Volltext Seite (XML)
I. Beilage zum „Riesaer Lagevtatt". «Wst «O BmßNg — changfv » ßhtn^ich B »tef». - Wr btt »ckiett« venuMmBchr Ha«—«, «chmid» tt 188. Göitvaveud, IS «uM IW», abe«-s. S« JaDr-. Aur Atgrenzurrg der Begriffe AabrU und Handwerk bietet eine Eutschridung, welche da» Königlich« Oirrverwaltuvg». geeicht tu der Klage der Leipziger Handelskammer ietr. die Fabrtlmäßigkeit de» Buchdruckeretbrtriebe» de» Herrn I uliu» Mäser in Leipzig gefällt hat, außerordentlich wichtig« GefichtSpunkte. Herr Buchdruckereibrfitzer Mäsrr hatte beantragt, ihn au» den Listen der Handelskammer zu streichen, da er sich al» Handwerker und zur Grwrrbekammrr zugehörig betrachte. Die Königliche Kreibhauptmannschaft, bei welcher Herr Mäsrr zurrst Rekurs rinlegt«, al» dir Handelskammer sich weigerte, feinem obigen verlange» vachzukommen, entschied, daß der Buch- druckerribrtrieb der Firma Mäsrr als handwerksmäßig anzusehri- sei und blieb auch bei diesem Standpunkt, nachdem sie durch ein auf Giund der Anfechtungsklage der Handelskammer er wirkte» Zwlschrnurtril de» Königlichen ObrrvrrwaltungSgerichtr» angewiesen worden war, d'e Handwerk-Mäßigkeit de» Milser- scheu BuchdruckereibetriebeS an der Hand der Rechtsprechung drS RetchSgertcht-S nochmal- zu prüfen und hiernach andrrwrlte Entschließung zu fasse». Hierauf erhob die Handelskammer er neut dir Anfechtungsklage und erwirkte »unmehr «in endgültiges Urteil deS Königlichen Oberverwaltung-gerichteS, durch welche» festgrstrllt wurde, daß der Buchdruckereibrtrirb der Firma Mäser al» fabrikmäßig aozusehen sei. In der Begründung diese» außer, ordentlich wichtigen Urteil» wird die Aeußerung deS Herrn Mäsrr hrrvorgrhobrn, daß das Buchdrockereigrwrrbe seinem Wesen nach ein Handwerksbetrieb sei, weil e» nur mit handwerksmäßig ge lernten Hilfskräften avSgrübt uud die stet« wechselnd« Tätigkeit d«S Setzer» mit der gleichförmigen, mechanischen Arbeit deS Fabrikarbeiter» nicht vergliche» werden könne; schon diesr engen Beziehungen zum Handwerke machten daS Druckenigkwrrb« zu einem handwerksmäßigen Betriebe. Demgegenüber kühri« da» Königliche ObrrvrrwaltuugSgrricht au», daß diese Anschauung MäserS auf einer Vermengung de» Gegenstände» und der Form de» Gewerbebetriebes beruhe. Fabrik und Handwerk seien keine verschiedene« Gewrrbrzweigr, sonder» nur verschiedene Betrieb», formen ei»«» und desselben Gewerbes. ES Handl« sich deshalb auch in dem vorliegenden Falle nicht darum, ob do» Druckerei gewerbe seinem Wesen »ach «in Handwerksbetrieb sei, die F-age muffe vielmehr laute»: Ist die Ausübung diese» Grwr-beS setr em Wese» nach nur in de» für den Handwerksbetrieb üblichen Formen, sonder» auch in denen de» FabrikbrtriebeS möglich? Daher sei die erwähnte Mäsrrsche Anschauung haltlo», ferner könne grundsätzlich nicht» darauf aukommeu, ob in der Druckerei der Satz durch ha»dwrrk»mäßig angelernte Setzer hergrstrllt werde. Uebrigen» würde, selbst wenn mau aus diese» letztere» U «stand ei» größere» Gewicht legen wollte, hirrau» allein dir H indwerkSmäßigkeit de» Mäsrrsche» Betrieb» »och nicht gefolgert werde» Iöo»e». Denn da» Drucke», da» zur Herstellung eine» Druckwerke» doch mindesten» ebenso wichtig sei wie die Arbeit de» Setzen», vollziehe sich zwrisrllo» reicht in handwerksmäßigen Formen: «» törrdr von einer größeren Zahl durch elementar« Kraft bewegter Maschinen besorgt, die von «ehr al» zwanzig nicht haudwerkSmäßig gelernter Arbeiterinnen bedient würden. Bon weittragender Bedeutung ist aber ferner die grundsätzliche Stellung, welche da» Oberverwaltung-gericht in den folgenden Sätze» ausspricht: Da da» Gesetz über die Handel»- uud Gewerbekammern «in« Begriffsbestimmung de» Handwerk»- und Fabrikbrtrirb» nicht enthält, müsse» der lluterschrldung diejenige» Merkmale zu Grunde gelegt werden, die in Wlffruschaft uud Rechtsprechung al» maßgebend allgemein anerkannt find. Anderenfalls würde di« Beurteilung jeden festen Rechtibodru verlieren und an die Stelle otjek'ivrr Krnnzriche» würde« rein subjektive, auf mehr oder weniger willkürlicher Angaben beruhende Anschauungen treten. Al» dir nach der herrschenden RechtSauffaffong für da» Borhaudensri» eine» fabrikmäßig gestalteten Gewerbebetriebe» charakteristischen Merkmal« seien, wir i» der Klage auSgeführt, folgende zu betrachten: 1. Arbeitsteilung zwischen der vorwiegend kausmäunisihto, aus die Leitung de» Unternehmen» sich be schränkende» Tätigkeit de» Unternehmer» und der technischen Tätigkeit der Gehilfen; 2. Arbeitsteilung unter den Gehilfe»; 3. große Arbeiterzahl; 4 verhältnismäßig große Ausdehnung der Betrieb»,Sum« uud anderen stehenden BetriebSeinrichtungrv - 5. umfangreich« Lrrweuduug vo» Kraft- und Arb^tSmafchiuru; 6. großer Umfang der Produktion. Da sich diese nach der herrschenden RrchtSauffaffimg für da» Vorhandensein eine» fabrik mäßig gestalteten Gewerbebetriebe» charakteristischen Merkmale nur auf die vo« Gegenstände de» Gewerbe» im wesentlichen unabhängige» Form seine» Betriebe» bezögen, unterliege «» keine« Bedenken, st« auch auf da» Druckrreignorrb« auzuwendr», wie denn auch da» Reichsgericht mehrfach in diesem Sinne ent- schiede» habe. Da nun di« Mäsrrsche Druckerei all« de« Fabrik- bttrirbe eigentümliche» Merkmal« zeige, laste sich der Schluß nicht vo» der Hand weis«, daß st« al» rin fabrikmäßig b«. triebe««» Unternehmen angesehen werden müsse. Habe hiernach aber Mäsrr nicht al» Handwerker zu gelte», so sei er auch nicht berechtigt, sich der Gewrrbekaunnrr arznschließen, könne vielmehr nur da» Wahlrecht zur Hanbrvkammer auSübe». Di« vorliegende Entscheidung wird bei de» Inhabern der jenige» fabrikmäßigen Betriebe, welche de« Rahme» de» Hand- wertmäßigen oft weit rntvachseu find, jedoch von den Hand- werkerorgauisatioven vielfach unter Berufung auf die angebliche .Verwandtschaft' de» betreffenden Gewerbe» mit dem Hand- werk für diese i» Anspruch genommen werde», mit Genug, tmwg begrüßt werden. Die Zahl derjenigen, welch« durch eine solche Jnauspruchnahm« seilen» der Haudwerkerorganisatiouru sich beschwert fühle», ist jedenfalls überwiegend gegenüber den- jenigrn, dir sich wie Her, Mäsrr gegen die Zugehörigkeit zur Handelskammer sträuben, obwohl über den fabrikmäßigen Cha- ratter ihre» vettiebr» kein Zweifel obwalten kann. Dir Ent. schetdung de» Königliche« Oberverwalturgögericht,» bietet gleich- zeitig eia interessante» Nachspiel zu den Verhandlungen d<» verbände» Sächsischer Industrieller in Leipzig zu der Frage der Ansprüche der Hondwerkrrorganisatiovru gegenüber den In dustriebetrieben. In jener Brrsommlung war Hr>r MLser al» Gast anwesend und versuchte in der Debatte in längerer Rede di« Ausführungen de» BttbavtrsyadikuS Dr. Stresemonn über diese Frage zu entkräften. Insbesondere erklärte er und hierin gewiß in Urbereinstimmuug mit vielen Handwrrkrrkrrisen, daß .«S durchaus falsch ist, wenn man in dem bekannten Streit zwischen Handwerk und Fabrik di« Reich-gerichlSentscheidungen al» Bast» der llrteilSgründung onnehwen wollte, denn diesr RrichSgrrichtSrntschridungrn find vor 15 Jahren und unter Ver hältnissen gefaßt worden, wo e» sich gar nicht um wirtschaftliche Jutereffen, sondern um Au» «gung von Gesetze» handelte, dir sich aus dir Hyg'ear erstreckten'. Demgegenüber wurde von dem Referenten daraus hirgewiesen, daß diese Rrich»gericht»«nt. scheidungr» umsomehr als objikttve Grundlage gelten könnt« n, je weniger sie unter dem Druck« wirtschaftlicher Interessen ent. stunden slien, und dir Versammlung faßte einstimmig «inen Br- schluß in diesem Sinne. Die Entscheidung de» König! Ober- orrwaliungSgericht'S zeigt nunuuhr, daß man auch an «ntschri- devder richterliche Stelle vor allem sich an di« von Wissenschaft und Rechtsprechung als maßgebend allgemein anerkannte» Merk wale al» einem vom Streite der Parteien unberührten Recht», boden halten will, womit die beste Gewähr für eine allen In- tereffm gerecht wrrdeude R-chtsprechung gegeben ist. V8^l. TageSgefchtchte. Lentsche» «etch. Kaiser Wilhelm hat, wie di« so-brn «ingetroffrne Nummer der .Deutschen Japanpcst' mitt-ilt, von Warnemünde ouS an den an Bord di» .Fürsten BiSmarck' im Hafen von U^kohama wellenden Vizeadmiral G-ißler rin Telegramm gesandt, in dem er ihn beauftragt«, dem Kaiser von Japan per sönlich seine Grüß« zu überbringen. Leider war der Kaiser von Japan zur Zeit recht unpäßlich und konnte den deutschen Ad- miral nicht persönlich empfange». So mußte dieser fich dem HauSmiuiner Bikomtr Tanaka gegenüber seine» Auftrage» entle digen. Der deutsche Admiral folgte außerdem einer Einladung deS Mariuemiutstrr» BarovS Aamomoto. Bon hohen japanische» Würdenträgern stattete» unter anderen Kontreadmiral Saito, Exzellenz Juouyr uud Gouverneur Susa dem deutschen Flagge», schiff Besuche ab, Da» kaiserliche Gouvernement von Kamerun beabsichtigt, nach den Mitteilungen der Deutschen Kolon'.algesellschaft, nunmehr einen größere« Anbauversuch mit Tee zu machen, nachdem ei», zelne Stauden bereit» mehrere Jahre im Schutzgebiete gut ge deihen. Da» Gouvernement hat da» kolouialwlrtschastlichr Ko. mitee ersucht, eine größere Menge Pflanzrumaterial zur ver- süguug zu stellen. Herr Proftffor Dr. Preuß hat fich bereit erklärt, gelegentlich seiner Reise nach Jodie» uud Neuguinea im September diese» Jahre» für da» Komitee Saat uud Hybriden guter Varietäten Ter au» Ceylon und dem Himalahagrbtrgr zu beschaffen. Der vor mehreren Monaten angekündigte Wechsel im KriegS- ministerium ist nun Tatsache geworde«. Der .RelchSavzeiger' meldet: General v. Goßlrr wurde aus seine» Antrag vom Amt al» Staat»- und K»irg»minister entbunden. Generalleutnant v Einem, genannt v. Rotenmalrr, Direktor de» allgemeinen KriegSdepartemrutS, wurde zum Staat», und Kiieg»«loistrr ernannt. Der .RelchSanzeigrr' veröffentlicht gleichzeitig ein Handschreiben de» Kais«,» vom 14 August an den Krieg»miui- ster v. Goßlrr, worin er ihn auf seinen Antrag vom 1 August mit Rückficht aus seinen Gesundheitszustand mit der gesetzlichen Pension zur Disposition stellt und ihm Dank uud warme Auer- kennung für seine Verdienste, in Sonderheit in der bisherige« schweren, verantwortungsvollen Stellung, au»spricht, ihm auf gründ dessen den Verdienstorden der preußischen Krone verleiht uud ihn L in suits dr» 3 Gardrregimrnt» z F. pellt, um seine Zugehörigkeit zur Armee dauernd zu erhalten. Der .ReichSauzrig«' berichtet: Di« Vorkonferenz für drahtlos« Telegraphie hat am Donnerstag chre Arbei- ten berudet. Der Etoat-srkretär de» Reichspostamt» schloß die Konferenz mit einem Dank gegen di« Delegierten für ihre er folgreiche» Arbeiten und teilte den Delegierten ein Schreiben dr» Ehrs» dr» Zivilkabinrt» mit, durch welche» der Kaiser für dir bei Beginn der Konferenz selten» der auswärtige» vertret er ihm zu teil gewordene Huldigung dankt. Dir Delegierten der «eisten aus der Kouserenz vertretene« Staate» einigten fich über die wichtigste» Grundsätze für eine internationale Regelung der Funkent,legrophir. Aus der Grundlage dieser Verständigung wird Deutschland Vorau»sichtlich demnächst eine Einladung zu einer allgemeinen Konferenz der europäischen Seemächte uud der Vereinigt« Staaten von Amerika ergehe« lassen, um ein internationale» Uebereinkommen über die Regelung der Funken- telegraphir, sowie die dazu «forderlichen AuSsührungSbestlm. muugeu zu vereinbaren. tvaNnrestnater». Der vast von Ue»küb, Divifionbamerol Schakir Pascha, der di« Aktion gegen di« alba»,fisch« Opposition leitet, ist zur Ueberuahme feiner AmtSgesckästr von Prizrend nach UeSküb ab» gereist — Der Sultan hat dir Entschädigung an dir Witwe Rostkowlkt» aus 400 OV0 Franc» erhöht. — Vorgestern ringe- laugte türkische Nachrichten melden von Zusammenstöße» zwischen bulgarischen Bonden uud türkischen Truppen bei Kaptina», ine Distrikt Krrtschowo, wobei die Banden 2K Tot« und mehrere verwundet« hatten. Ja volkander», im Distrikt Monastir, in Berfoschta, wo die Banden 20 Mann verloren, ferner bei S»e- wrndje, im Distrikt Veuidjr, im Vilajet Salonichi, wobei di« Bauden groß« Verluste erlitten, senden «bmsall» Zusammenstöße statt. — Nach einer Meldung au» Salonichi soll bei Eckschtsu der Kumpf zwischen türkischen Truppen und den von diesen um zingelten Aufständischen »och sortdaueru. In Kruschewo, do» dir aufständischen Vulgare» besetz ten, töteten sie zuerst den BezirkShairptmanu, dann sämtlich« Be amten. All« Türken stl» auf zwei wurden niedergemacht. In Kitschewo richteten die Türke» thrersril» rin Blutbad nut« de« Christen an. Auf dem Wege von Salonichi nach UeSküb wurde «ine Kiste mit 25 Bomben mit Beschlag belegt. Au» Athen, 13 August, schreibt man dem ,CH. Tbl.': DI« Nachrichten au» Mazedonien haben hier eine kaum zu be schreibende Aufregung hrrvorgrruse«. I» de» südwestliche» Be zirken, in denen r» außer der rrivgriechlfchrn Bevölkerung nur wenig« Gemeinden von Kutzowloch«» gibt, find ebenfalls starke bulgarische Barden erschien««. Zwischen Grrvrna uud Siatipa find die Ausständischrn 800 bi« 1000 Manu stark. Sie über- fallen di« christlichen Döiser und zwinge» die Einwohner, die gesamte Ernte avSzulieferu, die sie in ihre Schlupfwinkel in» Gebirge schleppen. Sie erklären, sie würden den Krieg de» ganzer Herbst und Winter hindurch sortsetzen, und sie wollen sich dafür dir nötigen Vorräte an Lebensmitteln ausstaprln. Mehrere Dörfer haben sie, nachdem alle» Vieh und alle» Gc- treibe wrggrschleppt war, völlig »iedergebranut, wobei fi« alle Einwohner, die sich wldrrsttzten, niedrrmachten. Die übrigen flüchteten sich in die Städte oder über die griechisch« Grenz«, wo in den letzten Tagen bereit» mehrere hundert Flüchtlinge in kläglichster Verfassung «irkafrv. Die türkische» Grenzwachen wollten die ärmste» anfangs nicht über dir Grenze lassen. Da sie jedoch für die Hungernden keine Nahrung hatte», ließe» sie dieselbe» aus den griechische» Boden übertreten. In Larissa hat fich ein UntrrstützungSau»schuß für dir mazedonischen Flüchtlinge gebildet. Ein Dorfältester von vrnista Hot eine ,Proklamation' mitgebracht, welche ihm der Führer der Bande» dl« da» Dors überfiel, übergeben hatte. Dieselbe ist in griechischer Sprache geschrieben und besagt, daß di« Bulgaren .für di« Befreiung der Mazedonier' den Kampf um Leben oder Tod begonnen hätte». Wenn dir Griechen in diesem Kampf die Bulgaren nicht unterstützen wollten, so würden alle griechischen Gemeinden Mazedonien» auSgrrottrt werden. Englund Eine schwere Meuterei nsolgte aus dem Tran»portsch'ff .Duuera' am 7. August, am Tage vor dem Eintreffen dell Schiffe» in Southampton. Au» Afrika waren 40 Gelangen« am Bord, die während der Fahrt vollständige Freiheit gen offen. Keinerlei Zwischenfall war erfolgt. Am 7. August wollten die Gifangeuen Gepäckstücke anderer Paff agier« aus dem verdeck versteigern und wehrten fich gegen da» Verbot dieser Manipu lation mit Messern und improvisierten Waffen, all« fich ihnen Nahenden mit dem Tod« bedrohend. Sir kämpften vir wild« Tiere. Endlich gelaug ihre Einsperrung nach heftigem Hand gemenge, bei dem verschiedene Verletzungen durch Messerstich« erfolgten. In Southampton wurden die Meuterer unter starker E-korte abgesührt uud eine Untersuchung «ingrlritet. Einzelheiten über den Vorfall werden streng grhrlmgehalten. In der Thronrede, mit welcher da» Parlament vorgestrr« geschloffen wmde, sprach der König: Der Besuch, welchen ich im Frühjahr Portugal, Italien und Frankreich habe abstattm können, hat, wie ich zuversichtlich glaube, rin gute» Ergebnis gehabt. Richt» hätte die herzliche Teilnahme übertreffen könne», welche ich gefunden habe, und erst ganz vor kurzem hat der Besuch de» Präsidenten Loubet in rlndruÄvollrr Weise Veran lassung gegeben zum Austausch der Gefühle gegenseitiger Zunei gung zwischen Frankreich und England. Die Lage in dr» «uro- päische» Gebiete» der Türkei ist andauernd Gegenstand allge meiner Besorgnis. Meine Regierung hat im Verein mit Oesterreich. Ungarn, Rußland und den anderen Unterzeichner« de» Berliner vertrage» fich auf» beste bemüht, da» Au»d«h- uuugSgrbtet der Unruhen zu beschränken uud den Beteiligte« gegenüber die Rotwrndiglett der Selbstieschräukung uud Mäßi gung nachdrücklich zu betauen. Ich hoffe ernstlich, daß der van den zwei am nächsten beteiligten Rächte der Pforte eindringlich empfohlene und vo» meiner Regierung kräftig mrterstützte Re- sormplau einige Besserung in dr» Verhältnissen Mazedoniens bringen wird. Di« BestätigungSurkunden dr» mit China abge- schloffeuen Haudrlivrrtrage» find ausgewechselt wordeu. Dell« dr» vertrage» traten svfort in Wirksamkeit. MU dem Schah, von Persien ist gleichfalls «in Uebereinkommen getroffen worden, welche» die Handelsbeziehungen beider Länder aus «ine sichere, befriedigende Grundlage stellt. In Transvaal und Oravjekvloni« hat die Herstellung der geordueteu friedlichen Zustände große Fortschritte gemacht. Di« Zollkonvention, welch« die BorzugSbe- Handlung der Einfuhr acht de» Mutterland» ««»schließt, ist vo» allen Kolonien Südafrika» unterzeichnet worden, deren Vereini gung zu Finanzzwecken eine» wichtige», notwendigen Schritt be deutet zur endgültigen politischen Verbindung. In Jubir» haben günstig« Ernt« und die Verbesserung der Finanzen «ne bedeutende Steuerermäßigung ermöglicht, die, wie ich glaube, die Lage del Volke» merklich verbessern wird. Ackerbau und Han del zeigen wettere», andauernden Fortschritt, uud di« EruttanS» fichten find allgemein günstig. Di« kriegerischen Maßnahme» in Somallland find »och nicht abgeschlossen, doch «Ad di« Flucht au» seiner ursprünglichen Stellung unsere weitere Bewegung uv ter günstigen Bedingung«» ermv^ichrn. Ich freue «ich, daß ich mein Volk in Inland und Schottland habe besuche» stiem«.