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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192604222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260422
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-22
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1926
- Autor
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Va-m» stt tze ßtitstchMiocht i, M vom IS. bi« E». «PrU ross. Arett«,, de« SL. Atzrtl «brnds Im UL. Toethestraß« L 02 und tm Zen ttal- theater Gröba läuft in den Abendvor- stellungen der hygientsch-humortsttsche Film „Matchen, die Unschuld vom Lande" (Die Gesundheitspflege de« täglichen Lebens). chends 8 Uhr Filmvortrag „Hygiene der Ehe" de« Arbeiter-Samariter-Bundes in der Turn halle, Volksschule Gröba. abends In den Lunalichtspielen Werbefilm mit ärztlichem Vortrag. vertliches nnn SiiWsches. Riesa. den 22. Avril 1926. —* Wettervorhersaa« ltir 23. April. (Mit- aeteilt von der Eächl. LandeSwettrrwarte »u Dresden.) vorwiegend wölkige« Wetter. Anfangs örtlich noch etwa« Regen. Temperaturen im Flachland gemäßigt, Gebirge feste kübl, ErzgebirgSkamm zeitweilig Frost. Schwache bi« mäßige, höhere Lagen etwas lebhaftere Winde au« westlichen Mich» tungen. — Witternngscharakter der nächsten Tage: Anfang« noch etwas unbeständig, später wechselnd bewölkt. Tempe raturen im Flachland gemäßigt. —* Daten flir Len 23. Avril. Sonnenaufgang t,5O Uhr. Sonnenuntergang 7,08 Uür. Mondausgang 1.58 Ubr N. Mondnntergang 3,40 Ubr V. — ISIS: William Shakespeare in Stratford on Avon gelt. (geb. 1504). 1828: König Albert v. Sachsen in Dresden geb. laelt. 19O2>. 1855: Der Schriftsteller Ernst Frhr. v. Wolzoarn in VreSlau geb. 1024: Der Politiker Karl öelsferlck gen. (geb. 1872). Bolizeibericht. (Wer weih etwas?) Am 2«. März und am 12. April 1026 ist in den Häusern der Kolonie und vermutlich in dem Stadtteil Weida «in Unbekannter, der etwa 35 Jahre alt, 1,70 Meter groß, schlank, verschn. Schnurrbart, mit Mkibe, Jackett und Halb schuhen bekleidet gewesen sein soll, mit Filzpantoffeln hausieren gegangen. Im erste» Falle soll er zwei Bändel Pantoffeln bei sich geführt baden, Li» an einem Strick befestigt gewesen sind. Am 12. April 1926 soll er auch noch Wäsche in einem Rucksack gehabt haben. — In der Nacht zum 5. Avril 1926 ist ein über der EingangStür der Gastwirtschaft „Zum Dampfbad", Ecke Mosenplad und Leflingstrahe, angebracht gewesenes 50 Zentimeter hohe« Blrchwapprn mit den Farben Grün-gold-rot entfernt und in die am Rasenplatz befindliche Bedürfnisanstalt geworfen worden. — Diejenigen Personen, die den Name» und Wohnort des Händlers wissen, sowie über den verübten Unfug sachdienliche Angabe» mache» können, werden gebeten, sich bei dem Kriminalposte» zu melden. —* Der Ortsausschuß für Leibe« übungen wird Le» kommenden Sonntag als Abschluß der ReichSgcsundhritS wache zu einer großzügigen Werbe veranstaltung benützen. Um 2 Uhr wird sichet« Kestzug, an dem außer den Leibesübungen treibenden Perrine« noch die Freiwillige Sanitätskolonne und das RettungSkorpS teilnehme», durch die Hauptstraße und Wrttinerftraße nach dem Städtische» Sportplatz bewegen. Hier angekommen erfolgt die Aufstellung zu den allgemeinen Frei- Übungen der Turn- und Sportvereine, die erstmalig mit dieser Veranstaltung in größerem Rahmen zu gemeinsamer Arbeit in die Oeffentlichkeit treten. Im Anschluß an die Hebungen gedenken di« Vereine noch mit Sondervorführnngen das Bild zu erweitern. Einig« Lausttbungen, nicht Wett kämpfe, (4 mal 100 Meter-Staffeln, IO malRunde-Staffel, Langlanf 0 oder 8 Runden nsw.) leiten über zuSpt«l« n der verschiedenste» Art. Tie Vereine erwarten von ihre» Mitgliedern, daß sie sich nickt nur selbst an den Veranstaltungen beteiligen, sondern d<H sie auch in ihren Bekanntenkreisen unaufhörlich für di« Sache werben, damit im Rahmen der Reichsgrsnndheitswoche möglichst viele unserer Einwohner aus den gesundheitlichen Wert der LribeSÜbnngen aufmerk sam gemacht werden- Zur näheren Orientierung seien die Mitglieder darum aus die verschiedenen Bekanntmachungen unserer Perrine durch Aushang und unter Pereinsnachrichten besonder« aufmerksam gemacht. —' Ein ganz seltenes literarisches Ereig nis. Eine eigentümliche Eigenschaft de» Menschenherzens lft e«, das besonder» zu schätzen, was recht selten ist. Wenn dies dann »och überdies sehr schön ist, so kann die Wert schätzung sich bis ins Ungemessene steigern, wie bet drn großen, seltenen Edtlfteinen. So wird am Freitag ein ganz irltenes literarische» Ereignis für Riesa «intreten. r» wirb abend» 8 llvc bei Döpfner ein Drama des größten spanisch«» Lichter« Lalderon in deutscher Sprache gegeben. ES ist von dem brkannttn und bedeutenden österreichischen Dichter Krallt etgenS sür unsere deutsche Bühn« bearbeitet. Auch ist wohl nie sonst im Drama etwa« ähnliche« zum Gegen stand de« Stückes gewählt worden wie hier, „Die Geheim« «tffe der hl. Messe". Das Stück wird kaum jemals wieder i» Riesa gegeben werden. Benütze darum jeder Freund dec Weltliteratur und dec Wissenschaft diese äußerst selten« Gelegenheit. —* Rückerstattung von Lohnsteuern! — Die Frist läuft ab! Durch das Gesetz über die Berein- fachung der Lohnsteuer ist der Termin für die Rückerstattung zuviel gezahlter Lohnsteuern bis Ende April verlängert worden. In Betracht kommen Rückerstattungen infolge zeitweiliger Verdienstlosigkett, durch Stellenlosigkeit, durch Krankheit, durch Streik oder durch Aus sperrungen »sw., sowie infolge Vorliegens besonderer wirt schaftlicher Verhältnisse, sei cS, daß der Steuerpflichtige durch den Unterhalt Angehöriger besonders belastet ist, daß ihm durch .Krankheitsfälle !u der Familie besondere Aus gaben entstanden sind oder daß er sonstwie in Verschuidung geraten ist. Air der GewerkkchastSbnnd der Angestellten «ttteilt, kann der Steuer psltchtigein allen diesen Fälle» Sei dem für seinen Wohnort zustLndig « n Ftna n z - amt entsprechende Erstattungen aus den im Jahre 1W5 gezahlten Lohnsteuern beantragen. Erstattet werbe» «m Aalle zeitweiliger Vcrdienstlvstgkeit für jede Woche de« Berdienstausfalls für Ledige und kinderlos verheiratet« S.— RM., für Verheiratete mit einem oder zwei Kindern 2chO RM. und für Verheiratet« mit mehr al« zwei Kindern S.— RM. Ein Betrag unter 4.— RM. >oird nicht erstattet, ebenso in keinem Falle mehr als der überhaupt gezahlt« Betrag, «et Erstattungen infolge besonderer wirtschaftlicher Verhältnisse hängt di« Höhe de» zu erstattende« Betrage» von der Lage des Einzelfalles ab. Da mit einer weitere» Verlängerung der Frist nicht zu rechnen ist. kann jedem Lo-nsteuerpslichttarn, insbesondere aber den Beschäftigungs losen oder beschäftigungslos Gewesenen nnr nochmal« emp fohlen werden, mit der Gcttendmachnng etwaiger Sr- stctttungSansprüchr nicht länger zu zögern. —* Aufforderung. Darlehnfuchende, die auf ein« Zeitungsanzeige hin ein Schreiben von einem Handelshaus für Kraftfahrzeuge" erhalten haben, in dem sür AuSkunftS- et»hol»»g 5 Mark Gebühren gefordert wird, «olle» sich »m- »öbe»« bet her Kriminalpolizei DreAderr viel-eil. »«wiesen erneut, wie Künstler fi»d unerreicht in -er Darstellung entnervte, Groß- stadturenfchen. Da» Ganz« ist etwas für Herz und Gemüt, aber auch für die LachnmSkel. — Wie an anderen Plätzen, wirb diese» Filnrwcrc auch hier sein Publikum finden. 2-' tuberkulösen»» .... Folgen des Krlcaes und der Inflation zeige« sich in dem Gesundheitszustand bet den Kindern in erschreckendem Maße. Schulärztliche Untersuchungen haben ergeben, daß 80 Prozent der Kinder an Rachitis und Tuberkulose erkrankt ober gefährdet smd. Die .Krankenkassen und WoblfahrtSeinrichtungen lenken ihre besondere Aufmerksamkeit der Bekämpfung dieser Krankheiten zu. Alljährlich werden beträchtliche Mittel aufgebracht, um Kinder in Erholungsheime, Sanatorien zu verschicken und auf diese Weise, soweit tue Mttel zur Verfügung stehen, die Iktnder wieder herzustellen. Vom Beginn des Jahre» ab beteiligt sich «mch die RetchSver- kickerungSankaie »ar Angestellte in Berlin an den Kosten. —» Modenschau tn Riesa. FrühiahrStttumrung herrschte gestern im blütenprangenben Höpsnrrschen Fest saale. Fast bi« auf den letzten Platz waren die Eintritts karte» vergriff«» und demzufolge ter vefuch -er Beranktal tung am Ab«»- et« außerordentlich starker- auch -er Besuch am Nachmittag «ar befriedigend. Ein Erfolg somit für all« Betrtlißten — für die aussttllenden Firmen so. wohl wie für all«, die gekommen war«»' um sich an -en Schönheiten, bi« man zu zeig«« versorg u hatte, zu er- freuen. Auch -te gestrtge Modenfchr» nna -ie damit ver- -un-ene hauswtrtsmaftltche Ausstellung-«wiesen erneut, wie da« durch die Nachkriegszeit lähmend vertnslußte Geschäfts lev«« immer mehr -te Flügel r»t uud Aufschwung nimmt, und wie -aS Interesse -er Allgemeinheit, bas von -er Torge umS tägliche Lebe« immer noch sehr stark in Anspruch genommen wird» sich gern auch -en Dinar» -««endet, die da- Lebe» verschönern und angenehm machen. Die Schau ist eine modern« Erscheinung, die -iS zu einem gewissen Grade -er Ausstellung ähnelt, ater tusosrrn wettergebt, al» sie nicht passiv da» Publikum an sich vorbeiztehen läßt, sondern -te Modeschövfungen lebendig und anschaulich -em Auge vorführt und damit da« Jntereff« jede« einzelne» Stück zuwendet. ES liegt auch et« große« Vorzug Sarin, Kleidungsstück« in der Bewegung sehen zu können, in der Ne oft ganz ander» wirken al« am leblosen Modell. Die Veranstaltung lag in drn bewährtcn Händen Bernhard Springer» (künstlerische Leitung) und Herbert Wunder», der die technisch« Leitung übernommen hatte. Der Saal war äußerst wirkungsvoll vorgerichtet. Von der Bühne aus führte bi» etwa zur Hälfte der Saalfläch« eine erhöhte Wandelbah«, auf der die vorsübrenden Damen l Mannequin»), vorteilhaft durch den Scheinwerfer beleuchtet, allen sichtbar, entlang gehe» konnten. Die Bahn sowie die äußerst elegant wirkende, mit kostbaren Teppichen (Firma Arthur Bin big) auSgeschlagene Bühne waren ab geschlossen von wunderbaren Blumenarrangements der Firma Gustav Keßler. Die Jazz-Kapcilc Rogge- Zimmermann spielte «in« flotte, anregende Musik.« Tie beiden reizenden, jngenbsrtschen Tänzerinnen von der Staatsoper Gerda «chcinpslug und Hanni M eb ner t tanzten allerliebst und Bernhard Springer betätigte sich al» witziger Ansager, er plauderte und sang in seiner bekannten gewinnenden Art und stimmte sehr bald das Publikum äußerst betsallSlustig. Der erste Aufzug lieb uns in da» Schlafzimmer einer jungen Dame blicken, von dem Möbelhaus Mildner und Arthur Bi» dig schdn und «del auSgestattek. (Sehr effektvolle Be leuchtung von M. Arnold Riesa). Der Schauplatz war znnächst da» wunderbar hergertchtete Bett, in dem (nach Springer» Meinung) der „reizendste kleine Käser" schlief. Eine andere schmucke junge Dame — in feschem Schlaf anzug — erschien «nd weckte die Schläferin mit einem „süßen" Morgengrußc (einer Bonbonniere Manischer Pra linen). Die junge Dame erhebt fick, angetan mit herrlichen Schöpfungen ans de» Wiener Wäschewerkstätten Stamati ». Httttig (Dresden). Tic erste Darstellerin bleibt nicht lange allein. Andere Modelibamen kommen und wetteifern bald mit ihr. Vom Negligb der mondänen Frau ausgehend, wurde geschmackvolle Nacht- und Morgenwäsche gezeigt, so wie Unterkleidung, die in Schnitt und duftigem Material sich dem Modenbtld anpaßt und in ihrer Eleganz sich oft kaum von Obcrkletdung unterscheidet. In den folgenden drei Abteilungen der Modenschan: „Der Vormittag" — „Der Nachmittag" — „Der Abend" wurden in der Haupt sache Erzeugnisse und Warenbestände hiesiger Geschäfte vorgeführt,' nur der Pelzschmuck, der ebenfalls viel be wundert wurde, war von der Firma Richard Hempel lMcißcn) zur Verfügung gestellt worden. Warum mußten wir gestern die einheimischen Pelzkäuser vermissen? Sämt liche vorgeführteu Kleider stammten von der Firma Franz Heinze, früher Germer. Ihr gebührt alle An erkennung für die mit Geschick und Geschmack getrofscne Auswahl. Eine unerschöpfliche Folge von Kleidern, Kostümen, Komplets für jede Gelegenheit und — jeden Geldbeutel wurde gezeigt. Absichtlich wurden keine Prunk stücke mit vorgeführt, sondern nur bei dem heutigen Geld mangel erschwingliche Toiletten. Ma» konnte schwärmen in neuen, berauschenden Farben, in schmeichlerische» Stoffen und vorteilhaften Schnitten. Einige Kleider als die schönsten herauszugrrifen, würde eine schwer zu lösende Aufgabe sein. Entzückende, elegante Hüte (Firma Hedwig Haenelt), neuartige Schirme lOtto Fuhr), Ledertäschchen, Köffer chen (Max MroS), reizende Schuhe und Pantöffelchen iSchuhhaus „Fortuna"), sie alle trugen zur Voll endung der Frlthlingssympbonie der Modeschau ihr Bestes bei. Trotz der Fülle -eS Gebotenen war di« mit -er Moden schan verbundene HauSwirtschaftliche Ausstel lung in den Pause» überfüllt. Vertreten waren hier wiederum namhafte hiesige und mehrere auswärtige Fir men. Mar Arnold, Elektrotechnische Werkstätten, hatte abermals eine reiche Auswahl elektrischer Beleuchtungs körper und sonstiger fachlicher Neuigkeiten ausgestellt. Die Buchhandlung Ioh. Ziller hatte Bücher, Zeitschriften und bergl. zur Schau gestellt. In aparter Ausmachung waren au» Uhltg» Geschäft (Paufttzer Straße) woderne Kleiderstoffe in herrlichen Farben und verschiedensten Quali täten zu besichtigen. Und auch eine Kollektion Singer- Nähmaschinen (Vertreter: E. Zündler) war wiederum ausgestellt. Die mit allerlei Schokoladearttkeln vertretene Maulfche Kakao- und Schokoladenfabrik verteilte will kommene Kostproben. — Die Firmen haben ihre Leistungs fähigkeit in jeder Beziehung bewiesen, und es ist ihnen zu wünschen, baß der Erfolg ihrer Mühe eine rege Kauflust de» Publikums sei» mSgr. —* Ftlmschau. Lu*a-Vtchtspiel« (Hauptstraße 1). „Die — bannten" nach Mvttven von Professor Heinrich Zill«. Erst iS er durch nn» berihmt jeworden, und uu jeht er »um Film." Die» stand al« Tert unter einer Zillr-Zetch- nung tm „SimplieissimttS", die eine Schar halb und ganz nackter ModellmLdchen in einem Atelier darstellte, und die unlängst die Polizei der ehemaligen „Kunststadt" München beschlagnahmte. So Übt Meister Zill« humoristisch Selbst kritik. Doch da» kann nicht so ernst gemeint sein, denn wer de« alten „Papa Zille" — wie er weit und breit genannt wird — kenne« gelernt hat, weiß, daß er nicht freiwillig zum Film gegangen ist. Seine Zeichnungen, seine „Mtlljöy"- Typen schrie« rmch Verfilmung. Heute weiß schon ein jede» Kind, wer Meister Zill« ist, und kennt auch seine Gestalten. Der große Zille-Film „Die — da unten" ist eines der Vesten Werk« der deutschen Filmkunst, das an allen Plätzen, wo «S bis jetzt gezeigt wurde, einen beispiellosen Erfolg erzielt hat. Die Handlung ist kühn und ausreizenb hingrstrichclt: die Icht t» der Darstell«»« entnervte, Groß- Ganz« ist etwas für Herz und Gemüt, " lßkel. — Wie an anderen Plätzen, —* HeiliÜrsorge für rächttische Kinder. Die F die durch Unterbringung behankflungSbedürfttger, tuber- kulöser und rachitischer Kinder ,n Sanatorien und Heu statten entstellen. Voraussetzung strerfllr Ist, daß Aussicht auf Wiederherstellung der Gesundbeit besteht, außerdem muh das Heilverfahren in ärztlich geleiteten» mit Ein richtungen zu zweckentsprechender ärztlicher Behandlung auiaestatteten Heilstätten durch geführt werden. Ein Zu schuß bis zur Hälfte der Kotten wird für Kinder tm Alter von 6—18 Jahren oewährt, deren Eltern (Vater.»der Mut ter) aus Grund de» Angestelltenversicherungsgesetzes «er sickert sind. Der Antrag auf Bewilltgung eine» Zuscklusses ist von dem Versicherte» bezw. von der Krankenkasse der Bezirksfürsorgestelle (Wohlfahrtsamt) vor Antritt des Heil verfahrens etnzureichen. Diese leitet den Antrag der Reichsversicherungsanstalt zur Prüfung zu. Erforderlich ist, daß dem Antrag ei» ärztliche» Attest über die Not wendigkeit d«S Heilverfahrens für das Kind und der Nachweis betgefügt ist, daß von dritter Seite (Kranken kasse, Wohlfahrtsamt usw.) mindesten« die Hälfte der Kur kosten übernommen werden Durch diese Fürsorgen»»! »ahme der RetchSversicherungsanstalt sür Angestellte wird e» möglich, dah die Krankenkassen m Gemeinschaft mit anderen Trägern der Wohlfahrtspflege auf dem Gebiete der Heilfürsorge für tuberkulöse und rachitische Kinder noch mehr leisten können. DKK. —* Wa» hat mir die ReichsgesunbhettSwoche gebracht? Vom LandeSauSschuß sür hygienische Volks belehrung wird uns geschrieben: Anläßlich der ReichSgesund- hettswoche ist mit Genehmigung des Ministerium» für Volksbildung für Schüler «nd Schülerinnen tm Alter von 12 bi» 17 Jahren «in Preisausschreiben erlassen: „Was hat ml, di« ReichSgesundheitSwoch« gebracht?" Es sind 23 Preise von 19 bi« Ivo M. ausgesetzt. Einsendungen sind bi» is. Mai a» den LandeSauSschuß für hygienische VolkSbelehrnng, DreSden-A., ZirkuSstraßc S8/4» erwünscht. Die vrciSge krönte» Arbeiten gehen in drn Besitz des Landesausschnsics über, der sie in geeigneter Weise verwerten wird. —* Berufung tm ALmnSprozetz? Wie die Chemnitzer Neuesten Nachrichten hören, wird der General- staatSanwalt gegen das frcisprechende Urteil im Asmuo- prozeß Berufung einlegen. —* Bedeutung des Esperanto als Welt hilfssprache. Di« Welthilfssprache hat eine außeror dentlich große soziale, erzieherische, weltwirtschaftliche nnd weltpolitische Bedeutung. Demgegenüber tritt die rein sprachliche Seit« ivesentltch zurück. Sozial wichtig ist Espe ranto, weil eS unter den Völkern und nnter den Bolks- klassen vermittelnd wirkt. Dadurch kann Klaffenhab der Stände nnd der Kampf zwischen völkischer Mehrheit und Minderheit vermindert werden. Erzieherisch wichtig isi Esperanto, weil es vor allem unserer Heranwachsenden Jugend die Grundlage zur Erlernung fremder Sprachen und eine unparteiische Weitung des Weitblicks aus Grnnd schneller praktischer Beziehnngen ermöglicht. Weltwirt schaftlich wichtig ist Esperanto, weil «s die geld-, zeit- und arbeitsressende, neuerdings unerträglich vermehrte Spra- chenzersplttterung zu beseitigen geeignet ist und dadurch geistige nnd wirtschaftliche Kräfte frcimacht, die zn einer Gesundung des wirtschaftlich jetzt so verfahrenen Weltver kehrs führen. Weltpolitisch wichtig ist Esperanto, weil cS das Aufzwtngen ober daS gedankenlose Anwenden einer fremden Nationalsprache verhindern kann. Jeder dieser vier Eigenschaften des Esperanto zeitigt tiefgreifende umgestaltenbe, wohltuende Wirkungen, und cs ist sür mich, der ich als erfahrener nnd gereifter Mann der Politik und Volkswirtschaft lange über den Parteien stehe, gar kein Zweifel, daß Esperanto für unsere Schul- und Lebens erziehung einer der wichtigsten und segensreichsten Fakto ren ist. Datz die Jugend instinktiv diesen hohen Wert in allen Schichten deS Volkes empfindet, beweist die Tatsackc, daß sie begierig und freudig Esperanto lernt und ferner die Tatsache, baß die Familien (bei uns i. Form d. Elternbeträtc) gern ihre Zustimmung geben. Dies gilt sowohl für das Inland, wie für das Ausland. Esperanto ist eine Wohltat für unser deutsches Volk, und da derselben gar keine Nach teile gegenüberstehen, so müssen wir cs alle fördern, und tlh freue mich und danke cs Ihnen, wenn Sie dabei so wir kungsvoll mithclfen. Tr. A. Steche. —WK. Jahresberichte der Gewerbeaus- sichtSbeamtcn und Bergbehörden sür das Jahr 1925. Die ReichSauSgabe der Jahresberichte wird voraussichtlich im Laufe deö Monats Juli 1VM vorliegcn. In den Jahresberichten werden neben einer allgemeinen Ucbersicht über Zu- und Abnahme der Zahl der gewerb lichen Betriebe und der Zahl der beschäftigten Arbeiter nnd neben den allgemeinen Berichten über Arbcitcrschntz, Betriebsunfälle, Wohlfahrtspflege und dergl. als Sonder fragen behandelt: Tarifliche Lohnrcgcinng sür Heimarbeiter, Stellungnahme der Arbeitgeber nnd Arbeitnehmer zn An trägen auf Pausenverkttrzung, Erfahrungen mit der Durch führung -er neuen Azetylenvcrorbnung, Gesundheits schädigungen bei Maschinenschrccberinnen, Nvrkehrungen zur Verhütung von Explosionen bei der Bearbeitung und In standsetzung von Fässern für leichtentziindliche Flüssigkeiten usw. Da der Reichstag einen Zuschuß für die Nrtchsaus- gabe der Jahresberichte bewilligt hat, wird die Ausgabe (vier Bände gebunden) nur 15 Mark kosten. Bestellungen, möglichst bis zum 1. Juni d. I., sind an die NetchsarbettS- verwaltung (Abt. III) in Berlin NW. 49, Scharnhorststr. 35, unter genauer Angabe der Stückzahl zu richten. —* Waldmeister. Wenn sich in den Frühlingstagen die Buche mit dem ersten frischen Grün bedeckt hat, dann streckt auch der Waldmeister zn ihren Füßen seine zarten Glieder heraus. Als echtes Waldklnd kann er den Schat ten, den ihm die Bäume spenden, nicht entbehren, nnd cS gelingt daher nur schwer, das Krant von dem schattigen Hcimatboden nach dem Garten zu verpflanzen. Der ange nehme Dust, den die Pflanze auSströmi, ist den größeren Tieren des Waldes widerwärtig und schützt den Waldmeister vor Angriffen. Wir Menschen sammeln ihn bekanntlich, ehe er Blumen hcrvorbringt znr Bereitung von Maitrnnl. Schon vor langen Jahrhunderten würfle man den Wein mit dem duftigen Kraut, im Januar 1351 wird der Mattrant von dem Brndtt Waldar Bcrtns aus der berühmten Bene diktiner Abtei Prüm in der Eifcl zum ersten Mal erwähnt. Allerdings ist nicht genau nachgewlesen, ob der Maltrant der frommen, aber einen guten Trunk von jeher liebenden Mönche genau so ,»bereitet wurde wie unsere heuttge Mai bowle. Andere schreiben dem Leibarzt des Kaisers Maxi milians Il„ Rcmvcrtus Doboiläus, das Verdienst zn, den Waldmeister zurrst ans die bei uns jetzt gebräuchliche Art vcrwendrt zn haben. Er rühmt der zierlichen Pflanze nach, daß Ne, „das Herz froh mache und die Leber gesund." Ilm bas Jahr 16M -«rum wurde der Waldmeister sogar allge mein „Herzensfreund" genannt. Auch im 17. Jahrhundert finden wir sonst noch Beweise dasttr, daß die Acrztc dein Maiwein die Fähigkeit znsprachen, das Herz zn störten, se daß sie zu seinem Genuß allen rieten, die der Anregung bedurften. FL sie empfahlen ihn selbst al» Heilmittel bei gewissen Krankheiten. Run muß man allerdings mit dem Waldmeister vorsichtig umgehe». Er darf weder zu kurze noch zu lange Zeit »im Wein ziehen" und, wie bei allen Dinge« tm Leben, kommt auch hier alles daraus an, daß man den richtige» Augenblick nicht verpaßt. Der Wald meister enthält nämlich in allen seinen Teilen eine nicht aerade ungefährliche Substanz, das Kumarin, und wer nach dem Genuß von Maitrank heftige Kopfschmerzen bekommt, muß diese auf daö Kumarin zurückführen. Alö es gegen Ende des Kriege» mit dem Rauchtabak knapp wurde, sind hier und da auch Waldarbeiter erkrankt, di« getrockneten Waldmeister al« Tabakersatz rauchte».
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