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wird daher die ganz falsche Vorstellung erweckt, al» ob im Jahre 79 in Pompeji mindesten» auch 40000 Men schen umgekommen seien. Dem ist aber nicht so. Man -hat bei den Ausgrabungen stet» auch Aufzeichnungen "über die gefundenen Skelette gemacht und darnach betäat ^die Zahl der in der Stabt selbst verunglückten ungefähr 2000, die theil» in den Häusern verschüttet, theiw al» sie sich nach dem Bimssteinregen auf die Straße wagten, von der Asche hegraden Wurden; in dieser sich verhärten den Masse ist dann die Hohlform der verwesten Leichen erhalten geblieben, und wo man auf solche stieße hat man sie mit Gyps austzegossen und dadurch Gypsabgüsse alter Pompejianer erhalten, wie sie jetzt in einem Museum in Pompeji zu sehen sind. Zu den 2000 in der Stadt Um gekommenen sind dann noch Diejenigen zu rechnen, welche auf der Flucht ihr Leben lassen mußten; man hat südlich der Stadt eine Anzahl Skelette gefunden, aber die Ge- sammtzahl läßt sich nicht angeben. Sehr viel werden eS wohl nicht gewesen sein, die meisten scheinen sich gerettet zu haben. Wenn man nach dem Umfang der Stadt und nach der Häuserzahl eine Berechnung anstellt, so kann Pompeji überhaupt höchstens 20000 Einwohner gehabt haben. Auch wenn alle Pompejianer bei der Verschütt ung den Tod gefunden hätten, wäre also die Zahl der Opfer auf Martinique eine weit größere. Der Escorial. Der junge König von Spanien hat jetzt, wenigstens formell, das fragwürdige Ver gnügen, Spanien zu regieren. Gleichzeitig kann er über den wohl herrlichsten Palast der Kulturwelt, den Escorial, verfügen. Ter Palast liegt etwa 6—7 Meilen von Madrid, aus einer Höhe von 3400 Fuß und hat eine Länge von 740 und eine Breite von 580 Fuß. Ter Escorial ist Schloß zugleich und Kloster und hat Platz genug für fürstlichen Pomp und kirchliches Gepränge. Er hat über 1100 Fenster, 15 Thore und 7 Thürme. Einundztvanzig Jahre wurde an diesem „achte Weltwunder" gebaut und dazu ein bläu licher Granit verwendet. Aber viel länger wurden die seltsamen und großartigen Kunstschätze gesammelt, die in diesem Palast aufgespeicl)ert sind. So befindet sich in dem Escorial ein handschriftliches Buch, dessen Buchstaben aus Blattgold hergestellt und auf Pergament aufgeklebt sind. Ucberaus prachtvoll ist die nach dem Muster der Peters- kirche in Rom erbaute Hauptkirche des Palastes, die nicht weniger als einige vierzig Altäre enthält, darunter den Hochaltar unter einer imposanten 330 Fuß hohen Kuppel. Tie Gesangbücher der Chorsänger sind sehr eigenthümlich. Jedes Blatt ist aus einem ganzen — Kalbfell hergestellt, und 17 000 solche Felle sind für diese Bücher gebraucht worden. Unter dem Hochaltäre befindet sich die Begräb- nißlapelle des königl. Hauses, Pantheon genannt, zu der Marmorstufen hinabführen. Ter Fußboden besteht aus Jaspis und Marmor, die Kuppel aus Bronze und ein sehr kunstvoll gearbeitetes Thor aus vergoldeter Bronze schließt die Kapelle ab. In dem achteckigen Raume stehen in 36 Nischen ebensoviele schwarze Marmorsärge. Tie berüchtigte spanische Etikette herrscht auch hier. Nur ein wirklicher König darf hier nach dem Tode ruhen; die Prinzen kommen in eine andere Kapelle. Es sind nur noch für sehr wenige Särge Platz; aber es fragt sich, ob die spanische Dynastie auch nur diese brauchen wird. Besonders fest steht bekannt lich der spanische Thron nicht. Ein neues Stückchen von dänischer Auf sässigkeit in Nordschleswig erzählt die „Voss. Ztg.": „Ein dänischer Agitator Jessen in Gesing hatte einige Tage vor dem Geburtstage des dänischen Königs Vas große Thor seiner Scheune weiß-roth anstreichen lassen. Al» der »»ständige Am «Vorsteher hierauf aufmerksam gemacht worb« «ar, forderte er Jesse« auf, den rvthen Anstrich «ckstbvld übermale» zu lassen; « handle sich offenbar um eine politische Demonstration. Da Jessen dieser Aufforderung nicht nachkam, ließ der Amt»vor- steher die rothe Fmb« schstwrz Überstrelchen. Jessen be schwert« sich über die polizeiliche Verfügung beim Land rath mit der Behauptung, e»i Handl« sich nicht um «ine Demonstration. Der fragliche Anstrich entspreche der Lan- de-sitte. Im Beschwerdeverfahren wurden verschiedene Personen gehört, die erklärten, Jessen sei ein politischer Agitator und schreib« auch für eine deutschfeindliche Zei tung. Nachdem die Beschwerde endgtltig abtzewiesen war, erhob Jessen gegen den Regierungspräsidenten Klage beim OberverwaltungLgericht. Ter 1. Senat unter dem Vorsitz des Präsidenten Dr. Krüger erachtete aber Jessens Klage für unbegründet, da unzweifelhaft Jessen eine staats feindliche politische Demonstration Hobe zum Ausdruck bringen wollen, die geeignet gewesen sei, die öffentliche Ruhe und Ordnung zu stören. Die Polizeibehörde, der es obliege, für öffentliche Ruhe und Ordnung zu sorgen, sei mit Recht eingeschritten." Wir ties der Mensch kn die Erde ein dringen kann. Trotzdem die Erdwärme mit der Drse so stark zuuimmt, daß ein Aufenthalt, geschweige denn eine Thätig. keit, in sehr tiesen Bergwerken eine säst unerträgliche Aufgabe bittet, so haben neuerdings Minen Ingenieure mehrfach versichert, daß Mittel zur Ausbeutung von Erzlagern, glttchvitt in wttcher Tiefe sie liegen, gefunden werde» können, wen« ihre Bearbeitung nur gewinnbringend sei. Wohl die tiefsten Bergwerk« brfitzt gegen wärtig Südafrika in den Goldfeldern am WitwaterSraud. BIS jetzt ist «ine Tiefe von 6000 Faß rrrttcht worden. Um in diesen Abgründen noch eine Förderung zu ermöglichen, mußten besondere Maschinen zum Auswinden der Taue hergestellt wrrdtn, die daS fast 2000 Meter lange Tau in 1'/, Minuten aus- und abwickeln. Di« Bergbau-Ingenieure in Transvaal find aber auch mit diesem außerordentlichen Erfolge noch nicht zu- sriedrn. Kurz vor dem Kriege wurden aus einer Versammlung südafrikanischer Ingenieure zwei Bo,schlüge gemacht von denen der eine die Bearbeitung der Goldminen bis aus 10000, der andre sogar bis aus 12 000 Fuß ermögliche» soll. Erst jenseits 12000 Fuß Tirse, deren Betrag etwa der Höhr der größten Alpengipsel gleich ist, soll ein Bergbau für den Menschen wegen zu hoher Temperatur ausgeschlossen sein. Rach der Meinung deS JngeniemS Pate» würde «S möglich sein, in einer Tiefe von 10 000 Fuß 2000 Arbeiter zu beschäftigen, drnen durch besonere Maschinen in jeder Minute 140000 Kubikmeter Athem- lust zugesührt werden müßten. Eisenbahn-Fahrplan vom I. Mai 1902. Abfahrt von Mesa in der Richtung nach: Dresden 5,14s 6,55 9,35-f 9,30» 10M* 11,28 1,27-f 3,42 5,02f 6,0Ü-f 7,47* 9,16s- 11,53* (s. auch Riesa- Röverau-Dresden) Leipzig 4,48* 4^5-f 7,14-f 8,53* 9,40s 11M* 1,0s 3,58 4,59* 7,18s 8,23* 11,20 1/48 Chemnitz 5M 9,0s- 10,43* 11,51-f 3,55s 6Ms 8,58* 10,15s Elsterwerda und Berlin 7,0f- 8M 12,16 bis Alster- Werda, 1Z6s 5,15s und 9,50s bis Elsterwerda Nossen 4,50s 7,12s 9,50 1,27s 6,13s 9F5s bis Lorn- matzsch Röderau 4,0 7,15s 8,07* 10,42s 3,10f 3,38 6M 8,1* 10,30 12,12 Abfahrt von MV««« t» der «tchttwg «MH, 1 Dr«»de« 11M S,27s 4«* 10^4Ss 1,87* Berlin 4,20s 8.21* S,48s 8,18* 11.10s Riesa 1,35 4,28 6Ms -.10 11.10s 8.98s chS9* st20 18M Anknnft in Mefa von: Dre» den 4.47* 7M SM* SMs IVMs 11M* IstMs 8.48 4M* 7.1Ss 8,21* S,22s 11,12 IM Leipzig SM 9.17s 2.29* 10.2b* 11.27 IMs SM 4Ms 7,46* 9,12s 11H2* 2,03s Lhemnitz 6,S4s 8,0b* IVMs SM b.28s 7Ms SM* N,4Ss Elsterwerda S,40s 10,41* 11,4Ss 3,4 SM SMs UM Nossen 6,S9s 8,49 ISMs 8,24s 8,14s 11.4s von Aow- matzsch. Röderau 1,44 4,30 6,4bs 9,21 11M2s SMs 8M7* »M 11,0 Anknnft in Nöbera» von: Dresden 4,16s 8,17* 3Ms 8,08* 11,05s Berlin 10,58s 3,21s 8,45* 10,43s 1,28* Riesa 4,12 7,22s 8,12* 10,48s 3,16s 3,44 7,8 8,0S* 10,40 12,23 Die mit * bezeichneten Züge sind Schnellzüge, die mit s bezeichneten Züge führen IV. Wagenklässe. — Die IV. Wagenkasse kommt an Sinn- und sächsischen Fest tagen in Wegfall. Marktberichte. Rtrsa, 24. Mai. Butt« per Wo Btt- 2,30 «, 2FS «V per Schock 2,40 bi, . «ter per Schock Btt. 3 - bi» —Mr. löffeln per Lattner Btt. 1, bis —. Krmtthäupte Stück — VS - Pf. Kohlrüben Stück 5 bi, — Pf. Mbhrrn per Tebund k «. Gurten, grün, Stück 30 Pf. bi» — Ml Pflaume», geb., Metze 1 M. bi» l,kO Mt. «epsel, geb-, Metze 1,50 M Mm«, g«L, Metze 1,- «. Zwiebeln, Metze ISO Pf. Sine Henne - M. «in Paar Laub« - Ps. Metesrologische». i .< n.«au«,Io o Barometerstand " Mittag, 12 Uhr. H F A Sehr trocken 770- Beständig schön Schön Wett« 760 Veränderlich 750 Reg« (Wind) viel Reg« 740 «mm 730 s^.7" Glucksversuch 7 liegende Prospekt der Firma Johanne» Spirring i« Lübeck ein; derselbe betrifft die 2. Königsberger Geld-Lotterie. «a fferstäude: Mai Moldau Jf« Eger «lbe Bnd- wet» Prag Lann Par. dnbitz Bran dri» Mel- rttk >r«il. m«ttz Lr,». den «tief» 23. -I- S8 «7 4- 2014- 48 4- 48 1- «2 4- ao 4- 51 - 34 » 24. -f- 88 -f- 5i» 4- 32^4- S1 4- 35 i- SO -i- 49 4- 43 - 51 4- 1» Aw- und Verkauf von btaatspaptere», Pfandbriefen, Aetie« re. GinlöftlNg aller werthhabende« EvAstMtS und Dtvidendenfchetne. ver»stlt««s Essener, Anfbewthrnng geschloffener Depots. Rk«z,Mch«mNl>. Filiale Riesa Vtchnhosftr. S (früher Lredttanstalt). Atmahrne von Gelder« zrrr verzins»«, velei-mtg bSrse»sit«Gi,er Werthpüpiere. AafessHvryrtMlsPnnruGlnnß vermiethbare Schränkchen zu 10 und 20 Mark pro Jahr. GmrstsUttste AnSfüürmtt» «Her in d«S Vonkfoch etnschlo-ende» Geschiifte. 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