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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192108174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-08
- Tag 1921-08-17
-
Monat
1921-08
-
Jahr
1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1921
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Nach auswärts nett« »uverl. L Mrsrdeiierin ««sucht. Z>> «rfraaen bri d« Baler« fllssrfeln^elner Rehe mit. nur auf der Grund- läge der Anerkenn««« der Republik könne die Reatrrung mit einer auswärtigen Macht verbandeln. .Wir st,den feit bet diesem Grundsatz". so erklärte de Valera .und sind bereit für ibn zu sterben, salls es nötig ist." Nack einer Reutermeldung vollzog sich die Eröffnung des irischen Parlaments, das darüber entscheiden soll, oo da« irisch« Volk da- Anerbieten Englands, Irland Homerule «ach Art der Dominion-z» gewähren, annebmen oder aber im Kampfe bi« »um Arußerfte» um seine voll» ständige Unabhängigkeit verharren soll, unter gewaltiger Begeisterung der Bevölkerung. Obwohl e« heftig regnete, wartete eine ungeheure Bolk«maffe am Rathaus« in Dublin, wo das Parlament »usammrntrat. Insbesondere wurde de Valero ein Empfang bereitet, wie er sonst nur Fürsten zuteil wird. Das Parlament tagte in dem historischen Saale de» Rathauses, in den, Parnell einige seiner bedeutendsten Reden für Irland« Freiheit gehalten batte. ParnellS Bild hing über dem Sitze des Sprecher». Etwa 2000 Zuhörer folgten den Verhandlungen. Als de Valero und andere Mitglieder d«S Kabinetts dcn Saal betraten wurden st« mit Hochrufen «mpsangrn, die minutenlang andauerten. In irischer Sprache wurde ein Gebet verrichtet. Die Mitglieder de« Parlaments leisteten einzeln den Eid in irischer Sprache, in dem sie ihr unverbrüchliches Festhalten an einem freien irischen Staate beteuerte». Nach einer längeren Rede de Valeros vertagte sich das Haus. Ausrufung der Republik Burauha. Nach in Laibach vorliegenden Nachrichten soll di« Arbeiterschaft Fünfkirche»S die Republik vro» kla «riert und Michael Karolyt jun. »um Prä» sldenten auSgerufen haben. Die „Vossische Zeitung" bringt mehrere Meldungen an» Aünfkirchen, wonach in dem von den Svdslawen zu Gunsten Ungarns zu räumenden Gebiete ein Ankrnhr gegen Ungarn auSaebrochen sei. In Fünskirchen soll nach einer Meldung in Gegenwart von 30000 Menschen die serbisch ungarische Republik von Baranya verkündet worden sein. Die Republik wünsche das Protektorat der kleinen Entente. Die Ausrufung der Republik sei der Entcntemission in Belgrad mitgetcilt worden. ES sei beabsichtigt, dem Ein züge der ungarischen Truppen bewaffnete» Widerstand entgcgenzusetzen. Die Räumung des Gebietes durch die südslawischen Truppen verzögere sich. Südslawisch« Frei willige kämen der neuen Republik zu Hilfe. Aus Laibach wird ferner gemeldet: „Juto" meldet aus Belgrad vom 15. August: Am Sonntag fand in Fünskirchen eine Volksversammlung statt, an der etwa 25000 Personen teilnahinen. Es wurde einstimmig beschlossen, daß. salls die Ungarn nach Fünskirchen kämen, die Bevölkerung sich mit der Waffe auslchucn nnd eine serbisch-ungarische Republik proklamieren würde. Ein Vollzugsansschub mit dem Maler Dobrovie an der Spitze wurde gebildet. Die südslawische Regierung hat vorläufig noch keine Instruktionen nach Fünskirchen gesandt. Die für dcn Fall der Besetzung DaranyaS durch Ungarn ausgerufene Republik soll bis zur endgültigen Vereinigung mit Jugoslawien bestehen bleiben. In Belgrad trafen Vertreter des Fünfkirchener Voll zugsausschusses ein und ersuchten die jugoslawische Regie rung, den neuen Staat anzuerkcunen. Der Ministerrat erörterte gestern eingehend die neu entstandene Laae. Die Regierung kann die Grundlage des Friedens von Trianon nicht verlassen, wird aber bei der Entente energische Schritte unternehmen, um die ansässige Bevölkerung vor dem unga rischen Terror zu schützen. Der „Grazer Tagespost" wird aus Belgrad berichtet, das; die Proklamation der Republik Baranya auch dem Führer der Ententckonimission bekanntacgeben wurde. Die Arbeiterschaft in den Fünfkirchener Bergwerken ist ent schlossen, die Bergwerke sür den Fall, daß der Bezirk unter ungarische Herrschaft kommen sollte, zu vernichten. Die südslawische Regierung steht auf den, Standpunkte, daß die Bestimmungen des Vertrages von Triano» unbedingt ein gehalten werden müssen. In Belgrad wird in den nächsten Tagen der frühere Ministerpräsident Karolyi erwartet, der die Bewegung im Bezirke Baranya unterstützt. Die Streikbewegung. Der Kasseler Eisenbahverstreir beendet. Zwischen der Eisenbabndircktion Kassel nnd den Ver tretern der Arbeiterorganisationen und dem DezirkZbetriebs- rate fanden gestern Verhandlungen statt, in denen man sich dahin einigte, dah die Arbeiter am Mittwoch, 17. Äug., früh überall die Arbeit wieder aufnehmen. Die Streik tage werden nicht bezahlt, dagegen sollen alle Streikenden wieder eingestellt werden. Die Forderung der Arbeiter, dcn Lageloim der Detriebsardeiter dem Einkommen der im Gedinge arbeitenden Werkstättenarbeiter durch eine Lohn zulage mit rückwirkender Kraft auszugleichen, wurde gleich falls abgelehnt, dagegen zugesagt, die geplanten allgemeine« Teuernngsmasrnahmen zugunsten der Beamten und Ar- beiter möglichst zu fördern und die Frage zu prüfen, wie bet Einführung des (Äedingeverfabreus die mittelbar daran beteiligten Arbeiter zu entlohnen seien. Metallarbeitcrftreik i« der Provinz Sachse«. In einer in Halle abgehaltene» Versammlung der Metallarbeiter wurde beschlossen, für kommenden Freitag in der Provinz Sachsen den Streik zu proklamieren, wenn bis zum Donnerstag nachmittag von den Arbeit gebern in der Lobnfrage keine befriedigenden Zugeständnisse gemacht worden sind. Der Staalsarbeiterstreik 1» Breme«. Ter Verband Bremischer Beamtenvereine und die Afa haben sich aus die Seite der streikenden Staatsarbeiter in Bremen gestellt, indem sie die Beamten aufforderten, jegliche Streikarbeit unbedingt abzulrhnen. In den Streik der Staatsarbeitcr ist auch das technische Personal der vereinigten städtischen Theater hineingezogen. Der Strahen- bahnverketzr wurde gestern im gewöhnlichen Umfange auf- genommen, da er als lebenswichtiger Betrieb anerkannt ist. — Die Staatsarbeiter beim Hafenbauamt in Bremer haven haben sich mit den Bremer Kollegen solidarisch er klärt und auf einstimmigen Beschluß die Arbeit nieder- gelegt. — Die Direktion der Aktteugesellfchaft Weser hatte mehrmals dringende Mahnungen an die Arbeiterschaft ge richtet und auf die schweren Folgen einer Arbeitsver weigerung hingewiesen. Die Arbeiterschaft trat darauf zu einer Betriebsversammlung zusammen, in der trotzdem be schlossen wurde, gestern in den Streik zu treten. Die Direktion bat nunmehr den Beschluß gefaßt, die Arbeiter- schuft fristlos zu eutlaffe«. Die Verlretertagullg des Deutsche« BeamtevvundeS. Im LehrervereinShause in Berlin trat am Montag der Ausschuß des Deutschen BeamtenbundcS zu einer Tagung zusammen, um über die neuen Beamtenforderunge« und die Strebs. Ebev. sucht sofort mögt. au« Priv. 3000 Mark f.2 Jabre gegen hohe Zinsen. Möbelstcherh. Offerte» «nt.i «07«» an da« Tgbl. Riesa.! vl«ke vrrm. Damen wünscht Nch bald glückt, »u verheirat. Herrin,wenn auch ohnrBerm. «rbalt. sofort Auskunft durch „Uuio«"Brrliu, Postamt SS. knie Lxkleiirl sseuerslverlretungl Einem strebsamen Herrn übergeben wir die General vertretung unserer Fabrikat« (Nahrungsmittel). Vertretung bringt nachweislich angeftellter Vertreter ein Einkommen von 6000 M. monatlich. Herren, die über ein flüssige» Kapital von 8- bi« 10000 M. verfügen, wollen sich melden. C. O. Schmidt, Nahrungsmittelfabrik, Erfurt. te» zu berate», vekanutttch habe» fich bi« »wische» dem All» gemeine» Deutsch«» Gewerkfchaftöbuub uud de« D. B. v. kürzlich etngelettcte« Verhandlungen über «in -emetnfchaft- ltches Vorgehen in der Teuerungsfrage zerschlage«. Bun- deSdtrektor Lr, Völler kam tu seinem ausführliche» Vor trag »u dem Schluß, daß bl« ursprüu-licheu Vorberuuge« der Beamte« ausrechterhalte« u«b energisch burchgesetzt «er ben müßten. Die anschließende lebhafte Erörterung zeitigt« schließlich eine» Siebener-AuSschuß, »er die Sorderungeu noch einmal etngehend prüseu uüb sestsetze» wirb. Hierzu lag ei« Antrag vor, der verlangt: 1. Gewährung einer gleich:» uud lausenden TeuenmgS- zulage von V000 jährlich sür all« veamte« einschließlich der Diätare und Pensionäre, zahlbar oom 1. Juli 1021 ad. 2. gleichzeitige Beseitigung der Staffelung der Teue rungszuschlag« uud Festsetzung aus 70 b»w. UV Prozent, S. Uwwanbluu- der TeuerungSzuschläae tu Grundgehalt, 4. Ermittlung eine» einwandfreien Maßstabes zur An lehnung des Beamtendtenstelnkommen» a» bte gesunken» Kaufkraft de» Gelbes und sein« jeweilige rechtzeitig« »«. Wendung. Besondere Beachtung fand folgende» Schreibe« -es Ml- gemeinen Deutschen VewerkschastSbunbeS an Le» Vertreten- tag: »Wir haben am Sonnabend nachmittag und heute mor gen vergeblich versucht, St« telephonisch zu erreiche«. Wir beabsichtigen, beiliegende Notiz in die Presse zu bringe», und bitten um Ihre Zustimmung. ES ist unS uaoerstä»blich, wt« die Berichte über die von Ihnen mit den Gewerkschaften der Eisenbahner usw. genflogenen Verhandlungen tu bk« Presse kommen konnten. Sind Sie wohl in der Lage, unS darüber Auskunft zu geben? Auf solche Art darf eine Bewegung nicht von vornherein verdorben werden. Mit beste« Gruße» der Vorstand deS A. D. G. B. Ge». Leipart" — Die vetlle- gende Notiz besagt, »baß eine Vertret»«- deS A. D. G. B. an den erwähnten Verhandlungen nicht betelligt war und daß dieser zu der Höhe der notwendige» Forderungen über haupt noch keine endgültige Stellung genommen habe." Diese Mitteilungen erweckten bei den Beamtenvertreter« stürmischen Widerhall. Man wir allgemein -er Auffassung, doch mit einer Vertretung LeS A. D. G. B. verhandelt zu haben, um so mehr, alö die bet den Verhandlungen anwesen den Slrbeitcrgewerkschaftler als Vertreter der genannten Spitzenorganisation ausgetreten feien. Der Deutsche Beam tenbimd. so wurde erklärt, würde eS jedenfalls von vornher ein abgelehnt haben, etwa nur mit dem Deutschen Eisenbah- nerverband zu verhandeln. Spät abends wurde noch eine Entschließ««- dem Brr- tretertage unterbreitet: „Der BundeSauSschuß de» D. B. B. rvendet sich mit Entschiedenheit dagegen baß den Norder««» ge« für bte Diätare bisher in keiner Welse Rechnung getragen worben ist nnd die Verhandlungen in unerhörter M«ise ver- zögert werden. Die Not der Diätare bat seit langer Zell eine Höhe erreicht, bte einer sofortigen Abhilfe bringend Le- darf, wenn nicht der Nachwuchs der deutschen Beamtenschaft der vollständigen Verzweiflung in bi« Arme getrieben werben soll. Der BnndesanSschuß richtet an die NeichSregierung das dringende und ernsteste Ersuchen, die Verhandlungen mit aller Beschleunigung zu Ende zu führen, damit die Notlage der Diätare endlich beseitigt wird." «rinden, indem ii« irreführend« und tendenziös« Nachrlchkeas in die iürrff» ländert. Da» beweist haarscharf di, Er-' klärun- de» A. D. G. v. Die Mert« .rechtsgerichtete Korrespondenz", ebenfalls in Nr. 1SÜ de» Riesaer Tageblattes, kennzeichnet blitzartige dl« -am« Situation. Krampfhaft bemüht sie sich immer wieder, dl« Beamten .von deu.Arbritern sernzuhalten. Witz stellen ausdrücklich fest, daß nicht die Beamten de» Arbeiter« nachlausen — da» beweisen allein schon die angeblich! höheren Forderungen de» D. B. v. — und umgekehrt eben falls nicht. Beide Gruppen sind stark genug organisiert^ um selbständig handeln »u können. Sie werden sich aber beide Bundesgenossen suchen in ihrem Abwehrkampf gegen' — die .rechtsgerichtet« Korrespondenz" kamt ihrem christliche« Anhang, und sie werden sie findest trotz aller Verdächtl»' oungen und Verdrehungen i Recht« Partei«» und Zentrum,, hier finden wir st« brüderlich Arm in Arm im Kampf» argen di« Arbeitnehmrrfchaft aller Gattungen, aetrirbe» von dem hinter ihn,» stehenden Großkapital. Wer dtz» nicht steht, dem ist nicht zu helfen l , veamte, di« Augen aiftl Diese Leitungsnachricht« paffen auseinander, wie di« Faust aus'» Auge. Den Heuch- lern dl« Mask« herunter l Die Beamtenfront steht fest! Vertraut auf Eure Führer! Dr. Anmerkung »er Redakttou: Di« Zuschrift spricht! von irreführenden Melbuuge» und führt immer wieder al» Quell« da» üst. T" an. Um kein schiefe» Bild entstehe» »st lasse«, mache» wir darauf aufmerksam, daß e» sich natürlich um Meldungen hanbelt, die der ganzen Presse »ugeaangeu sind. Die Meldung z. V, von der di« Zuschrift sagt, daß st« „die ganze Angelegenheit mindesten» tendenziös entstellt", ist un» von W. T. v. zugegangen. Stnen vertcht, der inhalt lich etwa dasselbe besagt, druckt sogar auch bl« „BolkS-Zet- tuns" ab (vergl. Nr. IVO Di« Mtlliarhenforberungen -er Va»> amten). Mehr Eilzügei. «lasse. Die Erfahrung, daß bte außerordentlich starken Erhöh««» ge« der Persoueutarif«, insbesondere bet Reisen auf lange« Strecke», bet Lene» «in Abwanbern au» dem Schnellzug 8. «lasse «ach einer «tebrigeren Wagenklasse eine» gleich schnellen Verkehrsmittel» nicht mehr möglich ist, nunmehr eine« BerkehrSrückgaug i« Personenverkehr zur Folg« ge habt hat, veranlaßt bte VerkehrSsachverftändtgen. nach einest Lösung zu suche«, di« Reisegeschwindigkeit nnd erschwinglich« Reisekosten einigermaßen 1» Einklang zu bringen vermag. Ein EtsenbahnbrtrtebSbeamter macht auf Grund technischer'! Erwägungen in der Zeitung „Dex Deutsche" den folgende» Vorschlag, bte seit dem Kriege fast vollständig verschwunden«? Eilzüg« in »euer Gestalt ausleben z« lassen. „Ein V-Zug-Wagen 3. Klass« hat bet 60 bi» 70 Sitz plätzen nahezu 40 Tonnen Gewicht ein zwei- ober dreiachsiger Wagen 4. Klaffe, der, wie zum Beispiel in den süddeutsche« Bezirken der Reichsbahn, vollständig mit Sitzplätzen auS- gestattet ist, hat nur etwa die Hälfte deS Gewicht», auf de« Platz berechnet. DaS heißt: di« Eisenbahn kann in einem Zuge au» solchen Wagen etwa doppelt soviel Leute al» i« V-Zug 8. Klasse mit gleicher Zugkraft und gleichem Personal aufwand befördern. Eine Lokomotive zieht bei 60 Kilometer Stundengeschwindigkeit etwa anderthalb mal soviel Last al» bei 7S bi» 80 Kilometer. Da» heißt: die Herabminderung der V-Zng, oder Eilzuggcschwindigkcit auf die eines Perso- nenzuge» ermöglicht rund ei« Drittel Ersparnis a« Zug»' fSrderungskosten. Die lange Reisedauer der Personenziige im Vergleich z« den V-Zügen beruht nur zum kleinen Teil auf der gering«- ren Fahrgeschwindigkeit »um weitaus größten Teil ans de« vielen Aufenthalten mit dem Zeitverlust durch Anhalten und Anfahren. Ein Personen»»- mit 60 Kilometer Stunden geschwindigkeit (in der Ebene) würde gegenüber einem V-Zug mit 78 Kilometer ein Viertel, gegenüber einem V-Zug mit 80 Kilometer ein Drittel mehr Fahrzeit bei gleichen Aufenthalten brauchen. Das wären Berln—Köln 14—IS Stunden (statt 11), Berlin—Frankfurt 13 Stunden (statt 16), Berlin—München 18 bis 16 Stund:« (statt 12). Daraus folgt als nächste» Ziel der deutschen Person«»^ verkehrSpolittk: Einrichtung von Fernzügen 4. Klasse mit zwar mäßiger Fahrgeschwindigkeit und leichtem Wage«- material, zugleich aber mit einem Minimum von Zwischen halten und dadurch möglichst geringer Reisedauer. Die Er sparnis an Betriebskosten sür die Eisenbahn ist bet solche« „leichten" Fernzügen so namhaft, dah sie den Fahrgelduntev- schied zwischen 8. Klasse Schnellzug und 4. Klaffe Personen zug sogar noch übersteigt. Aus dieser Einrichtung hätte also die Allgemeinheit großen Gewinn und die Eisenbahn zum mindesten keinen Schaden. Im Grrrnde l^ust dieser Vor schlag ans eine Reform der Eilzitge und den AuSban der Eil züge auf breiterer Grundlage hinan». Kleine Ansätze dazu sind in beschleunigten Personenzügen Berlin—Namm und Hamburg—Berlin vorhanden. Die Zahl der Aufenthalte müßte aber gerade bei solchen Zügen noch viel mehr einge schränkt werden, um Reisezeit zu sparen und nur de» gro ßen Fernverkehr auf bte Züge zu ziehen." kbck, '"LL'üL'" M Mu. t AUdeimvr»ooi,O.w.d.ll.,stne<Uind»rU.V«rl.8i»vr»ti»dw«rl».rsr.2. j Zn den Verhandlungen zwischen den Sditzenaewerk- schäften der deutschen Slrbeitnebmerschnkt schreibt uns das Ortskartell Niesa deS Deutsche« Beamtenbnndes folgendeS: Tie Nachrichten über ein Scheitern der Verbandlungen über einheitliche Forderungen der Gewerkschaften sind sicher als verfrüht und außerdem in ihrer ganzen Ausmachung als tendenziös nnd irreführend zu bezeichnen. Schon die Nebdrsckrift ist falsch. ES mnß onSdrlicklich darauf binge- wiescn werden, daß di? deutsche Beamtenschaft ebenfalls in Gewerkschaften organisiert ist nnd der deutsche Beamten bund ist ihre Spitzengewerkschaft. Der D. B. Ä. ist also kür die Beamtenaewerkschaften dasselbe, was für die sozialisti- scken Gewerkschaften der „Allgemeine Deutsche Gewerk- schaftsbund", kür die christlichen Gewerkschaften der „Deutsche Gewerksckaftsbnnd" und für di? Hirsch-Dnnckerschen Gewerk schaften der „Deutsche GewerkschaftSrina" ist. ES ist nun eine arte Erfahrung, daß, sobald die Arbeit- nebmerschaft vor einer Aktion stützt, die interessierten Kreise alles versuchen, um die Kampfkraft der Gewerkschaften zn schwächen. Die deutsche Beamtenschaft ist uun, ebenfalls gewerkschaftlich mit 1'/, Millionen Mitgliedern oraanisiert, mit in die Reiben der Arbeitnehmer eingetreten. Sie leidet mit den Arbeitern und Angestellte» die gleiche Not. Eine EinhcitSsront dieser gesamten Arbeitnehmer — also Beamte, Angestellte und Arbeiter — würde nun selbstverständlich eine Macht darstellen, die alle Kreise, welche auf die Arbeits kraft dieser Massen angewiesen sind, mit Reckt fürchten müssen. Darum versuchen sie alles und es ist ihnen jedes Wtittel recht, diese Einheitsfront zu sabotieren, indem sie irreführende Meldungen, wie die vorliegenden, in die Welt setzen. Hierdurch sollen die Beamten — und um diese bandelt es sich hier speziell — in ihrem Glauben an ihre Beamtengcwerkschast erschüttert und so die Maßnahmen ihrer Gewerkschaftsleitung von vornherein gelahmt werden. Diese interessierten Kreise haben es meisterhaft ver standen, sich in gewisse Gewerkschaften einzuschmuggeln und diese — ihnen ». T. unbewußt — zu benützen» um die Sin- beitSfront zu sprengen. Eingeweihte Gewerkschaftsführer kennen diese Strömungen ganz genau. Die Beamten aber, noch jung und »en in der Gewerkschaftsbewegung, fallen nur zu leicht auf solche Nachrichten, wie sie in vorletzter Nr. des Riesaer Tageblattes stehe», hinein uud die Er regung in ihren Reihen ist groß. Zum Beweise meiner Ausführungen weise sch auf die Erklärung des Allgemeinen Deutschen GewerkfchaftSbundeS in gestriger Nr. 190 des Riesaer Tageblattes hin, nach welcher „die Vertretung des A. D. G. B. an den erwähnten Verhandlungen nicht beteiligt war und daß dieser zur Höhe der notwendigen Forderungen überhaupt noch keine end gültige Stellung genommen hat". Man vergleich« mit dieser Erklärung den Artikel „Die Einheitsfront der Ge werkschaften mit dem Beaintenbund gescheitert" in Nr. 189 des Riesaer Tageblattes und man muß ohne weitere« zu dem Schluß kommen, daß diejer Artikel die ganze Ange legenheit mindestens tendenziös entstellt. Am 15. und 16. August sand erst wieder im D. B. B. in Berlin Bundes- ausschußfttzung statt, in welcher zu der Frag« der GehaltS- forderungen weitere Stellung genommen worden ist.' Die Nachricht hierüber steht noch aus. Bezeichnend ist ferner die Notiz in Nr. 190 des Riesaet Tageblattes r „Eine Erklärung der sächsischen Eisenbahner". Zu dieser Notiz fei hiermit ausdrücklich feftgeftellt, daß dl« „Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner" sowohl in Sachsen durchaus nicht die sächsischen Eisenbahner, wie im Reich« nicht die deutschen Eisenbahner darstellt, sondern nur einen recht bescheiden kleinen Lett der Eisenbahner organisiert hat, nämlich die christliche Richtung, ang,schlossen dem „Deutschen EewerkschaftSbund". Diese Gewerkschaft hat «S am allereiligfte», Entschließungen zu fassen, weiche ander« Gewerkschaften verdächtige», denn hier heiligt nach echt jesuitischen Grundsätzen der Zweck das Mittel. Den Schluß satz dieser Entschließung weift die Beamtenschaft -an» ent schiede» zurück. Nicht der Deutsch« Beamtenbuud oder die die ihm angeschlossen« Rrichsgewerkschaft Deutscher Eisen- bahnbeamtcn und Anwärter hat übertriebene Forderungen ans agitatorischen Gründen ausgestellt, sondern di« christliche Eisenbahnergewerkschaft, beauftragt von ihrer Spitzen leitung, sprengt die Etnheitssront der Beamtenschaft und damit der gesamte» Ardettuebinekjckalt ausgaftatarUchru lU« sg. lkmils Kehr?- ' »vi r-vviiv Wettinerstratze 20. Möbl. Zimmer von Akademiker für einige Zeit ««sucht. Offerten mit. S s 7bO» an da« Tgbl. Riesa. Wir suchen sür bei uns beschäftigten jungen Kauf mann per sofort »Werl« MM. Gebrüder Starke, Junge Leute snete« ti> tis Dki km 3mm mit Kochgelegenheit in Riesa Bessere Schlafstelle möbl. Zimmer gesucht. Gest. Offerten unt. S 4 7b01 au da» Tageblatt Riesa. MIIM Wmr sür Herr» gesucht. Offerten unter « v 7504 an baö Tageblatt «ieka. Miira« Simmr tu tzöröba an oeff. Herrn pd. Dam« los-»« dermtete». 2 anst. junge Herren suche»' für sofort in Riesa oritzinZidt. 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