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Turnen nicht zu vergessen i kkircherurachrichter» für Zeithai« mrd Rödern». Dom. 9. p. Trin. (den 7. Lug.) Zeithain: Früh kirche 8 Uhr. — Röder au: Epätkirche */,11 Uhr. Kirchermachrichten für Glanbitz ««d Zschaiteu. Dow. 9. p. Trin. Glaubitz: Spätkirchr. — Zschaiten: Frühktrche. M«M»«-ichte. Chemnitz, S. August. Pro SO Kilo Weizen, fremd« Sorte«, Mk. 9,90 bi« 10,«0, fächs. Mk. 9,75 bi« 10,25. Rogge«. nirdeNLnd. silchs. M. bi« htestg« M. «,80 bi« neuer M. 7,IS bi« 7,35, ftemder M. 7,20 bi« 7M »rau, „ ' . , «erste, sächsisch« Mk. bi« Futtrrgrrp« Mk. S,LV bi« S,S0, Haier, sächs. Mk. 7,8S bi» 8,SS, verregnet M 7,25 bi» 7.S0, preußisch. M. 7,85 bi« 8,35, fremder M. 7,3S bi« 7,OS. Kocherbsen M. 8,k0 bi« 10, -, Mahl- und Futiererbsen M. S,! 0 bi« 7,25. Heu M. 3,50 bi« 4,-. Stroh M. 2,80 bi« 3,20. Kartoffeln M. bi« 3,15. Butter p« 1 Kilo Mk. 2,20 bi« 2,70. — ^Für mich hat i>m«r »r «i> etzPgee P^s«rff>7A, such d« G steuert», bestanden: nnllln pndtto«." (1881.) — ,Dcettt»är bi» ich in »ebn« Lebe» noch nie gewesen; alle System», durch »ekche die Parteien sich getrennt nnd ge bunden fühlen, komm > für «ich in zweiter Linie; in erster Linie kommt die Ratio«, ihr« Stell»« «ch Aut««, irre SelbstLndigkit, »nsere Organisation in der Wcile, daß wir al» große Ration in der Welt sret ath««n können." (1881.) — „So lange ich leb wird e« einen Royalisten nnd «ine« sicheren Diener de« Rais«» geben." (1881) — „Der Staat, de« setue Ehr« nnd Unabhängigkeit lieb ist, muß sich brwußt sein, daß sei» Friede und seine Sicherheit aus seine« Degen beruht." (1889.) — . Uebrrlafsen Sie «nsere« Kinder« auch «och eine Lufgabe; sie könnte« sich sonst langweilen t« der Welt, w««a gar nicht« «ehr für sie zu thun ist." (1877.) — „Unsere deutsch« Zukunft ist wesentlich auf unserer Ver fassung nnd aus de« parlamentarischen Leben bafirt." (1894) — „Ich lern« vo« Leben, ich lern« so lange ich leb«, ich lern« noch heute/ (1885.) — „v«r liebe Sott hat es weis« eingerichtet, deu Deutschen die vorlieb« für Meinung-oer- schiedenhetten zu verleihen, denn sonst würden bei Einigkeit tu allen Dingen solche Kerle, wie die deutsche Nation, die ganze W-lt au« den Angeln heben!" (1881.) Stoffe, vet wachsende« Mensche« ist se««r stärker al« dichr, da die luumterbroch«« vor sich gehe«-« Rendtldung i« de« vrga««» ei««« Urberschuß a» körperbilde«d«n Stoffe» er fordern. vetm Erwachsene» «Üffe« sich beide da« Gleichge wicht halten, den« di« Renbildnng hat ankgehört; e« ist nur dafür zu sorge«, daß da« verbrmUhte ersetzt wiro. Folglich «nß der Erwachs« u« entweder weviger aufneh«,«, oder mehr abnutzr« und a»«scheid«o, al« der Wachsend«. Di« Aufnahme so zu regel», daß fte genau de« vrdürsniß entspricht, ist «uter unsere« grwöhnlichen Leben«verhLltnifsen unmöglich und wird thatsächlich auch nur in seltenen Fälle» so weit ge schehe»; die Nahrung«aufnahme ist vielfach eine zu reifliche — von Huugerkünstlern sei hier natürlich nicht geredet! — also «nß für stärkeren verbrauch gesorgt werden. Geschieht die« nicht, so wird in de« Körper stet« ein Ueberschvß an verwendbaren, aber nicht verwendeten Stoffe vorhanden frtu, die fich au ungeeigneter Stelle tu ungeeigneter Form ab setze». Für die Erhöhung der Abnutzung ist Bewegung ! gerste, fremde Ml. —b» nöthig, und wo die Vervf«arbeit diese nicht in genügendem s Maß« bietet, muß fie neben derselben gesucht werden. Die Verarbeitung der ausgenommen»» Nahrungsstoffe zu Körper elementen sowohl wie die Umwandlung der letzteren in solche Stoffe, welche von den dazu bestimmten Organen au«ge- schieden werden können, erfordern gewiss« chemische Zersetzungen und Verbindungen, vo« denen die Letzteren mit d»m Namen Verbrennung i« Allgemeinen richtig bezeichnet find. Düse gehen im ruhenden Körper nicht mit der nöthigen Lebhaftigkeit ' vor fich; die al« verbraucht abgestoßrnen Stoff: — denn s ganz hört der Stoffwechsel nie auf — werden nur zum Theil > verbrannt; di« halb- oder unverbrannten können in diesem ' Zustande nicht gelöst und von den betreffenden Organen (Nieren, Haut) nicht au«geschirden werden; fie schlagen fich nieder, setzen sich irgendwo ab und verursachen Krankheiten, f Turnet auch «och i« reifere« Atter! Die Anficht, der reifere Manu könne der 8eibe«übungen eher entbehren al« der Jüngling und da« Kind, ist ein« ganz oerkthrte. Der Mann bedarf der körperlichen Uebungen nicht nur ebenso sehr wie da« Kind und der Jüngling, sondern noch mehr. Die Leibesübungen befördern i« hohen Grade den Stoffwechsel, welcher für den Aufbau, bezw. die Er haltung oe« Körper« nothwendig ist. E« find dabet zwei Vorgänge zu verzeichnen: ersten« die Umwandlung der auf genommenen Nahrungsstoffe in körperbildende Stoffe und Ansitzen derselben als Organtbcile an geeigneten Stellen, wohl die Folge» ungenügender Aneignung -er Rahrn»g«ftoffe (nngrnü^nder Assimilation); unvollständiger Ausscheidung. A» den erst Fettleibigkeit, zu letztere» Sicht, Niere»!,« steine u«d gewisse Forme» der guckerkraktihti j Mittel, diese» wirksam und auf die Da«, , »»«reichende körperliche Hebung. Welch«« Maß - ' ausreichend zu bezeichne» ist, läßt fich i» Allgemeinen nicht seftstelleu, sondern kann nur t« einzelne» Kalle ««schiede» «erde»; doch ist wohl auzuneh««», daß ei» Urb«r«aß nicht eiutreten wird, möchte man überhaupt nur dar« denke», da« Hausverkauf. Mein in Neu-Gröba unmittelbar am Bahnhof gelegenes Hau- Nr. 1V7 » (früher Doppelhaus) ist noch preiswerth zu verkaufen. * Der Besitzer: M. OS. Helm. Hausverkauf. Das auk der Elbftratze 10 gelegene, früher Herrn Bruno Gchnei- Moutag, den 8. August stelle ich einen Transport von 25 Stück bester Wilstermarsch- Kühe und Kalben, hochtragend und mit Kälbern bei mir zum Verkauf. .m ?sul fficßtsk. Hausverkauf. Mein Haus in der Wilhelmstraße soll wegen anderem Unternehmen sofort billig ver kauft werden. Kaufpreis 33500 Mark. An zahlung nach Uebereinkunft. Näheres durch * C. Münch in kltttitr bei Stauchitz. der gehörige Hausgruudftück soll freihändig verkauft werden. Etwaige Reflektanten bitte, sich an den Besitzer zu wendm. * M. OS. Helm. Kauptstraßr 4! ist 1 kleine Wohnung zu vermiethen, 1. Oktober zu beziehen. 8ck>öne herrfchaftkiek« Wohnung, 1. Etage mit Balkon, behend aus 7 Zimmern mit prächtiger Dampf-Ba-einrichtung und Zubehör ist per 1. Oct zu vermi'then 0. 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Off, unter 8.12 in d. Exp. d Bl erb! Straßen- u. Wafferleitungsanlagen sind be reits fertig gestellt. Näheres beim Besitzer » LI. Os. Üvlm, Baumeister in Kies». „Mein bester Bicomte! Ich hab' den Menschen in den Wagen springen sehen, ich kam gerade von Partard her- über, so sieht nur einer ans, der den Strick an der Kehle fühlt.» 31 „Aeh! Es sind doch häßliche, abscheuliche Dinge, die man hier erlebt." „Hu! Der Herr Vicomte bekommt wieder einmal seine moralischen Anwandlungen?" „Sagen Sie, den Katzenjammer! Ich beginne alt zu werden, und das Leben in diesem Neste ..." „Aha, da haben wir ja den alten Ton! Da lassen Sie morgen Ihre Koffer packen und legen sich für den ganzen Tag zu Bett, um erst am Abend wieder zur Einsicht zu kommen, daß es sich doch nicht verlohnt, sich anders wo hin zu schleppen." Der Bicomte brummte etwas in den gefärbten Bart, zog die Uhr und unterdrückte hinter zwei Fingern ein ver- drießliches Gähnen. „Gute Nacht!" sagte er im langsamen Hinansgeheu. „Grüßen Sie mir die andern, ich krieche in die Federn!" „Nnd morgen natürlich nicht beim Frühstück im Cafe Paris?" „Sie Spötter! Aber Sie könnten recht haben. Ich spüre schon was von einer kleinen Magenverstimmung." „Ja, er wird alt, der Vicomte!" sagte der Zurück bleibende achselzuckend und sah sich nach seinen Freunden nm. Im selben Augenblicke entstand in der anderen Saal ecke eine neue, noch sensationellere Bewegung: die Par- lagky war soeben ohnmächtig geworden. * * * Feldeck hatte wieder einmal bis zum Morgen keinen Schlaf finden können und erschien daher etwas später als gewöhnlich, um seine Frau in das Frühstückszimmer im Erdgeschoß de» „Hotel zum Pelikan" hinubznsühren. Sonst »achtete er stet» eine Viertelstunde Vorsprung zn erlangen, die Zeitungen im Lesezimmer zu überfliegen, das heißt, die neuesten Fremdenlisten der Hotels nach dem Namen Julius Kerpzow zu durchsuchen. Der Kellner glaubte dein Gäste eine besondere Auf merksamkeit zu erweisen, indem er mit der Frühstücksplatte zugleich die Morgennummer des Fremdenjournals brachte, daS der Herr ja so regelmäßig studierte. Feldeck griff so fort nach dein Blatte. Er konnte sich wohl zutrauen, es Franziska nicht merken zu lassen, wenn er diesmal auf den gesuchten Namen stoßen sollte. Zwei Minuten später sank er aber doch kreidebleich in den Stuhl zurück. Der Name Julius Kerpzow war auch heute noch nicht in der Liste zu finden gewesen, dafür je doch ein anderer, den er nicht erwartet hatte, und der ihn jetzt wie ein Douncrschlag berührte. Da stand es: „Hotel zur Krone" und gleich darunter: „Adolar von Sinowka, Fabrikbesitzer aus Krakau." Darauf war er nicht gefaßt gewesen... „Was hast Du?" fragte Franziska. „Was erschreckt Dich so?" Er bezwang sich. „Nichts, e« ist nur . .." „Ein trauriges Ereignis etwa?" Er wollte ihr die Zeitung, auf die sie deutete, schon hinreichen, aber noch im letzten Moment schauderte er wie der davor zurück. „Ach, von keiner Bedeutung!" murmelte er und faltete das Blatt wie in der Zerstreuung zusam men, um eS in der Rocktasche verschwinden zu lassen „Es ist nur .. eine Krisis auf dem Weltmarkt nämlich .. und ich fürchte geschäftliche Verluste!" Sie wagte nicht, weiter in ihn zu dringen, aber ihr Auge hastete verstohlen auf seinem Gesichte, während er in fliegender Eile das Frühstück einnahm „Dn wolltest zur Bormittagspromenade Toilette ma chen ?" sagte er dann, sich erhebend. „Du kannst das am besten gleich thnn, während ich einen Brief an meinen Stellvertreter in der Krakauer Fabrik schreiben will, ich muß ihm Jnstrnktion erteilen, in eben der fatalen Ange legenheit, von der ich da gerade erfuhr, es duldet keiuen Aufschub. Entschuldige mich also, bitte, indessen." Damit begab er sich mit ihr wieder nach dem Zim mer hinauf, verabschiedete sich von ihr vordem seinen und wartete, bis sie sich zurückgezogen hatte, um daun sofort Kehrt zu mache» und die Treppe wieder hinabzusteigen. Wenn er nur hinanskam, ohne aufgehalteu zu werden . .' Vor der Portiersloge im „Hotel zur Krone", wo er nach den Zimmern des Herrn von Sinowka fragen mußte, standen einige Personen im lebhaftesten Gespräche. Der Portier und ein Kellner erstatteten mehreren Herren einen mit neugierigem Interesse aufgeuommeuen Bericht. Fel deck mußte unwillkürlich so viel vernehmen, daß die Hel- den dieser Skandalgeschichte» wieder der Brasilianer nnd die schöne Polin seien. „Durchgebrannt, das ist nicht übel!" „Die Kasinovcrwaltung half ihm selber noch davon, eS ist ja Usus, daß sie einem völlig ausgebeutelten Spie ler heimlich die Mittel zur schleunigen Abreise zustecken läßt" „Was denken Sie, meine Herren! Sonst gäbe es fast jeden Tag einen Selbstmord hier, und das schädigt doch das Geschäft, die Zeitungen sind ja iu solchen Fällen im mer mit Eiitrüstnngsartikel» bei der Hand." „lind nun sitzt seineBraut auf dem Trockenen?" „Na und ob! Der Besitzer des Hotels kündigte ihr, als sie heute morgen dahergestürzt kam, natürlich sofort an, daß er sich für die unbeglichene Wocheurechnung an ihren Effekten schadlos halten müsse." „Glücklicherweise hat sie ja ihren wundervollen Schmuck!" „Die Brillanten, meinen Sie? Hahaha! DaS ist ja eben das gelungenste an der Geschichte. Vor einer Stunde ließ sie den Juwelier holen, das Zeug zu schätzen und wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, als sie erfuhr, die Steine sejen .. Straß; zwar eine wunderbare Nachahmung, aber natürlich . . hui! Nicht einmal ein Frühstück wert." „Teufel! Das ist bös für sie." (Fortsetzung folgt.) 82,19