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laß Ve« Ministerium» de» Innern Und die Penflon»ver- hältnisse bilden die hauptsächlichste« Gegenstände der Be ratung. —* Bei günstiger Witterung wird Margen die Pionier- kaprll» auf dem 480 Uhr van Riesa abgehenden Versauen» dampfer bi» Nünchritz konzertieren. von 5 Uhr an gibt di« Kapelle im vahrmannschen Gasthof« in Nünchritz ein Konzert. —* Der vorig» Woche bei Elfter gesunkene Kahn dl» Schiffseigner» Herm. Goehler au« Langenberg ist von der Schtfslbaufirma Schtnke in Schandau gehoben worden. Da» Fahrzeug wurde gestern aulgepumpt und wird nun nach der Schiffswerft der genannten Firma gebracht. Die Beschädigungen, di« der Kahn bei der Havarie erlitten hat, sind nicht erheblich. Di« verhältnismäßig schnell beendeten HebungSarbeiten sind dipch da« andauernde Sinke« d«S Wasserspiegel« sehr begünstigt worden. —* Eine schwer« Havarie erlitt heute vqrmittag der mit Kohlen beladen« Kahn de« Schiffseigner« Hamann Wehner au« Porschdorf. Infolge herrschenden Nebel« fuhr der Kahn gegen einen Pfeiler der vlbertbrllcke in Dresden und wurde hierbei so schwer beschädigt, daß er sank. Lin Leil de« Verdecke« ist fortgeschwommrn. Di« Talschtffahrt kann die Unfallstelle nur im Schlepptau von Dampfern polsteren. — Sin« wettere Havarie ereignete sich am Hafen in Dre«den. Der mit Holz beladene Kahn de« Schiff«, eigner« Strohdach au« Königstein erlitt ein Leck und ging in Grund. —* volnien und die Herzegowina haben durch ihre Ungliederung an die österreichisch-ungarische Monarchie eine erhöhte wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Luch Deutschland wendet dem kölnischen und herzegowinischen Markt« erhöhte« Interesse zu. Kürzlich ist ein finanzielle« Jahrbuch, der Bosnisch - herzegowintsche Kompaß 1910/11 erschienen, der in anschaulicher Weise ein Bild von dem gegenwärtigen Stande de« Wirtschaftsleben« dieser Länder gibt. Im besonderen sind in diesem Werke folgend« Ab schnitte behandelt : Bergbau, Forststatisttk, Etempelungltartfe für Wechsel usw. Auszüge au« den Gesetzen, Geldinstitute, privat« Unternehmungen. Da» Jahrbuch enthält ferner die Adressen und sonstigen wissenswerten Angaben der Handel«, und Industrie-Aktienunternehmungen, ferner der eing«. tragenen Firmen, sowie hervorragender Firmen im Sand- schak. Novtbazar. Da« Werk liegt in der Kanzlet der Handelskammer Dresden, Albrechtstraße 4, zur kostenfreien Einsichtnahme au«. —88 Da« König!. Sächs. Ministerium de« Innern hat soeben eine neue Verordnung über die Behänd- lung de« Fleische« von Tieren, die mit Tuberkuloseschutz- stoffen geimpst sind, bei der Schlachtvieh, und Fleischbeschau erlassen. Darnach ist, wenn ein Tier zur Schlachtung kommt, da« innerhalb der letzten zehn Monate mit Tuber- kuloseschutzstoffen geimpft worden ist, vom Besitzer ein Tier- arzt zur Fleischbeschau zuzuziehen und diesem anzuzetgen, an welchem Tage die letzte Impfung stattgefunden hat. Al« untauglich zum Genüsse sür Menschen ist der ganze Tierkörper anzusehcn, wenn infolge der Impfung Sbmag«. rung oder eine schwere Allgemeinerkrankung de« betreffenden Tiere« «ingetreten ist. In allen übrigen Fällen ist der Lierkörper (Muskelfleisch mit Knochen und Fett) mit AuS- nahme der Eingeweide als bedingt tauglich anzusehen, wenn die letzte Impfung nicht länger al« vier Monate zurückliegt und nicht wegen anderer Erkrankungen oder Mängel die 88 33 bi» 35 der AuSführungSbestimmungen de« Reichsgesetzes betreffend die Schlachtvieh- und Fleisch beschau vom 27. Januar 1903 für die Beurteilung der Tiere Anwendung zu finden haben. Die Eingeweide sind mit Ausnahme der Lunge und de« Herzen« für tauglich zu erklären, wenn sie nicht etwa au« anderen Gründen zu beanstanden sind. Lunge und Herz der innerhalb der letzten zehn Monate vor der Schlachtung geimpften Tiere sind nach 8 35 der mehrerwähnten Reich«au»führung«- bestimmungen für untauglich zu erklären. Dasselbe hat bet allen Tieren mit der Impfstelle und ihrer Umgebung bi« einschließlich der zugehörigen Lympsdrüsen zu geschehen, wenn sich Berändrrungen an der Impfstelle vorfinden. Die Behandlung de« sür bedingt tauglich erklärten Fleisch,« behuf« Brauchbarmachung -um Genüsse für Menschen hat durch Kochen oder Dämpfen nach den Vorschriften in 8 89 Nr. 2 und 3 der ReichSauSführungSbestimmungen zu erfolgen. Auf Zuwiderhandlungen gegen obig« Anordnungen findet 8 70 der Verordnung vom 27. Januar 1903 An- Wendung. —88 Nachdem da« Ministerium für Slsaß-Lothrlngen unter dem 10. März d. I. dieSchlachtviehetnfuhr auSFrankreich wegen der dort ausgetretenen Maul- und Klauenseuche verboten hat, hat da« Königl. Sächsische Ministerium ebenfalls angeordnet, daß bi« auf weitere« französische Schlachtrinder nach sächsischen öffentlichen Schlachthöfen nicht mehr eingeführt werden dürfen. — Der Sächs. Fischereioeretn hat über fein« Tätigkeit im Jahre 1910 Bericht erstattet, in dem da» Fischjahr 1910 al« ein mittelgute» geschildert wird. Der Bericht geht zurrst auf die Karpfenzucht ein, die nicht be friedigend« Resultate ergab, während den Salmoniden der kühle, wasserreiche Sommer sehr zustatten kam. In den sächsischen Wildwässern haben sich 1910 die Fische im all gemeinen normal entwickelt, Fischsterben größeren Umfange» durch Krankheiten sind nicht bekannt geworden, wohl aber haben schädigende Abwässer hier große Verheerungen an- gerichtet. Da« Interesse für die Teichwirtschaft und für di« Hebung der Fischerei in den fließenden Gtwässetn wächst in Sachsen zusehend«. Die Mttgliederzahl de« ver ein« am 1. Januar 1911 betrug einschließlich 24 Körper- fchasten 457. Wa» den Lachefang in der Elbe onlanat, so sind zwar 1910 24 Lachse im Gesamtgewichte von 283 Pfund gegen nur 14 Lachse von zusammen 203 Pfund im Vorjahre gefangen worden, aber «S ist diese» Resultat noch immer ein ganz schlechte». Die schlechten Lachsfangresultate im Königreich Sachsen im Jahre 1910 stehen in auf- fallendem Gegensatz zu den Fangergebntssen an der preußisch- sächsischen Grenze und in Böhmen. Erstmalig ist nach langer Pans« i« D«z«mb«r da» Aufstrigrn «lner größeren Anzahl Lachs« in drr Kirnitzsch »«obachtet worden, wo 1906 der Sächsisch« Fischereioeretn jung» Lachs» aussetzte. Da« größte Jnt«r«si« widmet »er Verein der gep'anten ve. setzung der großen. Wttßeritztalsperrea bei Malter und Klingenberg mit Fischen. In Deutich-Südweftasrika werden gegenwärtig versuche mit der Einbürgerung der vachsorell« in den kolonialen Gewässern gemacht, wozu dl« Ltuk«sch, Fisch,ücht«r«1 in Tharandt 10000 Stück angebrütete Vach- forelleneier lteserte. Die Aussetzungen betrieb der Verein auch 1910 im großen Umfang». Sieben Ftscheretgenossen- fchasten erhielten zur Aussetzung in ihre flt»ß«nd«n Ge wässer 30000 Stück vachsorrllrnbrut, 45bO einsömmerige Vach- und 550 Regenbogenforellen, ferner «inen Zentner Aaliatz und 5000 Stück Valbrut. In die acht Kontroll- tetch« kamen 475 zweisömmerige Karpfen und ferner 2000 Stück einsömmerige Regenbogenforellen in di« drei Dresdner «lbhäfen, 10000 Stück «albrut in di« Pleiße, Elster und Varthe, 8000 Stück Aalbrut in di« Zwickauer Mulde bet Colbitz, 5000 Stück Aalbrut in die Elbbäfen zu Pirna und Königstein, 1600 Stück Aalsatz in die Slbe btt Dresden und 462 Stück einsömmerig« Regenbogenforellen in Len König-Albert-Hafen in Dresden. — Die Maul- und Klauenseuche ist am 15. März im Königreiche Sachsen in 71 Gemeinden und 136 Gehöften amtlich festgestellt worden. Der Stand am 1. März war 61 Gemeinden und 88 Gehöfte. Damit sind die vesürchtungen, di« in dem anfang« diese« Monat« veröffentlichten Artikel hinsichtlich der weiteren Au»breltung der Seuche ausgesprochen wurden, zur Tatsache geworden. * Gröditz. Die Einlagen in die Berbandssparkasse haben die Million überschritten. Di, beteiligten Gemeinden erhoffen nun, da der Reingewinn de« vorigen Jahre« 5000 Mark überschreitet, ein« Beihilfe zur Anlage der elektrischen Straßenbeleuchtung zu erhalten. Aitzschewig. Ein bedauerlicher Unglücksfall er- eignete sich bei den Anschüttungsarbeiten des 2. Gleise» der Strecke Kötzschenbroda—Weinböhla. Die dazu benötig ten Massen Werdern gegenwärtig nach der Kötzschen- brodaer Kurve an der Unterführung der Staatsstraße zwischen Zitzschewig und Coswig mittelst eines meist aus 14 Lowry bestehenden Bauzuges durch zwei Lokomotiven befördert. Ueber einen solchen Zug mit nur zwei besetz- ten Bremsern verloren auf dem seitwärts der Unterfüh rung befindlichen starken Gefälle auch die beiden Loko- Motiven die Gewalt; der Zug raste hinab, die beiden Lokomotiven mit sich reißend, mehrere Wagen stürzten um und begruben einen der Bremser, den ledigen Ar beiter Richter au« Weinböhla so unglücklich, daß ihm ein Bein zermalmt wuroe. Bischofswerda. Dem sichern Tode durch Ver giftung entronnen ist die aus fünf Köpfen bestehende Familie des FuhrwertsLesitzers Hentsche. Auf bisher unaufgeklärte Weise hatte sich bei der Zuggaslampe die Stopfbüchse nebst Packung gelöst, sodaß das GaS unge hindert ausströmen und den Schlafraum anfüllen konnte. Ms Hentsche früh gegen 3 Uhr erwachte, bemerkte er die Gefahr. Es wurde ihm so unwohl, daß er sich übergeben mußte. Dem sofort hinzugezozenen Arzte gelang es, die bereits in schwerer Betäubung liegende Frau und die Kinder ins Leben zurückzurufen. Grottau b. Zittau. Die verhängnisvolle Revolver schießerei, di« sich in der Nacht zum 4. September vori gen Jahres in dem Mitfesselschein Gasthause abspielte, hatte ein Nachspiel vor dem Reichenberger KreiSgertcht. Der 26 jährige Fabrikbesitzer Hans Müller aus Grottau hatte seinerzeit in dem genannten Lokal in stark ange heitertem Zustande mit seiner Browningpistole mehrere Schüsse abgegeben. Eins der Projektile drang dem Hoch schüler Punzmann, dem besten Freund« Müller-, in den Leib und hatte den Tod des jungen Mannes zur Folge. Das Kreisgericht Reichcnberg i. B. verurteilte Müller zu zwei Monaten Arrest. Mühlbach bei Franlenberg. Der vagabundierende Sattler Seck au- Dortmund wurde als der Grabschänder ermittelt, der auf dem hiesigen Friedhof gegen 15 Grab- denkmäler umgeworfen und zum Teil zertrümmert hatte. Glauchau. Hier sind falsche Zweimarkstücke mit dem Münzzeichen F, den Bildnissen Kaiser Wilhelm ll. und deS Königs von Württemb.rg, sowie der Jahreszahl 1892 angehalten worden, in der Umgebung falsche 25 Pfg.-Stücke. Diese tragen da- Münzzeichen D, haben bleiartiges Aussehen und matten Klang. Die Prägung ist ziemlich gut nachgeahmt. Hainichen. Zu dem im benachbarten Dorfe Kalt» ofen verübten Morde wird noch berichtet: Der Täter, der 16i/s jährige elternlose Dienstknecht Byhan, au- Meißen gebürtig, war in die Wohnung der Händlerin Bönisch eingebrochen, hatte diese erwürgt und dann in den Kuh stall geschleppt. Daraufhin hat er sich «ine Lampe an- gebrannt und die Wohnung nach Geld durchsucht. Er fand jedoch nur 16 Mark bares Geld vor, das er an sich nahm. Der Mörder wurde auf Veranlassung deS Nacht wächter-, der ihn kurz zuvor in der Nähe der Wohnung gesehen und später Hilferufe aus der Entfernung gehört hatte, verhaftet. Chemnitz. Ein 11 Jahre alter Knabe stürzte sich in einem Hause der Schloßvorstadt au» einem Fenster des vierten Stockes herab in den Hof und war sofort tot. Furcht vor Strafe war die Selbstmordursache. Aue. Beim KlöherauSladen oberhalb der Tauscher mühle verunglückte ein Arbeiter schwer. Die Klötzer gerieten infolge Reißens einer Kette in- Rutschen und begruben den Arbeiter unter sich, der innere Verletzungen erlitt. Er wurde in die Pillingsche Heilanstalt gebracht. Stollberg. Ms der Hausbesitzer Anton Sieber vergangene Nacht von einem AuSgange nach Hause kam, stürzte er infolge eine- Fehltritte- die Treppe hinab und blieb mit einem Schädelbruch tot liegen. Lauter. Da» vier Monate alte Kind der Fabrik arbeitersehefrau Teubner ist plötzlich an Vergiftung ge- storben. Da- Kind hatte sich allein mit einem anderen in der Wohnung befunden, und während dieser Zetk scheint da- ältere Kind sich cin in der Küche aufbewahrtes Fläschchen mit Opium angeeignet und dem kleinen Kinde davon gegeben zu haben. Als die Mutter nach Hause kam, war das Kind bereit» tot. Die Untersuchung ist etngeleitet. Aue. Der Schtofterlehrling Schönfelder, der btt dem Schlossern:etster Nestler in der Lehre stand, hat in Anbe tracht seiner hervorragenden theoretischen und prak tischen Leistungen die Qualifikation zum einjährig-frei- willigen Militärdienst erhalten. Königstein. DaL aus dem hiesig«« Friedhof am Mittwoch vor acht Tagen beerdigte LiebeSvaar, dec Re ferendar Hundertmark und die Kellnerin Polex, soll dem nächst exhuminiert und in Danzig, der Heimat des Selbstmörders, begraben werden, fall- die Genehmigung der Königl. Kreisharlptmannschaft dazu gegeben wird. Cs dürste dies wohl kaum anzuzweifeln sein, da die un- glücklichen Eltern des Referendar» diesen Wunsch am Tage der Beerdigung — leider erst eine halbe Stunde nach derselben — durch «in Telegramm kundgegebcn hatten. Bärenstein. Im benachbarten Hammer legte die ser Tage ein dortiger Einwohner eine Beichte aus dem Sterbebette ab. Man hatte vor vier Jahren einen Grenz beamten in den Hinterhalt gelockt, ihn an einen Baum festgebunden und dann so furchtbar mißhandelt, daß der Beamte viele Wochen dienstunfähig war Jetzt nun er- klärte der betreffende Bewohner, vereint mit einem dor tigen Mineralwasser-Händler die Tat ausgeführt zu ha- ben. Bald darauf verstarb er. Den Mineralwasser-Händ- ler nahm man in Haft. Zwickau. Die 3. Strafkammer hier verurteilte den Handelsmann Voigt aus Schneeberg wegen verschiedener im Rückfalle in Chemnitz und Zwickau verübter Diebstähle zu 3 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrechtsver- lust. Seine Spezialität war der Diebstahl von mit Waren beladenen Handwagen, die aufsichtslos vor Geschäften standen. — Ein Reisender wurde hier abseits des Bahn hofes von drei Gaunern überfallen und ihm gegen 200 Mark Bargeld geraubt. 88 Zwickau. Eine eigenartige BeleidiguogSklage, di« der Lagerhalter de« Konsumverein« zu Neudörfel, Richter, gegen den Vorsitzenden de« Ausstcht»rat« deS ge nannten Konsumverein«, Neef, angestrengt hatte, beschäftigte jetzt in letzter Instanz da» K. G. Oberlandesgericht zu Dresden. Der Konsumverein zu Neudörfel beging am 10. November 1910 die Feier seine« 25 jährigen Bestehen«, zu der sich zahlreiche Mitglieder «ingefunden hatten. Der anwesende AufstchtSratSvorsttzende Neef hielt mehrere Ansprachen, fand e« aber nicht für angebracht, in seine« Toasten auch der Tätigkeit de« genannten Lagerhalter« Richter zu gedenken, weil er angeblich mit der bisherigen Geschäftsführung de« letzteren unzufrieden sei. S« kam auf dem Stiftungfest« zu einer unliebsamen Szene. Al« niemand den Lager halter feiern wollte, nahm dieser selbst da« Wort; er hielt eine längere Rede, griff dabei den AusstchtSrat an und hob dabet auch seine Verdienste um die Entwickelung de« Kon sumverein« hervor. Dieser Auftritt hatte zur Folge, daß bald darauf eine außerordentliche Generalversammlung «inberufen wurde, in der der AufstchtSratSvorsttzende Neef aufgefordert wurde, sich darüber zu äußern, au« welchem Grunde er keinen Toast gelegentlich de« Stiftungsfeste« auf den langjährigen Lagerhalter de« Konsumvereins au«- gebracht habe. Der Vorsitzende de« Aussichtsrate« erklärte, daß er an der Tätigkeit und Geschäftsführung deS Lager halter« mancherlei auszusetzen habe. Auch erwähnte er, daß au« den Geschäftsräumen de« Konsumvereins eine Kist« Zucker abhanden gekommen sei, daß ferner der Ge- schäftSführer ihm einmal fünf Mark angeboten habe und daß der Geschäftsführer nicht« weiter mache al« Lügen. — Der Lagerhalter de« Konsumverein« zu Neudörfel strengte «egen dieser Behauptungen de« Aufflcht«rat«oolsitzenden gegen den letzteren die Beleidigungsklage an. Da« Echöffen- und Landgericht Zwickau billigten dem Beklagten jedoch den Schutz de» 8 193 zu, da er in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt und ein Interesse daran gehabt habe, sich in seine^Etgenschaft al« Vorsitzender de« AusstchtSrat« über die Tätigkeit und Geschäftsführung deS Lagerhalter« de« Konsumverein« in der außerordentlichen Generaloer. sammlung auszusprechen. Er wurde daher in beiden In stanzen kostenlo» fretgesprochen. Auch die von dem Lager- Haller beim Oberlande«gericht zu Dresden gegen da« frei sprechende Urteil de« Landgericht« Zwickau eingelegte Revi sion wurde kostenpflichtig zurückgewiesen. Der oberste sächsische Gerichtshof führte au«, daß der Begriff der Wahrung berechtigter Interessen von den Vorinstanzen nicht verkannt und keineswegs zu weit auSgelegt worden sei. Wenn der Ausstch1«rat«oorsitzende behauptet habe, daß der Lagerhalter „weiter nicht« mache al« Lügen", so habe er damit den Lagerhalter nicht beleidigen, sondern sich selbst nur rechtfertigen und die Gründe darlegen wollen, warum er auf dem Stiftungsfeste keinen Toast auf den Lagerhalter de« Konsumvereins Neudörfel ausgebracht habe. Leipzig. In der Nähe des Mockauer Bahnhofes ist auf der Strecke Mockau—Thekla von ruchloser Hand ein etwa ir/s Zentner schwerer Stein auf die Schienen gewälzt worden. Eine Lokomotive, die gestern früh die Strecke passierte, zertrümmerte den Stein, wodurch ein Eisenbahnunglück glücklicherweise vermieden wurde. .Der Täter ist noch nicht ernnttelt. Letschen. Bei der Haltestelle Tetschen-Altstadt wur den die vor einem Kohlenwagen des Oelonomen Franz Kunert gespannten Pferde scheu und gingen durch. Sie durchbrachen die geschlossenen Bahnschranken und rasten direkt in einen Lastzug. Das Gespann wurde von der Lokomotive erfaßt und eine Strecke mitgesch!(eist, wobei ein Pferd zur Seite geschoben wurde und solange neben der Maschine lief, bis cs durch Zerreißen der Stränge» frei wurde. Da» zweite Pferd wurde mitten entzwei ge schnitten. Der Kutscher -rlitt nur leichte Verletzungen.