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Brkmutvtß der Direktion gekommm, daß da» Trrberobligo 84 Millionen Mark »etragr. Alle» sei überrascht gewesen. Mayer behauptet bestimmt, daß die Direktion nicht all« Engagement» der Trebergesrllschast dem Aussicht»rathe zur Genehmigung vorlrgte. Me englische Könige gekrönt werden. Bon Dr. Richard Wetzel. Nachdruck verboten. Als Spanien sich in thörichter Vermessenheit in den Sinn kommen ließ, seine niederländischen Unter- thanen, die der Freiheit und Unabhängigkeit gewohnt waren, das Tespotenjoch aufzuerlegen, da wurde die unüberwindliche Armada von den Stürmen und der englischen Flotte vernichtet, da begann des Landes Macht zu sinken, langsam aber sicher — und jetzt, nach dreihundert Jahren, ist es ein Staat ohne jede Bedeutung — ein Reich, das nicht mitzureden hat im Rathe der Völker. Seine letzten Kolonieen sind ihm von einem Volke ebenfalls angelsächsischer Rasse ent rissen und was übrig geblieben, erbte vor wenig Wochen ein König, der ein Kind ist, oder ein kaum den Knabenschuhen entwachsener Jüngling. Zu sol chen Betrachtungen konnte man kommen,' wenn man jüngst die Berichte von der Krönungsfcier Alfons XIII. in Madrid las und unwillkürlich lenkte sich der Blick von dem unglücklichen Laude auf das Volk, das den ersten Stein aus dem Bau des spanischen Riesen reiches — in dem bekanntlich die Sonne nicht unter ging — gebrochen hat, nach England. In England erwartet man ja ebenfalls und zwar binnen Kurzem die Krönung des Königs Eduard VII. Und das England dieses Königs — geht nicht auch in ihm die Sonne nicht unter? Hat es nicht ebenfalls nun einem edlen Volke niederländischen Stammes ein Joch auserlegt, das den tapferen, freiheitsliebenden Buren selbst in seiner mildesten Form immer unerträglich sein wird? Und welch' tiefen Schatten wirft der traurige, frevelhaft begonnene Krieg auf die Lon doner Krönungsfeier! Handel und Wandel liegen darnieder und aus mancher einflußreichen Position sieht sich England gedrängt, in Ostasien gar sieht es sich trotz seines Bündnisses mit Japan völlig ausge schaltet. Spanien und England! An den Krönungs tagen beider Monarchen muß man sich fragen: Hat Spanien die tiefste Tiefe seines langsamen Falles schon erreicht, wird es sich endlich wieder aufraffen und langsam steigen? Und wird die im Burenkriege von England erlittene Schlappe nur eine vorüber gehende sein, von der es sich bald wieder erholt oder bedeutet es einen Wendepunkt zum langsamen aber sichern Niedergang, zum Verluste seines Prestiges als Großmacht? Wahrlich nicht sonnig heiter ist die Zukunft, die vor den beiden Königen liegt. Schwere Wolken thürmen sich ihnen am Horizonte auf — wird der Jüngling Alfons — wird Eduard, der bald ein Greis ist, im Stande sein, sie zu zerstreuen? „Eine Krone schwebt über Deinem Haupte — aber Tu wirst sie niemals tragen!" hat dem ehema ligen Prinz von Wales eine Zigeunerin geweissagt — rind dieser Prophezeihung mußte man gedenken, als der Prinz von Wales vor etlichen Jahren durch einen Sturz von der Treppe das Bein brach und die Ver letzung lange nicht heilen wollte, weil der Prinz in hohem Grade an der Zuckerkrankheit leidet; man mußte der Weissagung gedenken, als am Anfang des Jahres die Nachrichten von der schweren Erkrankung des Königs die Presse durchliefen. Nun — aller menschlichen Berechnung nach wird Eduard VII. die Krone seiner Ahnen tragen, aller Weissagung zum Trotz — aber wie wird sie sein alterndes Haupt drücken — eine Riesenlast — obwohl Ministerium und Parlament den Königin Großbritanniens doch den überwiegend größ ten Theil der Regierungssorgen abnehmcn — und ob wohl diese Krone selber nur 2^/i Pfund wiegt. Aber welchen ungeheuren Werth repräsentiren diese 2>/t Pfund — weit über 350 000 Pfund Sterling sieben Millionen Mark!! 2663 edle Gesteine enthält sie und 273 Perlen. Ter ganze Gold- und Silberschatz aber, der nach, fast 65 Jahren bei der Krönung einmal wieder an das Tageslicht kommen wird, ist noch von viel ungeheuerem Werthc, wiegt ungefähr 600 Centne'r und wird auf drei Millionen Pfund (60 Millionen Mark) ge schätzt! Wenn man aber von den Vorbereitungen zur Krö nungsfeier hört, wenn maß einen Blick auf das Pro gramm für diese selbst wirft — ja — dann sollte man meinest, sie sei nicht vor fünfundsechzig Jahren zuletzt unter solchen Ceremonien gefeiert werden, sondern etwa zur Zeit der „jungfräulichen Königin" oder gar in den Jahrhunderten des Kampfes der rothen und der weißen Rose. Schon die alten, schweren goldstvotzeuden Staats karossen mit ihren bunten, bepcrrückten Dienern erinnern an längst — längst vergangene Zeiten. .Wer auch die bei den Prozessionen, die in der Krönungswoche stattfinden, knüpfen an alte Gebräuche an, Ter König zeigt sich seinem Volke! Tie erste Prozession findet am Krönungs tage selbst statt und bewegt sich vom Bockingham- Palace nach Westminster-Abtei. Während der Weg der zweiten nicht weniger als volle vierzehn eng lische Meilen lang ist und vom Westen der Riesen stadt nach Osten geht. Tabei könnest Millionen von getreuen britischen Unterthanen ihren Landesvater von Angesicht zu Angesicht sehen und voller Begei sterung ihre „Hurrah" und „God save the King!" und „Rule Britania!" brüllen. Ta wie bemerkt der Kvn- ftitutionalismus England« die Königsmacht zu einem leeren Scheine herabgedrückt hat, so halten die britischen Herrscher um so zäher am äußerlichen Ceremoniell fest, und so ist eS auch sicher zu erwarten, daß Eduard VII. diesen langen anstrengenden Weg nicht scheuen wird, um sich seinem Volke als „König" zu zeigen, nachdem er volle sechzig Jahre Prince of Wales gewesen. Vielleicht schlägt sein Herz dann doch ein wenig höher, wenn beim Eintritt in die City der Lord Mayor von London, die Alderman und die Herolde der Stadt mit ihn, zusammentrefsen und ihn begrüßen! Am Morgen der Krönung erscheint der König in der Westministerabtei inmitten seines Gefolges, während alle dazu befohlenen Mylords und Myladys in den. Raume der prächtigen, ehrwürdigen Kirche Platz nehmen. Tie Toiletten, die die Blüthe des Landes bei der Feier tragen wird, beschäftigen bekanntlich die Geschäftswelt Englands und sogar des Auslandes schon seit geraumer Zeit, Man erinnert sich, wie die Möglichkeit, die Krankhvit des Königs könne eine schlimme Wendung nehmen und dadurch die Krönung verschoben werden oder ganz unterbleiben müssen, allgemeine Bestürzung und Niedergeschlagenheit hervvrricf. Auch ist es wohl noch nicht vergessen, daß Königin Alexand ra den Damen des Adels nahelegte, bei den Bestellungen die heimische Industrie zu berücksichtigen und sich nicht an das Ausland zu wenden, gewiß sehr löblich bei der wirthschaftlichen Depression infolge des Burenkrieges! — Nachdem dann das Salbgefäß mit dein heiligen Oele ge füllt ist, wird es auf den Altar niedergestellt. Es ist ein Goldgcsäß in Form eines die Flügel ausbreitenden Adlers. Der König leistet den Eid auf die Verfassung, schreitet dann in Begleitung des Oberzeremonienmeisters zum Mar, lvährend ihm das Staatsschwert vorangetragen wird, Tas karmoisinrothe Gewand, das er bisher getragen, wirft er ab und nimmt auf dem altnordischen Throne König Eduards Platz, während vier Ritter vom Hosenbandorden den Thronhimmel über ihn halten. Der Dechant von West minster ergreift das Gefäß und den gotdncn Löffel, der aus dem zwölften Jahrhundert stammt und dessen Stiel mit vier Perlen geziert ist, reicht beides dem Erzbischof von Canterbury, der die Salbung mit den Worten voll zieht: „Sei gesalbt mit dein heiligen Oele, wie Könige,! Priester und Propheten gesalbt waren." Auf diese Zere monie folgt die Bekleidung mit den Amtsgewändern: den Chorpelzkragen hängt ihm der Erzbischof von Canterbury, um, es folgt die Abbe, ein Art weißes Chorhemd, das mit goldenem Gürtel um die Taille befestigt wird, der Dechant von Westminster legt ihm die Stola um die Schultern, der Oberzeremonicnmeister die Talmatica. Sodann em pfängt Eduard VII. die Sporen, das Staatsschwert, die königliche Robe, das Kreuz und den Reichsapfel. Nun steckt ihm der Primas des Reiches, der Erzbischof von Canterbury, einen glatten goldenen Reif an dey vierten Finger der rechten Hand. Dieser Ring, der mit einem großen Rubin mit eingravirtcm Kreuz des heiligen Georg geziert ist, legt dem Könige die Verpflichtung auf, den Glauben zu erhalten und zu Vertheidigen. Taranf erhält der König das Szepter und einen von einer Taube ge krönten Stab und hierbei ermahnt ihn der Primas: „die Stolzen zu erniedrigen und die Niedrigen zu erhöhen." Nachdem noch der Herzog von Norfolk ein paar Handschuhe dem Könige überreicht hat, kniet dieser nieder und unter Trompetcntusch und Kanonendonner setzt ihm der Erz bischof die Krone auf das Haupt, während das Volk das „God save the King" erschallen läßt. Endlich empfängt der König noch die Bibel, der Segen wird gesprochen, das „Tedeum laudamus" gesungen und nun. wird der König vom Primas, den Bischöfen und von Pairs des Reiches auf den Thron gehoben. Um diesen Thron reihen sich die Großwürdenträgcr des Reiches, welche die Embleme der Herrschermacht tragen. Unter ihnen befindet sich auch der Lord Marschall, der dem Könige am Tage der Krönung Kammerdicnste geleistet und nachdem der König ange- klcidet worden, dessen ganzes im Schlafzimmer befindliches Mobiliar als sein Eigcnthum mit Beschlag belegt und zu sich nach Hause hat schaffen lassen. — Ter Schluß der Krönuugszercmonie macht die Verlesung der Mahnrede aus dem Zeremouienbuche uud die Huldigung des Adels. Unterdessen spendet der Lord Schatzmeister mit freigebiger Hand Gold- uud Silbermünzen, die unter das Volk ge worfen werden. Zu der umständlichen Zeremonie stehen die angeb lichen Rechte des Königs in richtigem Verhältnis;, die der König angeblich noch besitzt, dtur knieend darf ihm der Unterthan nahen, aller Besitz an Häusern, Ländereien rc. gehört ihm und der jeweilige Inhaber trägt cs nur von ihm zuni Lehen. Kein Engländer darf ohne seine Erlaub nis; das Land verlassen und wer sich im Auslände be findet, hat auf sein Geheiß sofort und unweigerlich zurück zukehren und was dergleichen mehr ist. Man sicht — das Alles steht lediglich auf dem Papier, ist aber durch die dem König Johann abgedrungene Verfassung, die im Laufe der Jahrhunderte immer weiter ausgebildet wurde, all seiner thatsächlichen Bedeutung entkleidet worden, und ist ein alter Zopf, wie die ganze Krönungszeremonie. Man sieht, wo Verfassung und Gesetze so freiheitlich sind wie nur in irgend einem Lande, da sind Sitte, Tradition um so härter und strenger. Im Lande der freiesten Mei nungsäußerung in Wort und Schrift und der beschränk testen Polizeigewalt sitzen Richter und Advokaten in langen Allongc-Perrücken zu Gericht und wer mit dem Messer ißt, wird ebenso behandelt wie Jemand, der silberne Löffel gestohlen hat — und im Lande des ausgebildetsten, de mokratischen Kvnstitutionalismus ist der König angeblich Herr über Leben und Eigenthum seiner Unterthanen. Ty Riesa, 18. Juni. Butt« per Kilo IM. 1,70 di» 2,4». «ist Per Schock 2,20 bt» 2,40. «l« P« Schock VN. 280 di» 3LV «ar- tosstln per «entnrr VN. 1,40 bl» IHV. «rauthidchte Stück -MS -Pf- Kohlrüben Stück - bt« - «AchK gstbmdqM «buten, gA, Stück - Pf. bi« - Ps. Hflanm«, geb., Metz, -HR. bi« 120 Ml. «epstl, geb., Resst 120«. Birum, geb., Mche ,-7«. bi« 1,80 R. Zvtebän, «L 1,28 M. «ine Hemu 0,80 VN. bi« 1 R. «in Paar Lauben 78 Pf bi« 80 Ps. MetesvOlvßische». «NMtstm V«In. na««, IBM«, »arometerstand Mittag« 1» Uhr- Vehr trocken 770 W BestänLig schön Schön Wett« '«0 Berituderlich 75g Rrgm (Wind) Biel Reg« 740 Sturm 73V Eisenbahn-Fahrplan vom 1. Mai 1VV2. «-fahrt von Riesa In der Richtung «acht Dresden k,14s 6ch5 9,35s 9^0* 10,SS* 11^88 1Z7s 3,43 5,02f- 6,081- 7,47* 9,16s 11,53* (s. auch «es*- Röderau-Dresden) Leipzig 4,48* 4,55s 7,14s 8,53* 9,49s 11M* IM 3,58 4,59* 7,18f 8,23* 11,20 1/48 Chemnitz 5,0-f 9,0s 10,43* 11,51s 3,55s 6Ms 8HS* 10,151- Elsterwerda und Berlin 7,9s- 8H6 12,16 bis Glstttst Werda, 1,36-s- 5,151 und 9,59s- bis Elsterwerda Nossen 4,59s- 7,12f- 9,50 1,271- 6,13s 9Lbs bi» Lontt matzsch Röder au 4,0 7,15s 8,07* 10,42s 3,10s 3,38 6^51 8,1* 10,30 12,12 «-fahrt von Rödera« in der Richtung nacht Dresden 11,3s 3,27s 8,49* 19,48s 1,27* Berlin 4,20s 8,21* 3,48s 8,12* 11,10s Riesa 1,35 4,23 6,38s 9,10 11,10s 3,26s 8^2* 9,20 1«M Ankunft in Mesa von: Dresden 4,47* 7,8s 8,52* 9Ms 10H4s 11M* ISHKs 3,48 4,58* 7,13s 8,21* 9,22s 11,19 1^38 Leipzig 6,51 9,17s 9,29* 10,25* 11,27 1,22s SF5 4H5fj 7,46* 9,12s 11,52* 2,03s Chemnitz 6,34s 8,05* 10,35s 3,8s 5,28s 7Ms HI* 11,49s Elsterwerda 6,40s 10,41* 11,43s 3,4 6Fs 8,03s 11M Nossen 6,39s 8,49 12,38s 3,24s 8,14s 11,4s von Lon« matzsch Röderau 1,44 4,30 6,45s 9,21 11,22s 3,32s 8^7* «M 11,0 «nknnst in Rödera» von: Dresden 4,16s 8,17* 3,37s 8,08* 11,05s Berlin 10,58s 3,21s 8,45* 10,43s 1,23* Riesa 4,12 7,22s 8,12* 10,48s 3,16s 3,44 7,3 8,06* 10,41 12,23 Die mit * bezeichneten Züge sind Schnellzüge, dick mit s bezeichneten Züge führen IV. Wagenklasse. — Di» IV. Wagenklafse vommt an Sonn- und sächsischen WW tagen in Wegfall. SSchf. »Sh«. Dampfschifffahrt. Gilttg vom 15. Juni bi» mit 9. September 1902. Ab Mühlberg - LöSnig - »reiMtz . Strehla - <Sohli»-Zschrpa In Riesa ab Riesa . Grödel ' Nünchritz - Borttz-Rosenmühl, - Merschwitz . Hirschstein > Niederlommatzsch . DieSbar n Meißen Dresden Sb Dresden Meißen Dietbar - Niederlommatzsch » Hirschstein - Merschwitz . Boritz-Rosrnmühle sp «Mck m Riesa ab Riesa . SohlU'Lschepa - Strehla w 420 5,10 5,25 5,35 520 5,55 6,05 «,15 7,35 10,25 420 — 4,55 5,20 — — 5,40 — 6,- — 6,35 — 7,15 10,55 7,35 11,15 ?,ro 11,30 8,- 11,40 8.15 11,55 820 12,- 8,30 12,10 8,40 12,20 10,- 140 12,50 425 — 6,40 6,45 825 725 9.15 725 925 7,40 9,80 7,45 720 925 9,40 8,— 9,50 8,0k 9,55 8,30 1020 9,— — 9,15 — 9,30 820 —- »2» — 10,15 — 10,30 1025 11,20 11,40 12 — 12,35 1,35 1,55 2,10 2,20 2.35 2,40 2,50 3,— 420 7,10 8,15 10,15 10,55 11, V5 11,10 11,15 1120 1120 1125 12. - 1I0 1,45 2,- 2,10 220 2,45 3,55 4,15 4,30 4,40 425 5,- 5,10 5,20 6,40 925 11,15 1,30 2,10 220 2,25 220 2,35 2,45 220 3,15 22» 420 5,10 520 5,25 520 5,35 525 520 6,15 8,15 82» 825 9,— 320 325 4,20 4,40 5, — 525 5,4V »,05 6,20 6,3V 6, a5 620 7, — 7,10 8,30 5,- 7,0ü 725 725 825 »,1V 822 «25 82» NotorR»r«»VvrbvbrV81«»a—Strobl«. ^.b Strobl»: SM 8,30 W» UM IlH» »2» 520 7.00. ^bLi»«»: 7M 9,4V 1020 11,50 8,00 4,00 52» »M 820