Volltext Seite (XML)
Heyda. 2S. Mal. Am Sonntag Nachmittag hielt der Blenenzüchterverei« Lommatzsch und Umgrgead 1» Gasthofe hier, feldst eine kotz der nicht günstigen Wegrverhältniffe gut besucht« Versammlung ad. in welcher Herr Lrelschie»Großkagen seinen Borkag: »Von der variung und Pflege der Bienenvölker im Stabilbau und Gewinnung de» Wabenhonigs* hielt. Redner behandelte besonder» die Betriebsweise i« Stabilbau Gkohmoga» zin und gab eingehende Anweisung zur Hontggewinnvug und Absatten von Schwärmen durch rechtzrittge» Untersetz« von Strohringen. Di« Honigentnahme rrsolgt hier im Herbst an kühlem Morgen durch Abuehmen de» oberen Kranze». Die Bethetligung an der folgenden Debatte war eine sehr reg«. Ma» bedauerte allgemein, daß die Fiühjahrlvollkacht insolgr der ungünstigen Witterrung von den Bienen nicht auSgeuützt werde» konnte und dieselben trotz de» reichen vlüthrnsegrn» ge- füttert werden müßten, um sie nicht Hunger» sterben zu lassen. Döbeln, 27. Mai. Zum 21. sächsischen Fleischer- Berbandstag waren hier heute gegen 1000 Fleischer aus allen Gegenden Sachsens anwesend. Aus dem Jahres bericht des Vorsitzenden ist zu erwähnen, daß dem säch sischen Fleischerverband 127 freie und zwei Zwangs innungen, sowie 13 gemischte Innungen angehören. Tie Mitgliederzahl ist im letzten Jahre um 232 gestiegen und beträgt 4124. Weiter machte der Vorsitzende Mittheilung über stattgefundene Meisterjubiläen und Verleihung von 13 Gesellendiplomen und verbreitete sich über die nicht günstige Lage des Fleischergewerbes, wobei er der Hoff nung Ausdruck gab, daß das Verhältniß mit der Land- wirthschaft, das infolge deren weitgehender Forderungen eine Trübung erfahren habe, bald wieder besser werden möge. Ter Antrag des Verbandsvorstandes, bei der Re gierung um möglichst einheitliche Bestimmungen über die Sonntagsruhe und Wegfall der Abendgeschäftszeit an Sonntagen zu petitioniren. Wurde nach sehr lebhafter Debatte abgelehnt, wofür maßgebend war, daß die Ver hältnisse in Großstadt und Kleinstadt völlig verschieden sind. Zustimmung fand der Vorstandsbeschluß, aus dem deutschen Fleischervcrbandstage eine Petition an die Reichsregierung nm Aufhebung der Grenzsperre für Schweine zu beantragen; in Sachen des Zolltarifs schloß sich die Versammlung der Resolution Rheinland-West falen an, welche gegen die Lebendgewichts- und Stück zölle Widerspruch erhebt. Ten Hauptvortrag hielt Ge- Werbe-Kämmer-Syndiküs Herzog-Leipzig über das neue Landwerkergesetz. Von seinen werthvollen Ausführungen ging leider infolge Unruhe viel verloren. Bezüglich des sächsischen Schlachtviehversicherungsgesetzes theilte der Vorsitzende mit, daß die frühere Petition erneuert tverde und daß jetzt zu hoffen sei, daß den Wünschen der Flei scher trotz der Gegnerschaft der Landwirthschaft irr die sem und jenem Punkte entsprochen werde. Hierzu verlas Obermeister Vogel-Leipzig einen Antrag, darauf hinzu wirken, daß schtvach mit Tuberkeln behaftete Türme frei gegeben und mit krankhaften Erscheinungeil behaftete Darme aus der Versicherung entschädigt werden. Der Antrag blieb noch unerledigt. Zum deutschen Rcichs- Meischschaugesetz führte der Vorsitzende aus, daß nunmehr Wenigstens Klarheit darüber herrsche, welche Stoffe zur Zubereitung und Konservirung der Fleischwaaren nicht verwendet werden dürfen. Nur bezüglich des Zusatzes von Mehl und Wasser zur Wurst sei dem ortsüblichen Ge brauch noch Spielraum gegeben. Enttäuscht sei man, daß der Klein-Grenzverkehr nicht einheitlich geregelt ist, son dern dies nach Paragraph 14 den Landesregierungen überlassen bleibt. Ter Antrag Crimmitschau, dahin vor stellig zu werden, daß Rinder, in denen nur eine Finne gefunden wird, nicht mehr beanstandet werden, hatte eine lebhafte Aussprache zur Folge, wurde aber, weil ein Er folg aussichtslos, mit großer Mehrheit abgelehut. Ein Antrag der Innungen Schneeberg und Tharandt, lv-rgen Rückforderung des ganzen Schlachtstcuerbetrages bei miri- derwerthig erklärten Th-ieren vorstellig zu werden, wurde angenommen. Dem Vorstand wurde aber der Zeitpunkt der Msendung dieser Petition überlassen. Tie Beschlußk- sassung über Ausschluß einer Innung aus dem Bezirks verein, die seit Jahren nicht das geringste Lebenszeichen von sich gegeben hat, wurde ausgesetzt. Zur Vertretung des Bezirksvereins auf dem Verbandstage in Stuttgart wurden der 2. Vorsitzende Treßler und die Obermeister der Innungen zu Döbeln, Chemnitz und Plauen i. V. be stimmt. Ter Bericht des Kassirers Nitzsche-Oschatz (3052 Ml. Einnahme, 2744 Mk. Ausgabe), sowie der Haushalt plan für 1902 fanden Genehmigung. Tret ausscheidende Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt, als Ort des nächsten Bezirkstages, Radeberg. Den gastgcbenden Innungen wurde das Recht gewährt, zur Deckung der Kosten 50 Pfg. Festbeitrag zu erheben. (CH. Tbl.) Mittweida. Wlrdergefunden wurde das fett einer Woche vermißt« Schulmädchen Ida Sdeubel Dar Kind dielt sich die ganze Zelt im Keller eine» hiesigen Grundstücke« ver borgen Urber den Grund deS Enisernen» giebt da» Mädchen keine Auskunft. )-( Dresden, 29. Mai. Prinz und Prinzessin Fried rich August, die heute Nachmittag 2,26 als Gäste des Kai sers nach Berlin reisen, um den Frühjahrsparaden in Berlin und Potsdam beizuwohnen, nehmen den Thcc in der sächsischen Gesandtschaft zu Berlin ein und fahren dann nrzch Potsdam, wv sie im Neuen Palais Wohnung nehmen. Die Rückreise erfolgt am Sonnabend. * Dresden. Für die Neunen am kommende» Sonntag ste^n au» Hoppegarten, Carl-Horst, Leipzig rc eine größere Anzahl von Pferden unter Ordre noch Dresden, so daß in jedem Rennen stark« Felder zu erwarte« stad. Di« Haupt. Attraktion de» Tages, das „Verloosrwgs-Himdlcap", »osür jeder Besucher der Rennbahn, welcher sich im Besitz eine» Looses rtsp. gleich, zeittg Einlaßkarte zum II. Ring und S ü 50 Pf», setzt, die Lhwce hat, den Sieger im vorbenanoten Reu»«» sei» Eigen zu ««»«, oder durch eventuelle sofortige Berstelgerung rin«« garantirt« Mindester!»» von 100V Mark am Abend mit nach Hanf« nehmen zu können, dürste eine bedeutende Anziehung», käst au»übrn. Pirna. Rach de« dlr»jährigrn Johanuitrrseste in Sonnen, bürg wird Ge. kvnigl. Hoheit Prinz Albrecht von Preußen al» Eeremonienmeister de» Johanniter-Orden» der Einweihung von zwei neuen Johanniter-Krankenhäusern, und zwar in Sorge im Harz und Heidenau bei Pirna, beiwohnen. Am 27. Juni trifft der Prinz in Dr«»den ein, am 28. findet die Einweihung des Johanniter-Kl ankenhausrs in Heidenau statt, daraus rrsolgt die Rückkehr nach Dr«»den, woselbst aus dem Belvedere der Blühlschen Terrasse Tasel ftattfindet. Am 29. kehrt der Prinz nach Schloß Kamenz zurück. Pirna. Tas an der Bahnhofstraße in Leuben bei Pirna gelegene Restaurant zum Goldenen Stern ging kürz lich in der Zwangsversteigerung für 58000 Mark in den Besitz der Dresdner Waldschlößchen-Brauerei über. Der Borbesitzcr Robert Müller hatte es seiner Zeit für rund 90000 Mark erstanden. Neustadt. Ein alter, lrcubetvährter Kämpe schei det demnächst aus der parlamentarischen Arena, indem Herr Landtags-Abgeordneter Friedrich Wilhelm May zu Polenz bei Neustadt laut der von demselben jetzt erlas senen Erklärung infolge vorgerückten Alters und aus Gesundheitsrücksichten sich entschlossen hat, eine Wieder wahl zum Landesknlturrathe und auch zum Landtage nicht mehr anzunehmen. Lange Jahrzehnte hindurch ist May- Polenz, wie bei den verschiedenartigsten Gelegenheiten ein- müthig und auszeichnend anerkannt wurde, inmitten der sächsischen Volksvertretung thätig gewesen: Bon der sächs.-böhm. Grenze, 27. Mai. In einer der sreguentirtestrn Straßen der Stadt Brüx, In der Sekgosse, eniznete sich gestern Abend um «/.7 Uhr, al» An diichtig« nach der in der Nähr befindlichen Kapuzinerkirche zur Maiandacht pilgerten, ein Entsetzen erregender UnglückSfall. Bon der oberen Sergasse kam ein vom Blehmarkte in Kaadrn nach Saaz hrimkehrrnde» Gespann herangestürmt, bi» «in» der Pferde, da» Trottoir betretend, zusommenstürzte, unter sich «ine Frau begrabend, die sich in die Maiandacht begeben wollte. Die Frau, den ersten Klaffen der hiesigen Bürgerschaft angehörend, erlitt außer einem Aembruch eine lebensgefährliche Verletzung an der Gchädeldrcke, eine große Rißwunde im Gesicht und mehrere Verletzungen leichterer Natur am ganzen Körper. Do» Pferd, da» Beinbrüche und ander« schwer« Verletzungen erlitt, wurde auf der Stelle abgestochen und da» Blut von der Fruerw.hr mittelst Wasserschlauches weggeschwemmk. Der Kutscher de» Gespann», der die Pferde nicht aufzuhalkrn vermochte, erlitt ebensall» arg« Verletzungen. Heute Nacht wurden im Jupiterfchacht bei Kammern weitere 15 Leichen geborgen, von denen heut« sieben Vormittag» und acht Nachmittags mit allen bergmännischen Ehren begraben wurden. Bon den 43 Verunglückten find bi» jetzt 25 Mann geborgen. Die Leichen waren zusammrngeschruwpst, von den Gasen jedoch gut konservirt und konnten deshalb ohne Mühe festgrstellt werden. Die Genannten wurden in den höchsten Punkten der Grube, wohin sie sich vor dem andläugenden Wasser geflüchtet hatten, aufgesuudrn. Sich vor dem Wasser zu retten, ist ihnen auch geglückt, da ihre Leichen nicht im Wasser, sondern aus einem ganz trockenen Orte lagen. In den Gasen, welche da» Wasser vor sich hintrieb, haben di« Braven den Erstickung», tod gesunden. An der Stelle, wo die Leichen gesunden wur den, machte man dl« Wahrnehmung, daß die Unglückliche», die auch Auszeichnungen hinterließen, Anstalten zu ihrer Rettung gemacht hatten. WPU!«> Zittau, 26. Mai. Nachdem etwa schon «in halbe» Dutzend Bahnprojekt« nach dem Platze der Zittauer Gewerbe- und Industrie. Ausstellung gescheitert sind, ist nun auch noch da» letzte elektrische Bahnprojekt, wozu mit den Ausführung»- arbeiten schon begonnen worden war, wieder gescheitert. Es hat sich angeblich herouSgrstillt, daß die Accumulatonnwagen nicht derart beschaffen seien, daß sie die aus der zu befahrenden Strecke vorhandenen Steigungen zu überwinden im Stande sein würden. Planitz, 28. Mai. Uebrrsahren wurde auf einer ab schlissigen Bergstraße ein elfjähriger Knabe hier von seinem eigenen beladenen Handwagen. Er erlitt durch Eindrückung de» Brustkastens lebensgefährliche Verletzungen. Elsterberg. Am Dienstag Nachmittag in der 6. Stunde ist in Sachswitz das 5 jährige Töchterchen des Nohrcinlegers Scharschmidt dadurch verunglückt, daß es von der oberhalb des Ortes befindlichen Brücke herabge stürzt ist. Das Kind war sofort todt. Bad-Elster. Ein Zehntel der Losnummer 56112 der Sächs. Landeslotterie, auf welche der letzte Gewinn von 5000 Mark und die Prämie von 400000 Mark ge fallen sind, wird in Bad-Elster gespielt. Tie glücklichen Gewinner sind ein Sattlermeister, ein Restaurateur und ein Portier. Len gen seid i. B, 28. Mai. Eine nachträgliche Pfingf- übkrraschung wurde vergangene Woche dem Gastwirth Kaiser bereitet, welchen seine Gattin mit Drillingen (drei kräftigen Mädchen) beschenkte. Do» B-finden der Mutter sowohl wie der Kinder läßt nicht» zu wünschen übrig. Reichenbach i. V, 28. Mai. Da» häufig« Vorkommen falschen Geld»», vorzugsweise Zwei« und Einmarkstücke ziemlich guter P.ägung, in den letzten Tagen läßt die Vermuthvng zu, daß im unteren Vogtland« «ine Falschmünzerwerkstätte besteht. Die Spuren führe» dem vernehmen nach in die Nähe der rrußischen Grenz«. — Ein« Feurr»bru»st äscherte heute früh >/,3 Uhr da» der Frau vnw. Reißmann gehörige, vom Tape zierer Kunz allein bewohnte Grundstück Mordstraße Nr. 36 rin, wobei «in« große Menge von Tapezier« und Dekoratioswaaren za Grunde gingen. l Gla n ch ä Uj 27: Mai. Hl« Sonntag fand hier eine Ver sammlung von Krauktnkaffruvorständen statt, welche sich mit der Errichtung eine» Bezirk.Garesangshri«» beschäftigte, vertret« war« 75 Kaff« mit 294 Vertretern. Dt« Errichtung eim» Genesungsheim» von Seiten de» Bezirk» wurde mit Freud« bePlÜßt und ihre Vertreter sagt« allseitige Unterstützung zu unter der Voraussetzung, daß den Krankenkassen ein Mitvrrwal- tungsrecht zugestanden Wied. Leipzig, 28. Mai. Tie „Leipziger Neuesten Nach richten" schreiben: Auswärtigen Zeitungsmeldungen ent gegen, daß der Prozeß gegen die Direktoren und Auf- sichtsvathsmitgüeder der Leipziger Bank vor dem hie sigen Schwurgericht am Montag, den 16. Juni beginnt, theilen wir mit, daß der Vorsitzende, Herr Landgerichts direktor Tr. Müller, den Beginn des Prozesses über- Haupt noch nicht endgültig bestimmt hat. Tie Möglichkeit, daß die Schwurgerichtsperiode des zweiten diesjährigen Quartals, in die der Prozeß fallt, bereits in der ersten Hälfte des Juni beginnt, ist nicht ausgeschlossen, es werden jedoch zunächst die wenigen anderen zur zweiten Quartalsperiode anstehenden Fälle zur Aburtheilung ge langen, worauf dann der wohl mindestens 14 Tage in Anspruch nehmende Leipziger Banl-Prozeß seinen An fang nimmt. — Gegenüber der ebenfalls von angesehenen auswärtigen Blättern kolportirten Nachricht, wonach im Konkurs der Trebertrocknungs-Gesellschaft voraussichtlich zwei Proz. zur Ausschüttung gelangen, känn dasselbe Blatt nach Erkundigung an zuständiger Stelle mittheilen, daß von einer Quote von zwei Proz. niemals die Rede ge wesen ist und auch niemals die Rede sein kann. Aus aller Welt. Ter Tampfer „Heston" ist unweit Bilbao mit dem spanischen Tampfer „Saltillo" lollidirt und darauf ge sunken. Ter erste Offizier und zwei Mann des Dampfers „Heston" ertranken. Ter „Saltillo" wurde stark beschäd- diegt. — Bei der Parade der zu Ehren der Enthüllung des Rochambeau-Denkmals' in Newyork eingetroffenen Gäste stürzte eine Holzbrücke über eine Straßenausschach tung in der 5. Avenue ein. Tabei kam eine Person ums Leben, 110 Personen wurden verletzt. — Im Augnstenthal inLüdenscheid ist das Denkmal Kaiser Wilhelms voll ständig zerstört worden, nachdem das Reliefbild des Kai sers schon einige Tage zuvor gewaltsam entfernt worden war. Von den Thätern fehlt jede Spur. — Ter vor gestern in Newyork eingetrvffene Lloyd-Schnelldam pfer „Kronprinz Wilhelm" hatte eine außerordentlich stür mische Ueberfahrt. Tas Wasser ging in großen Wogen über Teck. Am 23. Mai wurden sechs Mann der Besatz ung über Bord gespült; zwei davon ertranken. — Im Sanatorium zu Friedrichroda ist ein Dampfkessel für Niederdruckheizung explodirt. Dabei wurde die Decke des Kesselraums zertrümmert und durch den Luftdruck ca. 24 Fenster zerstört, Personen glücklicherweise aber nicht verletzt. — In einer Fabrik in Blankenhain explo- dirte eine aus „Scherz" mit ungelöschtem Kalk und Wasser gefüllte und fest verschlossene Flasche. Einer der Geschäfts leiter wurde erheblich im Gesicht verletzt. — Auf der neuen En g ad in - Bah n ist der Turchschlag des großen Wbula- Tunnels, der eine Länge von 5880 Meter hat, am Diens tag erfolgt. Tie Eröffnung der Bahn findet am 1. Juni 1903 statt. Tie Strecke Chur-Thusis—St. Moritz ist an landschaftlichen Reizen und Kühnheit der Anlage der Gott- hardbahn ebenbürtig. — Freiwillig den Hungertod er? litten hat ein junger Mann, der am Sonnabend im Schreibwalde bei Brünn von einer Gendarmerie-Pa trouille bewußtlos aufgefunden wurde. Bei ihm lag ein Zettel, auf welchem die Worte standen: „An die Auf finder meiner Leiche! Ich scheide freiwillig aus dem Leben, »veil ich statt dem Studium mich dein Herumbum meln und Schuldenmachen hingab." Ter junge Mann lag in den letzten Zügen und starb bald nach der Auffin dung. — Edison kündigt die Erfindung eines neuen elektrischen Automobils für Riesenstrecken au. Eine Probe fahrt über 5000 englische Meilen steht bevor. — In die Pappenfabril von Bin ne und in die Leimfabrik von Buncker in Tornesch (Schlesien) hat der Blitz ein geschlagen und gezündet. Beide Fabriken sind niederge brannt. Stricht über die öffentliche Sitzung deS K. Schöffen gericht» z» Riesa am 7. Ma, 1902. 1) In Gemrinschatt mit einem wegen diese» Vergehen» bereit» vermtheilten Kollegen machte der mehrfach vorbestrafte Handarbeiter O. F K. aus S. am 12. März d. I. zu R. in der Herberge zur Hrtmalh sich dadurch de» Hausfriedensbruch» schuldig, daß er aus die mehrfachen, in Folge erhobenen Streite» von dem Herber,svater an i-n gerichteten Aufforderungen zum Verlassen des Lokals sich nicht entfernte, ja sogar Miene machte, den Herbergsvater ihäillch anzugreifrn. Der Angeklagte wurde wegen diese» Vergehens nach Z 123 de» R.St.G.BS. zu 14 Tagen Grsängniß verurteilt, wovon 10 Tage durch dt« seit dem 6. Mai erlittene Untersuchungshaft verbüßt gelten. L) Ter ' bisher unbestrafte Böttcher F. F. K. zu L, «in noch junger, verhetrathrtrr Monn, war der gefährlichen Körperverletzung an- grklcg». Nach dem EiöffnungSbeschluff« war er beschuldigt, am 2. und 3. April sein« im Jahre 1899 außerehelich geboren« Pflegesohn M. N. vorsätzlich körperlich verlrtzt und dadurch an der Gesundheit beschädigt zu hab«, daß er ihn, der nur mit einem Hemdchen bekleidet war, mit einem Leder riemen, wahr scheinlich ober mit einem Stocke in'» Gesicht, aus die Arme und aus da» Gesäß schlug und dadurch alle diese Körperthelle er- heblich verletzte. Nach dem ärztlich« Gutachten war« diese Verletzungen geeignet, da» Leben de» Kinde» zu gefährd«. Rach weiterer An»sag« de» Arzte» sdrd derartige Verletzung« au dem Kinde schon srüher »«gekommen. Da» Schöffengericht sühnte dies« »he Thai nach ff 223» de» R StG B», nnter Annahmr mildernder Umstände mit 3 »och« Gefäugniß. S) Di« HandarbeiteGehestau «. P. M. zu R.' w«d« wch« ve« -