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da» gchmt* P«rsv«a^ «AiMeßNch der au»kändtsch« Ar- HM«, von einem selbstchidtgeu Beuchmeist» Uva,stellt ««»«. W«m j««b zu »estras« s«t, s» komme «teltch d« jiv »i« vifolPMg »er »efitzlichea B«fchrtft,n «ewiHute yruchWetst«, nicht atz« «mir der B«trt,d»leit«r od« »« Uutmtchu« -ae selbst tu Ard«. — Obgleich «« selbst Hie vßastalMatmuttschast am VömSandeSWicht »t« Oer- urteil«» de» Unternchmn» für bkdenNtch hielt, teftiitigt» Lennach der höchste sächsische Gerichtshof di« von Leu vor« in stanzen erkannt« Straf« mit der Begründung, »aß »er Unternehmer sehr wohl in der Lag« sei, Zwanglmaßregeln sozusagen einen Druck gegen die in seinem Betrieb« Hz« schästigten ausländischen Arbeiter auSzuüben vermöge, um dies« zu veranlassen, sich impfen zu lassen. Zudem habe der Arbeitgeber jederzeit da« Machtmittel in der Hand, bi« widerspenstigen Arbeiter au» dem Ard«it»v»hältni» zu ent« lasten. Der 8 161 der Gewerbeordnung schütze ihn nicht, da neben dem vrnchmeister auch der Gewerbetreibend« selbst strafbar sei. ES sei Sache des Inhaber» de» Betriebe» ge wesen, dafür Sorge zu tragen, daß den Anordnungen der Amtshauptmannschaft Folg« geleistet werde, zumal e» da hin gestellt bleiben könne, ob ein vruchmeister zu der Kate, gorie der selbständig handelnden Personen zu rechnen sei Di«Am1»hauptmannschaft sei al» Polizeibehörde vollkommen berechtigt, über die Schutzpockenimpfung, die im allgemeinen von der Reichegesetzgebung geregelt sei, noch besondere die örtlichen Verhältnisse berücksichtigende Vorschriften zu er lassen und die Unternehmer für die Sinhaltung der Imps- frist verantwortlich zu machen. Daß di« Gesetzgebung keine Mittel aufweise, auf welche Art der Unternehmer sein« ««»ländischen Arbeiter zur Impfung zwingen könne, be deut« weiter keine Lücke. Au» diesen Erwägungen heraus sei die Bestrafung de» Unternehmer» mit vollem Rechte erfolgt. — Bon der Deutschen Evangelischen Kirchenkonferenz ist di« allgemein« Anregung zur Einführung «ine» kirchlichen Ausweise» gegeben worden, der bereits von mehreren deutschen Kirchrnregierungen Folge gegeben worden ist. Auch von dem Evangelisch-lutherischen Lander konsistorium ist nach einer im nächsten Stück seine» Ver ordnungsblattes erscheinenden Bekanntmachung die Her stellung «ine» solchen Ausweises — Kirchenpaffe» — ver- anlaßt worden. Dieser Kirchenpaß soll in seiner hand lichen Form und haltbaren Ausstattung dazu dienen, daß der Inhaber ihn beliebig bet sich führen und sich gegebenen falls durch ihn über seine Zugehörigkeit zur evangelisch lutherischen Kirche auSweisen kann. Da« LandeSkonststortum empfielt, ihn unentgeltlich den Neukonfirmterten, auf An suchen aber auch denen mitzugeben, welche die Heimat ver lassen wollen. Zum Kirchenpaß darf nur der vom LandeS- konsistorium nach Inhalt und Form festgestellte Vordruck benutzt werden. Dieser ist ausschließlich von dem Formular verlag Neufriedstein (Gautzsch, Oststraße, Post Oetzsch-Gautzsch) zum Preise von 15 Pf. für zwei Stück ohne Futteral und 25 Pf. für zwei Stück je mit Futteral zu beziehen und kann der Bedarf aus den Kirchenäraren bestritten werden. Die im Kirchenpaß enthaltene KonfirmationSbescheinigung ist ordnungsgemäß zu unterschreiben und zu unterstempeln. Sie ersetzt jedoch nicht den vorgeschrtebenen besonderen KonfirmalionSschein, der vielmehr gemäß ß 18 der Kon- firmationiordnung auch denen unentgeltlich zu erteilen ist, denen außerdem ein Kirchenpaß unentgeltlich mitgegeben wird. Großenhain. Diebstähle in größerem Umfange hat in der Naundorfer Kattunfabrik eine hiesige Ein wohnerin verübt. Die gestohlenen Sachen ließ flch diese Person de» NachtS durch ihren 9jährigen Jungen, der vor- her durch eine kleine Oeffnung in den AusbewahrungSraum gestiegen war, herauSlangen. Eine bei ihr vorgenommene Haussuchung brachte noch mehr gestohlene Sachen an» Tageslicht. Die Diebstähle scheinen übrigen« schon längere Zeit auSgeführt worden zu sein und auch dritte Personen al» Hehler mit in Frage zu kommen. — Zu dem gestrigen Roß- und Biehmarkt wurden zum Verkauf gebracht 5 Rin der, 29 Pferde, 169 Schweine, 418 Ferkel. Preis eine» Schweine« 40-80 M., eine« Ferkel« 12—25 M. Such annähernd 50 Paar Tauben waren zum verkauf gestellt. )l( Döbeln, 25. März. Da« Stadtoerordneten kollegium stimmte gestern abend nach reichlich zweistündiger Debatte der vom Stadtrate beschlossenen Einführung der WertzuwachSsteuer im Stadtgebiete Döbeln im Prinzip zu und zwar mit 14 gegen 7 Stimmen. Für den seßhaften HauSbesitz sind besondere Milderungen vorgesehen. ßß Dresden. Auch in Dresden treten die Homo sexuellen und in deren Gefolge die gefürchteten Erpresser trotz größter Wachsamkeit der Polizetorgane mit großer Dreistigkeit auf und suchen und finden ihre Opfer. Zu den gemeingefährlichen Erpressern zählt auch der 80 Jahre alte, au« Plauen i. B. gebürtige Kaufmann Paul Max Beyer, der flch wegen frecher ErpreffungSversuche an hie sigen Offizieren vor der 2. Strafkammer de« Dresdner Landgericht« zu verantworten hatte. Nach de» Angeklagten Behauptung, der bet einem Dre«dner Jnfanterie-Regiment al« Einjährig-Freiwilliger diente und später al« Kaufmann in China tätig war, lernte er Anfang diese« Jahre» in einer Badeanstalt in Dresden einen Herrn kennen, zu dem er in nähere Beziehungen trat. Er hielt denselben für einen Offizier und al« er dessen Namen erfahren hatte, rückt« er mit Erpressungen hervor. Er war aber an den Unrichtigen gekommen, denn der Betreffend« war weder Osflzier noch führte er den v«n dem Erpresser vernommenen Namen. Ein gänzlich unschuldiger Offizier «hielt den Drohbrief de« Angeklagten, der für sein Schweig«, 6000 M forderte. Di« Kriminalpolizei wurde sofort in Kenntni« gesetzt und al» der Bote de» Erpresser« au« der Wohnung de» Offizier» zurückkehrte, folgten ihm zwei Kriminalbeamte Dir Erpresser ließ nicht lang« auf flch wart«,.. Er hatte den Voten nach der Sophirnktrche bestellt und hi« erfolgte auch di« Festnahme de« Angeklagten, der sofort «in na- umwundrn«« Geständnis ablegte. Der Angeklagte hat »«- reit» «im siMGts Bergangenheit htutw flch. In Plaue« L B. uMmmhut er b«r«it» zmetmal Attiutate, da» einwnal auf «tu« HUhriAutttn, »am» auf situen «himaligm L«hwr. fu Haiden Fällen wurde er »«r Lw>»M»«anftalt überwiesen, fetzt find »k Pftzchtater tz« Ansicht, daß »er Erpresser wohl giftig mindmoertig, a»«r nicht geistig «azurechnung«. fähig ist, uu» »ah«r erfolgt« auch di« Bestrafung de» An- geklagten weg« »ersucht« Erpressung g« 1 Jahr 3 Mon. Gesängnl» und 5 Jahren EhremwchtSverlust. Dresden. Die Maschinen - Lehr - Ausstellung der Königlichen Technischen Hochschule in Dresden wurde am Mvnvag abend vom! Deutschen Mßtallatbeiter-Verband, Ortsgruppe Dresden, besichtigt. Auf die verschiedenen Metall- und WechbearbeitungSmaschinen war die Auf« merksamleit der Btsucher in erster Linie gerichtet; be sonder» interessierten die beiden Rechteck-Drehwerke ton Hernr. Hoss - Berlin. Auch die erst vor kurzer Zeit ange- kommen« Maschinen, eine Fräsmaschine von den Wan- derer-Lerken in Chemnitz, eine PlanschleifMaschine von Schuchardt n. Schütte in Berlin, verschiedene Buchbinderei- Maschinen Von Karl Krause in Leipzig und eine Anlage für AeurentterarbeitAng von Dr. Caspari u. Co. in Markranstädt, regten da» Interesse Ver Besucher an. — Der Grundbesitzwechsel in Dresden ist int letzten Mertel jahre 1908 ein ziemlich lebhafter gewesen. ES fanden im ganM 168 Besitzwechsel bebauter Grundstücke und 128 Besttzwechset unbebauter Grundstücke statt. Durch Kauf gingen SS bebaute und 7S unbebaute, durch Erbschaften 16 bebaute und 7 unbebaute, durch'Erbschastsauseinander- setzung 3 bebaute, duvch Zwangsversteigerung 42 bebaute und LS unbebaute und duvch sonstig« Veranlassung 8 be baute und 20 unbebaute Grundstücke in anderen Besitz über. I« den drei Vormonaten belief sich der Grundbesitz- wochsel aus 223 bebaute und 87 unbebaute Grundstücke. Rechtsgeschäfte wurden im letzten Quartal 1908 aus An laß deS Besitzwechsels für 156 bebaute Grundstücke, für 75 unbebaute Grundstücke und für 4 bebaute und unbe baute Grundstücke zugleich abgeschlossen. — Beim Fällen von Baumen im! Zoologischen Garten verunglückte ein dabei beschäftigter Arbeiter dadurch, daß auf ihn ein etwa 20 Zentner schwerer Baum unverhofft siel. Der Manu, der innerlich schwer verletzt zu sein schien, wurde nach dem Johann stäche r Krankenhaus gebracht. Kipsdorf. Ein Sportsonderzug, wie er nur selten gesehen tvird, verkehrt« Sonntag abend zwischen Kips dorf und HainSberg. IN einem Extrawagen wurden ganze 14 Winkersport^EnthUsiasten befördert, die das Entgegen, kommen der Bahnverwälvmg mit Recht in allen Ton- arten priese? Bautzen. Zn der Erpresserbrtef-AffLre gegen die Inhaber der hiesigen Weberei Holtsch u. RiethMüller in Mngenhätn hat der Schreiber des ersten Drohbriefes vor kurzem die Herren durch einen zweiten Brief daran er innert, die gewünscht« Summe Äon 30000 Mark zu hinter legen, falls sie seiner Räche entgehen Wollten. Daß es sich bei dem Schreiber der Briefe nur ums ein in der Nähe wn Rtngenhain wohnendes Individuum handeln kann, bestätigen die bisherigen Ermittelungen; es ist bereits der Laden ausfindig gemacht Worden, von wo der Schrei- bex das Briefpapier zu den Erpresserbriefen bezogen hat. Schirgiswalde. IN Steinigtwolmsdorf wurden das MN Dell mit Stüshj gedeckte Wohnhaus nebst Stall und Scheune, sowie drei weitere Anbauten des Besitzers Eifert durch Feuer eingeäschert. Glauchau. Zm Hinterhaus« des Grundstückes Töpfergasse Nr. 4 hier stürzte vorgestern die Borderwand, die aus Lehmziegeln hergestellt ist, ein. Das Haus Mußte infolgedessen geräumt werden. Der Schaden ist be- kröchtlich- Gersdorf. Der hiesige Gemelnderat beschloß, alle hier wohnenden Kri«g«ve1eranen von den Gemeindesteuern zu befreien. )-( Plauen. Der bekannte Industriell« Kommerzien- rat Loui« Nebel, Mitbegründer der mechanischen vaumwoll- Weberei von Gebrüder Nebel in Plauen, Netzschkau und Adorf, ist in der vergangene« Nacht im Alter von 73 Iah- rrn gestorben. Plauen i. B. Das StadtberioiHneten-Kollegium hat einen Antrag, den Stadtrat zu ersuchen, den zuständigen Ausschüssen einen Gesetzentwurf über eine Steuer auf den Wertzuwachs Von Grundstücken zugeyen zu lassen, gegen 8 Stimmen angenommen. Annahme fand auch der Antrag einer anderen Gruppe vvn Stadtverordneten, der dahin geht, bei solchen Stadtverwaltungen, wo die Wertzuwachs- steuer eingeführt ist, über die damit gemachten Ersah- rungen Erkundigung einzuziehen. Vom HauSbesitzervcrein Plauen i. B. ist in einer Eingabe an die Stadtverord neten gegen die Einführung einer WertzuwachSsteuer energisch Protest erhoben worden. Torgau. Ein tödlicher Unglück«fall ereignet« flch Sonntag abend ans einem auf der Bergfahrt befindlichen Dampfer der deutsch-österretchischen DampfschtssahrtSgesrll- schäft. Der 22 Jahr« alt« H«i,«r Otto Müller au» Rogätz (Kreis Wolmirstedt) kam auf bisher unaufgeklärte Weise in da» Getriebe der Maschine. Al» man ihn vermißte, fand man de» Bedauernswerten beflnnung»lo» unter der Maschine liegen. Er hatte einen Schenkelbruch erlitten, hat aber wahrscheinlich auch einen furchtbaren Schlag gegen di« Brust erhalten, denn auf dem Tran»port« nach dem Krankenhaus« ist er ber«it» tnsolg« inner» Verblutung ver- schied««. — A«S dem Gerichtssaal. * Riesa. Gegen «in Strafmandat in Höh« von 12 M, da» er vom hiesigen Stadtrat wegen Tierquälerei er hielt, halt« der Geschtrrsührer Franz Laut» R. in R. gericht- ltch« Entscheidung beantragt. Da« hieflg, Schöffengericht setzt« in fein« gestrigen Sitzung die Strafe »war auf S M. herab, verurteilt« R. ab« zur Tragung der Kosten de» Verfahren», fodaß « «»» dem Regen in die Traufe geraten sei« dürste. — Zur Bechandlung kam sodann die Privat- llogesache S. in R. gegen I. tu R. weg« Beleidigung. Da die beklagt« Partei, nachdem vom R«cht»amvalt de« Kläger» «in Vergleich abgelehnt worden »ar, sich bereit »klärte, für ihr« BHarrptungen den Bewei» anzutnten, so mußt« für «inen Teil der vrw«i»aufnahm« di« Oefstntlich. «tt der Sitzung aulgeschlossen werd«. Da» «ach Wieder. Erstellung der Oeffentlichkrit verkündete Urteil lautet, g«< >en die I. auf 20 M. Geldstrafe ev. 4 Tagen Gefängnis vegen leichtfertiger übler Nachrede und Tragung der Kosten w» Verfahren». — Längere Zeit nahm die Prtvatklage de« Kassier»» M. gegen den Vorsitzenden v. wegen Beleidigung n Anspruch. Der Beklagte v. hatte in der gleichen An- l»l«ge»h«it Widerklage »hoben. Die gegenseitigen Be eidigungen waren bet Erledigung geschäftlich» Angelegen- feiten begangen worden. Da» Urteil lautete gegen M. wegen AchtungSoerletzung, di« er sich gegen v., als seinem Vorgesetzten, bei einer Au«etnand»setzung am 13. Jan. d. I. zu schulden kommen ließ, auf 20 M. Geldstrafe und wegen Beleidigung de» v. in 2 Fällen, begangen in einer Eingabe an die Staatsanwaltschaft Dresden zu 30 M. Geldstrafe. Wegen de» Ausdrucke» .gemein", den M. in der Verhandlung gegen v. fallen ließ, wurde er in «ine Geldstrafe von 10 M. genommen. Außerdem wurde M. zur Tragung von der Kosten de« Verfahren« verurteilt. V. erhielt wegen Beleidigung de« M., begangen durch den Dorwurf der „Lüge" bet der Su««inand»setzung am 13. Jan., eine Geldstrafe von 5 M. Da » denselben Vorwurf gegen M. in der Verhandlung nochmals erhob, so wurde er mit weiteren 10 M. Geldstrafe belegt. Außerdem hat er */- d» Kosten de» Verfahren» zu tragen. — Au» der Urteils- Begründung ging zweifellos hervor, daß V. bei Gebrauch de« Worte« Unwahrheit statt Lüge straffrei ausgegangen wäre. Also Vorsicht bet Gebrauch de» Wortes .Litze!" Vermischtes. Hochwasser in Mittel- und Osteuropa. Das FrühiahrShochwasser richtet jetzt wieder in Deutschland und au>H in Rußland großen Schaden an. Bei Namslan (Schlesien) ist der Meioeflutz rapide gestiegen und hat die gesamte Niederung unter Wasser gesetzt. UM die Cis- Versetzung an den Schleusen zu beseitigen, wurde ein Kom mando von Dragonern requiriert. Die Ohle ist zu einem reißenden Flusse angeschwollen und führt der Staot Ohlau große Wassermassen zu. Zahlreiche niedriggelegenc Grundstücke sind unter Wasser gesetzt. Aus mehreren bei Drieg gelegenen Ortschaften werden grtohe Ueber- schwemmungen gemeldet. In Sarlbwitz bei Grottkan ist das Wasser so schnell gestiegen und hat so bedeutende UebcrschweniMUngen verursacht, daß nachts um militä rische Hilfe gebeten wurde. Bei Spahlitz ist ein Stau- dämm gerissen. — Die UeberschwemmUng in Südruhland wächst ebenfalls. Biele Dörfer sind derart Äon Wasser bedeckt, vast nur noch die Rauchfänge der Hütten empor ragen. Auf der Oberfläche des Wassers schwimmen Bal ken und ganze Strohdächer mit Menschen und Hausgerät. Alles Vieh ist den Bauern ertrunken, ebensio sind Futter- und Getreidevorräte fortgeschwemmt. Eine Reihe deutscher Kolonien steht ebenfalls- unter Wasser. Die Zahl der überschwemnrten Dörfer und Ansiedelungen im Lüdwesi- gebiet beträgt über hundert. Der Materialschaden tvird auf mehrere Millionen Rubel veranschlagt. In den näch sten Tagen werden auch Ueberschwemmungen in Zentral rußland befürchtet, Wo unerwartet starkes Dauwetter ein. getreten ist. Der BrandUchfall im Deutschen Dheater. Die Verletzungen der jugendlichen Schauspielerin Fräu lein Elli Rothe im Hedwigs-Krankenhaus haben sich nicht als lebensgefährlich herausgestellt. Der Unfall sah in der ersten Aufregung schlimmer aus, als er in Wirklich keit war. Fräulein Rothe hat nur an einigen Stellen, hauptsächlich an der Brust, Brandwunden dävongetragen und dürfte in etwa zehn'Tagen wieder hergestellt sein. Fräulein Rothe, die im „Faust" die Meerkatze darzustellen hat, warf sich sofort "zU''Boden, als ihr Kostüm Feuer sing. Andere Mitspieler eilten zu Hilfe Und erstickten die Flammen duvch Aufwersen von Decken und Säcken. Ter Dheaterarzt war s chnell zur Stelle und legte der Verletzten di« ersten Verbände an. CK. Kostspieliges FeinschmeckertUM. Tie ost gerühmte Einfachheit der englischen Küche scheint in London bisweilen mit einer märchenhaften Kostspieligkeit sich zu verknüpfen; Wohl in keiner Stadt der Welt sind die Kontraste zwischen den billigsten und teuersten Nah- rungsmittelpreisen so hart wie in der britischen Haupt stadt. Mährend der kleine Bürger im Sommer für 15 Psg. «in Pfund Erdbeeren ersteht, zahlt der'Äsrnehme englische Gourmet in den erstklassigen Hotels oft vier oder fünf Mark für eine einzige Erdbeere, wobei freilich nur die kostbarsten Sorten und die schönsten Exemplare reserviert werden Während ein Bund Spargel in günstiger Zeit nur wenige Pfennige kostet, steigt der Preis bisweilen bis zu 50 Mark das Pfund. In einem Artikel der Nuova Antologia wird erzählt, daß englische Feinschmecker nicht selten 3 Mark für einen Äpfel und nicht viel weniger für ein Pfund besonders edler Kartoffeln oder feinsten Honigs zahlen. Für ein Diner in einem erstklassigen Hotel in London kann man ohne besondere Anstrengung leicht 100 Mark und mehr bezahlen, Weine ungerechnet. Das Pfund Caviar wird im Hotel mit 25 Mark berechnet, winzige Vogelnester mit 5 Mark das Stück. Für die kleine Flosse eines jungen Haifisches ist 4 Mark der Durch schnittspreis. Auch Bärensleisch ist ein sehr kostbares Ge richt, das oft bei größeren TinerS serviert wird. ES sind russische Bären, von denen in England dann nur die Tatzen als besondere Leckerbissen genossen werden. Fabel- haste Preise werden für eine besondere Art kleiner Schild- kröven bezahlt, und für gewisse Vögel werden von Lieb habern, die unabhängig von der Saison Ihre Laune be« friedigen wollen, oft kleine Vermögen angelegt.