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den WtllenSreguNgeN der übrigen Kollegen und mit den Be dürfnissen und Pflichten der leitenden «eich«- und Staats politik 1« «ohlthätigen Einklang zu setzen vermöchte. Kürzlich ist behauptet worden, die Einheitlichkeit der Reichs- und preußischen Politik sei einzig in der Person des Kaisers und König« gegeben. Die Darstellung erinnert an das bekannte BtSmarcksche Wort, der junge Kaiser werde sein eigener Reichskanzler sein. Aber Jeder empfindet wohs, daß mit dieser Formel und ihrer praktischen Ausführung nur eine Verschiebung der Schwierigkeiten 'auf ein andere« Gebiet stattfinden kann. Unsere Zustände bedürfen einer festeren Unterlage, als wie sie selbst der beste Wille und die eifrigste Bethätigung des Monarchen gewähren könne». Bon Rei bungen, wie sie zwischen dem Grafen Caprivi und namentlich dem preußischen Finanzminister immerfort berichtet werden, wird man auch in Zukunft stets von Neuem hören, und selbst wenn einer dieser beiden Männer ginge, so käme der Uebrig- bleibende und der Nachfolger des Behenden wahrscheinlich genau wieder in dieselbe Lage ; in den Verhältnissen selber sind zu viele Interessengegensätze begründet, als daß von zwei verschiedenen Stellen aus zwei Entscheidungen fallen könnten, die das Nämliche treffen." Deutsche- Reich. Das Offizierkorps des Friedens standes des deutschen Heeres zählt nach einer aus Grund einer erschienenen Anciennitätsliste vorgcnommenrn Berechnung der „Militärztg." Anfang April dieses Jahres 9 (im April 1893 8) Generalfeldmarschälle und Generalobersten, 79 (77) Generale, 96 (108) Generalleutnants, 212 (194) General majors, 411 (434) Obersten, 716 (648) Oberstleutnants, 2118 (1940) Majors, 5147 (4560) Hauptleute oder Ritt meister, 4450 (3985) Premierleutnants und 7821 (7976) Sekondeleutnants, im Ganzen also 21069 Offiziere gegen 19 930 im Vorjahre. Die vorjährige Aushebung hat nach den „Hamb. Nachr." einen Ueberschuß von Rekruten ergeben und das Kriegsmini sterium zu der Anweisung veranlaßt, daß beim diesjährigen Aushebungsgeschäft von der Zurückstellung wegen zeitlicher Untauglichkeit nach Möglichkeit ausreichender Gebrauch gemacht werden soll, damit der Ersatz durchaus brauchbar und kräftig sei und eine Abnahme der Zahl der Wiederentlassungen wegen Dienstuntaugsichkelt erzielt werde. An den Umstand, daß der Sohn des Herzogs von Cumberland in nächster Zeit das Gymnasium zu Dresden besuchen soll, werden von verschiedenen Blättern Mittheilungen über eine bevorstehende Versöhnung des Kaisers mit dem Herzog von Cumberland, über die Thronfolge des letzteren und seiner Nachkommen in Braunschweig und solche Dinge mehr verbreitet. Es wird der „Mgd. Ztg." mit der vollsten Bestimmtheit versichert, daß in keiner Beziehung irgend welche Aenderung in den Verhältnissen zwischen dem preußischen Hof und dem Herzog von Cumberland bcvorsteht oder an geregt worden ist. Die entscheidenden Verhandlungen zwischen den beiden konservativen Fraktionen und den Nationalliberalen des preuß. Landtags über die Gestaltung der Landwirthschafts- kammern werden erst nach Pfingsten stattfinden. Die Differenz punkte bestehen hauptsächlich in folgendem: Für die obligatorische Bildung der Kammern soll nach liberalem Wunsche die An hörung gewisser Provinzial- oder Kreisbehörden vorgeschrieben werden und bezüglich des Wahlrechtes sollen sich die einzelnen Provinzen ihre Satzungen selbst machen, vielleicht unter Ein fügung gewisser Normativbestimmungen in das Gesetz. Das Zentrum hält an seinen Wahlrechtsanträgen fest und wird bei den weiteren Verhandlungen kaum mehr in Betracht kommen. Der Finanzminister Dr. von Riedel beabsichtigt, das bayrische Defizit, das etwa 5 Millionen Mark betragt, nuc vorschußweise aus den früheren Erübrigungen zu beglichen. Da das Defizit hauptsächlich durch die Erhöhung der Matri- kularbeiträge verursacht sei, halte der Finanzmmister die An sicht fest, daß die Deckung durch die indirekten Reichssteuern, nicht durch eine Erhöhung der direkten Staalsstmern er folgen solle. Wie Die „Danziger Ztg." aus Stolp meldet, soll die Uebersiedelung des Fürsten Bismarck nach Varzin, wenn die Witterung es erlaubt, in der ersten Hälfte des Monats Juni stattfinden. Kranlreich. Cornelius Herz, von allen Panama- Spitzbuben der größte, ist nun doch noch dem strafenden Arm der Gerechtigkeit glücklich entronnen. Wie nämlich aus Paris gemeldet wird, hat das Gericht das zwischen den Panama-Liquidatoren, den Verwaltern des 'Nachlasses RemachS und Cornelius Herz getroffene Uebereinkommen' betätigt. Aus dem Nachlasse Reinachs werden 1550000 und von Cornelius Herz 1500000 Frank an die Panama-Liquidatoren gezahlt. Durch dieses Uebereinkommen haben, da auch die Betrugsklage gegen Herz zurückgenommen wurde, die gericht liche Verfolgung und die Verhandlungen wegen der Aus lieferung desselben ihren Abschluß gefunden. England. Die Anarchisten Ferrara und Polti er schienen am Freitag vor dem Londoner Schwurgericht; Ferrara bekannte sich schuldig und erklärte, er habe die Kapitalisten und Bourgeois tödten wollen; Polti behauptete, er sei nicht schuldig. Das Schwurgericht verurtheilte Polti zu zehn Jahren und Ferrara zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit. Bei der Verkündung des Urtheilsspruches bemerkte der Richter: „ES ist gut, daß man erfährt, daß das englische Gesetz Leute, die, wie die Angeklagten in England Bombenatlenle vorbe- reiten, erreicht und mit strengen Strafen trifft." Gerbte«. Ganz so glatt, wie sich« der junge König Alexander gedacht haben mochte, geht nun die durch den be kannten UkaS angeordnete Wiedereinsetzung Milan« in seine Rechte al« Mitglied de« Königshauses und als serbischer Un- terthan denn doch nicht. Vielfach und nicht mit Unrecht wird dies al« Vrrfassungsbruch angesehen, und «tun wird sogar aus Belgrad gemeldet, daß der KassationSgerichtShof, also eine der obersten Gerichtsbehörden, in einem Prozesse gegen rin radikales Blatt, welches den Exkönig Milan beleidigt hattet den UkaS, durch welchen Milan als Mitglied de» König-Hause« anerkannt wurde, für ungiltig erklärt hat. An der Wirkung de« königlichen Erlasses werden solche verein zelte Arußrrungen wohl nicht« ändern, aber für die im Lande herschende Stimmung sind sie in hohem Maße be zeichnend. Türket. Jaffa, 16. April. „Ramadan", die Fasten zeit der Moslem, und noch mehr die darauf folgenden Fest tage, während welcher im Essen und Trinken mehr als viel geleistet wird, bilden für die hier wohnenden Europäer und fpecicll für die meist in geschlossenen Kolonien wohnhaften Deutschen eine ungemüthuche Periode. Fast alljährlich kommen da Excesfe vor, proooctrr von den Arabern, welchen es ein Genuß zu sein scheint, ihre Ueberlegenheit durch Schlägereien an den Tag zu legen, und leider ist in dieser Beziehung ein Fortschreiten zum Schlechteren bemerkbar. Während der kürzlich verflossenen Festzelt sand auf der deutschen Kolonie Sarona bei Jaffa ein förmlicher Ueberfall der Kolonisten statt, und es gehörte die maßvollste Zurückhaltung der Deut schen dazu, um Mord und Todtschlag zu vermeiden. Zuerst traten sechs bis acht Araber in angeheitertem Zustand in das Wirthslohal „Zum Schwarzen Adler" ein, das sich eine Etage hoch in betreffendem Hause befindet. Der Wirth ver abfolgte den gewünschten Trank, verschloß aber vorsichtshalber die Hausthüre, um weiteren Zuzug zu vermeiden. Als die arabischen Gäste dabei zu laut wurden und weitere Getränke haben wollten, lehnte der Wirth es ab. Darauf fielen die Araber sofort über einige anwesende deutsche Gäste aus Jaffa her und warfen diese zu Boden. Inzwischen hatte ein Hause Araber, weil sie in bas verschlossene Haus nicht eimreten konnten, in einer Laube Platz genommen, von wo aus die selben, als sie den Lärm ihrer Kameraden vernahmen, ohne Weiteres über ein angebaules Dach in das Wirthszimmer eindrangen, nachdem sie die Fenster zertrümmert halten. Der Wrrty, sein Sohn und die w nigen Deutschen wurden mißhandelt und alles Erreichbare zusammengeschlagen. Nach dieser Heldenthat zog der Haufe auf die Straße und fiel über jeden einzelnen sich zeigenden Deutschen her. Latten, von Zäunen gebrochen, waren die Waffen des Haufens, während die ahnungslos des Wegs kommenden Deutschen nur mit den Händen pariren konnten. Ein zu Hilfe eilen der arabischer Nachtwächter der Kolonie würoe getöoiet worden sein, wenn mchl die bereits genug malträtirten Deutschen nochmals cingesprungen wären. Dadurch entbrannte der Kamps aufs Neue und immer mehr wurden die Deut schen von der Ueberzahl mißhandelt. Den Kolonisten blieb nichts übrig, als sofort Anzeige zu erstatten. Das k. Vice konsulat hat die Untersuchung eingeleitet und dem k. Konsul in Jerusalem die Akten übersandt. Wie man hört, hat der Pascha strenge Maßregeln befohlen, denen der Kaimakam in Jaffa sich nicht wird entziehen können. Es sollen auch bereits 15 Belheitigle emgesperrt jein. Hoffentlich fällt das Resultat besser aus als bei früheren Vorkommnissen, wo Deutsche halb todt geschlagen wurden, und — sonst nicht» dabei herauskam. vertliche« >mö Sächsisches. Riesa, 7. Mai 1894. — Seit Sonnabend Abend ist der Rathsexpedient Jannasch aus unserer Stadt spurlos verschwunden. Die aus Frau und 5 Kindern bestehende Familie ist über den Ver bleib des Gauen und Vaters in vollständiger Unkenntniß. Zerrüttete Vermögensoerhältnisse des Jannasch scheinen den Grund des Verschwindens veranlaßt zu haben. — Der Oberschaffner Jentzsch aus Chemnitz saß heute Vormittag in der 11. Stunde in der Dampfschiffwartehalle bei einem Glase Bier, als er sich plötzlich unwohl fühlte und bald darauf verschied. Ein Herzichtag hatte das Leven des in den 50 er Jahren stehenden kräftigen Mannes beendet. — Auf vorherige Anmeldung trafen gestern Vormittag der Fcuerlö;chausschuß der Stadt Döbeln in Begleitung des Branddirektors Herrn Kittler und der Führer der Döbelner freiwilligen Feuerwehr hier ein, um dre hier vor Jahresfrist vom Sladlrarht beschaffte Balancirleiter in Augenschein zu nehmen. Die von einem Theite unseres freiwilligen Rettungs corps damit vorgenommenen Hebungen fielen zu allgemeiner Besriedlgung der Döbelner Herren aus und man war all gemein für Beschaffung einer gleichen Leiter. Nach dieser Uebung übten untere Feuerwehrleute eine Spritzenprobe mittels Hydrant. Diese Probe bestand in der Hauptsache darin, daß durch Anschrauben der Schläuche au einen Hydranten 4 Ausgänge nnt gleichem Druck herveigeführl werden, von welchen Lerstungcn die anwesenden fremden zerren ganz be- sonders überraichl wurde.,. Nach all' dem Gesehenen ver ließ die aus 12 blS 15 Personen bestehende Deputation, die sich übrigens über die Sauberteit unserer Stadt höchst anerkennend ausgesprochen hat, dieselbe mit höchster Befriedigung. Im Laufe des Vormittags wurde den beiden Ehrenmitgliedern unseres freiwilligen Rellungcvrps, Herrn Bürgermeister Klötzer und Herrn Kaufmann Felix Weidenbach durch eine Deputation je eme von Herrn Goldarbeiter O. Kunze Hierselbst sehr schön hergestrllie Auszeichnung übermittelt, die von beiden erwähnten Ehrenmitgliedern freundlichst und dankbarst ange nommen wurde. — Die Elb-Badeanstalt auf Promnitzer Seite ist bereits wieder ausgestellt worden, doch hat dieselbe bei der herrschen den Kälte seither noch nicht benutzt werden können. Hoffentlich tritt bei zunehmender Lustwärme bald auch die für da» Baden nölhige Erhöhung der Wasserwärme ein, damit die gesunde, Körper und Geist erfrischende und stärkende Gymnastik im Wasser, das Baden, seinen Anfang nehmen kann. Im In teresse der Besitzer, die die Anstalt bereit« im vorigen Jahre erweitert und entsprechend ausgestattet haben, wünschen wir derselben auch für diesen Sommer eine gute Frequenz. — Die Generalversammlung des konservativen Landes verein« im Königreiche Sachsen findet am Freitag, den 18. Mai, Mittags 12 Uhr im oberen Saale de« königlichen Belvedere in Dresden statt. — Im Jahre 18SS gelangten bei sämmtlichen Ge werbe-Jnspektionen de« Königreich« Sachsen 12O8S Unfälle zur Anmeldung. Bon diesen entfielen etwa 4000 Unfälle auf Betriebe, die den Gewerbe-Inspektionen nicht unterstellt find, so u. A. da« Baugewerbe, den Fuhrwerksbetrieb u. st w. Die gesammte Arbeiterschaft, auf wrlche sich die Unfälle vertheilen, dürfte auf 500000 Köpfe zu veranschlagen sein. Von den Unfällen hatten 120, also genau 1 Prozent der Gesammtziffer, den Tod zur Folge. Im Lause eines Jahre« kam also auf etwa 4200 Arbeiter ein tödtlich verlaufener Betriebsunfall. (Die Zahl der anderweiten Unglücksfälle mit tödtlichem Ausgange, z. B. durch Ertrinken beim Baden und Kahnfahren, Ueberfahrenwerden u. dergl., dürfte eine bedeutend größere sein.) Selbstverständlich sind die Gewerbe- Inspektoren stetig bemüht, die Anbringung geeigneter Vor richtungen zur Verhütung von Gefahren anzuordnen. Man cherlei unberechenbare Vorkommnisse führen den/wch zu Un fällen, und vielfach giebt das „Bertrautsein mitz der Gefahr" den Anlaß, die nöthige Vorsicht außer Acht zu lassen. Von 1463 Unfällen, welche in Betrieben sich ereigneten, die der Gewerbe-Jnspeklion Leipzig unterstellt sind, waren 1005, also nahe 70 Prozent, auf diese beiden Ursachen zurückzu führen. — Nicht eben als „Wonnemonat" hat sich diesmal der Mai eingeführt. Die Tagestemperatur betrug seither zwischen 5 bis 8 Grad R. und sank in der Nacht zum 5. Mai bis auf 2 Grad O, an exponirten Stellen sogar bis auf den Ge frierpunkt, so daß, wie beobachtet worden, es um Mitternacht geschneit hat und früh die Wassertropfen an den Grashalmen zu Eis gefroren waren. Dazu herrschte an dem Tage, be sonders in den Vormittagsstunden ein furchtbarer Sturm, der mancherlei Schaden angerichtet, Blumen und Pflanzen umgebrochen und das junge Laub massenhaft von den Bäumen heruntergerissen Hal. Falb's Prophezeiung, die den 5. Mai als einen kritischen Tag erster Ordnung bezeichnete, ist so nach voll zugetroffen. Den Obstbäumen hat die kalte Witterung dem Anscheine nach nichts geschadet, da die meisten derselben bereits abgeblüht haben und die junge Frucht sich gegen die Kälte widerstandsfähiger zeigt als die Blüthe. Für das Korn, das in Folge der Regengüsse mehrfach „Yager" bekommen hat, war der starke Wind sogar von Vorthcil, in dem er dasselbe aufgelockert Hal und cs sonach zu erhoffen steht, daß es wieder aufsteht. Der Entwickelung des Unge ziefers hat die naßkalte Witterung erheblichen Einkrag ge- than und das ist gut. Der Maikäfer, der dieses Jahr über haupt nicht zahlreich aufzutreten scheint, war in den letzten Tagen wie verschwunden. Gestern und heute hat sich die Temperatur wieder erhöht, der Himmel zeigte sich in reinstem Azurblau, die Sonne in ihrem vollen Glanze und so ge stalteten sich beide Tage zu prächtigen Frühlingstagen. Hoffentlich trifft Falb's weitere Prognose, die um den 12. Mai eine Wiederholung der Niederschläge und einen weiteren starken Rückschlag der Temperatur erwarten läßt, nicht zu. Zwar fallen auf den 12. und 13. Mai die beiden „Wein mörder" Pankratius und Servatius, indeß es ist schon mehr fach die Beobachtung gemacht worden, daß, wenn ihnen Kälte vorausgegangen, dieselben ihre traditionelle Bedeutung ver loren haben und recht schöne, warme Lenztage gewesen sind. Im Interesse des Pfingstfestes und der üblichen „Pfingßreiscn" — der zweite der gefürchteten Tage fällt auf den. ersten. Pfingstfeiertag, der erste auf den Sonnabend vor dem Feste — wäre es sehr zu wünschen, daß sie auch diesmal besser wären als ihr Ruf. — Zu Pfingsten gelten die am Sonnabend vor Pfing sten bis Mittwoch »ach Pfingsten im Binnenverkehrs der sächsischen Staatseisenbahnen gelösten dreitägigen Rück-- fahrk arten, ferner die dreitägigen Rundreisekartcn von Altenburg durch das Muldcnthal, von Chemnitz über Ober- ritlersgrün und Cranzahl, von Dresden-Altstadt über Geising- Altenberg und Kipsdorf, von Neumark durch das Elsterthal und von Schleiz über Gera bis mit Freitag nach Pfingsten. — Die für den Verkehr zwischen Stationen der sächsischen Staalseisenbahnen einerseits und Stationen der preußischen Staatsbahnen, der thüringischen Privatbahnen, sowie der Dahmc-Uckroer Bahn andererseits am Sonnaveno vor Pfingsten gelösten dreitägigen Rückfahrkarten können zur Rückfahrt noch am Dienstag nach Pfingsten benutzt werden. Lommatzsch, 4. Mai. Inder heutigen gemeinjchaft-- lichen Sitzung der beiden städtischen Kollegien wurde der Beschluß gefaßt, dem Unternehmer Hermann Liebold in Dresden seiner Offerte gemäß den lange ersehnten Bau der Wasserleitung zu übertragen. Der Bau verursacht, abgesehen, von der gleichzeitig mitgeplanten Schleusenlegung und Stra ßenpflasterung, einen Aufwand von reichlich 80000 Mark. Bei den milbewerbenden beiden Firmen war die Preisstellung eilte wesentlich höhere. In kurzer Zeit wird mit den Erd arbeiten begonnen werden. Oschatz, 5. Mai. Herr Seminardirektor Israel, wel cher bereits jeit dem 1. April d. I. sein Amt übernommen, hak, wurde am 2. d. Mts. durch Se. Excellenz den Herrn Slaaisminister von Seydewitz aus Dresden feierlich ver- pflrchlet. — Ein gewisser Risse aus Oschatz, welcher seit dem 2. April d. I. aus der Bezirksanstalt Strehla entwichen, ist am 1. d. M. in der Luftjcheune des Gutsbesitzers Tamm in Ganzig aufgefunden worden. Der Deserteur war so entkräftet, daß er mittelst Geschirrs nach Strehla zurückge- vrachk werden mußte. * Dresden. Die erste Pferdeausstellung auf Seid- nitzer Flur hatte diesmal unter der ungünstigen Witterung und der weiten Entfernung von der Stadt zu leiden. Der letztgenannte Umstand wird stets den Besuch etwas beein trächtigen. Für Kenner und Liebhaber werden diese Veran staltungen allerdings stets ihre Anziehungskraft behaupten und das Comitee oürfte später wohl seine Rechnung finden,, zumal dann auch die mit dem Reit- und Fahrsport in Ver bindung stehenden Industrie«« geeignete Räume zur Aus stellung ihrer Erzeugnisse finden werben. — Da« Moritz- denkmal, Ecke Moritzallee-Zeughausplatz, welche« der Errichtung, der neuen Ringstraße im Wege stand, wird jetzt abgebrochen.