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giek>t, ebenso verfährt er mit den beiden Holzstäbchen, mit denen man ißt. Ferner rüttelt er jeden Stuhl, um den Gast zu überzeugen, daß er sich unbedenklich auf denselben niederlassen könne, und fährt mit der Hand über den Sitz, sich den Anschein gebend, als ob er den Staub fortwische. Wenn die« geschehen, lassen sich die Gäste an dem großen, roth lackirten Tische nieder. Line Reihe von Dienern tritt ei», von denen jeder eine kleine runde Porzellanschüssel trägt. Solche Schüsseln werden zu Dutzenden auf die Milte des Tische« gestellt und immer von andern abgelöst. Bor den Gast werden kleinere Sch sseln mit Gewürzen, Saucen und Soja gestellt. Wenn sich der Gast nicht nimmt, legt ihm der Wirth seine Delikatessen vor. Hier gab e« Fischschuppen, Knorpel und Flossen in verschiedenen Formen ans den chine sischen Flüssen und Meeren, Schwämme, Hnnmelfett in langen gesalzenen Streifen, Salamander, Schinken in der verschiedenartigsten Zubereitung, ferner eine Anzahl eigen- thümlicher Gerichte, die sowohl nach Aussehen wie nach Ge ruch für den Europäer durchaus keine Anziehungskraft be sitzen. Zum Schluß kam der Glanzpunkt, Schweinekonsekt, das die europäischen Gäste mit Hilfe von Th?e oder chine sischem Branntwein, der sehr stark und heiß vorgesetzt wird, hinabbesörderten. Die bei diesem Mittagessen anfgetragenen Gerichte stammten zum größten Theil aus dein eigentlichen China und waren daher in Kaschgar, dem fernen Westen, Seltenheiten. Die Europäer thaten der chinesischen Küche, wie Hedin erzählt, jedoch keine große Ehre an. Nur ein Gast, der russische Missionar Jgnatiew, aß nichr nur gewis senhaft von allen 46 Gerichten, sondern trank auch 17 Glas Branntwein, und trotzdem stand er »ach Beendigung der Tafel, die drei Stunden dauerte, ebenso nüchtern auf, wie er begonnen hatte. Während der Mahlzeit spielte ein faktisches Orchester, bestehend aus Trommeln, Flöten und Sängern, und zu der eintönige» Musik tanzten zwei Knaben. Ls ge hört zur Etikette, sofort nach Beendigung des letzten Gerichts sich zu verabschiede», was mancher mit der chinesische» Küche weniger vertraute Europäer mit größtem B rgnüge» thut. Zur (NefundheitSpflege. Der Parifei; „Figaro" hatte vor Kurzem eine Mit- thcilung über die Untersuchungen gebracht, welche Professor Strauß an der Charitce von Paris über das Vorkommen von Tuberkelbazillen in dem Nasenschleim solcher Studenten und Krankenpflegerinnen angestellt hat, die tuber kulöse Kranke pflegten. Es war daran eine Bemerkung ge knüpft über die große Gefahr, in der die Angehörigen und Pflegerinnen dieser Kranken sich befänden. Eine solche Mit theilung konnte unter den betheili sten Personen große Sorge Hervorrufen, und au« diesem Grunde richtet Professor Moritz Schmidt an da« „Frankfurter Journal" eine Zuschrift, in der e« u. A. heißt: „Es ist wahrlich nachgerade Zeit, die schon ins Ungemessene gesteigerte Bazillenfurcht etwa« auf das richtige Maß einzudämmen und den Angehörigen und Pflegern tuberkulöser Kranken zu zeigen, daß sie sich mit leichter Mühe vor der Infektion schützen können. Ich hege gar keinen Zweifel an der Richigkeit der Beobachtungen de« so wohl bekannten Forschers in Paris und möchte mich nur gegen die darauf gegründete Schlußfolgerung wenden." Nach dem Professor Schmidt auf Grund der Erfahrungen, die das ausschließlich für Schwindsüchtige bestimmte Bromptonhospital in England durch 80 Jahren gesammelt, nachgewiesen hat, daß die Gefährdung von Pflegern bei tuberkulösen Kranken „gering oder sozusagen nicht vorhanden" sei, fährt er fort: „Ganz ähnliche Erfahrungen hat man in den letzten 19 Jahren in der Anstalt Falkenstein gemacht, wo allerdings, besonders seit der Entdeckung der Bazillen, wie dies in den besseren Anstalten Deutschlands der Fall ist, der richtigen Entfernung des Auswurfs eine ganz besondere Beachtung geschenkt wird. Es sind in Falkenstein bei einem Hauspersonal von durchschnittlich etwa 70 Köpfen nur zwe:, ein Haus- Mädchen und ein Küchenmädchen ernstlich erkrankt. Tas Erste zeigte schon sehr bald » ach seiner Anstellung mäßige Er- scheinungen der Krankheit in der Lunge, dis letztere stammte aus einer Familie, in der schon mehrere Glieder an Schwind sucht gelitten hatten, war sehr schwächlich und kam mit den Kranken gar nicht in Berührung. In Falkenstein werden etwa 25 von hundert Kranken dauernd geheilt und weitere 50 erheblich gebessert, was wohl kaum der Fall sein könnte, wenn sie immer wieder von Neuem angesteckt würden. Es giebt ein fast sicheres Schutzmittel gegen die Ansteckungsge- fahr durch Tuberkelbazillen, das ist die feuchte Beseitigung des Auswurfs. Durch zahlreiche Versuche hat man gefunden, daß nur der trockene Auswurf gefährlich werden kann, sei cs, daß er auf dem Fußboden dem dort immer vorhandenen Staube bcigemischt oder in Taschentüchern dem Munde oder der Nase zugeführt wird. Die Menschen, die husten (alle, denn es kann doch Niemand im Beginn eine» Hustens wisse»,! ob er schon an Tuberkulose leidet), sollten den AuSwurs immer in eine feuchte Masse entleeren, nie in Taschentücher spucken. Jedem, auch de« ärmsten Kranken steht eine alte Tasse zur Verfügung, in die er seinen Auswurf entleere» kann. Diese muß halb mit Wasser gefüllt sein, alle Abend und Morgen in den Abort entleert und mindesten« einmal täglich mit kochendem Wasser ausgespült werden. Besser gestellte Kranke können sich das sehr handliche Dettweilersche Taschenspuckfläschchen anschafsen, da« mittels durchströmenden Wassers, sei es aus der Leitung, sei es aus dem Brunnen gereinigt wird. Strengstens sollte das Ausspucken auf den Fußboden in allen öffentlichen Orten, ja selbst auf der Straße verboten sein, besonders aber in geschlossenen Räumen, Pferde bahnen, Wirthschaftszimmern u. l. w. Es ist darin auch bei uns noch viel zu bessern, wenn man auch in Deutschland und England darin schon weiter ist, als in anderen Ländern. Nach dem Gesagten sollen sich die Angehörigen und Pfleger von tuberkulösen Kranken nicht ängstlich von der Liebespflicht der Pflege zurückziehen, wo.)l aber sollen sie die von der Wissenschaft anerkannten, so einfachen Vorsichtsmaßregel» anwenden." Hamburger Futtermittelmarkt. Originalbericht von G. L O. LüderS. Hamburg, 15. August 1894. Mk. o 3 cn Reissuttermehl Getrocknete Getreideschlenche Getrocknete Biertreber Erdnußkuchen und Erdnußmehl Baumwollsaatkuchen und Baumwollsaatmehl Coevsmißkuchen und Eoeosnußmehl Palmternkuchen Rapskuchen Mais, Am erik. mixed verzollt Weizenkleie Roggenkleie Z -s In de» letzten acht Tagen hat sich die Stimmung am Futter- mittelmariie wesentlich befestigt. Amerika kabelte hohe Mais-Preise, England erhöhte seine Forderungen siir Reissuttermehl und vom Jn- lande verlauteten mehrfach Klagen über geringe Roggen- und Kar- tosfel-Erträge. Amerik. mixed. Mais knapp; Roggenkleie matt. " ' " —' 2.25 bis 5.25. 5.15 4.20 5.75 5.65 6.20 5.15 5.20 5.80 3.60 3.35 6.-. 4.75. 7.50. 7.40. 7.25. 5.50. 6.25. 6.15. 4.25. 4.-. Tuck» »ad Bnxkinftoffe ü !ilk. 1.7l» I'tt?. i»o>> AUstm', VheviotS and Melton« ü Alk. I.Kl» I'tx. Altlvr nadelfertig ca. 140 om breit, versende» direct franco O«ttin-;vr L <'<>., lkVnnktni't n. Al., b'nln ili-DOsnck. " Modernste Mnfter bereitwilligst franco. HL- liiinnilivlileil osscrirt billigst sb 8vkist ltiekm. t . l'rnl. Ilerinx. Die gegen Fr. Marie Brendlcr in jlansih ausgesprochene Beleidigung nehme ich hiermit zurück. ^tnna lnkn. Ein Logis, bestehend aus Stabe, Ä Kammern, Küche mit Zubehör, ist Per sofort oder 1. Oktober c. zu vermiethen linnptsll'. 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