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Riesaer D Tageblatt ««d A«;rtger (Slbetlitt M Asstizn). Telegramm. Adresse: »HI Fernsprechstrlle .Tageblatt-, Riesa. Rr . SO. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. 27 Montag, S Fevruar LS02, Abends. SS Jahrg Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Slbend» mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition tu Mesa 1 Mark SO Pfg., durch uuserr LrStz» fmt tu« Hau» 1 Marl SS Pfg., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark SS Pfg., durch den Briefträger frei in« Hau« 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnement« »erd« «grmmmi» Anzeigen-Aunahme für dir Rümmer de« Ausgabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck «ad Besag vou Langer ck vintrrltch in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraß« SV. — Kür die Redaktion verantwortllch: Herma«» Schmißt i» Nies«. Boo dem Königlichen Landstallamte zu Moritzburg find eine Anzahl Exemplare der Broschüre »L. M Ähellttng ar» die sächsischen Pferdezüchter für da- Jahr LVVL anher gelangt. Laudwirthe und Pferdebrfitzrr bez. Pferdezüchter im hiefigen Verwaltungsbezirk« können dies« Druckschrift au hiesiger Kanzleistrlle, soweit der Vorrath reicht, unentgeltlich entnehmen. Großenhain, am 1. Februar 1902. Königliche Amtshauptmannschast. 385 L. vr. Uhlem«,«. Zr. Auf Blatt 307 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Richard Selbmann in Riesa, Zweigniederlassung der in Dresden bestehenden gleichlautenden Firma, betreffend, ist heute eingetragen worden, daß die Firma erloschen ist. Riesa, den 31. Januar 1902. Königliches Amtsgericht. Auf dem die Firma Menz, Blochmann L Co., Filiale Riesa, Zweigniederlassung der in Dresden unter der Firma Menz, Blochmann L Co. bestehenden Komm-mdttars Ü- schast, betreffenden Blatt 376 deS hiefigen Handrlsrrgtstnii ist heute eingetragen wo o », d-ß die Gesellschaft aufgelöst und die Kommanditistin auSgeschiede» ist. Riesa, am 1. Februar 1902. Königliches Amtsgericht. Sonnabend, den 8. Februar 1902, vormittags LI Uhr, kommen im Auktionslokal hier 1 Sopha, 1 Nähmaschine und 1 Kleiderschrauk gegen sofortig« Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 3. Februar 1902. Der Gerichtsvollzieher de- Kgl. Amtsgerichts. E« sollen: 1. Die Lieferung von ungefähr 1000 kx verschiedener, trockener Genüge 250 kx Weizenmehl, 7000 kx Roggenbrot, 1850 kß Semmel, 500 kx Butter, 400 hx Speisrsalz, 4800 kx Sprisekartoff.ln, 750 kg Mohrrüben, 35 Schock Eier, 2500 Port. La*r- bier je 0,45 1, 45 tri Kuhmilch, 75 kg Dvrrgemüse, 2. die Abnahme der Küchenabsälle und Strohsackfülluugr» für die Zeit vom 1. April 1902 bi» 31. März 1903 öffentlich vergeben werden. Die Bo» dingungen sind vor Abgabe vou Angeboten einzusehrn und liegen im Geschäftszimmer der unterzeichneten Verwaltung auS. Angebote mit entsprechenden Aufschriften sind bi» 6. Februar d. I. zu 1 bl- 11, zu 2 bi» 11>/, Uhr Vormittags versiegelt und portofrei anher einznseuden. Riesa, den 22. Januar 1902. Königliches Garnisonlazareth. Bei der unterzeichneten Verwaltung soll die Lieferung von ungefähr 2700 tri Mittel» brounkr-hle I. 3000 tri Nußbraunkohle I, 6500 kg Petroleum vergeben werden. Die Besinnungen find im Geschäftszimmer der unterzeichneten Verwaltung einzusehm, wo bin auch Angebote bi» 14. Februar d. I. vormittag» 10 Uhr postmäßig verschlossen und- gebührenfrei einzusenden find. » Garuifonverlvaltmrg Truppenübungsplatz Zeithain. OertlicheS und Sächsisches Riesa, 3 Februar 1902 —* Dem Hauptmann und Kompagniechef Ri ecke im 2. Pionier Bataillon Nr. 22 ist von Sr. Majestät dem König das Ritterkreuz 1. Klaffe deS AlbrechtSordenS verliehen worden. — Zu der heutigen, die Commanditgesrllschaft Menz, Bloch- manu L Co. betreffenden Verlautbarung des hiesigen königl. Amtsgericht» erfahren wir, daß in Folge Ausscheidens der Com- manditistin zwar die Gesellschaft als solche, nicht aber die Firma aufgelöst ist. — Aus Anlaß der Eröffnung der Pvstamts- zweig stelle in Gröba bei Riesa ist dem Postamt daselbst von hochgeschätzter Seite nachstehender tiefem pfundener Gruß in poetischer Form zugegangen, den wir in Voraussetzung der Genehmigung des Herrn Verfassers als Ausdruck dafür, mit welchen hoffnungsvollen und freudigen Erwartungen der Einrichtung der Postanstalt von den Ortsbewohnern entgegengesehen wird, nach stehend zum Abdruck bringen. Huldigungsgruß an die Gröbaer Post. Zum 1. Februar 1902. Heil Tir, Tu jüngstes Gröbaer Kind! Grüß' ich Tich heute treulich gesinnt. Enkelin Stephan's, tritt heute die Bahn Fröhlich in Gottes Namen an! Mancher hat sehnsüchtig Deiner geharrt. Bis heut sein Sehnen erfüllet ihm ward. Mehr noch werden in künftiger Zeit Harren, was Du wohl für sie hast bereit. Grüße sie freundlich, die liebende Braut, Tie Dir verlangend entgegenschaut, Ob Dir kein rosenrvth Brieflcin zur Hand, Tas „Er" in Treue von ferne gesandt. Tritt in der Mutter still Kämmerlein Oft Tu mit fröhlichem Angesicht ein. Siehe, ihr Augenpaar schimmert so trüb, Weil ihr so lange die Tochter nicht schrieb. Melden auch darfst Du vor freudigen Ohren: „Hurrah! ein kräftiges Söhnlein geboren!" Aber nicht fehle, nach Stunden so bang, In der Depesche ein „Gott sei Tank!" Säumige Schuldner, die mögest Tu mahnen Fürder zu wandeln auf besseren Bahnen, Tenn schon das heilige tyvtteöwort spricht: „Gottloser borgt und bezahlet doch nicht." Laß uns bald lesen in flüchtigen Lettern, Was da geschrieben in Tagesblättern, Wie es da unten in Afrika steht, > Wie es bei Hof und in China wohl steht. Ferne laß bleiben, so bitten Tich wir, Lang uns ein schwarzumrändert Papier; Kommt es dann dennoch, mit leisem Tritt, Bring' dann ein Tröpflein des Trostes Du mit. Aber zur seligen Weihnachtszeit Halte Packete und Päckchen bereit; Ob auch Tein Bote darunter wohl keucht: Macht doch die Liebe das Schwerste noch leicht. Trum sei gegrüßet am heutigen Tag; Sonne, wie heut, stets Tir scheinen mag! Weht es auch winterlich allerwärts, Schlägt Dir doch fröhlich ein warmes Herz! — Am Donnerstag, den 6. Februar, findet in den Morgenstunden wieder eine internationale wissenschaftliche Ballon fahrt statt. Es steigen b mannte und unbemannte BallonS auf in: TroppkS, Paris, Straßburg, München, Wien, Krakau, Berlin, Petersburg. Moskau, Blue Hill Observatory bei Boston, U. S. A. Der Finder eines jeden unbemannten BallonS erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigrgebenen Instruktion gemäß den Ballon und die Instrumente sorgfältig birgt und an die angegebene Adresse sofort telegraphisch Nachricht sendet. Auf eine vorsichtige Behandlung der BallonS und Instrumente wird besonders ousmerkiam gemacht. Um Jrrthümcr zu vermeiden, wird darauf hingewiesen, daß für Hilfeleistungen beim Landen eines Ballons besondere Vergütungen bezahlt werden, deren Höhe jed-sma »vn dvm B lwmüwer bstg'stellt wird. — Die sogenunnle .geichtosirne Zeit" beginnt am Montag nach dem Sonntag Lälare, in diesem Jahre also mit dem 10. März. Bon diesem Tage an bis zu und mit dem ersten Ostrrsetertage ist sowohl die Abhaltung öffentlicher Tanz belustigungen, sowie die Veranstaltung von Privatbällen, auch wenn diese in Privathiiusern oder in Localen geschloffener Ge sellschaften abgrhalten werden, verboten. Gestattet ist jedoch dir Abhaltung von Loncertmusiken «nd anderer, namentlich mit Musikbegleitung verbundener geräuschvoller Vergnügungen an öffentlichen Orten, inSbesonderS auch Theatervorstellungen, jedoch mit Ausnahme der Zeit vom Gründonnerstag, einschließlich drffelben, bis mit Sonnabend vor Ostern. Zu den thcatraltschen Vorstellungen, die am Vorabend deS Bußtage», sowie in der ersten Hälfte der Charwoche ausgesührt werden, dürfen jedoch nur angemessene ernste Stücke gewählt werden, vor Allem soll die Aufführung von Poffen nnd ungeeigneten Lustspiele» unter bleiben. Auch am Bußtag und dessen Vorabend sind Tanz- be ustigungen an öffentlichen Orten, sowie Privatbälle, auch wenn diese in Localen geschloffener Gesellschaften abgrhalten werde», sowie da- Abhalten von Loncertmusiken und anderer geräusch voller Vergnügungen an öffentlichen Orten verboten. Auch theatralische Vorstellungen dürfen am Bußtag nicht statifinden, doch ist dir Aufführung ernster Musikstücke am Bußtag-Borabeud gestattet. Sonstige Schaustellungen, öffentliche Aus» und Um züge, Bogel- und Scheibenschießen, sind am Bußtage und Ehar» freitage nicht gestattet. Ferner ist nach 8 8 de» Gesetze» vom 10. September 1870, die Soun-, Fest- und BußtagSseier be treffend, die Abhaltung öffentlicher Versammlungen aller Ari^ auch der Versammlungen der Gemeindevertreter, sowie der Innungen und anderer Genossenschaften am Bußtag, am Ehar« freitage und am ersten Osterfeiertage gänzlich verboten. Auch aus Kronkenkaffenverjammlungen, aus die Versammlungen ge«( selliger Bereinigungen und auf religiöse Versammlungen, sobald letztere einen öffentlichen Charakter annehmen, finden diese Bo» stimmungrn Anwendung, Trauungen dürfen am Bußtag, sowie in der Zeit vom Montag in der Charwoche au bi» mit de» ersten Feiertage nach den Bestimmungen der Trauordnuug vom 23. Juni 1881 nicht stattfinden. — Gegen die Zigeuurrplag« richtet sich ein Erlaß, des preußischen Ministers deS Innern, Frhrn. v. Hammersteiu, welchem wir das Folgende entnehmen: »Die Anträge vou Zigeunern auf Erthetlung eines Wander-Gewerbrscheine» Pud im letzten Jahre häufiger abgelehnt worden al« im Vorjahre, sodaß in einer Reihe von Regierungsbezirken»-!« Zigeuuerplage überhaupt abgenommen hat. Um diese günstige Entwicklung weiter zu fördern und die noch verschiedentlich laut werdende» Klagen zu mindern, hält der Minister «S für dringend erfor derlich, daß auch in Zukunft die Handhaben, welche das Geseß zur Bekämpfung deS ZigeunerunwesrnS bietet, insbesondere die 88 57 ff. der Gewerbeordnung, soweit wie möglich angewandt: und die sonstigen Vorschriften streng beobachtet werden. Hierzu ist «S nöthig, daß die Behörde» sich gegenseitig in allen Fälle« Mittheilung machen, in denen Zigeunern der Wandergewerbe- »chein versagt oder entzogen wird oder in denen Umstände be kannt werden, welche die Versagung eines bereits erthellte» Scheine» gerechtfertigt hoben würden. Endlich müsse darauf geachtet werden, daß Pässe, welche die Zigeuner vielfach «r Stelle der Gewerbescheine führte», die Inhaber nicht vor de« Verdachte des Landstreichens zu schützen geeignet seien. Die Paß- AuSfertigungSbrhörden weist der Minister an, bet der Aus fertigung von Reisepapierea für Zigeuner di« Staatsangehörig keit mit äußerster Strenge zu prüfen und vou der Regel, daß dir Pässe nur aus ein Jahr auszustellen find, bei Zigeunern t» keinem Fall« abzuweichen.- — Auch in Sachsen macht sich die Zlgeunerplage zeitweilig noch fühlbar, es wäre erwünscht wenn dieselbe auch hier nach Möglichkeit weiter beschränkt würde. - Im Herbst 1902 wird ein« größer« Anzahl trotz«, dienstfähiger Dreijährig-Freiwilliger für die Besatzung von Klaut» schon zur Einstellung gelangen. Ausreise Frühjahr 1903. — Heimreise Frühjahr 1905. Bauhandwerkrr (Maurer, Zimmer leute, Dachdecker, Tischler, Glaser, Töpfer, Maler, Klempner u. s. w.) und ander« Handwerker (Schuhmacher, Schneider »- s. w.) werden bei der Einstellung bevorzugt Die dienstpflich tigen Mannschaften erhalten in Kiautschou neben der Löhnung und Verpflegung eine ThruerungSzulage von 0,50 Mk. tätlich, die Kapitulant« eine Ortszulage von 1,50 ML täglich. Mili- tärdienstpflichtige Bewerber, von kräftigem und mindesten» 1,67 Meter großem Körperbau, welche vor dem 1. Oktober 1883 geboren find, haben ihr Einstellungsgesuch mit einem auf druck' jährigen Dienst lautenden Meldeschein entweder: dem 2. S«e bataillou in Wilhelmshaven: zum Dirnsteintritt für da» 3. See»