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kur kcius — ko! — Sorten. Me man Nistkästen aukkängt. Nach vielen Beobachtungen sind manche Vogelarten bezüglich der Nistkästen nicht einmal so wählerisch al- vtelsach angenommen ivird. Aus einem Hose hatten die Kinder Zigarrenkistchen, die mit einem Flugloch versehen waren, aufgebängt; sie wurden zur allgemeinen Über« raschung im Herbst nicht nur von Rotschwänzchen und Spatzen, sondern auch von Meisen bezogen, die im Früh jahr hier auch ihr Nest bauten. Damit soll natürlich nicht behauptet werden, daß derartige »Nistkästen- dem praktischen Vogelschutz erfolgreich dienen; die Höhlenbrüter wollen im allgemeinen eine Nisthöhle, die eine möglichst getreue Nach», ahmung der natürlichen Nistgelegenheit darstelltz Dieser Anforderung entsprechen am vollkommensten die o. Berlepsch- schen Nistkästen, denn sie sind die sehr getreue Nachbildung der natürlichen Höhlungen. Aber auch diese Nistkästen werden nm dann ihren Zweck erfüllen, wenn sie an der rechten Stelle und tn der rechten Weise aufgehängt werden. DerVogel bedarf namentlich für daS Brutgeschäft der Wärme. Die Nistkästen find daher an einem Platze aufzuhängen, wo eS warm und sonnig ist; wtnterhellige und zugige Stellen taugen hierfür Mkbt. Die Söhlen für Stare werden am besten in einer Höhe von 4 ins k Nieter, die für Meisen 3 btS 4 Meter hock an gebracht. Im Forst sollen nicht die Randbäume und in Obstanlagen und Gärten nicht die Bäume zum Aushängen dienen, die dicht an der Straße stehen. Durch Gebüsch oder überbängende Zweige geschützte Stellen sind besonders geeignet, da hier die Kästen von den Feinden der Höhlen» brüter, namentlich den Eichhörnchen und Katzen, nicht so leicht entdeckt werden. Uber die Entfernung zwischen den einzelnen Kästen sagt v. Berlepsch: Die Entfernung der einzelnen Brutpaare voneinander wird bedingt durch die Art ihrer Nahrung sowie besonders dadurch, ob dieselben in der Nähe ihres Kastens oder von diesem entfernt ihre Nahrung finden. Da nämlich Vögel derselben Art auch stets dieselbe Nahrung zu sich nehmeu, so können diese, falls sie, wie die meisten Insektenfresser, solche in der Nähe des Kastens erbeuten, nicht, ohne in Gefahr von Nahrungs mangel zu geraten, allzunahe beieinander wohnen. Jedes Paar bedarf vielmehr um seine Behausung herum eines seinem und seiner Kinder Hunger entsprechenden eigenen Jagdgebietes, d b. eines bestimmten Brutreviers. Vögel ver- schledener Art wohnen dagegen meist friedlich nebeneinander. Wo der Vogelschutz aus die Winterfütterung aus gedehnt wird, können die Kästen näher beisammen hängen. Für den Wald gibt o. Berlepsch die Mindestzahl von zwei Kästen pro Morgen an. An besonders günstigen, von den Vögeln bevorzugten Orten darf die Anzahl der Nisthöhlen zweifellos erheblich größer sein. Die Nistkästen find io aufzuhängen, daß Regen und Schnee vom Flugloch abgchalten werden. Das Flugloch soll bei schräg verlaufenden Ästen nach unten, niemals nach oben zeigen und darf nicht nach der Wetterseite (West, Nordost» gerichtet iem. Dis Söhlen werden so befestigt, daß sie beim Anfluge des Vogels oder bei Sturmi und Regen nicht wackeln. Sollten die Höhlen von Fledermäusen bezogen werden, so laste man diese nur gewähren, sie sind ja ebenfalls nützlich. Wo Spechte sich daran machen, durch Sacken das Flugloch zu erweitern, fehlt es diesen prächtigen und nützlichen Vögeln an Nistaelegenbeit; man helfe diesem Mangel dann Lurch Aufhängen von Spcchthöblen ab. Soll der praktische Vogelschutz unter der ländlichen Bevölkerung immer mehr Förderer und Anhänger ge winnen, so kann auf die Mitwirkung der Schule nicht ver zichtet werden. Die Anregung und Anleitung must von der Schule vusgeben. Wollten die einzelnen Gemeinden mehr und mehr dazu übergehen, alljährlich an die oberen Knabenklassen eine Anzahl geeigneter Nisthöhlen zu ver teilen, die von den Schülern selbst unter Anleitung des Lehrers an geeigneten Stellen aufgehängt würden, so wäre Las aufgewandte Geld sicher nutzbringend angelegt. Die Kinder würden mit Liebe und Sorgfalt über die Bewohner der von ihnen aufgehängten Kästen wachen und von selbst auch zur Winterfütterung übergehen. Das rohe und ver rohende Ausheben der Vogelnester würde Nachlassen und vielleicht auch dem Raubgesindel (Katzen usw.) jchärfer als bisher zu Leibe gegangen werden. Kur Kellcrcinrichtung. Jedes Frühjahr bemerkt die Hausfrau, daß in sehr vielen Fällen ihr Keller unpraktisch eingerichtet ist. Ein großer Teil der aufbewabrten Kartoffeln ist in Fäulnis übergegangen, und wenn man außer einer größeren Familie auch noch Haus tiere, und seien es nur Kaninchen und Hühner, zu er-, nähren hat, und wenn außerdem noch die Kartoffeln so teuer sind wie in diesem Jahre, so ist eine solche Einbuße für die rechnende Haus frauganz empfind lich. Um solche Ausfälle zu ver meiden, empfiehlt sich zweierlei: Ein mal muß man den Kellergrund trocken halten, zu treffenden Gemüse, Kartoffeln usw. nicht den Boden direkt berühren. Zur Trockenhaltung des KellergrundeS wird dieser etwa 30 Zentimeter tief ausgeschachtet. Man bedeckt dann die unterste Lage mit Kalksteinplatten, füllt hierauf feineren Kalksteinbruch, dann kleinste Kalkbröckchen und bedeckt zuletzt alles mit Kies oder grobem Sande. Ein solcher Kellerboden ist stets trocken. Aber auch auf ihn soll man Kartoffeln und dergl. nicht unmittelbar aufschütten, vielmehr gehören diese auf einen Rost. Einen solchen baut man tn der Weise, wie eS unsere Abbildung zeigt: Man setzt vier Hölzer auf, die alle kantförnng an einer Ecke aus geschnitten sind. Sier hinein werden vier starke Bretter gestellt, zwei längere und zwei kürzere, je nach Größe und Bedarf der Haushaltung. Die Bretter werden m die Eck hölzer mit Holzschrauben eingelassen, dann werden ent weder mit Nägeln oder ebenfalls — letztere- ist bester — mit Schrauben Latten befestigt, welche einen durchlässigen Rost bilden. Wenn man nur ziemlich grobe Schrauben tn vorgebohrten Löchern benützt, so hat eine solche Aufstellung den Vorteil, baß man sie jederzeit auseinander nehmen und mit ganz wenig Raumanspruch beiseite stellen kann, wenn man sie nicht mehr braucht. Meist aber wird man die Einrichtung, wenn man einmal ihre Vorteile erkannt hat, gern wetter stehen lassen. Denn sie ist nicht nur für die Kartoffelaufbewahrung von Vorteil, sondern auch Gelb rüben, Kohlrüben, Salat, Obst, kurz alle Aufbewahrungs artikel halten sich darin vorzüglich und sind vor FäulstiS ebenso sicher wie vor Kellerasseln, Dumvsiawerden usw. Bergische KrSher. Die Bergltcven Kräher haben ihren Namen von oer alten Grafschaft Berg und sind noch heute tn der Gegend von Elberfeld und im Wuppertals vornehmlich zu Haufe. Jedoch nennt man sie auch »Kräher über den Berg- mit Bezug auf ihre auffallend laute Stimme, von der man be hauptet, daß man sie über den höchsten Berg hinweg hören Nlüffe. Die Kräher sind schöne, stattliche Hühner, von auf rechter Haltung und hohem Wüchse. Der Kamm ist Leun Hahn aufrechtstehend, bei der Henne Überhängen-. Die Kehllappen beim Hahn sind sehr groß, bet der Henne ziemlich klein. Die Füße sind unbefiedert und meist von gräulich-gelber Farbe. Das Gefieder ist von sehr wechselnder Farbe, perlgrau, schwarzgelb, rotgelb, ost auch bräunliche gemischt. Der Schwanz des Hahnes zeigt schöne, hoch getragene Sichelfedenr. Die Bergischen Kräher gelten als erstklassige Nutz hühner, und besonders ihre zahlreichen sehr groben Eier machen sie sehr beliebt. Im Brüten sind sie weniger eifrig, einmal zum Sitzen gekommen, sind sie aber sehr beharrlich und führen die Küchlein mit treuer Sorgfalt. Futtermittel «nd Bntterfestigkeit. In dem „Landwirtschaftlichen Wochenbl. f. Schleswig- Holstein" gibt Hinrichs eine Zusammenstellung solcher Futtermittel, die aus die Festigkeit der Butter einwirken: Eine sehr gute Wirkung haben gutes Weidegras, Grün futter von Kleefeldern oder gnten Wiesen und Mohrrüben. Harte Butter wird erzeugt durch altes Weidegras, saures Heu, d. h. Heu, welches aus sauren Gräsern ge wonnen ist, durch die Stroharten, Rübenarten, Rüben blätter, Kartoffeln, Erbsen, Wicken, Bohnen, Palmkern-, Kokos- und Baumwollsaatkuchen. Weiche Butter geben dagegen Hafer, Mais, Weizen kleie, Reisfuttermehl, Raps-, Sesam- und Sonnenblumen kuchen. Starke Fütterung von Stroh, Rübenblättern, Sauer futter, Kartoffeln, Schlempe und Pülpe soll bittere Milch erzeugen. Da es demnach nur wenige Futtermittel gibt, die, einseitig verabreicht, ein tadelloses Butterfett ergeben, müssen wir häufig durch Mischen von Futtermitteln die ungünstige Wirkung des einen Futtermittels durch die entgegengesetzte Wirkung eines anderen auszugletchen suchen. Indem wir so ein Mischfutter geben, schaffen wir gleichzeitig die gröbere Schmackhaftigkeit des Futters und damit die Freßlust unserer Tiere- was zu dem Wohlbefirchen sehr viel beiträgt. L»«s Kleine Mitteilungen. metnigung von Bürsten. Bürsten aller Art reinigt man am besten mit Wetzen- oder schwarzem Futtermehl. Man erhitzt die Kleie soviel als möglich im Ofenrohr oder auf der Ofenplatte und bestreut die schmutzigen Bürsten recht dicht damit. Nach 8 bis 4 Stunden reibt man die Bürsten gegenseitig gut damit ab, klopft sie aus und kämmt sie durch. Pslanzenvergiftungen sind beim Geflügel namentlich in der ersten Zeit des freien Auslaufes sehr häufig, ganz be sonders oft bet Gänsen und Enten: abends werden diese noch ganz gesund tn den Stall verbracht und am nächsten Morgen ist das Unglück oft schon hereingebrochen. Petersilie. Herbst zeitlose, Kaffeesatz und andere verderbliche Pflanzen sind es, die uns nur zu oft unsere Lieblinge entreißen. Ein Gegenmittel ist anerkanntermaßen saure Milch und Essig im Trinkwasser. —— Trächtige Ziegen bedürfen sorgfältiger Behandlung, sollen ore Lämmer ge deihen. Vor allem gebe man den trächtigen Muttertieren kein blähendes Futter, z. B. viel Kartoffeln und Rüben, weil dadurch leicht em Verwerfen eintritt. Auch hüte man die Ziege vor Erkältung, Zugluft usw. Es empfiehlt sich sehr, den Tieren eine kleine Portion von Schlemmkreide bezw. phosphoriaurem Kalk zu geben, da dadurch die Knochenbildüng des entstehenden Lammes gut beeinflußt wird. Dre Mutterziege soll 5 bis 6 Wochen stocken stehen, da sonst die Gesundheit des Tieres und die Entwicklung Les Lammes leidet. Nach Ablauf von ungefähr 150 Tagen erfolgt die Geburt der Lämmer. Alsdann reiche man dem Muttertiere eine etwas kräftige Nahrung, wie abgekochlen Hafer, Leinsamtrank usw. Unter allen Umständen gebe man den Jungen die erste Milch, denn wie alles in der Natur, so hat auch diese einen besonderen Zweck, nämlich das Darmpech zu entfernen. Gebärt die Ziege mehr al- Swet Junge, so müssen die übrigen entweder geschlachtet' oder einem anderen Muttertiere beigegeben werben, sonst wird , die Existenz aller Lämmer gefährdet. Von der dritten Woche an gewöhne man die jungen Tiere allmählich an den Genuß von Heu, Trank usw., und nach Ablauf von 5 bis S Wochen entziehe man den weiblichen Lämmer« ganz die Milch und reiche kräftige Futtermittel. Al- gute Futtermengen sind für trächtige Muttertiere zu empfehlen: 2 Pfund Heu, 2 bis 8 Pfund Klxie oder Schrot, 8 Pfund Rüben oder Kartoffeln, l2 Gramm Salz und Leintam- mehl. Diese- Futter soll möglichst frisch und rein in sauberen Gefäßen gereicht werden ünd zwar zu bestimmten Zetten dreimal täglich. Für eine gute, trockene Streu ist zu sorgen, und muß der Dünger alle 2 bis 8 Tage all dem Stalle geschafft werden. Werden diese Regeln gut beachtet, so wird man kaum über Mißerfolge zu klagen haben, und außerdem hängt, wie schon gesagt, von einer richtigen Behandlung des Muttertieres auch die gute Ent wicklung des Lammes ab. GteiMugSzucht in der Zimmerblumenpstege. Beim Verjüngen unseres Blumenflore-, oder wenn wir von unseren Oleandern, Petunien, Begonien, Kakteen, Pelargonien. Nelken und dergleichen Gewächsen noch etliche Exemplare mehr besitzen möchten, ist bekanntlich die An pflanzung von Stecklingen die bequemste Art und Weise zur Erreichung deS Zweckes. Um aber dabei auch möglichst rasch und sicher zum Ziele zu gelangen, sei noch folgendes Verfahren anempfohlen, welches sich bereits bestens be währte. Die als Stecklinge ausersehenen Schößlinge kneife man lO bis l2 Tage vorher mit der Zange schon einmal tüchtig an, wie dies an den Zwergformen der Kernobst bäume zur künstlichen Erzielung von Fruchtaugen bet dem sogenannten Pinzieren so vielfach zu geschehen pflegt. Nach der angegebenen Zeit erst nehme man die erwähnten Triebe von der Mutterpflanze ab und stelle sie jetzt tn die Pflanz erde ein. Es hat sich alsdann ein reichlicher Vorrat an KalluS darin gebildet, was die Wurzelbildung bereits in 8 bis 12 Tagen bewirkt. Man darf die so behändesten Stecklinge auch ohne Scheu der Sonne auSsetzen und braucht selbige auch nur spärlich zu begießen. Am leichtesten sind auf die angegebene Weise frischgewachsene Triebe zum Aus schlagen zu bringen. Daß hierdurch die Mutterpflanze auch weniger geschwächt wird, als durch daS plötzliche Ab« nebmen der Schößlinge, ist wohl einleuchtend. Zur Aufbewahrung von Fische» empfiehlt sich, sobald es sich um größere Mengen Handels die Anlage eines eigenen Hälter-HäuSchenS. Unsere Ab bildung gibt Grundriß und Außenansicht eines solche« kleinen Bauwerkes. Man schafft einen Wasserdurchweg, der möglichst starkes Gefälle hat, um daS Einfrieren zu verhindern. Die Längswände werden in der Flußrichtung an Pfählen aufgebaut, die möglichst tief in den Boden ge schlagen werden, um ein Unterwaschen zu verhindern. Unten wird ein aus Schwellen verlegter Bodm eingerichtet, die Seitenwände find massiv, erhalten aber zur Beleuchtung oben kleine Fensterchen. Die Einfluß- und ÄuSflußseite wird mit feinmaschigen Sieben aus Drahtnetz abgeschlossen. Vor der Einflußseite (rechts auf unserer Grundrißabbildmrg) wird außerdem ein grobmaschiges Sieb angebracht, um d«r Zutritt von Wasserpflanzen u. dergl. Unreinlichreiten -u verhindern, die den regelmäßigen Wasserzustrom abstopfen könnten. Auch im Innern des Hauses sind noch einmal Siebe angebracht, so daß die Reinhaltung deS Wasser absolut verbürgt ist. Unterhalb des Bodens, dessen Dielen aufnehmbar sind, befinden sich die in die Erde gegrabenen und mit Holz dielen auSgelegten oder mit Zement gedeckten Wasser behälter für die Fische. Sie sind tn unserem Falle tn drei Abteilungen zerlegt, jedoch kann man jede Abteilung durch mit Ztnkdrahtgeflecht beschlagene Holzrahmen noch tn mehr Abteilungen zerlegen und auf diese Weise männliche und weibliche Fische voneinander trennen, um da- Latchen zu verhindern, ebenso auch die Fische nach Sorten und Größen auseinander halten. Wenn ein solcher Fischhälter einiger maßen starken Durchfluß hat, so wird trotz der leichten Bedeckung em Zufrieren fast stets völlig verhindert. E- ist erstaunlich, welch eine Menge Fische sich darin halten und zwar wochenlang, ohne daß man sie füttert. Selbst mit Brunnenwasser läßt sich ein solcher Fischhälter speisen, vorausgesetzt, daß das Wasser regelmäßig tn nicht »u groben Abständen erneuert wird. Daß man -um Schutz der bekanntlich dem Diebstahl sehr leicht ausgesetzten Fisch« eine gut verschließbare starke Tür am Fischhäu-cheu arv bringt, ist wohl selbstverständlich.