Volltext Seite (XML)
«« FinatznMßsr gewillt, der thatsttchttch« Leiter de» ih» unterstellt« Mknlsteriuw» zu sei», und er ist »ur Zett damit ««stach ßeschöftigt, a» dk VW»« »her «chPek-d« Perjön» Schkite» and«« Kräfte zu beruf«, die befthigt und g«»Mt jttck, sei»« J»t«tioa« »ach scher Nicht»»- ht» dvrchzuführen. G» erwartrt »au zuversichtlich »ach eine» Personenwechsel, der sich auf di« verwalt»»- unserer Laudchlotteri« tezieht, deren schwer« Verlust« bei dem Zusammenbrach der Leipziger Bank »ach allgemeiner Auffassung doch kau» mit weiterem Still» schweigen Übergänge» «erde» können. Zwickau, 28. April, vei de« vorgestern hie, ausge» tr»ff«m Gewitter find eine ganze Reihe kalter Blitzschläge nlckergegangm. — I« Vororte LainLdorf ist der HauSbefltzrr Grtiuthal von einem Stein getroffen worden, der sich von einem dicht hinter seinem Hause befindlichen Felsen gelöst hatte. Grün» theck hat Schädrlbruch und dadurch den Lod erlitten. Lhemnitz. Eine seltene Familienfeier konnte am Sonn» tW Expedient Karl Albin Freitag, Turustraße 42 wohnhaft, begehen. An diesem Tage feierte er mit seiner Gattin do» fiLe»e Ehejubiläum, zwei Söhne seirrten Hochzeit und eine Tochter Verlobung. «nnabrrg, 28. April. Da» hiesige Postamt hat diese, Tage die an» den Nachbarorte» hier verkehrend« Botenlente schalten und einer Revision unterziehen lass«, wobei sehr viele vafchlofsrne Briefschaften konfi»zirt worden sind. Bekanntlich ist e» «»schließlich«» Recht der Reich»post, zwischen zwei Orte» mit Pastaustalten Brief« in verschlossenen Couvert» zu bestellen. In de» einzelne» Verstößen gegen daß Postmonopol wurden nam» hechte Geldstrafen den -etheiligtm Personen zudiktirt. Privat« boten zwischen Olten mit Postanstalten dürfen nur offene Briefe befördern. Hohenstein-Ernstthal. Beim Suchen nach »lnmen gerieth im Hüttengrund« ein dreijährige» Mädchen in eine» der dort sehr zahlreichen Sumpflöcher. Da» Kind war Iblo» noch uckt dem halbe« Kopse sichtbar. Durch da» Schrei« eine» mttanwesrnden größer« Kinde» wurde man erst aufmerksam, und schnell «»schloffen sprang ein Herr hinzu, da» Sind au» dem Loche ziehend. Der Retter sank aber dabei selbst bi» zur Brust in dem Sumpfe ein. Nur einige Augenblicke noch und da» Mädchen hätte ersticken müssen. Reichenbach, 23. April. Bei der Firnis Isidor Beut» le, hier haben gestern Mittag sännntlichr Weber, ca. 80 au der Zahh die Arbeit eingestellt. Dieselben verlangen Lohnzulagru bi» z« 15 Procmt für einzelne Artikel. Werdau, 23. April. Ein BolkSbad soll hier errichtet werd«. Die Hinterlassenen Emil Otto Ulrich» hier hab« 15000 M. al» Grundstock für dies« Zweck gestiftet. Wildenfel», 23. April. De, Holzarbeiter Reuther hier ist weg« schwerer Mißhandlung seine» 10 jährigen Sohne» vom Landgericht Zwickau zu 8 Monat« Gesängniß verurtheilt worden. Cainsdorf, 23. April. Tödtlich verunglückt ist der Hltt-uiuvalid Grüuthal hier. Derselbe wurde von einem Ge» sieiuSstück, da» sich von dem dicht hinter seinem Hause befind» lichen Felsen abgelöst hatte, getroffen. Der Tod trat infolge Schädelbruches alsbald ein. Plauen i. B-, 23. April. Am 2. Mai feiert die hiesige königlich sächsische Industrieschule ihr sünfundzwanzigjährigrS Bestehen. Sie wurde seinerzeit als städtische kunstgewerbliche Fortbildungsschule ins Leben gerufen, um der von der gewrrb- sletßigrn Bevölkerung deS Vogtland«- geübten Weberei und Stickerei «in« erträgnißreich« Bode» zu bereiten und sie aus der Abhängigkeit von französischen Musterblättern zu erlösen. Plauen i. V., 23. April. Mit dem Streit um den Be» sitz eine- Kinde- hatte sich gestern daS hiesig« Landgericht zu befass«. Die 40 Jahre alte Strinmrtzrhrsrau Christiane Leut, »er geb. Boit in Markneukirchen behauptete, rin 4>/, Jahre alte, Knabe sek ihr rechtmäßige- Kind, während die in OelSnttz wohnende KartonnagrnarbeiterSehrsrau Zungrnkeller geborene Thiele da» Kind al» da» ihre in Anspruch nahm, daS sie im November 1897 bei der Erstgenannt« in Pfleg« gegeben habe. Die Leutoer, die al» Angeklagte vor dem Gericht erschien, gab an, sie habe da» Kind einer Dame, die sich ein Kind gewünscht, übermittelt. Wo sich diese jetzt anshalte, wisse sie nicht. Da» Gericht hat nach der Beweisaufnahme da» Kind der Frau Znugenkeller zugesprochen und die Lrutner, die da» Kind al» ihr eigen« in da« Personenstandsregister zu Adorf hatte riutragen last«, wegen vergehen» geg« das PersonenstandSgesrtz zu sechs Monaten Gesängniß verurtheilt. Leipzig. Bon der gestrig« Gläubigerversammlung der Leipziger Bank, in der 17 Gläubiger anwesend Warrn, wurde den Erben de» verstorben« Konkursverwalter», Dr. Barth, ein« EMschädiguug in Höhr von 75000 Mark bewilligt. RechtSan» walt Frrytag erhält für seine Thätigkeit seit Beginn de» Kon- dnse» bi» zum 15. März, dem Tag« der letzt« Berichterstatt ung, 2 Proceot der bi» dahin auSgezohlten Summ«, da» «t» spricht einer Entschädigung von etwa 420 000 Mark. «Le* »elt. In Opladen überfielen zwei übelbrrüchttgt« Bursch« mehrere ruhig ihre» Wege» gehend« Bürger aus offener Land flucht und verletzt« ein« alten Mann nebst dessen Sohn durcl Mrfferstiche lebensgefährlich. Aus da» Hilfegeschrei der Uebrr fall«« hin eilten mehrere Nachbar« herbei, welche gleichfalls von den Wegelagerern durch Messerstiche schwer verletzt wurden. Auch eine Frau ist tödtlich verwundet worden. Die Wege» lagerer find verhaftet. — Die groß« G e r a e r Jndnstriewrrk« von Fraukenberger und Ziegemeyer find total eingeäschrrt wor» dm. Der Schad« ist enorm und wird auf mehrere hundert» ttmseud Mark geschätzt. — Die dem Gras« Henckel v. Donners marck gehörige Papierfabrik Hugohütte bei Tarnowitz ist istckergebrannt. Die Straß« von Tarnowitz find mit verkohlt« Papin«, die der Wind hierher verlragm hat, dicht bedeckt. La» Feuer war durch Entzündung eine» Balkmlagrr» «t» standen. — Vorgestern Abend geg« 11 Uhr brach im Dorfe Lßehlow <K^iS Lübben) «in Großfeuer au», da» sein« Anfang i« Gehöft, de» Kofsäth« Görfch nah« und sich, vom Wind« bGÜnstigt, sch, bald auf die benachbart« Besitzung« fmttpslanzte. I» kurzer Zett trannt« vir, Gchöft, fast gäntzllch nicke,. — I» der Spar» und DarlehuSbauk von Sarstedt wurdm iuterfchlaguug« dr Höh« von 240000 M. mtdckkt. Der Kasfi» «r ist verhaftet. — Fast an» all« Laudeötheilen Ungarn» treff« Verichte über Wettersturz rin. Reif und Frost wird au» einer groß« Anzahl von Kvmitat«, auch au» dm sieben» bürgtsch« Laude«Heil« gemeldet. Schad« wurde btSher uur au dm iu Vlüthe stehenden Obstbäumm festgestellt. — Durch etztwillige Verfügung hat der verstorbene Fürst Heinrich XXN. «u Snum de» Fürstrnthum» Rruß 50000 M. vermacht. — Im Westen der vereinigte« Staate», der im vorigen Gommer so furchtbar unter der Hitze zu leid« hatte, fängt der Sommer jetzt wick« böse an. Wie au» New-Kork gemeldet wird, zieht eine heiße Luftwellr über jme LandeStheilr hin, und iu Fall» City, im Staate Texa», wurdm bereit» 100 Grad Zahrmheit j-f- 87 * 6) registrirt. — Bei einem Neubau in !eitmrritz stürzte ein Gerüst zusammen. 13 Arbeiter wur» »m verschüttet; drei Personen find tödtlich, dir übrigen zch« chlvrr verletzt. stßsvMhhchßso» Für Säufer von Nahrungsmitteln find Ent» cheidungm von großem Jutereffe, die in letzter Zett von baye» risch« »wie norddeutschen» Gericht« ergangen find. So find mehrere Firmen verurtheilt worden, weil sie gebrannte Gerste oder eine Mischung gebrannter Gerste und geröstetem Malz unter der Bezeichnung .Malzkaffee- verkauft hatten. In der Begründung dieser Urthell« heißt e» u. A. .daß al» Malz nur diejenige Gerste bezeichnet werden kann, die ein« künstlich ein. geleitet« Keimung-Prozeß durchgrmacht hat, daß der gewöhnliche Rann unter Matz etwa» andere» und bessere» al» unter Gerste versteht, und gerade dem Malz gesundheitsfördernde Eigmschastm »schreibt, und daß schließlich bei der Bezeichnung Malzkaffee ausschließlich Matz in einem Produtt enthalten sein muß, sonst ei .die gewöhnliche Bezeichnung überhaupt falsch und unwahr-, fluch in Bezug aus die sehr häufig vorkommende Anbietung anderer Marken als der verlangt« find in Hamburg zwei Ur» theile ergangen; e» handelt sich in diesem Falle darum, daß die Händler d« Käufern, die eine bestimmte Margarlnesorte wollten, «in« andere verabreicht«. Die betreffende Firma klagte und erhielt Recht, da» Gericht erkannte in der Abgabe anderer Mark« al» der verlangt« eine Schädigung de» betreffendrn Zabrlkantm und verurtheilt« die Händler zu empfindlich« Strafen und zur Tragung der immerhin nicht unbedeutend« Prozrßkostm. * Gedenkblatt für Burenfreunde. Nochimmrr falten die Bur« in ihrem bewundrrnSwrrth« FrriheitSkawpse au», obgleich der für sie jetzt wieder «ingetretme Winter mit all seinen Widerwärtigkeit« dies« Kamps unsäglich erschwert. Auch die Noth und da» Elend der in d« englisch« Konzen trationslagern befindlichen Frau« und Kinder macht sich durch letzteren Umstand doppelt empfindlich. AllerwärtS ist man bemüht, die Arrmsten vor Entbehrung« möglichst schützen zu wollen. Sammlungen zu diesem Zwecke werden wieder angeregt und eiugelritet. Die drutsche Regierung hat mit der englisch« Rrgierug Vereinbarungen getroffen, um Erleichterungen in der Zufuhr von Unterstützung« für die unglücklichen Frauen und Kinder der Burrn zu erhalt«. Um nun jedem der zahlreichen Burmfreunde aller Kreise eine besondere Gelegenheit zu geb«, auch für sein« Theil ei» Scherflein beizusteuern, und damit zugleich ein hübsche», zweckentsprrchrndeS Gedenkblatt zu erwerben, wurde» von dem Oelgemälde deS Maler» Reinhold Carl in Leipzig, da» die Porträt« der Burensührer: Krüger Strijn, L. Botha, Dewet und Delarey aufweist, autotypische Repro duktion« hergrstellt. Dir fünf iu Medaillonsorm gehaltenen, lebenswahren Porträt» sind, von Lorbeerzwelgrn umrahmt, in gefälliger Weise um dm Ritter St. Georg gruppirt. Da» in zwei Färb« gehaltene Bild ist in Quartformat aus gutem Karton gedruckt, dessen Rand je 2*/, Cmttmetrr breit geprägt ist und gleichsam dm Rahmen dr» Blatte» darstrllt, während da» Bild selbst dadurch plastisch hervortritt. DaS Gedenibsttt bildet einen hübschen Schmuck für jede» Heim und wird allen Bnrenfreunden begehrenSwerth erscheinen, zumal die Porträt» der unsterblichen Helden auch sür unsere Heranwachsende Grnrratto» dauernden Werth behalten. Da» Blatt ist im Kommissionsverlage von F L. Fischer in Leipzig erschienen und zum Preise von 50 Ps. durch jede Buchhandlung zu bezieh«. Der Reinertrag soll den Sammlungen deS Alldeutschen Verbandes, zu Gunsten der Buren- sraue» und «Kinder, zufließen. Möchte auch aus diesem Wege den Hilfsbedürftigen thatkrästig« Linderung ihrer Noth zu Theil werd«. lieber die Arbeiten, die der Kaiser täg lich verrichtet, findet sich in Berliner Blättern fol gende Zusammenstellung: Im Jahre 1901 legte das Aus wärtige Amt dem Kaiser 1030 Fmmediatberichte einschließ»- lich 172 Jmmediattelegramme vor. Ferner traf der Mo narch 761 Entscheidungen und vollzog für Käbinetsordres, Ernennungen, Beglaubigungs- und Abberufungsschreiben, Vollmachten, Urkunden usw. 951 Unterschriften. Jnsge- sammt legte das Amt dem Kaiser 6321 Berichte vor. Be merkt muß hierbei werden, daß der englisch-südafrika nische Krieg auch dem Auswärtigen Amt und somit dem Kaiser viele Arbeit zugeführt hat.durch Prüfung zahlreicher Beschwerden und Proteste, wie durch Vollziehung rein regierungsartiger Akte. Im Civilkabinet des Kaisers wur den rund 50000 Sachen durchgearbeitet, von denen jedoch kaum der zehnte Theil direkte Erledigung durch den Kaiser erfuhr; denn vielfach verfügen die Minister im Namen des Kaisers. Die Zahl der alltäglichen Eingänge von Post und Telegraph betrug bis zu 400. Zum Jahres wechsel, zum Geburtstage des Kaisers und zu sonstigen besonderen Gelegenheiten steigerte sich diese Zahl bis zu 2—3000. Wie weiter mitgetheilt wird, vollzog der Kai ser an Handschriften, Ordres, Bestallungen, Patenten, Ab- schiedsschrciben und dergl. nicht weniger als 7000. Das Militärkabinet steht mit seiner Arbeitslast nicht zurück. Sv waren u. A. durch den Kaiser zu erledigen 5211 La» binetsvrdres, 1620 Patente der General-Ordensöommissiou und 1810 Patente der Geheimen Kriegskanzlei. Wäh rend der 14 jährigen Regterungszeit des LaiserS voll zog der Monarch rund 10000 Entscheidungen und an 15000 Unterschriften. Unterbreitet wurden ihm 16000 Jmmediatberichte und an 70000 gewöhnliche Berichte. In Marine-Angelegenheiten trifft der Kaiser alljährlich an 900 Entscheidungen. Hierzu mag noch erwähnt werden, daß der Kaiser eine Anzahl der ihm vvrgelegten Schrift stücke ausführlich durchlieft und theilweise mit längeren Randbemerkungen versieht, wodurch manche Arbeit wvchenlanger Vorbereitung und Ausführung nichtig und eine nochmalige Ausfertigung nöthig wird. Wenn mög lich, richtet es aber der Kaiser so ein, daß die alte Arbeit nicht iwch einmal angefertigt zu werden braucht. Neben dieser schriftlichen Arbeit des Kaisers nimmt die münd liche geraume Zeit in Anspruch. Ter Kaiser hörte bis her durchschnittlich im Jahre 150 Vorträge der Chefs der genannten drei Aemter, je 50 Vorträge des Kriegs ministers und des Chefs des Großen Generalstabes, 190 Marinevvrträge und an 150 sonstige Vorträge mili tärischen oder civilen Charakters. Es ist ausgerechnet worden, daß der Kaiser, wollte er seine dienstliche Tagesarbeit, die sich von früh bis spät hinzieht, hinter einander, und zwar in schneller Thätigkeit, erledigen, im Durchschnitt 6—7 Stunden zu thun hätte. Eine hübsche Reisegeschichte berichten thü ringische Blätter: Professor W. aus B. kam mit seiner Gattin nach Halle und reiste von dort weiter, vergaß aber in Halle, seinen Reisesack mitzunehmen. Die Frau Pro fessorin stieg deshalb in Naumburg aus, um nach Halle telegraphiren zu lassen, daß der Reisesack nach Gotha geschickt werde; sie hatte sich aber wahrscheinlich etwas zu lange aufgehalten, denn der Zug ging ohne sie al^ Deshalb stieg nun der Professor in Apolda aus, um mit dem nächsten Zuge die Gattin zu treffen. Als er nicht wieder im Waggon erschien, bemerkten die anderen Passa giere, daß der Professor seinen Mantel und seine Hut schachtel habe liegen lassen, und gaben die Sachen auf dem Bahnhöfe in Gotha ab. So befanden sich nun der Mantel und die Hutschachtel in Gotha, der Professor in Apolda, die Frau Professorin in Naumburg und der Reisesack in Halle. Der Vorname Heinrich im Hause Reuß. Durch das Ableben des Fürsten Heinrich XXII. von Reuß ä. L. und die bestehenden Verträge werden jetzt die bei den Reuß in der Hand der jüngeren Linie vereinigt. Für Nachwuchs ist nunmehr reichlich gesorgt. Der dereinstige Thronerbe des Gesammthauses ist der zur Zeit 9 jährige Prinz Heinrich XXIII. Daß sämmtliche Fürsten und Prin zen von Reuß als einzigen Vornamen den Namen Heinrich tragen, beruht einem Familiengesetz, das im 12. Jahr hundert der Ahnherr des Hauses, Erkenbert, Herr von Weida, zu Ehren des Kaisers Heinrich VI. erließ: Die Nummerirung der Regenten begann im 15. Jahrhundert; die der übrigen männlichen Familienangehörigen folgte 100 Jahre später. Nachdem die beiden Linien sich um die Hälfte des 16. Jahrhunderts getheilt hatten, begannen sie tvieder mit Nr. 1, tovbei Reuß ä. L. die Gepflogenheit annahm, das Verfahren zu kvmpliziren, indem jeder Vater seine Söhne wieder von 1 ab nummerirte. Jin 17. Jalw- hundert fiel der Brauch, und es tvurde zur Abwechselung wieder durchgezählt. Vom Beginn des 18. Jahrhunderts ab begann eine neue Nummerirung, die seither fvrtlänft. Da die ältere Linie stets nur wenige männliche Repräsen tanten besaß, ist sie bis nun mit dem geisteskranken Erb prinzen erst auf XXIV. angelangt. Tie jüngere Linie macht zu Beginn eines jeden Jahrhunderts! mit der Nummerirung „Schicht", und so konnte man bei dem „Prinzenabschluß" seststellen, daß das 18. Jahrhundert dem Lande 74 Hein riche geschenkt hatte, während das 19. nur 47 aufweisen konnte. Der 1. Heinrich des 20. Jahrhunderts steht noch aus. Fürst Heinrich XIV. Reuß j. L. war ein intimer Freund Kaiser Friedrichs, und den Sie Regierungsgeschüfte führenden Erbprinzen Heinrich XXVII. verbindet Freund schaft mit dem jetzigen Kaiser. Wohnun gs auf sicht. Eine Regierungsentschlicß- ung für die Oberpfalz und Regensburg erließ neue Vor schriften über die Wvhnungsaufsicht. Daran wäre nun nichts Besonderes, wenn nicht ein Passus bedenkliche Schlüsse auf die Reinlichkeit und den Ordnungssinn der Oberpfälzer zuließe. Es heißt nämlich wörtlich: „In Wohn- und Schlafräumen ist es verboten, Schweine zu halten!" Jeder sieht sofort, daß dieses Verbot nur auf die ländlichen Verhältnisse Bezug hat; daß aber der ge rügte Mißstand wirklich vorkommt, unterliegt keinem Zweifel, wenn auch in den letzten Jahren in dieser Hin sicht auf dem Lande bei uns vieles besser tvurde. Folgende Erinnerung an General von Rosenberg, dem bekannten Reiterführer, dem dieser Tage ein Denkmal gesetzt wurde, verzeichnet der „Hann. Cour.": Es war, glaube ich, in den siebziger Jahren. Herr v. Rosenberg tvar noch ein jugendlicher Rittmeister und ich sein Hausarzt hier, als ich drei Tage vor dem großen Julirennen zu ihm gerufen wurde, weil er in H. bei den Rennen gestürzt war. — Die Untersuchung er gab einen Bruch des rechten Schlüsselbeines und während ich den Verband anlegte, sagte der Patient: „Nur recht fest, lieber Doktor, denn in drei Tagen muß ich im Sat tel sitzen und mir einen Preis holen." Vergebens remon- strirte ich, machte ihm die Unmöglichkeit seines Vor- habens Nar; er blieb dabei, daß er reiten müsse und werde. Seine Gattin, die ich bat, mir beizustehen, er klärte mir, völlig machtlos in diesem Falle zu sein und verwies mich, als an die letzte Instanz, an ihre eben an wesende Schwiegermutter. Als ich der alten Dame alle