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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192212012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19221201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19221201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-12
- Tag 1922-12-01
-
Monat
1922-12
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1922
- Autor
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ael,kirnen Rebefeld. Sier zefaten sich die Kirch« und da« Gcbulhau« ln herrlichem Winterkleid. Schellerbau mit seiner unrearlmäßigen Bauweise, sowie di« verschieden» artigsten Kirchen und Friedhöfe lernen wir kennen, und gar manche« im Bilde festaebalten« Dorfidyll war Zeuge der Eigenart unserer Erzaeoiraler. Neben mehreren ae» schichtlt».denkwi»rdig«n Kultur-Denkmölern wurden, Natur» denkmäler in Gestalt einzelner vaumrlesen gezeigt. die größtenteils einer besonderen ortsaeschichtlichen Vedeutuna nicht entbehrten. - Mit «roher Liebe behandelte hierauf der Vortragende die in dieser Gegend botanisch sehr interessanten Stellen und kehrte somit von der Kultur zur Natur zurück. Sils Botaniker erzählte er von seinen Erz» gebtrgswanderungrn und den gewonnenen Eindrücken, di« bei ihm die Herrlichkeiten der dortigen Waldflora hinter lassen hätten. Und wahrlich, e« war etwa« Köstliche«, da« farbenreiche Bild, einem Blumenteppich gleichend, zu beschauen. Der Vortrag bot somit von Anfang bi« zu Ende willkommene Genüsse für Ange und Ohr. Mit einem warmen Appell an die Erschienenen, da« letzte, wa« un« geblieben, unsere Heimat, zu schützen, und nicht zerktdrend, sondern aufbauend und erhaltend zu wirke», schloß der Redner. Herr Prof. Dr. Naumann erntete für seine Aus führungen lebhaftesten Beifall. —nn. —* Die Milch, und Vuttcrversorgung. Au« Dresden wird berichtet: Der Höchstpreis für Milch- und Molkereiprodukte ist zwar behördlich festgesetzt, doch ist eS unmöglich, zu diesem Preise Milch oder Butter in den Grotz- stübten zu haben. Am Mittwoch vormittag erschienen in der Markthalle am AntonSplatz Mitglieder der amtlichen Preis- prüfungsstelle und prüften bei verschiedenen Händlern di« Preise. Bald sammelte sich vor den Stünden eine größere Menge an, die schließlich von den Händler« Hergabe von Butter für -en Preis von 770 Mark verlangte. Obwohl die Händler Nachweisen konnten, daß die von ihnen von aus wärts bezogene Butter zu diesem Preise nicht abgegeben werde» könne, wurde die Erregung in der Menschenansamm lung immer stärker und nahm einen bedrohlichen Charakter an. Die Markthallenverwaltung erbat sich schließlich poli zeiliche Hilfe und die Valerie, auf der sich die Zwischenfälle ereignet hatten, wurde geräumt. — Auch in Leipzig er lebten die Konsumenten am Tage des Inkrafttretens deS sächsischen Einheitspreises die peinliche Ueberraschung, daß ein großer Teil der Milchfranen nnd Milchhändler, die bis- her Leipzig mit Milch versorgten, nicht eingetroffen waren. Die Mehrzahl der Händler bezieht ihre Milch aus Preußen, wo man sich nicht nach der Verordnung des sächsischen Mi nisteriums richtet. In manchen preußischen Gegenden muß der Händler bis zn 126 Mark pro Liter ab Stall anlegen. In Leipzig sind am Dienstag Verhandlungen zwischen dem Nate und den Prelsprüfungsstellen einerseits und den Molkereien und dem Zcntralverband der Milchhändler anderseits gepflogen worden, als deren Ergebnis der Rat verordnet, daß der Vvllmilchpreis im Stadtbezirk Leipzig vom 29. November ab bis auf weiteres 130 Mark ab Laden und 131 Mark frei HanS beträgt. Die Mager- und Butter milchpreise betragen die Hälfte des BollmilchpreiseS. — In Bautzen hat wegen der nenen Butterpreise die Polizei ge meinsam mit der StaatSanivaltschast Erhebungen in den dortigen Molkereien angestellt nnd dabei ist sie zu der Er kenntnis gekommen, daß zu dem regierungsseitig vorge schriebenen Preise die Butter nicht herzustellen ist. Der PreisprttfungSauSschuß beschloß, die Einsetzung von Preisprüfungskommissioncn, welche Preiskontrollen in den Geschäften der Stadt vornehmen. Die Amtshauptmannschaft bat beschlossen, Preisprüfer auf das Land zu senden, welche die Preise für landwirtschaftliche Produkte überwachen, Wucherfälle aufbccken sollen und dergleichen. Die Prüfer sollen wöchentlich zweimal den Landbezirk bereisen. Die Amtshauptmannschaft hatte die Stabt aufgcfordert, sich daran zu beteiligen, doch hat diese eS abgclehnt, da die Auslösung (täglich 600 Mark) zu gering ist, der Achtstundentag über schritten wird und die Prüfer nicht im Besitze der Polizei- gemalt sind. Dagegen wurde vorgcschlagen, die lieber- wachungsansschüsse wieder ausleben zu lassen, wie sie nach der Revolution in Tätigkeit waren. —* Konzert. Im Anschluß an einen HerbstauSflug veranstaltet der Schul- und Violincbor der hiesigen Ober realschule am Sonntag, den 3. Dezember, nachmittag« 5 Uhr im „Wilden Mann" in Ostrau ein Konzert. Da« Programm verzeichnet Gesänge für gemischten Chor (ca. 100 Sänger), Duette, Klaviervorträge und Vorträge de« ViolinchorS von Beethoven, Weber, Schumann, Mendelssohn u. a. —* Tarifverhandlung. Von der Arbeitsgemein schaft der Angestelltenverbände wird uns mitgeteilt, daß die mit dem Arbeitgeberschutzverband für Riesa uud Umg. statt gefundenen Tarifverhandlungen zwecks Festsetzung der Novembergehälter zu einer Einigung geführt haben. Die Tarifsätze sind bei den Angestelltenvertretern zu haben. —"Gewerbekammer.Wahl. Bei der am 27. nnd 28. November stattgefundenen Hauptwahl für die Gewerbekammer Dresden wurden nachstehende Herren al« Mitglieder der Gewerbekammer Dresden auf die Jahre 1S23—1928 gewählt und zwar: in die Handwerker. Abteilung: Otto Friedrich, Riemerobermeister, Stadt verordneter in Freiberg, Alfred Gäbler, Goldschmiedeober meister in Dresden, Richard Haubold, Tischlerobermeister in Heidenau, Hugo Kuntzsck, Bäckerobermetster, Landtags abgeordneter in Dresden, Ludwig Moldenbauer, Schlosser meister in Cossebaude, Max Schumann, Damenschneider obermeister in Dresden, Walter Sebek, Schneiderobermeister in Sebnitz, Sa., Gustav Witzschel, Fleischerobermeister in Dresden: iu die Nichthandwerker-Abteilung: Hubert Hennes, Schokoladenwarenhändler in Dresden, Otto Daul, Buchhändler in Lommatzsch, Gustav Scholz, Zigarren- Händler in Dresden, Emil Zill, Kausmann in Siebenlehn. —* Teuerungsmaßnah men für Militär rentner. Durch den vierten Nachtrag zum ReichshauS- haltSplan für das Rechnungsjahr 1922 ist die Teue rungszulage nach 8 87 des RerchsversorgungsgesetzeS für alle Militarrentner — also einschl. der im Erwerbsleben stehenden — vom 1. Oktober 1922 ab von 35 auf 170 v. H. erhöht worden. Das bedeutet eine Verdoppelung der ge setzlich zahlbaren Versorgungsgebührnisse. Die gleiche Ver günstigung wird allen übrigen Militärrentnern zu teil, soweit sie nicht nach anderen Vorschriften schon höhere Zuschüsse bekommen. Das Sterbegeld, die Pflegezulage und die den Blinden zustehenden Unterhaltskosten für den Führerhund werden rnfolge weiterer Erhöhung der Teuerungszulage zum zwölffachen Betrage der Sätze deS Reichsversorgungsgesetzes ausgezahlt. Die erhöhten Ver- sorgungsgebührnisse kommen im wesentlichen ohne Mit wirkung der Vcrsorgungsbehörden unmittelbar durch die Postanstalten, in Bayern durch die Pension-zahlstellen, zur Auszahlung, und zwar wird für November einsckl. der Nachzahlung für Oktober der dreifache Betrag, in Zu kunft aber der doppelte Betrag der Renten gezahlt. Ncu- scststcllungen der Versorgungsgebührnisse suchen im all gemeinen nicht statt. Die gegenüber der Doppelzählung sich ergebenden Mehrbeträge für die Pslegezulage und die Nnterhaltskosten für den Führerhund werden ebenso wie die Erhöhung des Sterbegelde« durch die Veefor- gungSämter im Postscheckwege gezahlt. Auch sonst er forderlich werdende Ausgleiche erfolgen durch die Ver sorgungsbehörden. Die für die Berechnung de« Versor gung-krankengeldeS und Versorgung«Hausgeld?» geltenden Höchstsätze sind ebenfalls verdoppelt worden. Gleichzeitig mit dieser allgemeinen Aufbesserung der Militärrenten sind die im Falle de« Bedürfnisse« durch die Fürsorge- gebend«« Mn komm enSgrenzen Im Vewrdn un aSweg« vom 1. Oktober 1922 ab auf da« vier- bi« sechsfache der im Gesetz über Teuerung-maßnahmen für Äugust vorge- sehen«« Sätze und vom 1. November 1SSS ab bi« auf da« Zehnfache dieser Sätze erhöht Word««. Die vollen Teuerungszuschüsse betragen hiernach vom 1. November 1S2S ab bei Erfüllung der gesetzlichen Voraussetzungen monatlich für einen Beschädigten mit einer Minderung der Erwerbsfähigkeit um SO bi« 80 v. H^_ 9200 Mark, einer Minderung um mehr al« 80 v. H. 4800 Mark, und, wenn der Beschädigte nur auf die Rente »«gewiesen und nachweislich einen Erwerb auSzullben nicht im Stande ist, 6400 Mark. Witwen erhalten neben der Rente 3200 Mark und, wenn sie nur auf die Rente angewiesen und nachweislich einen Erwerb auSzuüben nicht im Stande sind, 4800 Mark: eine vaterlose Waise erhält 2000 Mark, eine elternlose Waise 8000 Mark, ein Elternteil 3S00 Mk., ein Slternpaar 4100 Mark. Empfänger eines UebergangS- geldeS oder eine« HauSgclde« und Empfängerinnen einer Witwenbeihilfe haben Anspruch auf 8200 Mark. Be schädigte, die für Kinder sorgen, erhalten für jede« Kind einen Sonderzuschuß von 1600 Mark. Die Nach zahlungen der Unterschiedsbeiträge für den Monat .No vember erfolgen durch die Fürsorgestellen in der zweiten Hälfte deS Monats. —* Angesicht- der erschreckend zunehmen den Anzahl von Einbrüchen macht ein Leser in den ,.L N. N." den Vorschlag, die Oesfentltchkeit bet bestimmten Gerichtsverhandlungen auszuschließen. Er schreibt: E« wer- den Einbrechertricks und Kniffe bi« t« die Detail« durch gesprochen und das ist da« beste Lernmatertal für die Ver brecher. Die Justiz soll öffentlich ausgettbt werden, gewiß, aber bei Verhandlungen, die den Kriminalstudenten sehr von Nüven sei« können, sollte wie bei SittlichkeitS- und anderen Delikten die Oesfentltchkeit ausgeschlossen werden. Da« wäre sicherlich mit eines der besten Mittel zur Bekämpfung des Verbrechertums. —* Die Einbrüche auf dem Lande. In vielen Fällen kann man sich der Ansicht nicht verschließen, daß eS dem DiebcSgesindel manchmal auch gar zu leicht gemacht wirb. Oft hätte eine festgenagelte Latte, ein« Kette, etn festeres Schloß oder ein paar Eisenstäb« den Einbruch ver hindern oder erschweren können. ES prüfe daher feder nochmals seine Ein- nnd AnSgänge, Fenster und Türen, ob sich nicht noch etwas anbringcn läßt, das einen Einbruch verhindern könnte. Die geringen Ausgaben hierfür stehen meist in keinem Verhältnis zum Wert des Gestohlenen. Auch vor dem Aufhängen der Wäsche bet Nacht kann nicht dringend genug gewarnt werden. Nicht zuletzt sei auf das Halten eines guten HundeS hingcwtesen. Man soll beim Auftreten besonders verdächtig aussebcnder Personen deren Kleidung, Ausleben, Gang, Sprache, besondere Merkmale usw. gena» beobachten, denn nicht selten hat eine genaue Beschreibung eines Verdächtigen zur Aufklärung gedient. —* Zur Erhöhung der Eisenbahntarife. Die Reichsbahn erhöht, wie bereits bekannt gegeben wor den ist, die Güter- und Ticrtarife um ISO Prozent, die Personcntarife um 100 Prozent. Dazu schreibt die Presse stelle des ReichsverkebrsministeriumS u. a.: Während die 100 prozentiae Steigerung der Personentarife bereits früher bekanntgegcben ist, haben erst die Ermittelungen der letzten Tage über die voraussichtlichen Ausgaben der Reichsbahn im November und Dezember zu dem Ent schlüsse geführt, für die Gütertarife zum 1. Dezember eine Erhöhung von 100 Prozent cintreten zu lasse». ES ist nötig, durch eine starke Taritsteigerung zum 1. Dezember das Zurückbleiben der Eisenbahnlarife während des Mo nats November auszugleichen. Bei der augenblicklichen wirtschaftlichen Lage muß die Reichsbahn im Interesse des Volksganzen ieder Preissteigerung in ihren Güter tarifen folgen, um bei einer Stabilisierung der Mark oder bei sinkender Konjunktur aus der inneren Gesund heit ihres Unternehmens heraus auch die rückläufige Be wegung der Preissenkung in ihren Gütertarifen mit machen zu lönnen. Die Steigerung der Tarifsätze mag für manche Teile der Wirtschaft im Augenblick Erschwerungen brinflen; die Politik auf weite Sicht, die die Reichsbahn damit treibt, ist aber zur Erhaltung eines leistungsfähigen DerkebrSavparates im Interesse der deutschen Wirtschaft sicherlich die richtige. —* Frachtrechtliche Ansprüche gegen die Eisenbahn. Nach Anordnung des Neichsverkehrsinini- sters ist dre Zuständigkeit der Eiscnbahndicnststellen bei Erledigung von Anträgen auf Entschädigung aus dem Frachtverträge über die Beförderung von Gepäck, Expreß gut, Gütern, lebenden Tieren und Leichen nn Bereiche der Reichsbahndirektion Dresden neu geregelt Warden. Hier nach sind bei Sendungen des Binnenverkehrs der Deut schen Reichsbahn für Entschädigungen bis zu einem Fo r- derungsbetrage von 100000 Mark die Eisen bahn-Betriebsdirektionen zuständig, soweit die Anträge nicht durch die besonders ermächtigten Abfertigungsstellen zu regeln sind. Die Betriebsdirettioneu sind ferner befugt, über Anträge auf Erstattung von Wagenstandgeldern und sonstigen Nebengebühren sowie Frachtzuschläge (ausschließ lich der Frachtzuschläge für unrrchtige Inhaltsangabe) bis zu einem Forderungsbeträge von 50000 Mk. zu beschließen. In eigener Zuständigkeit sind zur Erlebt- gung von Entschadigungsanträgen aus dem Frachtverträge über die Beförderung von Gütern und lebenden Tieren < wegen Verlustes, Minderung, Beschädigung oder Liefer fristüberschreitung die besonders ermächtigten Abferti gungsstellen befugt, wenn der EntschädigungSantvrg sich auf eine Sendung des Binnenverkehr- oer Deutschen Reichsbahn bezieht und die geforderte Entschädigung den Betrag von 10000 Mark nicht übersteigt. Auch in den Fällen, wo die Abfertigungsstellen hiernach zur selb ständigen Erledigung nicht zuständig sind, empfiehlt eS sich, zur Abkürzung der nötigen Erörterungen den Antrag bei derjenigen Abfertigungöstelle einzureichen, die entweder al« > Versand- oder als Empfangsstation an dem Frachtver träge beteiligt ist. Zur Erledigung von EntschädigunaS- und Erstattungsanträgen, die Forderungen Über 100 O0O Mark bez. 50.000 Mark oder den Internationalen Verkehr betreffen, bleibt die Reichsbahndirektion und das VerkehrSbüro in Dresden allein zuständig. Zur Zett ist folgenden Abfertigunasstellen die LrledigungSbefugni« er teilt: 1. Güterabfertigungen: Altenburg, Annaoerg (Erz gebirge), Aue (Erzaeb ), Bautzen, Borna bei Leipzig, Chem- . nitz (Hbf.i, Chemnitz-Kappel, Chemnitz Süd, Crimmitschau, Döbeln, DreSden-Altstadt, Dresden-Friedrichstadt, Dresden König Albert-Hafen mit Dresden Elbufer Altstadt, DreS- den-Neustadt, LreSden-Reick, Engelsdorf, FaKenstein, Fran kenberg (Sa.), Freiberg (Sa.), Freital-Potschappel.. Glau chau, Gößnitz, Greiz, Großenhain Bert. Df„ Hainickcn, j HainSberg, Heidenau, Hohenstein-Ernstthal, Leipzig Bay. Bf., Leipzig Dr. Bf., Leipzia-Conuewitz, Leipzig-Plagwitz, Leipzig-Stötteritz, LerSnig, Löbau (Sa.), Meerane, Meißen, !' Memelwitz. Mittweida, Mügeln bet Oschatz, Neugersdorf, Niedersedlitz, OelSnitz (Bogtl.), Oschatz. Pirna, Plauen (Vogtl.) ob. Bf., Plauen (Vogtl.) unt. Bf., Reichenbach , (Vogtl.) ob. Df" Rrelsa, Riesa Hasen, Rochlitz (Sa.), Ronneburg (Thür^. Roßwein, Schmölln (Thür.), Sebnitz, Schwarzenberg, Waldheim, Werdau, Wilkau, Wurzen, Zeulenroda ob. Bf-, Zittau, Zwickau (Sa.). 2. Eilautab- ^rtiUngen: Chemnitz Hbf., DreSden-Neustadt, Leipzig —" Wieder neue Ta u s e ndmarkfckeine. Von den Reichsbanknotcu zu 10OO Mark mit dem Datum vom 15. September 1922 wird demnächst eine fünfte Serie «tttaibnn. Lat vgpier jst Md ALot ein üb ex dir I ganze Fläch« Kch. wiederholendes, natürlich«« Wasser zeichen in Form eine« Vierpasse« von etwa acht Milli meter Durchmesser. Tie Nummer tn der Unken oberen Ecke der Vorderseite ist in violetter Farbe gedruckt. —* Mangelhafter Schutz der Produktion tn Sachten. Auf die Cinaabe de« Verbände» Sächsischer Industrieller Wege« der Au«sLe1tuntzen gegen Industrielle, Betriebsletter. arbeitswillig« Angestellte und Arbeiter an- »blick der Demonstrationen vom >7. Juni und 4. Juli erwiderte, wie die „Sächsische.Industries das Orman de« Verbandes Sächsischer Industrieller mitteilt, da« Ministe rium des Innern dem Verband«, daß die sächsische Re gierung da« Gesetz »um Schutze der Republik habe schaffen helfen, um den Auswüchsen bet Demonstrationen wirk- stnn begegnen zu können. Wetter verspricht das Ministe rium des Innern darüber zu wachen, daß ungesetzliche Angriffe gegen die Freiheit der Person, der Meinungs- äußeruna und die Unverletzlichkeit der Wohnstätte, soweit d e zur Verfügung stehenden Pottzeikräfte dafür auSreicken, abgewehrt und die Schuldigen zur Verantwortung ge zogen werden. In eine nochmalig« Erörterung der vom Verband angeführten Etnzellälle ist das Ministerium ntcht eingetreten, da die Polizeibehörden in vielen Fällen be reit« von sich au« d<e nötigen Feststellungen gemacht und soweit erforderlich die Einleitung eine« Strafverfahrens in dte Wege geleitet hätten. Demgegenüber wurde tn der Sitzung de« Gesamtvorstandes, tn der dieser Bescheid vorgetragen wurde, festgestellt, baß polizeiliche Erörte rungen ntcht In allen Fallen erfolgt sino, daß aber tn einem Falle, in dem neun Personen wegen Hausfriedens bruchs, Körperverletzung, tätlicher Beleidigung, Sachbe schädigung und Nötigung beschuldigt waren, oaS Säch sische Ministerium der Justiz das Strafverfahren nieder geschlagen hat. In zwei anderen Fällen liegen die Akten bereit- beim Justizministerium, während nock kein einziger Fall bekannt geworden ist, in welchem die Schuldigen wirk lich zur Rechenschaft gezogen worden sind, auch dort, wo Erörterungen angestellt wurden. Dagegen konnte festge- stettt werden, daß ein stellvertretender Bürgermeister nnd ein Schutzmann, die beide an den Ausschreitungen be teiligt tvaren, nock immer ihren Dienst versehen. Das Verhalten deS Ministeriums deS Innern sowie seine Ant wort erregten im Gesamtvorstand starkes Befremden unk größte Besorgnis für den Schutz der industriellen Be triebe und ihrer verantwortlichen Leiter, um so mehr als in der gleichen Sitzung des GesamtvorstandcS über Ausschreitungen berichtet wurde, die fick neuerdings im Zwickauer Bergbau zugetragcn hatten und bei denen der polizeiliche Schutz ebenfalls völlig versagte. Es wurde beschlossen, in einer nochmaligen Eingabe auf die großen Gefahren hinzuweisen. die sich auS dem Fehlen unbedingter Sicherheit der Produktion und ihrer Verantwortlichen Führer für die Volksgesamtheit ergeben müssen. Es liegen Beweise vor, daß die Unsicherheit der Verhältnisse in Sachsen die Erreichung von Krediten deS Auslandes er schwert und eine kräftige finanzielle Hilfe des Auslandes für die deutsche Wirtschaft unmöglich macht. Unter an derem hät ein hervorragender Bankier der Londoner City auf die Frage, ob ein Eingreifen des ausländi schen Kapitals zur Rettung der deutschen Wirtschaft er- folgen werde, mit besonderem Hinweis auf Sacklen er widert, daß davon solange keine Rede sein könne, als keine unbedingte Gewähr dafür vorhanden sei, daß derartige Ausschreitungen künftig ausgeschlossen sind. —* Lebensversicherung der sächsischen Sparkassen. In der letzten Sitzung deS Vorstandes der öffentlichen LcbenSversicherungsanstalt der Spar kassen im Freistaat Sachsen wurde u. a. beschlossen, daß in Zukunft Lebensversicherungen bis zum Höchstbetrage von 300000 Mark für Erwachsene und Kinder ohne ärztliche Untersuchung angenommen werden sollen und daß bei den Erwachsenen die Wartezeit bei Versicherungen ohne ärzt liche Untersiichung für Versicherungssummen bis ein schließlich 100 000 Mark in Wegfall kommt. Eine Er höhung der Prämien tritt durch den Wegfall der Wartezeit nickt ein. —* ZOfacke Friede ns miete. In dec Haupt versammlung des Verbandes der sächsische» gemeinnützigen Banvereinigungen hielt u a Oberregierungsrat Dr. Rusch, der Geschäftsführer der StedlungSgenossenschafi »Sächs sckieS Heim", einen Vortrag über die Zukunft der Neubautätig keit. Nach seinen Ausführungen sind die Aussichten sehr trübe. Während in den bisherigen vier Jahren der Be zuschussung die Herstellungskosten einer Kleinwohnung 35 000 bezw. 55000 Mark und jetzt 1 Million Mark be tragen, werden sie aller Voraussicht nach für das nächste Jahr auf rund 4—5 Millionen Mark geschätzt. Bis Ende 1921 sind in Sachsen 14 000 Wohnungen bezuschusst wor den, die 900 Millionen Mark kosten. Im Jahre 1922 tvaren für 1400 Wohnungen 300 Mill. Mark ausgeworfen, die aber um volle 900 Millionen Mark überschritten werden. Bei nur 1500prozentiger Wohnungsabgabe und den Her stellungskosten von 500 Millionen Mark für eine Klein wohnung blieben in Sachsen noch 2 Milliarden Mark übrig zur Herstellung von 400 Kleinwohnungen. Der Vortragende erwähnte, daß der Wohnungsinhaber vom 1. Januar 1923 ab jedenfalls das 30 fache der Friedens miete zu bezahlen haben werde. —* Dte Wetterlage. Nach den Mitteilungen de« amtlichen Berliner Wetterbüros haben wir auch für die nächsten Tage veränderliches, jedoch überwiegend mildes, trübes Wetter mit wiederholten, an der Küste ziemlich er giebigen, tm Binnenland« schwächeren Niederschlägen. * Gröba. Zum Besten der WeihnachtSbescheruna unserer Großmüttercken findet am 3. Dezember im Gastbos zum Anker «in Familienabend statt. ES werden ein« Tbeateraufführung, Gesang«, und Musikvortriige geboten. Auch «ine Verlosung findet statt. Die Freunde und Gönne» der Temrindediokonie find zu diesem Abend willkommen. (Siehe auch da« Inserat in vorl. Nr.) Lomma t f ch. Au« Anlaß de« 25 jährigen Geschäfts- jubttäum« der Firma Carl Menzel und Söhne, Glasfabrik -EarlSwerk", hat Mittwoch vormittag 10 Uhr in den Kontorräumen der Firma «ine Feier ftattgefunden, VA welcher 23 Arbeiter für Treue in der Arbeit durch vnerkennungrurkunden ausgezeichnet wurden. Außerdem hat die Firma 1 Million Mark ausgeworfen, welche in bar an die gesamte Arbeiterschaft verteilt worden ist. Dem Glashüttenaesangvttein wuiHßp zu feinem Stiftungsfest am Mittwoch 250V0V Mark zur freien Verfügung überreicht. Oschatz. DienStaa nachmittag war der Gastwirt Berndt,im Hofe fein,« Grundstück«, Körnerstrabe IS, damit beschäftigt, gefüllte Hafersäcke mittel« Handrollenanfzug» auf den Heuboden zu befördern, v. dreht« auf dem Boden die Rolle. Mötzlich riß di« Lein« entzwei, die Rolle gab nach. v. wollte nach dem Ende der Leine greifen, an welcher ein Sack hing, da» «isenftück der Rolle schlug gegen verndt und dieser verlor nun auf dem etwa« glatten StnaangStritt »ttm Heuboden den Halt und stürzte erst au» den Wagen und dann auf da« barte Pflaster de« Hofe» hinab, verndt mußt« sich unmittelbar nach dem Absturz übergeben. Di« Folgen de« Sturze« «einten sich auch in einer Gehirnerschütterung. An den Folgen der schweren inneren Berletungen. die er wahrscheinlich noch erlitten hat, ist rr während der Nacht gestorben. - r. vormittag ist da» drei Jahre alte Söhnchen de« hier in der Zwingerstraße Nr. 84 wohn- Haften AufladerS Schönherr durch da» Fenster der im 3. Stock gelegenen Wobnüub« in Ken LmkaelaHen. DnZ
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