr Gag« und Depu tat al» bei mir. Ab« so etwa» grenzt doch an mittelalterliche» Raubrittertum und kehrt sich sozusagen gegen da» zehnte Ge bot. Di« Gebote sind aber heutzutage nnr dazu da, um offen »d« heimlich übertret« zu werden. Wissm Sie, Benno, solch «in A«g« kann einem bi» auf di« Knochen gehen. Man merkt, daß man alt wird, nur die Jug«»d sieh» alle» in rosigem Licht." „Vie dürfen doch wahrhaftig nicht von AlterSbeschwer» den reden, Herr von Erdberg, wenn man fo rüstig ist wie Sie—" „Und solch ein Beispiel täglich vor Augen hat," fiel der alte Herrein — „da» leide» und duld« mit lächelnden Lip pen. — Herrgott im Himmel — da träumt« di« Gesina ein mal von einem Glitck — ich besinn« mich darauf, al» wär« «» «st gestern geschehen -- wir kamen vom Waldschnepfen stand, die Nachtigall schlug und am Kreuzweg stand Rem bert Haldbura--und da redet« da» Kind von einem Glück, da» ander» fei, al» da», wa» wir vernttnftig« Leut« so uni« Glück für «in junge» Mädchen verstehen, da» heißt ein« aut« Mann bekomm«, nach und nach «in halbe» Dutzend Kind« — kem« Nahrung»sorg« zu kenn«, und «in -übslbe» gemütliche» Heim zu »«sitzen—ob« nein, dar Ä s^rin/r n 6. rn. t>. kl., l slrriküntcn «tr r t< n / /,/ ' - ------ ----