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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191801092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-09
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1918
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«rfcheint, nicht Grldnitttil, di, id ermutiat un. unserer Kriegswirtschaft ist neuerdings angesichts der in leinun- .... diese len, ist ebenso notwendig, ...» empör ¬ te haben, sind ...„ ...^ Ihnen im mteil werden. Eine Aufhebung es notwendig, di« LeistuneSfötzrgkeit Wrtzus«»«n,.uinß Wenn n Lenkbar nunge»-uab Maent: Mr müssen «sehen. daß der Triumph der alliierten Volker da» unumgänglich notwendige Vor« spiel der Gründung einer solchen Liga ist. Hinsichtlich de» WirtschaftSkampse» nach dem Kriege sagt der Aufruf: Selbst wenn ein Ergebnis diese» Konflikte» di« Beseitigung .militärischer Krieg« sein soll.ist e» sicher, daß wirtschaft lich« Kämpf« »wischen de» Nationen fortdauern werden, und. wiewohl niemand di« wirtfchaftltche Vernichtung eine» feindlichen Volke» wünscht, wird unser -auptbestreben sein, di« wirtschaftlich« Genesung unserer eigenen nnd verbün deten Nationen zu betchtden. Die Nachfrage nach Roh materialien wird so groß fei«, daß wir uns werden be mühen müssen, sie so lehr al» möglich zu kontrollieren und dieselbe» zu unseren Küsten und zu den Ländern der Alli ierten zu leiten. Ist «S wenn dadurch die Leiden der feindlichen Länder verlängert werden, nicht die gerechte Strafe für di« Sünde, die sie begangen haben. Der Aufruf schließt: Odn« Sieg kann di« Welt nimmermehr Frieden nnd Sicherheit erlangen. «riezSuachrichten. Vo« den Fronten. Vom 8. Januar wird gemeldet: Troß schlechten Wet ter» war an einigen Abschnitten der Westfront, in Flan dern , westlich Cambrai und im Sundaau das Feuer der beiderseitigen Artillerie zeitweise lebhaft. Westlich Tam- drai halten sich englische Kompagnien am 7. ein« blu tige Schlapp». Nach kurzer Aeuervorbereitung brachen die englischen Sturmkolonnen nm 5 Uhr 30 Mtn. nachmittags in etwa 600 Meter Breite gegen unsere vorderen Siche rungslinien östlich Bullecourt znm Angriff vor. Im Feuer nnd im Nahkampf wnrde der Feind unter schweren Ver lusten abgewiesen. Zahlreich» tote Engländer liegen vor unseren Gräben und Hindernissen. An vielen Stellen der Westfront setzte der Feind seine verzweifelten Erkundungs versuche fort. Seine vorgetriebencn Patrouillen wurden überall restlos zurückaeschlagen und mutzten so im deutschen Verfolgungsfeuer in ihre Gräben zurückflüchte». Neuer Widerstand in Deutfch-Oftafrika. In eng- lischen Finanzkreisen kursiert die Nachricht, daß im Bezirk Tabora in Deutsck-Ostasrika immer noch Widerstand geleistet werde und daß die Eingeborenen sich erhoben hätten. Die Nachrichten hierüber wurden von der Zensur unterdrückt. vom Sees nud Luftkrieg. Englischer Zerstörer torpediert. Die englische Admi ralität meldet: Ein britischer Zerstörer ist im Msittelmeer torpediert woeden nnd gefnnken. Zehn Mann find um gekommen. * SoS australische Kabinett zurückgetrete«. Aus Melbourne wird gemeldet: Das Kabinett Hughes dankte infolge der Niederlage bei der Volksabstimmung über die Dienstpflicht ab. Der Arbeiter Tudor wurde mit der Bildung deS Ministeriums beauftragt. * Weitere SriegSnachrichten. Die Selbständigkeit Finnland». Nach einem Tele gramm aus HelsingforS hat auch der geschäftsführende HauptauSschuß der Sowjets in Petersburg die Selbständig keit Finnlands anerkannt. — Norwegen hat, Pariser Zei- tungSmeldungen zufolge, die finnische Republik anerkannt. Auch die dänische Regierung wird die Unabhängigkeit Finn lands demnächst anerkennen. KoHIennot in Amerika. In Amerika macht sich von Tag zu Tag eine wachsende und in ihren Folgen bereits erschreckende Kohlennot geltend. Man führt dies darauf zurück, daß Tausende von Kohlenwagen der Eisenbahn un brauchbar sind nnd wegen ÄrbeitermangelS nicht wieder anSgebesscrt werden können. Tnaesgeschlchte. Deutsche» Reich. Die Missionen in den deutschen Schutzgebiete«. Staatssekretär Dr. Solf hielt in Berlin eins Rede über die Missionen in den deutschen Schutzgebieten. Er lenkte die öffentliche Teilnahme auf die Bedeutung der Missionen für den Wiederaufbau der Kolonien. Ihre Mithilfe erstrecke sich auf mannigfaltige Gebiete des wirtschaftlichen, sittlich?» und geistigen Lebens, Erziehung zur Arbeit, wissenschaft licher Forschung und literarischer Arbeit. Je umfangreicher und selbstloser dieser Dienst ist, umso verderblicher ist seine Zerstörung durch unsere Feinde nach dem frivolen Bruch der Konao-Akte. Unter dankbarer Hervorhebung der Opfer, die die Missionen in dieser Zeit auf allerlei Weise dem Vaterland« gebracht haben, schloß der Staatssekretär mit der zuversichtlichen Erwartung, daß sie nach dem Kriege mit größeren Zwecken neu aufblühen würden. Dazu müsse die deutsche Christenheit opferwillig mithelfen. Wer die Missionen in den Schutzgebieten unterstützt, tut doppelt gut, dient dem Gebote seines Glaubens und fördert die Stellung Deutschlands jenseits der Meere. Unsere Srnährungstvirtfchast. AuS einer Rc-de de» Präsidenten des KriegsernährungSamtes, v. Waldow, die er bei der Eröffnung des Lehrganges über ErnährungSfragen hielt, seien folgende Stellen wredergegeben: Das System unserer Kriegswirtschaft ist neuerdings angesichts l der Oeffentlichkeit hervoroetretenen üblen Begleitersckr gen einer scharfen Kritik unterzogen worden. Daß uebelstände bekämpft werden musst... ' s. wie die Beseitigung der Ursachen, au» denen wachsen: Maßnahmen, die diese Ziele im Auge getroffen. Näherer Aufschluß darüber wirs Rahmen de» Lehrganges »nl.'I I ... der öffentlichen Bewirtschaftung der wichtigsten Nahrungs mittel aber würden auch die grundsätzlichsten Gegner dieses Systems »ur»«it kaum verantworten wollen, denn die Fol gen davon wären unübersehbar. Ein großer Teil unseres Volke-, und »war der minderbemittelt«, würde unversorgt bleiben. Angesichts der zunehmenden Knappheit der Welt vorräte hat sich auch ein«. Reihe von neutralen Staaten zur Einführung der öffentlichen Bewirtschaftung nach deut- schem System entschlossen. Und unsere Feinde, die un» au»- zuhungern gedachten, sehen sich ««nötigt, dem zu folgen. — Ferner sagt« v. Waldow: Helsen Sie un» dir unselige Entfremdung zwischen Stadt und Land, zwischen Verbrau cher «nd Erienaer, die wie ein fressende» Nebel an der Einigkeit de» Volke» »ehrt, zu heilen. Zeigen Sie de« Landmann di« Bedrängnis der Großstadt und ihrer Bevöl- kernna und daß von seiner William Pflichterfüllung die Erhaltung der «Schlagfertigkeit unseres Heeres und damit der Steg abhänat. Weisen Sie in den Städten darauf hin, unter welchen Mühsalen und Erschwerungen der Landmann und die Landfrau ringen, um da» tägliche Brot zu schaffen nnd wa« unser Volk der Tatkraft unserer Landwirtschaft verdankt. Das gai«e Volk in Stadt und Land muß zu- sammenstehen, ein« Bevölkerung-klasse die ander« verstehen, ihr« Leist»»«»» kür da» gemeinsam« Gan,« würdigen un» di« Not ein«» GliGG al« di, gimeiiis««» aus dem Herzen tragen. Wir wol« sein «in einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trenne» und Gefahr. In diesen: Geiste wollen Sie Ihre Arbeit tun. Dann werde» Sie sich den Dank des deutschen Volkes und de» Vaterlandes verdienen. Wallraf »nm GtaatSminister ernannt. Se. Maj. der Kaiser tat unter dem 7. >^M- den.Staatssekretär he, Inneren Erzelen» Wallraf zum Ttaat»«inister und Mit glied des Staatsministeriums ernannt. «pautea, Di« Frage der Kammeranft-snng. Die Aaenc« HavaS läßt sich au« Madrid melden: Karcia Prieto erklärte, die Regierung betrachte den dem Könige am 8. d. M. vorge- legten Erlaß über die Auflösung der Kammer als nicht unterzeichnet. Das Kabinett beabsichtige, dem Herrscher einen nenen Erlaß znr Genehmtaung zu unterbreiten, um ihm dadurch »u ermöglichen, die Frage aufs neue bis »um. Schluss« zu prüfen. OertlicheS mW Siichsisihes. Riesa, den S. Januar 1918. —-Auszeichnungen. Das Eiserne Kreuz 2. Klaff« erhielten der Oberjäger d. Ä. Fritz Weise (bereits im Be sitz der Friedrich Nngnft-Medaille in Silber) und der Soldat Gustav Mncke, Sohn des MarmorhauerS Gustav Mucke; die Friedrich August-Medaille wurde dem Gastwirt Mar Schautichick (Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klaffe) und dem Unteroffizier Bruno Gelbhaar verliehen. —* Einziehung von Schnell- und Per sonen »ü gen. Die Generaldirektion der Sächsischen Staatseilenbahnen teilt mit: Die gegenwärtigen Betriebs verhältnisse, namentlich die Wichtigkeit der Beförderung der Milttärgüter und der Kohlen, machen es nötig, daß die Eisenbahnen vorübrrgebend alle verfügbaren Betriebskräfte »usammenfafsen, um den Güter- und Militärverkehr glatt abzuwickeln. Deswegen werden in ganz Sachsen vom 13. Januar ab voraussichtlich auf einige Wochen abermals eine Anzahl Schnell- «nd Personenzüge eingezogen werden. Ein Verzeichnis der ausfallenden Züge wird auf den Stationen in Sachsen auSgehängt und außerdem bei den Fahrkartenschaltern zum Preise von S Psg. abgegeben werden. Die seit dem 18. November 1917 eingeführte Einschränkung des Sonn- und JesttagSverkehrS bleibt außerdem bestehen. —* Die Sächsische Stiftung. Zum Gebrauch sächsischer und böhmischer Heilquellen, sowie-von Luftkur orten sind aus der unter der Verwaltung der iv. Abteilung des Ministerium des Innern stehenden Sächsischen Stiftung »um 26. Juli 1811, sowie aus sonstige» zur Verfügung stehenden Mitteln an arme Kranke auch für das lausende Jahr eine Anzahl Unterstützungen und Freistellen zu ver geben. Insbesondere können zum Gebrauche von Bad Elster bedürftige Personen durch 1) Geldbeihilfen, mit deren Be willigung auch der Genuß freien Bades auf die Dauer eines Manats, freie ärztliche Behandlung und Befreiung von der Kurtaxe verbunden ist, 2) bloße Bewilligung freien Bades auf die Dauer eines Monat», freie ärztliche Behand lung und Befreiung von der Kurtaxe unterstützt werden. Die UnterstützungSgesuche sind längstens bis zum 15. März laufenden Jahre-; bei dem Ministerium des Innern, IV. Abteilung, einzureichcn. — Er werbunglan dwirtschaftlichenGrund- b «sitzeS. Wolffs Sächsischer Landesdienst berichtet: Durch die Tagespreise geht eine Notiz, datz im Chemnitzer Bezirk 600 Güter während des Krieges den Besitz gewechselt hätten. Einige Blätter setzen hinzu, daß der LandeSkultur- rat eine solche Feststellung getroffen habe. Diese Dar stellung entspricht nichh den Tatsachen. Die obigen An gaben fußen wahrscheinlich auf den Verhandlungen der letzten Gesamtsitzung deS Landeskulturrates, die sich u. a. auch mit der Erwerbung landwirtschaftlichen Grundbesitzes durch Nichtlandwirte beschäftigte. Bei diestr Gelegenheit wurde in der Aussprache von einer Seite betont, datz in der näheren Umgebung von Chemnitz in letzter Zeil mehrere Rittergüter in die Hände von Nichtlandwirten und Stadt- gemeinden übergeqangeu seien, von denen ein Teil ziellos bewirtschaftet würde. Zum Beweis führte der Redner nach dem Stenogramm sechs einzelne Fälle an. Die weitgehen den Schlutzfolgerunaen, die von gewisser Seite an die Notiz geknüpft wurden, können deshalb wohl nicht aufrecht er halten werden. — Schlitten, die seinerzeit auSgehoben worden waren, und zwar Last- und Personenschlitten, sollen mög lichst der Landwirtschaft wieder zugeführt werden. Eine große Anzahl davon steht beim Train-Depot XU und beim Artillerie-Depot Riesa mm Verkauf. Besichtigung beim Train-Depot Xll von 8 bis 12 Uhr vormittags, beim Artil- lrrie-Depot Riesa von 8 Uhr vormittags b:S 3 Uhr nach mittags. Da die Schlitten sehr billig, fast ohne Ausnahme unter Friedenspreis abgegeben werden, wird den Land wirten dringend empfohlen, von dieser Möglichkeit, Schlitten aufzukaufen, Gebrauch zu machen und sich möglichst un mittelbar mit den beiden Stellen in Verbindung zu setzen. Die Käufer haben für möglichst sofortigen Abtransport der Schlitten Sorge zu tragen. * Röderau Dem Schützen Paul Leuschner, Sohn des Weichenwärters Oswald Leuschner, hier, wurde die Fried rich Äugust-Medaille verliehen. * Nünchritz. Der Kgl. Sachs. Militärverein für Nünchritz und Umg. hielt am Hohneujahrstage im Bahr- mannschen Gasthofe zu Nünchritz seine 37. gntbesuchte Generalversammlung ab. Nachdem Kam. Vors. Herrmann die Kameraden begrüßt hatte, ergriff der Herr Bez.-Vor steher Oberlehrer Körner-Grobenhain das Wort und er mahnte auszuhalten und durchzuhalten. Den Kameraden Julius Schänitz und Hermann Schirmer, Nünchritz, wurden für über 80 jährige Tätigkeit als Vorstandsmitglieder je eine Ehrentafel vom BundeS-Präsidium gestiftet und in feierlicher Weise durch Herrn Bez.-Vorsteher überreicht. Herr Bez.-Dorsteher Körner gab auch Erläuterungen zur Windisch-Stiftung, die sich für uns und unsere Feldgrauen wäter segensreich erweisen wird. Der Verein und die Ehrenmitglieder stifteten der guten Sache eine recht an sehnliche Summe. Zum Schluß hielt Herr Bez.-Vorsteher Körner noch einen lehrreichen Vortrag über die krieg führenden Länder. Seine Ausführungen wurden mit spannender Aufmerksamkeit verfolgt. tu. Dresden. Die osmanische Palastkapelle ist vor gestern nachmittag V, 5 Uhr mit dem Berlin—Dresdner Schnellzug auf den: Häuptbahnhof eingetrosfen und hat im Europäischen Hof Wohnung genommen. — Die Herrschaft Weesenstein, freier Besitz Sr. König!. Hoheit des Prinzen Johann Georg, ist am 28. Dezember in den Besi» des Ge heimen Kommerzienrats Bauer, Niederlössnitz, überaegangew Zittau. Die Stadtoerordnetenmebrheit hat dir beau- tragt« Zuwahl von Frauen in den KriegSlebenSmittelauS- schuß avaelehnt mit der Bearündunq, daß durch die Zuwahl eine Verbesserung in der LebenSnnttelverteilung nicht zu erwarten sei. —y Dresden. Vvr der vierten Strafkammer batten sich die Fleischerlehrlinge Karl Arthur Dreßnack/ Walther Poguntke (Pohle), Karl Bergmann nnd Hugo Arno Evsser, sämtlich aus Meißen, wegen Diebstahls und Unterschlagung »u verantworten. Es handelt sich um größere Fleischdieb- stähle, die »um Schaden deS KriegS-Fleisch-VereinS für Meißen-Stadt auf dem dortigen Schlachthofe verübt wor den sind. Während der Monate August und November vorigen Jahres wurden aus der Kühl»«lle des KriegS- Fleisch-Verein«, nachdem diese jedesmal mittel« falschen Schlüssel« geöffnet worden war. nach und nach sechs Rinder viertel, sowie auch andere Fleischteile im Gesamtwerte von mindesten« 1800 Mark gestohlen, sowie »u gleichen Teilen an den Pächter eines Deranügungslokale« in Meißen und an einen Fleischernleister in Dresden verkauft. Emer der Angeklagten hat auch, als er im Auftrage seine« Meister» Talg nach Dresden fuhr. 86 Pfund davon an «in« Gast« Lavin, ssr protestiere gegen di« Auflassung, daß di« Entente, «gierungen für den etwaigen Mißerfolg der FriedenSver- Handlungen mit den Zentralmöchtrn verantwortlich seien. Die Verhandlungen hätten begann«», ohne daß ein dies- bezügliche« Einverständnis »wischen ßen Alliierten besten- den habe. Die Weigerung »ur Teilnahme besteh« also zu Recht. - Elemenceau berief am Sonnabend die Parteiführer »u sich, um ihnen wichtig« Mitteilungen über den Verlauf Le» letzten Ministerrat»« und übrr .die Beratungen d«r Alliierten hinsichtlich der russischen Einladung ^,u machen. Der Ministerpräsident begründete die ablehnende Stellung nahme damit, daß Frankreich ohne Slsaß-Lotbringen keinen Frieden macke und darum auch nicht die Verhandlungen aufnehmen könne. Richtigsten«»«««. Die „Nordd. Allg.Ztg."bringt folgende Richtigstellung: In verschiedenen Morgenblättern wird eine Nachricht ver»elchnet.wonach der Reichskanzler Graf Hertling am Montag die Parteiführer »n einer Be- sprechung streng vertraulichen Charakters »nsammenberufen haben soll. Wie wir erfahren, hat eine solch« Besprechung beim Reichskanzler nicht stattgef««den. - In einer Au- schrift des „Verl. Lokal«»,." aus parlamentarischen Kreisen wird über die Verhandlungen in Brest-LitowSk die auch anderwärts aufgetauchte Behauptung wiedergegeben, datz die deutschen Bevollmächtigten »von den ihnen mitgegr- denen Marschrouten" abgeWichi» seien. Diese Behaup tung trifft nicht »«. Weder für den bisherigen noch für den zukünftigen Gang der Berbandlnngen kann die Rede davon sein, daß die deutschen Bevollmächtigten etwa» an deres erstreben und vertreten, als daS, was sie nach ihren Instruktionen zu verrichten ckabrn. , Stimme« au» der Greff«. Die »Germania" schreibt: Unser Hindenburg hat das Wort geprägt, daß der den Krieg gewinnen wird, der sein« Nerven behalt. Nach starken Nerven sieht es augenblicklich mancherorts bei uns leider nickt aus. Das muh anders werden, wenn bei unseren Feinden nicht die Ueoerzeu'aung zustande kommen soll, daß die Unsicherheit, Berfahrenyeit und Zerrissenheit im deut- Volke sie »u den schönsten Hoffnungen berechtigen. Auch die „Köln. Ztg." rät dazu, die Nerven zusammen »u halten und nicht jede Schwierigkeit zn einer Schicksalsfrage aufzu bauschen. Sache der HeereOPrrevnltn»» sei rS, die in erster Linie notwendigen strategiststetz «Niliirifchen Sichern«»«» sestzuleaen. Dann bähe die LWivmati« zu versuchen, die militärischen Notwendigkeiten in den KriedenSverhand- lungen durchzusetze«. — Fürst Lichnowtky, der ehemalige deutsche Botschafter in Landen, behandelt im „Berl. Tgbl." die Grundlagen »eg rnffische» GriebrnO nnd sagt: Unsere auswärtige Politik muß sich namentlich eines vor Augen halten: die Notwendigkeit unserer künftigen Anlehnung an Rußland, politisch und wiESestlich. — In der „Nordd. Allg. Ztg." schreibt Professor Schiemann über das selbst ständige Finnland und meint, jetzt nachdem Rußland die Selbständigkeit Finnland» zugegeben, Schweden und Deutsch land sie anerkannt hätte», gäbe e» eine Rückkehr in daS alt« Elend nickt mehr. Der finnische Staat hab« sich auf eigen« Füße gestellt und es sei nicht daran zu zweifeln, daß er fest stehe. Au unserer Freundeshand solle es ihm nicht fehlen, wenn er weiterer Stütze bedürfe. Her MW in M M 8k»B. So erstaunlich die Rede Lloyd Georges an und für sich wetzen ihrer überheblichen Sticktachtung der wirklichen Kriegskarte war, noch erstaunlicher ist es, datz die englische Presse sie als einen Erfolg der Friedensfreunde in England kennzeichnet. Znm ersten Mal hat ein Bertreter der eng lischen Regierung ein ziemlich klar umrisseneS KriegSziel- vrogramm aufgestellt, aber obgleich man auf dem Festland überrascht ist von der Dreistigkeit. mit der darin Forde rungen ausgestellt werden, die den offenbarsten kriegerischen Tatsachen ins Gefickt schlagen, sieht man in England darin ein Einlcnken in friedfertige Bahnen, Wie müssen da erst die KriegSzielc anssehen, die bisher unanSgesprochcn in den Köpfen der meisten Engländer spukten? Die „Westminster Gazette" meint, die Rede bewege sich auf der reellen Linie, auf der Wilson siebe nnd bringe alle Parteien Englands zusammen. England müsse für das festgelcgte „Minimum" fechten. Datz Llond George nickt mehr von: „Vernichten" spricht, wird von der englischen Presse mit einem Nachdruck betont, als müsse die öffentliche Meinung in Deutschland schon darin ein gewaltiges englisches Zugeständnis erblicken. Bemerkenswert ist demgegenüber die Haltung der neutralen Blätter. ES herrscht darin nur die eine Auffassung, daß der cutzlische Premierminister die militärische und politische Lage m Europa vollkommen verkennt. DaS holländische „Algemeen HandelSblad" schreibt, die FriedenSanSsichten hätten sich dnrch die Rede verschlechtert; man müsse mit einer Fortsetzung deS Krieges auf unbestimmte Zeit rechnen. Äehnlich lautet d«S Urteil deS „Nieuve Rotterdamschen Courant": England wolle icht offenbar nickt in FriedenS- verhandlnngcn eintreten. Allgemein wird die Haltung der maßgebenden Kreise in England von der holländischen Presse wie derjenigen anderer neutralen Länder bedauert und verurteilt. WilsonS „lebhafte Billigung". In London ist die Nachricht eingetrosfen, daß der Präsident der Vereinigten Staaten Llond Georges Rede lebhaft gebilligt hat. FriedenSströmnng in Amerika. „Morninä Poft" be richtet ans Washington, in Amerika habe überall eine stärke Strömung zugunsten des Friedensschlusses eingesetzt, die van Pazifisten, Sozialisten, deutschen Agenten unv Der- rätern gefördert werde. Sie argumentierten, daß Deutsch land aufrichtige Friedensbereitschaft bewiesen habe und daß, wenn Rußland imstande sei, mit Deutschland Frieden zu schließen, es auch den Alliierten unter Führung WilsonS möglich sein sollte, mit Deutschland zu einer für alle Teile gerechten Verständigung zu kommen. Der Berichterstatter fügt hinzu: Ter Ernst der dnrch die russisch-deutschen Frie- denSverhandllliitzen herbeigeführtcn Lage wird in Amerika nicht voll gewürdigt Zweifellos würden die Alliierten gegen die hmterlistigen Intrigen Gegenmaßregeln ergreifen. «lemenrean an Ltopd George. Schweizerisch« Blätter berichten, daß das Telegramm, das Lloyd George von Clö- menceau erhielt, wie folgt lautete: „Ich beeile mich, meine herzlichsten Glückwünsche und die aller Franzosen an der Front, und im Hinterlande zu übermitteln anläßlich der vcmerkcnSwcrten Rede, in der Sie so glücklich jene Wahr- beit nnd jene Tatsachen vereinigten, die man den deutschen Lügen entaeaeninsehen niemals unterlassen darf". ,, Ard«it»n,inist,r Robert» an bie engNfche Arbeiter schaft. An: Vorabend der Verhandlungen der englischen Rktzierung mit den Vertretern der Arbeiterschaft, betreffend wertere Heranziehung- der bisher vom Kriegsdienst befreiten Berufe,um Heeresdienst,ckat Arbeitsminister Rodert» einen Aufruf an dre englisch« Arbeiterschaft erlassen. in dem «S heißt: Wir all« einschließlich der viel anaeariffenrn Regie- rung verlangen sehnlichft nach baldigen: Frieden, aber um »inen befriedigenden danerbasten Frieden zn erlangt», ist rS.notrvendra, di« kri^»»«ült»r« Nation in itr«r vöcksten Leistun,»f»HI»ke:t zn eg-Key. >. »mm unizr Volk, wa» nn- Mro ben MannschastSersatz inb. hrmugebrn, dann würde aul«e Friede di« Folge fein. britischen vrbritrrtum west rer vük«li«L »elGtUtLoik
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